Der Kollege vom Biokiez hat einen inspirierenden Artikel über Europa geschrieben, dem ich meinen Senf hinzufügen will. Ehe ich auf etwas komme, was ich mir ggf. unter “Europa” vorstelle, werde ich von einer Begegnung in Griechenland vor vielen Jahren berichten:
Ich war Anfang 20 und mit ein paar Leuten irgendwo auf dem Peloponnes unterwegs. Wir sind getrampt und wollten von einer Straße zum Strand hinunter, dazwischen aber lag die Mutter aller Barrieren: Ein Privatgrundstück, mit Haus, und zwar offenbar bewohnt. Wir haben also versucht, möglichst ungesehen um das Haus herum zu schleichen und uns zu trollen. Der Besitzer hat uns aber sofort erwischt und getan, was ein Grieche damals tat, wenn jemand unbefugt sein Grundstück betrat, zumal wenn die Eindringlinge ziemlich abgerissen aussehen: Er lud uns zum Essen ein. Der Mann konnte gut deutsch, weil er lange an der Ruhr gearbeitet hatte, was ihm unter anderem sein Häuschen finanziert hatte. Es gab einen wunderbaren Gemüseeintopf, kaltes Bier und Geschichten aus unserer gemeinsamen Heimat.
Gepflogenheiten
Noch eine andere Anekdote, eine, die nicht ganz so schwelgerische Erinnerungen weckt: Einige Jahre zuvor war ich in England gewesen. Ich ging damals einmal auf einen kleinen Supermarkt zu und sah schon aus ca. 100 Metern Entfernung eine Frau, die die Tür zum Laden aufhielt. Ich konnte das nicht einordnen, war aber recht verwundert, dass sie die ganze Zeit dort stand. Als ich den Laden betrat, sie mich grüßte und die Tür schloss, wurde mir klar, dass sie mir, einem langhaarigen Schnösel, die Tür aufgehalten hatte. Sie war übrigens keine Angestellte, sondern eine Kundin. Britische Höflichkeit scheint manchmal keine Grenzen zu kennen. Wir hatten damals einen dabei, der es nicht drauf hatte mit “please” und “thank you”, und jedesmal, wenn er ein Pint bestellte und mal wieder den Satz nicht voll kriegte, halfen wir mit einem dreistimmigen “Please!” aus. Kann ich nur empfehlen, danach waren wir gern gesehene Gäste.
Ich musste sowohl in England als auch in Griechenland Geld umtauschen, was keine Riesenkunst ist und eben seine Vor- und Nachteile für Reisende hat. Der Vorteil lag im Fall Griechenlands im billigen Urlaub. Ich fuhr aber nicht herum, um möglichst billig möglichst hohe Ansprüche zu stellen. Ich wollte Land sehen und mit Leuten reden. Die meisten Europäer, so konnte ich schnell feststellen, waren freundlicher als die meisten Deutschen. Carabinieri waren mindestens so miese Arschlöcher wie unkontrollierte Bullen anderswo. Geschäftemacher sind überall eklig. Wenn man erst mal mit Leuten einen trinkt, verträgt man sich mit den meisten und versteht sich mit vielen, und das bereichert ein Leben ungemein. Das ist meine Welt, das ist mein Europa, und was ich an ihm liebenswert fand, war, dass es nicht so deutsch ist. Nicht akkurat, nicht rechnend, nicht deklassierend, nicht diskriminierend. So habe ich es erlebt.
Der Herrenmensch spricht
Und was haben wir heute? Super, ich muss kein Geld mehr umtauschen. Umtausch ist kein Thema mehr, dafür ansonsten nur noch Geld. Der Ton ist nicht zufällig der vom deutschen Kasernenhof, autoritär und herablassend. Es wird akkurat gezählt, aufgerechnet, bilanziert und präsentiert. Es herrscht der Zwang der stummen Askese. Dieselbe Akkuratesse, die politische Gerichtsvollzieher bei der Auflistung ihrer Forderungen walten lassen, dieselbe Gnadenlosigkeit beim Vollzug, kennen wir noch von damals. Unsere Pflicht, eure Pflicht, da kann man nichts machen, das ist der Befehl, der muss vollstreckt werden. Hätten sie halt rechtzeitig ihre Hausaufgaben® machen müssen. So deutsch ist Europa.
Es ist auch so deutsch, dass es wieder Feinde gibt. Ich meine hier einmal nicht den Spuk des Terroristen, sondern den in Europa. Den Russen und alle, die ihm zur Seite stehen. Mit dem darf man nicht reden, den darf man nicht verstehen, und wer es doch tut, ist kein Europäer, sondern ein Versteher. Ein Verräter. Aber das ist das Europa des Kapitals und seiner Hetzer. Sie haben sicher ihre Mittel, vielen Menschen die Köpfe zu verdrehen und ihre Parolen nachzuäffen. Stellt denen aber mal einen Griechen vor oder einen Russen, stellt was zu essen und zu trinken auf den Tisch, dann hat sich das ganz schnell. Nichts in Europa ist so, wie es seine Herrenmenschen trommeln lassen. Es ist an der Zeit, sich das wieder zu erzählen.
Juli 12th, 2015 at 21:15
Die große Desillusionierung und Europa-Nostalgie will sich bei mir nicht einstellen. Für mich war das ganze Europa-Projekt, mit Ausnahme einiger kultureller Austausch-Programme (z.B. Erasmus), schon immer primär ein Europa des Geldes. Ein Wirtschaftsclub. Die solidarische Werte-Gemeinschaft war und ist immer ein Konstrukt gewesen, um dem Pöbel ein romantisch-idealisiertes Europa zu verkaufen.
Davon abgesehen stimme ich Dir vollkommen zu: die deutsche Mentalität und “Kultur” als Leitmaxime ist abstoßend. Ballermann. Sex-Tourismus in Thailand. Fleiß. Ordnung. Disziplin. Unglück.
Juli 13th, 2015 at 07:55
…naj…mit den deutschen “Tugenden” kann man aber bestens ein KZ führen…..und das ist doch auch schon was…
Juli 13th, 2015 at 07:56
@flatter
Schöner Artikel! Mich dünkt aber ein wenig, dass Du Europa mit der EU und ihren neoliberalen pseudodemokratischen Institutionen und Deutschland mit seinen politischen neoliberalen VorturnernInnen wechselst.
Europa ist aber nicht die EU! Die EU ist nur eine kleine Untermenge das Ganzen, welche zur Zeit die Völker polarisiert, entzweit und gegeneinander aufbringt.
Aber es besteht auch Hoffnung, dass das hässliche und menschenverachtende sich selbst überwinden wird:
The European project — a project I have always praised and supported — has just been dealt a terrible, perhaps fatal blow. And whatever you think of Syriza, or Greece, it wasn’t the Greeks who did it.
Killing the European Project
Beste Grüße
Juli 13th, 2015 at 08:13
Tjaja, die Gastfreundschaft, um die ist es leider oft nicht besonders gut bestellt, speziell bei uns in Deutschland, aber meiner Beobachtung nach mehren sich auch hier die guten Ausnahmen, und zumeist auch gerade dann, wenn man sich selbst – ebenfalls freundlich verhält. Ich bin schon lange ganz bewußt so gastfreundlich wie möglich, schaue mir die Leute mit denen ich es zu tun habe dabei aber auch genau an. Leider entdecke ich dabei nicht selten, daß so Mancher Gastfreundschaft zwar fordert, aber nicht oder kaum je zu gewähren bereit ist. In solchen Fällen bleibt dann („my roof, my rules“) auch meine Türe „verschlossen“, und zwar solange bis ich sehe, daß der Andere sich auch wirklich eines Besseren besinnt.
Ich meine, es ist gut mit der Kritik an Anderen vorsichtig umzugehen und vor allem auch – erst einmal bei sich selbst zu schauen, ob da etwas noch nicht so ganz stimmt. Womöglich spiegelt die sogenannte „große Politik“ nur wieder, was vielfach im Kleinen stattfindet und vielleicht kann, vielleicht muß die unheilvolle Wechselbeziehung zwischen diesen Beiden gerade durch bewußtes Arbeiten am eigenen Selbst, am eigenen Handeln verändert und insgesamt verbessert werden?!?
Juli 13th, 2015 at 08:41
Martin Schulz sah das letzte Woche etwas anders: tweet
Wenn das der GröTaZ (Größter Technokrat aller Zeiten) wüsste.
Und der Weser Kurier sieht die Lage heute Morgen so: tweet
Juli 13th, 2015 at 09:20
@ flatter
Du erzählst Episoden aus Griechenland und England, du könntest auch Episoden über gute Menschen aus Deutschland erzählen. Beispiele und persönliche Erfahrungen sind in der Regel nicht verallgemeinerbar und dass du es in deinem Beitrag trotzdem tust, missfällt mir.
Das passt nicht zu der Kritik am “Qualitätsjournalismus”, dem ja vor allem ein Vorwurf gemacht wird, er arbeite mit Vorurteilen und Stereotypen. Wie verhält es sich mit deinem Satz: “Es ist auch so deutsch, dass es wieder Feinde gibt”? Hast du dir den “Qualitätsjournalismus” als Vorbild genommen?
Juli 13th, 2015 at 09:29
Näheres zum ‘fatal blow’ siehe auch hier und hier. Man könnte auf die Idee kommen, Tsipras wiederholtes ‘Einknicken’ habe jedesmal nur den Zweck verfolgt, die deutsche Position zur Kenntlichkeit zu treiben, den Wahnsinn für alle sichtbar bzw unübersehbar zu machen. Mit bislang offenbar äußerst mäßigem Erfolg. Siehe auch die oben verlinkte Titelseite des ‘Weserkurier’ – ‘Eine Kanzlerin für Europa’. Was für mich ua die Frage aufwirft, ob Merkel und Schäuble mit einem ver- bzw überschuldeten Bundesland genauso umgesprungen wären bzw überhaupt hätten umspringen können.
@Oesters: Jein. Ja, wenn diese ‘Subjektarbeit’ dazu führt, auch die grundlegenden Strukturen unserer verkorksten Gesellschaftlichkeit in Frage zu stellen, also das, was ja auch dieses Subjekt entscheidend mitgeprägt hat. Nein, wenn sie sich darauf beschränkt, ein ‘moralisches Vorbild’ für die ‘große Politik’ abgeben zu wollen, die aber weiterhin in diesen Strukturen handeln soll. Das wäre vergebliche Müh. Wie umgekehrt auch, nur die äußeren Strukturen in’s Blickfeld zu nehmen und die je eigene Prägung nicht zu hinterfragen.
Juli 13th, 2015 at 09:43
@flatter
Schöner hätt’ ich’s nich sagen können!
Aber: “Griechenland hat kapituliert, der Siech iss unser!” klingt doch auch nett, oder? ;-)
Juli 13th, 2015 at 09:44
Schnäppchenjäger aufgepasst: Es ist angerichtet. Spon: Krisen-Gipfel in Brüssel: Euroländer einigen sich mit Griechenland
[..] Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem erklärte, es werde ein Treuhandfonds eingerichtet, an den griechisches Staatsvermögen übertragen werden soll. Der geplante Privatisierungsfonds über 50 Milliarden Euro soll Bundeskanzlerin Angela Merkel zufolge auch für die Rückzahlung von Schulden verwendet werden. 12,5 Milliarden Euro sollten in Investitionen fließen, sagt sie in Brüssel. “Ein nominaler Schuldenschnitt kommt für uns nicht infrage.” [..]
Für ‘nen Euro nehme ich den Athener Flughafen. Wie bitte, da kann gar nicht jeder kommen?
Juli 13th, 2015 at 09:49
Auch für mich ein unbedingt schöner Vergleich, zwischen einer Zeit in der Menschen irgendwie doch noch mehr in Menschen und eben auch ihren Binnen- und Gemüsemärkten dachten und neugierig darauf waren, was die anderen machen, wie sie leben, wie sie ticken, und wie man sich verstehen kann,- und jetzt in technokratischen Export- und sonstigen Marktmonstern gleich kontinentweit vereinheitlicht werden, – und nach welchem Modell?
Es ist an der Zeit, sich das wieder zu erzählen.
Aber sowas von. Nostalgisch? Ja, dann bin ich auch nostalgisch. Und sei es nur aus Trotz. Weil die Technokraten genau dies gebrauchen werden, um die fortschreitende Kälte zu legitimieren. Aber man beachte, der größte Teil der Nein-Sager in Griechenland, war in der Jugend zu verorten. Und ich sehe ähnliches auch hier.l
Juli 13th, 2015 at 09:53
@ R@iner Nr. 7
Wenn das zutreffen sollte, muss nur noch jemand auf die Suche nach Frau Breuel gehen.
Juli 13th, 2015 at 09:56
@R@iner #7
Streiche Schnäppchenjäger setze Aasgeier oder hilfsweise Finanzhai.
Bester Gruß
P.S.: Im Kontext Reinhard Mey – Das Narrenschiff
Juli 13th, 2015 at 10:14
Sehr gut beobachtet: der “Kasernenhof-Ton”, made in Germany. Eklig, selbstherrlich, hochfahrend.
Viele von uns Teutonen können ja gar keine andere Tonlage – obwohl sie meist nie ‘ne Kaserne von innen gesehen haben …
Tja, das muß dann wohl das berühmte “deutsche Wesen” sein, an dem nun mal wieder die (europäische) Welt genesen soll.
Meine Prognose: das wird genauso in der Grütze enden wie die letzten beiden Male.
Juli 13th, 2015 at 10:25
Da geht ja richtig was ab. Tja, Vascostas, hättest du deine Hausaufgaben® gemacht, müssten wir jetzt nicht die Kuh schlachten, das Haus anzünden und deine Eltern mitnehmen. Sowas kommt von sowas!
Juli 13th, 2015 at 10:29
Jetzt hilft nur noch, was die Redaktion für Wirtschaft und Außenhandel der Titanic vorschlug:
[..] Marktführerschaft: Griechenland beginnt übermorgen einen Krieg mit dem Rest der Welt und läßt sich nach der Kapitulation von der internationalen Gemeinschaft hochpäppeln, bis es Wirtschaftsweltmeister ist.
Juli 13th, 2015 at 10:55
@R@iner #15
Lustig ist dass aber nicht! Wie die Geschichte lehrt gehen Wirtschaftskrise und Kriegsgefahr Hand in Hand.
Beste Grüße
Juli 13th, 2015 at 10:59
@R@iner(5)
Da hat der (Ver)Weser-Kurier doch glatt das Adjektiv vergessen: “Eine Kanzlerin für ein marktkonformes Europa”
Juli 13th, 2015 at 11:08
@Heldentasse: Was ist unwitziger: Wörter oder Taten?
Juli 13th, 2015 at 11:27
@R@iner
Das sehr “unwitzige” liegt darin begründet, dass aus Wörtern Taten entstehen können die im Kontext “Krieg” großes Unbill garantieren. Wobei ich einem guten Satiremagazin wie TITANIC zugestehe, dass sie meistens das Gegenteil schreiben von dem sie überzeugt sind.
Beste Grüße
Juli 13th, 2015 at 12:30
Um es mal (ganz) “böse” zu beschreiben:
2015 Ellinikí Dimokratía – Griechischer Wohnbezirk in Europa – ende offen.
So kam Europa unter die Deutschen
Juli 13th, 2015 at 13:09
Recht guter Kommentar von Misik.
Juli 13th, 2015 at 13:44
[...] Lösungen zu einigen und nicht zuletzt dem Einverständnis, daß Solidarität oder eine europäischen Idee unter allen Größen keinerlei Rolle mehr spielt. Eine Wiederauflage des Versailler Vertrages mit [...]
Juli 13th, 2015 at 15:05
Hier ist ein guter Ort für Fragen. Und ich habe welche: Warum macht Tsipras das, was er macht? Warum stimmt er zu? Warum diese Kapitulation? Wird er sich das im Parlament ablehnen lassen und danach kommt der gesichtswahrende EU-Austritt mit großem Schnitt? Oder gleich Neuwahlen mit der Ansage eines Austritts bei Wiederwahl? Wenn ja, warum musste er dafür seiner eigenen Demütigung zustimmen?
Ich weiß nicht, was das soll und kann nur schwer glauben, dass mit dem Kniefall jetzt das letzte Wort gesprochen sein soll. Das kommt doch noch ein Paukenschlag morgen. Übermorgen. Muss doch. Der hat doch einen Plan. Bitte…
Juli 13th, 2015 at 15:16
Deutliche Worte auch von Don Alphonso.
Juli 13th, 2015 at 15:24
@Kiezneurotiker:
Eine Grausameit in diesem Spiel besteht in der Intransparenz, die sich die Spieler quasi zwangsläufig aufhalsen. Varoufakis und Tsipras hätten Optionen gebraucht, die sie nicht hätten erwähnen dürfen. Irgendwo Kredite bunkern und damit eine Revolution von oben finanzieren. Einen Grexit auf eigene Faust. Die Verstaatlichung von allem und jedem. So etwas.
Innerhalb dieser Währung und dieser Wirtschaft geht gar nichts, und die Kredite sind für beide Seiten immer nur Zeitgewinn. Vielleicht glaubt Tsipras, dass Griechenland bald drei Jahre Zeit hat, sich umzubauen. Vielleicht will er einfach nur über den Monat kommen. Vielleicht andere Geldquellen auftun (aus Moskau brüllte neulich jemand auffallend laut, von dort gäbe es nichts, das kann das Gegenteil bedeuten). Vielleicht hofft er darauf, dass die Welt sich bald gegen Deutschland stellt. Reale Optionen sind derzeit nicht vorhanden, also war der nächste Schuss alternativlos®.
Juli 13th, 2015 at 15:32
@flatter: Dass sich die Welt gegen Deutschland stellt, dürfte nicht mehr lange dauern. War ja in der Geschichte immer so, wenn das preussische Geboller zu penetrant wurde. Also ich bin dabei und einen Hashtag haben wir auch schon. :)
Im Ernst: Warum ist der nicht abgereist und hat die Sache platzen lassen? Raus aus dieser Währung mit dem fürchterlichen Zuchtmeisterpersonal und neu anfangen. Das Argentinien machen. Alles ist besser als so weiter. Oder sehe ich irgendwas nicht?
Juli 13th, 2015 at 15:42
@kiezneurotiker – Die griechische Bevölkerung selbst wäre für den ‘Grexit’ noch nicht zu haben gewesen, ein Referendum, was diese Option explizit mit aufgeführt hätte – das Gegenteil war ja der Fall -, hätte vermutlich (noch) ein deutlich anderes Ergebnis gehabt. Die bange Frage, falls er das doch so angedacht haben sollte, ist jetzt, wie das alles, diese Demütigung durch und durch, zuhause ankommt…
Edith meint, das wäre wohl auch nach Ansicht der Regierung immer noch keine Option. Insofern schließe ich mich wohl mal wieder dem Hausherrn an…
Juli 13th, 2015 at 15:43
@Kiezneurotiker:
Natürlich siehst du etwas nicht; das, was niemand sieht: Was genau passiert in GRE, wenn der Hahn jetzt zugedreht wird? Womöglich hat Tsipras davon eine konkretere Vorstellung. Syriza ist jetzt ein paar Monate durchs Amt gehetzt worden und hatte gar keine Zeit, Handlungsspielraum zu gewinnen. Vielleicht ist mit etwas mehr Zeit mehr möglich, auch der finale Stinkefinger. ‘Ja’ sagen, kassieren, ‘nein’ tun ist z.B. eine Option. Danach den 100%igen Schuldenschnitt und raus aus dem Euro. Alternative: Tsipras hat sich den ganzen Scheiß angeguckt, keine Idee und will nicht derjenige sein, der den endgültigen Kollaps herbeiführt. Time will tell.
Juli 13th, 2015 at 15:46
@ Kiezneurotiker Nr. 26
Vielleicht das, was auch schon anderen passiert ist: Sich nicht vorstellen können, dass es auch ohne sie geht.
Ein anderer Aspekt ist auch: Wenn du versuchst mit Haien zu schwimmen, musst du selbst einer werden, sonst kommst du nirgendwo hin. Mitmenschlichkeit ist dort fehl am Platz.
Historie hat das mehrmals eindrucksvoll bewiesen, wenn man mit westlichen Staaten verhandeln will.
Juli 13th, 2015 at 16:02
@Kiezneurotiker #23
Hat Alexis Tsipas einen Plan? Er hatte einen, eventuell sogar Plan A und B. Jetzt hat er aber etwas anderes: Ein Volk, für das er die Verantwortung übernommen hat. Und seine Kapitulationserklärung ist nur dann verständlich, wenn man von der unüblichen und normalerweise realitätsfernen Ansicht ausgeht, daß er sich tatsächlich verantwortlich fühlt.
Genau wie sein ehemaliger Finanzminister Yanis Varoufakis zieht er die Konsequenzen daraus, daß wenigstens Plan A nicht funktioniert hat. Offenbar konnte man sich in der griechischen Regierung nicht vorstellen, daß gegen den Rat aller Fachleute die Argumente ohne Diskussion vom Tisch gefegt wurden, daß das so offensichtliche keinerlei Widerhall in den Verhandlungen finden würde.
Tsipas hat bis zum wirtschaftlichen Kollaps zäh verhandelt – mehr ist nicht zu erwarten, mehr wäre kriminell und das weiß er. So gesehen hat er sogar noch etwas mehr getan als diesen Kniefall: Er – dessen politische Tage nun gezählt sind – hat entgegen seiner festen Überzeugung und gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Bevölkerung die Kreditbedingungen akzeptiert. Damit wenigstens der Hauch einer Chance besteht, daß die nächsten Wahlen unter politisch halbwegs stabilen Bedingungen stattfinden können.
Daß diese Kredite das Land wirtschaftlich keinen Meter weiterbringen, weiß er wie jeder andere auch. Wenn es überhaupt eine weitere denkbare Option gäbe, wären es Geld aus Russland oder China. Es wäre momentan die einzige Möglichkeit, einen Grexit zu finanzieren. Das ist nicht vollkommen vom Tisch, steht aber nicht in der Form zur Debatte als das sie als Druckmittel in Brüssel verwendbar gewesen wäre.
Als Ergebnis der gescheiterten Verhandlungen kennen wir nun den Zeitrahmen, der einer am Boden liegende Volkswirtschaft zur Verfügung steht, um mit Kreditgebern zu verhandeln. Nach ungefähr 6 Monaten ist der Ofen aus. Dann ist das Brot alle und man ist wehrlose Beute. Zumal dann, wenn man keine Bodenschätze in Form von Öl, Diamanten oder seltenen Erden besitzt. Dann wäre selbst eine linke Regierung gleichwertiger Gesprächspartner bei Tische.
Juli 13th, 2015 at 16:24
Politik ist in Europa überall gleich Scheiße. Dafür dass die anderen Völker das deutsche Gehabe nicht leiden können, wählen doch auffallend viele von ihnen Regierungen, die den Merkel-Kurs ganz dufte finden und bereitwillig hinterherdackeln. Und diejenigen, die dagegen sein sollten, werden gemäß der neuen Tonart ganz schnell vernünftig:
«Er [Tsipras] hat eine politische Kehrtwende vom strikt linken zu einem sozialdemokratischen Politiker vollzogen», sagt ein EU-Diplomat. «Jetzt kommen die Investoren nach Griechenland zurück.»
Das nur als Signal an alle “man müsste nur”-Linken, die noch Hoffnungen an die Wahlen in Spanien haben. Die Lage wird sich vermutlich erst dann beruhigen, wenn die Verdammten dieser Erde den Gläubigern die Tür eintreten und alle einen Kopf kürzer machen.
Juli 13th, 2015 at 16:44
@Pantoufle
Seh ich auch so. Das verantwortlichste was derzeit zu machen ist, ist Zeit schinden..gern auch mit Kniefall. Im Rahmen kleiner Privatfehden kann jeder, so er da Bock drauf hat, in den Sack hauen ..oder sich mitsamt der Bude abfackeln aber hier geht es um ein paar Millionen Menschen, die keiner bei Verstand wegen ein paar gekränkter Eitelkeiten in die Klinge rennen lassen kann.
Wirkliche Hoffnungen darf und wird sich Herr Tsipras nicht mehr machen. Die EU ist der Feind und spätestens wenn die Russen oder Chinesen investieren täten wäre der NATO-Verteidigungsfall in sehr übersichtliche Nähe gerückt. Mit Details werden wir bis dahin sicherlich nicht behelligt.
Der Text beschreibt schön den Unterschied wenn Dinge mit – oder wie jetzt EU-politisch – ohne Liebe gemacht werden. Das klingt immer bissl nach Schwullst, hat sich aber von mir noch nie anders beobachten lassen.
Juli 13th, 2015 at 17:46
Lesen! Interview mit Varoufakis im New Statesman: It’s not that it didn’t go down well – it’s that there was point blank refusal to engage in economic arguments. Point blank. … You put forward an argument that you’ve really worked on – to make sure it’s logically coherent – and you’re just faced with blank stares. It is as if you haven’t spoken. What you say is independent of what they say. You might as well have sung the Swedish national anthem – you’d have got the same reply. And that’s startling, for somebody who’s used to academic debate. … The other side always engages. Well there was no engagement at all. It was not even annoyance, it was as if one had not spoken.
Juli 13th, 2015 at 19:56
Tja. Lange war ich nicht hier. Lange konnte ich mich arrangieren mit dem, was so geschieht. Es war nicht alles gut, aber es war auch wenig ganz schlimm.
Dann kamen unsere Griechen mit ihren Problemen. Auch bei mir kamen Erinnerungen an die Studentenzeit auf. Als man keine Kohle hatte. Als die Kumpels in der Kneipe fragten: “Hey, keine Patte mehr? Komm, ich zahl Dein Bier.” Es fühlte sich gut an.
Europa ist eine Gemeinschaft, oder? Vielleicht ist es ja auch nur ein Friedensvertrag. Du zahlst brav Deine Schulden, und wir werfen Dich nicht raus?
Nein. Ich glaube das nicht. Ich will es nicht glauben. Es ist eine Gemeinschaft, basta.
Ich muss gestehen, ich bin weder Philosoph noch Politiker. Ich habe keine Ahnung von Verträgen, von Theorien über die Gesellschaft und den Menschen, nur von den Menschen ansich. Auch möchte ich kein Gericht bemüht wissen, zu entscheiden, was richtig wäre. Ich weiß nur, es fühlt sich richtiger und viel besser an, etwas abzugeben und den Nachbarn auszuhelfen, als sie – wenn auch nur temporär – hinauszuwerfen.
Kompass wieder abgeglichen. Wie schön, dass Sie es ähnlich betrachten, Herr Flatter.
P.S. Fährste immer noch Winterreifen im Sommer? *gg*
Juli 13th, 2015 at 20:32
[...] die Vision eines freien Europas war toll. Dabei ging es weniger um den Komfort, dass man beim Urlaub in Südeuropa sein Geld nicht mehr in die Landeswährung umtauschen muss sondern um die Vision eines friedlichen Zusammenlebens mit den Nationen, die man vor etwas mehr als [...]
Juli 14th, 2015 at 08:45
Das Interview aus #33 übersetzt: “Unsere Schlacht, Griechenland zu retten” – Interview mit Varoufakis
Juli 14th, 2015 at 10:16
Interessante Interpretation der Lage durch Jochen Hoff.
Juli 14th, 2015 at 11:53
Na, dann hau ich mal `dezent´ in die hoff´sche kerbe: Egal wie das weitergeht: man muss Griechenland dafür dankbar sein, dass es den charakter der EU bis zur kenntlichkeit “demaskiert” hat. Deutschland hat es geschafft 60 jahre (die 10 von 1945-55 zähle ich nicht mit, 1955 markiert den beginn der “ewg-verhandlungen”) europäische geschichte in die tonne zu kloppen und das alte bild von Deutschland quasi über nacht wiederherzustellen (es bahnte sich an).
Prognosen müssen da nicht mehr schwerfallen: Was in Spanien passiert, ist, auch wenn hoffnung mal wieder unter die deutschen (finanz-)stukas kommt, noch offen/unsicher. 2016 ist dann mit dem Brexit zu rechnen. Die sozialistische “Vichy-regierung” wird 2017 geschichte sein, die Parti Socialiste pulverisiert werden. Oder erwartet jemand noch etwas von Francois “Pétain” Hollande? Italien, Portugal?
Krieg? – kann schon sein, dass den wer will und der kommt – nur könnte es den kriegserklärern nicht erstmals passieren, dass keiner hingeht?! Welcher europäer will krieg, abgesehen von poltikern und militärs (und bei letzteren bin ich mir weniger sicher als bei politikern).
Der süden europas hat keine andere wahl, als sich gegen Deutschland und seine Kapos (den gönne ich mir: Oranje incl) zu positionieren. Die europäische union als ausplünderungsinstrument (vor allem) Deutschlands darf dem ende entgegensehen, was nicht ausschließt, dass auf der (zwischen-)menschlichen ebene die völker europas freundlich, friedlich, solidarisch miteinander umgehen – das oder dieser europäische “gedanke” muss nicht zwangsläufig verlorengehen, auch wenn der michel ein selten dämlicher idiot ist.
Sorry, ich habe die schnauze so dermaßen voll …
Eine stimme aus UK via Paul Mason:The end of my European dream
Juli 14th, 2015 at 15:37
“Krieg? – kann schon sein, dass den wer will und der kommt – nur könnte es den kriegserklärern nicht erstmals passieren, dass keiner hingeht?!”
Dei Frage ist berechtigt, die sich daraus ergebende Hoffnung aber vage, und womöglich haben die Herrschaften längst ihre Version von ‘Antwort’ darauf gefunden: er läuft unter Labeln wie ‘war on terror’ bzw. ‘colored regime change’, wird von Berufs- bzw. Privatarmeen, Geheimdiensten, ‘thinktanks’ etc längst durchgeführt und “wir” reiben uns ein ums andere Mal verwundert die Augen und mühen uns mit der Frage ab, wer denn nun diesmal wirklich ‘dahinter’ steckt resp. wer aus welcher Interessenlage welche Bande gerade wieder losgeschickt hat. Selbst der theoretisch sattelfeste Varoufakis zog praktisch den Kürzeren, so what?
Juli 14th, 2015 at 16:56
@ Samson Nr. 39
Die Antwort auf diese Frage ist bereits gefunden.
Sie nennt sich “Freiwilligenarmee”. Eine Armee, die nicht durch die Wehrpflicht gedeckt ist, sondern durch Leute, die sich durch Bezahlung anlocken lassen.
Juli 14th, 2015 at 17:52
Europa?
Dr. Schäuble dazu: »Ich diskutiere das Programm [der Griechen] nicht – es wurde von der Vorgängerregierung akzeptiert und wir können unmöglich erlauben, dass eine Wahl etwas verändert. Schließlich haben wir andauernd Wahlen, es gibt 19 von uns, wenn sich jedes Mal nach einer Wahl etwas verändern würde, würden die Verträge zwischen uns bedeutungslos werden.«
Wozu sollte ich nochmal wählen gehen (dürfen) oder mich gar politisch engagieren? Um etwas in Veränderung anzuregen? Jetzt hört aber mal auf!
Juli 14th, 2015 at 20:11
Vielleicht ‘buddelt’ ja uns’ flatter noch mal den Thread aus, als wir von Möglichkeiten, Notwendigkeiten, Gegebenheiten und Optionen (Griechenland) sprachen…
Juli 14th, 2015 at 20:53
Dem hier oder wie? (Dir stehen aber diselben Suchoptionen zur Verfügung wie mir)
Juli 14th, 2015 at 20:59
Danke @flatter, den meinte ich.
Btw. mir fehlte eine ganz wichtige – Geduld. Das richtige Schlagwort zur Suche hätte ich in meinem Kopf nämlich nicht schnell aufgefunden. ;)
Juli 14th, 2015 at 21:07
“chenla” habe ich gewählt ;-)
Juli 14th, 2015 at 21:10
Immer diese Intellektuellen. Werft den Purchen …
Juli 14th, 2015 at 22:26
@matrixmann #40:
Du haust da was durcheinander, die “Freiwilligenarmee” ist eher sowas wie die im Donbass, die die “Volksrepubliken” gegen die regulären Truppen der Ukraine verteidigen auch jedwede Guerilla gehört in die Kategorie, die Bezahlung spielt diesbezüglich keine Rolle, auch Wehrpflichtige erhalten Sold, obwohl sie sich nicht “anlocken lassen” sondern halt verpflichtet werden, weswegen sie gewöhnlich einen Eid zu leisten haben, gegen den zu ‘verstoßen’ ihnen als ‘strafbare Handlung’ ausgelegt wird.
@Mieze #41:
Knapp die Hälfte der Wahlberechtigten (könnte man auch mal fürs ‘Unwort’ vorschlagen) beherzigt inzwischen wohl Brechts Statement: Würden Wahlen was ändern, wären sie längst verboten, ob das wohl vorauseilender Gehorsam ist?
Juli 14th, 2015 at 22:35
@ Samson Nr. 47
Es bezog sich auf die Art Freiwilligenarmee, die die BRD mittlerweile pflegt.
Juli 14th, 2015 at 23:37
@matrixmann
Das ist mir schon klar, stand aber bei mir unter Berufsarmee. Die Amis haben das seit dem Ende des Vietnamkrieges.
Von Fürth kann man nach Nürnberg mit der Straßenbahn fahren. Dort habe ich im vorigen Jahrtausend mal eine hübsche junge Schwarze in Army-Uniform gefragt, wie eine hübsche junge Schwarze dazu kommt, fürs weiße Amerika ggf. in den Krieg zu ziehen (obwohl das damals eher eine hypothetische Frage war). Die Antwort war ungefähr, sie stammt aus einer armen Familie aus der Nähe von New Orleans und Mädchen ohne Geld hatten dort, haben wahrscheinlich immer noch, ungefähr 3 ‘Optionen’: 1) versuchen über Sport ein Stipendium zu bekommen, 2) Prostitution, 3) Army. 1) hat sie nicht hinbekommen, 2) kam nicht in Frage, blieb nur …
Nun täte ich aber nicht sagen, die hat “sich durch Bezahlung anlocken lassen“
Juli 15th, 2015 at 00:07
@ Samson [Juli 14th, 2015 at 22:26]
Der vorzügliche Untertan eilt wohl stets gehorsam voraus. Und eben das zeichnet ihn ja auch aus. Eine Anbiederung, so ekelhaft wie sie possierlich ist. Ich bin davon hin und her gerissen.
Wieso? Zur Wahl überhaupt berechtigt zu sein, ist doch etwas ganz besonderes. Man ist so gut zu uns.
Juli 15th, 2015 at 00:35
@Mieze
Wer war das noch vor paar Jahren, als die (glaube ich) Dänen gegen den Euro votierten, mit dem Ratschlag durch die Gegend schwurbelte, sie so lange wählen zu lassen, bis das genehme Ergebins einträfe, war das nicht auch schon der Rollstuhlfahrer?
Die Anbiederung ist denen noch unangenehm, weil sie ggf. wie bei Heinrich Manns ‘Untertan’ geschleimt daher kommt. Es sei denn Schäuble könnte im Pluralis Majestatis seine Forderungen stellen …
Juli 15th, 2015 at 00:38
@ Samson Nr. 49
Man kann sich jetzt jeglichen freundlichen und abfälligen Ton wählen, den man man möchte, um jegliche Situation abzudecken. Der Gegenstand der Sache ist der: Armee, bestehend aus Leuten, die freiwillig einen Vertrag unterschrieben haben, als würden sie Bäcker oder oder Angestellter in einem Großraumbüro werden.
Ein Wehrpflichter riskiert weniger wahrscheinlich seinen Kopf für eine Sache die nur wenige Monate dauert, als jemand, der sich für mehrere Jahre an etwas binden will.
Juli 15th, 2015 at 01:08
@matrixmann
So einfach würde ich die Sache halt nicht sehen. Es gibt m.E. 3 Kategorien. 1) die Wehrpflichtigen, die nicht gefragt werden, 2) die Profis, die einen Vertrag unterschreiben, egal ob für kurze ‘Kommando-Unternehmen’ oder auf länger in einer Profi-Truppe (auch die Fremdenlegion der Franzosen ist sowas), 3) die Freiwilligen, die, egal ob als ‘Stadtguerilla’, IRA, PLO etc. um einer Sache willen den Kopf riskieren, und diese Sache eben nicht Geld ist. Diese Differenz würde ich schon aufrecht erhalten, man muss die Sache ja nicht unterschreiben. Worauf es mir in #39 vielmehr ankam ist, dass der Ersatz der Wehrpflichtarmeen durch Profi-Killertruppen am Zweck nichts ändert, zu dem früher die Wehrpflichtigen eingesetzt wurden. Was die ‘Hintermänner’ jetzt quasi ‘einsparen’, ist die ‘ideologische Gehirnwäsche’. Der Profi macht seinen Job ggf. auch ohne Priestersegen.
So ich geh jetzt schlafen
Juli 15th, 2015 at 08:26
Frage an Dr. Schäuble bezüglich des Zitates in #41: Meinen Sie damit ua die grundlegenden Verträge, die zB die EZB für ‘politisch unabhängig’ erklären und ihr die Pflicht auferlegen, den ‘reibungslosen Zahlungsverkehr’ in der Eurozone sicherzustellen…? Und die durch eben ihren Grundlagencharakter nicht zu vergleichen sind mit Vereinbarungen, die Gläubiger und Schuldner innerhalb dieses Rahmens zu treffen haben?
Juli 15th, 2015 at 08:49
@ Samson Nr. 53
Ich denke, du verstehst nicht, worauf ich hinaus will.
Es geht um das Verhältnis wie in beiden Fällen ein Heer aufgebaut wäre.
Käme der Befehl, einen Aufstand niederzuschlagen, und alle aktuell dem Heer angehörenden wären dazu angehalten, bei einer Armee, die mit Wehrpflichten durchsetzt ist, hätte man bereits einen Anteil im Heer, die sich dem Befehl verweigern würden, egal ob der Konsequenzen, weil diese nicht die Motivation verspüren, sich für irgendeine Irrsinnigkeit aufzuopfern.
Bei gleichem Szenario mit einer Armee, die aus Leuten besteht, die alle einen längeren Vertrag unterschrieben haben, ist weniger mit Gegenwehr zu rechnen. Weil sie allesamt “Überzeugungstäter” sind – und dieses Wort gilt an dieser Stelle in dem Sinne, dass sie verschiedene Überzeugungen haben, um das auszuführen, was ihnen vom ihrem Arbeitgeber aufgetragen wurde.
Was das für das Szenario einer Aufstandsbekämpfung bedeuten würde, kann sich jeder selbst ausrechnen.
Juli 15th, 2015 at 13:25
Constantin Seibt vom Zürcher “Tagesanzeiger” nimmt ebenfalls kein Blatt vor den Mund.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Warum-Griechenland-keine-Chance-hatte/story/28272964
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/standard/Die-gefaehrlichste-Idee-Europas/story/27729647#mostPopularComment
Juli 15th, 2015 at 14:52
“Auf welcher Seite stehen Sie, Sohn?”
“Auf unserer Seite, Sir!”
“Lieben Sie Ihr Vaterland?”
“Jawohl, Sir!”
“Dann halten Sie sich auch ans Programm! Warum packen Sie nicht mit an und machen mit bis zu unserem Endsieg?”
“Jawohl, Sir!”
“Sohn! Alles, was ich von meinen Marines verlange, ist, dass sie meinen Befehlen gehorchen, als wären sie das Wort Gottes! Wir sind hier, um den Vietnamesen zu helfen, weil in jedem dieser Schlitzaugen steckt ein Amerikaner, der aus ihm raus will! Die Welt ist verdammt hart, Sohn! Wir müssen `n klaren Kopf behalten, bis dieses Friedensgequatsche vorbei ist!”
“Aye Aye, Sir!”
Juli 15th, 2015 at 15:04
@matrixmann
Also Bullen, die sich als ‘Verteidiger von Recht und Ordnung’ verstehen und deswegen gegen ‘Chaoten’ vorgehen, sollte man, wenn man dazukommt, mal in die Gesichter sehen, die wollen schon auch den ‘Zoff’. Die Frage ist halt, wer wen und warum zum ‘Chaot’ definiert. Und eine ganz andere Frage ist, warum jemand einen Aufstand macht. Wenn ‘Kopf und Kragen’ dabei als Risiko gelten, lässt man wohl lieber die Finger davon.
Juli 15th, 2015 at 16:19
@ Samson Nr. 58
Darum würde ich noch nicht einmal streiten.
Ein viel wichtigerer Punkt ist die deutsche Befehlshörigkeit, die man seit dem preußischen Staat nicht los wird.
Juli 15th, 2015 at 19:57
OT: Während der 85-Jährige Kohl nach einer Hüftoperation im KH liegt, stirbt Mißfelder?!!!11!
Juli 15th, 2015 at 20:33
sozusagen Kohls letzte Rache
Juli 15th, 2015 at 21:33
Während der Spiegel jeden der bisher 15 in Athen vor mehr als drei Stunden geflogenen Molotows aus dreihundert Perspektiven zeigt, kann man live schauen, was sich wirklich vor dem Parlament abspielt: LIVE: Greeks react to the Parliament’s vote on eurozone agreement
Man sieht, dass es langweilig zugeht. Vor ein paar Jahren war dort wesentlich mehr los.
Was macht eigentlich Mrs. Mop? Hat jemand in letzter Zeit eine Hinterlassenschaft von ihr gesichtet?
Juli 16th, 2015 at 02:00
Kohls letzte rache, entbehrt ja nicht eines gewissen, wie soll ich´s sagen, ach ich zitiere: „!!!11!“, aber Honeckers nicht enden wollende rache im kanzleramt….
und damit zum `griechischen wohnbezirk in europa´ eingerichtet vom wirtschaftskrieg führenden Deutschland (und was Griechenland angeht, kann man von einem vernichtungskrieg sprechen):
Zuvor noch ein paar zeilen aus einem gedicht:
In seinem Sessel, behaglich dumm,
Sitzt schweigend das deutsche Publikum.
Braust der Sturm herüber, hinüber,
Wölkt sich der Himmel düster und trüber,
Zwischen die Blitze schlängelnd hin,
Das rührt es nicht in seinem Sinn.
Doch wenn sich die Sonne hervorbeweget,
Die Lüfte säuseln, der Sturm sich leget,
Dann hebt´s sich und macht ein Geschrei,
Und schreibt ein Buch: “der Lärm ist vorbei.” (Marx)
Und nach dem hinweis auf diesen 22. kommentar beim spiegelfechter folgen für die “interessierten” ein paar links, zur “vertiefung”:
1. Varoufakis “erklärt” das Euro-Summit ‘Agreement’ on Greece
2. Varoufakis im interview: ‘I entered the prime minister’s office elated. I was travelling on a beautiful cloud pushed by beautiful winds of the public’s enthusiasm for the victory of Greek democracy in the referendum. The moment I entered the prime ministerial office, I sensed immediately a certain sense of resignation—a negatively charged atmosphere. I was confronted with an air of defeat, which was completely at odds with what was happening outside. ‘At that point I had to put it to the prime minister: “If you want to use the buzz of democracy outside the gates of this building, you can count on me. But if on the other hand you feel like you cannot manage this majestic ‘no’ to an irrational proposition from our European partners, I am going to simply steal into the night.”’
Dort auch dieses zitat vom 17. Juni 2014: “Yani,the big problem of Alexis Tsipras is that he is a romantic pro-European. He isn’t thinking about a Plan B and Plan C just in case our European “friends” will play hardball. That’s why I think he is even dangerous for Greece because he lacks a sense of Realpolitik.”, das zu
3. führt: interview mit Stathis Kouvelakis im Jacobin: Kouvelakis uses this opportunity to reflect more broadly on the balance sheet of the Left Platform’s strategy, whether things could have been done differently, and what the prospects are for a more general left recomposition.
Griechenland `kapituliert´ vor d-eu-tsch-ropa. Was sonst?! Und: Who´s next? ((Prominent No voters included energy minister Panagiotis Lafazanis, former finance minister Yanis Varoufakis (cue uproar) and Parliamentary speaker Zoe Konstantopoulou. – Guardian)
Riders On the Storm
“Und die Welle braust ruhig den Fels entlang.” (Marx)
Juli 16th, 2015 at 06:17
Deswegen müssen ja Sozialdemokraten immer die schlimmsten Zumutungen durchboxen, weil es dann weniger Randale gibt. Unter der Nea Dimokratia wäre ihnen der Syntagmaplatz um die Ohren geflogen.
Juli 16th, 2015 at 07:35
Hat da jemand “Sozialdemokraten” gesagt? Ralf Streck auf Telepolis: Podemos: Letzte Hoffnung für Tsipras?
[..] In Portugal ist auch die Wendung des sozialistischen Oppositionsführers interessant. Angesichts der aufstrebenden Kommunisten, Livre und der Angst vor der Empörten-Bewegung hatte Antonio Costa die Sozialisten auf Anti-Austeritätskurs geführt. So war es logisch, dass er zunächst vor dem Referendum eine Lanze für die Syriza gebrochen und sich für “Allianzen und Blöcke” ausgesprochen hatte. Davon will Costa nun nichts mehr wissen und lobt mit der europäischen Sozialdemokratie plötzlich das Abkommen, weil es Griechenland angeblich im Euro halte.
Juli 16th, 2015 at 08:42
Hurra, die Antwort auf alle Fragen Europas, des Lebens, des Universums und den ganzen Rest wird über die faz verkündet: Soli wegen Griechenland auf 8 Prozent erhöhen
Zu Fuest finde ich auf den Nachdenkseiten: Hamburger Appell, INSM, Stiftung Marktwirtschaft, Kronberger Kreis, CDU
Ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Idioten Mord und Totschlag wollen.
Juli 16th, 2015 at 09:27
Via Nachdenkseiten: Wie Hedgefonds mit der Griechenlandkrise Milliarden verdienen
The Euro-Summit ‘Agreement’ on Greece – annotated by Yanis Varoufakis
Juli 16th, 2015 at 09:28
Varoufakis in der Zeit: das blatt muss man deswegen nicht kaufen, da kann man warten, bis der artikel online ist (Zeit oder Varoufakis´ blog); wenn man nicht warten mag: in der gleichen ausgabe befindet sich im dossier ein artikel von Michalis Pantelouris: Der Geldbote von Amorgos: “Die griechische Sektion von >>Ärzte der Welt<< hat ihre Mediziner aus den armen Ländern Afrikas und Asiens abgezogen, weil sie jetzt zu Hause gebraucht werden."
Juli 16th, 2015 at 09:54
Für den weiteren Fortgang vermutlich entscheidender: die USA sind richtig sauer.
Juli 16th, 2015 at 09:55
@R@iner #66
Im Prinzip wäre ein EU-Länderfinanzausgleich eine gute Möglichkeit, um die Lebensbedingungen der Menschen in den ärmeren Ländern zu verbessern und denen in den reichen Ländern anzugleichen. Auch von der Logik her bedingt eine einheitliche Währung, ohne Anpassung der Arbeits/ Steuer/ Sozialstandards eines solchen Ausgleichs!
Allerdings gäbe es m.E. mehrere üble Fallstricke:
1. Wem soll geholfen werden?
2. Wie soll es finanziert werden?
3. Wer kontrolliert die Verwendung der Gelder?
Ich vermute mal gemeint ist bei den verlinkten Vorschlägen:
zu 1. Überwiegend den Gläubigern und nicht die armen Menschen
zu 2. Nicht über Vermögens/ Erbschaftssteuer geschweige denn über Unternehmens/ Finanzsteuern, ergo also nicht bei den Profiteuren
zu 3. Vermutlich sollen die Bestimmen die unter 1. bedacht werden
De facto ist der Vorschlag eine mutmaßlich kapitale Abzocke.
Im übrigen glaube ich nicht, dass nach der teutschen € Propagandaschlacht in der u.a. die Griechen übel diffamiert worden und eine “no bailout” Forderung als Naturgesetz verkauft wurde und immer noch wird, dass das Wahlvolk auf absehbare Zeit einsieht, dass wir im Prinzip alleine schon aus humanitären Gründen geben müssen.
Beste Grüße
Juli 16th, 2015 at 10:02
@Peinhart: [..] Eine pragmatische Variante, die von Republikanern und Demokraten im US-Senat an die Presse gestreut wird, legt den Rücktritt des deutschen Finanzministers (CDU) sowie des deutschen Vizekanzlers (SPD) nahe. Beide gelten als Komplizen bei der gegen Griechenland gerichteten Ausschluss-Drohung, die das Bundeskanzleramt voll unterstützte.
Ich glaube nicht, dass die Entsorgung von Kruppstahl-Opa und Wunderwampenspalterschwein etwas änderte. Es ist immerhin lustig, dass so etwas von den Amis kommt. So langsam werde ich ein Freund der Überwacher unserer Regierung.
@Heldentasse: De facto ist der Vorschlag eine mutmaßlich kapitale Abzocke.
Abgesehen von “De facto” und “mutmaßlich” in einem Satz: Ja, was denn sonst nach der erfolgreichen Metamorphose in eine “Staatsschuldenkrise”?
Juli 16th, 2015 at 10:11
@Peinhart #66
Berlin ist m.E. erachten total in einer selbst gestrickten neoliberalen Ideologie verfangen, und kann ohne Gesichtsverlust und verprellen großer Wählerschichten nicht aus dieser Sackgasse herauskommen.
Beste Grüße
P.S.: Wer wies wozu die Amis diese und andere schwere Waffen hierhin verlegen? ;)
Juli 16th, 2015 at 10:18
@R@iner
Abgesehen von “De facto” und “mutmaßlich” in einem Satz: Ja, was denn sonst nach der erfolgreichen Metamorphose in eine “Staatsschuldenkrise”?
Da ich mittlerweile in einem Alter bin wo ich nicht mehr über jedes Stöckchen springe schrub ich “mutmaßlich” weil der Vorschlag auch eine Nebelkerze, ein Ablenkungsmanöver oder schlimmer noch versteckte Hetze sein könnte.
Bester Gruß
Juli 16th, 2015 at 10:21
@Heldentasse: Ja, schon gut.
OT: Was ich gestern schon sagen wollte: Unbekannte schießen auf Flüchtlingsheim in Sachsen
Im sächsischen Böhlen haben Unbekannte auf ein Flüchtlingsheim geschossen. Gleich an zwei Nächten hintereinander wurden auf Fassaden und Fenster der Unterkunft mehrere Schüsse abgegeben. [..]
Das haben sie auch sauber hingekriegt: Tausende Lehrer in Ferien arbeitslos
Und der noch On Topic: ESM-Chef warnt vor Kollaps griechischer Banken
Ach ja, und die cdu wird bei der nächsten Wahl über die 100-Prozentmarke kommen: Angela Merkel konfrontiert mit weinendem Flüchtlingsmädchen
Eigentlich komisch, wo doch ~ 800.000 Leute jedes Jahr D-land den Rücken kehren: Anzahl der Auswanderer aus Deutschland von 1991 bis 2013
Juli 16th, 2015 at 14:23
@Peinhart (69):
Da gehen mir die VTen flöten. Wer da jetzt noch in wessen Interesse oder mit welchem Motiv was verhackstückt, raffe ich nicht, mir ist wohl aufgefallen, dass Schoiblagol einem Amokläufer nicht unähnlich handelt. Dilettantismus schlägt offenbar Geostrategie.
Juli 16th, 2015 at 18:32
Das ist das erbauliche an Krisen.
Die Welt scheint nur noch aus Ökonomen zu bestehen, die alle etwas wissen, wie es gehen könnte, soll oder muss.
Da werden aus Amerique du Nord unablässig Funksignale gesendet und auch die eher unauffälligen deutschen Schmalspurer melden sich zu Wort, weil sie eine Idee davon haben, wie die Krisenkosten elegant auf diejenigen verteilt werden, die sich ohnehin nicht wehren können oder wollen.
In der SZ: “Ökonom fordert deutschen Soli für Griechenland”
“Clemens Fuest schlägt vor, die Griechenland-Rettung mit einer Erhöhung des Solidaritätszuschlags zu bezahlen. Der Grund: Es gehe “um Geld” das nicht zurückkommt.”
Das erinnert mich doch an irgendwas. Was war das noch? Ach ja! Danach wurde alles besser und die Westdeutschen sind in Reisebussen angefahren , um die blühenden Landschaften zu besichtigen.
Juli 16th, 2015 at 18:40
In der SZ: “Ökonom fordert deutschen Soli für Griechenland”
Nach etwas Überlegung kann man auch zum Ergebnis kommen, dass damit der Teutsche gegen den gemeinen Griechen aufgebracht werden soll, damit die schwarze Null ihren Grexit bekommt.
Es könnte funktionieren, denn bei Straßen-Maut und Solidarität mit schienbaren Taugenichtsen sieht der Michel rot.
Beste Grüße
Juli 16th, 2015 at 19:03
@ Peinhart [Juli 15th, 2015 at 08:26]
Der Mann kennt offenbar die Erwerbsregeln der Ferengi: “Wenn du einen Vertrag nicht brechen kannst, interpretiere ihn.”
Als gelernter Jurist ist das für ihn Grundhandwerk, welches er täglich mit im Koffer hat (falls da zwischen den Geldbündeln immer noch Platz ist).
Juli 16th, 2015 at 20:24
@ Heldentasse
“Nach etwas Überlegung kann man auch zum Ergebnis kommen…”
Du bist also der Meinung, der Hass gegen die Griechen lässt sich beim deutschen Lohnarbeiter noch steigern?
Und ich war der naiven Meinung, mehr als 100 von 100 sind nicht mehr möglich.
Ebenfalls beste Grüsse
Juli 16th, 2015 at 20:50
@Troptard
Ich denke/ hoffe der Teutsche hasst den Griechen überwiegend nicht, sondern er hasst es für diesen zu zahlen, was er objektiv so der so muss aber das ist IMO eine andere Kiste.
Also, die politische Kräfte in Teutschland die einen Grexit wollen, müssen zur Zeit berücksichtigen das z.B. laut dieser Umfrage dieser mehrheitlich abgelehnt wird.
Wenn man nun 1+1 falsch addiert, sagt man sich evtl. wenn Griechenland aus dem € ausscheidet, dass damit ein möglicher Soli weg fällt?!
Das es volkswirtschaftlich natürlich katastrophal für die Griechen ist, und auch für uns werden könnte, gerade weil wir so handeln wie wir jetzt handeln (mit oder ohne Grexit) ist m.E. gesichert.
Beste Grüße
Juli 16th, 2015 at 21:35
Hallo Heldentasse,
ich habe die Statistik leider anders gelesen.
Aber egal, weil ich zu Statistiken sowieso ein besonderes Verhältnis habe, weil ich sie selber mal angefertigt habe ( aber korrekt mit Stichprobenumfang, als Zufallsstichprobe und mit Angabe der Fehlertoleranzen +/- %).
Aber mir kam es eigentlich auf etwas anderes an. Ich versuche immer etwas Polemik in meine kurzen Einlassungen hier mit unterzuschieben.
” Die Welt scheint nur noch aus Ökonomen zu bestehen, die alle etwas wissen…”
Egal was der deutsche Lohnarbeiter sich so in seinen schlaflosen Nächten für Gedanken um Griechenland macht und um sein Sparschwein was da bald geschlachtet werden könnte. Die griechische Bevölkerung hat die Arschkarte bereits gezogen und auch der deutsche Michel, zu dem ich auch gehöre, wird sie bald ziehen.
Gruss Troptard
Juli 17th, 2015 at 13:12
Was für eine gigantische verarsche oder nach der kofferlüge die 86-Milliarden-€-Lüge; das `thema´ Schäuble dürfte sich demnächst erledigt haben (soviel hoffnung darf sein):
1. So viele Nullen
2. The headless chicken brigade, the eurogroup… …Or some Kafkaesque distortion of the truth.
3. Frances Coppola: I think the problem there is that he (Schäuble) doesn’t have a sufficient grasp of monetary economics to understand the massive problems with his proposal.
tbh: alle links via kommentariat bei wiesaussieht.
Juli 17th, 2015 at 13:30
Siggi: “Wir dürfen in Europa und in Deutschland nicht der Rückzugsraum für asoziale griechische Superreiche werden, die sich zu Hause ihrer Verantwortung entziehen.”
Wollte die griechisches Regierung nicht Geld gerade bei diesen Asozialen abholen, um die “Rettung” zu finanzieren?
Wurde das nicht abgelehnt?
Wenn er so redet, hat er schonmal nachgeschaut, ob es bei uns nicht vielleicht auch asoziale Superreiche gibt, die sich ihrere Verantwortung entziehen?
Was ist das wieder für eine komische Nummer?
Juli 17th, 2015 at 14:17
@ Guest
Ja, das habe ich mir auch angeschaut, im Livestream. Ich bin immer noch davon fasziniert, wie oft er in seiner Rede die Mitmenschlichkeit bemüht hat. Es klingelt immer noch in meinen Ohren.
Juli 17th, 2015 at 15:09
@ flatter: Ist das Getreide (Foto) denn inzwischen geerntet?
Juli 17th, 2015 at 15:15
# 75 Ja, man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus:
http://tinyurl.com/nrebqk8
>Europäer ohne Furcht vor der Realität<
(Wolfgang Schäuble und Griechenland,nzz gestern)
Juli 17th, 2015 at 21:29
Soso, der Tsipras schmeißt lt. Spiegel also die Linken raus, die dagegen stimmten. Ficke er sich.
Ich bin eh gerade sauer, weil sich (für mich) abzeichnet, dass Podemos auch gerade den autokratischen Weg einschlägt. Gestern verkündete so ein Jungspunt, Íñigo Errejón – die Nummer zwei der Partei -, dass Podemos das Abkommen für Griechenland begrüßen würde.
Ich schätze, das wird noch eine Menge Ärger bis zu den Parlamentswahlen Spaniens im Herbst geben. Was die Folgen der Neigung einiger zur “Realpolitik” angeht, sind wir hier ja bestens im Bilde.
p.s.: Christian Ströbele hat mal wieder so abgestimmt, wie ich es auch getan hätte. Er ist ein Fossil. Ich mag ihn.
Juli 18th, 2015 at 01:21
@R@iner:
Wenn Ströbele sich bei Verabschiedung der Hartz-Gesetze auch enthalten hätte, würde ich ihn heute auch noch mögen.
Juli 18th, 2015 at 08:34
Das deutsche Projekt – gated communities auf der Ebene von Staaten…?
Juli 18th, 2015 at 10:24
Soso,”Aktualhistoriker”! Als biopolitischer Narrativist füge ich hinzu: Europa, das ist Kerneuropa abzüglich Restkerneuropa, also historisierend zwischem Maas, Memel, Etsch und Belt, aktualhistorisch zähneknirsched Oder-Neiße/Rhein. Aber morgen die ganze Welt.
Juli 18th, 2015 at 12:45
Guter Beitrag mit vielen Details zur Geschichte der eu beim Deutschlandfunk: Stille Revolution – Von der Verrechtlichung neoliberaler Verhältnisse in der EU
Der Fispalkackt: Legal, illegal, …
Den hier möchte ich auch noch anpinnen: Vortrag zur Eurokrise, Prof. Heiner Flassbeck @FU Berlin, 1. Juli 2015 (yt, 1:33 h)
Juli 18th, 2015 at 14:02
@Rainer #87 – Strategisch kann ich das verstehen, wenn die Priorität jetzt erstmal da liegt, nicht einfach wieder die anderen an’s Ruder zu lassen. Da braucht es sowas wie Einigkeit. Und daran, dass diese Runde erstmal verloren ist, ändern eben auch die ‘aufrechten’ Nein-Stimmen nichts.
Juli 18th, 2015 at 14:10
Wir wissen ja auch nichts über die Abmachungen hinter der Bühne. Wenn die Verhandlungen losgehen, nachdem der dickste Brocken schon als Tatsache auf dem Tisch liegt, dann würde ich dort auch keine Leute haben wollen, die mit Grundsatzdiskussionen anfangen wollen.
Wenn ich mir allerdings den (ersten) Beitrag in #91 anhöre/durchlese, dann beschleicht mich das Gefühl, dass sowieso alles illegal – mindestens aber gesetzlich fragwürdig ist, was seit Jahren passiert.
Und “helfen” wird es auch nur kurze Zeit, wenn überhaupt.
Juli 18th, 2015 at 14:26
Hier ist das Knebelcredo gegen Griechenland, kommentiert von Varoufakis. Was auffällt, ist nicht bloß der durchgehende demütigende Befehlston, sondern das saudumme Herunterbeten von neoliberalen Dogmen (Wachstum®, Arbeitsplätze®, Reformen®, ®, Straffung® …). So viel kann kein Mensch kotzen.
Juli 18th, 2015 at 14:34
Hauptsache, man stirbt im Wettbewerb in Eigenverantwortung.
Mist, der hätte mir gehören können: tweet
Chinesisches Unternehmen kauft Flughafen Ciudad Real der 450 Millionen kostete + nie in Betrieb war, für 10.000 Euro.
Ob es wohl “staatliche Hilfen” für die Renovierung gibt?
Juli 18th, 2015 at 15:51
Ein Aspekt, den ich so noch nicht recht auf dem Schirm hatte: Humanitäre Hilfe für Griechenland, oder wie ‘man’ selbst das (gebotene) Abmildern der ‘alternativlosen Härten’ zugleich narrativ verwursten, als auch zum Vorantreiben und Zementieren des Schweinesystems nutzen kann (und sicher wird).
Das läßt mich grad (noch mehr) würgen.
Juli 18th, 2015 at 19:42
Das würde es auch bei allen anderen ‘Eingriffen staatlicherseits’…
Do you know? Ich schrieb da im letzten Thread was zu Selbstbewußtsein, Selbständigkeit, Lösungsmöglichkeiten.
(Bei Staat und Warenwirtschaft liegt das definitiv (auch) nicht)
Juli 18th, 2015 at 20:36
Zerohedge: The Bankruptcy Of The Planet Accelerates – 24 Nations Are Currently Facing A Debt Crisis
There has been so much attention on Greece in recent weeks, but the truth is that Greece represents only a very tiny fraction of an unprecedented global debt bomb which threatens to explode at any moment. As you are about to see, there are 24 nations that are currently facing a full-blown debt crisis, and there are 14 more that are rapidly heading toward one. Right now, the debt to GDP ratio for the entire planet is up to an all-time record high of 286 percent, and globally there is approximately 200 TRILLION dollars of debt on the books. That breaks down to about $28,000 of debt for every man, woman and child on the entire planet. And since close to half of the population of the world lives on less than 10 dollars a day, there is no way that all of this debt can ever be repaid. The only “solution” under our current system is to kick the can down the road for as long as we can until this colossal debt pyramid finally collapses in upon itself.
As we are seeing in Greece, you can eventually accumulate so much debt that there is literally no way out. The other European nations are attempting to find a way to give Greece a third bailout, but that is like paying one credit card with another credit card because virtually everyone in Europe is absolutely drowning in debt. [..]
Juli 18th, 2015 at 21:07
+++ Warren Buffett buys Greek island +++
Gestern: Johnny Depp purchases beautiful Greek island
Tja @Peinhart: Wäre ich bei der Syriza, dann hätte ich direkt nach der Wahl mit dem Drucken von Geld angefangen. Die sind nicht einmal darauf vorbereitet, wie man liest.
Juli 18th, 2015 at 21:20
@Wat.: Danke für den Hinweis, schaue ich mir Morgen nochmal an.
Juli 18th, 2015 at 21:32
@Rainer #99 – Die ELA-’Kredite’ waren ja sowas ähnliches, vermutlich haben sie – leider – nicht damit gerechnet, dass die EZB ihre gesetzlichen Pflichten und Vorgaben derartig verletzen könnte. Wobei diese ELA-Dingens eben auch nur sowas wie eine Erlaubnis gegenüber der griechischen Nationalbank waren, Geld zur Verfügung zu stellen, für das auch diese, und nicht die EZB verantwortlich gewesen wäre. Mich wundert auch, dass diese eklatante Rechtsverletzung nicht stärker thematisiert wird. Aber was soll einen in diesem Europa eigentlich noch groß verwundern…?
Andererseits – wenn Syriza das gleich nach der Wahl gemacht hätte, oder auch nur entsprechende Vorbereitungen ‘ruchbar’ geworden wären… will man vielleicht lieber auch nicht wissen.
Juli 18th, 2015 at 21:41
@r@iner: “Soso, der Tsipras schmeißt lt. Spiegel also die Linken raus, die dagegen stimmten. Ficke er sich.”
hast du gesehen, wie fertig der die tage aussieht? diese “europäer”, diese sklaven des kapitals haben ihn wohl schlicht an den eiern; zum drohen gibts bestimmt genug für ein land, daß komplett pleite ist, nichts nennenswertes “besitzt” und gerade mal 11 millionen einwohner hat.
Juli 18th, 2015 at 21:45
@DKT: Seine Mutter meinte diese Tage, er würde kaum schlafen und essen. Das sind natürlich hervorragende Bedingungen für einen klaren Kopf. Ein Hoch auf alle hierarchischen Systeme kann ich da nur sagen.
Juli 18th, 2015 at 21:54
@DTK – Und womit haben sie ihn an den Eiern?
Ok, wenn er versprochen hat: ich kläre das, die machen, was wir wollen.
Kann ich mir a) schlecht vorstellen und b) hat er sich dann selbst bei den E… – denn eigentlich, wer so was verspräche, hat nicht mal welche, odda so.
Daß er nur kurze Zeit dann Öwerschter wäre, mag für sein Eigenempfinden nicht unbedingt toll sein, für sein Konto vielleicht auch nicht (wie sieht das in GR aus mit den Pensionen und Anwartschaften) – aber sonst?
Er hat sich verhoben und übernommen, so gings schon vielen vor ihm und wirds noch einigen nach ihm gehen, die meinen ‘gottähnlich’ für ein Land sein zu können.
Sorry, bei so was kann ich nur auf lakonisch.
Juli 18th, 2015 at 22:01
@Wat.: Wenn ich mir die Statistiken anschaue, dann sehe ich, dass die griechischen Importe die Exporte seit über 20 Jahren mit stetig wachsender Tendenz übersteigen. D.h. für mich, dass dort nicht nur der Euro verantwortlich gemacht werden kann.
Griechenland ist vom Ausland abhängig wie damals Cuba von der su.
Noch eine kurze Anekdote von mir. Als ich vor Jahren versuchte in Spanien Arbeit zu finden, erklärte mir ein Unternehmer, wie das bei denen so liefe: Vetternwirtschaft hoch drei und der Staat soll schauen, wo er bleibt. Mir wurde kotzübel an dem Tag.
Juli 18th, 2015 at 22:08
Ja klar, wir auch @R@iner – denn egal ob Import oder Export – es ist beides “Außen”.
Es sagt nur, daß die griechischen Kapitalisten nicht konkurrenzfähig sind – mit Euro noch weniger als ohne. Ohne konnte allerdings noch (eine Drachme) abgewertet werden…
…und ein Pünktchen in der Konkurrenz damit ‘gewonnen’.
Nicht die Griechen haben ‘verloren’ die nationalen (also kleineren) griechischen Kapitalisten – die großen Griechen, die internationales Kapital sind, sind eh weg.
Juli 18th, 2015 at 22:12
@Wat.: Es sagt nur, daß die griechischen Kapitalisten nicht konkurrenzfähig sind
Stimmt nicht. Griechenland war von den Fünfzigern bis in die Siebziger/Achtziger ein wirtschaftlicher Vorzeigestaat.
Juli 18th, 2015 at 22:13
Möglich, aber weil ‘man’ das einmal ist, bleibt ‘man’ das nicht.
Juli 18th, 2015 at 22:14
Das ist klar. Es hat wohl an “Wachstum” gefehlt.
Juli 18th, 2015 at 22:15
Ich hab da wirklich ein ‘Loch in der Festplatte’ – was hatten sie dort? Häfen, Touristik… und sonst?
Hilf mir bitte, wenn Du es weißt.
Juli 18th, 2015 at 22:19
+ Schiffsbau, Agrarprodukte (auch Baumwolle und Reis), Fischerei und Eisenerz. Auf englisch: Greek economic miracle oder für dich hier: Греческое экономическое чудо
Juli 18th, 2015 at 22:31
Hm, also im wesentlichen wurde das Wachstum erkauft durch die Abwertung der Drachme, (daß da immer satt Inflation war, lasse ich mal unterm Tisch) und mit anderen staatlichen Eingriffen wie Infrastrukturprojekten, ‘Stadtumbau’ udgl. also alles Sachen, die ausländische Investoren anlockte – die sind dann da genauso schnell weg wie hier, wenn die Gewinne und Anreize resp. Subventionen nicht mehr da sind…
Juli 18th, 2015 at 22:35
Heißt für mich aber auch (was Du so aufzählst, in dem russischen Text steht das vielleicht nur in dortigen Links, die habe ich mir nicht angeguckt) – ‘sie’ könnten sich aus eigener Kraft ernähren… ^^
Juli 18th, 2015 at 22:46
Noch eine Geschichte: ’98 fuhr ich mit dem Bus durch die Atacamawüste. Neben mir saß ein Student des Bergbau-Ingenieurwesens.
Wir kamen ins Gespräch über das Material, dass Chiles Wirtschaft dominiert: Kupfer.
Der Chilene erklärte mir, wie das dort funktionierte. Aus dem Erz mit einem hohen Cu-Gehalt wird das Metall gewonnen, das man als große Barren ins Ausland verkauft. Sinkt der Gehalt unter einen bestimmten Wert (~ 2-3 Massenprozent), dann sieht man nicht mehr die wirtschaftliche Notwendigkeit der Extraktion. Das bereits geförderte Erz wird aber auf Schiffe geladen und an die Amis verkauft, die das Metall sogar aus Steinen herausholen, deren Cu-Anteil (damals) unter 0,7 Prozent lag.
Ich fragte ihn, welche Produkte sie aus Kupfer im Land fertigen würden. Er schaute mich fragend an: “Wozu?”
Ich erklärte ihm, dass es doch z.B. sinnvoll sein könnte, isolierte Drähte für Motoren oder besser noch gleich ganze Elektromotoren zu fertigen.
Er verstand mich nicht. Auch mein Hinweis darauf, dass ich aus einem Land käme, dass sich in Ermangelung an Bodenschätzen auf Technologie spezialisiert hätte und meine Frage, was denn aus Chile werden sollte, wenn alles Kupfer verkauft wäre, quittierte er mit einem Schulterzucken.
Juli 18th, 2015 at 22:53
Ja, ich denke so hat die SU über lange Jahre ihre ‘Schwierigkeiten’ reguliert – mit Gas- und Ölhahn auf und zu…
… trotzdem diese ja Technologien entwickelten, die Frage ist nur, wo sie es machten, um nicht die Militärs zu stärken oder die (eigene) Produktionsgüterindustrie.
In die Konsumgüterproduktion ging davon jedenfalls eher weniger und ich denke in den Export (also Technologien, die nicht ursprünglich fürs Militär waren) auch eher weniger.
… Ist halt ‘schnelles Geld’, das aus Rohstoffen – wie jemand hier, der sich freut, daß er seine Nachtschichtzuschläge nicht 100 Prozent in die Sozialversicherung melden muß – und dann logisch weniger in die Kassen einzahlt – und noch weniger raus kriegt.
Juli 18th, 2015 at 22:54
@ Rainer Nr. 105
Eine Zahl, die mir jemand zugetragen hat: 80% der Lebensmittel in Griechenland werden wohl importiert.
In anderen EU-Ländern braucht man sich aber keines besseren wähnen, kommt von der Arbeitsteilung nach David Ricardo.
Juli 18th, 2015 at 22:58
Wir holen ‘unsere’ Butter auch nicht vom Bauern nebenan, ich brauch keinen Ricardo und keinen Marx um zu wissen, irische ist auch mit Transport immer noch billiger bzw. gewinnträchtiger.
Juli 18th, 2015 at 22:59
@matrixmann: So haben sie auch die Polen gekriegt: Die bekamen Kredite der eu und in den Supermärkten gab es plötzlich Milch aus Neuseeland, während die eigenen Bauern den Laden zumachen konnten.
Naja, dafür haben wir heute den Begriff der “Nachhaltigkeit”. *lol*
Dazu kommen noch die tollen Phantastereien aus den Siebzigern über den “Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft”.
Juli 18th, 2015 at 23:04
@95 R@iner .. Nö.. 10.000 Euro war das Höchstgebot – aber das Gericht hat das Angebot trotzdem als zu niedrig abgelehnt. http://is.gd/7kk5Yp
Juli 18th, 2015 at 23:05
welcome back, biker!
p.s.: der komentar ist vom nachmittag, ich hab ihn hier runter gedatet.
Juli 18th, 2015 at 23:07
The return of Lazarus09, welch unvergleichliche freude.ansonsten muss ich mich schwer zurückhalten, nach dem 5. budweiser. So’n dickes, fettes fuck you wäre als wiedereinstieg ja ganz nett gewesen.
Juli 18th, 2015 at 23:09
@Lazarus: Sag dem Reiner Wandler auf twitter, dass er soeben Teil der Lügenkresse geworden ist.
Juli 18th, 2015 at 23:10
#120: Manipulator! – Machtmißbrauch! – tz tz tz
… aber so wird’s wenigstens nicht überlesen @flatter ;)
Juli 18th, 2015 at 23:19
ebent.
Juli 18th, 2015 at 23:20
@oblomow: Ich habe da was. Am – D major 7 – …
Was ich noch sagen wollte: Überall lese ich, dass man die Linke in Form von Syriza in Europa jetzt erfolgreich gefickt hätte.
Ich sehe das so, dass Parteien sich ihrem natürlichen Ende annähern – Eine super Sache aus meiner Sicht.
Juli 18th, 2015 at 23:37
also sind “die” griechen so oder so in den arsch gefickt; bleiben sie im euro, sind sie abhängig und erpressbar bis zum anschlag, steigen sie aus und führen wieder ne nationale währung ein, können sie dafür nahrungsmittel (wenn überhaupt) nur extremst teuer importieren. ist daß in etwa das niveau (heftig runtergebrochen), auf dem sich die ganze nummer mittlerweile bewegt? oder seh ich das falsch?
Juli 18th, 2015 at 23:39
@R@iner
Too much confusion
Going around through my head
Und das auch ganz ohne alkohol ;-) – danke.
Juli 18th, 2015 at 23:39
ups, 2x gefickt in folge. (r@iner is imma so verfickt schnell).
Juli 18th, 2015 at 23:42
@R@iner(125) – Das schafft die Linke in Europa immer noch super selber, indem sie ihren Staatsglauben nicht beerdigt.
Ich hatte schon in “Der Teufel ist ein Grieche” geschrieben, daß Menschen mal wieder von der Politik (Staat) angeschmiert wurden/werden ist ‘locker’ verschmerzbar – aber sie fühlen sich ja mE von Linken mal wieder verar…
Dabei schaffen das die Linken zuallererst immer schon mal bei sich selber, solange sie mit Rezepten aus einer ‘Blütezeit des Kapitalismus’ einem Kap. auf dem absterbenden Ast ‘helfen’ wollen.
Du selbst @R@iner hattest geschrieben, Du würdest erstmal… Gesundheitswesen, Bildung usw. – das würden ‘die’ auch gern – das würden sogar Kapitalisten gern, wenn sie denn könnten – können se hier aber nicht mehr.
Edit – @flatter(124) – Ein Kilo Nackent bitte :P
Juli 18th, 2015 at 23:51
@DKT: Nee, schnell ist nicht der richtige Ausdruck. Ich editiere unverschämterweise gerne noch ein wenig am Post rum. Auf Heise hätten sie mich dafür schon vor Jahrzehnten gesteinigt.
Entschuldige.
Juli 18th, 2015 at 23:52
@ wat.: yaya. :-)
ich wollte gestern schon sagen, dass der fall syriza ein atmen ist. das geht nicht in eine richtung. die erfahrung wird jetzt gemacht, wer weiß, wohin das führt. egal ob tsipras korrupt ist, die partei zerfällt oder was auch immer, der prozess läuft. u.a. mit einem yanis, der tat, was er konnte und glorios eben nicht am sessel klebte. wahrheit ist auf dem weg. die ist auch in 100 jahren noch wirksam, wenn dann noch etwas wirksam ist.
Juli 18th, 2015 at 23:52
R@iner, den hier für dich: Anour Brahem: https://m.youtube.com/watch?v=L_UDEDlJcnQ
Juli 19th, 2015 at 00:00
@flatter – das hoffe ich auch.
Genauso wie ich das für Spanien hoffe, obwohl da mE auch erstmal zugegriffen wird und ‘autokratisiert realo-istisch’ gehandelt, wie sogar @R@iner gestern schon ‘bestätigt’ hat.
Ich hätte eben nur so irre gern, daß mal einer einen Bogen um den Abgrund macht – muß ja nicht ‘jeder’ erstmal reinlatschen – können ‘die’ nicht analysieren oder wenigstens die Augen aufmachen.
Btw. außerdem ist vom Schreibtisch klugscheißen umso vieles einfacher ;)
Also ich weiß schon, daß ich insofern in einer ‘guten’ Situation bin, daß ich mir das mehr oder weniger ‘von außen’ angucken kann. Verkleistert die Augen weniger als selbstempfundene ‘Umstände’…^^
Juli 19th, 2015 at 00:01
@oblomow: Da geht noch was: Arabian Flamenco | Tomatito & Sheik Al Tuni
Danke!
Juli 19th, 2015 at 00:20
@ Wat. Nr. 117
Das Problem daran ist: In einer befriedeten Welt funktioniert dieses System. Es funktioniert aber nicht in einer globalisierten Welt, in der sich Völker und Staaten hin und wieder nicht leiden können.
Das Geld ist dabei uninteressant, denn Geld kann man nicht essen.
@ DasKleineTeilchen Nr. 126
So sieht es aus.
Juli 19th, 2015 at 00:55
Na, der hier noch: die reine freude.
und der hier noch zu Griechenland:
You have suffered from your sofas.
Daß jede Nation verrecken würde, die, ich will nicht sagen für ein Jahr, sondern für ein paar Wochen die Arbeit einstellte, weiß jedes Kind.
Die Menschen machen ihre eigene Geschichte aber nicht auf die Art und Weise, wie sie ihnen (oder den selbstgefälligen und besserwissern ex post/von außen) gefällt, sondern durch Umstände, die sie nicht selbst gewählt haben.
Jeder Schritt echter Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme.
Kritik – theorie – praxis: wechselbeziehung und lernprozeß – vielleicht (`klassenkampf´ ist kein wunschkonzert und ich halte die ansätze in griechenland und stärker noch in spanien mit Podemos, der basis wegen, für das reflektierteste, was zur zeit politisch links in europa unterwegs ist. Das ist mir noch einmal besonders klar geworden nach dem anhören des Mausfeld-vortrages und anschließender diskussion.)
Deutschland – da helfen nicht mal ärzte, ich glaube ich Farin Urlaub.
Vom schreibtisch klugscheißen, genau – mein heureka, das ich auf einem 5x5cm großen zettel notiert habe, verkneife ich mir und zitiere R@iner: “Wenn ich mich ärgere, dann schreibe ich besser nicht, was ich wirklich denke.”
Juli 19th, 2015 at 01:43
thats what I meant, @r@iner, mit deinem “ficke er sich”. hat tsipras irgendwelche optionen in der lage ausser strick *oder* knarre? wir sind diejenigen aufm sofa und sehen wahrscheinlich nicht mal n zehntel des bildes. wenn varoufakis schilderung der “verhandlungen” auch nur ansatzweise dem tatsächlichen ablauf entsprechen, hält die eurogruppe tsipras nicht nur die entsicherte 45ger an die schläfe, sondern hat ihm zusätzlich noch ne granate ohne ring in die hand gegaffert. das ist mein bild der lage.
Juli 19th, 2015 at 06:57
@oblomow – Daß Du mich ‘gefressen’ hast, weiß ich auch ohne daß Du Deine gute Kinderstube verläßt.
Ich werde mir allerdings auch in Zukunft erlauben, eine andere Meinung zu haben und die zu sagen/schreiben – auf die Widerlegung(en) Deinerseits warte ich bis heute…
Juli 19th, 2015 at 10:38
Nach einer aktuellen Umfrage,
die von den deutschen Qualitätsmedien weitestgehend ignoriert wird, würde Syriza bei Neuwahlen 42,5% der Stimmen erhalten. Die 164 Sitze sind offensichtlich nach dem griechischen Wahlsystem konservativ berechnet. Ich bringe es bis auf mögliche 177 Sitze.
Hatten wir den schon?*
Die treuen Leser dieses Blogs wissen aber, dass es nicht nur das Geld, sondern der Mangel an Tomatenketchup war, der die DDR Schäuble in die Fänge getrieben hat. ;-)
*Ich war einige Zeit offline und habe nicht alle Kommentare gelesen.
Juli 19th, 2015 at 10:53
Jetzt haben sie diesen Unfug auch noch auf telepolis übernommen. Wobei an der These ‘sozial-psychologisch’ sicher einiges ‘dran’ sein könnte – nur zeigt der Autor vor allem im letzten Absatz durch genau die gleiche krude Gleichsetzung von Marx, Marxismus, Leninismus und ‘real existent Gewesenem’, dass er letztlich ganz genauso tickt und Marx als einzige Intention die sozusagen ersatz- und ‘alternativlose’ Zerstörung der ‘Marktwirtschaft’ zu unterstellen scheint. Bravo Heiner Flassbeck – das ist wahrlich Schwarz-Weiß-Denken in höchster Vollendung. Und führt selbst wenn es nur um eine Auseinandersetzung mit dem Neoliberalismus geht auch kein Stück weiter.
Juli 19th, 2015 at 12:40
Zeit Online: Dr. Schäubles Plan für Europa
Toxische Rettungsschirme, fatale Sparpolitik, massenhafte Privatisierungen: Die Griechenland-Krise hat Schäubles Vision für die EU offenbart. Stimmen die Europäer ihm zu? Ein Gastbeitrag von Yanis Varoufakis [..]
Juli 19th, 2015 at 13:22
@Rainer #141 – Die Kommentare lassen wieder mehr als frösteln. Machmal denke ich, dass es sich Ende der 20er, Anfang der 30er in diesem Lande ähnlich angefühlt haben mag. Das Gefühl einer nahenden Katastrophe ohne die Möglichkeit etwas zu tun außer sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Aber auch das will erstmal gewuppt werden.
Juli 19th, 2015 at 13:55
Rainer Trampert via Burks: “Deutschland will ein Fanal setzen, das ganz Europa einschüchtern soll, folgt zweitens den ökonomischen Zwängen (dazu später) und ist drittens Getriebener seiner Ideologie, dieser seltenen Mischung aus Buchhaltung, Großmannssucht, Ressentiments gegen den Süden und gegen Menschen, die einen entspannten Eindruck machen sowie der Neigung, auf die zu treten, die unten liegen.”
Juli 19th, 2015 at 14:50
“Die Kommentare lassen wieder mehr als frösteln.
So ist es.
Gestern hatte ich einen heftigen Streit mit einem sehr guten Bekannten zu dem Thema. Seine “Argumente” gleichen denen der Kommentaristen und was auch immer ich erwiderte, da kam nichts an.
Was bringt Menschen – selbst an politischen Themen interessierte, die durchaus in der Lage sind, kritisch zu hinterfragen – dazu, in der Griechenlandfrage auf standardisierte Klischees und Ressentiments zurückzugreifen und vernünftige Argumente überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen? Wieso können diese in meinen Augen rassitischen und dem gesunden Menschenverstand widersprechenden Pauschalurteile über “die Griechen” und dämlichen Floskeln wie “Hausaufgaben machen”, “Schulden müssen zurückbezahlt werden”, Varoufakis als ungezogenen Rocker und Zocker zu bezeichnen etc. nur so dermaßen verinnerlicht werden, ohne dass die Aussage, nichts gegen die Griechen zu haben, ja dass sie einem sogar leid täten zu konterkarieren, und jegliche Diskussion zunichte machen?
Es ist wirklich zum Verzweifeln. Ich verstehs einfach nicht mehr.
“[...]dass es sich Ende der 20er, Anfang der 30er in diesem Lande ähnlich angefühlt haben mag.”
Ja. Und vielleicht wird “Feynsinn” in 50 Jahren genauso gelesen werden wie beispielsweise ein Tucholsky jahrzehnte nach seinem Tod – und doch nicht verstanden, sondern zur Legitimirung eines dann “neuen Fortschritts” wahrscheinlich eher benutzt.
Aber was schreib ich denn da? Wozu denn überhaupt noch lesen, was früher und heute an reflektierenden Gedanken aufgeschrieben wurde/wird. Wozu reflektieren und geschichtliche, gesellschaftliche Zusammenhänge erkennen wollen?
Lesekompetenz lässt sich auch an der Bedienungsanleitung für ein Smartphones erlernen (und ich bin dabei “auf der Höhe der Zeit”) und Sozialkompetenz heißt eben nicht Solidarität und hat mit ethischen Gesichtspunkten nicht zwangsläufig was zu tun (Korruption, pardon das Schaffen von “Netzwerken” trainiert diese Kompetenz genauso (Wieso fällt mir jetzt Kafka ein, der offensichtlich ja auch nicht verstanden wird?).
Sich rechtzeitig in Sicherheit bringen? Wie soll das gehen, wohin denn, außer vielleicht in die innere Emigtration?
Europa ist ein trauriges Kapitel (Aber wer fragt schon nach Trauer?)- Kein Europa. Nirgends.
Aber im Prinzip betrifft das so ziemlich die ganze Welt.
Juli 19th, 2015 at 15:58
Hey Flatter Danke … ;-)
R@iner, der Wandler wird das mit dem Flugplatz wohl auch nur aus der sich berichtigenden Tagespresse haben. ;-)
Oder was meinst du ?
Juli 19th, 2015 at 15:58
@Frau Lehmann: Du schreibst: “Es ist wirklich zum Verzweifeln. Ich verstehs einfach nicht mehr.”
Das Stichwort ist wie immer “Framing“. Du hast einen Begriff, der sich nach und nach mit Inhalten füllt. Das ergibt in der Summe mit anderen Begriffen – ob Du es willst oder nicht – ein ideologisches Wertesystem.
Für dich als Progressive dreht sich das Denken um Empathie, Fürsorge und Gerechtigkeit. Was die Freiheit anbelangt, darf jeder tun und lassen was er will, solange andere in ihrem Handeln nicht behindert oder ihnen schadet.
Das konservative Konzept hält dagegen Selbstdisziplin und Wettbewerb für positiv besetzte Begriffe, weil nur der, der seinen Schweinehund täglich bekämpft, am Ende mit Stärke und Eigenständigkeit belohnt wird.
Dass diese beiden Wertesysteme in Diskussionen über Griechenland miteinander kollidieren müssen, sollte dir klar sein.
Du willst den Griechen helfen, indem Du zu Mitgefühl aufrufst.
Dein konservativer Gesprächspartner will auch helfen, indem er ihnen gerne ein fröhliches “Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott” zukommen lassen würde.
Vielleicht noch ein Buchtipp: Von der Schwierigkeit, eine andere Geschichte zu erzählen
p.s.: Ich habe das Buch selbst nicht, denke aber, dass ein kleiner Ausflug in die Linguistik nicht verkehrt ist. Versteht man ein paar Strukturen unterschiedlicher Redeweisen, dann regt man sich vielleicht weniger auf. :-)
p.p.s.: Möglicherweise sollte man sich auch mit so etwas bewaffnen: THE LITTLE BLUE BOOK
Juli 19th, 2015 at 16:09
Ich lese im Moment und habe so den Eindruck das den Spaniern langsam klar wird, dass sie nach den Griechen wohl als nächste auf die Austeritäts-Schlachtbank gezogen werden sollen. In Spanien dürfte das jetzt besonders ätzend werden nachdem die Gesetze und Strafandrohungen im Zusammenhang mit Versammlungsrecht so verschärft wurden, dass die Leutz nur noch zuhause bleiben , oder geschlossen einen Bürgerkrieg anzetteln können.
Juli 19th, 2015 at 16:45
France 24: France’s Hollande calls for ‘eurozone government’
[..] “I have proposed taking up Jacques Delors’ idea about euro government, with the addition of a specific budget and a parliament to ensure democratic control,” Hollande said. [..]
Jahrelang dulden, was da an totalitären Maßnahmen von unkontrollierten und ungewählten Honks veranstaltet wird und jetzt einen auf Demokratieversteher machen.
Ich glaube, der hat einfach Schiss, dass sie alsbald auch auf der Schlachtbank landen könnten.
@Lazarus: “Oder was meinst Du?”
Keine Ahnung. Er hat im Web einen eigenen Newsfeed. Darin sind so viele Quellen gelistet, dass die kein Mensch mehr überblicken kann.
Juli 19th, 2015 at 16:56
Apropos Griechenland. Ralf Streck auf Telepolis: Kommt nun die Zwangsabgabe für griechische Sparer?
Es gibt Hinweise, dass es noch härter als in Zypern kommen dürfte und Einlagen über 8.000 Euro könnten um mindestens 30% enteignet werden [..]
Juli 19th, 2015 at 17:07
Die Koalition der Willigen befindet die Rettung von Banken bzw. die Befriedigung der Spekulanten auf Kosten der Menschen in Griechenland für gut und sozial. Oder wie die Profiteure das Merkel sagen lassen: “Die Vorteile überwiegen die Nachteile”.
Die Frage wer diese “Vorteile” am Ende kassiert und wer die Nachteile trägt darf man nicht stellen, egal wie, sie werden es demokratisch™ und legal™ nennen, Alternativlos versteht sich inzwischen von selbst ;-)
Übrigens R@iner das “Programm” übertrifft nach kurzem Überfliegen, die Forderungen der EU vor dem Referendum bei weitem und darf wohl als Strafmassnahme verstanden werden. Der hässlichen Deutsche dürfte wohl im Moment der gängigste Exportschlager sein. Man sollte wohl endlich erkennen, dass die Demokratie eine Illusion, und inzwischen sogar nicht nur in Europa tot ist,denn es zählt nur die Gier, das Profitdenken der Finanzmärkte und das Mantra vom Waxtum. Wenn ich mir meine alten postings ansehe bedauere ich das ich in weiten Teilen recht behalten habe.
Juli 19th, 2015 at 17:25
… und Klassenkampf darf man es nicht nennen. Schade eigentlich. Ich würde den Leuten erzählen, dass ihre Ersparnisse transdimensionalen Wesen geopfert werden müssen, damit diese ruhiggestellt werden und nur so die Erde davor bewahrt werden kann, nicht von einer dieser Zeit-Raum-Spalten, über die sie Kontrolle haben, verschluckt zu werden.
Das klingt doch plausibel genug, wie ich finde.
Juli 19th, 2015 at 17:31
R@iner Klassenkampf .. Hoooly f..* no ,dass was du meinst klingt nach “alter Religion”
Ich weiss nicht inwieweit du hier in der Sache schon mal reingeschaut hast http://is.gd/iN7uzg .. da sind schon “Werte” von der zehnfachen Griechischen Schuld verdampft, klingt nach finanziellem “China Syndrom” .. meint wird sich wohl durch den Kern brennen .. Morgan Stanley meint der Vorhang wäre aufgezogen ..
Juli 19th, 2015 at 17:33
Geld “verdampft” nicht.
Juli 19th, 2015 at 17:41
Das schon, ist’s doch eigentlich nur “italienischer Autobauer” ..ich denke du weißt wie’s gemeint war ;-)
Juli 19th, 2015 at 18:58
Nicht, dass sich jemand wundert: Zerohedge zeigt, dass die “Reformen” in Portugal nichts gebracht haben: Portugal’s Debts Are (Also) Unsustainable
Eigentlich wollte flatter aber nette Geschichten hier. Sorry, ich hab’s verballert.
Juli 19th, 2015 at 19:04
@R@iner: Hmmm, der Nachtwächter hatte demnach recht? *kopfkratz* Aber … Ohhh! (*hauchend*)
Juli 20th, 2015 at 07:44
Da habt ihr aber einen schönen Nachrichtensender. Es wäre doch schade, wenn dem etwas passieren würde. Ich glaube, wir müssen den mal zukunftsfähig machen.
Es sieht so aus, als wollte Cameron die BBC “umbauen”. Irre geiler Artikel im Guardian: The government’s witch-hunters are ready to reform the BBC to death
So stelle ich es mir vor, wenn jemand mit dem Kajak durch die Kläranlage fährt.
Juli 20th, 2015 at 09:38
Kaffeebecher und Teetassen in Sicherheit bringen: Propaganda grotesk.
(link zu welt.de via fefe)
[...]»Können wir der Welt erklären, dass beide Facetten unserer Daseinsweise – Weltmeister und Wachtmeister – irgendwie untrennbar zusammengehören?
Dass wir alle nichts gewinnen, wenn die Deutschen immer nur abgeben? Und dass selbst unser Finanzminister es doch nur gut meint? Es sieht ganz so aus, als sei es fürs Argumentieren bereits zu spät. Der Deutschenhass ist längst über Griechenlands Grenzen geschwappt und hat alles überspült.«[...]
Respektvoll lupfe ich mein Hütchen; soviel Zeit muß sein.
Juli 20th, 2015 at 09:47
@Stony: Diese ganzen Artikel, die uns im Kern nur erzählen, dass “wir” alles richtig machen und jetzt vor der Welt ungerecht und unverstanden als Buhmänner und -frauen gelten, sind mit ihren unterirdischen Vergleichen so grottendämlich, dass ich mich noch mehr dafür schäme, was diese sachunkundigen Schreiberpfosten in erster Linie ausmacht: Die vollständige Abwesenheit von Selbstkritik.
Das ist genau der chauvinistisch getränkte Nährboden auf dem Herrenmenschentum und Nationalismus bestens gedeihen.
High sein, frei sein – Die Täter-/Opferumkehr muss dabei sein.
Rechtskonservative Politik führt auf Dauer zur vollständigen Verblödung ganzer Landstriche, wie mir scheint.
Juli 20th, 2015 at 10:07
Nur ein klitzekleiner ‘Widerspruch’ R@iner, obwohl ich dir zustimme: In diesem Falle waren die Verdrehungen, Vergleiche und Überspitzen dermaßen bizarr, daß ich den “Respekt” durchaus nicht ironisch meinte. Auf so ‘nen Shice muß man erstmal kommen – automatisches Denken reicht da imo nicht für.
Kleines Bonmot: “2014 wurde Dirk Schümer dafür, dass er „mit seinen Beiträgen unermüdlich das Humane in Erinnerung“ rufe, das „die verschiedenen Kulturen Europas“ verbinde, mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet.”
Edith merkt an: Sorry falls wir dich quälen!
Juli 20th, 2015 at 10:11
Fußball verbindet halt. Irgendwie.
Juli 20th, 2015 at 10:50
@R@iner (157): Wer ist Stewart Lee? Wir haben Dieter Nuhr! Diese fremdländischen Intellektuellen werden nie Zeitgeist und Volksseele erreichen.
Juli 21st, 2015 at 02:12
Slavoj Žižek im New Statesman zu Griechenland. Kein zitat, einfach mal lesen – food for thought.
Juli 21st, 2015 at 14:56
Ergänzend zu Žižek oder die zwickmühle: Niels Kadritzke übersetzt Varoufakis: Warum ich mit Nein gestimmt habe via Nachdenkseiten.
“Verrat” ist keine kategorie, die hier aufgeht, die hier passt, die hier weiterbringt, wie sehr man auch aus “enttäuschung” zu einem solchen urteil neigen mag.
Heiner Müller abgewandelt: Das deutsche Paradies konstituiert sich aus der Hölle für Europa – 1.Akt: Griechenland.
Juli 22nd, 2015 at 12:10
via fefe: mal eine andere insider-stimme als Varoufakis zu den “verhandlungen”: The other countries in such a set-up had to think [German finance minister Wolfgang] Schäuble is the king, he controls the others, he can raise his voice and say “no”. Varoufakis has described incidents that show really how the Eurozone is completely undemocratic, an almost neo-fascist euro dictatorship.
Juli 22nd, 2015 at 20:29
Für die italienisch-freunde: Benvenuti a Stalingrado, Grecia: interview mit Paul Mason in Il Manifesto – die deutsche übersetzung gibt es beim spiegelfechter in drei teilen in den kommentaren: Willkommen in Stalingrad, Griechenland
Juli 22nd, 2015 at 21:21
Danke @oblomow
… und Danke für die Übersetzung durch @salvo und @Linus ‘drüben’.
Juli 22nd, 2015 at 21:46
Dabei gibt Deutschland sich doch wirklich alle Mühe, das Leben der Rest-Europäer nach Kräften zu erleichtern: “Paris müsse sich “den Vorwurf gefallen lassen, Deutschland nicht entschieden zur Seite gesprungen zu sein, als sich die Kritik an der deutschen Verhandlungsführung mehrte”. Die SWP*-Mitarbeiterin urteilt über den französischen Präsidenten: “Hollande scheint sich im Augenblick von der Rolle des deutschen Juniorpartners emanzipieren zu wollen”; “nun tritt er die Flucht nach vorn an”. Das müsse sich ändern: Frankreich müsse “den Kurs des nationalen Profilierens auf Kosten seines engsten Partners möglichst bald wieder verlassen.” Berlin könne allerdings Hollandes Lage etwas erleichtern, indem es “deutlich mache”, dass Frankreich “nicht nur” sein “Juniorpartner” sei.” (*vom Kanzleramt finanzierte Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik)
Es liegt wirklich mehr als nur ein Grauschleier über dem Kontinent…