Staatskonzern RWE kann nicht mit Geld umgehen
Posted by flatter under kapital[16] Comments
18. Feb 2016 18:59
Originaldatei: ©Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Kollege Pantoufle (Ja, schreit doch “Inzucht”!) bedauert heute tränenreich das Schicksal des gemein nützlichen Konzerns RWE, dessen “Terraforming” in Garzweiler und anderswo tausenden von Menschen die Freude einer neuen Heimat bescherte, denn, so das Bundesverfassungsgericht: “Mit dem Abbau von Braunkohle wird ein gesetzlich hinreichend bestimmtes und ausreichend tragfähiges Gemeinwohlziel umgesetzt”.
Was mag das gewesen sein, dieses Ziel des Gemeinwohls? Die Dividende? Der Aktienkurs? Deutsches Kohlendioxid für den Weltmarkt? Der größte Parkplatz seit Caesar’s Palace? Inzwischen liegt die gerade aus der Kruste gekratzte Braunkohle wie Blei auf der Halde. Braucht kein Mensch, ist schädlich, bringt nix ein. Wenn das doch nur vorher jemand geahnt hätte! Schlagzeilen macht derzeit allerdings nur das Gejammer der Kämmerer, deren Kommunen als Teilhaber von RWE Teilhaber der Verluste sind. Was werden wir garantiert als nächstes hören? Dass RWE, dieser Mitmonopolist der Strommafia, ein Staatsbetrieb sei – und der Staat kann nicht mit Geld umgehen. Wetten das?
Alles in Ordnung
Die ganzen geschmierten Lokalgrößen, die vor Ort jene Privatisierungen umgesetzt haben, von denen das Wohl aller so ungemein profitiert, haben sich im übrigen alle selbst korrumpiert, na klar! Oh, ich höre gerade, dass es in Deutschland gar keine Korruption gibt, umso besser. Also: Die waren von Anfang von der guten Sache überzeugt. So wie sie bald alternativlos die verschuldeten Konzerne wieder ganz übernehmen werden. Seht ihr? Das Sprichwort stimmt. Die können einfach nicht mit Geld umgehen – verticken profitable Unternehmen, werfen eimerweise Geld in Pleitebanken und übernehmen grundsätzlich nur solche Unternehmen, die heillos in der Kreide stehen.
Tja, liebe Kinder, das ist wieder einmal so ein Auswuchs® der besten aller Welten aka Soziale Marktwirtschaft®. Man müsste eigentlich nur die Steuern von den richtigen einnehmen und die Casinos schließen, dann wären die schlimmen Nebenwirkungen der Kapitalitis wie weggeblasen. Schwups, wären sie weg, die Auswüchse® wie
Korruption, Kriege um Rohstoffe und regionale Vorherrschaft, Verschleudern von Staatseigentum, Landgrabbing, Naturzerstörung, Steuerflucht, Staatspleiten, Armut, Superreichtum, Hunger, Waffenhandel, Rechtsbeugung, organisierte Kriminalität, Flucht, Wasserknappheit, Ausbeutung, Sklaverei, Diskriminierung, Rohstoffverschwendung, Kinderarbeit, Massenarbeitslosigkeit, Gentrifizierung, Überschuldung, Inflation, Deflation, Geheimverträge, Vertreibung, Totalüberwachung, Propaganda, Feindrecht und die paar anderen, die mir nicht so spontan einfallen. Das kriegt man alles hin mit gutem sozialdemokratischem Reformwillen. Dafür muss man nicht das große Ganze infrage stellen!
p.s.: Machen Sie auch mal eine Liste; man weiß nicht, wo man anfangen und aufhören soll.
Februar 18th, 2016 at 19:42
Terraforming! Geil! Schade, dass ich nich mehr da bin, wenn die Badewanne voll iss – aber meine Ururenkeln werden dort surfen, angeln, baden herrlich! Das bisschen Corraptschen – pah! “Brauche se e Reschnung?” “Nee, Meister, lass’ ma!” “Okee, dann iss auch billischer, gell!”
Februar 18th, 2016 at 20:02
Die Spezialdemokraten sind auf der Erfolgswelle zwar immerhin beim Niveau des Mehrwertsteuersatzes gelandet, aber ich frage mich immer noch, woher die Massen von fanatischen Masochisten kommen, die sowas wählen.
Februar 18th, 2016 at 22:07
Das können doch nur die sein, die seit 70 Jahren aus schlechter, alter Tradition ihr Kreuz bei der Verräter-Partei machen.
Die Sozen knabbern bestimmt ihre Fingernägel ‘runter, weil sie befürchten müssen, dass denen bis zum Wahltermin noch 2-3 Prozent Wähler wegsterben.
Februar 18th, 2016 at 23:35
Der ‘gute (sozialdemokratische) Reformwille’, für den man auch diese schöne formulierung, die George Jackson in “Blood in My Eye” geprägt hat, verwenden könnte: “Fascism has temporarily succeeded under the guise of reform.”
Das ‘sozialdemokratische zeitalter’ oder besser die ‘sozialdemokratische episode’ könnte man verkürzt fassen als ein arrangement der korrumpierenden konsumistischen zugeständnisse, welches den kapitalismus eben nicht und nie infrage stellt(e) und so grundsätzlich die ‘nackte’ faschistische option gegenüber der ‘reformistisch bemäntelten’ offenhält und die sozialdemokratie ist bereit, man könnte auch meinen dabei, die ‘nackte option’ mitzugestalten (solange man sie lässt oder braucht).
Der “gute sozialdemokratische reformwille” und damit die sozialdemokratie wäre dann nichts anderes als der erbärmlich(st)e feind jeder menschlichen emanzipation, weil sie in permanenz nebelbomben wirft und nicht der emanzipation sondern der barbarei den weg bereitet. Die ganze essenz sozialdemokratischen (un)wesens – arbeitsethos, recht auf arbeit, gerechter lohn – als alternativloser sozialdemokratischer “arbeitsspaß” zusammengefasst:
“Man lebt doch nicht bloß, um sich totzuschuften!”
“Wozu denn?” schrieen die Ameisen ihres Stammes – und sie schmissen die große Rednerin schnell in die Bratpfanne – sonst hätte dieses dumme Tier noch mehr geredet.”
Februar 19th, 2016 at 10:45
Bei Robert Kurz fällt zum Zustand der Sozialdemokratie treffenderweise und völlig zu Recht immer wieder der Begriff “verhausschweint”….
Februar 19th, 2016 at 11:41
OT: Oh, der gefällt mir: Kanzleramt will Aufklärung über mögliche russische Medienkampagne
BND und Verfassungsschutz sollen untersuchen, ob die russischen Geheimdienste über russische Medien Deutschland destabilisieren wollen [..]
Anja Reschke, übernehmen Sie!
Noch einer für die nächste Diskussion über Arbeit: Warum nicht einfach aufgeben?
Gewiss, Arbeit kann Spaß machen. Jedenfalls gibt es Tätigkeiten, die Freude bereiten; Arbeit hingegen ist eigentlich per definitionem unspaßig. Im Normalfall ist Arbeit eine extrinsisch motivierte Tätigkeit ohne eigenen Unterhaltungswert, die folgerichtig von 85% der Beschäftigten auch nur mit allenfalls mäßiger Begeisterung ausgeübt wird. 15% haben dieser Erhebung nach sogar “innerlich gekündigt”. Warum nicht äußerlich? – Nun, da ist halt die Sache mit dem Geld …
Aha, also ist Arbeit der Krieg zwischen präfrontalem Kortex gegen die Glückshormone. *Klick* Mist, eine Antipersonenmine.
Februar 19th, 2016 at 11:43
Ich dachte, das macht der Putin selbst; ja was denn nun?
p.s.: Vielleicht sollten wir Clever&Smart helfen und öffentlich gestehen, dass Putin uns beauftragt hat, ihn zu verstehen.
Februar 19th, 2016 at 12:31
OT: Putting an end to austerity
This week Mario Draghi, the president of the European Central Bank, delivered his report to the Economic and Monetary Affairs Commission of the European Parliament. It came at a time when the index of most stock exchanges around the world lost value. It is also important to note that new banking regulation has come into force and banks in a number of countries are still under pressure in terms of their capital requirements. [..] Then came the bombshell by Draghi. He said that although the rules of the Stability Pact need to be respected, governments should reduce taxes and allocate more resources for investment. In other words, he is suggesting that governments adopt an expansionary fiscal policy within the rules of the Stability Pact.
This is the first time that the president of the ECB has in effect spoken against austerity measures. It opens once more the debate on how to best address the economic situation in a number of countries that are still reeling from the effects of the recession. The problem with the eurozone is the lack of homogeneity. [..] The Italian Prime Minister, Matteo Renzi, has been quite vociferous in demanding more flexibility in the way fiscal rules in the EU are applied. His claim was that strict economic austerity has not worked.
The reality is that in most countries, political parties that expressed themselves against economic austerity have gained in popularity. The recent election in Spain is one example of this. [..]
Wieso muss ich eigentlich nach Malta, um so etwas zu lesen?
EU is now a profoundly anti-democratic institution
The miserable farce of David Cameron’s “renegotiation” of Britain’s membership of the EU has only served to underline the regressive and undemocratic nature of that institution (Report, 16 February). We know from extreme austerity enforced on the people of Greece that the union is not only undemocratic in itself but also anti-democratic in the profound sense that its institutions will not allow the democratically expressed view of the majority of people to stand if it runs counter to the free market project.
The EU is irreversibly committed to privatisation, welfare cuts, low wages and the erosion of trade union rights. This is why the dominant forces of British capitalism and the majority of the political elite are in favour of staying in the EU. The EU is irrevocably committed to the Transatlantic Trade and Investment Partnership and other new trade deals, which represent the greatest transfer of power to capital that we have seen in a generation. [..]
‘Google sluist 10,7 miljard weg via Nederlandse route’
Steuern zahlen mit google: Gewinn: 10,7 Milliarden – Gezahlte Steuern: 2,8 Millionen.
Aufgerundet ist das ein Satz von 0,03 Prozent. Das nenne ich Motivation! Da tanzt das Dopamin.
Februar 19th, 2016 at 15:25
Man müsste eigentlich nur… einerseits ein ganz klein bisschen Kosmetik am untersten Rand betreiben – “Genau so etwas sorgt für Entspannung, nimmt den Bürger mit und hetzt ihn nicht gegen Flüchtlinge auf” – und andererseits dann aber einfach das Allerunwahrscheinlichste nur ganz laut fordern – “Keine Soldaten, keine Waffen, kein Geld für die Kriege dieser Welt!” – dann kann vielleicht doch noch alles gut werden. Zu lesen hier. Noch garniert mit Zwischenzeilen wie “Die Symptome sind nicht das Problem, es ist die Krankheit die es auszumerzen gilt!”. ‘Auszumerzen’ wohl gemerkt, während gleichzeitig noch über ‘Rechtspopulismus’ geklagt wird. Man weiss wirklich nicht mehr, was man den Herrn noch zu werfen bitten soll… Das ist nicht mehr nur dumm, das ist schon richtig doof.
Ich weiss, das ist mal wieder nicht nett, so ‘hintenrum’. An Ort und Stelle könnte ich jetzt aber erst recht nicht für meine Wortwahl garantieren. Später vielleicht. Grmpf.
Februar 19th, 2016 at 16:54
OT: Was macht eigentlich die Polizei in Clausnitz/Sachsen? Sowas
Äh, ich sehe ein Kind, das mit Gewalt von einem Polizisten aus dem Bus gezogen wird. Wahrscheinlich hat aber alles seine Richtigkeit und er wollte den Jungen nur vor der Meute möglichst schnell in Sicherheit bringen. (Den zweiten Satz meine ich ernst, wenn ich es mir überlege.)
du-für-deutschland.de | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann – ZDFneo (yt, 12 Min.)
Februar 19th, 2016 at 17:50
“Man müsste eigentlich nur… einerseits ein ganz klein bisschen Kosmetik am untersten Rand betreiben-”
Also mit dem Versprechen, dass es in dieser Gesellschaft wie immer “gerecht” zugehen wird, und das es unterhalb des untersten Rand noch einen tieferen Rand gibt, der die eigene beschissene Situation noch als priviligierte erscheinen lässt.
Um dann locker darüber hinwegzuwischen was Kriege und Fluchtursachen hervorbringt und stets neu erzeugt: Ihre Weltmarktkonkurrenz, die sie im vollen Bewusstsein gegeneinder ausüben und deren Folgen sie im eigenen Interesse mal für sich nutzen oder gegen ihre Konkurrenten in Stellung bringen.
Und das linke Bewusstsein kann gar nicht so schnell folgen und sucht nach den repères wo es noch andocken kann.
Macht es Sinn, Symphatien für oder gegen etwas zu entwickeln, wenn man dabei doch nur das Falsche unterstützt?
Februar 21st, 2016 at 12:22
OT: Ich surfe derzeit oft durch alte Diskussionen und gewinne den Eindruck, dass eigentlich schon alles gesagt ist.
Einsprüche?
Februar 21st, 2016 at 12:27
Ja, Einspruch Euer Ehren Große Manitu :P
Februar 21st, 2016 at 13:05
‘Nur noch nicht von jedem’ lautet die übliche Einschränkung. Vor allem aber wurde es offenbar auch noch nicht einmal von jedem verstanden. Also kann man es – wir wissen ja inzwischen, so funktioniert ‘Wahrheit’ nun mal im ‘sozialen Raum’ – gar nicht oft genug wiederholen. :p
Februar 21st, 2016 at 13:17
#12 Im Prinzip keine Einsprüche.
Aber.
http://tinyurl.com/jd2upp3
yt, Lesch zur Zukunft, 33 Minuten
Tagesaktuelle Möglichkeiten, Link zur Mustervorlage für Widerspruch zum H4-Regelbedarf:
http://tinyurl.com/glg92ot
Februar 22nd, 2016 at 16:08
Peinhart hat recht :-p