Eine für mich maßgebliche Person echauffierte sich jüngst über etwas, das womöglich “Argument” sein möchte oder “Aussage”, aber selbst zum überpinselten Klospruch kaum taugt, nämliches in Bezug auf “Flüchtlinge” und uns arme Deutsche, die wir so schwer zu leiden haben: “Wir sind voll” wollte da wer meinen, und sie kommentierte das mit: “Was denn? Musstest du ein Zimmer abgeben? Kommst du auf der Straße nicht mehr durch? Was redest du da?!”
Das ist womöglich die einzige Weise, damit adäquat umzugehen. Die Schwätzer abzukanzeln wie Schulkinder, denn man kann durchaus auf deren dunkle Ahnung bauen, dass sie dummes Zeug labern. Was wäre auch die Alternative? Unterstellte man eine von Vernunft geprägte Diskussion, könnte man Argumenten mit ebensolchen begegnen. Beispiel: Es wird gemeckert, jetzt falle überall der Sportunterricht aus, weil die Asylanten da wohnen. Vernünftig wäre es, die Zahl der belegten Sporthallen abzugleichen mit der Gesamtzahl der Hallen, regionale Verteilung, Lösungen, Ausweichhallen et cetera. Vernünftig wäre es, den Ausfall von einigen Schulstunden in Relation zu setzen zu der Gefahr, dass tausende Obdachlose durch die Landschaft zögen.
Quatsch mich nicht voll
Ankommen würde aber, dass man relativiert und somit die Situation beschönigen wolle. Gutmensch! Das Problem besteht ja schon darin, dass unsinnige Behauptungen sehr kompakt daherkommen, ohne jedes Wissen am besten funktionieren und die Antwort jeweils in einen Vortrag mündet. Dabei begibt man sich selbst noch aufs Glatteis, weil man ggf. Informationen braucht, die man gerade nicht hat. Du verlierst genau deshalb immer, weil die Schwätzer ohne Informationen auskommen, dir aber abverlangen mehr zu wissen als die Wikipedia – es sei denn, du weißt es wirklich, dann glauben sie dir einfach nicht.
Die bessere Antwort ist also die hier: “Ach, deine Kinder (wirkt am besten, wenn er gar keine hat) haben keinen Sport mehr? Der ist vom Lehrplan gestrichen? Was machen sie denn jetzt mit den ganzen Sportlehrern?” Beinahe vernünftig die Variante: “Ja, wie viele Sporthallen sind denn belegt? Gibt es keine Ausweichmöglichkeiten?” Dann läufst du aber sicher in das Messer der Allwissenheit, den jeder weiß, dass das fast alle sind; zum Beweis kennt man dann sogar eine, wo ganz furchtbare Verhältnisse herrschen (weil die 500 Flüchtlinge, die Säue, ihr Quartier nicht sauber halten können, dabei haben die sogar 10 Toiletten!).
Womit wir bei Zahlen sind, bei Relationen, Erfahrungen, halt bei dem, was Wissen schafft und nicht nur Blabla. Schade, dass Zahlen eine Art vom Magie sind, die dem ebensolchen Denken der Menschen folgen. Zahlen und Relationen entstehen aus Meinungen, nicht etwa umgekehrt. Umgekehrt ginge etwa so:
Eins zwei drei viele
Allein im Ruhrgebiet wuchs die Bevölkerung zur Jahrhundertwende (1900) binnen zwei Generationen von etwas über 500.000 auf über 3 Millionen an. Binnen 70 Jahren verzehnfachte sie sich. Bis 1910 wanderten allein 500.000 Polen ein. Umgerechnet wären das heute achthundert Millionen Einwanderer, davon vielleicht achtzig Millionen Syrer.
Noch einmal gab es einen Peak des Zuzugs, als Gastarbeiter kamen, allein 1,5 Millionen Türken und ca. 600.000 Italiener zwischen 1960 und 1980. In der BRD erhöhte sich der Anteil der Ausländer von 1,2% 1960 auf 4,9% 1970. Seitdem gibt es keine Deutschen mehr. Wir sind ausgestorben, weggefickt und unter die Knute des Islam gezwungen worden. Niemand spricht mehr deutsch, es gilt die Scharia und Freitags werden wir zum Döner gezwungen. Am schlimmsten ist es hier an der Ruhr. Uns haben sie so durchrasst, dass es uns am Arsch vorbei geht.
Dieser kleine Zahlensalat soll aber wie angedeutet nur als Hinweis darauf gelten, dass es völlig sinnlos ist, mit Informationen zu argumentieren. Wer das nicht wahrhaben will, mag sich einfach hier umschauen (Danke R@iner!). Seht ihr? Die Mehrheit der Besorgten und Sorglosen weiß es einfach besser als die Wirklichkeit.
Februar 14th, 2016 at 16:38
Apropos Statistik. Derzeit macht u.a. die Rede von einem D-land die Runde durch die Gazetten, das in Punkto Verschuldung in Jahrzehnten zu einem Griechenland würde.
Die schwarze Null ist in Gefahr! Alle mal bitte in Panik ausbrechen.
Weniger Beachtung finden aber Berechnungen, nach denen wir Griechenland schon jetzt in kaum etwas nachstehen: In der Ungleichheit, wie die Leute von Morgan Stanley sagen: Which wealthy countries have the worst inequality?
Februar 14th, 2016 at 16:42
Wie in einem Interview mit unserem deutschen Großdenker Safranski nachzulesen ist (TV14 4/16 S.13 u. 14 – leider kein Link verfügbar) droht uns nun der Untergang weil
- in der Politik eine moralische Infantilisierung herrscht. (Wir wissen durch unser Defizit an Souveränität nicht mehr, was Außenpolitik bedeutet!)
- gemäß heutiger Praxis zwei Drittel der Menschheit bei uns asylberechtigt wären.
- Menschenwürde nicht vom Himmel fällt, sondern einen funktionierenden Staat voraussetzt.
- wir Terrorismus und Antisemitismus bekommen werden, wenn wir nicht aufpassen.
…
Ob der sich mit unserem “Staatsoberhaupt” abspricht?
Februar 14th, 2016 at 16:50
@maguscarolus: Wenn so viele Menschen mit Staaten und deren Grenzen Probleme haben, dann wird es höchste Zeit, diese abzuschaffen.
Das ist jetzt Zufall, ich schwör’s: Grenzen abschaffen und laufen lassen
Februar 14th, 2016 at 17:29
@maguscarolus: Du meinst das: Politischer Kitsch
Februar 14th, 2016 at 18:24
Also den Pöbel lasse ich mal aussen vor, weil ich mich sonst selbst mit einbeziehen müsste.
Und ich habe auch diese Macke, nicht dazu gehören zu wollen, zu diesem Volk, was sich der Staat immer wieder neu erschafft, obwohl ich ihm nicht entrinnen kann.
Gut ich selbst stamme auch von diesen Polacken ab, die das Ruhrgebiet aufgebaut haben, von diesen Leuten mit dem “ski” am Ende des Namens (Mazcjewski).
Gut, dass meine Grossmutter einen richtigen Deutschen geheiratet hat und meine Geburtsurkunde keinen Hinweis mehr auf eine mögliche Durchrassung gibt.
Und in der Volksgemeinschaft ist das wohl auch irgendwie geduldet worden.
Wie man allerdings auf die Idee kommen kann, dass der Antisemitismus erst befördert werden muss, obwohl er doch eine lange gepflegte Spezialdisziplin der Deutschen ist,
und der Hass gegen Ausländer eine Erscheinung, die erst mit der grossen Zahl unter das Volk gekommen ist, leidet der unter Selbstverleugnung oder verfolgt er eine Absicht?
Will er die deutsche Volksgemeinschaft damit weiter formieren und zurichten?
Das, was unter Pegida auf den Strassen sich artikuliert ist für mich die hässliche Fratze des Bürgertums, welches gerne den Finger auf den sog. Pöbel richtet, seinen eigenen Nachwuchs aber gerne auf eine arische Schule schickt.
Wirklich auf den Kopf gestellt wird die Diskussion um Antisemitismus und Ausländerhass dann, wenn diejenigen (von links bis rechts) sich besorgt über Verhältnisse zeigen , die sie selber befördert haben.
Februar 14th, 2016 at 18:26
@4 R@iner
Genau das. Nur etwas auf TV14-Format zurechtgestutzt, wo sonst ja der Platz eher für Star-Kitsch reserviert ist.
Das ganze passt natürlich auch perfekt in die Weltwoche, wo Koryphäen wie Broder oder Köppel Gassi gehen dürfen.
Februar 14th, 2016 at 18:32
Ich weiß gerade nicht, was TV14 ist, aber das hier gefällt mir: Bundesanwalt ermittelt gegen Verfassungsschützer
Der Verfassungsschutz hat einem V-Mann Geld gegeben, das dieser an das Terrornetzwerk Al-Kaida weitergeleitet haben soll. Deshalb ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen Mitarbeiter des Dienstes: wegen des Verdachts der Unterstützung einer Terrorvereinigung. [..]
Februar 14th, 2016 at 18:44
@7
TV14 – muss man nicht kennen – liegt halt da und dort rum.
Erstaunlich, dass die “Geistesgrößen” sich mehr und mehr um Sprachregelungen bemühen, durch welche sie zum “besorgten Bürger” kompatibel zu werden hoffen:
So denkt sich Sloterdijk:
“dass eine allzu attraktive Nation ein Abwehrsystem aufrichtet, zu dessen Konstruktion eine wohltemperierte Grausamkeit vonnöten ist.” Das sei das Hauptproblem, denn: “Die Europäer definieren sich selber als gutartig und nicht grausam.”
Und der Sloterdijk definiert sich offenbar als Philosoph.
Februar 14th, 2016 at 19:39
Hier hat sich jemand die mitgebrachten Flaggen von Pegida genauer angeschaut: tweet
Mmh, ich würde die einmauern oder mit einer Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit schicken. Die wollen das so.
Februar 14th, 2016 at 19:40
peters “talent” besteht in der “philosophischen” verschwurbelung von kalenderweisheiten und dem selbstbild, daß generell jeder von sich hat, der nicht offener soziopath, aber “vernünftiger” reaktionär ist. n sannyasin halt, der vom leicht verdeckten esofaschismus der oshos nie runterkam.
Februar 14th, 2016 at 21:37
Dieser kleine Zahlensalat soll aber wie angedeutet nur als Hinweis darauf gelten, dass es völlig sinnlos ist, mit Informationen zu argumentieren.
Und bei den Informierten ist es völlig sinnlos zu argumentieren, dass sie lediglich auch nur mit der Realität argumentieren, von der sie glauben, dass sie die Richtige ist. – Ich erwähne es nur, weil ich es auch aus Argumentationen kenne. Der Spruch von Churchill und den Statistiken sollte bekannt sein…
Februar 14th, 2016 at 22:24
Ist mir zu defätistisch. Dialektik war ursprünglich die Kunst der Rede und Gegenrede, man kann aber auch so denken. Dann gilt etwas als wahr oder real so lange, bis es korrigiert wird.
Februar 14th, 2016 at 23:14
…Ich bringe es einmal ein, auch auf dei Gefahr hin, dass jemand mir Sozialdarwinismus understellen möge: Was an der Siuation von vor 100 Jahren anders ist als heute – Europa war immer noch dabei, zugebaut zu werden. Es gab Platz, wohin man den Wohnraum für die Leute bauen konnte. Die Leute selbst haben zu der Zeit regelrecht in Karnichelbuchten gewohnt und sich gestapelt. Selbst bis vor einigen Jahrzehnten war es noch Sitte, in einem Wohnblock eine Gemeinschaftstiolette zu haben oder dafür hinten auf den Hof zu gehen, genauso wie dafür, seine Wäsche zu waschen.
Heute wohnt man nicht mehr so, jeder hat seines allein, das verbaucht mehr Platz, der zugebaut werden muss. Auch die Flüchtlinge und andere Einwanderer, die hier ankommen, und merken, wie die regulären deutschen Bürger wohnen, streben irgendwann danach, genauso leben zu können.
Von diesem Standard geht niemand mehr herunter sobald er ihn kennengelernt hat und nicht unmittelbar durch äußere Umstände dazu gezwungen ist.
Problem daran ist: Mit dem Platzverbrauch – dann kommen noch die hinzu, die sich für etwas ganz besonderes halten, und meinen sie brauchen mehr Platz als der Durchschnittsbürger! – und der Bevölkerungszahl von mehr als 80 Millionen, die schon vorhanden ist, ist das Territorium irgendwann zugebaut. Dann kommen noch der deutschen Wirtschaft heißgeliebte Straßen und Autobahnen hinzu. Die verbrauchen auch jede Menge Platz.
Die Bevölkerungszahl der Deutschen in dieser Zeit ist die höchste, die dieses Gebiet jemals hatte, auf der anderen Seite ist dieser Staat im Laufe von 100 Jahren einige Territorialgebiete losgeworden (durch eigenes Verschulden), worauf sich die Bürger vorher noch verteilt haben.
Summa summarum: Mehr als 80 Millionen müssen sich einen kleineren Platz teilen als beispielsweise nicht mal 60 Millionen, dazu sind sie im Platzanspruch pro Kopf wesentlich anspruchsvoller geworden, und ihre Infrastruktur, über die sie sich täglich bewegen, und worüber sie ihre täglichen Resourcen beziehen wie Wasser, Strom, Gas, Fernmeldeleitungen, ist auch wesentlich größer geworden als zur Zeit der Jahrhundertwende, wo die Elektrifizierung gerade im Aufbau war, noch dazu will der Großteil aus Vergnügung, potentiellen Arbeitsangeboten und Bildung (Studium) in die großen Städte – dieser Fleck Erde in Mitteleuropa fängt jetzt schon an, aus seinen Nähten zu platzen.
Jeder Biologe fässt sich an den Kopf, wenn jemand von ihm erwarten würde, in einem begrenzten Biotop darf sich eine Tiersorte unkontrolliert vermehren – weil er weiß, wenn zu viele von einer Sorte in dem selben Lebensraum zusammengepfercht sind, dann fangen sie an, sich gegenseitig tot zu beißen, weil der eine die Gefahr des anderen für seine Lebensgrundlage ist.
Expandieren geht heute schlecht, besonders in der Position von Deutschland, welches das schon zwei Mal im großen Stil vorhatte und in genauso großem Stil damit auf die Nase gefallen ist.
Das Biotop bleibt also dasselbe, die sich im Inneren befindenden Menschen sind aber immer noch darauf getrimmt, sie sind angeblich zu wenige (“Deutschland stirbt aus”, “Fachkräftemangel”). Und sie wundern sich, warum sie in einem Biotop, dass die Belastbarkeitsgrenze erreicht, wie viele es von ihnen aushalten kann, sich anfangen anzugiften, Nachbarschaftsstreits anzufangen, dem anderen die Butter auf dem Brot nicht mehr zu gönnen und alle “Neuankömmlinge” am besten totprügeln zu wollen.
Daran ändert es auch nichts, dass der ländliche Raum immer weiter lehrgefegt wird. Die Städte verleiben sich diesen Raum wieder ein, sobald sie expandieren müssen, um ihren neuen Einwohnern gerecht zu werden.
Wie man es dreht und wendet – die 80 Millionen sind jetzt schon etwas zu viel für dieses kleine Fleckchen Erde, bei dem Platzanspruch, den die Moderne den Menschen gewährt und den die Menschen selbst auch einfordern.
Das sollte besser kontrolliert weniger werden – bevor noch jemand wieder auf die Idee kommt, diese Sache mit Gewalt zu lösen, sprich: doch Territorialerweiterungen vorzunehmen, oder wieder Lager einzurichten, wo die Überflüssigen und bestimmte Bevölkerungsgruppen hinkommen, die man für irgendeine Misere verantwortlich macht, und sie am Fließband vernichtet. “Kontrolliert”, langsam weniger werden lassen durch die natürlichen Umstände ist dann die Sache, die für alle noch am angenehmsten ist. Fängt man mit der Poltik früh genug an, dann reichen die Ergebnisse über einen längeren Zeitraum auch aus – ohne diese ewig hässlichen Nummern, die alle nur unglücklich machen.
Dazu gehört auch, dass der Wahnsinn mit dem Geheule über “mangelnde Fachkräfte” aufgrund von Demografie und “offene Tore”-Politik nach einer Schabowski-Manier (ein Satz bringt was ins Rollen, wo sich der Sprecher den Konsequenzen noch gar nicht im Bewusstsein ist) aufhört. Leiser Bevölkerungsabbau funktioniert nur so, indem, dass die, die wegsterben, nicht durch mutwillig angefütterte Leute von außen wieder aufgefüllt wird.
Ist im Übrigen auch im Intersse des Arbeiters – wenn man schon unter Linken ist -: Weniger potentielle Arbeiter bringt den Arbeitgeber, so lang der Kapitalismus doch noch existiert, wieder in die Situation, dass er sich seinen Facharbeiter nicht vergraulen kann und was dafür tun muss, damit dieser in seiner Produktionsstätte bleibt. Sprich: Der Arbeiter kann seine Bedingungen diktieren und der Kapitalist hat zu spuren, wenn er sich von den Lorbeeren anderer weiterhin ernähren will statt sich selbst “einen Job zu suchen” (wie man das jedem vermeintlichen “Taugenichts” immer entgegen schmettert).
Februar 14th, 2016 at 23:29
Bin ich mal überflogen – definitiv zu viel Text für eine Diskussion. Dazu nur zwei Argumente: Die größten Metropolen enstehen, weil Menschen dorthin wollen, wo die Bevölkerungsdichte die der BRD um Potenzen überschreitet. Zwotens: Warum hauen die Leute nicht alle aus Holland ab?
Von daher: Quark!
Was mich am meisten an solchen Argumenten nervt, ist dass sie nicht zu erkennen ergeben, worauf sie hinauslaufen sollen, ihre Konsequenzen völlig ignorieren (sollen demnach alle Großstädte ausradiert werden?) und stets mit diesem “ich will ja nicht sagen, dass …” um die Ecke kommen, um genau das dann zu sagen. Du kommt hier permanent mit Biologismen, die in einer komplexen, dicht bevölkerten Zivilisation komplett für den Arsch sind. Mein Wecker zeigt 2016 an.
Februar 14th, 2016 at 23:56
Mich beschäftigt das. Die Frage, ob das Boot voll ist. Wie es sich weiter füllen wird und wann es voll wäre…
Mein Eindruck ist, dass seit etwa September des vergangenen Jahres die Zahl der Zuwanderer nicht wesentlich angestiegen ist. Das mag aber jahreszeitlich bedingt sein. In besagtem September lagen bei jeder Fahrt in die Stadt vor der Freifläche eines Aldi-Marktes Zuwanderer im Gras, in Gruppen von zwei, drei, manchmal fünf. Unweit davon befindet sich eine der größten Unterkünfte für Zuwanderer in der Stadt. Das Gebäude war zuvor Technisches Rathaus, davor ein Großbetrieb, stadtbekannt als Schreibmaschinenwerk.
In der ganzen Zeit der Zuwanderung habe ich drei persönliche Begegnungen mit Zuwanderern in Erinnerung. Eine kann als negativ bewertet werden, eine als positiv und eine würde ich als merkwürdig bezeichnen. Bei keiner fiel ein einziges Wort, aus nachvollziehbaren Gründen.
Negativ: an einem Verkehrsknoten waren zwei Zuwanderer unterwegs und streckten den Passanten und eben auch mir einen leeren Plastikbecher entgegen. Das ist ein halbes Jahr her und seither nie und nirgendwo wieder von mir beobachtet worden.
Positiv: Ein Zuwanderer kam mir zuvor, indem er einer Frau, deren Begleiter ich war, den Kinderwagen aus der Straßenbahn heben half.
Merkwürdig: Im Wartezimmer beim Augenarzt bot mir ein Zuwanderer seinen Stuhl an. Seine sächsische Begleiterin war etwa doppelt so alt, aber er war keinesfalls ein Kind, und ich fand es irgendwie befremdlich, dass er sich sofort auf ihren Schoß setzte und sie, mit Vorliebe für ihren Hals, zu küssen begann. Wer weiß, vielleicht ist das Lebensgefühl dieses schwarz gelockten Schwarzafrikaners natürlicher als das der Leute bei uns.
Dieses Beispiel ausgenommen, habe ich noch nie, noch nie(!) irgendeine verbale Kommunikation zwischen Einheimischen und Zuwanderern beobachten können.
Ich berichte übrigens aus der schrecklichen Stadt Dresden.
Wenn, wie prognostiziert, in diesem Jahr eine weitere Million Zuwanderer in D einwandern werden, dann wird sich deren Zahl auch hier in etwa verdoppeln. Damit ist das Boot nicht voll. Man wird die Zuwanderer ernähren und bekleiden können, ohne dass ein Mangel an Textilien oder Lebensmitteln spürbar wird. Es gibt zur Not Dach über den Kopf (sprich Leerstand in Bürogebäuden) ohne Ende.
Wenn ich davon ausgehe, dass es der BRD gelingen kann, 5 Prozent der Zuwanderer ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen, dann bleibt aus 2015 ein Überhang von mindestens einer Million Menschen, die nicht wissen, was sie hier sollen. Die treffen dann 2016 auf eine weitere Million Menschen, die das auch nicht wissen. Und ich weiß jetzt leider auch nicht, was ich dazu noch schreiben soll.
Was rassistisches vielleicht schnell noch. Die jungen Zuwanderer sehen alle aus als wären es Frisöre.
Februar 15th, 2016 at 00:06
Auch solchen Quark kann man kürzer fassen. Ich lese da: “Ich habe da dies und das erlebt, interpretiere aus dem Bauch heraus®, habe keine Ahnung, was ich sagen will, aber das ist mir allemal, warte: 2771 Zeichen wert”. Was lässt dich denken, dass dieser Mist lesenswert ist?
edit: “Quark, Mist” – der Herr ist sichtlich genervt. Säzzer
Februar 15th, 2016 at 02:18
Wenn ein Boot voll ist und damit zu kentern droht, noch bevor es richtig beladen wurde, dann war es auch schon vorher nicht richtig seetauglich. Zeit für eine andere Bauweise, wenn es denn wieder Boote sein müssen.
Februar 15th, 2016 at 08:24
@Bruchmüller: “Bei keiner fiel ein einziges Wort, aus nachvollziehbaren Gründen.”
Lass mich raten: Ihr könnt weder englisch noch französisch?
@Katze: Herrliche Dekonstruktion dieser zweitklassigen Metapher.
Ich kann die treibenden Ölflecken vom untergegangenen Schiff riechen und sehe in der Ferne die Rauchfahne des Luxusdampfers, der die Passagiere aus der ersten Klasse aufgenommen hat.
In diesem Sinne: Klerikal-aristokratische Vernetzung in der “Alternative für Deutschland” (AfD)
In der Alternative für Deutschland (AfD) gibt es ein Kampagnen-Netzwerk, das klerikal-aristokratische Interessen vertritt. Während in der AfD momentan Konflikte zwischen neoliberal-familienunternehmensnahen und nationalkonservativ-kleinbürgerlichen Interessen ausgebrochen sind, kann sich die Zivile Koalition als lachende Dritte zurücklehnen. [..]
Tradition, Familie und Privateigentum … “Wer Ungleichheit hasst, hasst Gott”
Auweia.
p.s.: Aus den Kommentaren: Pro Familia fordert Hilfe der Stadt Stuttgart
Februar 15th, 2016 at 08:33
Zu ‘Argument vs dummes Geschwätz’ siehe auch hier. Hätte natürlich noch besser da drunter gepasst…
Februar 15th, 2016 at 09:08
Wenn ich schon den Kram vom Vollen Boot™ höre beginne ich mich nach anspruchsvollen Gesprächspartnern umzuschauen. Auch das Begrenzte Biotop® ist ein denkbar dummes Sinnbild. Ich empfinde mich nicht als Frosch und diskutiere nicht mit solchen. Von da ist nämlich der Weg zum neuen Lebensraum© im Osten (oder wo auch immer) nicht mehr weit. Zudem sind die bumsdoofen Deutschen eh gerade am Aussterben™ und lt. unseren Demoskopen (aka Auguren) reichen selbst eine Million Zuwanderer pro Jahr (!) nicht aus, um den aktuellen Stand stabil zu halten.
Also Klappe halten und den Menschen die unserer Hilfe bedürfen helfen – ohne Unterschied übrigens auch den hier Geborenen.
Februar 15th, 2016 at 09:12
@ninjaturkey: Was auch kaum jemand zur Kenntnis nimmt: Anzahl der Auswanderer aus Deutschland von 1991 bis 2014
Ist aber nur die übliche Lügenstatistik©. Nur verfälscht mit dem © von ©hurchill.
Februar 15th, 2016 at 09:59
Kein Mensch wird doch ernsthaft wollen, dass zig Millionen Flüchtlinge nach Deutschland kommen und hier bleiben. Was mich an der ganzen Diskussion nervt ist das Fehlen auch nur des kleinsten Ansatzes zur Überwindung der neokolonialen Ansprüche, durch welche riesige, relativ dünn besiedelte Gebiete ökologisch und sozial zerstört und für reine Ausbeutung “zweckentfremdet” werden. Der Westen – ebenso wie Russland oder China muss anfangen, die Entstehung wirklich stabiler gesellschaftlicher demokratischer Verhältnisse in land-und rohstoffreichen Ländern zu fördern, statt “kooperationswillige” korrupte Verbrechercliquen zur Ausbeutung dieser Länder zu installieren und dazu Kolonialkriege und Bürgerkriege anzuzetteln. Jeder weiß (oder müsste wissen), dass sämtliche Flüchtlingsströme nahezu 100%-ig dadurch entstehen, dass den Menschen ihre Existenzgrundlage und ihre Heimat genommen wurde und sie in Lebensgefahr schweben, und doch dreht sich die ganze Debatte nur um Maßnahmen wie “Grenzsicherung”, “Abschreckung” oder Abschiebung, und keine Vorgehensweise scheint verabscheuungswürdig genug, um dies zu perfektionieren.
Z.B. könnte der Krieg in Syrien nach meiner Überzeugung binnen Jahresfrist beendet werden, wenn die USA endlich einsähen, dass Assad unterstützt werden muss, um die “Freiheitsbewegung” einzuschränken – wenn es dafür nicht schon zu spät ist.
Auch in den Ländern Afrikas kann eine stabile Friedensordnung nur erreicht werden, wenn die USA und Andere ihre kolonialen Interessen aufgeben, und sich darauf einstellen, diese Länder als normale Handelspartner wahrzunehmen, denen man ihre Güter zu fairen Preisen abkauft, statt sie ihnen zu stehlen.
Aber – ich träume.
Bevölkerungsdichte EU
Februar 15th, 2016 at 10:03
@ flatter (14)
Ich erlebe selbst immer wieder Effekt “Argh! Schon wieder so viel geschrieben!” und bin dann auch nicht stolz drauf.
Für das erste: Die Leute pilgern in die großen Städte hin, weil sie meinen, dass dort was für sie zu holen ist. Das war schon vor ein paar Jahrhunderten schon mal ein Trugschluss, heute ist es auch wieder ein Trugschluss, das Elend stapelt sich dort. Nicht so gravierend wie vor hunderten von Jahren, das liegt aber auch daran, dass selbst “Elend” heute teilweise komfortabel eingerichtet ist im Gegensatz zu der Zeit. (Einziger Haken ist, um Zugang dazu zu kriegen: Penunze.)
Deurbanisierung wäre das Zauberwort, Land als Wohnraum attraktiv machen. hat aber aktuell scheinbar keiner ein Interesse. Ganz langfristig würde es aber auch ein Problem nicht lösen: Wenn man konstant weiterhin für Bevölkerungswachstum sorgt, werden auch bei Deurbansierung die Dörfer wieder Städte. Ergo – Lebensraum wird wieder popularisiert, bis man gestapelt wohnt und wieder neue Lösungen finden muss “wohin mit all den Menschen?”.
Zum zweiten: Holland praktiziert seit Jahrzehnten Neulandgewinnung. Wenn nicht durch Eroberung, zaubert man anderweitig Land her. Und das Meer und der Meeresboden haben noch (?) keinen Besitzer, kann man also von nehmen (denken sie). Ob das dann der versprochenen Flut aus dem Klimawandel dann stand hält steht auf einem anderen Blatt.
Februar 15th, 2016 at 10:08
@ R@iner
Richtig, ich kann weder englisch noch französisch.
@ flatter
Mein Thema war Integration, obwohl ich den abgegriffenen Begriff nicht ein einziges Mal verwendet habe. Im Gegensatz zu mir scheinst Du da ganz wunderbare Konzepte zu haben.
Ansonsten merkst Du ja gelegentlich selbst, wie Du bei jedem Thema missmutig in Deinem eigenen Edelsenf schmorst. Ganz deutlich wird das bei bei der inhaltslosen Kommentierung der Kommentare.
Zieh also weiter im Kreis Dein treues Gefolge hinter Dir her.
Februar 15th, 2016 at 10:17
@ ninjaturkey (20)
Nur weil du dich nicht als Frosch empfindest / empfinden willst, heißt das noch lange nicht, dass du nicht trotzdem eventuell einer bist oder mit einem etwas gemeinsam hast. Daran ändert auch das Sprechen, Schreiben, Lesen und Kultur nichts. Ist eine Reaktion, die Menschen häufig fahren, wenn sie einen Topf damit geworfen werden, weil sie sich ganz schön was auf ihre Fähigkeiten als Menschen einbilden – meine Erfahrung.
Und falls du richtig gelesen haben solltest bei meinem furchtbar langen Text: Ich gehöre genau zu der Gruppe, die das noch gern verhindern will, dass welche ankommen und die Politik vorantreiben, die aus “andere vernichten” und “Lebensraum im Osten erobern” besteht.
@ r@iner (21)
Besonders in hitzigen Debatten suchen sich Menschen recht gern nur die Statistiken, die das untermauern, was sie denken… Sag nicht, dass du das Phänomen nicht kennst.
Und da man nichts mehr trauen kann, weil so viel mit Lobbyarbeit kontaminiert ist, von allen Seiten, ist es einfach nur eine rationale Feststellung, dass man daran erinnert “pass auf, was du deinen Glauben schenkst”. In dieser Zeit hat jeder seinen bias.
Februar 15th, 2016 at 10:20
@Bruchmüller: Wenn 1.000.000 kommen und 914.000 gehen, wie viele sind dann übrig?
Du stehst praktisch ohne auch nur ein Argument da und versuchst anschließend sofort auf persönlicher Ebene zu beleidigen, zumal Du, wie flatter oben richtig bemerkt hat, deine eigentlichen Beweggründe nicht benennen willst.
Das habe ich in meinem Leben tausendfach erlebt. Ich habe mich früher lange gefragt, wie so etwas gehen kann.
Inzwischen würde dich meine gefundene Antwort nur verunsichern.
Ich hab’s echt satt. Warum bin ich in der Lage tausend und eine Perspektive einzunehmen, aber Du nicht?
Februar 15th, 2016 at 10:43
@matrixmann: Besonders in hitzigen Debatten suchen sich Menschen recht gern nur die Statistiken, die das untermauern, was sie denken.
Ja, es mag sein, dass manche das machen. Dummerweise hatte ich tatsächlich ein Semester Statistik und bin sehr wohl in der Lage, mir die Daten von Eurostat oder Destatis zu holen und diese in einer Tabellenkalkulation bis hin zu komplexen Grafiken zu verarbeiten, womit ich tatsächlich früher auch mal einen Teil des Geldes verdiente.
Manchmal vergleiche ich auch mehrere Quellen und schaue dann, woher die Differenzen kommen könnten.
Das braucht aber Zeit und hat mit hitzigen Debatten eigentlich nichts am Hut.
Jetzt kommt aber der Punkt: Wenn ich generell behaupte, dass die Ersteller der Daten geschlampt haben, nicht alles erfassen können oder schlimmer noch: dass sie bewusst manipulieren wollen, dann habe ich überhaupt kein Werkzeug mehr an der Hand, mit dem ich mir einen Überblick über die Situation verschaffen kann.
D.h. aber, ich würde a priori behaupten, es gäbe eine Verschwörung und deshalb sei die Betrachtung der Werte irreführend.
Könnte es nicht sein, dass das eine Kommunikationsstrategie der Rechten ist?
Jeder soll nur auf das vertrauen und letztlich sein Weltbild darauf aufbauen, was er selbst sieht oder besser: was er gerade gezeigt bekommt.
Ich muss zugeben, dass mir das einfach zu langweilig ist.
Es führt nie zu etwas Gutem, wenn man dumm bleiben möchte.
Das hat auch mit ‘bias’ nichts zu tun, sondern damit, wie ich mit Ergebnissen umgehe, die eben nicht das bestätigen wollen, was ich ungeprüft zu glauben bereit war.
Selbst denken und damit leben können, dass man nicht immer sofort eine adäquate Antwort findet – Das könnte die Herausforderung an sich sein.
Februar 15th, 2016 at 10:54
Wer noch eine Sammlung zu Redefiguren der Marke ‘volles Boot’ und ‘deutsche Selbstbehauptung’ braucht, wird hier und hier fündig. Ich empfehle einen ausreichenden Abstand zu den Mahlzeiten, sowohl zur letzten wie zur nächsten.
Februar 15th, 2016 at 11:02
Peinhart #19
Großartig – lacht da niemand? Human-Animal-Studies in der geschichtswissenschaft – das ist gar keine satire, das sind keine fake-links? Das hält kein pferd aus: Die DDR-Historiographie kann durch einen diachronen Forschungsansatz profitieren, wie es das Beispiel des Deutschen Schäferhundes exemplarisch belegte.
Die Arbeit verfolgt das Ziel, Mensch-Tier-Verhältnisse als Phänomene der sozialistischen Gesellschaft in eine Gesamtsicht der DDR einzubeziehen. Über den Umgang mit Tieren können Rückschlüsse über das kulturelle, gesellschaftliche und ökologische Selbstverständnis der DDR gezogen werden. Die Untersuchung von Mensch-Tier-Beziehungen kann somit zu einem neuartigen Schlüssel für die Analyse der DDR-Gesellschaft und des SED-Regimes werden.
Und das geht weiter: Animal Biographies – Recovering Animal Selfhood through Interdisciplinary Narration?: “In much more recent times, the historical and literary genre of biography has surfaced as an approach to make the material animal with its desires and expectations visible. … Examples range from the sad fate of captivated rhinoceros Clara on her tour of Europe … to freeroaming animals such as South African hippopotamus Huberta.” Wer sich noch zur konferenz anmelden möchte findet hier das programm.
Wann erscheint die erste autobiographie?
Ich gebe mal zum besten aus einem 1902 erschienenen nilpferdroman:
Paul Scheerbart, Immer mutig! – Ein phantastischer Nilpferdroman mit 83 merkwürdigen Geschichten
“Und abermals sprang das Nilpferdchen auf, trampelte wild im schwarzen Felsensaale herum und hielt dann wieder eine Rede. »Onkelchen,« sagte es, »über die Vorteile, die die Armut bietet, ist schon so viel gesagt worden, daß es bald wirklich Not tut, die Vorzüge des Reichtums zu verteidigen und ein bißchen in Schutz zu nehmen; die reichen Leute bedauern sich schon ein wenig zu viel; so furchtbar schlimm ist der Reichtum doch auch nicht. Wenn die Verherrlichung der Armut so große Dimensionen annimmt, so brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sich schließlich die bedauernswerten Geldbesitzer zusammentun und sich gegen die protzenhafte. Alles unterdrückende Macht der armen Leute empören. Das gäbe dann eine nette Bescherung. Das wäre eine schöne Revolution. Wer die Verhältnisse in Europa so gut kennt wie ich, wird eine solche Revolution gar nicht für unmöglich halten. Das Ridiküle ist tatsächlich das Modernste. Manche Leute, denen das Verschleiern und Umdrehen zur Gewohnheit geworden ist, verdrehen die Dinge so lange – bis sie selber verdreht werden. Die Reichen sind wirklich auf das Glück der Armen viel neidischer als man glaubt – und demnach ist es wohl geboten, den Kurs der sozialen Poesie wieder etwas zu ändern.”
Das noch hinterher (auch aus dem “Nilpferdroman”):
»Wie ich’s auch drehen mag,« sagte ich zögernd, »ich komme immer wieder in eine Gemütsverfassung, in der ich der Welt und dem Leben beim besten Willen keinen Geschmack abgewinnen kann. Ich sage nicht mit meinem Weltprotz: ›Ich mag nicht.‹ Ich sage vielmehr ganz deutlich ohne jedes persönliche Ekelgefühl:
›Mir ist die ganze Geschichte unsympathisch.‹ Ich halte mich eben, da ich doch existiere, für berechtigt, der ganzen Existenzkomödie kritisch gegenüberzustehen. Das einfach-persönliche Unbehagen will ich für überwindlich – wohl auch für protzenhaft-blasiert – und jedenfalls für unberechtigt halten.«
Angesichts raumgreifender verblödung sollte man es vielleicht mit einer “Weisheit aus der Kreidezeit” halten:
“Es war einmal ein altes Mastodon, das lebte in der Kreidezeit. (…) Und das Mastodon war viel klüger als alle andern Mastodons – es sagte immer nur:
»Mein Freund, wie’s auch sei und wie’s auch werden mag – sei überzeugt: es ist Alles so gut!«
Diese Worte waren außerordentlich trostreich für die ganze Kreidezeit.”
Februar 15th, 2016 at 11:17
@R@iner(27): Das meinte ich oben mit “defätistisch”. Ich selektiere Daten danach, ob ich etwas lernen kann. Ich selektiere auch meine Argumente danach und meine favorisierten Gesprächspartner. Dann ist es nicht bloß sinnlos zu fälschen, sondern unmittelbar kontraproduktiv. Das kapieren aber die Scharen von Honks nicht, die diskutieren um zu gewinnen oder eh nur ihre Dogmen streuen.
Februar 15th, 2016 at 11:24
@matrixmann: Das mit dem Frosch, der sich langsam aufkochen lässt ist ein uralter Hoax. So blöd sind selbst Frösche nicht.
@magnuscarolus: Doch, doch! Ich will, dass wie seit Jahrhunderten auch weiterhin Millionen Menschen nach Deutschland einwandern, weil ich nicht mit den Teutschen® allein bleiben will.
Wahrscheinlich bin ich einfachh nur falsch sozialisiert, weil ich schon in den frühen 70ern (als beeinflussbarer Jugendlicher) sehr freundschaftliche Kontakte zu vor dem Schah geflohenen Persern hatte, und Muttern schon mal Sushi auf den kölschen Tisch brachte
Mal ehrlich: Wovor habe Ihr alle Angst? Dass wir andere Kulturen kennen lernen? Dass andere Kulturen UNS kennen lernen? (Nachvollziehbar) Habe letztens eine wundervolle Muslima aus Pakistan getroffen. Ist die beste Freundin meiner fast erwachsenen Tochter. Ich glaube, ich hab´s gut an die nächste Generation weiter gegeben.
Februar 15th, 2016 at 11:40
OT: Die klügsten Studenten lernen BWL, und das geht so:
Mitbestimmung wird weitgehend ausgeklammert in den Studiengängen, was gut ist, denn “Die Ergebnisse zeigen, dass wir in der BWL nicht in den Denkmustern der 50er- und 60er-Jahre verhaftet sind. Die BWL berücksichtigt den Komplex ,Teilhabe’ heute in einem ganzheitlichen Zusammenhang.” Ganzheitlich. Süß!
Februar 15th, 2016 at 11:58
Trollbar: Rassismus in Deutschland. Quelle surprise.
Neuerdings sind die Leute (lies: Weiße) ganz schön überrascht, wie rassistisch es auf einmal (sic!) in der eigenen Familie oder im Kollegenkreis zugeht. Das hätte man ja niiiiie für möglich gehalten, wie der Herbert/die Helga sich da JETZT äußern würden. [..]
Februar 15th, 2016 at 13:17
Schon scharf: Alle melden den Raketenbeschuss zweier vom MSF unterstützten Kliniken in Syrien.
Bei einer besteht der Verdacht, die Russen wären es gewesen:
Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von mindestens neun Toten. Sie geht davon aus, dass die Luftschläge von russischen Kampfjets ausgeführt wurden. (spon)
und bei der anderen wird ein Türke zitiert, der sich ganz sicher ist:
Ein türkischer Sicherheitsbeamter sagte, russische Jets hätten den Luftangriff geflogen. (spon)
Jenan Moussa meint zur zweiten Meldung: tweet
Ich unterstelle inzwischen ausnahmslos jedem Journalisten, der vorschnell unbelegte Behauptungen raushaut, dass er einfach ein dämlicher Wixxer ist.
Und dann haben wir irgendwann Krieg und alle sagen wieder: Herrjeh, wie konnte das nur passieren. Wie schrecklich.
Dreckspack, stinkendes.
Februar 15th, 2016 at 13:20
@31 ninjaturkey
Solange diese Ankömmlinge nicht von einem reinen Elendsmanagement “bewillkommnet” werden …
Nur frage ich mich schon, wie sich das weitere Zusammenleben mit dem verängstigten Teil der deutschen Bevölkerung entwickeln wird, insbesondere wenn ich mir vorstelle, wie ein Teil dieser Migranten irgendwann ein Bewusstsein für die Mitschuld der Einheimischen an dem ganzen Migrationselend entwickelt.
Februar 15th, 2016 at 13:24
@Maguscarolus: Eben. Die Pegida-Leute sollen halt am Bodensee vor den Fabriktoren der deutschen Waffenindustrie demonstrieren.
Oder vor dem Bundestag.
Weil sie aber zu dumm sind, kapieren sie nicht, wie das eine mit dem anderen zusammenhängen könnte.
Hauptsache “uns” können sie vorwerfen, “wir” seien indoktriniert und zu blöd, die Wahrheit zu erkennen, wie ich mir neulich von einem ahnungslosen Vollpfosten anhören durfte.
Februar 15th, 2016 at 14:01
Und weil es gerade so schön passt.
Argument: Deutsche passen sich im Ausland immer den örtlichen Gegebenheiten und Sitten an.
Check: Leider ja: “Das waren wahnsinnige Schreie”
Februar 15th, 2016 at 15:24
OT: Nächster Todesfall im NSU-Komplex
Der Verlobte der toten Zeugin Melisa M. soll Suizid begangen haben – Gibt es einen Zusammenhang mit dem Fall Florian H. und dem Kiesewetter-Mord?
Im NSU-Komplex gibt es den nächsten Todesfall. Mit einer Woche Verspätung erfährt man vom Tod des 31jährigen Sascha W. aus Kraichtal in Baden-Württemberg. W. war der Verlobte von Melisa M., die im März 2015 vom NSU-Untersuchungsausschuss in Stuttgart befragt worden war und vier Wochen danach an einer Lungenembolie verstarb, 20 Jahre alt. [..]
Syrische Regierung wendet sich an die UN
[..] Auf ein mögliches Eingreifen der Türkei und Saudi-Arabiens, um einen Erfolg der syrischen Regierung um Assad mit Hilfe Russlands und der libanesischen Hisbollah zu verhindern, würde auch der Iran reagieren. Der iranische Brigadegeneral Yadollah Javani betonte “den iranischen Grundsatz zur Verteidigung der syrischen Nation” in Hinblick auf eine “saudische Invasion in Syrien” am Wochenende und sagte, dass der Erfolg der syrischen Truppen die “regionalen Unterstützer der Terroristen” aufgebracht hätte. [..]
Februar 15th, 2016 at 17:16
Man fragt sich spontan, welches Schwein von einem Nazi solche Entscheidungen trifft, allerdings hätte ich von der berichtenden Journaille auch gern erfahren, ob das rechtswidrig ist oder in Albanien noch ein Familienmitglied lebt, dem das Kind übergeben werden könnte. Erst wenn man das weiß, kann man so richtig durchkotzen.
Februar 15th, 2016 at 17:33
Wie schnell man sich darin verennen kann, dieses Deutschland als “Willkommenskultur” misszuverstehen.
Knallharte Abschiebepraxis!
Und es beleidigt mich persönlich, Angela Merkel auch noch als Ikone eines anderen Deutschlands wahrzunehmen.
Februar 15th, 2016 at 17:48
Ich denke, wir sollten vielleicht das Thema anders anpacken.
Was ist denn damit ‘gutes getan’, wenn sich Menschen aufraffen ihre Meinung hier zu schreiben, gerade trotz dem eigentlich klar ist, daß hier nicht so schnell Zustimmung dazu zu kriegen ist…
Die Meinungen sind doch nicht weg, wenn wir sie hier nicht mehr lesen…
Februar 15th, 2016 at 17:51
@Wat
So sehe ich das auch. Da hast Du meine Zustimmung!
Februar 15th, 2016 at 18:34
Mir schwebt da so was vor meinem inneren Auge wie:
- daß es richtig ist, daß der Staat keine Rücksicht auf ihre/ unsere Lebensvorstellungen nimmt
- daß das aber auch kein anderer nehmen wird – nicht können wird.
- daß jeder immer nur selbst eine bessere Ahnung davon hat, was gut für ihn ist
- daß es stimmt, daß jetzt noch mehr kommen, mit denen um Arbeit, Wohnraum etc. konkurriert werden muß
- warum müssen wir eigentlich konkurrieren, ist doch genug da bzw. könnte bei richtigem Einsatz da sein.
- wer entscheidet nun wieder, was das ist und wie das ist.
Daß so, wie hier eine Meinung nicht weg ist, weil ich sie nicht lese – die Probleme nicht weg sind, wenn ich Flüchtlinge nicht sehe oder sie (nicht mehr oder noch nicht) da sind.
usw. usf.
(ich erhebe da ganz bestimmt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und genereller Richtigkeit)
Februar 15th, 2016 at 18:55
@ Wat, Nachtrag
Ich habe selber keine schlüssige Idee wie man das Thema “anders anpacken kann”.
Ich halte es nicht für unberechtigt, aus persönlichen Erfahrungen, aus subjektiver Sicht, sich das Thema anzueignen.
Ist unter Linken wohl nicht sehr beliebt, obwohl ich gerne selbst dazu neige mich zurückzuversetzen und zu vergleichen und meine eigene Geschichte mit einzubringen.
Dann gibt es ja auch die Möglichkeit, das aus einem ökonomischen Objektivismus zu betrachten, mit der Reinigungskraft von Meister Propper.
Nach dem Motto: Alterspyramide, Fachkräftemangel, ökonomisches Wachstum, kulturelle Bereichung und so weiter und so fort.
Nur wenn etwas in den Köpfen drinsteckt, was bereits vorhanden war, so weiss ich nicht, wie man es herausbekommen soll.
Februar 15th, 2016 at 19:12
“Wohltemperierte Grausamkeit” ist einfach nur ein anderes Wort für die gewissenhafte Verteilung von knappen Ressourcen. Ein einfaches Beispiel dazu: Eine Naturkatastrophe – z.B. ein Erdbeben – verursacht tausende Tote und Verletzte. Da nicht genug medizinische Infrastruktur (Ärzte, Krankenhäuser) zur Verfügung stehen um jedem Verletzten zu helfen, müssen die Ärzte prioritisieren und kühle, rationale, eben wohltemperierte Entscheidungen treffen – wie ihre Arbeitskraft bestmöglich eingesetzt werden kann, um die größtmögliche Anzahl von Leben zu retten. Das heißt, beispielsweise einen Schwerverletzten sterben zu lassen um drei leichter Verletzte zu retten.
Deutschland beherbergt 1.1 % der Weltbevölkerung auf 0.2 % der weltweiten Landfläche. Selbstverständlich ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem “das Boot voll” ist. Alleine die Zahl auswanderungswilliger Afrikaner übersteigt die Einwohnerzahl Deutschlands um das siebenfache. Das für die halbwegs menschenwürdige Unterbringung der Einwanderer notwendige Personal – Polizisten, Sozialarbeiter, Ärzte, Dolmetscher, Lehrer usw. – ist bereits jetzt überstrapaziert und massiv überarbeitet. Es wird also bald unweigerlich der Punkt kommen, an dem unsere gewählten Repräsentanten sich mit der Notwendigkeit eben dieser wohltemperierten Grausamkeit konfrontiert sehen werden – und dann bleiben im Wesentlichen zwei Wahlmöglichkeiten. Entweder sie machen die Grenzen dicht, oder sie senken die Standards in den Flüchtlingsunterkünften ab – unter das Maß, welches Recht und Gesetz eigentlich jedem sich auf deutschem Boden befindlichen Menschen garantieren.
Man kann, anstelle sich dieser Realität zu stellen, natürlich auch von einer Welt ohne Grenzen fabulieren. Ich würde Morgen auch gerne in der Vereinten Föderation der Planeten aufwachen, jeder von uns weiß aber, dass eine solche postkapitalistische Gesellschaft ohne Güterknappheit zu unseren Lebzeiten eine Utopie bleiben wird. Im Hier und Jetzt helfen solche Träumereien den Menschen nicht, die konkrete Hilfe brauchen.
Um Max Weber zu gebrauchen, Gesinnungsethik alleine führt noch nicht zu ethisch positiven Resultaten – der Weg zur Hölle kann mit guten Absichten gepflastert sein. Verantwortungsethisches Handeln bedeutet, klar zu benennen, wie viele Ressourcen wir einsetzen können und auch wollen, um beispielsweise sicherzustellen, dass jeder Mensch der zu uns kommt, ein Dach über dem Kopf, Essen im Bauch und wenigstens mittelfristig die Möglichkeit bekommt, sich hier eine neue Existenz aufzubauen. Bisher habe ich aus Berlin noch keine Antworten zu diesen naheliegenden Fragen gehört. Übrigens ebensowenig, wie in diversen linken Blogs.
Wenn wir den Kopf ständig nur im intellektuellen Wolkenkuckucksheim parken und geschliffen über die beste aller Welten von Übermorgen debattieren, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn uns hier und heute niemand ernst nimmt.
Februar 15th, 2016 at 19:19
@Troptard(44)
Mir geht’s ja eigentlich auch nicht so wirklich darum, etwas heraus zu bekommen.
Ich krieg bei ‘Euch’ ja den Lenin auch nicht aus dem Kopf ;)
Die Sorgen ernst nehmen, fände ich allerdings sehr richtig… wie unterschieden wir uns sonst von allen anderen, die alles immer nur abbügeln und besser wissen.
Wir wissen es anders, aber ist das immer besser? Ich meine mal, in vielen Fällen sollten wir uns da auch selbst ‘unter die Lupe’ nehmen.
Ich finde es eben auch nur wenig lustig, da einen Staat, der sich schon aus “Wir sind ein Volk” nicht wirklich was gemacht hat, in die Pflicht nehmen zu können, daß aber nun und ganz bestimmt gegen die Flüchtlinge wir das Volk sind.
Der Logik komme ich nicht bei, aber ich würd’s mir eben auch gern mal erklären lassen…
Februar 15th, 2016 at 19:25
@R@iner (27)
Ohne dir zu nahe zu treten zu wollen – Studieren macht aber nicht davor gefeit, emotional zu werden. Da gehe ich mit der Behauptung aus Mausfelds Vortrag, dass Menschen gewisse Denkfehler wie eingebaut haben, die man gezielt ausnutzen kann, und es hilft nicht mal dagegen, um diese Denkfehler zu wissen.
Ob das eine Strategie der Rechten ist, kann ich dir nicht sagen.
Ich komme nur selber zu der Ansicht: In der Welt, so wie sie jetzt ist, gibt es viele verschiedene Interessengruppen, die viele andere Leute dafür bezahlen, diese Interessen zu vertreten. Das erstreckt sich auch auf die Forschung und auf Erhebungen. Sollte hier eigentlich auch schon mal Thema gewesen sein, würde ich vermuten.
Und auch die sich selbst als “progressiv” bezeichnenden Interessengruppen gehen dabei schon unter anderem mit den selben militanten Methoden vor wie ihre Gegnerschaft und erwähnen in ihren Kampagnen, Studien und Erhebungen radikal nur das, was ihre Lobbyarbeit ideologisch unterstützt.
Wenn man das alles im Hinterkopf behält, weiß man nicht mehr, was man glauben kann.
Ich halte es eher für eine Strategie im Kapitalismus, darauf zu bauen, denn Verwirrtheit endet früher oder später nicht selten in Apathie und in der Einstellung, in den Boxsack zu hauen und sich zu sagen “leckt mich doch alle”.
@ninjaturkey (31)
Nein, aber Menschen sind so blöd, dass sie sich zur Guillotine führen lassen und bis zum letzten immer noch verdutzt nach jemandem Ausschau halten, der ihnen sagt, sie sind in einer Episode von “Versteckte Kamera”.
Februar 15th, 2016 at 19:27
@Vox Populist: Ich kann mir hier das Maul fusselig labern, interessiert scheint’s niemanden. So viel Blabla und so dürftger Inhalt, das scheint eine Korrelation zu sein.
p.s.: Willkürlich binnen 30 sec rauskopiert:
anstelle sich dieser Realität zu stellen
Ich würde Morgen auch gerne in der Vereinten Föderation der Planeten aufwachen
Im Hier und Jetzt helfen solche Träumereien den Menschen nicht
Gesinnungsethik alleine führt noch nicht zu ethisch positiven Resultaten
Wenn wir den Kopf ständig nur im intellektuellen Wolkenkuckucksheim parken
Wenn hier was voll ist, dann das Phrasenschwein.
Februar 15th, 2016 at 19:35
@ninjaturkey (31) Nachtrag:
Wovor habe Ihr alle Angst?
Davor, dass das, was jetzt in Syrien wütet, hierher kommt, allein von Seiten derjenigen, die seit 5 Jahren von den USA und ihrer Bank Saudi-Arabien unterstützt werden, und dass sich in all dem die Hakenkreuz-Freunde auch noch die Klinke in die Hand geben und man selbst zwischen diesem Chaos zusehen kann, dass man es heile übersteht.
Gibt auch Leute, die nicht ganz so flink und geschickt sind, dass sie sich der Sicherheit wähnen können, bei solch einem Szenario nicht zu den ersten zu gehören, die dabei drauf gehen.
Wenn ein paar Leute da meinen, sie müssten die Rhetorik eines anderen nachahmen und auf dem Luxusthema “Kultur” hängen bleiben, dann ist das ihre Sache. Sollen sie von “Kultur” satt werden.
Februar 15th, 2016 at 19:46
Die NATO wird dann also die Syrer in Deutschland bombardieren oder was ist “das”, was hierher kommt? “Das” sind Menschen. Die können sehr friedlich sein, wenn man sie nicht bombardiert. Die lassen sich zu Millionen integrieren, wenn man das will. Diese Paranoia ist doch exakt das, was sie sagt: Irrsinn. Psychose. Das ganze Gefasel widerspricht allen Erfahrungen, die je mit Zuwamderung und Flucht gemacht wurden. Das Einzige, auf das es ankommt, und das ist völlig unabhägig von der Anzahl oder der Bevölkerungsdichte, ist eine anständige Aufnahme und eine halbwegs brauchbare Integration. Das hat sogar bei den Türken geholfen, denen man absolut nichts gegeben hat außer Arbeit.
Dazu kommt ja immer noch, dass das ganze Geschwafel nichts ändert. Sie sind hier, sie sind unterwegs, und es ist schon logistisch unmöglich, sie loszuwerden.
Außerdem finde ich es äußerst bedauerlich, wenn über Fakten wie R@imer sie oben verlinkt, einfach hinweg gegangen wird. Was sind schon Fakten, wenn man um die Biologie weiß oder “Max Weber zu gebraucht”? Dann kommt man ohne aus, denn man weiß ja schon alles.
Februar 15th, 2016 at 20:11
@ flatter (50)
Ach, India Sierra, das sind “nur Menschen”? Die wollen nur friedlich sein? Dann bin ich wohl seit der Afghanistan-Kampagne der Soviets falsch informiert. Opfer von russischer Desinformation.
Und als du das mit “es ist logistisch unmöglich, sie loszuwerden” ansprichst: Ich hege genau die Befürchtung, wenn die Ereignisse von heute auch morgen noch ihren Lauf nehmen, dass irgendwann das jemand mit Holocaust enden lässt. Nicht weil es schön ist, nicht weil es jemand will, sondern weil irgendwann nur noch die blanke Verzweiflung reagiert, und es dann archaisch wird.
Sollten die Grenzen tatsächlich zugemacht werden, das mit der Abschottung an den Außengrenzen nicht klappen (wovon ich nicht ausgehe, weil alle europäischen Staaten finanziell am Krückstock gehen) – die Menschen stehen trotzdem am Grenzzaun und wollen rein.
Der Staat, wohin sie wollen, nimmt sie nicht auf – der Staat, bei dem sie vor dem Grenzzaun hocken, will sie auch nicht haben, nach Hause gehen ist mit den Leuten aber auch nicht drin (weder logistisch als auch dass sie selbst nicht wollen).
Das staut sich als ungelöster Konflikt an – und man kennt Menschen, wie Menschen reagieren, wenn sie mit etwas überfordert sind, was sie anderweitig nicht mit ihren Möglichkeiten in den Griff kriegen.
Und sollte man diejenigen trotzdem von der Grenze ins Land lassen, hast du die Sache, dass die Einheimischen gegen diesen Zustand rebellieren und da was draus erwachsen könnte. So wie Rostock-Lichtenhagen Anfang der 90er. Rechte sind eigentlich bekannt dafür, vor Gewalt und Waffen als auch Knast nicht zurückzuschrecken.
Februar 15th, 2016 at 20:14
Und wie sieht nun Dein Lösungsvorschlag aus @matrixmann?
Edit: Ich nehme gern die Kurzfassung ;)
Februar 15th, 2016 at 20:48
@matrixmann: Wenn du den Holocaust als “archaisch” betrachtest, hast du dermaßen nix kapiert, dasss es mich gruselt.
Februar 15th, 2016 at 20:58
@Wat. (52)
Mehrere Baustellen, würde ich sagen.
1.) Friedensverhandlungen und Lösungen für die zerstörten Krisengebiete auf die Beine stellen. Mit den Willigen, nach den Regeln, die das Völkerrecht aktuell vorschreibt. Das wird nicht von heute auf Morgen Früchte tragen, weil man Verhandlungstisch auch immer mit den geopolitischen Interessen der Anderen pokern muss.
Bringt aber langfristig etwas, die Gründe zu beseitigen, warum Leute nach Europa kommen.
2.) Grenze schließen, mit dem Vorbehalt, eine gewisse Quote täglich reinzulassen – so viel wie täglich erfassungstechnisch bearbeitet werden können bzw. evtl. leicht darunter (damit sich die aufgestaute unbearbeitete Menge von Asylanträgen mal abarbeitet). – Das mag jetzt höchst wahrscheinlich “unmenschlich” erscheinen, aber ich habe keine andere Idee, wie man sonst aus der Nummer herauskommt. (siehe Vox Populist 45)
3. ) Stiftungen, Think Tanks und NGOs mit Präsenzen in der ganzen Welt, die sonst immer die Wohlstands- und Revolutions-Propaganda verbreiten, in die Hand nehmen und verbreiten, dass in Europa nichts mehr läuft mit hinreisen und neues Leben anfangen. Mythen enttarnen, die den Leuten vor Ort ins Ohr gesetzt werden, die dreckigen Ecken von Europa zeigen. Zeigen, dass Europa nicht das Traumland mehr ist, wovon in der ganzen Welt geschwärmt wird.
Wäre davon überzeugt, die Finanzkraft und Meinungsmacht, die diese Institutionen sonst unter Beweis stellen können, dass das auch für diese Propaganda funktionieren könnte, wenn man sie ernsthaft betreibt.
4.) Glaubhafte bestehende Projekte vor Ort unterstützen. So wie die Russen das angeblich mit dem Flüchtlingslager aufstellen in Latakia gemacht haben mit allem drum und dran.
5.) Und, das wäre auch wieder eine langfristige Sache: Konzepte enwickeln, wie man die wirtschaftlich gebeutelten Staaten, wo die sogenannten “Wirtschaftsflüchtlinge” herkommen, auf die Beine helfen kann, dass ihre Leute nicht anderswohin abhauen, nur um überleben zu können. Möglichst in Entwicklung mit örtlichen Interessenverbänden aus allen gesellschaftlichen Schichten von dort (keine 1st world Alleingänge).
Das wäre jetzt erst einmal grob die Idealvariante, wo noch nicht die Interessenten mit einberechnet sind, die an genannten Szenarien nicht interessiert sind und darauf abzielen, Konflikte am Laufen zu halten oder gar neue zu anzuheizen.
Kann man aber als eine Art “Leit-Agenda” auffassen, die man nicht umstößt.
Februar 15th, 2016 at 21:01
@ flatter (53)
Wo ist da der Sinnzusammenhang gesetzt, dass Holocaust archaisch ist?
Februar 15th, 2016 at 21:10
“Ich hege genau die Befürchtung [...] dass irgendwann das jemand mit Holocaust enden lässt [...] weil[..] es dann archaisch wird.”
Weißte, du haust uns hier deine öden Romane um die Ohren und willst von den eigenen Implikationen nichts wissen, weil alle den Scheiß lesen sollen außer dir selbst. Verarschen kann ich mich alleine. Keine weiteren Fragen.
Februar 15th, 2016 at 21:20
>>> binnen 10 sec. herauskopiert:
“”Das” sind Menschen. Die können sehr friedlich sein, wenn man sie nicht bombardiert. Die lassen sich zu Millionen integrieren, wenn man das will. Diese Paranoia ist doch exakt das, was sie sagt: Irrsinn. Psychose. Das ganze Gefasel widerspricht allen Erfahrungen, die je mit Zuwamderung und Flucht gemacht wurden. Das Einzige, auf das es ankommt, und das ist völlig unabhägig von der Anzahl oder der Bevölkerungsdichte, ist eine anständige Aufnahme und eine halbwegs brauchbare Integration. Das hat sogar bei den Türken geholfen, denen man absolut nichts gegeben hat außer Arbeit.
Nochmal: “… denen man absolut nichts gegeben hat außer Arbeit…”
Dazu fällt mir nun nur noch ein weiteres flatter-Zitat ein:
“…das ist mir allemal, warte: xxx Zeichen wert”. Was lässt dich denken, dass dieser Mist lesenswert ist?
Mit Dir und dem Weisheitslöffel neben Dir auf der Ruderbank haben wir nun tatsächlich ein volles Boot.
Februar 15th, 2016 at 21:26
In Deinen Antworten sparst Du es Dir einmal mehr, auf ein paar ganz einfache Fragen einzugehen, lieber flatter. Wo sollen all die Polizisten, Sozialarbeiter, Ärzte, Traumatherapeuten, Lehrer, Kindergärtnerinnen, Dolmetscher und Verwaltungskräfte denn herkommen, wenn hier monatlich über einhunderttausend neue Mitbürger vor der Türe stehen? Woher? Wachsen die auf Bäumen? Eine “halbwegs brauchbare Integration” setzt all diese Menschen voraus.
Wo und wie wird der Wohnraum für über eine Million Neubürger pro Jahr geschaffen? Wo und wie die dazu passende Infrastruktur – also alles von Schulen, Krankenhäusern, Wasser, Elektrizität, Feuerwehr, Polizeistationen bis hin zu Bahn- und Straßenanbindungen – wir reden hier von de facto zwei neuen Städten in der Größe Frankfurts im Jahr. Wo und wie werden die Arbeitsplätze für diese Menschen geschaffen, so dass sie nicht zu demselben Leben auf Stütze verdammt sind, mit dem bereits viele unserer Mitbürger traktiert werden? Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat es, wenn wir einen Männerüberschuss mehrerer Millionen junger Männer haben, die zudem fundamental andere Einstellungen bezüglich unserer linken Kernthemen haben, von den Rechten von Frauen, sexuellen Minderheiten bis hin zu Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit.
Dieses Kopf in den Sand-Stecken und ständige Wegducken vor diesen Fragen ist doch der wesentliche Grund, warum unsere Mitbürger sich zunehmend autoritären Gruppen wie AfD und Pegida zuwenden. Man kann diese Mitbürger natürlich auch pauschal zu Nazis erklären und sich in der eigenen moralischen Überlegenheit sonnen. Das ändert aber nichts an dieser besorgniserregenden Entwicklung. Ich persönlich würde gerne noch ein Weilchen in diesem Land leben, ohne irgendwelche Neofaschisten im Kanzleramt. Das setzt für mich voraus, dass wir uns diesen Problemen stellen und darauf bessere Lösungen finden, als den Schießbefehl an der Grenze und ähnlichen braunen Dünnpfiff.
Februar 15th, 2016 at 21:30
@matrixmann(54)
Woll’n wir uns darin übertreffen, wer von uns beiden der bessere Staatsmann wäre? Sei versichert, das wäre ich. :P
Ich finde, ein Lösungsansatz kann doch, wenn Du oder ich ihn vorschlage, nur etwas sein, was Du oder ich auch selbst machen können und wollen. Nun will ich Dir nicht abstreiten, daß Du vielleicht Staatsmann werden möchtest, was ich definitiv nicht (mehr) werden möchte – aber schauen wir doch vorzugsweise, was wir jetzt in unserer jetzigen Situation selbst machen können. Du oder ich oder wir beide zusammen – was machst Du/ kannst Du machen – was sollte ich Deine Meinung nach machen – zu was könntest Du mich brauchen. Was nützt Du mir.
PS – Entschuldige, das mit der Staatsmännischen Lösungsansicht von Dir hatte ich vorab nicht auf dem Schirm und darum damit auch nicht ‘gerechnet’, als ich Dich um Deinen Lösungsvorschlag bat.
Ich koche nämlich immer nur mit Wasser ;)
Februar 15th, 2016 at 21:47
Lieber matrixman , ich wünsche Dir, dass du immer in Frieden leben und von Deiner Arbeit Dich und Deine Lieben ernähren kannst. Sollte Dir das einmal nicht mehr gelingen, Du Deine Heimat alleine oder mit Deiner Familie verlassen müssen und zufällig hier in der Gegend abgesetzt werden, würden Dir meine Nachbarn und ich ohne Wenn und Aber nach Kräften helfen. Sorry, ich bin eben ein unverbesserlicher alter Gutmensch. ;-)
Februar 15th, 2016 at 21:49
hier solol gerade ganz großes kino abgehen. ich hörte, der neue tarrantino hätte längen…
Februar 15th, 2016 at 21:57
Sehr erhellend und inspirierend hier und heute, ernüchternd auch. Fallen die masken? Trennt sich die spreu vom weizen? Die reise geht bitte wohin? Oder sind wir schon da? Bildungsbürgermichel goes Sloterdijk, Safranski, Sarrazin auch usw. – mindestens.
„Wohltemperierte Grausamkeiten“, nun, nennen wir es doch „Wohltemperierter Faschismus“ – gut, gewisse grausamkeiten werden sich nicht vermeiden lassen, aber alles wohltemperiert, also keine verbrennungsöfen usw. und keine liveübertragung der grausamkeiten der guten, also „wir“ (bombardements usw., usw., usw.) das würde dann doch – aber auch wieder nur vielleicht – verstören bzw. das eingerichtete leben stören. Faschismus wohltemperiert, human(istisch) quasi, das hat sowas heimeliges, das klingt doch gleich ganz anders als dieses hässliche wort grausamkeit.
Dolles land, doller michel.
Deutschland, ein eldorado aufgeklärter faschisten, mit braunabstufungen innerhalb der parteibuchstabenscheiße cducsuspdfdpgrüneafdusw, die jeder selbst vornehmen mag, aber alle doch aufgeklärt darüber, wie man es nicht machen soll(te). Na denn, wenigstens eine lehre aus der geschichte gezogen, nicht wahr – wir sind doch so humanistisch huuumaaaanitääär und manchmal eben tina, tut uns doch auch leid (die ‘abschiebeverfügung’ für eine kaum zweijährige – aaalternaatiiieevlooos).
Für den menschen ist keiner? Soweit ist man (immer) noch nicht?
Apropos staatsmann, immer mutig:
Das Knäblein
»Ich weiß nichts,« sagte das Knäblein in der Badewanne. »Das ist auch gar nicht nötig!« bemerkte die weise Mama. »Ich will doch aber,« rief das Knäblein, »ein großer Mann werden. «
»Dann brauchst Du,« schrie krächzend das weise Weltweib, »erst recht nichts zu wissen.«
»Dolle Welt!« murmelte das Knäblein.
Februar 15th, 2016 at 22:01
@Vox Populist: Auch die Sozialarbeiter sind da, obwohl es für die Türken auch keine gab. Zudem empfiehlt es sich, auf Selbstorganisation zu setzen. Worauf du und deine Besorgten nicht eingehen, ums Verrecken nicht, egal wie oft ich das wiederhole, ist dass die Menschen hier sind. Sie sind hier. Sie sind hier. Sie sind hier. Kapiert? Die Frage ist, was wir jetzt machen mit denen, nicht, was wäre, wenn wir das verhindert hätten. Stell dich doch in ein Auffanglager und sprich die magische Formel: “Wir haben keine Sozialarbeiter”, dann werden sich alle diese Menschen sofort in Luft auflösen.
Februar 15th, 2016 at 22:02
@Bruchmüller: Du gehst mir mal wieder derart auf den Sack, dass ich dich stummschalte. Da oben steht nicht “Willkommen beim Himbeertoni”.
Februar 15th, 2016 at 23:16
@ flatter (56)
Für mich bedeutet “Holocaust” in diesem Zusammenhang, das bodenlose Abschlachten, von allen die da dastehen und die da kommen.
Über den H. kann ich dir dabei auch nur sagen, was ich mal jemanden habe erklären hören: Die Organisation mit den Lagern war auch “nur” eine Konsequenz aus den ersten größer angelegten Säuberungen, die die Nazis begangen haben. Sie haben einfach so viele Leute mit einem Mal umgebracht, sie wussten nicht einmal mehr, wo sie noch Massengräber schaufeln sollen, um die Toten hineinzuwerfen.
Dadurch haben sie sich das mit den Lagern und mit der akribischen Organisation vom Anliefern bis hin zum Toten in Form von Asche ausgedacht.
Das eine kann also das andere bedingen, insofern das stimmt.
Kannst also weiterhin Wortklauberei betreiben, wenn du willst. Hat halt eben kein Schwein vom Vier-Seiten-Modell gehört (meine Wortbedeutung muss nicht gleich deiner Wortbedeutung sein).
@ Wat. (59)
Einen Wettlauf darum, wer der bessere Staatsmann ist, will ich nicht starten. Aus diesem Konkurrenzalter bin ich glücklicherweise raus und dahin will ich auch nicht mehr zurück.
Ich denke sogar, ich wäre kein guter Staatsmann, weil mir dafür zu viele Dinge im Denken fehlen und ich es mir auch einmal leiste, keine Meinung zu einem Thema zu haben.
Ich habe dir lediglich eine Antwort auf eine Frage gegeben und versucht, dabei ernsthaft zu sein.
@ ninjaturkey (60)
Mit der Aussage würdest du mich wieder anspornen, mich daneben zu benehmen – nur um zu testen wie viel deine Geduld aushält. Ich bin nämlich nicht von den Idealvorstellungen, die christliche Nächstenliebe ihren Gläubigen abverlangt, überzeugt. Jeder hat seine Schmerzgrenze.
Februar 15th, 2016 at 23:29
“Über den H. kann ich dir dabei auch nur sagen, was ich mal jemanden habe erklären hören …”
Und genau so will ich hier nicht diskutieren. Wenn du nur das sagen kannst, dann schließe diese fürchterliche Bildungslücke, sonst bist du hier defintiv falsch. Dann noch den “H.”, nein Holocaust mal eben eingestreut in einen wilden Monolog, das geht hier gar nicht. Für dergleichen gibt es SpOn und des heise-forum.
Februar 15th, 2016 at 23:33
@matrixmann(65)
Deinen Versuch ernsthaft (m)eine Frage zu beantworten, habe ich nicht in Zweifel gezogen – es ist aber noch offen meine daraufhin nachgereichte Konkretisierung.
Sleep well @ll
Februar 15th, 2016 at 23:38
Mindestlohn für Flüchtlinge?
Faz Startseite, Kommentar.
Beim ersten Anlauf habe ich nach diesem Satz aufgehört zu lesen:
“In Deutschland wird das Existenzminimum verfassungsrechtlich gesichert; ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse sind verboten – weshalb ein genereller Mindestlohn eigentlich nicht notwendig ist.”
In weiteren Nachrichten: “Volksverhetzung ist in Deutschland verboten, weshalb die Behandlung des Nationalsozialismus im Schulunterricht eigentlich nicht notwendig ist.”
Februar 15th, 2016 at 23:43
Oh, fein! Erhöhe auf: “In Deutschland ist die Würde des Menschen unantastbar. Deshalb ist die strafrechtliche Verfolgung von Vergewaltigung eigentlich nicht notwendig”.
Februar 16th, 2016 at 02:31
@oblomow No62:
danke. dein post hat mich gerade wieder bischen abgekühlt. ich war ob der kommentare einiger hier gerade kurz vorm ausrasten.
zu der abschiebeverfügung von kleinstkindern gibts btw n update:
“”Zum Schutz des Kindes werden und dürfen minderjährige Kinder nicht getrennt von ihren Eltern rückgeführt werden.” Und: “Insbesondere werden minderjährige Kinder nicht getrennt von ihren Eltern abgeschoben”, so ein Bamf-Sprecher zu SPIEGEL ONLINE.”
warum dann die drohung?
“Der Bescheid sei eine “Abschiebungsandrohung” und dazu sei die Behörde gesetzlich verpflichtet.”
achso.
“dieser brief wurde maschinell erstellt und ist ohne unterschrift gültig”
reicht mir mal jemand den selbstgebrannten? ich hab geburtstag.
Februar 16th, 2016 at 09:07
Glückwunsch zum Geburtstag, DasKleineTeilchen!
OT
Am 12.02.16 stellte Dr. Eisenhart v. Loeper bei einer Pressekonferenz in Stuttgart u.a. das vor:
„[…]“Schließlich hat die Staatsanwaltschaft Berlin letzten Monat den Anfangsverdacht des Vorwurfs der Strafvereitelung gegenüber den Berufskollegen der eigenen Behörde bejaht, welche vor einigen Monaten die Verfahrenseinstellung verfügt hatten. (Quelle/Verweis: Dieses Dokument) Das ist sensationell. Wir haben deshalb gestern die Neuaufnahme der Ermittlungen gegen die Bahn-Vorstände und Aufsichtsräte sowie gegen die Exminister Pofalla und Rösler wegen Untreue beantragt. Und zwar auch unter Bezug auf ein BGH-Urteil vom 10.09.2015, das eine vorsätzliche Straftat bejaht, wenn die Schadensfolge nur für „möglich gehalten“, aber in Kauf genommen wurde. Genau diese Voraussetzung ist hier eminent erfüllt.
Quelle/Verweis: Hier findet sich der genaue Wortlaut des Antrages auf Neuaufnahme der Ermittlungen
Unser Anliegen als Aktionsbündnis und für die Bürgerbewegung ist ein sinnerfüllter Umstieg für ein besseres Projekt mithilfe einer funktionierenden rechtsstaatlichen Grundordnung, die beim Thema Stuttgart 21 schon allzu sehr gelitten hat. Es kann nicht damit bewenden, dass sich die politisch Mächtigen nahezu beliebig durchsetzen und die „Bahn-Aufsichtsräte“ sich willkürlich missbrauchen lassen. Wir arbeiten konsequent daran, dass das Wohl der Allgemeinheit wieder Vorrang erhält.
http://tinyurl.com/h6udk7o
Februar 16th, 2016 at 10:46
@ flatter (66)
Ich nahm das jetzt einmal als Ansporn.
Das, was ich im Kopf hatte, muss das hier gewesen sein: Babyn Jar
Ich wusste noch, dass es um eine Schlucht ging.
Die Nazis haben zwar in Europa in dem Jahr noch mehrere andere großangelegte Massaker verübt (Massaker von Kraljevo und Kragujevac, Kamenez-Podolsk, Wald von Rumbula), die Aktion bei Babyn Jar scheint aber der Knackpunkt gewesen zu sein.
Ab Ende ’41 bis Frühjahr ’42 hat das dann angeblich mit den gezielten Vernichtungslagern angefangen. (Angabe: https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager; brauchte eine grobe Zeitangabe, wann das angefangen hat, um auszuloten, wonach ich suche.)
Wikipedia, um einen groben Überblick zu geben, was gemeint ist.
Erklär mich weiterhin zum Idioten, bei dem nichts dahintersitzt.
Februar 16th, 2016 at 10:56
Ängste. Darum geht es doch eigentlich. Den vermeintlich “moderaten” und “liberalen” Linken genauso, wie dem Spießbürger-Michel, den AfD-Wähler oder den Braunfaschisten. Immer geht es vor allem um Ängste. Angst, dass die “Fremden” uns etwas “wegnehmen”, unser vermeintlicher “Wohlstand” gefährdet sei, es einen Anstieg von Kriminalität geben könnte und so weiter. Angst war und ist aber noch nie ein guter Ratgeber gewesen. Manche behaupten sogar, Angst essen Seele auf.
Über Fluchtursachen spricht hier in der erhitzten Diskussion leider niemand. Wer Kriege und Waffenexporte säht, wird Flüchtlinge ernten. Auch vermisse ich von einigen Kommentatoren die Humanität, Empathie, Fürsorge, Solidarität und Mitmenschlichkeit. Sollte uns Linke nicht genau das, von den Nazis und verkappten Mittelschichts-Pegida-Rassisten unterscheiden? Wenn diese Abgrenzung aber immer schwammiger wird, gruselt es mich.
Flüchtlinge sind kein Abstraktum, sondern Menschen in Not und Elend. Vielleicht sollten wir mal mehr mit Flüchtlingshelfern und den Flüchtlingen selbst sprechen, anstatt immer nur über sie.
Februar 16th, 2016 at 11:00
@ matrixmann(72): Gern. Du weißt nicht, was du sagst, du verstehst die Bedeutung deiner eigenen Sätze nicht. Du schriebst:
“Für mich bedeutet “Holocaust” in diesem Zusammenhang, das bodenlose Abschlachten, von allen die da dastehen und die da kommen.
Über den H. kann ich dir dabei auch nur sagen [...] ”
Es ist keine Wortklauberei, wenn ich darauf bestehe, dass der Holocaust etwas völlig anderes ist als ein (archaisches) “Abschlachten”. Es gbt durchaus Parallelen zwischen der aktuellen Situation und dem NS, aber du skizzierst da oben den Holocaust als eine Art Volkszorn, dessen Methoden als Erfahrung aus der Praxis verfeinert wurden. Diese Diskussion ist für mich hier auch zu Ende. Details zu einem toten Zweig zu liefern, nennt sich “Derailing”.
p.s.: Dein Kommentar war im Spamfilter, zu viele Links.
Februar 16th, 2016 at 11:22
@epikur: Ich erzähle mal aus dem Nähkästchen. Eine der schlimmen Ängste der Michels ist der pimpernde Fremde, der unsere Frauen schändet. Ein solcher kam einst aus dem Libanon, aus einem der Lager, in dem Palästinenser abgeschlachtet wurden, hierher. Noch in der Flüchtlingsunterkunft schwängerte der Mann eine unserer arischen Maiden. Kurz nach der Geburt des Kindes trennten sich dessen Eltern, war ja klar. Kurz darauf wiederum lernte ich das Kind kennen, lebte mit der Mutter zusammen. Die ‘Kleine’ ist meine Tochter.
Jetzt kann man hingehen und sagen: “Guck mal, alles ist kein Problem“, was jedem ‘Linken’ unterstellt wird, der nicht in den sinnlosen Alarm einstimmt, oder man kann sagen: “Na klar, so eine Gutmenschengeschichte, die ist entweder gelogen oder die große Ausnahme“. Man kann sich aber auch einfach deutlich machen, dass das ein völlig normaler Vorgang ist und es je nach Region vor Kurzem noch schlimmer war, wenn ein Evangele eine Katholin gepimpert hat. Diese Menschen sind, da hast du völlig recht, Projektionsfläche für die dunkle Bedrohung. Da ist es auch völlig wumpe, wenn jedes Jahr eine Million Menschen hier abhauen, man sieht nur, wie wir vom Neger überrant werden. Historische Erfahrung? Spielt keine Rolle, denn jetzt kommt er ja wirklich, der Terrorafrikaner. Wären das Schweden oder andere Nordmenschen, würde hier niemand ein Fass aufmachen, und die ganzen Schwätzer hier haben nicht einmal eine Ahnung davon, wie rassistisch ihr Getute ist. Da sind sie dann empört, wenn man das andeutet.
Februar 16th, 2016 at 11:31
@matrixmann: Ab Ende ’41 bis Frühjahr ’42 hat das dann angeblich mit den gezielten Vernichtungslagern angefangen.
Angeblich also. Ich glaube schon länger, dass Du hier falsch bist. Wahrscheinlich verstehst Du aber einfach nicht, wie man das lesen kann.
@Vox Populist: Du bist ein Schwätzer. Wenn Du hier durch die Blogkommentare der letzten Jahre gehen würdest, dann fändest Du tausende Links zu allen Gesinnungsrichtungen, die dazu gedacht sind, sich ein möglichst umfassendes Bild von Wahrheit machen zu können.
Es ist allerdings nur ein Angebot und kein Muss.
Ich hegte ja manchmal die Hoffnung, dass so mancher die zeitaufwändig gesammelten Informationen heimlich weiterreichen würde.
Das war wohl eine völlige Fehleinschätzung von mir.
Selber schuld.
Ich dachte auch immer (seit meinem vierten Lebensjahr oder so), es wäre jedem ein Bedürfnis, möglichst viel über die Welt da draußen zu wissen.
Complete fail!
Es ist einfach nicht so, dass jeder wenigstens 1 Stunde am Tag mit dem Erwerb von Infos verbringen will.
Schwierig für mich, aber ich bin da durchaus tolerant.
Naja, dein Vorwurf, hier würden Dinge nicht angefasst und es handle sich um einen intellektuellen Elfenbeinturm, ist daher jedenfalls als Bullshit ohne Grundlage einzuordnen.
Letztlich will ich gar nicht zum Ideengeber für die Rettung des bürgerlichen Staates werden.
Ich schaue seit Jahrzehnten zu, wie sie es verkacken und wenn’s knallt, dann werde ich hier einfach abhauen, so wie die, die schon 1932 kommen sahen, was dann auch geschah.
Ein Wohnungsproblem siehst Du? Voilà: 50.000 Euro Bußgeld für leer stehende Wohnungen
Bei geschätzten 1,7 Millionen Wohnungsleerstand könnte der Staat – wir haben ja so etwas – recht schnell etwas tun.
Oben kam der Vorschlag, die Grenzen zu schließen.
Wenn ihr meint, dass der Stacheldrahtzaun, der sich in euren Köpfen um die Walnuss rankt, auch für andere ein naheliegender Weg in die Komfortzone darstellen könnte, dann muss ich euch leider sagen, dass ich einfach Würgreiz bei so einer Scheiße bekomme.
Ich weiß noch gut, wie ich mit einem Kumpel im Februar ’90 an der zerlöcherten Berliner Mauer stand und sagte, dass ich mir nicht sicher wäre, ob das eine gute Idee war.
Ich will ja nichts böses sagen, aber beim Lesen mancher Kommentare frage ich mich, was in ddr-Schulen eigentlich so den lieben Tag über gemacht wurde.
Sorry for that, zumal es offensichtlich Ausnahmen gibt.
@DKT: Alles Gute!
p.s.: Ich bewundere gerade meinen Charme und meine Gelassenheit. Ätsch!
Februar 16th, 2016 at 11:44
@DKT: Jetzt zu dir, Freundchen! Versuch mal das mit dem Spaß ;-) Heute bist du meine Ausrede. Trinkspruch später.
Februar 16th, 2016 at 11:50
Spaß ist gesetzlich reguliert und Fasching ist eindeutig rum, obwohl ich viele mit Pappnasen sehe.
Georg Schramm als Oberst Sanftleben: Militärische Lösung der Flüchtlingskrise | 3sat 2016 (yt, ~10 Min.)
Februar 16th, 2016 at 12:01
Deshalb hängen ja überall diese Zauberspiegel, in denen man sie nicht sieht…
@dkt: Skol!
Februar 16th, 2016 at 12:16
Interessant ist es immer wieder zu beobachten wenn auf teutschen Foren zum Thema “Statistik”, das allseits bekannte “Zitat” von Winston Churchill und gefaelschten Statistiken hervorgekramt wird (so z.B. @11).
Es duerfte doch hier im Forum wohl bekannt sein (unterstelle ich jetzt mal so), dass eben dies “Zitat” nicht aus Mr. Churchills Munde kam, sondern eher eine maessig “orginelle” Kriegspropagandaluege aus dem Nazi Propagandaministerium.
Sie diente lediglich dazu den “whiskysaufenden Trunkenbold” zu defamieren und en passant, die Faehigkeit von Aufklaerung zu negieren.
Denn wenn Statistiken “luegen” koenne, koennen sie auch ebenso unbequeme Wahrheiten aufdecken.
Es ist also nicht wirklich verwunderlich, dass ausserhalb Krautland das sog. Churchill “Zitat” gaenzlich unbekannt ist.
Was auch nicht wirklich verwunderlich ist, ist die Tatsache, dass sich eine NS-Propagandaluege auch noch hartnaeckig 71 Jahre nach Kriegsende immer noch in dt. Koepfen manifestiert hat.
Februar 16th, 2016 at 12:29
@DKT Ein Lied Hab’ Dich lieb! :)
Februar 16th, 2016 at 12:42
@R@iner (78): Sehr geiler Vortrag. Frau Müller (ich mag ihren wahren Namen nicht nennen) hat da etwas durchaus richtig gemacht, als sie sagte: “Wir schaffen das”, vor allem weil igrendwer ihr wohl deutlich gemacht hat, dass da etwas zu schaffen ist und es kein Entrinnen gibt. Ich schätze, Rassismus ist nicht zuletzt deshalb noch attraktiver als schon zu Sarrazins Peak, weil er die letzte Zuflucht vor der Realität ist.
Februar 16th, 2016 at 12:44
@Fred: Wieder eine Bildungslücke potenziell geschlossen – bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: “Was interessieren mich Informationen, die die ich schon 1000 Mal ignoriert habe?!“.
Februar 16th, 2016 at 12:59
Es gibt Nachschlag: Georg Schramm: Wir leben in einem großen Krieg! | 3sat 14.02.2016 (yt, 15 Min.)
Spitze! Von dem sollte sich das kleine Teilchen ein Kind wünschen!!zwölfdruffzig!
Februar 16th, 2016 at 13:00
Du willst uns von der Arbeit® abhalten, du Russe!
Februar 16th, 2016 at 13:05
Das verbitte ich mir! Ich bin ein ganz normaler Wehrkraftzersetzer.
Mann will sich in der Stadt umsehen – und gerät unter Terrorverdacht
[..] Sie vermutete, der Mann mit dem fremden Dialekt (stuttgarterisch!) sei ein Terrorist, der womöglich ein Bombenattentat plane. [..] Und in einer Tüte ein metallischer Gegenstand. “Was ist das?”, riefen die Polizisten. Leichtle rückte mit der Wahrheit heraus: “Das Raclette von meiner Mutter.” Auf der Rückbank lag eine Tiefkühltüte. Verdächtig. Leichtle: “Ein Wildschwein.” Allerdings filetiert. [..]
Die Schwaben wieder.
Februar 16th, 2016 at 13:28
danke euch ihr lieben. escht. normalerweise hau ich solche nummern nicht raus, aber mir gehts grade so durchwachsen, daß mir jeder brösel der zuneigung gut tut. ist mir halt so rausgerutscht. und handinis play ist das schönste seit langem; ick dir ooch, stony, nach sowas janz besonders :D
Februar 16th, 2016 at 13:33
du findest medial gesehen echt immer den extra-kranken scheiss, was R@iner? ;)
Februar 16th, 2016 at 13:35
@DKT: Ist nur reddit und ein bisschen twitter. Ich will halt auch mal lachen können und der Scheiß ist nur das Ergebnis einer kranken Welt.
Nee jetzt, oder? Skynet.
Die Flüchtlinge kosten uns so viel Geld: Milliarden für Millionäre – Wie der Staat unser Geld an Reiche verschenkt
Ach so, falls hier mal jemand erwähnt, dass man die Kosten im Auge behalten müsse, dem werde ich vorhalten, dass die Begründung der Euthanasiegesetze im dritten Reich genau die gleiche war.
Februar 16th, 2016 at 14:07
Hi, DKT – ick tu dia ma och knuddeln.
Jeht dat so oder muß ick mia nu noch ins jroße Schwatte stoppen.
Ick tu dia och so leiden.
Februar 16th, 2016 at 14:30
Tilo Jung hat die anderen scheinbar angesteckt: Angela Merkel & Angela Merkel sind nicht dieselbe Person! (yt, ~4 Min.)
Ich werde das jetzt nicht weiter kommentieren.
Februar 16th, 2016 at 15:16
@ flatter (74)
Ich habe gesagt, was ich in diesem Zusammenhang mit dem Begriff gemeint habe. Du wolltest mir vor ein paar Monaten erzählen wie du dir nicht in deine verbalen Ausdrücke reinreden lässt, weil mir das “divide et impera” langsam auf die Nerven geht, weil es gefühlt in jedem linken Blog benutzt wird als wenn alle gleichgeschalten sind und jetzt willst du mir ankommen und mich maßregeln? Was denkst du, was ich mir danach von DIR sagen lasse – nachdem ich sogar erklärt habe, was die Phrase für mich hieß?
@R@iner (76)
Das “angeblich” bezieht sich auf Wikipedia.
Weil mir sonst im nächsten Atemtzug wieder jemand angekommen wäre und gesagt hätte “Aber Wikipedia ist nicht neutral!”.
Ich bin nicht 5 Seiten durchsuchen gegangen, nur um eine ungefähre Zeitangabe zu erhalten, in welcher das liegen muss, was ich im Kopf hatte.
Ich wiederhole es noch einmal: Das “angeblich” bezog sich darauf, dass die Angabe aus Wikipedia stammte! Die Betonung liegt auf dem Fettgedruckten!
Und wer mir hier etwas von Holocaust-Leugnung in Bezug auf mich noch erzählen will, bei dem gehört Wasser und Seife nicht auf den Kopf, sondern in den Kopf!
Manchmal hat man hier den Eindruck, als wenn einige in dieser Kommentarspalte tagein, tagaus, nur damit verbringen, Schwachstellen in den Konzepten der anderen zu suchen und sich daran abzuarbeiten, sonst sind sie nicht glücklich.
Andere trinken ‘nen Schnaps oder essen ‘ne Tafel Schokolade.
Das grenzt nicht nur an “ein Haar in der Suppe suchen”, sondern ist das Ganze schon als eine Sportart!
So paranoid wie man hier denken muss, so dumm kann man manchmal gar nicht denken, was hier alles rausgelesen wird!
Man entwickelt hier eher noch die Psychose als draußen bei den ganzen Idioten, die Unsinn reden und das noch “Meinung” nennen!
Mal so am Rande erwähnt: Schön, mit der Methodik zieht ihr euch Nachwuchs heran! Alles, was nicht so redet wie ihr, das wird behackt wie von den Krähen. Damit ladet ihr geradezu ein, dass die 20-Jährigen zu euch kommen und keine neoliberalen studierten Berufspolitiker werden.
Ist nicht besser als im Bundestag mit den ganzen grauköpfen Leuten, die 30 Jahre auf ihren Posten sitzen und immer noch nicht genug haben. Immer noch alles besser wissen. Immer noch den richtigeren Weg kennen.
Februar 16th, 2016 at 16:55
Alles Gesiterfaher!
Dein Problem ist deine Privatsprache, deine geheimen Definitionen, deine mangelnde Bereitschaft zu kommunizieren. Du sendest stattdessen, was sich nicht zuletzt in deinen meterlangen Lamentos niederschlägt. Du erwartest, dass man ungeheuer viel Arbeit in das Verständnis deiner Kommentare investiert, während du nicht einmal bereit bist, den Stand der Diskussion und den kanonischen Gebrauch von Begriffen zur Kenntnis zu nehmen. Diese Ignoranz mündet in die Unfähigkeit zu diskutieren.
Februar 16th, 2016 at 17:34
@R@iner, 76
an Vox Populist, “Ich glaube schon länger, dass Du hier falsch bist.”
Ist das jetzt eine Empfehlung, dass er sich hier freiwillig abschaltet?
Dieser Satz hat mich verunsichert, weil ich Dich bisher anders kennengelernt habe, ohne eine autoritäre Attitüde.
Was ich in dieser vergifteten Diskussion als sehr Positiv wahrgenommen habe, ist das Bemühen von Wat sich in der Diskussion anders zu bewegen, einen anderen Ansatz zu finden.
Wenn ich sie richtig verstanden habe, Einwände ernst zu nehmen und diese nicht gleich auszugrenzen.
Das ist nicht gelungen und hinterlässt bei mir den Eindruck, dass es in dieser Auseinandersetzung nicht nur einen Verlierer gibt.
Februar 16th, 2016 at 18:18
Danke @Troptard, zumal das Thema noch lange ein Thema sein wird:
Die Flüchtlinge von heute sind die Illegalen von morgen
Februar 16th, 2016 at 18:32
@Troptard:
“dass es in dieser Auseinandersetzung nicht nur einen Verlierer gibt.”
Für dieses Gewinner/Verliererschema habe ich keinerlei Verständnis. Wie gesagt interessiert mich an einer Diskussion, ob ich dabei etwas lernen kann. Schlimmstenfalls lerne ich halt nix. Ich habe keine Ahnung, wie man eine Diskussion gewinnt oder verliert, mir ist allerdings sehr wohl klar, dass viele (die meisten?) das als Konkurrenz betrachten. Denen kann ich nicht helfen. Das ist hier keine Schmiede für irgend eine Front und kein Konsenskessel. Vor allem ist die Kommentarspalte aber nicht dazu gedacht, dass hier Überzeugungen ausgebreitet werden, womöglich in Endlosschleife. Es gibt ein Thema, dazu kann man sich äußern und schauen, was man voneinander lernen kann. Leider driftet man dabei häufig in die Hintergründe ab und verfranst sich in immer mehr Dissens.
Februar 16th, 2016 at 18:43
@flatter, wir (also mindestens Du, Peinhart und ich) haben es allerdings auch immer wieder geschafft, bei allem Dissens immer noch etwas Porzellan unversehrt im Schrank stehen zu lassen. Dh. wir haben auch einfach mal Cut gemacht und irgendwann, wenn es sich ergab oder es zu sehr unter den Nägeln brannte eben auch früher, weiter gemacht.
Ich denke mal, dadurch haben wir alle Drei gewonnen – zuallererst (und nur um diese Art des Gewinnens geht’s doch) – über uns jeweils selbst.
Ich bin froh drum und hätte gern, daß das uns erhalten bleibt.
Februar 16th, 2016 at 18:48
Hallo Wat,
ich bin ja inzwischen nur stiller Leser hier und es ist durchaus nicht so, dass meine oft unterschiedlichen Auffassungen zu den Deinen, meine Symphatie zu Dir beeinträchtigen könnten.
Was ich an Dir sehr schätze ist, dass Du Dir sehr viel Nähe zum Menschen bewahrt hast.
LG Troptard
Februar 16th, 2016 at 18:54
@Wat.: Völlig richtig, und ich sehe das Erfolg des Bemühens um gegenseitiges Verständnis. Ich lasse mich gern immer wieder von jemandem nerven, von dem ich dabei lernen kann, aber ich werde sauer, wenn mir jemand seinen Beton ins Gesicht kippt.
Februar 16th, 2016 at 19:26
Wie gesagt interessiert mich an einer Diskussion, ob ich dabei etwas lernen kann.
So sollte es sein und ich glaube nicht, dass zB Troptard das groß anders sieht. Ich habe aber in letzter Zeit und ohne jetzt auf die aktuelle Diskussion hier abheben zu wollen auch ein wenig das Gefühl, dass manchmal etwas zu schnell ‘abgebürstet’ wird. Das bringt im Zweifelsfall beide Seiten um Lernerfolge, und insofern gibt es dann auch Verlierer. Etwas mehr ‘guter Wille’ bei der Interpretation zweifelhafter Passagen und ein paar Nachfragen oder auch ‘Anstöße’ hielte ich manchmal auch für wünschenswert bevor man – was sich natürlich manchmal auch beim besten Willen nicht mehr vermeiden lässt – das große ‘geht gar nicht’ rausholt.
Wenn ich alleine daran denke, welch teilweise irrlichternden Positionen ich so in den letzten 30+ Jahren mitunter vertreten habe… Ich glaube auch weniger, dass wer hier aufläuft sich in erster Linie präsentieren will, da gibt es sicher höffigere Ecken im Netz, Sondern ebenfalls auch durchaus noch lernen. Und das wurde, so jedenfalls mein Eindruck, auch schon mal etwas großzügiger gehandhabt hier. Was vielleicht auch ein Grund ist, warum auch ich mich in letzer Zeit etwas zurückhalte – es denn natürlich. meine Lieblingsdebattantin kreuzt mal wieder mit meinem Lieblingsthema auf… ;)
Februar 16th, 2016 at 19:48
Die Kritik ziehe ich mir prinzipiell an. Aber (na klar, aber! ;-P) kommt das dann eben sehr auf die Präsentation an. Ich verstehe schon nicht, warum überhaupt jemand z.B. regelmäßig ellenlange Texte hier ablässt. Die meisten werden die schlicht überspringen. Spätestens wenn der amtliche Moderator das moniert, könnte man das aber mal berücksichtigen? Und wenn dann in diesen Romanen noch schräges Zeugs erzählt wird, ist die Reaktion entsprechend. Ähnlich verhält es sich mit solchen Kommentaren, die erkennen lassen, dass sie widerprechende Argumente schlicht ignorieren. Steht das nicht eh schon im Manual?
Februar 16th, 2016 at 19:53
Auch Gedanken auf den Punkt bringen, will gelernt sein.
… blöderweise müssen sie dazu im eigenen Kopf erstmal zum Punkt werden und dabei trotzdem noch zur Diskussion gestellt werden können.
Wenn irgendwas nicht leicht ist, dann das.
*seufz, stöhn*
Februar 16th, 2016 at 19:54
@flatter #101 – Keine Ahnung, hab ich nie gelesen. :p Aber (kann ich auch!) ich verstehe auch oft genug deinen Unmut nur zu gut. Und manchmal wäre ich vermutlich gar noch bissiger. Kommt ja auch immer auf die verdammte ‘Gesamtsituation’ an.
Februar 16th, 2016 at 20:45
Schönes Lehrstück zu den Grenzen der Diskutierbarkeit und mit verdammt guten Ansätzen damit umzugehen. Hat mir, obwohl/weil (?) ich heut ganz gut Matsch unter der Kalotte hab, wirklich sehr gefallen. Danke
Februar 16th, 2016 at 22:17
@Troptard #94: Mein Kommentar galt matrixmann. In #92 reagierte er wie von mir erwartet. Hat er etwas daraus gelernt? Ich weiß es nicht.
Ich sehe flatters Blog seit Jahren als Angebot zur Gewinnung von Informationen und Argumenten, mehr aber noch als Möglichkeit die eigenen kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern.
Wir bestimmen hier nicht über den Lauf der Welt, umso interessanter ist es manchmal der Schere im Kopf mancher bei der Arbeit zusehen zu können.
Die freiheitlich-demokratische Grundordnung wird verteidigt, die Besitzverhältnisse müssen erhalten bleiben und die Welt ist ja sooo furchtbar komplex und die Regeln so zahlreich, dass einem das Denken immer schwerer fällt.
Der Abgrund ist für viele in Sichtweite, aber was kann man bloß tun, um die Geschichte nicht einfach zu wiederholen?
Schon blöd, wenn man nicht an den Rädchen drehen darf und auch gar nicht will, obwohl sich doch offensichtlich etwas ändern muss.
Nur, wo fängt man an?
Womöglich bei sich selbst?
Nö, das geht gar nicht.
Das eigentliche Schlachtfeld befindet für mich nicht hier, sondern draußen auf der Straße oder in den Firmen, wo man in kurzen Gesprächen schnell einordnen können muss und seine Emotionen unter Kontrolle haben sollte.
Hier ist das recht leicht, kann man doch selbst darüber bestimmen, wann man antwortet oder aus einer Diskussion aussteigt. Selbst im letzteren Fall kann ich immer noch etwas über das Warum bei mir selbst nachforschen.
Es geht mir also ausdrücklich nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern ums Lernen.
Wie gesagt – Ich zitiere einen Freund: Kritik ist Lob genug.
Wenn sich jemand mit dem von mir Geschriebenen beschäftigt, dann ist das bereits eine tolle Sache.
Wenn sich andere auf den Schlips getreten fühlen, weil sie am Ende ohne Argumente dastehen, dann kann ich nichts dafür.
Es freut mich aber, wenn jemand – so wie auch ich es tun muss – in sich geht und sich sagt: Scheiße, da muss ich nochmal ran.
Ob das manchmal passiert, weiß ich nicht, aber einige sind im Laufe der Jahre geblieben und andere gegangen.
Und die, die geblieben sind, werden schon irgendetwas aus den Diskussionen hier für sich herausholen.
Bei mir von “autoritär” zu reden, wäre übrigens kompletter Quatsch; Ich sage ja nicht mal Hunden, wo sie sitzen sollen. Und hier fehlte mir die Exekutive zur Durchsetzung meiner nicht vorhandenen Autorität.
Natürlich kann ich ein Saftsack sein. Aber es ist ja nur ein Spiel.
In diesem Sinne: Liebe Grüße nach F-reich.
Februar 17th, 2016 at 01:44
Danke @R@iner für Deine Hinweise! Ja, der großartige Georg Schramm hat’s wieder mal auf den Punkt gebracht – schön, daß er immer noch wieder mal aktiv ist!
Hier der Link zur vollen Sendung (die andern sind auch nicht ohne…):
https://www.youtube.com/watch?v=3iqVOMfqyUQ
Gruß Bernd
Februar 17th, 2016 at 02:31
Der war jetzt aber lang. ;)
Februar 17th, 2016 at 03:48
Ja, so ist das wohl. Aber ich finde, man sollte sich durchaus mal das Gesamtkunstwerk zu Gemüte führen…
Februar 17th, 2016 at 08:37
Hallo an alle…
Was mir immer wieder auffällt, dass im Kapitalismus sich selbst die Menschen automatisch in Werte messen. Da wird der Vorgesetzte mit einem freundlichen Lächeln begrüßt und die Putzfrau wird ignoriert. Eine tägliche Diskriminierung, die von vielen gar nicht mehr als diese wahrgenommen wird. Das geht dann soweit, dass die Flüchtlinge automatisch kategorisiert werden in Wertvoll und eben nicht Wertvoll. Ich habe einen Kollegen gefragt, der den Versicherungsbetriebswirt gemacht hat, ob es nicht Menschenunwürdig ist, den Menschen als Humankapital zu bezeichnen. Die Antwort war wieder bezeichnend: „Eigentlich schon, aber man muss ja kalkulieren können. Ich brauche einen Wert und dieser wird halt als Humankapital bezeichnet.“ Ich denke, dass ohne die Diskriminierung das System nicht laufen kann. Die Menschlichkeit ist mit dem Kapitalismus nicht kompatibel.
Februar 17th, 2016 at 11:00
Krankenkassen befürchten Defizit wegen Flüchtlingen
Im September 2015 las sich das noch so: Finanz-Reserven der Krankenkassen bei über 15 Milliarden Euro
Tja, was soll man denn nun glauben?
Februar 17th, 2016 at 11:10
Sicher bekämpfen die Krankenkassen damit jetzt die Schlepperbanden®
Februar 17th, 2016 at 12:13
Landtagswahl: Umfrage sieht AfD in Sachsen-Anhalt bei 17 Prozent
Okay, ich gehe dann mal Steine sammeln und kaufe ein paar Rollen Maschendrahtzaun.
Februar 17th, 2016 at 12:31
“SPD-Chef Gabriel nennt die AfD “offen rassistisch” ”
Immer dieser Neid!
Februar 17th, 2016 at 13:42
Lacher des Tages (bisher): Dividende gestrichen: RWE-Krise wird für Kommunen zum Albtraum
Sie wollten den Dividendenbetrag von einem Euro als Untergrenze festschreiben, unabhängig vom Konzernergebnis.
Nur so: Wie hoch ist eigentlich die Alphabetisierungsrate in D-land?
Februar 17th, 2016 at 14:52
Tja, auch für die Kommunen kann sich die kapitalistische Hängematte leistungslosen Einkommens schon mal als blanker Lattenrost erweisen. ;-)
Februar 17th, 2016 at 15:30
btw,
Gerhart Baum (FDP) war bei Herrn Lanz, und wußte zu berichten,daß Putin die Falschen bombardiere, Assads Gegner.
Lustig, wen bombardieren denn “unsere” Westluftwaffen?Etwa nicht ISIS ,Al Nusra und so?
Ach je, Bäumlein, was biste tief gefallen…..
lg
Februar 17th, 2016 at 15:42
“Gerhart Baum (FDP) war bei Herrn Lanz” hätte gereicht ;-)
Februar 17th, 2016 at 18:24
#113
Tja, Gabriel nennt die ‘bekennende’ AfD das, was die SPD längst und ‘de facto’ ist und, weil sie es (noch) nicht bekennen ‘kann’, verschämt (eigentlich nicht mal mehr das) camoufliert oder zu camouflieren sucht; Gabriels angst ist groß: wer hier zu spät kommt, den bestraft der wähler. Und dazu passt, leider erst heute gelesen, Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück vom 10.01.2016: Da regen sie sich über „Mein Kampf“ auf, dabei steht dasselbe doch im Spiegel!
Februar 17th, 2016 at 18:41
Immer wieder hört man, dass diese ganze Flüchtlingswelle eine gezielte (militärische) US-Aktion zur Lähmung (Zerstörung?) Europas ist.
Grenzen auf, meinetwegen, aber dann müssen alle mitmachen. Der Hauptaggressor, welcher militärisch die Regionen destabiliert hat aus denen jetzt die Flüchtlinge nach Europa strömen – die USA – nehmen selbst keine Flüchtlinge auf, machen die Grenzen sogar noch mehr dicht.
Unter diesem Gesichtspunkt muss die Thematik zur Flüchtlingssituation gesehen werden – übrigens eine loose-loose Situation für uns und die Flüchtlinge, da gibt´s nichts, aber auch gar nichts schön zu reden.
Die jahrzehntelange Unterwanderung der Linken mit Pro-transatlintischem Gedankengut trägt ihre Früchte. Muss man wirklich im Ausland sitzen um zu verstehen, was in Deutschland vor sich geht?
Februar 17th, 2016 at 18:50
Artikel zu Migration und Gesellschaft aus der WOZ (11.02.16):
http://tinyurl.com/gw9b3xe
„[…Auf den Wohnort zu setzen, ist eine spannende Strategie. Städte gibt es schon viel länger als Nationen. Um sie zu betreten, braucht es keinen Pass…]“
Februar 17th, 2016 at 19:12
@Leselotte(120)
Städte brauchen nicht nur keinen Pass…
Kommunen könnten sich auch Kommunalverfassungen geben, jede ihre, nur für sich – und die Prozedur und das ganze Drumherum, Davor und Danach könnte sogar persönlich stattfinden. Ohne Dauervertreter… Bürokratie.
(Offiziell gibt’s in DE sogar noch rechtlich die kommunale Selbstverwaltung)
Februar 18th, 2016 at 08:55
Danke, Wat.
Februar 18th, 2016 at 09:57
Noch ein letzter: Kriminalitätsstatistik von Zuwanderern: Viele Bagatellen, wenig Gewalt
Aber wer glaubt schon Statistiken der Polizei. Einfach lächerlich.
Februar 18th, 2016 at 10:21
@Leselotte(122) – Du bedankst Dich bei mir? Ich bedanke mich bei Dir für diesen Link. Nährt er doch meine Hoffnung bzw. bestätigt er mich, daß Menschen auch ohne sich durch meterweite und seitenlange Bücherregale ‘gekämpft’ zu haben, wissen, wie sie ihren Vorstellungen von Leben (gemeinsam) einen ‘positiven’ Weg geben (können).
Ok, danken wir uns ;)
Februar 18th, 2016 at 11:14
Unerhört! Hier wird nicht gedankt! Wenn wir wer dankt, dann der Säzzer!