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Terroristen mit Klobürsten, im Hintergrund (rechts) die überforderte Polizei

Kracher! Nein, Sprengstoff! Nein, doch nicht! Zu den Falschmeldungen der Hamburger Polizei, die eine Art Dauer-Terrorübung veranstaltet hat, weil sie’s eben kann, gehörte kurz nach einem erfundenen Überfall auf eine ihrer Wachen, sie habe “Sprengstoff” gefunden. Theoretisch stimmte das ja, irgendwie. Es waren freilich Böller, kurz nach Silvester. Nun wissen wir auch, dass das Jahresendknallfest eine von Langer Hand geplante Vorbereitung auf Linken Terror war. Geholfen hat – wie immer – der Bolschewik, der uns den Raum im Osten nahm. Tatsächlich wurden auch “Polenböller” gefunden, die etwas mehr Wumms haben als die müden Knallfrösche, die in Deutschland legal sind.

Die TAZ zählt auf, was die Kollegen in den Kampfanzügen noch so gefunden haben: “Passive Bewaffnung” wie eine Skimaske und Schals. Erbärmlich! Wie kann man im Winter nur Schals einsammeln, weil sich jemand damit vermummen könnte? Schals! Soll das alles sein? Aus den Aufständen in Nordafrika und Arabien wissen wir, dass auch Schuhe sprichwörtlich ganz weit vorn sind bei Angriffen auf Staatsmacht und Autorität. Stahlkappen vorm Nasenbein, spitze Absätze ins Auge? Das muss verhindert werden.

Halbe Sachen

Viele sogenannte “BH”s sind zudem – zumal in Kombination mit ebenfalls aufgegriffenen Klobürsten – schon eine Halbe Zwille. Ruckzuck werden Obst, Nüsse und andere harte Gegenstände zu Geschossen, vom als Dessous getarnten Katapult gegen wehrlose Wachtmeister geschleudert. Nur bis zur Kenntlichkeit entkleidet sind Verdächtige ungefährlich, und wenn man sie so weit hat, sperrt man sie halt wegen Erregung öffentlicher Erregung ein. Fragt mich das nächste Mal vorher, Dilettanten!

Ja, wenn man nicht anständig sucht, findet man auch nichts, dann bleibt es bei blamablen drei Schals, einem Taschenmesser (immerhin: eine fürchterliche Waffe) und ein paar Klobürsten – bei über 1000 Kontrollen. Die Petersilie und das weiße Pulver müssen wir obendrein abziehen, weil das aus einer gezielten Provokation stammt. Dafür gibt es leider keine Punkte.

In solch unsicheren Zeiten kann man gar nicht genug Alarm schlagen, sonst wäre ja überhaupt nichts mehr los und es gäbe nicht den geringsten Grund, dauernd noch mehr Überwachunsgtechnik zu fordern und rhetorisch schon mal auf den Einsatz der Bundeswehr vorzubereiten. Die Polizeigewerkschaft ist total verzweifelt: Sie kann den Rechtsstaat nicht mehr schützen. Ist das wirklich so? Man könnte aufatmen. Ich fürchte allerdings, sie flunkern wieder mal ein bisschen.

Da geht noch mehr

Fazit: In Hamburg wurden also tagelang willkürlich Menschen kontrolliert, ihr Eigentum konfisziert, darunter auch Winterkleidung, die unachtsamerweise im Winter angelegt wurde. Es wurden ebenso willkürlich “Platzverweise” ausgesprochen, also Ausgangssperren für Einzelne. Niemand hat das kontrolliert, es gab und gibt dafür keine gesetzliche Regelung oder einen Richtervorbehalt. Für das da oben. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass die Betroffenen der Kontrollen nicht mehr oder weniger “zu verbergen” hatten als jeder andere auch. Die Maßnahme war also von vorn bis hinten unverhältnismäßig.

Was lernen wir daraus? Mehr davon, noch mehr Befugnisse für Polizei und Geheimpolizei, noch weniger Bürgerrechte. Wir stehen im internationalen Wettbewerb®. Österreich ist derzeit wieder klar in Führung, da müssen wir uns mächtig ins Zeug legen, damit die uns nicht dauerhaft abhängen. Sonst schicken sie am Ende noch den Nächsten rüber, der uns zeigt, wie’s richtig geht.