Er kommt daher wie der hanswurstige rechte Opa, bei dem man nicht mehr weiß, ob er deliriert oder schon immer ein Brauner gewesen ist, der “Don”, wie eben die Rechten, die sich als “gemäßigt” betrachten, weil sie den Verzicht aufs aktive Schlachten bereits als Mäßigung begreifen. Ihre Mäßigung ist eine rhetorische, garniert mit der Attitüde, sich von “Nazis” oder “Rechtsextremen” zu distanzieren, die sie darum mit “Linken” gleichsetzen. Alle eben nicht demokratisch, daher anders und daher ein Pöbel, den man bestenfalls noch angewidert duldet.
Selbst die Duldsamkeit hat ihre Grenzen, am Ende tropft es dann doch etwas aus den Mundwinkeln, wenn es kulminiert: “die provokative, obszöne Schande am ideologisch vernagelten Bodensatz einer gefestigten Demokratie“. Das ist nicht ganz der Rattenvergleich, mit dem noch selig der Goebbels Josef und der Strauß Franz-Ebenso um die Ecke kamen, aber als Mäßigung keine Leistung mehr, die dem Beobachter Respekt abnötigt. Nein, das ist dann doch eher Gülle. Der Passepartout, mit dem sich dergleichen zu richten herausnimmt, folgt auf dem Fuß, Chronistenpflicht:
“Demokratie, die mit der Aufarbeitung des katastrophalen 20. Jahrhunderts bewiesen hat, dass sie genau diese komplexen Debatten ohne diese Extremisten inzwischen recht gut, flexibel und praxisnah führen kann.“.
La démocratie c’est moi
Ich habe keine Vorstellung von einer “Demokratie”, die Debatten führt, das tun immer noch die, die leben, ob in der Demokratie oder am Tegernsee. Ich kenne aber die Debatten, die hier geführt werden, die Rhetorik und was am Ende dabei herumkommt. Das ist wahrlich kein Fels, der das Schöne und Gute trägt, umgeben von einer See aus Schande. “Aufarbeitung” in Form eines neuen Kalten Krieges, Erosion des Rechtsstaats, Krieg gegen den Islam, gegen Nordafrika und eine Mauer gegen die Flüchtlinge – sieht so “Aufarbeitung” aus?
Aber da sind wir bei Inhalten, bei der Substanz der “Debatte”, nicht mehr beim ausgestreckten kleinen Finger, der immer einem klügeren Kopf gehört, einem, der weiß, was seine Richtigkeit hat und was eben nicht. Solche Köpfe brauchen keinen Inhalt, keine Substanz, keine Analyse und kein differenzierendes Urteil. Da ist der Rechte wie der Linke, der im Übrigen wahlweise “Antifa” ist, “Kommunist” oder sonstwie links. Das sind alles die Wimpel der Vereine aus den unteren Spielklassen; mit denen hat man schon im Sandkasten nicht. So geht einem der Unterschied flöten zwischen der “Heldenverehrung” eines blutrünsitigen Terrorregimes und einer Aktion, die zehntausendfachem namenlosem Sterben ein Gesicht enthebt.
So schön hier
Wohin das führen soll, warum diese aufgeblasene Kunstfigur sich derart gehen lassen darf, es andererseits aber nicht lassen kann, in die benachbarte Surrealität hinein zu schwadronieren, verstehe ich nicht. Es ginge ja noch an, wäre ein wenig Ironie zu erkennen. Es wäre vielleicht amüsant, bliebe der „Don“ bei seinen krachledernen Büchern, aber spätestens wo die Trollpiste der Smartfonchatter zu seiner ständigen Referenz wird, nehme ich ihm die Kunst in der Figur nicht mehr ab. Da lese ich einen, der jetzt Zur FAZ gehört, zu der nach Schirrmacher, die nicht mehr zweifelt, sondern wieder Bescheid weiß.
In diesem Umfeld solche Plattitüden aufzureihen, ohne sich um jeglichen Kontext zu bemühen, die Oberfläche mit dem “Alles ist gut”-bestickten Deckchen zu schmücken, auf dass es die Schande verberge, das ist eine Entscheidung. Es wird nicht von Geostrategie gesprochen am gedeckten Tisch, nicht von Ursachen und Folgen, von gescheiterten oder erlogenen Idealen und schon gar nicht von wirklich klugen Analysen dazu, wo es doch so viele Schändliche gibt als Beispiel dafür, dass die Anderen alle gleich sind; rechts, links oder Drogenhändler. Diese Entscheidung hat nicht Don Alphonso getroffen, sondern Rainer Meyer. Ich habe keine Ahnung, was der mir damit sagen will.
Juni 19th, 2015 at 15:50
Schön zusammengefasst. Ich kann sowas leider nur deutlich primitiver ausdrücken.
Für mich ist Don Alphonso einfach nur ein Zyniker und diese sind nicht gerade am besten geeignet, um die Menschheit in ‘moralischen’ Fragen weiterzubringen.
Dabei spielt er noch die Karte des Intellektuellen, um zu verschleiern, dass er eigentlich nicht wirklich was sagt. Und die Leser stimmen ihm zu, weil sie einerseits so beeindruckt von seinen vielen komplizierten Worten sind, die sie andererseits auch gar nicht verstehen und dies wiederum durch ihre Zustimmung zu überdecken versuchen.
Dein letzter Satz ist mal ein treffendes tl;dr.
Juni 19th, 2015 at 15:53
Der verlinkte Artikel ist bei mir nicht mehr abrufbar.
Insgesamt aber sicherlich ein schwieriges Thema. Ich glaube, um solche Gesinnungsentwicklungen nachzuvollziehen, müssten man sie selbst durchlaufen, wobei ein nachträgliches Interesse an einer Analyse dessen was da so passiert nicht wirklich garantiert ist.
Reichlich Abwertungen in den Äußerungen – vor allem in die breite Öffentlichkeit getragen, legen ja eine narzistische Problematik durchaus nahe. Da ist viel Elend unterm Glanz und keine Chance auf tiefergehende persöhnliche Analysen ohne gleich die eigene Itegrität zu gefährden. Verlorene Seelen mit teilweise genialen Zügen.
Juni 19th, 2015 at 16:35
@Lycalopex:
verlinkter artikel ist (wieder?) da.
Juni 19th, 2015 at 17:08
@DasKleineTeilchen
Danke, jetzt funktionierte es wieder.
..aber ich hätte es nicht unbedingt lesen müssen. “Das ist selten geworden in einer Welt, in der man die NSA ablehnt und dennoch nicht den IS vor Wien sehen möchte.”..hust..
Juni 19th, 2015 at 17:22
Der Artikel ist dauernd da.
Bei aller Kritik an den Zuständen in Deutschland hat das Land mittlerweile doch sowas wie einen Common Sense zu Kaiserreich, Dritem Reich, Adenauerzeit, RAF und DDR. Da ist ein unbestreitbarer Fortshritt zu sehen und ich glaube auch, dass es bei anderen Themen möglich ist, Mehrheiten zu finden. Ich sage nicht, dass es leicht wird. Aber es ist deutlich besser als das, was ich in Oberitalien und Österreich aus nächster Nähe kenne.
Kleines Beispiel: Der Lega-Bürgermister von Verona hat die Sinti und Roma verttieben. Die sind nach Mantua ausgewichen. Die Linke dort hat nichts getan, die Lega hat die nächsten Wahlen gewonnen. So läuft das im Moment auch mit der Prostitution: Die Ausgrenzung, die vor 7 Jahren das Kennzeichen der Lega war, gibt es heute genauso in den Roten Städten, aus Angst vor dem Wähler und wegen der Debattenverweigerung. Das alles hat in Italien ideologisch-dogmatische Gründe. Und ich verstehe einfach nicht, warum man bei uns das Thema diesen Dogmatikern überlassen sollte. Ich finde es persönlich abstossend, wenn Dogmatiker mit solchen Schicksalen auf Stimmenfang gehen. Man hätte es auf die Grünen ausweiten können, die erst die Flüchtlinge in Berlin auf die Parteitage holte und dann die Gerhart-Hauptann-schule räumen wollten, oder die CDU, die von Leitkultur spricht und aus opportunistischen Gründen in Europa je nach Lage herumwackelt.
Aber wirklich schlimm finde ich, was die extremen Ränder versuchen. Ich lehne Shows mit Toten zur moralischem ÜÜberhöhung ab, das haben Demokraten nicht nötig. Wenn man darin einen “Rechtsruck” sehen will – mei. Ich habe lange in den jüdischen Medien gearbeitet. Mit Reden über die Toten kommt man beim Dialog nicht weiter.
Juni 19th, 2015 at 17:35
“Und die Leser stimmen ihm zu, weil sie einerseits so beeindruckt von seinen vielen komplizierten Worten sind, die sie andererseits auch gar nicht verstehen und dies wiederum durch ihre Zustimmung zu überdecken versuchen.”
Also ich schalte ja die Kommentare frei und da ist wirklich alles dabei, von Zustimmung bis heftige ablehnung baus beiden politischen Randlagern. Natürlich auch “Rassist” und sowas. Ich schalte das absichtlich frei, weil mir eine offene Debatte lieber ist als das Wegschauen, und irgendwo muss man mal anfangen. Was Besseres, als mal die komplexe Situation darzustellen, ist mir halt nicht eingefallen. Wer es besser kann, darf das ja tun. Nor kommt man mit den alten Parolen gerade wirklich nicht weiter als bis zu den Wahlsiegen der Lega, der FPÖ und der Rechten in Dänemark. Ich erfinde das nicht. Es ist halt so.
Juni 19th, 2015 at 17:36
@Don Alphonso (5): Ich habe noch nie verstanden, warum sich gesetzte Leute ständig am Popanz abrbeiten müssen, hier “die Extremen”. Aus Sicht der hiesigen Demokratie bin ich extrem, wahrscheinlich zu demokratisch und ganz sicher zu links (Marxianer, Kommunist, dergleichen). Es sind nicht “die Ränder”; die gibt es immer nur, wenn man sich als Mittelpunkt der Welt sieht. Es gibt Kluge und Dumme, und wer sich an den Deppen reibt, ist entweder selber einer oder will seine Position mit der Suggestion untermauern, alle, die anderer Meinung sind, seien halt lächerliche Freaks.
Ich bin auch nicht für Symbolik, aber erstens ist der Vergleich mit der Heldenverehrung selber eine (und keineswegs eine bessere) und zweitens bin ich der Ansicht, dass man Tote nicht verschweigen darf, sonst fängt der Dialog gar nicht erst an.
Edit: Zum Common Sense und seinem Narrativ habe ich das hier. Das ist auch kein Ruhmesblatt.
Juni 19th, 2015 at 17:43
Ja, lieber Hr. Alphonso. Das Elend schwappt zurück an die Küsten derer, die es sich wohl eingerichtet haben, ohne einen Gedanken an das wie u. woher zu verschwenden. Sie wollen über Wirkungen diskutieren, fein. Aber fangen wir doch zuerst bei den Ursachen an. Danke übrigens, daß sie sich den Gutmensch verkniffen haben, oder kommt das noch ?
Juni 19th, 2015 at 18:16
Lieber Piet, das sagt sich so einfach. Zufälligerweise habe ich gerde ein paar Einblicke in die Elfenbeinküste und die dortigen Probleme. Das hat herzlich wenig mit den gut eingerichteten Weissen zu tun, sondern mit dem einzigen grossen Hafen und dessen Verwaltung. Die Elfenbeinküste könnte sehr gut Kakaobohnen exportieren gäbe es nicht das Nadelöhr dort, und das Problem der dort konkurriernden Gesellschaften, die sich wiederum einflussreiche Kreise aufteilen. Mometan arbeitet eine EU-Organisation daran und es sieht wirklich so aus, dass man die Abläufe enorm beschleunigen kann, was die Profitabilität des ganzen Landes anheben könnte – wenn die alten Strukturen bereit sind, mitzuspielen. Das sieht gar nicht mal schlecht aus.
Aber niemand dort glaubt, dass es deshalb dann keine Flühtlinge mehr geben wird, egal was sich dort entwickelt. Denn die Ursachen sind auch nicht so wirklich einfach.
Und dann gibt es so Länder wie Eritrea, aus denen wir praktisch alle Flüchtlinge aufnehmen, weil das eine ureigene, afrikanische Despotie ist, für die niemand hier etwas kann. Und so weiter, und so fort. Die meisten Flüchtlimge kommen bei uns jedoch aus Südosteuropa und da sind nochmal ganz andere Gründe.
Darf ich fragen, was Sie so für Flüchtlinge tun?
Juni 19th, 2015 at 18:22
Lieber flatter, es geht nicht um alle, die irgendwo eine harte Meinung haben und die mit Argumenten vertrten. Das ist vollkommen ok. Es geht um die, die versuchen, die Äusserung solcher Meinungen zu verhindern. Wenn das Zentrum für politische Schönheut recht hat, können wir uns die Debatte schenken, dann sind wir ein Unrechtsregime und gehören bekämpft.
Wenn es aber nicht so ist, sollte man reden. Und ich denke nun mal, dass in der Frage eine gewisse Pragmatik keine dumme Sache ist. Die äusert sich ja darin, dass ein schwarzer Gemeindetrat am Thema dran ist und mehr tut, als die übergeördnete grüne Behörde. Ich finde, da kann man ansetzen und reden. Wenn es freilich um ideologische Standpunkte geht… die bauen nur keine Unterkunft und werfen keinen Rettungsring.
Es geht wirklich um die ganz harten, Debatten verweigernden Extremisten. Sonst um niemanden. Die finde ich ungut. Den Rest schaue ich mir an, weil ich wissen will, was die denken und warum.
Juni 19th, 2015 at 18:31
Ist im Grunde ja nur der ewige Streit Realos-vs.-Fundies (der mehr schadet als nützt). Mir, dem irgendwie die rosarote Brille abhanden gekommen ist, fällt da nirgens ein Fortschritt auf. (Man komme mir hier nicht mit Halbheiten.) Zuletzt entscheidet dann doch der mit den größten Machtmitteln auf der Grundlage seines Bildungs- & Erfahrungsstandes. ..und der am besten total verstrittene Rest bewertet das auf Grundlage dessen..
Als jemand mit “Diktatur”erfahrung, braucht mir heute keiner mehr mit ‘Demokraten’ zu kommen. Wie gesagt..ich sehe keinen Fortschritt (ausser den, der sich nicht im Hui selbst verbraucht).
Juni 19th, 2015 at 18:32
@Don Alphonso (10): Ich sehe nicht, wo das ‘Zentrum für politische Schönheit’ “Meinungen verhindert” – was ich erstaunlich finde, denn wenn es so ist, warum geht es dann nicht aus dem verlinkten Artikel hervor?
Zum Thema fällt mir einmal mehr auf, dass es immer Schwierigkeiten bereitet, Gruppe und Individuum so zu definieren, dass nicht die falschesten Schlüsse von der einen Ebene auf die andere gelangen. Das kann man sagen, aber das wird dann langweilig. Andererseits bedienen die ganzen schiefen Beispiele halt Ressentiments, von denen es mehr als genug gibt. Wozu da mitmachen?
Juni 19th, 2015 at 18:35
Fragen dürfen sie. Bestimmt weniger, als ich möchte. Sie machen das aber auch zu schön. Wenn der Pegida-Mob nölt, dann nehmt sie doch bei euch zu Hause auf, ist ihre Fragestellung natürlich eleganter, speist sich aber aus derselben Quelle.Ist schon recht billig. Aber keine Angst, ich hab das Teilen nicht verlernt.
Juni 19th, 2015 at 18:45
Die Ausdrucksweise setzt alle, die es anders sehen, ins Unrecht, und diese Leute diskutieren auch nicht. Wenn man eine andere Meinung hat, reagieren sie so:
https://de-de.facebook.com/politische.schoenheit/posts/730945103627210
Was passiert, wenn man die Ressentiments verschweigt? Die Leute fühlen sich nicht ernst genommen. Und mit der Masche marschieren Lega Nord und FPÖ durch. Es gab bei uns in Ingolstadt erst eine krasse Vergewaltigung, dann den Entschluss, in der betroffenen liberalen Disco eine strenge Tür zu machen, einfach weil der ganze Laden danach kippte – und dann den national-linken Aufschrei mit falscher Berichterstattung, als das bekannt wurde. Da fühlt sich nachher hier die halbe Stadt mundtot gemacht. Vielleicht halten sie dann wirklich den Mund, wenn die Süddeutsche Zeitung da nur oft genug drüberbügelt, aber das nächste Mal wählen sie den, der am meisten Polizei verspricht. Man muss nicht jedem Nazi nachlaufen. Aber ein wenig Gespür für das, was die Menschen bewegt und warum, finde ich jetzt nicht wirklich schlecht. Gerade bei so schwierigen Themen.
Juni 19th, 2015 at 18:51
Nun, lieber Piet, es wäre ja schin mal ein guter Anfang, wenn man sich wirklich mal etwas intensiver mit der Lage in den HErkunftsländrn auseinander setzen könnte. Das würde wenigstens die Debatte erleichtern. Im Moment tun sich die Europäer etwa in Afrika sehr schwer, weil die Chinesen keinerlei Rücksicht auf Due Diligence legen, Korruption mitmachen und sich einen Kontrakt nach dem nächsten angeln. Unter entwicklungspolitikern ist man sich da auch recht einig, dass chinesische Investoren auch gut damit leben können, wenn die Folgeprobleme dann in Europa gelöst werden müssen. Ist hochspannend, der Kontinent. Überhaupt nicht simpel oder banal. Und es müsste alles nit in die Debatte.
Juni 19th, 2015 at 18:54
@Don Alphonso (14): Wie gesagt: Ich hielte es da mit Analyse und Kontext, nicht mit Entgegnungen auf einer Ebene unpassender Einzelfälle, deren Wertung ich dem Volkssinn überließe. Es ginge mir darum, Verständnis zu generieren und nicht dem einen abstrakten Rant einen weiteren hinzuzufügen.
Ich sehe übrigens auch nicht, wo der Facebook-Artikel von einem Herrn Ruch Meinungen verhindert.
Juni 19th, 2015 at 19:09
An der Stelle von Don Alphonso hätte ich den Plot eher ins urteutsche Glottertal verlegt, wo sich der wiederauferstandene Prof. Dr. Brinkmann in völliger Selbstaufopferung um die undankbaren Wirtschaftsflüchtlinge kümmert. Und kaum sind diese wieder wieder gesundet, bösartig wie sie eben sind, brechen sie in die Villa des Prof. ein, schänden dessen Schäferhund, um kurz darauf noch die Bude anzünden. Der Michel hätte daraus schon die gewünschten Lehren gezogen, besonders wenn Prof. Dr. Brinkmann nach diesen gemeinen Taten seinem untröstlichen Arzt- Kollegen aus Syrien tröstet und meint, qualifizierte Flüchtlinge bleiben Menschen egal was passiert.
Beste Grüße
Juni 19th, 2015 at 19:16
…Ich will mich nur ungern einmischen in dieses Thema, aber, ausgegangen von dem Inhalt der Kommentare, die Don Alphonso hier hinterlässt, muss man ihm in einer Hinsicht zustimmen: Die Politik, was die Problematik der Flüchtlingswelle angeht, so hat niemand bisher ein effektives Konzept vorgelegt oder praktiziert, wie dem begegnet werden kann, und so etwas ruft immer den extremistischen Rand hervor, der andere Lösungen anbietet.
Insbesondere angesichts dessen, dass die eigene soziale Situation in den hiesigen Staaten auch seit Jahrzehnten einer anwachsenden Verschärfung unterliegt.
Für die Leute auf der Straße sieht die Situation momentan so aus, dass für die hier im Land ankommenden Flüchtlinge mehr getan wird als für sie in den letzten 25 Jahren (münze es auf Ostdeutschland um). Es gab bei Leibe nicht so viele Spendenaufrufe für Mobiliar, Kleidung oder anderen Gebrauchsgegenständen, und auch nicht eine solche verzweifelte zwanghafte Unterkunftssuche, für die eigenen Armen wie es jetzt in den vergangenen Jahren für die angekommen Flüchtlinge gab. Zusätzlich dazu erleben die Leute, dass bei ihnen das Geld lockerer sitzt, so als hätten sie mehr, und man fragt sich: “Wie ist das möglich, wenn die Flüchtlinge nicht mehr kriegen als ich?”
Diese Art der Politik schürt Neid und auf Dauer steht zu befürchten, dass es wieder in einem Vorfall wie Rostock Lichtenhagen enden wird. Wenn nicht sogar schlimmer.
Es kann nicht die Lösung sein, allein aus logistischen Gründen, statt gnadenloser Abschottung, halb Afrika und den halben Nahen Osten in Europa aufzunehmen. Zusätzlich zu der eigenen sozialen Debatte wird dies der Todesstoß für das eigene Land werden, da sie sich finanziell trotz eines vorhandenen eigenen Schuldenproblems und einer anhaltenden Wirtschaftskrise völlig verausgaben.
Es muss eine komplett andere Strategie entwickelt werden jenseits von politischer Korrektheit, jenseits von “Die Ausländer müssen weg, weil die Ausländer immer Schuld haben!” und jenseits von imperialistischem Wirtschaftsdenken à la “Wir benutzen die Ausländer um unseren (selbstproduzierten) Fachkräftemangel zu beseitigen.”.
Juni 19th, 2015 at 19:38
Ich kann an der Stelle nicht mit der Diskussion einsetzen. Das sind NATO-Flüchtlinge, die da unterwegs sind. Ich wollte den Scheißladen schon vor Jahrzehnten abwickeln. Naja, ihr wisst ja, was ich hier so schreibe. Wie war das – eine Billion Dollar für den Afghanistan-Krieg? Und wir führen Debatten, welche Armen weniger bekommen? Nee, das ist nicht meine Party.
Juni 19th, 2015 at 19:46
Liebe Leute
wir können ja froh sein daß die reaktionäre Rechte keinen Charismatiker hat der die Leute mitreißt. Schaut euch die ganzen Irgendwasmitgida-Demos an. Dort läuft die Stammwählerschaft der CDU rum und demonstriert. Auch die haben es begriffen daß das deutsche Jobwunder aus der Zerteilung eines ehemals gut bezahlten Arbeitsplatzes in zwei bis drei Minijobs besteht.
Wir leben in interessanten Zeiten, und ich fürchte daß sie noch interessanter werden.
Juni 19th, 2015 at 19:52
@ flatter Nr. 19
Es kann jeder davon halten, was er will. Wenn man sich die Sache genauer ansieht, ist es nicht einfach, zu einer Meinung zu kommen.
Es steht aber an, damit zu rechnen, bei einer Nicht-Veränderung der Situation, dass andere Taten daraus erwachsen werden oder aber auch politische Konsequenzen, die einem selbst zuwider laufen. – Die Leute rennen auch nur demjenigen nach, der sich merkbar um sie kümmert.
Juni 19th, 2015 at 19:59
@matrixmann
Es muss eine komplett andere Strategie entwickelt werden jenseits von…
Da bekanntlich die größten politischen Böcke die allerbesten Gärtner abgegeben, sollten wir froher Hoffnung sein, dass die eine den Randbedingungen gemäße humane Strategie entwickeln. Es müsste schlimmstenfalls allerdings schnell entsprechendes entwickelt werden, dann ab 1.7. kommen nach einem möglich Grexit auch noch die sogn. Armutsflüchtlinge mit EU- Pass.
Beste Grüße
P.S.: Erdmöbel – Ein Schönes Lied
Juni 19th, 2015 at 20:00
Was ist denn dieses “Wir”? Also wir Deutschen das Unrechtsregime oder nicht, wir Deutsche die Flüchtlinge im Mittelmeer umbringen usw. Einige sind für die Wiedereinführung der Todesstrafe – wären dann da der Staat diese vollzieht wir als Staatsbürger alle am Hinrichten beteiligt? An solchen Fragen klebt als Bürger immer ein Stück eigene Identität und diese schwappt dann eben teils in den politischen Prozess in Form vermeintlich extremer Aktionen nach dem Motto – Ich eben nicht. Die Frage wäre also die danach welche Legitimität das immer hat und auch über was dann noch im wir Rahmen geredet werden kann. Ohne ein irgendwie geartetes Wir-Vertständnis trägt am Ende niemand die Verantwortung und alle haben es bequem, da kein Leidensdruck entsteht. Einige klinken sich aus dem wir nur früher aus als andere wenn es brutal wird mit der “Verteidigung des Abendlandes”, was von den Übrigen innerhalb des Wirs eben als Angriff verstanden wird, da sie dadurch als Schlächter hingestellt werden.
Es geht auch um Ängste die nicht ernst genommen werden, doch wenn ich als Einwohner von Sachsen mal die primitiveren davon von den halbwegs berechtigten trennen wollte, wäre das kaum möglich. Irrational-rassistische Ängste kann man aber eben politisch nicht einfach mal ernst nehmen ohne im Sumpf zu landen. Hier ist es die Differenzierung die schwer fällt und eben persönliche Konsequenzen hat. Wenn jemand anderer Leute Meinung nach zu weit in den Sumpf hinein “nachvollziehen” kann ist er/sie dann mit wieimmerviel Berechtigung dieses “Rechts” und wird angefeindet. Wer sowas nicht riskieren will differenziert auf der sicheren Seite und dadurch entsteht dann eben die Lücke in der öffentlichen Debatte in die sich bspw der FN schiebt.
Was mich aber an dem ganzen Gedöns “Extremisten schaden der Debatte und sind aus ihr auszuschließen” so irritiert ist die Verortung des Extremismus. Ein paar Hanswürste sind schnell gefährliche Extremisten, aber wer am nächsten Weltkrieg ganz praktisch arbeitet gilt als Staatsmann der Richtungsentscheidungen fällt? Die Aufmerksamkeitsmechanismen belohnen bestimmte Formen des Aktionismus und strafen andere. Das hahnebüchend Irre der Weltverfasstheit und ihrer Prozesse gehört aber nicht dazu und wird folglich auch nicht so schnell Thema. Ich finde Medienextremisten können einer Debatte nicht schaden die allzu oft mit der Realität und ihren Fragen rein garnichts zu tun hat und die folglich nur so tut als würde da debattiert. Das ist nicht extremistisch, das ist von vorne bis hinten schlicht traurig.
Juni 19th, 2015 at 20:04
@flatter
Das sind NATO-Flüchtlinge, die da unterwegs sind.
Auch was? Haben die Russen etwas schon gewonnen und unsere Sturmtruppen befinden sich auf der Flucht?
Beste Grüße
Juni 19th, 2015 at 20:07
Nee, das waren die Chinesen, also ein paar von denen ;-)
Juni 19th, 2015 at 20:10
stolzes habitat, ernste attitüde, und alle welt- und deutungsschweren geschichten um dieses leben kreisend.
unerträgliche eitelkeit.
Juni 19th, 2015 at 20:15
@Heldentasse Nr. 22
Wenn du mein Verständnis fragst, solch eine Strategie zu entwickeln, dazu sind eher Leute des Militärs fähig. Westliche Politiker sind zu strategischem Denken überhaupt nicht fähig.
Dabei würde ich aber eher östliche Militärs aus Asien (Weg mit dem Zaupfahl) favorisieren, denn im Gegensatz zum Westen, haben diese ihr Militär nicht jahrzehntelang systematisch heruntergewirtschaftet und mit einem Vakuum an Wissen und einem Höchstmaß an Arroganz ausgebildet.
Juni 19th, 2015 at 21:07
Beim Don ist’s halt wie bei allen Linken die zu Wohlstand kommen. Sie verraten ihre Ideale und tun dann so als wäre gar nichts. Genau wie die Grünen.
Reifen kann der Charakter wohl nur in der Not. Im Wohlstand verdirbt er.
Juni 19th, 2015 at 21:26
überschrift für #26:
don
Juni 19th, 2015 at 21:48
Das wichtiste an der Linken ist immer nur das was sie nicht ist.
Juni 19th, 2015 at 21:56
#28 @omega: widerspruch
charakter muss sich sicherlich in der not bewähren, aber reifen ?
zweifel ist angesagt, klingt mir eher wie journalistisches, pädagogisches, gesellschaftliches und soziales austeritätsgedankengut.
Juni 20th, 2015 at 00:11
@omega, @matrix
..da werden wir also in einiger Bälde jede Menge gut gereifter Charaktere unser Umfeld schmücken sehen. Ungefähr dann, wenn die Leute von der Straße, die immer denen hinterherlaufen, die sich um sie kümmern wollen, mit Hilfe der favorisierten Mongolenheere von u.a. Halbafrika befreit wurden.
Wie ick mir freu.
(..misanthrop. Ätzlaune + C2H5OH; sorry, musste raus)
Juni 20th, 2015 at 02:30
Ich kann don alphonsos text, um es so neutral wie möglich zu sagen, gedanklich erfassen und sehe worauf er hinaus will, er versucht in #5 das noch einmal zu verdeutlichen, “folgen” mag ich dem nicht. Ich habe vermittelten einblick in schule, sonderschule und jugendstrafvollzug, immigranten betreffend, würde nicht, nicht im internet bzw. blogs, in eine solche diskussion einsteigen, solche fässer aufmachen, weil: “die ganzen schiefen beispiele”, darüber diskutieren?!, ist im kleinen rahmen schon schwierig genug, balance zu wahren und die grundsätzliche haltung nicht zu verwässern, nämlich die, das zunächst einmal jeder flüchtling “recht” hat.
Da wäre zb. der verweis darauf, dass nur die flüchten können, die sich das leisten können, also schon privilegiert sind, infam und dann die ganzen politischen, (vielleicht sogar) gewollten, bewussten “versäumnisse”: “Wie war das – eine Billion Dollar für den Afghanistan-Krieg? Und wir führen Debatten, welche Armen weniger bekommen? Nee, das ist nicht meine Party.” – word und man mag zu aktionen des Zentrum für politische Schönheit und ihrer “medialen” reichweite stehen wie man will (ich mag das).
Der einwand, das bedenkenträ(ü)gerische, ob man das für die aktion aufgewendete geld nicht besser für direkte hilfe hätte verwenden sollen, ist müßig; darum geht es nicht, nicht einmal darum “betroffenheit” zu erzeugen oder um “moralische überlegenheit”, sondern die ganze verlogenheit und heuchelei in den zentren, deren reichtum auf aufgetürmten, verbrannten und versenkten leichen, auf menschenverachtung um des eigenen vorteils/lebensstandards willen gründet (und ja, diese vorteile `genieße´ auch ich), auf den punkt zu bringen – zorn und wut anders, situationistisch, herauszulassen. Es geht nicht darum sich durch solche aktionen besser zu fühlen, sich herauszuheben als besserer mensch.
#28 Die gleichung geht für mich so nicht auf, allenfalls so: wer aus den sogenannten gutsituierten, gutbürgerlichen verhältnissen kommt, hat die option, jederzeit – macht nicht jeder – zurückzukehren und “linke attitüden” aufzugeben, abzulegen – nicht nur gesehen, auch erlebt und das kann “weh” tun, im sinne von enttäuschend. Genauso gibt es die korrumpierten aufsteiger aus bescheideneren verhältnissen, da mag ich nicht weiter spekulieren über umstände und dispositionen, auch das kenne ich.
Nochmal zum thema im europäischen kontext:
“I was listening to the radio just now and people were talking about how they normally voted Labour but had switched to UKIP, and the reason was ‘immigrants, immigrants, immigrants.’ It’s all you hear. It’s a fucking joke. It makes you want to spit in people’s faces. … I find it really offensive when people think that the ills of the world are brought on by a certain group of people coming over from a certain country just to work in a certain country.” (Jason Williamson)
Das zitat als abschluß und überleitung zum nächsten kommentar, der ins ot geht, obwohl …
Juni 20th, 2015 at 02:36
.. so ganz dann auch wieder nicht ot, allerdings bin ich alter mann spät dran und weiß nicht wie mir die hier so lang entgehen konnten Sleaford Mods – hier mit Tied Up In Nottz – unfuckinbelievable.
Zornige alte männer, Jason Williamson und Andrew Fearn: da erhielt ich den hinweis auf ihren heutigen gig in Leipzig, hörte mir obiges stück an und was soll ich sagen: es hat mich gepackt – frage nicht, ich kann´s nicht erklären. Danach folgte dann via youtube ein live-auftritt in Holland (11 minuten) und anschließend, den ösis sei dank, die qualität geht so, ein ca. 50 minuten gig vom April diesen jahres in Salzburg (beides schnell zu finden, wie auch weiteres).
Zornig, wütend, hingerotzt, ausgekotzt, großartig – warum sollte man so etwas mit mitte 40 nicht (mehr) machen? In meiner gegend gab es mal `ne punkband, die von sich sagte: nichts haut so rein wie interschwein – naja – von den Sleaford Mods könnte man das sagen, hießen sie denn so. In Deutschland wohl schon länger bekannt – es gibt mehrere zeitungsartikel aus dem letzten jahr – (Fearn: in Germany people go fucking mad)
Worum es geht, um “life at the economic arse-end.” Oder wie Williamson, der nach mehreren hilfsjobs zuletzt als sozialhilfeberater gearbeitet hat, sagt: “It is tough for people. If you’re going to depend on benefits, then it’s going to be a really hard time for you, … There’s going to be more people getting mugged on the streets; people are going to be desperate. It’s just fucking state murder, really. These fucking cunts at the conference, raffling on like they’re helping humanity. I’m surprised none of them have been shot, d’you know what I mean?” (Es ging um die anstehende einführung von Universal Benefit, vergleichbar Hartz IV)
Worum es geht? – “I work my dreams off for two bits of ravioli and a warm bottle of smirnoff…” – die abgehängten, die ausgestoßenen, die ausgekotzten, die allein gelassenen, die keinen platz mehr dort finden, wo gesellschaft sein sollte, einen platz bieten sollte – kein platz für “träume”, perspektive mehr – ernüchterung trotz alkohol. Worum es geht? – neoliberalismus, kapitalismus: “It’s got its claws in all of us, whether you are claiming benefits or not, you know? The belt’s tightening around everybody. It’s just so oppressive; the hatred you feel for the people running the country, and the hatred you feel for the opposition, who are just absolutely nothing. At least there used to be an opposition, at least you felt like you could trust somebody before. Now, there’s no trust at all.”
Und auch hier taucht er auf, der zombie als inzwischen zentrale metapher der kapitalismuskritik – “all you zombies tweet tweet tweet.”
Wie lange hält man so etwas durch? Ich meine nicht als hörer, denn der eine mag es (hören), der andere drückt es weg. Wohin mit all dem zorn, mit all der wut? Als künstler, denn kunst ist das oder doch nur ein gepushtes kunstprojekt?! – I don´t care, nö, kaum, oder: “I like them, they are angry and funny and a bit shit, in a nice way.” – So kann man das sagen und dann ist da noch diese textzeile: “Under the general weight of it all / Exist impossible visions of love.”
Ob der kiezneurotiker am Freitag beim berliner konzert im SO36 war?! – zuzutrauen wäre es ihm, dann wäre ich gespannt auf (s)einen bericht.
Und weil beim Klaus nebenan “ain´t got no (i got life)” von der wunderbaren Nina Simone “läuft”, lasse ich ihr den letzten satz: “An artist’s duty, as far as I’m concerned, is to reflect the times.”
PS – das noch:
Sorry flatter, ich musste das an dieser stelle droppen und am liebsten schickte ich gleich noch den hinweis auf eine “gegenwarts”autorin hinterher, die mich vor kurzem genauso “erwischt” hat. Vielleicht bei passender gelegenheit.
Juni 20th, 2015 at 07:42
“Seit 1944 kamen in wenigen Jahren zwölf Millionen Ostflüchtlinge. Niemand sagte, das Boot sei voll, obwohl man sie nicht mochte. Bauern verkohlten Räume, die für „Vertriebene“ requiriert waren, auf Straßenplakaten stand: „Ostflüchtlinge können Fleckfieber übertragen!“ und der Flensburger Landrat Tiedje tat kund, der „Niederdeutsche“ führe „ein Leben, das in keiner Weise sich von der Mulattenzucht ergreifen lassen will, die der Ostpreuße im Völkergemisch getrieben hat“.
Zwölf Millionen! Würde Europa seine Todesgrenzen morgen öffnen, käme vielleicht eine Million.”
Passage aus dem aktuellen Text von Rainer Trampert:
http://www.rainertrampert.de/artikel/menschen-ohne-marktwert
Zum Don A.: Fluchtursachen nebst Ausbeutung des Trikont durch die Zielländer Westeuropas in diesem Kontext (Stichwort “strukturelle Gewalt”) nicht zu thematisieren und Kriminalität (Brandstiftung, Drogenhandel) an Hautfarbe, Nationalität oder Aufenthaltsstatus festzumachen, läßt durchaus eine gewisse rechtskonservative Demagogik durchschimmern. Dazu gehört auch die Verallgemeinerung anhand von Einzelbeispielen (Schwarzer Asylant beisst deutschen Schäferhund tot;-). Hilft auch das nicht weiter, kommt die Keule der Kriminalstatistik.
Juni 20th, 2015 at 08:32
@ Lycalopex Nr. 32
Es war in dem Sinne zu verstehen, dass Militärs wenigstens so etwas wie strategisches Denkvermögen beherrschen. Militär hat das Rüstzeug und die Motivation, sich mit Realitäten beschäftigen. Wie organisiere ich? – Wie gehe ich vor? – Logistik.
Im Gegensatz zu Politikern, die ausschließlich mit theoretischen Konzepten arbeiten, die sich obendrein noch selbst einreden oder jemand anderes ihnen eingeredet hat, die ein Problem damit aufweisen, wenn ihr Konzept nicht zur Realität passt, teilweise es noch nicht einmal registrieren wollen, und die sich teilweise noch nicht einmal die Mühe machen, sich mit Kultur, Gepflogenheiten und Geschichte eines Gebietes zu auseinander zu setzen, um überhaupt einen realen Ansatz zu finden.
So etwas ist aber, was man in der Feindbekämpfung lernt.
Juni 20th, 2015 at 08:43
#33-35:
thanx. besonders #33. die ausformulierung entsprach so ziemlich meinem diffusen mentalzustand zu dem ganzen. ich würde mir wünschen, daß davon auch bei dir was ankommt, lieber @don.
Juni 20th, 2015 at 09:13
@matrixmann
Es war in dem Sinne zu verstehen, dass Militärs wenigstens so etwas wie strategisches Denkvermögen beherrschen.
Ich sehe das eher wirtschaftlich, denn bekanntlich sind Unternehmungen die alles aus einer Hand anbieten in der Regel strategisch sehr erfolgreich. Was spräche also dagegen wenn die Militärs nach der Produktion von Flüchtlingen auch deren umweltgerechte Entsorgung anbieten würden? Das Problem hätte sich damit erledigt, genau so wie die lästige Humanität, von der man munkelt das sie immer noch bei einigen Geschäften etwas im Wege steht.
Beste Grüße
P.S.: Wer meint ich wäre zynisch hat sich geschnitten, ich bekomme gerade einen dicken Hals inkl. Hasskappe, ob des Geschreibsel des Dons, las ich doch just heute Morgen, dass die relativ arme Türkei schon 15Mio. Menschen aufgenommen hat, und unter den “major refugee-hosting countries | end-2014 (Anmerk.: Seite 12)” sich kein einziges EU Land sich befindet, sondern viele Habenichtse, und wir faseln so eine gequirlte Sch*isse daher!
Juni 20th, 2015 at 10:46
@ Heldentasse Nr. 38
Es stände zu befürchten, dass dies irgendwann so endet, wenn man so weiter macht wie bisher, und auf Grund der eigentlichen zu Grunde liegenden politischen Agenda, die in Mitteleuropa herrscht.
Meine Idee bezieht sich aber nicht darauf. Es ist genau das, wovon ich annehmen würde, dass es zu vermeiden ist – wovon die Politik aber keine Ahnung zu haben scheint, wie man dorthin kommt.
Die Politik hat ohnehin schon allein damit ein Problem, anzuerkennen, dass die Flüchtlingswelle ein Resultat ihrer eigenen Handlungen der vergangenen Jahre ist, weil es für sie öffentlich eine Niederlage bedeutet und dem in die Hände spielt, was ihre globalen politischen Konkurrenten so treiben. Folglich kann man von ihr keine brauchbaren Lösungsvorschläge erwarten.
Als Militär kann es dir erst einmal egal sein, wenn es um eine reine Katastrophenabwehr geht. Es geht zu allererst darum, möglichst viel ziviles Leben zu retten.
Juni 20th, 2015 at 11:11
@matrixmann
Selbst wenn man dem Militär unterstellen würde, dass es die schlimmen humanitären Zustände in der EU bzw. deren Grenzen besser auflösen könnte, als die zivilen Gesellschaften und deren politischen Vertreter es könnten, ist diese rein hypothetische Lösung mit Sicherheit inkompatibel zu dem was Militär in Demokratien zu leisten hat bzw. leisten darf. Es wäre m.E. zudem ein Offenbarungseid der zivilen Gesellschaften, der manch einen womöglich auf den Gedanken bringen könnte, dass eine schneidige Militärdiktatur, oder so etwas schlimmes wie ein GröFaZ Regime “besser” ist als das was wir jetzt so haben.
Ergo: Wer den Teufel mit dem Beelzebub austreiben will, ist nicht gut beraten.
Bester Gruß
Juni 20th, 2015 at 11:33
OMG, bald kommen Millionen. Ich bin aber sportlich und weiche denen aus.
Juni 20th, 2015 at 11:40
Das Schöne am Militär ist, dass es von außen befehligt und im eigenen Tun ausschließlich nach Effizienzkriterien ausgerichtet werden muss (Spaßvögel dürfen jetzt hier rechtliche Einschränkungen anmerken, siehe E wie “Ex-Völkerrecht”). Daher erfüllt es auch die Träume des Kapitals. Da ist Schluss mit labern, da müssen keine Ideale geheuchelt werden, da wird gehandelt und für Widerspruch gibt es etwas zwischen Einzelhaft und Kopf ab.
Juni 20th, 2015 at 11:44
@R@iner: Der Griechenslavenalbaner hat uns ja schon die Rosskastanienminiermotte gebracht, da sieht man’s doch!!11!
Juni 20th, 2015 at 13:18
@ Heldentasse Nr. 40
Ich sage es mal so: Wer weiß, ob angesichts der Herausforderungen, die in absehbarer Zeit dieses Gebiet betreffen, noch so etwas wie eine Demokratie existiert.
In der Not gibt es keine Demokratie, dort gibt es nur Leben oder Sterben.
Wenn Deutschland plötzlich keine Lebensmittel mehr von außen kriegen würde, was meinst du wie schnell jeder Quadratzentimeter Land konfisziert wird, um darauf Gemüse anzubauen, und Leute mit Gewehren die Felder bewachen. In solch einer Situation würde auch niemand mehr nach Demokratie fragen.
Nebenbei bemerkt, das Grundgesetz und jede Verfassung lässt sich jetzt schon biegen und dehnen wie es gefällt, und so lang kein Gericht die Legitimität anzweifelt, kann dies unbehelligt vor sich gehen. Bis zu einer Gerichtsentscheidung kann es sogar unbehelligt vor sich gehen.
Das heißt, kommt kein Kläger, oder gibt es keinen Richter, der der Anklage statt gibt, so kann auch aktuell das Grundgesetz gebrochen werden. Ich sähe da keinen Unterschied, wenn man dies einmal für etwas nützliches gebrauchen würde. Getan wird es ohnehin.
Juni 20th, 2015 at 14:12
Oh je. Jetzt belästigt das aus Armut erwachsene Elend auch noch die Wohlstandsgesellschaft in Form ihrer jeweiligen Vertreter vom unteren Ende der kapitalistischen Wertschöpfungskette.
Es ist immer wieder ein guter Zeitpunkt, etwas über Mitmenschlichkeit zu erfahren, vor allem dann, wenn bereits durchgezählt wird.
Juni 20th, 2015 at 16:07
@Die Katze aus dem Sack
Ich denke, es geht nicht mal mehr darum, auch wenn ich dir zustimme. Den letzten Absatz in flatters obigen Text finde ich besonders gelungen. Ein bewährtes Prinzip. Die “Luftkunst” der Lobos, Horxens, Dettlings, – und ja, ich zähle auch diesen Don dazu. Ab dem Punkt, wo der Faden verloren geht warum und wofür man überhaupt noch differenziert außer für sich selber, ist die Schwadroniererei der überschätzten Selbstgewichtigkeit, der größte Trick es jedem aktuellem Stimmungsbild recht zu machen, ohne tatsächlich mit vielen Worten mehr zu sagen, als dem, was latent zwischen den Zeilen jedem dieser rechts-mitte-links-Rechten ermöglicht, – mit dem latenten Hass und dem guten Pseudogewissen gleichzeitig zu leben, – und eben darüber auf eine Art und Weise zu diskutieren, die weder jemandem nutzt, und man sollte meinen, – noch jemandem schadet. Doch gerade letzteres ist nicht der Fall, denn es lenkt gnadenlos ab vom realen Inhalt. Selbst wenn man es als Impression bezeichnen würde, wäre es die reinste Luftnummer des real Unbeteiligten im Trockenen, der sich aber für so unglaublich wichtig hält, darüber seinen Senf abzulassen und das auch noch nach Intellekt riechen zu lassen. Wenn es etwas gibt wo ich mich flatter anschließe, dann ist das die Abneigung gegen aufgeblasene Kunstfiguren, die doch nur sich selber kennen und entsprechend verkünsteln. Sie beherrschen einfach immer wieder aufs Neue die Kunst, – Menschen in Diskussionen zu ziehen, bei der sich jeder profilieren kann, aber die niemandem einen Nutzen bringen.
Juni 20th, 2015 at 16:12
“Es ist immer wieder ein guter Zeitpunkt, etwas über Mitmenschlichkeit zu erfahren, vor allem dann, wenn bereits durchgezählt wird.”
Stelle ich auch grad wieder fest…
Juni 20th, 2015 at 16:35
@Wat
Falls dies ein Kommentar auf meinen Kommentar war, darf ein Außenstehender ohne telepathische Fähigkeiten doch ein wenig Klarheit verlangen. ;-) Ich meine das nur deshalb, weil meine Dimensionen für Mitmenschlichkeit, sich doch außerhalb von Finkas und Wohlfühldiskussionen bewegen.
Juni 20th, 2015 at 16:42
Steht da als Anrede “@eb”?
Nur Du weißt, weshalb Du Dich unschuldig angesprochen fühlst…
Juni 20th, 2015 at 16:54
@Wat
No problem, – und sorry. Ganz normale Unsicherheit und Paranoia :-)
Juni 20th, 2015 at 17:56
@ eb
Meine Dimension für Mitmenschlichkeit ist total überzogen. Sicherlich könnte ich sie herunter schrauben. Aber käme dann noch Mitmenschlichkeit dabei heraus?
Juni 20th, 2015 at 18:45
@Die Katze aus dem Sack.
Das weiß ich nicht, ich kenne dich nicht. Mitmenschlichkeit sehe ich als im Zuge von Überkalkulation, Überökonomisierung, System- und Marktdenken und damit verbundener Entfremdung von den Menschen untergegangene Einstellung. Ich wüsste nicht, wie man das zur Zeit überziehen könnte, oder warum man es herunter schrauben und nicht stattdessen wieder zum Leben bringen sollte. Immer voraus-gesetzt, man verwechselt Mitmenschlichkeit nicht mit dieser; “Erst wir dann die anderen”-Mitmenschlichkeit, innerhalb des schichtenweise einstellbarem Separationsverhaltens nach Einkommen, Nation, Religion oder sonstigem Ding mit dem man nach unten treten kann.
Juni 20th, 2015 at 19:38
@ eb
Wenn ich höre oder lese ‘Wir hier’ und ‘Die da’, dann sehe ich schubladenbesetzte Schränke, die da aufgestellt werden. Wozu? Damit “uns” (wegen mir allein macht man das ja nicht) das Unterscheiden zwischen selbst aufgestellten Menschengruppen besser gelingt? Nutzt mir gar nichts. Einzig auf Schränke wird verwiesen, während die Beteiligten aus ihren Schubladen zuwinken. Furchtbar sowas.
Wenn die Linge flüchten. Klingt doch eher nach einem langweiligen Romantitel.
Juni 20th, 2015 at 21:36
Ich wollte/ konnte aus den Beiträgen den Ruf nach prosozialem Verhalten heraus lesen. (es fühle sich angesprochen, wer möchte)
Aber was beeinhaltet denn dieser Ruf?
Das stille Einverständnis oder auch die offene Zustimmung, daß einigen nun einmal mehr zustünde als anderen, daß die, denen aber mehr zustünde, dann auch was abgeben sollen.
Ich finde schon den Grundansatz, daß da überhaupt jemandem mehr u/o besseres zusteht, aus welchen Gründen auch immer, dreist.
Ja, dreist.
Gebe mir einer eine plausible Erklärung – und komme bitte nicht mit fleißiger, besser, klüger oder so etwas.
Juni 20th, 2015 at 22:39
@ Wat.
Wahrscheinlich gibt es keine plausible Erklärung. Aber die gängigsten Ausflüchte in die Selbstverständlichkeit hast Du ja bereits aufgezählt.
Um derartig plausibel aufgeklärt zu werden, ist das hier vermutlich die falsche Plattform. Man hätte es sich verdient, dies müsse als Erklärung genügen. Wären sie nicht so frech in ihrer Dreistigkeit, man könnte sie beinahe mögen.
Juni 21st, 2015 at 07:37
@Katze aus dem Satz / @Wat
Ehrlich gesagt, verstehe ich auch den Drang nach einer plausiblen Erklärung nicht. Bisher wurden, zumindest meiner subjektiven Erfahrung nach, solcherlei Erklärungen immer benutzt um den Status-Quo zu erhalten/entschuldigen, nicht um ihn zu verändern. Und dies im gesamten Spektrum der Erklärungen zwischen Wissenschaft und (Natur)esoterik. Im Moment liegt die Mentalität solcher Erklärungen wohl sogar mehr im letzteren Bereich, schaut man sich den Geist hinter diesem Marktwettbewerbsdenken mal genauer an. Generell, steht es aber immer vor der Möglichkeit, – der nun mal, verglichen zu den Tieren, einfach besseren Menschenhirne, nicht ihre Sklaven sondern die Veränderer der eigenen Entwicklung und auch ihres eigenen Status-Quo in die eine oder andere Richtung zu sein. Eine mögliche Erklärung z.B. (mal ne ganz fiese), könnte auch sein, dass zumindest ein Großteil dieses Schubladen- und Besser-/Niederwertiger-Denkens eben aus dem Bewertungs-/verwertungsprinzip nach Intelligenz von Mensch über Tier und den daraus mit erwachsenen innerhumanen kulturellen/religiösen Prägungen her rührt. Nur ein Gedanke, aber selbst bei diesem Gedanken, hängt es nur davon ab, – verändern wir es, – oder benutzen wir es als Entschuldigung? Der Witz ist doch in Bezug auf die angesprochene Richtung eigentlich nur der, – verändert wird zum Eigennutz, und entschuldigt zum Erhalt des Eigennutzes.
Juni 21st, 2015 at 11:26
Ich hänge ganz einfach an der Illusion, daß wenn mir einer, der so meint/denkt und mich von der Richtigkeit dessen in Kenntnis setzen will, sich a) was einfallen lassen muß und b) dann an die Grenzen seines “was besseres sein” kommt – oder c) es tatsächlich etwas gibt, was mir noch nicht als Erklärung oder Beweis einging…
Juni 21st, 2015 at 13:23
@Don und die diskutanten,
ich habe die angewohnheit die zeitung vom samstag in aller ruhe sonntags am frühstückstisch zu lesen. allerdings hatte das heute früh das “frühstück rückwärts” zur folge.
deswegen (http://www.taz.de/Fluechtlingstragoedie-an-EU-Aussengrenzen/!5205181/).
nachdem ich also aus dem bad zurück, mich wieder beruhigt hatte und ich dann gerade eben hier mal so durch die kommentare gescrollt habe, kommen mir zwei nochmal fragen hoch:
1. wer dafür ist, die menschen, die da aus schrecklichen verhältnissen entfliehen wollen, weiterhin vor den sogenannten aussengrenzen der eu” ersaufen zu lassen, der hebe jetzt bitte mal die hand.
aha, doch so viele…
2. hat es der Don so gemeint oder nicht?
müssig, denn verehrter Herr Alphonso, es ist egal wie sie es gemeint haben, wichtig ist, wie es angekommen ist, und das ist nun mal so, dass ich genau aus diesem grund, resp. ihrer aufscheinenden gemütsarmen komfortablen distanz zwischen stilmöbeln und wohlleben ihr blog seit einger zeit nicht mehr mit freude sondern mit wachsendem unmut lese.
was früher frech war ist heute betulich, was früher biss hatte, ist heute alter-männer-geifer und was früher saß, das geht heute oft daneben.
ich hoffe, sie finden die alte schärfe und den alten biss wieder und verlassen das faz-gehege, in dem heute viel weniger kluge und zuviele arrivierte wohlstandspießer sitzen die genau in dieser komfortablen distanz verbleiben, und diese emotionale abgewandtheit für journalismus halten.
—————–
jupp, das ist ein emotionales post, liegt an meiner derzeitigen körperlichen verfasstheit und möglicherweise löscht es der admin.
einenschönentachnoch
bel
im nachhinein zu dem verlinkten artikel, habe ich meine meinung zur aktion des ZfpS geändert und finde, Berlin mit friedhöfen für die ertrunkenen zuzupflastern, sogar der aufklärung dienlich. meinen segen haben die.
Juni 21st, 2015 at 16:18
…Ich sehe gerade etwas, was man an meinen Kommentaren missverstehen kann. Es geht nicht darum, die Flüchtlinge schön in Afrika zu behalten, sondern vielmehr darum “Wie können wir diese Katastrophen verhindern?”, sprich, etwas dafür zu tun, dass diese Situationen wie sie seit einigen Jahren im Mittelmeer passieren, erst gar nicht entstehen. Dafür sehe ich aber die westlichen Politiker als zu dumm an. Sie haben nicht das richtige Gedankengut. Im Militär, sehe ich, dürfte man etwas wahrscheinlicher die erforderliche Denkweise antreffen.
Die darauf hinauslaufen würde, dass man zusieht, dass die Leute in den aktuellen Krisenregionen zu etwas kommen. Wer in Afrika zu etwas kommt, der fährt nicht nach Europa um seine Familie zu ernähren. Wer nicht von Krieg umgeben ist, der muss auch nicht nach Europa fliehen, weil er Angst hat, erschossen zu werden. Und diejenigen, die es dann noch tun, die kann man unter dem selben Prädikat abheften, weshalb manche aus dem Osten einst in den Westen geflohen sind: Sie kriegen den Hals einfach nicht voll.
Für solches Unterfangen benötigt es aber strategische Planung, wozu westliche Politiker nicht fähig sind, weil sie sich einerseits mehr Sorgen um ihre Wiederwahl machen und andererseits nicht die Kontinuität besitzen um etwas einmal länger als einen Zeitraum von 5 Jahren durchzuziehen (es sei denn wenn es um ihre Arbeit in einem Think Tank geht).
So etwas würde vielleicht auf die Art Wirtschaftshilfe hinauslaufen, die die DDR praktiziert hat, um an Waren ohne westliche Währung heranzukommen, aber sei es darum, wenn es den Zweck erfüllt. Mit welchem Recht hat ein Europäer mehr das Recht darauf, ein Leben in weniger materieller Not zu verbringen, als ein Afrikaner (oder ein Araber), aber dieser darf sich die Werbung der Europäer anschauen? Wenn es umgekehrt wäre, würden die Europäer genauso schreien.
Juni 21st, 2015 at 16:59
@matrixmann(59)
Nach meiner Auffassung kippst Du das Kind mit dem Bade aus, auch wenn Du das vielleicht gar nicht willst…
Strategisches Denken gibt es nicht nur beim Militär und nicht nur durch dortige Ausbildung.
Ein Militär ist ein Militär ist ein Militär.
Ok, er ist ein Mensch – das ist aber in dieser Struktur – und da ist er das nur auch und damit ist es (leider) zweitrangig.
Deine Einschätzung der Politik(er) finde ich gar nicht so verkehrt – daß sie zu dumm sind, das würde ich allerdings verneinen.
Sind sind nur nicht (mehr) wissender oder gebildeter als der Rest der Bevölkerung.
Auch hier (wie bei den Militärs) gibt die Struktur die Möglichkeiten vor, die verbleiben/ gegeben sind.
Btw. Die Trennung geht nicht zwischen Europäer und Afrikaner oder Araber – die Trennung geht zwischen Oben und Unten.
Und inwieweit ein Europäer tatsächlich ein “Recht darauf, ein Leben in weniger materieller Not zu verbringen,” hat, wäre auch noch so ein Diskussionsthema.
(Ich meine damit nicht (nur) Hartz4 in DE, Europa ist ein ‘bisken’ größer als DE)
Juni 21st, 2015 at 17:04
Tagesspiegel: “Marsch der Entschlossenen” hebt 100 Gräber vor dem Bundestag aus
twitter: #dietotenkommen
Super Aktion. Jetzt haben cdu und spd ihre “Mauertoten” in Sichtweite.
p.s.: Nachahmer gibt es auch schon: unknownrefugees.tumblr.com
Juni 21st, 2015 at 17:24
@Wat Nr. 60
Ich würde es nicht verneinen, dass es nicht auch in der Politik brauchbare Strategen gibt, die etwas weitsichtiger denken können. Nur unter den westlichen würde ich derzeit niemanden sehen.
Bei den östlichen bin ich mir nicht so sicher, das liegt aber auch daran, dass sie dort diesbezüglich eine ganz andere Kultur haben. Zumal – man drücke es so aus: Es gibt Gegenden in der Welt, in der es einmal Bildung gab, und in der sie ausgehöhlt wurde, und es gibt Gegenden, in denen konstant aufgeholt wurde.
Mit denen, wo das Bildungsniveau gewachsen ist, wäre vielleicht eher etwas anzufangen. Weil sie zu ganz anderen Strategien und ganz anderen Entscheidungen kommen, als solche, die nicht mehr viel wissen, was außerhalb ihres eigenen Cosmos geschieht.
Abschließend wäre dem wohl auch noch hinzufügen: Alles fußt in das andere.
Das darf man nicht vergessen.
Juni 21st, 2015 at 17:26
@matrixmann: Vergiss doch mal dieses Parteiengedöns. Es hat keine Zukunft.
Juni 21st, 2015 at 17:29
@R@iner Nr. 63
Wo habe ich eine Partei erwähnt?
Juni 21st, 2015 at 17:30
@matrixmann: Zuerst schrieb ich “Politiker”, dann ersetzte ich es durch “Parteien”. Mein Fehler. Gefangen im Frame.
Juni 21st, 2015 at 17:41
@matrixmann
Ich baue nicht auf Institutionen, egal welche und wo – warum tust Du es?
Was können Institutionen, in denen aus meiner Sicht Menschen nur zweitrangig sind, mehr als Menschen ohne diese.
Können das Menschen nicht ohne die jetzt bestehenden Institutionen – wenn NEIN – warum eigentlich nicht?
Juni 21st, 2015 at 18:31
@ Wat Nr. 66
Ich frage mich gerade, woraus hervorgehen soll, dass ich institutionenhörig bin… Zu Risken und Nebenwirkungen, fragen sie den Arzt oder mein Journal.
Juni 21st, 2015 at 19:14
@Wat. #66 – Da schüttest du mE das Kind mit dem Bade aus. Ohne ‘Institutionen’ oder vielleicht etwas allgemeiner ‘formale Strukturen’ sehe ich in der Tat keine Handlungsfähigkeit von auch nur etwas größeren Gruppen von Menschen. Kleinere mögen vielleicht noch übersichtlich genug sein, um mit den andernfalls unweigerlich entstehenden informellen Strukturen umzugehen, aber auch das muß nicht immer erfreulich sein. Natürlich ist das Eigenleben, das Institutionen ebenso unweigerlich aufnehmen, wenn sie nicht ausreichend kontrolliert und immer wieder hinterfragt werden, ebenfalls abzulehnen, aber ich glaube ganz sicher nicht, dass es ohne geht. Dazu vielleicht noch ein Lesetip.
Juni 21st, 2015 at 19:15
[...] einer meiner Lieblingswebseiten des deutschsprachigen Raums, “Feynsinn“, erschien hier eine Reaktion [...]
Juni 21st, 2015 at 19:20
@67: Das Journal ist hinreichend beworben, es sagt mir nichts. Ich verstehe auch überhaupt nicht, was dieses ewige Herumreiten auf “Militär” soll. Militär, das sind die Arschlöcher, die Kriege führen und eine Befehlskette einrichten für noch blödere Arschlöcher, die sich das Töten und Sterben befehligen lassen. Militär, das ist das, was Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien ins Chaos gestürzt hat. Und wer mir erntshaft erzählen will, es gäbe ein janz kollosal schlaues Militär hinter dem, das eingebunden ist in die geostrategischen Interessen des Kapitals, dem kann ich nur die Narrenkappe leihen.
Juni 21st, 2015 at 19:44
@flatter #70
Auch was? Und ich dachte unsere tapferen Sturmtruppen sind ausschließlich für die Menschenrechte und die Demokratie, und gegen gemeine und hinterhältige Terroristen im Einsatz. Ansonsten bohren sie Brunnen in Afghanistan und beschützen uns vor Putin.
Bester Gruß
Juni 21st, 2015 at 20:34
@ flatter Nr. 70
Dafür, dass in den letzten 30 Jahren mit immer höherer Frequenz immer offensichtlicher werdende Kriege aus Dummheit und Habgier von noch dümmeren Hintermännern innitiert werden, die vom Schreibtisch aus Exekutionen ausführen, die sie niemals selbst mitansehen müssen, und deren Leben niemals zur Disposition stehen, dafür kann ich nichts.
Zumindest war das Militär auch einmal für so etwas wie Katastrophenschutz da. Frag mal in Tschernobyl nach, ob es ohne sie ging.
Du kannst auch den Höhlenmenschen fragen, ob er ohne irgendeine Form von Waffe einen Bären überlebt hat.
Juni 21st, 2015 at 20:38
Das ist nicht nur in den letzten 30 Jahren so, und Bären (Hühner, Schweine) schießen ist nach meinen Informationen nicht Aufgabe des Militärs. Nach Tschernobyl wäre es auch ohne sie gegangen, so wie in Fukushima halt. Geht alles. Tschernobyl in D, da wäre die BW übrigens komplett desertiert. Kann man auch in zwei Richtungen bewerten, das Verhalten der Sowjets. Mir fällt allerdings auf, dass seltenst jemand sagt: Jo, das sind Soldarten, ich bin auch einer, und wir sind Killer. Es geht halt immer um Menschen Retten. Dazu sind Bomben und MPs schließlich da.
Juni 21st, 2015 at 20:38
@matrixmann: Deshalb sagen die vom THW schon immer, dass eigentlich sie Teile der Ausrüstung der Bundeswehr haben sollten.
Juni 21st, 2015 at 21:14
@ flatter Nr. 73
Ich erwähnte das mit dem Bären nur, weil ich die grundsätzliche Diskusion kenne “Waffen sind schlimm, niemand braucht sie” und man weiß nie, wenn man mit einem Vertreter dieser Meinung redet. Wenn dies nicht so sein sollte, dann eben nicht.
Du sagst nach Tschernobyl, was ist aber währenddessen? Hätten die Leute damals aus heiterem Himmel, aus göttlicher Eingebung heraus, plötzlich von allein massenweise die Stadt verlassen? Ich nehme an, wohl kaum.
Wenn es um die Bundeswehr geht, würde ich dir Recht geben. Nicht allein wegen dem Zustand “Freiwilligenarmee”, sondern – das sagen viele, die ihren Militärdienst vor mehr als 25 Jahren geleistet haben in einem anderen deutschen Staat -, die Qualität der Ausbildung ist mies für die Ränge, die die Leute inne haben (ähnlich wie bei der allgemeinen Schulbildung, dass man mit den Anforderungen heruntergeht, damit mehr Leute einen höheren Schulabschluss erlangen – so ist das zu verstehen), die Moral lässt zu wünschen übrig und mittlerweile werden schon Leute genommen, die man beim gewöhnlichen Wehrdienst aussortiert hätte, nur damit man überhaupt Rekruten hat.
Dass man mit solch einer Truppe einen ernsthaften großangelegten Katastrophenfall bewältigen kann, das stände definitiv zur Frage, wenn man realistisch ist.
Was es unter dem Strich heißen soll: Nur weil dumme Präsidenten, dumme Könige, dumme Oligarchen, oder wer noch alles dumm sein kann, Armeen vor ihre Interessen spannen heißt es noch lange nicht, dass die ganze Institution verkehrt ist.
Es gibt Situationen, in denen es Organisationen von solcher Größenordnung braucht, siehe Naturkatastrophen, Evakurierung, größere Brankbekämpfung, und, das kann ich immer nur betonen, es gibt Situationen, bei denen du es mit jemandem zu tun hast, der nicht auf Frieden aus ist. Jemanden, den es nicht interessiert, ob du in Ruhe leben willst, jemanden, der meint, dass du fehl am Platz bist und ihm die Luft zum Atmen wegnimmst, jemanden, der will, dass du das Feld räumst, oder dass du seinen Glauben annimmst (ganz aktuelles Beispiel), oder er tötet dich.
Es sind nicht alle Menschen friedlich, aus welchen Gründen auch immer, und für den Fall, dass so etwas eintritt, brauchst du eine Truppe, falls es einer ganzen Masse von Leuten einfallen sollte.
- Dafür, dass man diese Massen immer weit weg von sich sieht, oder sie sogar von oben nebenan herbeiredet, weil man andere Intentionen hat, dafür kann die Sache an und für sich nichts. Ansonsten ist seit neuestem auch wieder das Messer daran Schuld, dass so viel gemordert wird…
Juni 21st, 2015 at 21:26
Gewalt erzeugt immer nur (Gegen-)Gewalt.
Das sagt Dir eine (ja eine, ich bin eine Frau), die in ihrer ‘Ausbildung’ zur ‘gehobenen’ Sozialistischen Persönlichkeit Schießen gelernt hat.
Ich kann das.
… und hoffe, ich werde es nicht tun, egal wie ‘diszipliniert’ ich ansonsten bin.
Denn es löst gar nichts.
@Peinhart
Ich meinte doch jetzige, bestehende Institutionen; formelle…
Juni 21st, 2015 at 21:31
Armeen sind und waren immer Werkzeuge der Mächtigen, und zwar 1. 2. und 3. zum Krieg führen. So blöd war keiner von den Präsidenten und Köchen, dass ihre Armee nicht noch blöder war.
Ich kann es nicht hören, dieses Gequatsche von der “Organisation”, die für Frieden und Ordnung sorgt blabla. Ich will sie nicht, ich brauche sie nicht. Das Kapital braucht sie. Wir reden im Umkreis von ein paar tausend Kilometern von der NATO. Das ist eine weltweit operierende Killertruppe des Kapitals, die tut, wofür es sie gibt: Leute töten, massenhaft. Wer etwas anderes suggeriert, hat es nötig oder ist kognitiv nicht ganz eingerichtet. Ich habe fertig.
Juni 21st, 2015 at 21:34
@ Wat Nr. 76
Kann es nur so darlegen wie ich es meine.
Irgendwann gibt es immer ein erstes Mal, wo jemanden ein “Nein” nicht interessiert.
Juni 21st, 2015 at 21:41
Dann ist es eben so, darum werde ich nicht zum Mörder.
Ich bin auch mal in Hartz4 gegangen, obwohl ich einen Job bei einem Maßnahmeträger antreten hätte können. Nur – ich hätte dann andere quälen müssen, statt es selbst ‘von denen’ zu werden.
Allein der Gedanke war mir eine Qual – dann besser Hartz4. Also bin ich da rein…
… und irgendwann für einen Knochenjob wieder raus. Und wieder irgendwann gehe ich da eben wieder rein.
Im übrigen ist von jemand anderem erschossen zu werden bestimmt leichter, als es sich selbst anzutun…
Juni 21st, 2015 at 21:50
@ Wat Nr. 79
…Ich sage mir immer “Sehen wie sich jeder in einer Situation verhält, in der es wirklich ernst ist.” – aber, das muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er sich dann verhält.
Habe auch zu keinem Zeitpunkt behauptet, dass man kein Killer oder gar ein Heilsbringer ist. Wer eine Waffe trägt und auf etwas lebendes schießt, der muss sich immer den Vorwurf gefallen lassen, ein Mörder zu sein (auch von sich selbst). Für videospielartiges Töten habe ich nichts übrig und ich nehme an, ich gebe es ein oder anderes Mal zu erkennen.
Juni 22nd, 2015 at 11:33
Die Frage, die im Raum steht ist, ob ein einzelner Artikel der Abschluss des Universums sein muss. Ob ein Autor bei der FAZ Unsinn absondert oder nicht in einem Artikel, halte ich für keine relevante Frage.
Viel wichtiger ist die Frage, ob das Medium oder herausragende Autoren systematisch Unsinn schreiben. Bei den meisten Medien kann man das locker mit “ja” beantworten aus meiner Sicht. Die Funktion von Massenmedien ist doch hinreichend bekannt hier. Nicht zufällig werden nationalistische Gedanken auch seitens Regierung unter Beifall der Massenmedien systematisch geschürt, siehe Sinti/Roma, siehe Moslems/Terroristen, siehe Schlepperbanden, siehe Somalia/Piraten usw.
Wenn man den Artikel des besprochenen Autors analysiert, kommt man zu mehr als einer nationalistisch geprägten Aussage, die auch nicht satirisch daherkommt. D.h. er bettet sich perfekt in die Regierungslinie ein, verpackt natürlich in schön (wie Propaganda das eben macht). Aufgeklärte, aufrechte Bürger verteidigen die Freiheit (und wie pervertiert fast jedes einzelne Wort dieses Satzes ist heute, wissen wir).
Das erinnert mich an einen Herrn Rötzer auf TP, der aufgeklärt/Sozial daherkommt, aber einem Krieg nach dem anderen im Sinne der Freiheit begrüßt.
Medien wie die FAZ wollen halt real existierende linke/liberale Strömungen einsammeln und auf Regierungslinie ziehen. Es ist genau andersherum, nicht zufällig fixen Massenmedien widerspenstiges Publikum an, um es dann bearbeiten zu können. D.h. rechte Ausrutscher sind eher das System, mit dem Publikum, was man einmal von Wahrheit überzeugt hat, nach rechts führt. Und nicht vergessen “Menschenrechte” zu sagen und “Verteidigung”, “Demokratie” darf auch nicht fehlen.
Juni 23rd, 2015 at 10:46
Das hier nenne ich mal ein PR-Desaster, im Doppelsinne, denn das zeigt, dass es Herrn Ruch und den ihm Folgenden um Inszenierung geht, Lautsprecherei und Aktion um jeden Preis. Das sehe ich an der Stelle deshalb auch anders als Fefe. Der sagt zwar zurecht, man könne Leute nicht wegen einer Handlung völlig diskreditieren, um ihnen nicht mehr zuzuhören, aber Ruch hat mit seiner aktionistischen Mail 2011 unmittelbar die Umstände gefördert, denen u.a. das Flüchtlingselend heute zu verdanken ist. Wäre der Mann auch nur im Ansatz ehrlich, wäre er zurückgetreten und würde mal die Fresse halten. Jemand, der so ins Klo gegriffen hat, kann sich nicht immer noch in die erste Reihe stellen und den moralisch Überlegenen geben. Geht gar nicht. Sebstverständlich diskreditiert das jetzt auch die Aktion, denn sie hinterlässt den Eindruck, dass hinter der Aufmerksamkeitsproduktion keine Ethik steht, sondern ein Mix aus Rechthaberei und Narzissmus.
Juni 23rd, 2015 at 12:08
Nachdem ich den von dir und fefe verlinkten artikel gestern bereits gelesen hatte (ich meine via telepolis-kommentar darauf gestoßen zu sein), wollte das kopfschütteln kein ende nehmen; dein kommentar “sitzt” – “Geht gar nicht.” Diffamiert hat sich der herr Ruch ganz allein.
Ich füge die minimale aller gewaltphantasien hinzu, obwohl ich die aktion `gut´ fand: manchmal möchte ich mich selbst ohrfeigen, auch mal ganz grundlos, sozusagen prophylaktisch, zur erinnerung an die dämlichkeit – auch und besonders die eigene.
Juni 23rd, 2015 at 13:14
Ich möchte auf den DON zurück kommen: mir ging es genauso wie Nr. 58 und Oblomov.
Und natürlich weiss der DON sehr gut, wie wenig sympathisch das alles ist: sonst hätte er nicht den Hebräisch-Satz über den Blogbeitrag gesetzt, der ja verräterischer nicht sein könnte. Verräterisch im Hinblick darauf, wen man unweigerlich bedient und schon mal vorbaut, damit es nicht allzu dicke kommen kann: ein Jude kann und darf das sagen – die Auschwitzkeule anders herum.
Auch hier in DONs-Kommentaren, taucht der Hinweis noch einmal auf: “ich habe früher viel in jüdischen Publikationen geschrieben” (sinngemäß) – das erklärt natürlich alles, und es macht über jeden Verdacht erhaben. Diejenigen, die beim DON seit Jahr und Tag kommentieren, breitbeinig, herrisch im Tonfall, einen ganzen Kontinent verlangen, zurück zu befördern ins vorvorherige Jahrtausend (O-Ton und ohne gemassregelt zu werden) oder süsslich, lieblich, niedlich sich in schlüpfrigen Anspielungen ergehen nicht ohne jedes Mal darauf hinzuweisen, über welche Burgtore, Gemächer und Gelasse man verfügt, die Dienstbaren nicht zählen kann – dieselben Kommentatoren würden ihn beim dritten Hahnenschrei verleugnen, wenn die Zeit dafür gekommen wäre.
Die Sprache ist dieselbe und der DON tut so als höre und verstünde er sie nicht.
Das ist der FAZ-Fluch und er hat den DON korrumpiert – was für ein gigantischer Irrtum, wenn er glaubt, das würde den Boden auf dem er steht, sicherer machen. Das haben schon ganz andere geglaubt und sogar extra viel und oft mit Prinzen und Prinzessinnen verkehrt (wie der DON sich in Zungen geübt, die man doch nie beherrschen wird): genützt hat es ihnen nichts. Was man aber nicht vergessen wird, ist, dass der DON nun auch mit Dreck geworfen hat – auf die Ärmsten der Armen.
Weil heutzutage das Dazugehören nicht mehr vom Silberkännchen abhängt, sondern davon, sich einzugrenzen und andere auszugrenzen.
Juni 23rd, 2015 at 19:23
@flatter #82: Wenn ich alle so schnell richtete und ihr Gefolge so beurteilte, dann bliebe am Ende nicht einmal ich selbst als integer übrig. Völlig anders sehe ich die Geschichte, wenn es um die Leute geht, die dann tatsächlich Libyen bombardieren ließen und bombardiert haben, bzw. Hilfen dazu leisteten. Ich habe jetzt nicht recherchiert, aber ich glaube nicht, dass der besagte Typ irgendwie damit zu tun hatte.
Ich meine: War jetzt doch nur Hitler schuld?
Vielleicht hast du ja mal Bock auf einen Artikel, wie Du glaubst, solche Dinge be- und verurteilen zu können. Ich fand die Aktion gut und es hat mich aus der Ferne gar nicht interessiert, wer die Idee hatte.
Was der H.F. schreibt, verstehe ich auch nicht im Ansatz. Ist das Ethik für Fortgeschrittene oder wann der beginnt der hirnfickende Bullshit, frage ich mich dann höchstens.
Juni 23rd, 2015 at 19:36
Hm. schlecht geschlafen?
Die Aktion war ja auch gut, aber man müsste doch allerherzlichst naiv sein, ignorierte man die Frontleute solcher Aktionen. Daher verstehe ich die VTen auch, die mutmaßen, der Mann sei ein Maulwurf. Ich brauche keine Frontleute und versammle nicht mich nicht hinter solchen. Ich kann nicht verstehen, wieso der Name dieser Wurst und seiner Kunstsuppe mit dieser Aktion plakativ verbunden wurde, denn das macht sie schlechter, angreifbar und bringt sie in ein fahles Licht. Das war eine PR-Aktion, und das Aushängeschild taugt nichts. Es geht nicht um die Idee, sondern um das Schild. Das “Urteil” PR-Desaster trifft also, oder wo nicht?
Mir jetzt damit zu kommen, der Typ hätte Libyen nicht selbst bombaridert … ist nicht dein Ernst, nehme ich an.
Juni 23rd, 2015 at 19:43
@flatter: Wo und von wem wurde denn sein Name mit der Aktion verbunden? Mir fehlen da einfach die Infos. Und dass ich das mit den Frontleuten ebenso sehe, mich auch noch nie hinter anderen versammelte, das musst Du jetzt einfach glauben.
Mir geht es einfach darum, dass ich deinen Einsatz der Spaltaxt nicht verstehe.
Juni 23rd, 2015 at 19:50
Ich sehe da keine Spaltaxt. Ich finde es fatal, wenn der Subtext einer Aktion der ist, dass man problemlos Symptome anprangern und gleichzeitig die Ursachen befürworten kann.
Juni 23rd, 2015 at 19:51
@flatter: Okay, da kann ich mir Gedanken drüber machen.
Juni 23rd, 2015 at 20:24
Das ist doch dieses ominöse ‘post’ – bloß nicht hinter die Kulissen gucken…
Januar 10th, 2016 at 00:54
Aufarbeitung sehe nicht so aus, dass man eine Mauer gegen Flüchtlinge baue, lese ich hier. Schöne Sonntagsrede – würde ich auch halten, wenn ich nichts zu sagen wüsste, wie grenzenlose Einwanderung ein Zukunftsmodell sein, Perspektive bieten kann. Und ich weiß dazu nichts zu sagen.
Für mich macht sich das Problem an den weiter als bei uns von Demokratie entfernten Staatsformen der Herkunftsländer fest, die nicht etwa auf Kolonialismus oder westliches Scheitern im Umgang mit Pahlevi, Saddam, Gaddafi, Al Qaeda und ISIS zurückgehen, wie der andere Artikel zum Stichwort Geostrategie ausführt, sondern historische Kontinuität darstellen ohne Entwicklung.
Bei uns hat es nach WK II geklappt mit der übergestülpten Ein-bisschen-Demokratie. Dort ist jeder Versuch (auch von innen heraus) gescheitert.