Bundesarchiv B 145 Bild-F049327-0028 Wegmann, Ludwig
Neulich postetete mal wieder wer Ausschnitte aus Reden von Herbert Wehner. Der Mann war zu seiner Zeit durchaus weit unterhaltsamer als der Durchschnitt seiner Berufsgenossen – und auch der anderen Kollegen, es war aber auch die Zeit selbst, die das ermöglichte. Es gab eine ganze Horde brauchbarer Redner und sogar die eine oder andere Argumentation, der man sachlich etwas abgewinnen konnte.
Schon zu Joschka Fischers Zeit hatten sich alle Redner, die etwas auf sich hielten, von den Plenarsälen ferngehalten. Fischer, seine “Grünen”, Fischer und Fischer waren damals noch frisch und sahen eine Zukunft für sich, wo die anderen schon begonnen hatten, ihre Vergangenheit verschnarcht zu verwalten. Danach kam noch ein bisschen Frischfleisch aus dem Osten, darunter einige beachtliche Talente, und es gab Oskar Lafontaine, der dank diverser Frischzellenkuren ebenfalls rhetorisch beweglich blieb.
In der Tasche
Selbst um die beiden von der ‘Linken’ wird es ruhig, und da scheint weit und breit nichts nachzuwachsen. Wie auch? Um zu streiten, braucht man Ziele. Woher sollen die kommen? Der Kapitalismus hat sie alle in die Tasche gesteckt, ihnen was in die Tasche gesteckt, jedenfalls jeden Ansatz einer Alternative mit eimerweise Zuckerguss verklebt. Wem das nicht reichte, den erwischte ggf. ein ‘Skandal’. Für den einen reichten ein paar Bonusmeilen, andere wurden als Pädophile entlarvt. Nicht, dass die gut reden konnten, aber vielleicht hätten sie etwas zu sagen gehabt, was besser niemand hören soll.
Wer hat in den letzten 25 Jahren politisch Karriere gemacht? Im Westen wie inzwischen auch im Osten nur mehr geborene Parteisoldaten, Schlipshälse, Sesselfortsätze. Sie sind die neunundneunzig Prozent – das ist die Quote der faden Hanswurste, die selbst einen Maniker auf Koks binnen Sekunden ins Koma langweilen. Wie auch nicht? Die jüngere Generation hat nicht einmal eine Vergangenheit und teilt mit dem Rest der dekadenten Meute den Platz im Schwarzen Loch, ohne Gegenwart, ohne Zukunft.
Generationen, denen jede Vision von einer Zeit fehlt, die anders wäre. Sie schätzen heute dies und morgen das, weil alles “egal”, also gleich ist, geführt von der Bleiernen Kanzlerin, die zur immer gleichen Geste ihre Meinungen nur so zum Spaß mehrfach täglich wendet. Sonst bleibt alles beim Alten: Dieselben Herren, dieselben ‘Freunde’, dieselben Götter, dieselben Feinde und am Ende das Wetter, dargebracht von professionellen Vorbetern.
Erzähl mir nix
So ist das mit der Macht, wenn sie altert. Sie hat keine Zukunft, schon weil sie keine mehr zulässt. Je erfolgreicher sie die Alternativen unterdrückt, egal ob in Euro, Dollars oder Guantanamo, desto unerträglicher wird der Grauschleier, unter dem alle bewusstlos dem alten Götzen dienen. Deshalb erscheinen selbst Strauß, Schmidt oder Barzel heute wie Helden des politischen Entertainments; von Wehner ganz zu schweigen. Brandt erscheint wie ein Leuchtturm der Vernunft, Weizsäcker wie ein gestandener Antifaschist.
So sieht Vergangenheit aus, wenn der Smog dick genug ist. Märchen statt Geschichte. Was den Unterschied macht, ist dass die Zeiten der Debatten noch unsicher waren. Es gab noch die reale Angst von dem Anderen, die Erinnerung an das andere Andere und den Versuch, den rechten Weg in die Zukunft zu finden. Das heißt nicht, dass der falsche nicht längst eingeschlagen war. Es heißt nicht, dass irgend etwas besser war außer der Inszenierung. Es heißt nur, dass es heute noch schlechter ist.
Oktober 19th, 2015 at 21:26
“Es heisst nicht, dass irgend etwas besser war ausser der Inszenierung. Es heisst nur, dass es heute noch schlechter ist.”
Und wenn der Wehner um sich gebissen hat, daran kann ich mich als alter Sack noch erinnern, dann hatte das die Wirkung wie eine tolle Nachspeise nach einem eher faden Essen.
Aber auch nur eine gekonnte Inszenierung mit einem begabten und rhetorisch geschulten Redner( ehemals KPD ?) für die Besitzer von Schwarz-Weiss Fernsehern.
Schlechter stimmt, was Inszenierung und (Theater)- Personal betrifft. Was nicht unbedingt ein Nachteil wäre, wenn die dort verbreitete Langeweile
für etwas anderes nützlich wäre, für’s Sandmännchen, welches einem den Sand in die Augen streut. Dann immerhin für einen guten Zweck.
Oktober 20th, 2015 at 00:31
Es gibt wohl keine Zukunft. Nur die beständige Gegenwart, welche von der Vergangenheit angeschoben wird.
Oktober 20th, 2015 at 08:32
Schaut mal aus dem Fenster – und? Sieht aus wie vor 40 Jahren (hier auf´m Dorf sowieso!). Nix Mars besiedelt, nix Atom-Autos, Roboter-Diener, spitze Türme mit geschwungenen Rampen und Luft-Taxis. Am Ende haben wir ein Smartphone bekommen. Hier Citizen, Zukunft fällt aus, dafür gibts dieses tolle Mobilteil – später sogar mit Uhr! Cooool.
Oktober 20th, 2015 at 10:55
Ich darf mal wieder mein Weib zitieren: ‘Ich will wenigstens Qualitätslügen’…
Nicht ganz einverstanden bin ich mit der Überschrift. ‘No Future’ wäre ja sogar und vielleicht noch hinzunehmen, aber es ist ja dennoch eine Bewegung wahrnehmbar, so eine Art langsames, aber unaufhaltsames Versinken im Morast, ein Bröckeln und Bröseln all dessen, worauf sich einmal, in diesen inzwischen als ‘besseren’ halluzinierten Zeiten eine Zukunft erheben sollte. Stattdessen erodieren nicht nur die Grundlagen einer besseren, sondern sogar überhaupt einer Zukunft. Und insofern stimmt er dann auch wieder, der Titel…
Oktober 20th, 2015 at 13:36
Mich deucht, dass dieses gar garstig Lied, im Kontext des Artikels, voll den Nagel auf den Kopf trifft, dort heißt es u.a.:
Dat hes kei Land mieh, wo beim Barbier Portraits ahn der Wan vun Despote, die en Schullklasse Logeplätz hann, doch immer noch eins, wo ahnbiedernste Böck Järtner sinn,och wenn se veezisch Johr blööke, dat dat lang nit mieh stemmp.
Zitat aus Ahl Männer, aalglatt von den BAP, natürlich auch mit teutscher Übersetzung. ;)
Ergo: Zukunft geht irgendwie anders!
Beste Grüße
Oktober 20th, 2015 at 16:35
Hier die ultimative Bundestagsrede des Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Stiegler
Des Weiteren hat der folgende Text aus “Gullivers Reisen” des anglo-irischer Schriftstellers und Satirikers der frühen Aufklärung Jonathan Swift nach wie vor Gültigkeit:
Drittes Kapitel
„Am meisten Spaß machten mir die Seiltänzer, die ihre Kunst auf einem dünnen weißen, etwa zwei Fuß langen und zwölf Zoll über dem Boden gespannten Faden vorführen. Ich bitte den Leser um Geduld, wenn ich mir die Freiheit nehme, hierüber etwas ausführlicher zu berichten.
Diese Kunst wird nur von solchen Leuten ausgeführt, die als Kandidaten für eins der hohen Hofämter in Frage kommen. Sie werden darin schon von Kind an trainiert, und es sind keineswegs immer sehr vornehme oder feingebildete Leute. Wird eines der Hofämter frei – entweder dadurch, daß der Betreffende stirbt oder (was oft genug vorkommt) in Ungnade fällt -, dann flehen fünf oder sechs dieser Kandidaten den Kaiser an, sich vor Seiner Majestät und dem Hof als Seiltänzer produzieren zu dürfen. Wer, ohne herunterzufallen, am höchsten springt, erhält das Amt. Sehr oft wird selbst den höchsten Ministern befohlen, ihre Geschicklichkeit zu zeigen und dem Kaiser zu beweisen, daß sie ihre Sprungfähigkeit nicht verloren haben. Flimnap, der Finanzminister, gilt allgemein als der beste Springer, weil er auf dem straff gespannten Seil mindestens einen Zoll höher springt als alle anderen Herren des Reiches.“
In diesem Zusammenhang wäre interessant zu erfahren, was Dr. W. Schäuble für das Amt des Bundesfinanzministers qualifiziert?!
Oktober 21st, 2015 at 10:52
@flatter
Ich werd’ der ewige Stänkerer bleiben: “Sie sind die neunundneunzig Prozent – das ist die Quote der faden Hanswurste” Du meinst die 99% Zellhaufen an allen Orten?!
Wir haben hier im Ort ‘n bisschen Stimmung gemacht, sind im Hauptausschuss des Rates abgeblitzt und im Beschwerdeausschuss gelandet und dort – u.a. mit einem üblen ‘Trick’ – abgefertigt worden. Wir haben’s bis in den KStA geschafft, Leute sprechen mich an, alle mit dem Tenor: “Ich würde ja auch gerne, aber …”
Wenn schon die Zielvereinbarung/Planung nich klappt weil alle ja “auch würden, aber” iss mir erst recht vor der Transition bang! Dann liver esu, wie et ess, dat kenne mir unn ech jehür zu denne, denne es no halvwegs jut jet!
Oktober 21st, 2015 at 10:59
Manchmal verstehe ich die Frage nicht.
Oktober 21st, 2015 at 12:06
@flatter
Ach, Du meinst DIE Frage! Hm, ich find’ halt den Unterschied zwischen den Politniks, Funktionären etc. und der Bevölkerung nich so groß, als dass ich mich über die Ersteren noch aufregen könnte, gell!
OT, mal wieder die Flying Flassbecks:
“Doch wie immer in solchen Fällen gibt es kaum einen demokratischen Staat, der die Kompetenz und die Kraft besitzt, sich wirklich gegen mächtige Interessen durchzusetzen, zumal in solchen Fällen beide Seiten, die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber der betroffenen Industrien, an einem Strang ziehen einschließlich der Regionen, wo diese Industrien hauptsächlich angesiedelt sind. Folglich hat man sich auf einen „Stand der Technik“ geeinigt, der aber gerade nicht das ist, was die Menschheit braucht. Es kommt ja darauf an, neue technische Verfahren zu entwickeln, die es erlauben, die gleichen Ziele zu erreichen oder gar vergleichbare Produkte zu erzeugen, die aber ohne die schädlichen Stoffe auskommen und/oder weniger Ressourcen verbrauchen. (Noch schöner wäre es, eine Änderung der Präferenzen zu erreichen, was mit einer Änderung der Ziele verbunden wäre und damit vermutlich auch mit einer Abkehr von bestimmten Produkten. Aber von den Schwierigkeiten, die mit der Bildung und Durchsetzung anderer Präferenzen verbunden sind, war bereits im vorigen Beitrag die Rede.)” Übertragbar auf viele (alle?) Diskussionen; so stelle man sich das vor: Der gemeinsame Nenner iss das “weiter so”. Ein paar meckern, etliche murmeln Beifall, der Rest macht ‘ne Raute.
Oktober 21st, 2015 at 12:18
@Vogel: Ich weiß zwar immer noch nicht, ob ich dich verstehe, aber Politniks werden fürs Reden bezahlt und tun es deshalb.
Oktober 21st, 2015 at 13:28
Ich denke Vogel will ausdrücken, womit er m.E. auch unbedingt recht hat, dass der gemeine Pöbel die alten aalglatten Frauen und Männer in der Politik oder auch in andren Apparaten, zumindest mittelbar stützt und ermöglicht. Im Grunde will es die Mehrheit genauso haben wie es ist, die Probleme will man nicht erkennen, Verdrängung, Wunschdenken und Konformität spielen dabei eine große Rolle.
Mein provokantes Ergo: Wir bekommen genau das was wir verdienen, weil wir gar nicht so anders als die da oben, nämlich Bestandteile eines äußerst fragwürdigen gesellschaftlichen Istzustand.
Beste Grüße
Oktober 21st, 2015 at 14:52
Leute.. und täglich grüßt das Murmeltier ..
Lazarus09 meint:
April 26th, 2012 at 15:50
..–..Meine Erfahrung : Die Leute sind mit dem System zufrieden nur mit ihrem Platz darin nicht .. das ist alles ! Wenn du allein die Eigentumsfrage von Land thematisierst bist du unten drunter durch !
http://archiv.feynsinn.org/?p=13576#comment-46581
http://archiv.feynsinn.org/?p=13576#comment-46645
Oktober 21st, 2015 at 15:38
@Heldentasse: Wenn ihr das verdient, warum müsst ihr uns dann hineinziehen in euren Schlamassel?
Oktober 21st, 2015 at 15:39
@Lazarus: Cooles Recycling. Aber:
“Finanzsystem = Austauschbar”
nope. Wie kommste darauf?
Oktober 21st, 2015 at 16:08
14. Jo, flatter dass hättest du mich 2012 fragen sollen heute denk ich auch das dass nicht zu meinen gelungensten Aussagen gehört :-P
Oktober 21st, 2015 at 16:16
Ich lege gerade auch eine längere Beichte ab bezüglich meiner Einschätzungen der “Marktwirtschaft”. Wer von euch ohne Steine ist, werfe den ersten Sünder!
Oktober 21st, 2015 at 16:20
Wenn ihr mal sehen wollt, was so gelesen wird hier, guckt’s euch an. Was machen die Verlage bloß, wenn die Leute merken, dass man das TV-Programm auch im Netz findet?
Oktober 21st, 2015 at 16:55
17 flatter http://is.gd/aVZI73 Dann wird wohl die Bundeskanzleröse steuerliche Entlastungen wie für die “deutschen” Reedereien ankündigen müssen..!!
….angesichts des Kostendrucks des “Internationalen Wettbewerbs™” hat man ja schon den Nutzmenschen die Lebensgrundlage und Soziale Sicherheit zusammengestrichen um die Renditen der Nutzmenschhalter in gefälliger Höhe zu halten.
Oktober 21st, 2015 at 17:56
Yo, der gobale Wettbewerb um das Abdrucken des deutschen Fernsehprogramms ist absout horrend.
Oktober 21st, 2015 at 18:16
@flatter #13
Wenn ihr das verdient, warum müsst ihr uns dann hineinziehen in euren Schlamassel?
Im Grunde spielt es überhaupt keine Rolle wenn hin und wieder mal ein Schaf meint es gehöre nicht zur Herde, und demnach auch nicht von den Wölfen gefressen, es wird dennoch zum Fraß werden. Erst wenn sich viele Schafe solidarisierten könnten sie den Wölfen Paroli bieten oder zumindest deren Fraßgelüste mildern, aber es liegt halt (noch?) nicht in der Natur der Schafe dies zu tun, besonders wenn diese in Teutschland gezüchtet wurden.
Mäh und beste Grüße!
P.S.: zu #16 gilt auch: Wer im Schlachthaus sitzt sollte nicht mit Schweinen werfen!
Oktober 21st, 2015 at 18:44
19 flatter ..so walte Hugo,der globale Wettbewerb kommt schon in Strömen nach Besserdeutschland und druckt bald dank sPD Arbeiterbollwerk Nahles entmindestlohnt und aufgestockt den überqualifizierten zu alten und teuren Michel in Grund und Boden.Sie sind da,die Langersehnten zur Beseitigung des Fachkräftemangels, Thommy die Miesere meinte 30% sind Analphabeten also genau die richtige Qualifikation der Fachkräfte fürs Deutsche TV-Programm Magazin.
Die Kanzlerin unterdessen versteht plötzlich die Nöte der besorgten Bürger nicht mehr…es ist nicht mehr ihr Land :-P
Leute es ist Elend … Heldentasse und euch allen ein fettes Mäh von der grünen Insel
Oktober 21st, 2015 at 18:51
@Heldentasse: Wer sagt, dass ich nicht gefressen werde? Nur, ihr habt gesagt, dass ihr das verdient. Ein solches Schaf bin ich definitiv nicht.
Oktober 21st, 2015 at 18:53
@Inselmäher: Warte, eure Kartoffelernte geht auch mal wieder in die Binsen :-P
Oktober 21st, 2015 at 19:19
flatter 23 … Pfff Wenn wir keine Kartoffeln haben,dann werden wir eben Guinness trinken …frei nach Marie Antoinette Hahahaha
Oktober 21st, 2015 at 20:51
#16 Wenn’s weiter nichts ist, nimm das:
Ich stieß da kürzlich auf eine verlagsankündigung für den 11.11.2015, das weihnachtsgeschäft muss man doch mitnehmen:
Ein fatales Mißverständnis – Bekenntnisse überzeugter Konsumisten. Wie die Entdeckung der Lautverschiebung uns davor bewahrte ‘Kommunisten’ zu bleiben. Mit Beiträgen von Reinhard Bütikofer, Ulla Schmidt, Jürgen Trittin, Alan Posener, Antje Vollmer und vielen anderen. Herausgegeben und kommentiert von Rüdiger Safranski und Karl Schlögel. Vorwort: Winfried Kretschmann, “Es gibt nur ein ZK und das ist das wahre ZK”; Geleitwort: Deutschlands erster grüner Außenminister und Vizekanzler, Joschka Fischer, “Unter dem Pflaster entdeckte ich den Zaster”.
Der münchener verlag Neo-Schickeria verspricht ein lesevergnügen unvergleichlicher art in einer, neben der normalausgabe, auch für den bibliophilen schöngeist gestalteten vorzugs- und einer handsignierten mit zahlreichen abbildungen versehenen luxusausgabe. Vom erlös sollen 10% in die neue grüne stiftung “Nachhaltiger Kapitalismus” gehen. Viel Vergnügen.
Oktober 21st, 2015 at 23:44
@flatter #17
Geil eji, was die Loite so lesen. Ich sach’s ja: Gala abonnieren (alt. TV-Dingsbums) und RTL guggen = kei Koppschmerzze mehr!
Oktober 22nd, 2015 at 07:44
Ich dachte nun eben die feiste Wortschöpfung “Nachhaltiger Kapitalismus” wäre Satire der schwärzesten Art. Aber nein, selbst dieser vollkommene Widerspruch in sich wird scheinbar seriös erforscht.
Analog könnte man auch mit Vollgas vor eine Betonmauer fahren, und kurz vor dem Einschlag was von Nachhaltigkeit faseln, was ja in einem gewissen Sinne stimmt weil es nicht nachhaltigeres gibt als die Zeit nach dem Ableben.
Beste Grüße
P.S.: Im Kontext Der Kapitalismus ist ein robustes flexibles Ding | Barbarisierung der Welt | Elmar Altvater
Oktober 22nd, 2015 at 10:47
Irgendwie erinnert mich die Geschichte mit der verhinderten Zukunft an Kaiser Hwang Tis Rede in Max Frischs “Die chinesische Mauer”.
Wir haben alles erreicht, jetzt geht es nur noch darum, den größten unserer Feind zu besiegen: Die Veränderung des Erreichten durch die Zukunft.
Nur so nebenbei: Bundestag will Lobbyisten-Liste geheim halten
Und alle so: Yeah!
Oktober 22nd, 2015 at 12:51
Nachhaltiger Kapitalismus durch Geheimdemokratie. Es ist wahrlich schon einiges erreicht worden.
Oktober 22nd, 2015 at 14:37
Yo, die Demokratie wird am besen geschützt, indem man sie geheimhält. Wovon niemand mehr was weiß, das kann niemand gefährden. Der Laden müsste halt nur in von “Bundesrepublik” (res publica – “öffentliche Sache”; was erlaube Bürger?!) in “Nationalsekretariat” umbenannt werden.
Oktober 22nd, 2015 at 15:36
Psssst… nicht so laut. :p
Oktober 22nd, 2015 at 22:09
OT, aber passend zur Transparenz: Schöne Zusammenfassung zum Fall “Gürtel” in Spanien: Merkel unterstützt spanische Korruptionspartei
[..] Für Bárcenas und die PP griff Correa 3% des Auftragsvolumens ab. Im Gegenzug gingen die lukrativen Aufträge an diese Firmen. Die überteuerten Aufträge zahlte natürlich der Steuerzahler. Die PP finanzierte sich und ihre Wahlkämpfe damit illegal und schüttete das Schmiergeld auch an ihre Führungsmitglieder über “Zusatzlöhne” in Bargeldumschlägen aus, unversteuert selbstverständlich. Und genau Rajoy soll der PP-Führer sein, der persönlich von den Schmiergeldern besonders profitiert hat, womit er auch der größte Steuerhinterzieher der Affäre wäre. [..]
Bei der Geschichte mit den Steuererleichterungen für die Reedereien – es ist im Gespräch, dass sie keine Sozialabgaben zahlen müssen – fällt mir sofort die hsh-Nordbank ein.
Jens Berger schätzt die “Verluste” für den Steuerzahler auf 10 Mrd Euronen. Irgendwo las ich vergangene Woche, dass es über 20 werden könnten.
Oktober 23rd, 2015 at 12:50
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