“Failed State” ist die Bezeichnung für ein Territorium, in dem keine nachvollziehbare Ordnung mehr herrscht. Man kann den Begriff aber auch anders auffassen, nämlich so, dass das Konzept “Staat” versagt hat. Langfristig werden die Unterschiede dieser Bedeutungen aber ohnehin schrumpfen, denn die versagenden Staaten hinterlassen sprichwörtlich ruinierte Gesellschaften.
Zwei Beispiele auf sehr unterschiedlichen Ebenen: Das erste ist der ehemalige Sozialstaat. Dieser hat seine Rolle gewandelt vom Auffangnetz für Arbeitslose zur Knute der Lohnabhängigen. Jürgen Borchert legt das sehr klar dar und benennt die Funktion der Arbeitslosenverwaltung:
“Das stinkt nicht nur zum Himmel , sondern konkurriert auch die Arbeitsmärkte unserer Nachbarn in Europa in Grund und Boden.”
Staat als Waffe
Deutschland hat Arbeitslosigkeit durch Lohndumping exportiert. Das erklärt auch den unsäglichen Spruch “Sozial ist, was Arbeit schafft”. Der Sozialstaat ist das Instrument des Arbeitszwangs und damit des Niedriglohns. Das ist es, was von ihm übrig geblieben ist. Man darf also durchaus den Schluss ziehen: Sozial ist, was Löhne drückt – jedenfalls besteht darin das “Sozial” in “Sozialstaat”.
Ein anderes Beispiel ist das Argentiniens, wo sich Konzernmanager die komplette Regierung unter den Nagel gerissen haben. Ihre Steigbügelhalter verzichten vollends auf die Illusion, der Staat sei etwas anderes als das Vehikel der Eigentümer. Ergänzend kann man auch auf die USA hinweisen mit ihrem exklusiven Millionärsparlament und dem Multimilliardär als möglichen Präsidenten.
Man kann den Staat benutzen, vor allem zur Sicherung des Eigentums, sprich: Reichtums. Wo er im Sinne der Kapitalisten geführt wird, ist er eine Waffe im Kampf um Profite, allerdings nur genau so lange, wie der Kampf nicht für die betreffende Region verloren ist. Dann zieht das Kapital ab und verdient nur noch ggf. am Verkauf von Waffen in ein verwüstetes Kriegsgebiet.
Rien ne vas plus
Für etwas anderes taugt er nicht mehr, unter anderem, weil nur mehr diejenigen auf ihn vertrauen, die ihn eben benutzen können. So entstand ein Konglomerat williger Politiker, die sich mit Schmeicheleien und Versorgungsposten dafür belohnen lassen, dass das Kapital fröhlich durchregiert. Das ist seit Jahrzehnten das Konzept der “liberalen” Schwänze und ihrer stets dem guten Tuch zugeneigten konservativen Hunde, mit denen sie wedeln durften. Sogenannte “Sozialdemokraten” haben sich spätestens mit dem Eintritt in eine relevante Funktion ebenfalls dem Club der Alternativlosen verschrieben.
Wer das erlebt, wer noch bei Verstand ist und dem politischen Betrieb von innen kennenlernt, wer sich als Arbeitsloser schikanieren lassen musste oder auch nur Wahlversprechen mit Regierungskunst verglichen hat, hat diesen Staat aufgegeben. Nur die ganz ehrlichen treu gläubigen Sozialdemokraten meinen immer noch, “man müsste doch nur”.
Nein, man muss nicht, und man kann auch gar nicht. Selbst wenn man partout der Ansicht sein wollte, Kapitalismus sei durch etwas ihm Äußeres beherrschbar, muss doch jeder Halbgescheite erkennen, dass der Staat genau dieses nicht ist. Eine Gesellschaft, die überleben will, braucht daher nicht nur Alternativen zum Kapitalismus. Es müssen völlig andere Konzepte für Gesellschaften entwickelt werden, wo man bislang an das Konstrukt “Staat” geglaubt hat. Es trägt nicht mehr.
Dezember 2nd, 2015 at 20:03
1. FACK
2. Unn jezz (was folgt)? “Es müssen völlig andere Konzepte für Gesellschaften entwickelt werden, wo man bislang an das Konstrukt “Staat” geglaubt hat.” Zuviele, auch aus “den ärmeren Schichten”, glauben noch und sehen nicht, und wenn sie sehen, wollen sie nicht wahr haben!
Dezember 2nd, 2015 at 20:07
….müssen jede Menge “hochrangige” Köpfe rollen…ansonsten ist mit dem Staat kein Staat mehr zu machen…
Dezember 2nd, 2015 at 21:44
Hast das Ausrufezeichen (dreifach) hinter der Überschrift vergessen, bin dabei, morgen früh nach`m Kaffee, Treffpunkt Reichskanzlei?.
Is immer ein gutes Streitthema mit Selbstausbeutern, der Staat, der gröste Dieb…
Selbstausbeuter so: “Der Staat muss weg, der macht mich kaputt.”
Ich so: “Einverstanden, weg mit dem Staat, aber hast nen Konzept wie weiter?”
Selbstausbeuter: …Ruhe im Walde…
Vor längerer Zeit hast Du das ml so formuliert, in etwa, Fantasielosigkeit gepaart mit nen fürchterlichen Geldfetisch, triffst du auf Schritt und Tritt, auch bei Leuten die wissen das game over angesagt is…
Dezember 2nd, 2015 at 22:22
“Es müssen völlig andere Konzepte für Gesellschaften entwickelt werden, wo man bislang an das Konstrukt “Staat” geglaubt hat.”
Für mich schreit aus diesem Satz regelrecht die Hilflosigkeit. Eine Hilflosigkeit die mich seit Jahren umtreibt. Und heute mehr denn je. Zumal wieder nach dem starken, harten, unbarmherzigen Staat gerufen wird. Das hatten wir dann wohl schon mal.
Dezember 2nd, 2015 at 22:24
Richtig. Der Staat ist nicht nur von Lobbyisten unterwandert worden, sondern zum puren Instrument von Konzernen, Reichen, Banken, Vermögenden, Hedgefonds-Managern und Milliardären reduziert worden. Da gibt es nichts mehr zu “reformieren”.
Dezember 3rd, 2015 at 00:14
Vertrauen in den Staat: Ein Angriff auf eine (geplante) Klinik, in der Abtreibungen vorgenommen werden, soll als Terrorismus verfolgt werden, fordern “Aktivisten”. Derselbe Staat, der foltert und mordet, soll mit derselben ‘Legitimation’ also Verbrechen verfolgen. So geht das, wenn man so dämlich ist, Legttimation zu benutzen, wo keine ist.
Eimer!
Dezember 3rd, 2015 at 00:18
[Opener] “Schafft den Staat ab”
Das mit dem Pferd und vorne und hinten… und meine kruden Ansichten:
Ich ginge lieber auf “Nummer sicher” und wäre dafür, die Bedingungen abzuschaffen, daß es so ein Monstrum braucht, was dann (wieder und wieder) nicht reformierbar ist.
Nur, wie käme ich an den ‘Punkt’ einer Diskussion, daß es Bedingungen gibt, die einen Staat notwendig erfordern, es aber auch Bedingungen gibt/ geben kann(!), ihn unnötig.
Nein – der Mensch “an sich” ist es mE nicht.
Dezember 3rd, 2015 at 01:51
Konzpte? Bitte sehr. Gewaltfrei, legal im Rahmen der bestehenden Gesetze und ohne die Beteiligung politischer Parteien. Ist noch im Entwurfsstadium.
Im Grunde geht es um eine “Auswanderungsbewegung” onhe dabei das Land zu verlassen. Es wird ein geschützter Raum geschaffen, in welchem die äusseren Gesetze nur soweit Geltung behalten, wie es sich absolut nicht vermeiden läßt.
Vereinfacht könnte man das auf die Sklaverei in den Südstaaten der USA als Analogie übertragen so formulieren: Die Plantage sieht nach außen weiterhin wie eine auf Sklavenarbeit basierende Plantage aus, während intern die Sklaven selbst bestimmen, was in welcher Menge produziert wird und wie die geschaffenen Werte untereinander verteilt und eingesetzt werden.
Dazu gehört nicht zuletzt auch die Verwendung der Überschüsse zum Aufkauf weiterer Plantagen um dort dasselbe System zu etablieren und schließlich aus diesen komplexere Strukturen mit mehr Einfluß zu erschaffen.
Der Trick ist im Grunde ganz einfach und die Mittel dazu wurden bereits von fleißigen Lobbyisten bei der Politik erkauft und von dieser implementiert.
Link:
http://www.dannatu.ch/Speedtest/usiplauncheb/usiplauncheb.pdf
Dezember 3rd, 2015 at 07:41
Ooops? Wo kommt der denn her? Hier feynsinn.org/?p=4257 klingt das (zu recht) noch ganz anders.
Schafft den Staat ab? Das Gegenteil ist gefordert – macht alle mit beim Staat. Nur so kann die Menschheit Menschheit sein. Das egoistische Individuum zerstört die Lebensräume. Erst der in Gemeinschaft (sozial) lebende Mensch löst sich von Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg/Vernichtung. Den Staat bilden Menschen! Wir SIND der Staat! Die die außen stehen werden zu Amokläufern ohne Rücksicht, egal ob mit Waffen oder mit Kugelschreiber.
Dezember 3rd, 2015 at 07:57
Nicht abschaffen, sondern durch etwas besseres Ersetzen. Ohne konkreten Plan wird das nix.
Dezember 3rd, 2015 at 08:04
Hallo wat, ich habe den 2. Teil deines Kommentares nicht verstanden würd ich aber gern, was ist der mensch *an sich* nicht?
Mein zugegebenermassen nicht sehr hilfreicher Eindruck ist es, daß es zwar noch möglich sein könnte, eine bestehende Ordnung umzustossen, aber daß spätestens bei dem Aufbau einer neuen Ordnung(?) dann Faustrecht angesagt ist.
Bedaure, wahrscheinlich wurde auf diesen Punkt schon unzählige Male eingegangen…
Dezember 3rd, 2015 at 09:25
„Failed State“ ist die Bezeichnung für ein Territorium wo das kapitalistische Eigentum nicht mehr garantiert ist.
Staat als Kapitalbürge, das ist allerdings nicht das verbreitete Bild vom Zweck des Staates. Wir projizieren gerne unsere eigenen Wünsche und Zwecke auf „unseren“ Staat und tun so, als wäre „unser Staat“ eine freiwillige Zweckgemeinschaft, zu der wir uns mit allen anderen Bürgern zusammengeschlossen haben.
Wir meinen dann, die Steuereinnahmen, seien „unser Geld“ und beurteilen oder verurteilen die Staatstätigkeit (Flüchtlingspolitik, Kriegseinsatz etc.) an unseren eigenen Zwecksetzungen: Hier mache “unsere” Regierung etwas falsch und hier vielleicht richtig.
Dass „unser“ Staat einen uns fremden, ja uns entgegengesetzten Willen verkörpert, das ist eine harte, eine schmerzliche (Ein)Sicht.
In dieser harten Einsicht liegt allerdings auch die Lösung, was den fremden Zwangs-Staat über uns ablösen und ersetzen kann: Ein freiwilliger Zweckverband, dem man frei beitreten und auch verlassen kann. Das könnte und müsste zunächst auf lokaler, kommunaler Ebene geschehen. Nur wo solche kommunalen Zweckverbände mehr oder minder selbständig nebeneinander bestehen, gäbe es die Freiheit, dass ich einen Zweckverband verlassen und mich einem anderen anschließen kann, in dem ich meine individuellen Zwecke besser verwirklichen kann.
Dezember 3rd, 2015 at 09:53
@frosch
Das wurde bereits versucht, in der Machnowschtschina von 1918 bis 1921 und in Katalonien in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.
In beiden Fällen wurde das sowohl von den autoritären Rechten als auch von den autoritären Linken bekämpft und gewaltsam beendet.
Ich habe dazu ein Konzept ausgearbeitet, das solch ein Vorhaben etwas unauffälliger auf den Weg bringt, gewaltfrei, legal im Rahmen der bestehenden Gesetze und ohne die Beteiligung politischer Parteien.
Hatte dazu auch bereits einen Kommentar abgegeben, der aber aus mir unbekannten Gründen (noch?) nicht freigeschaltet wurde.
Dezember 3rd, 2015 at 10:17
@L´Andratté(9)
Was der Mensch nach meiner Auffassung “an sich” nicht ist?
Keiner, der ‘automatisch’ auf “Faustrecht” umsteigt ;)
… daß es nicht, wie ich immer mal wieder lesen und hören kann, an irgendwelchen menschlichen Eigenschaften liegt, die ihn so oder anders reagieren lassen.
… daß er nicht gezwungen werden muß, in einem geordneten Zusammenhang zu leben, odda so.
@frosch(10)
Wenn Du in Deinem Post “wir” in Bezug auf Staat schreibst, fühl ich mich so vereinnahmt – für und von etwas, was nicht “meins” ist.
Wäre mir recht, wenn Du andere Formulierungen fändest, wenn Du eine Mehrheit beschreiben möchtest.
Dankeschön.
Dezember 3rd, 2015 at 10:27
@Wat.
Verstehe wo der Schuh drückt beim ‘Wir’ – mir geht es auch ganz häufig so, ehrlich – aber auch ein explizites “ich aber nicht” schützt niemanden; also auch mich und Dich nicht!
Bitteschön?
Dezember 3rd, 2015 at 10:30
@Vogel – soll ja vielleicht auch nur eine Vielfalt an Meinungen ‘schützen’, die es gleichwohl (also entgegen der s.g. Mehrheitsmeinung) auch noch gibt.
Dezember 3rd, 2015 at 11:06
“Wer ist eigentlich ‘wir’? – Ich sicher nicht!” (Gerhard Polt)
Dezember 3rd, 2015 at 11:48
@Bberlina(9): “Den Staat bilden Menschen!”
Nein, den Kapitalstaat bilet das Kapital, und dessen Verfasstheit sorgt dafür, dass Menschen dort nicht vorkommen, sondern nur Funktionäre, Eigentümer und Human Ressources, sprich Herren, Sklaven und Aufseher.
Ich sehe auch keinen Widerspruch zu meinem anderen Artiel.
@derda (10): Die Gesellschaft verschwindet ja nicht, wenn das Staatskonstrukt verschwindet. Sie wird sich immer formieren. Daher ja der Ruf nach Konzepten.
@frosch (12): Bei dir hab ich ja fast immer was zu meckern, Diesmal nicht: volle Zusstimmung.
@Juergen Sprenger: Hallo. Hätte er – wie durch das Absenden den Kommentars bestätigt – die Nutzungsbedingungen gelesen, wüsste er um die Kunst des Freischaltens.
Dezember 3rd, 2015 at 14:33
@frosch (12): Das wäre also dann ein Markt für mehr oder weniger staatsähnliche Gebilde, die miteinander konkurrieren?
Dezember 3rd, 2015 at 15:29
@FelixK(19) – Was ist ein Markt (für Dich)?
@Juergen Sprenger(13) – Wie haben die Menschen in Deinen zwei Beispielen die/ ihre Produktion vereinbart, wie die Verteilung dieser? Auf Deutsch: wer hat gearbeitet, wer gesagt was wofür – wer hat’s gekriegt?
Aus der Beantwortung ergibt sich mE, ob es “so etwas” schon einmal gab…
Btw. Zu Deinem Lösungsvorschlag – die 16 PDF-Seiten: Wer ist “man”?
Dezember 3rd, 2015 at 15:52
@Felix: Ist ein Verein für dich eine Ware? Ist ein Verein für dich ein “staatsähnliches Gebilde”? Wollten wir nicht Staat und Warenmarkt los werden?
Aus meiner Sicht wären selbstverwaltete Kommunen nichts als lokale Vereine mit einem breiten Aufgabenspektrum.
Vielleicht brauchen diese Vereine über sich noch eine Art von “FIFA”? Der Fußball funktioniert (fast) ohne Staat.
Dezember 4th, 2015 at 07:37
@Wat.
LINK1
LINK2
> Wer ist “man”?
Auf welchen Absatz/Satz bezieht sich die Frage?
Zur Verlinkung steht auch was in den Nutzungsbedingungen. Säzzer
Dezember 4th, 2015 at 09:17
@flatter
Bitte nicht eine Definition durch ein undefiniertes Leerwort ersetzen. Es soll nicht ernsthaft behauptet werden, dass Kapital staatliche Aufgaben durchführt? Das machen Menschen. Und die entscheiden sich nach dem freien(!) Willen (für die gute oder die dunkle Seite).
Und der Ruf nach “neuen Konzepten”? Die Franzosen waren zu übertrieben, indem sie alles alte eleminiert haben (dachten sie). Die DDR war zu schwach, da sie nicht grundsätzlich den (Aber)Glauben abgeschafft hat.
Die “neuen Konzepte” vergessen immer das, wofür sie angeblich/eigentlich sind – den MENSCHEN. Der Mensch muss befreit werden von seiner – über tausende Jahre kulturell aufgezwungenden – Angst. Dazu muss er mit echter Bildung (kritisches Hinterfragen) ausgestattet werden. Wer nicht glaubt hat auch keine Angst und ist nicht manipulierbar (Ja ich weiß, einige sagen jetzt, sie sind in keiner Kirche mehr, aber ihr hattet Religionstrichter, von klein auf, noch bevor ihr denken konntet. Es ist in euch eingebrannt. Und spätestens am Kranken-/Totenbett schreit ihr nach einem Erlöser). Das “neue Konzept” ist also keine neue Ordnung, sondern ein neuer Mensch. Ein vom Glauben befreiter Mensch – ein Höher-Mensch.
(Bitte keine Lorbeeren. Das hat schon ein anderer von 150 Jahren so beschrieben.)
Dezember 4th, 2015 at 09:49
@berlina: Lorbeeren? Zitronen!
An äußeren/gesellschaftlichen Umständen herumbasteln (Staat abschaffen etc) ist schon mutig bis riskant. An uns Menschen herumbasteln wollen ist vermessen bis totalitär.
Was mit uns jetzigen Menschen nicht zu machen ist, ist nicht zu machen.
Dezember 4th, 2015 at 10:42
@Bberlina: Nee, so bitte nicht. Zum “Willen” habe ich mich hier genau so oft geäußert wie wir dargelegt haben, welchen Einfluss das Kapital bzw. die Produktionsbedingungen auf Staat und Gesellschaft haben. Ich finde das schon recht mutig, hier mit “Definition” aufzuschlagen anstatt sich über den Stand der Diskussion zu orientieren.
edit: Ach so, und mit “Höhermensch” o.ä. fange hier nicht an, das gibt ein Ticket. Du hast aus meiner Sicht mit deinem ‘Ansatz’ ohnehin hier nichts beizutragen.
Dezember 4th, 2015 at 12:08
Sozialdemokraten sind wie Drogenabhängige. Jeder Junkie meint auch mit vollem Ernst, er könne jederzeit vom Heroin lassen, wenn er nur wolle. Schließlich hat er die Droge im Griff – und nicht sie ihn.
Das Methadon dieser Junkies (Albrecht Müller, Heiner Flassbeck und Co) ist die “soziale Marktwirtschaft”, oder besser gesagt, ihre gefärbten nostalgischen Erinnerungen an diese vermeintliche sozialdemokratische Utopie.
Da hilft nur kalter Entzug – und den durchzustehen, ist zu brutal und schmerzhaft für die Meisten. Deshalb besteht die Sozialdemokratie aus ein paar wenigen Junkies, die sich der Illusion hingeben, jederzeit aufhören zu können und jeder Menge Junkies, die sich der Droge bereitwillig hingegeben haben und sich nur noch um den nächsten Schuss scheren.
Dezember 4th, 2015 at 14:19
Ein Mensch sagt zum anderen Menschen: „Oh Niedermensch, werde ein Höhermensch!“
Der andere fragt: „Was ist denn ein Höhermensch?“
- „Ich bin ein Höhermensch! Werde wie ich!“
Nächste Frage: „Und dann?“
- „Dann machen wir 80 Millionen in unserem Land zu Höhermenschen. Alle denken wie ich. Alle fühlen wie ich. Alle handeln wie ich. Dann schaffen wir endlich eine Schöne Neue Welt nach meinem Willen und nach meiner Vorstellung.“
Dezember 4th, 2015 at 15:29
@Juergen Sprenger(22)
Auf welchen Absatz sich meine (Nach-)Frage bezieht?!
Sorry, Dein ganzer Text/ Vorschlag spricht immer von “man kann/soll/muß/ist”.
Und ich mein’, da scheiden sich uU genau die ‘Geister’, wer denn das nun ist ;-)
@Bberlina(23)
Hast Du eine Vorstellung von dem Unterschied des befreit Werdens und des sich befreien?
@frosch(27)- Na, da lauer mal lange drauf :P
Dezember 4th, 2015 at 17:11
@Wat
Lies das Ganze einfach wie ein Kochrezept: ‘Man nehme …’
Dezember 4th, 2015 at 19:31
@Juergen Sprenger(29)
Eben – ich nehme aber niemanden, ich lasse mich auch nicht einfach nehmen.
Auch als Zutat nicht :P
Gegen das ‘Freiräume’ nutzen und schaffen, habe ich nichts. Im Gegenteil.
Nur, die Menschen, die was zusammen machen wollen, brauchen aus meiner Sicht eher kein Konzept von ‘außen’.
Sie finden sich ja, weil sie was zusammen machen wollen und beraten sich dann bestimmt alleine: “Wie”. Denn “Was” wissen sie ja dann mE schon.
Btw. zu mir paßt das Konzept nicht, aber das muß ja nicht heißen, daß es für andere keine ‘Option’ ist.
Bleibt mir eine (rhetorische) Frage – warum müssen in den meisten mir bekannten (emanzipatorischen) Konzepten – was ich bei/von Deinem nicht sofort sehe, allerdings nicht ausschließe – Menschen immer so etwas wie “Auswandern”.
Warum können sie nicht bleiben, wo sie sind.
Und wenn Du Dein Beispiel mit dem Plantagen-Vergleich nimmst – ich bin sehr dafür das Individuum in mir und in anderen für voll zu nehmen – ist da irgendwann in/nach/durch Dein Konzept etwas wie Kooperation ohne Tausch mit anderen (‘Konzepten’) – ich habe es dann vielleicht überlesen…
Dezember 4th, 2015 at 20:09
@Wat.: Das ist schon reichlich Gebetsmühle hier.
“und beraten sich dann bestimmt alleine”
“Alleine” ist der Einzelne. Gruppen, die sich “beraten”, werden spätestens in einer Stadt oder wo es um die Versorgung geht, so riesig, dass es nicht mehr mit “alleine beraten” getan ist. Dabei geht es nämich genau in dieser Hinsicht überhaupt nicht. Die Alternative zu Kapitalismus und Staat braucht zuerst Versorgung und die braucht Konzepte – von der Bodenreform bis hin zur organisierten Solidarität im großen Maßstab.
Dezember 4th, 2015 at 20:40
Absolute Zustimmung wenn es darum geht, daß es als erstes möglicherweise um die (Not-)Versorgung geht – wer die stabil hinkriegt, ‘gewinnt’.
Die Frage ist nur: wer über wen oder (fast) alle zusammen.
Bodenreform… dat Wort will mir irgendwie nicht (mehr) gefallen
(aber geschenkt)
Dezember 4th, 2015 at 20:47
Zu #32
Ja, an diesem Wort blieb ich auch gerade hängen, da es für mich zu den ´verbrannten´ gehört.
Dezember 4th, 2015 at 21:15
@flatter hat ja so was wie recht, ist schon schwer sich vorstellen zu können, daß sich eine ganze Stadt/Region/Kommune berät…
… jedenfalls, wenn sie so ‘bliebe’ wie sie jetzt ist, kann ich mir das auch nicht vorstellen – auch mit unseren heutigen Kommunikationsmitteln nicht.
Da ‘muß’ schon was ‘gewachsen’ sein an (anderen) Strukturen und Verbindungen.
@flatter – Du selbst schrubst einst: #38
Dezember 4th, 2015 at 22:09
Zu “Bodenreform”: Yo, der Begriff ist abgenudelt, aber mit Aneignung von Grund und Boden kann es nicht gehen. Das muss geändert werden. Solange der unter dem Befehl der Eigentümer steht, samt Produktionsmacht, kann sich (fast) nichts entwickeln, da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Dezember 4th, 2015 at 22:50
Was habt ihr gegen ne Bodenreform. “Die Rinder weiden jetzt auf dem Investorenland”. Schlagzeile im regionalen Käseblatt. Klappt doch.
Dezember 5th, 2015 at 00:26
Ich hätte da auch noch ein Kochrezept, was dann gerade bei komplexeren Strukturen mal konkreter wird:
http://www.panokratie.de/panokratie-buch.html
Dezember 5th, 2015 at 09:27
Eines der Probleme, die Leute wie wir haben, die Kapital, Lohnarbeit und Staat loswerden wollen, ist: Jeder hat eine Lieblingsspeise und ein dafür passendes Kochrezept. Ob das nun eine Bodenreform ist, eine Kommunalorganisation, fleischlose Kost, Genossenschaften oder gar einen „sozialen Staat“.
Scheinbar liegen alle diese Konzepte (Kochrezepte) miteinander im Widerstreit. Sie liegen aber nur deshalb im Widerstreit, wenn man der alten Losung der Arbeiterbewegung aufsitzt, die meint: „Einheit macht stark!“. Tatsächlich macht nicht Einheit, sondern Vielfalt stark. Vielfalt macht stark, wenn wir fremde Kochrezepte positiv aufgreifen, indem wir sagen: okay, wir alle übernehmen ab sofort die Küche. Das wäre der erste Schritt. Je mehr Kochrezepte wir haben, um so besser! Vielleicht fällt anschließend das eine oder andere Rezept ganz unter den Tisch oder wir entdecken neue, interessante Rezepte – in jedem Fall müssen wir erst einmal die Küche erobern.
Dezember 5th, 2015 at 11:06
@Alvar Hanso: Das Buch drückte mir ein Bekannter vor ein paar Jahren in die Hand. Sorry, aber ich muss sagen, dass ich davor selten solch eine Sammlung gehäuften Schwachsinns gesehen hatte.
Dezember 5th, 2015 at 11:36
Hoi, Alvar Hanso – Dich gibt es noch, feyn.
Wäre nicht schlecht, wenn Du grob/ kurz umreißt, um was es da geht.
‘Ihr’ könnt mich doch nicht einfach lesen schicken. Wenn ich das auf den blauen Dunst hin möchte, geh ich selber in eine Bibliothek ;)
Den Ansatz, den Du vor Jahren verfolgt hast, hatte ich (für mich) wegen “nüscht neues, nur wieder Warenwirtschaft, aber richtig nett soll se diesmal sein” ad acta gelegt… aber das ist Jahre her.
Und das auch nur noch meine laue Erinnerung…
Dezember 5th, 2015 at 12:46
@Alvar Hanso: Ich stelle gerade dank @Wat.s gutem Beispiel fest, dass ich zunächst auch wenigstens ein “Hallo” hätte raushauen können und hoffe reumütig, dass Du dich nicht allzu sehr auf die Füße getreten fühlst.
Dezember 5th, 2015 at 17:54
Der Gedanke mit den koexistierenden Modellen und Kochrezepten, ich nenne sie in Ermangelung eines besseren einfach mal ‘Genossenschaften’, ist durchaus charmant, insbesondere wenn sie sich nicht territorial definieren sollen. Insbesondere dann gibt es aber immer noch ein paar Dinge in der Küche, über die man sich übergreifend verständigen sollte bzw müsste, Fragen der Infrastruktur und auch der schon angesprochenen ‘Aneignung’ von Grund und Boden beispielsweise.
Dezember 5th, 2015 at 18:38
@langlode44: Land Grabbing in Europa
[..] Bereits “siebzig Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland gehören nicht mehr den Landwirten, die sie bewirtschaften”, heißt es in einer Presseaussendung der EU-Abgeordneten Maria Heubuch (Bündnis 90/Die Grünen) anlässlich der Präsentation einer Studie zum Phänomen Land Grabbing in Europa. [..]
Dezember 6th, 2015 at 10:28
@frosch(38)
“… in jedem Fall müssen wir erst einmal die Küche erobern.”
Wie die Küche erobern – wenigstens darin müßte ja dann mE Einigkeit bestehen, oder nicht?
… wie wird diese Einigkeit ‘hergestellt’?
… würde damit nicht jede Vielfalt platt gemacht?
Btw. ich bin sehr für “Küche erobern”; ich springe aber kreisförmig im Quadrat, wenn vor allem ‘anderen’ erstmal die Küche erobert werden soll.
Dezember 6th, 2015 at 14:58
Zur Notwendigkeit einer “Übernahme der Küche” sagt Raul Zelik in diesem Interview ein paar schlaue Dinge: Krise und Aufbruch in Spanien: Mit Podemos zur demokratischen Revolution?” (~ 19 Min.)
Dezember 6th, 2015 at 15:59
R@iner, vielen dank für den hinweis auf das interview; ergänzt sehr schön den neulich von dir verlinkten artikel zu Podemos. (hier noch einmal der link)
Übrigens: da Zelik auch Griechenland kurz erwähnt – teil 2 zu Costa Gavras “Z” bei telepolis ist raus.
Dezember 7th, 2015 at 10:13
@frosch (24) “herumbasteln ist vermessen bis totalitär”
Genau! siehe bspw. Religion. Der Mensch muss aus eigenem Antrieb und Wissen agieren. Dies muss ihm ermöglicht werden.
@frosch (27) “der eine zum anderen”
Dein Beispiel ist nur eine (unpassende) Umetikettierung und hat keinen Bezug von der (von mir) erwünschten Weiterentwicklung (“Weitermensch”? klingt komisch)
@Wat. (28) – Vorstellung?
Ja – Bildung! Anbieten/Recht (befreien) und machen/Pflicht (sich befreien). Aber nicht “auswendig lernen”, sondern begründetes, kritisches Hinterfragen lernen.
@ frosch (38) “Einheit/Vielfalt macht stark”
Vielfalt teilt erst mal (“teile und herrsche”). Aber Vielfalt ist notwendig, allerdings in Einheit. Also kleinster gemeinsamer Nenner, der Vielfalt in dem vorgegebenen Rahmen zulässt. So etwas wie ein Grundgesetz, dass einen Rahmen gibt, in dem sich – unter Einhaltung von Grundrechten – Vielfalt erst entwickeln kann.
Dezember 7th, 2015 at 10:40
Hä?
“Also kleinster gemeinsamer Nenner, der Vielfalt in dem vorgegebenen Rahmen zulässt. So etwas wie das Grundgesetz, dass einen Rahmen gibt, in dem sich – unter Einhaltung von Grundrechten – Vielfalt erst entwickeln kann.”
Den Rahmen gibt ein Gott vor, oder wie?
Im gleichen Post steht aber, aus “eigenem Wissen und Antrieb agieren”
Ich plädiere dafür @Bberlina, daß Du als erstes mal Deine Argumentation hinterfragst ;)
Dezember 7th, 2015 at 11:14
@47 Ich bin entschieden anderer Ansicht als Du.
Du kannst/willst nicht einmal richtig zitieren. Ich schrieb: “Herumbasteln am Menschen” ist … totalitär. Du machst daraus: “Herumbasteln ist totalitär”
Ganz klar: Ich will von Dir und Deinesgleichen weder “höherentwickelt” noch “weiterentwickelt” werden.
Also viel Spaß noch bei deiner “Weiterentwicklung” und “Höherentwicklung” aller anderen 82 Millionen Menschen in Deutschland. Ich bin da mal raus.
Dezember 7th, 2015 at 12:23
Ein ‘Grundgesetz’ wird nicht von Göttern, sondern von Menschen gemacht. So weit waren wir jedenfalls schon mal. Und diese Menschen könnten sich durchaus bemühen, bei aller Vielfalt so etwas wie einen gemeinsamen Nenner zu finden, um auf dieser Basis interagieren zu können. Bei allen weiteren Unterschieden.
Ich habe ebenfalls nicht ganz verstanden, wieso der Zugang zu Bildung, die Befähigung zum kritischen Hinterfragen hier gleich ein ‘Herumbasteln am Menschen’ sein soll. Und dass die Denke des sich aufgeklärt wähnenden Menschen immer noch tief von religiösen Denkmustern geprägt ist, auch wenn jetzt weniger von Göttern als von Märkten die Rede ist, haben wir hier doch auch schon des öfteren erörtert.
Dezember 7th, 2015 at 12:56
@Peinhart(50)
Wir haben hier so manches schon desöfteren erörtert.
Irgendwann hat @flatter dann seine Wohnzimmer-Tapete insofern konkretisiert/ abgeändert/ verhübscht, daß da jetzt steht: “Keine Herren, keine Sklaven!”
Du hast also nicht ganz verstanden, daß wenn mir wer den Zugang zu Bildung verschafft und mich zu kritischem Nachdenken befähigt, das wer anders ist, als ich; einer der weiß, was die richtige Bildung für mich ist, und was ich kritisch hintragen darf – daß ich das für Gottdenken halte?
Ok.
Dann verstehe ich wiederum eher, warum Du in einem von anderen gemachtem Gesetz, was mir/ Dir/ uns einen Rahmen gibt, auch nichts gottanmaßendes findest.
Dezember 7th, 2015 at 13:32
Meine Bildung, so ich denn davon sprechen darf, verdankt sich zu einem Gutteil den gedanklichen Emissionen Anderer, und auch den Zugang dazu habe ich mir mitnichten immer nur selbst erarbeitet. Was käme denn dabei heraus, wenn ich deine Position genauso zuspitzen täte? Totale Isolation und strikter Zwang zum nur noch selber denken, um jede Gefahr einer möglichen Indoktrination zu vermeiden?
Ein ‘Gesetz’, welches sich Menschen selber und in freier Übereinkunft geben, gibt dann in der Folge auch erstmal einen Rahmen vor – genau dazu ist es ja auch gedacht. Wichtig sind die Art des Zustandekommens sowie die Möglichkeit zur Veränderung.
Dezember 7th, 2015 at 14:01
@Peinhart(52)
“Was käme denn dabei heraus, wenn ich deine Position genauso zuspitzen täte? Totale Isolation und strikter Zwang zum nur noch selber denken, um jede Gefahr einer möglichen Indoktrination zu vermeiden?”
Bei Dir vielleicht.
Du kannst ja mal versuchen nur selber zu denken. Klar, klingt gut – nur – wie viel selber ist da noch, da wir ja immer schon auf die Gedanken anderer aufbauen.
Für mich ist nur entscheidend, ob ich wenigstens selber entscheiden darf auf welche.
Dreh mir bitte nicht wieder das Wort um – ich habe nicht gesagt, daß niemand selbst denken kann.
“Ein ‘Gesetz’, welches sich Menschen selber und in freier Übereinkunft geben, gibt dann in der Folge auch erstmal einen Rahmen vor – genau dazu ist es ja auch gedacht. Wichtig sind die Art des Zustandekommens sowie die Möglichkeit zur Veränderung.”
Was Du mit dem Wort “Gesetz” schon beantwortest.
Nenne das ganze “Regel” und und ich stimme zu.
Auch das wurde hier (in Deinem Beisein) schon erörtert und da hielt ich uns für schon weiter.
Dezember 7th, 2015 at 14:56
@wat. (44)
Zitat: “… in jedem Fall müssen wir erst einmal die Küche erobern.”
Wie die Küche erobern – wenigstens darin müßte ja dann mE Einigkeit bestehen, oder nicht? (Zitatende)
Nicht unbedingt. Ich habe den Eindruck, einige Linke wollen lieber das Wohnzimmer oder das Schlafzimmer erobern als die Küche. ;-) Auch das muss kein Schade sein.
Ich glaube, “Einheit” ist weder ein emanzipatorisches noch ein realistisches Ziel.
Dezember 7th, 2015 at 15:08
@frosch(54)
Ich hab mich wohl auch mißverständlich ausgedrückt…
Denn eigentlich geht es mir um was anderes; Küche/ Wohnzimmer/ Schlafzimmer erobern wäre da wohl auch egal, zusammen macht das eine Wohnung.
Solange es nicht das oft benutzte Sprachspiel von dem gemeinsamen Boot ist, in dem alle sitzen, es aber immer noch unterschiedliche Decks gibt.
Was nützt die Küche, was die (verschiedenen) Rezepte, wenn die Zutaten für die ‘Suppe(n)’ fehlen.
Ich mein, es gibt auch Menschen, die wollen die Arbeit abschaffen…
Wenn ich zb. meine, daß zukünftig Kooperation und nicht mehr Konkurrenz der Lösungen Ansatz ist, mach ich die schlecht allein; hier müßte also mE so etwas wie ein gemeinsamer Ansatz her.
Den kann ich gern nicht “Einheit” nennen, aber braucht es die da nicht doch, auch wenn er anders hieße?
Dezember 7th, 2015 at 15:45
Ja, wer die Arbeit abschaffen will, der meint, er braucht nur ein Wohnzimmer zum Leben, keine Küche.
Lass diese Leute ruhig machen. Sobald euch die WG gehört, werden sie mindestens vor dem Kühlschrank auftauchen – auch wenn sie den Herd weiter meiden.
Dezember 7th, 2015 at 16:44
Irgendwie verliere ich mich in eurer Metaamphorik.
Dezember 7th, 2015 at 16:46
Ist doch ganz einfach: Wer die Küche nicht putzt, darf weder an den Kühlschrank, noch ins Wohnzimmer. Ungeklärt scheint mir dabei, ob der Aufenthalt im Schlafzimmer Strafe oder unverdiente Belohnung ist.
Dezember 7th, 2015 at 16:48
Man kann auch einfachdei Toilette absperren und die Wohungstür abschließen. Wer eine der Türen gewaltsam öffnet, wird zu Tode gefoltert. Alles live bei RTL. So?
Dezember 7th, 2015 at 16:51
Wenn die Toilette abgesperrt ist, dann wird wenigstens etwas passieren. Guter Einwurf!
Äh, und @Peinhart ist raus.
Dezember 8th, 2015 at 08:32
@Wat. #53 – Dreh mir bitte nicht wieder das Wort um – ich habe nicht gesagt, daß niemand selbst denken kann.
Da drehst du’s aber mir um.
Was Du mit dem Wort “Gesetz” schon beantwortest. Nenne das ganze “Regel” und und ich stimme zu.
Deshalb steht ‘Gesetz’ in Anführungszeichen (manchmal denk ich mir was bei), deshalb die Aufzählung der Bedingungen.
@Rainer – Stimmt. Aber woher weisst du jetzt wieder von meinen Verdauungsproblemen…?
Dezember 8th, 2015 at 09:56
@Peinhart(61)
Ich hatte die Tüddelchen gesehen, oben bei @Bberlina steht das Wort Grundgesetz aber ohne, dagegen hatte (nicht nur) ich moniert – Du greifst das auf, hängst ‘ne nähere Bestimmung ran und meinst einzig die Tüddelchen sollten nun was differenzieren.
Wenn Du immer so herangehen würdest, wäre mir das plausible – machst Du aber micht.
Nein, Du schreibst, daß Du das mit dem Herumbasteln am Menschen nicht verstanden hast…
Halt nicht konsistent… egal, ich konnte Dich wenigstens wieder lesen ;)
Dezember 10th, 2015 at 09:31
Wenn sich schon an Tüddelchen aufgehangen wird, sind ja (unabsichtlich) in falscher Reihenfolge gestellte Wörter schon der worst case. Immer merkwürdig, dass Leute gegeneinander argumentieren, obwohl ihre Richtung eigentlich die gleiche ist. Liegt es an der fehlenden verbal/mimischen Diskussion, die in Blogs nicht möglich ist oder an fehlender Kompromissbereitschaft (die für ein selbst jedoch einfordert wird).
Es wird zusammengeschreckt, wenn das Wort “Grundgesetz” fällt. “Nenne es lieber “Regel” oder Gesellschaftsvertrag oder Rahmenvereinbarung oder Basis oder Manifest”. Entscheidend ist doch, was es bedeuten soll: Ein “Grundkonsens” an “humanistischen Werten”, die trotz menschlicher “Vielfalt” ein “gerechtes”, auf Dauer angelegtes Miteinander verschiedenartiger “individuen” ermöglicht. Und wer erstellt, ermöglicht und kontrolliert diesen Grundkonsens? Die Gemeinschaft, und wenn diese zu groß ist, die Vertreter dieser Gemeinschaft. Und das ist bzw. sollte das Wesen sein, was Staat genannt wird. Das der Staat eine schlechte Form hat, liegt nicht an der Idee des Gemeinwesens. Das das Grundgesetz von der “Parteiendemokratie” grundrechtswidrig(!) missbraucht wird, liegt nicht an der Idee eines Grundkonsens’es’.
Deswegen auch meine Bemängelung der Überschrift, die uneingeschränkt da steht und nicht “Schafft diesen Staat ab” oder “Schafft den Staat in dieser Form ab” oder oder.
Dezember 10th, 2015 at 10:38
Eine Üerschrift (und in diesem Blog nich tnur die) ist ein Einstieg, eine Andeutung, eine Provokation. Im Einzelfall kann es gar passieren, dass der Artikel der Überschrift widerspricht. Das ist ein Stilelement.
Dezember 10th, 2015 at 11:24
@Bberlina(63)
Du (niemand) kann einen Staat einfach abschaffen, diesen nicht und einen anderen auch nicht. Er ist immer Folge/ Resultat von Bedingungen, die ihn hervorriefen.
Es ist kein Geheimnis, daß ich “Staat” los werden will. Ich möchte das eine Monstrum auch nicht mit einem anderen Monstrum ersetzen.
Und die Idee, daß er sich durch die Schaffung eines anderen irgendwann von selbst erledigt, habe ich schon lange als eine große Idiotie begraben…
So wie es Bedingungen gibt, daß es ihn (egal welchen) gibt, gibt es eben auch welche, die ihn (egal welchen und als solchen) erübrigen.
Diese Bedingungen sind alles andere als formal andere Konstrukte – es sind die (Re-)Produktionsbedingungen selbst.
Btw. Das schreibe ich mit Absicht so absolut, wie es gemeint ist.
Dezember 25th, 2015 at 22:57
Ich schreibe hier mal nach einiger Nachdenkzeit unter diesen ‘seligen’ Thread, wie es gelänge mir “Küche erobern vor allem anderen” doch ‘schmackhaft’ zu machen:
Wenn ich darunter Kommunalisierung und Demokratisierung verstehen ‘darf’.
… und auch nur dann.
Denn so kriege ich das für mich so sortiert, daß nicht gleich vorab etwas geplant wird, was Staatssozialismus werden muß…
… und das reicht mir, um es als feyne Sache betrachten zu können ;)