Fürwahr, wir leben in interessanten Zeiten. Was wird da nicht alles kommuniziert, aufgebauscht, abgenudelt und im Bühnenvordergrund abgebrannt. Ich surfe so durch die Onlinemedien und stelle fest, dass Bürgerpflicht bei der Journaille zutiefst verinnerlicht ist. Oder wagt es irgendwer “Jehova” zu sagen? Jehova, das ist in diesen Tagen die Deutsche Bank, too big to save. Ich halte nichts von Ratingagenturen, aber da ich mit dieser Ansicht ziemlich einsam bin, durchbricht das BBB+ (Tendenz nicht wirklich steigend) für die Mulitbillionenbank die Ruhe vor dem Sturm.
Es wird wenig helfen, die Fenster zu vernageln, denn was dann folgt, lässt keinen Stein auf dem anderen. Laut kreischend sägen sie uns derweil in die Ohren, der böse Linksgrieche müsse an die Kette genommen werden. Warum das so ist? Axels Springerstiefel marschieren stramm in den braunen Sud und machen rassische Minderwertigkeit als Ursache aus (Dafür keinen Link. Dank an R@iner.):
Woran erinnert mich das?
“Die Vorstellung, dass es sich bei den Griechen der Neuzeit um Nachfahren eines Perikles oder Sokrates handeln würde und nicht um eine Mischung aus Slawen, Byzantinern und Albanern, wurde für das gebildete Europa zu einem Glaubenssatz. Dem konnten sich auch die Architekten der EU nicht entziehen. In seinem Sinne holten sie das schon 1980 klamme Griechenland ins europäische Boot. Die Folgen sind täglich zu bestaunen.”
Es wird allerorten gerüstet; die Ukraine ist ja so ein Gottesgeschenk. Endlich rollen wieder Panzer aus Deutschland nach Osteuropa. Der Slave, von Athen bis Moskau eine Bedrohung, muss in Schach gehalten werden. Allein der Griechenslave kann den Turm zu Einstürzen bringen, in dem die Deutsche Bank firmiert. Als Griechenland seine letzte Überweisung an den IWF nicht pünktlich tätigte, haben sich die Chefs dann mal verabschiedet. Alles Griechenbashen hilft nix, die Spatzen pfeifen ohrenbetäubend das Lied vom Domino-Day.
Ohne Russland ist der Untergang viel schöner, denkt sich eine verzweifelte Wirtschaftsnato und bespricht sich lieber ohne den neuen Feind, der am Ende alles sein wird, was man noch hat. Wenn es heißt “rette sich, wer kann”, stellt sich die Frage: Ja, wer kann denn? Odysseus, nehme ich an. Ein Heidenspaß, bei dem schon an denen geübt wird, die nicht mitmachen wollen. Wollt ihr den totalen Krieg? Klar wollen sie, aber sie machen sich mal wieder keine Vorstellung davon, was das bedeutet.
Juni 14th, 2015 at 16:20
Sehr schön, wie die ‘Sozialdemokraten’ mitgeifern. Sie werden sich vielleicht einmal als Widerständler unter dem Banner “kritische Faschisten” etablieren.
Juni 14th, 2015 at 16:36
Hätte die EU sich doch den Kissinger als Berater an Bord geholt. Der hat nämlich Erfahrung mit Ländern, die einfach so kommunistisch werden.
Juni 14th, 2015 at 20:56
Och ja. Alles easy.
Die Deutsche Bank zahlt halt noch weiter die ein oder andere Strafe.
Griechenland wird so lange gemobt bis die Syriza am Ende und eine willige Faschistenpartei an der Macht ist.
Die Ukraine? “Fallen States” scheinen das aussenpolitische Konzept der USA sein. Die können wenigstens nicht zur Konkurrenz werden und destabilisieren potentielle Feinde.
Der Maidan 2.0 wird auf dem Roten Platz oder sonstwo in Moskau statt finden.
Alles geht seinen Gang. Und wer Naomi Klein gelesen hat weis dass die ein oder andere “Katastrophe” genutzt wird um die Bevölkerung an die Kandarre zu nehmen.
Solange sich die Spin Doctos nicht vertüddeln ist alles im Grünen Bereich…. zumindest für diejenigen die das Geld und die Macht haben.
Juni 14th, 2015 at 21:17
Die “Katastrophen” sind hausgemacht und Teil des Plans.
Juni 14th, 2015 at 21:35
Für die interessierten in sachen Griechenland: Costas Lapavitsas, Parlamentsabgeordneter der Syriza, zur aktuellen situation im Jacobinmag am 12.06.2015: The European “institutions” are seeking a public defeat of Syriza and the closing off of any alternative.
Dazu auch ein langes, weitsichtiges und aufschlussreiches interview vom 12.03.2015, in welchem er u.a. (nicht nur) seine, im vergleich zu Tsipras/Varoufakis, deutlich andere sichtweise zu den handlungsoptionen der griechischen regierung darlegt:
Greek MP Costas Lapavitsas on the economic barriers ahead for Syriza and the challenges of eurozone exit.
Aus dem juni-artikel zitiere ich mal diese passage:
“There is not going to be a proposal from the lenders that does not entail a high political cost for Syriza and its leadership, because the party endangers the status quo in Europe. The lenders want to demonstrate that Syriza has been defeated.
There is not going to be a proposal from the lenders that will enable Syriza to implement the Thessaloniki Program. Τhe terrain on which the lenders are gradually drawing Syriza is more and remote from its pre-electoral positions.
Certain conclusions readily suggest themselves:
If an agreement is signed on the terms imposed by the lenders, Greece will essentially return to the regime of the memoranda, meaning that there will be no systematic development, unemployment will remain high, inequality will increase, the country will age, and Greece will be transformed into an insignificant pariah on the international scene. If such an agreement is signed, time will work against Syriza. There will be no leeway for an “internal break” from corruption and intrigue and no possibility of social change. It will spell disaster both for the country and for the Left.”
Kann einem zur spd noch etwas einfallen? – ja, aber ich begnüge mich mit einem “pfui teufel – fahrt zur hölle!”.
Juni 14th, 2015 at 23:30
@Publicviewer Nro:4: Da gibts keen Plan, is einfach nur logisch…schrub vor längerer Zeit beim SF dass es die Deuba in 30 Jahren nich mehr gibt, wahrscheinlich schon in 3 Jahren nich mehr, denk ma, ich lag richtig…Kap. heisst nu ma das Geld vermehren zu müssen, und das is nu ma zum erliegen gekommen, noch schlimmer, der Prozess is zum erliegen gekommen, noch schlimmer der Prozess dreht sich um…
Juni 15th, 2015 at 00:09
Ich meinte eher die anderen Katastrophen.
9/11, Bologna, Charlie Hebdo, das Oktoberfest etc…;-))
Juni 15th, 2015 at 07:47
Flieht, ihr Narren!
Die Damen und Herren von der Intellektualität mögen sich bitte diesbezüglich mal hochnotpeinlich befragen, ob sie ihrer Verantwortung gerecht geworden sind.
Spätestens seit Anno 1999, und dem illegalen teutschen Krieg gegen (Ex-) Jugoslawien und seitherigem platzen diverser Finanzblasen inkl. Weltwirtschaftskrise, dürfte doch für die historisch geschulten GehirnträgerInnen klar geworden sein wohin sich das Ganze entwickelt. Nun aber wird ja nach Couleur auf die einfachen Menschen gezeigt, die eh diese ekelhafte Suppe hauptanteilig auslöffeln müssen, und eben nicht auf die, die hätten schon frühzeitig Alarm schlagen müssen.
Weiteres im Kontext unter: Die Wachhunde der Machtelite: Noam Chomskys Kritik der Intellektuellen
Bester Gruß
Juni 15th, 2015 at 11:08
OT: Neues vom “Zentrum für politische Schönheit”: Die Toten kommen
Europas Grenzen sind militärisch abgeriegelt. Sie sind jetzt die tödlichsten Grenzen der Welt. Jahr für Jahr sterben Tausende Menschen beim Versuch, sie zu überwinden. Europa hat den Einwanderern den Krieg erklärt – ein Krieg, dem ausschließlich Zivilisten zum Opfer fallen: am Evros, auf dem Mittelmeer und sogar in Nordafrika. Die Opfer dieses Krieges werden massenhaft im Hinterland südeuropäischer Staaten verscharrt. Sie tragen keine Namen. Ihre Angehörigen werden nicht ermittelt. Niemand schenkt ihnen Blumen.
Das Zentrum für Politische Schönheit ändert das jetzt. Die Toten Einwanderer Europas kommen in den nächsten Tagen von den EU-Außengrenzen in die Schaltzentrale des europäischen Abwehrregimes: in die deutsche Hauptstadt – direkt vors Bundeskanzleramt. In einer großangelegten Aktion werden Menschen, die auf dem Weg in ein neues Leben vor wenigen Wochen getötet wurden, direkt zu ihren bürokratischen Mördern gebracht. Wir organisieren die Beerdigungen der Opfer der militärischen Abschottung – im Herzen Europas. [..]
Sensationelle Arbeitsbeschaffungsmaßnahme: Taz – BND ließ eigene Leute überwachen
Juni 15th, 2015 at 11:10
@Heldentasse (8): tl;dr ;-)
Es ist schade, dass Chomsky da quasi abstrakt personalisiert. Abstrakt, weil nicht klar ist, wen er genau meint, personalisiert, weil er “die Intellektuellen” anspricht. Wer ist das? Ich? H.W. Sinn? Chomsky selbst? Auch die Analyse erscheint mir einseitig. Klar gibt es Hanseln, die das Einfachste zur totalen Unverständlichkeit drechseln. Ein schönes Beispiel hatte ich hier zetbe.
Auf er anderen Seite passiert aber das Gegenteil: Es wird immer wieder auf die blödesten Vereinfachungen getrimmt, Schlagwörter wie “Arbeitsplätze” und “Wachstum”.
Ich hätte das Pferd von der anderen Seite aufgezäumt und deutlich gemacht, warum eine zeitlang linke (kritische) Wissenschaftler/innen Karriere machen konnten: Weil die 68er auf der Straße gezeigt haben, dass sie etwas bewegen konnten. Daher sind jene integriert und entschärft worden, die heute spätestens im Grundtsudium ausgesiebt werden.
Juni 15th, 2015 at 12:09
OT? Beim Folgen des Links in (10) bin ich noch ‘mal bei Mrs. Mop gelandet, was mich dann wieder an dies hier erinnerte.
Gibt’s da jezz neue Erkenntnisse zu? Schließlich ist Ersteres schon >18 Monate alt und Letzteres iss auch schon 14 Tage her.
Juni 15th, 2015 at 12:16
Was soll es da geben? Das sind ja keine Geheimgespräche. Mir geht es tatsächlich nur darum, miteinander zu reden, am besten öffentlich, wozu ja die Kommentarspalten da sind. Hier kann man sehen, wer sich äußert, ich selbst treibe mich regelmäßig herum. Einige haben Besseres zu tun.
Juni 15th, 2015 at 12:20
@flatter(10)/ @Heldentasse
Das ist im übrigen Herrschaftslogik, sich immer wieder mit den Klügsten/ Besten der Untertanen-Seite ‘aufzufrischen’. Spart das Selbstmachen und nimmt der Gegenseite die Köpfe…
Es ist die Stärke einer herrschenden Klasse das zu können/ zu schaffen – nicht die Stärke der Eingekauften, die dadurch Karriere machen (können).
Juni 15th, 2015 at 12:51
@flatter #10
Ich denke man sollte nicht den NDS Artikel über Mr. Chomskys Aussagen (von Wolfgang Lieb) mit dem Werk von Mr. Chomsky persönlich verwechseln. So wie ich die Ausarbeitungen von Mr. Chomsky kenne werden darin nach typischer wissenschaftlicher Arbeitsweise immer Ross und Reiter benannt, worauf man aber auch bei den NDS in den Fußnoten einige Hinweise darauf erhält.
warum eine zeitlang linke (kritische) Wissenschaftler/innen Karriere machen konnten: Weil die 68er auf der Straße gezeigt haben, dass sie etwas bewegen konnten.
Haben die nun Kariere gemacht weil sie so links und kritisch waren, oder doch eher weil sie letztendlich doch ihre 68ziger Ideale über Bord warfen?
Beste Grüße
Juni 15th, 2015 at 13:17
@wat.
Es ist die Stärke einer herrschenden Klasse das zu können/ zu schaffen – nicht die Stärke der Eingekauften, die dadurch Karriere machen (können).
Vielleicht ist es aber auch nur eine Schwäche der (relativen) intellektuellen Habenichtse, die ihre wahren (nicht Waren!) geistigen Werte im Grunde für ein paar schnöde materielle Vorteile verschleudern.
Aber da beißt sich die Katze schon wieder in den Schwanz, denn wenn wir und nach reinen Käuflichkeiten gesellschaftlich organisieren, muss man sich ja nicht wundern wenn auch alles verkauft wird.
Beste Grüße
Juni 15th, 2015 at 13:33
@Heldentasse (14): “Haben die nun Kariere gemacht weil sie so links und kritisch waren, oder doch eher weil sie letztendlich doch ihre 68ziger Ideale über Bord warfen?”
Exakt beides.
Juni 15th, 2015 at 13:40
@ #15:
Das Problem ist, dass sogenannte “Intellektuelle” meist gar keine substanziellen Ideen einbringen. Es sind aber die Ideen, die einen Diskurs weiterbringen und nicht ihre Verkäufer. Nehmen wir einmal Sloterdijk: Was hat der Mann eigentlich je zu einem Diskurs beigetragen außer Geschwurbel und Klassenkampf von oben? Okay, sein Modell von den “ptolemäischen Inseln” ist eine nette Illustration, aber ist er deshal einer, den ich in Fragen politischer Ökonomie konsultiere? Da hat Chomsky ja recht: Jeder, der etwas Subtanzielles verständlich darlegt, bringt den Diskurs besser nach vorn.
Angesichts der fast totalen Geschichtslosigkeit von Ökonomen und Talkshow-Experten ist das alles sowieso müßig. Wir befinen uns mitten in einem Räderwerk der Gegenaufklärung. Was soll das in dem Kontext sein, ein “Intellektueller”? Kann ich nichts mit tun, mit dem Begriff.
Juni 15th, 2015 at 13:54
@Heldentasse
Was ‘Du’ verkaufen willst oder könntest, muß auch einer haben wollen.
Und umgekehrt: Was ‘Du’ kaufen möchtest, muß auch einer zum Kauf anbieten.
Diese Lektion wird so mancher noch schmerzlich lernen (müssen), jedenfalls die, die eine bestimmte Menge oder Art Geld (auch ‘Geld’) zu ihrer Sicherheit ‘hinlegen’.
@flatter
Ich kann auch in jedem anderen (mir grad so einfallenden) Kontext mit “Intellektueller” nichts (mehr) anfangen.
Juni 15th, 2015 at 13:57
Ein Intellektueller ist vielleicht jemand, der weiß wie etwas gehen könnte, es aber selbst nicht macht.
Juni 15th, 2015 at 14:02
Meine sind eher solche, die wissen müssen, wie etwas nicht geht, aber empfehlen, es so zu machen.
Juni 15th, 2015 at 14:05
Irgendwie kommt mir das, was da von Chomsky im folgenden noch referiert wird, ein bisschen vor wie eine Art ‘negativer’ oder umgekehrter Nietzscheanismus. Er scheint die ‘Versachlichung’ bzw ‘Verdinglichung’ der Herrschaftsbeziehungen entweder weitgehend zu leugnen oder zu ignorieren, auch mit einer ‘Fetischismuskritik’ wäre das dort dargelegte wohl schwerlich zu vereinbaren.
Wobei ich ihm durchaus dabei zustimme, dass für die Wahrnehmung der grundlegendsten Widersprüche tatsächlich erstmal keinerlei ‘Theoriegebäude’ nötig ist, und dass sozusagen ‘simples’ rationales Denken von dort auch durchaus weiter führt. Ebenso wähne ich, dass die Prinzipien einer anderen Gesellschaft ebenfalls als recht ‘simple’ aufzustellen wären – aber dafür müsste eben doch ein Rahmen ‘geknackt’ werden, der sich nicht (mehr) nur in rein personalen Macht- und Herrschaftsgelüsten fassen lässt.
Juni 15th, 2015 at 14:05
Für mich war ein Intellektueller immer einer, der einen großen Wissensvorsprung auf einem (theoretischen) Gebiet hat.
Hatte er nur, wenn er in diesem Fachgebiet seinen Erwerb hatte…/ kriegte er nur so.
Im digitalen Zeitalter aussterbende Spezies. Wissen ist durch WWW viel zugänglicher für jedermann. Außer sprachlicher Abgrenzung – was hat da ein vermeintlicher Intellektueller noch zu bieten.
‘tschuldigung, intelligent bin ich selber :P
Juni 15th, 2015 at 14:09
Intellektuelle gibt es auf beiden Seiten, nur meist profitieren sie davon es so zu machen wie es nicht geht.
Ausführen, tun es meist die Wasserträger….
Juni 15th, 2015 at 14:13
@Wat.: Wissen ist mehr, als nur ein Haufen unverbundener Informationen, die man nicht gewichten kann.
Juni 15th, 2015 at 14:16
Drum *achtungjetztkommtderschmerz* haben wir ja die Journalisten, die das für uns besorgen.
Juni 15th, 2015 at 14:18
@R@iner, sehe ich auch so. Wissen allein sagt noch nicht viel. So wie Intelligenz nicht unbedingt bedeutet, da die Geburtsstätte neuer Ideen zu finden. Sie ist für mich die Fähigkeit, vorhandenes Wissen ‘verknüpfen’ zu können. Wieviel und welches Wissen dabei sogar beinahe unerheblich, odda so.
Ich hab mir da so eine privat-persönliche ‘Rangliste’ gebastelt – die geht so:
Wissen -> Intelligenz -> Weisheit
Juni 15th, 2015 at 14:19
Nochmal von vorne…
Für mich ist ein Intellektueller jemand, der das geistige Rüstzeug mitbringt für komplexe Sachverhalte, adäquate Lösungen anzubieten.
Juni 15th, 2015 at 14:20
@wat.
Was ‘Du’ verkaufen willst oder könntest, muß auch einer haben wollen.
Und umgekehrt: Was ‘Du’ kaufen möchtest, muß auch einer zum Kauf anbieten.
Ich wehre mich absolut, für die wirklich wichtigen menschlichen Belangen in diesen marktgerechten Kategorien zu denken. Der Mensch an sich hat einen unverkäuflichen Wert, um das zu erkennen muss man noch nicht mal ins private gehen, sondern es reicht ein Blick ins Grundgesetz aus:
Art 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Ergo man sollte sich im Grunde nicht verkaufen müssen bzw. wollen um menschengerecht Leben zu können, wenn es doch ganz überwiegend so läuft (wie ich vermute) so ist etwas oberfaul.
Bester Gruß
Juni 15th, 2015 at 14:21
@27: Ich empfehle immer Königswasser oder auch mal Flusssäure.
@28: Du kannst mit diesem Geschreibsel echt etwas anfangen?
Juni 15th, 2015 at 14:25
@Heldentasse(28)
Wehre Dich, halte daran fest, wo immer Du kannst – denn Du wirst es nicht immer können. Du würdest nicht eine Woche überleben…
Aber zu wissen, daß es unmenschlich ist, für die einfachsten bzw. grundlegendsten menschlichen Belange Geld zahlen zu müssen, das erhalte Dir.
Und vielleicht kriegste ja auch mal eine Idee, wie es ohne Geld oder andere Äquivalenzen ginge. ;)
Juni 15th, 2015 at 14:28
@Wat 30
“Ohne Geld”…das ist doch schon lange in Planung, aber ganz anders als Du Dir das vorstellst….lächel…
Juni 15th, 2015 at 14:31
@ 31: Womit wir beinahe wieder beim Augangsthema sind und der mich immer noch umtreibenden Frage, wie der Plan B aussieht. So dämlich kann doch niemand sein, Notstandspläne auszuarbeiten angesichts der aktuellen Situation? Im Gegensatz zu dir bin ich allerdings der Meinung, dass so gut wie nichts geplant ist von dem, was gerade abgeht. Das ist eine Kette von Reaktionen auf eine außer Kontrolle geratene Lage. Nicht, dass es die Amis davon abhält, andere ins Chaos zu stürzen, aber das hilft ihnen eben auch nix.
Juni 15th, 2015 at 14:34
@R@iner #29
Ich ja, Du wahrscheinlich nicht! ;) Aber es liegt wohl eher an meiner ungeschickten Ausdrucksweise? Vielleicht hilft der Hinweis (faals Du Art. 1 GG meinst), dass die Mütter und Väter das GG damals noch den Unbill der Weltwirtschaftskrise und dem nachfolgendem 1000 jährigen Reich verinnerlicht hatten, und so etwas sollte nie wieder passieren, auch in dem der Mensch in den Mittelpunkt gerückt wurde.
Beste Grüße
P.S.: Aber vielleicht ist ja dies alles umsonst gewesen.
Juni 15th, 2015 at 14:36
@Publicviewer(31)
Wenn ich sage: “Ohne Geld” meine ich im ganz Kleingedruckten immer “Ohne Äquivalenzen”…
… und umfaßt Äquivalenzen aller Art von KZ und Gulag bis zu Marx’ens Arbeitszettel.
Juni 15th, 2015 at 14:37
@Wat. #30 – Der schlechte Witz ist ja auch noch, dass der ‘Äquivalententausch’ zwar als ‘Modell’ (und Fetisch) dem ganzen zugrunde gelegt wird, dass er sich aber im tatsächlichen Geschehen letztlich wieder verflüchtigt und als Illusion erweist. Und dabei spielen Machtfaktoren auch wieder eine bedeutende, aber eben auch wieder nicht die einzige Rolle.
Edith meint, der ‘Arbeitszettel’ wäre der von Engels gewesen. ;)
Juni 15th, 2015 at 14:40
@Peinhart: ‘eingeübte Rituale’, verfestigtes Bewußtsein durch das Sein, Entwicklungsstand der Produktivkräfte…
Zu Tante Edith: Das mit Engels stimmt vielleicht sogar (paßt eher in sein ‘Strickmuster’), ich bin immer noch dabei, die Tatsache, daß die beiden keine siamesischen Zwillinge sind/waren, in meinem Kopf umzusetzen, der sie immer als ein ganzes ‘eingebleut’ gekriegt hat(te).
Juni 15th, 2015 at 15:06
@Heldentasse: Meine Gedanken laufen da so: Wie bekomme ich in einer säkularen Welt den Begriff “Würde” definiert?
Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Juni 15th, 2015 at 15:09
Würde ist “Ruhe im Leiden”, sagt Schiller. Tja …
Juni 15th, 2015 at 15:09
Ich soll also mal wieder die Schnauze halten. Na gut.
Juni 15th, 2015 at 15:18
Steht halt im Grunzgesetz, da kann man nix machen.
Juni 15th, 2015 at 15:25
Du wirst lachen: Im November ’89 dachte ich “Boah, geil. Jetzt arbeiten wir alle gemeinsam ein neues gg aus. Super. Endlich. Präambel for president.”
Dann ging es mir wie dem Gysi, der heute auch noch darauf wartet, wie er zumindest neulich zu Tilo Jung sagte.
Juni 15th, 2015 at 15:28
Zur Intellektuellendiskussion: Ein Grund, sich von dieser intellektuellen Art, etwas darzustellen, fernzuhalten. Am Ende sind es nur endlose Pamphlete, für die selbst ein einigermaßen gebildetes Individuum ein Fremdwörterbuch braucht, um sie allein sprachlich zu verstehen, ganz zu schweigen von dem theoretischen Konzept, das sie transportieren w(s)ollen. So etwas muss mit wesentlich einfacheren Worten wiederzugeben gehen. Nicht nur, was soll derjenige sagen, der weit weniger gescheit ist, oder der weit weniger Zeit zum lesen hat, sondern auch im eigenen Interesse.
Ich verstehe den Zusammenhang Krieg – Material wird benötigt – Fahrzeuge werden benötigt – Waffen werden benötigt – Munition, Treibstoff – Essen wird benötigt – Kleidung wird benötigt – Mittel für die Wundversorgung wird benötigt (eigentlich auch Mittel für Totenentsorgung) – sonstiges Equipment zum Kriegführen wird benötigt – Material für Feldbehausungen wird benötigt.
Aber ich verstehe nicht wenn jemand seitenweise eine Abhandlung darüber schreibt wie Gesellschaft im Zusammenhang funtioniert während er jede Menge selbst erfundene Begriffe verwendet und dabei auch noch merklich relativ wenige eigene Erkenntnisse aus der Beobachtung von Menschen einbringt.
Oder, um es anders auszudrücken: Ich verstehe etwas, das weltlich ist, aber nicht etwas, dass sich selbst in Sphären der Intellektualität verliert.
Zusätzlich kann so etwas auch immer ein eigener Code werden, der nur für erlesene verstehbar ist.
Juni 15th, 2015 at 15:34
@Rainer #37
Wie bekomme ich in einer säkularen Welt den Begriff “Würde” definiert?
Versuche Er es doch ganz einfach ;) mal mit dem kategorischen Imperativ eines gewissen Herrn Kant. Ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster zu lehnen, müsste sich diese doch implizit aus dem Imperativ ableiten oder auch nur ergänzen lassen, und zwar ohne das große fliegende Spaghetti- Monster zu bemühen!?
Beste Grüße
Juni 15th, 2015 at 15:34
@R@iner #41: Die Hoffnung hab’ ich (iirc) Oktober ’89 begraben, genau an dem Tag, als zum ersten mal von “Wir sind das Volk” zu “Wir sind ein Volk” übergegangen wurde. Des Klanges wegen, in dem dies intoniert wurde – dort wo ich auf den Demos dabei war, bekamen jene, die erstere Parole am Leben halten wollten direkt auf’ Maul. Ich schäme mich bis heute für das was da lief.
Juni 15th, 2015 at 15:37
@Heldentasse: Meinst Du das etwa so: Sagt der eine KZ-Kommandant zum anderen: “Wenn unser Handeln doch nur zum Gesetz für alle erhoben würde.”
@Stony: Ich bin Februar ’90 hingefahren und habe ein wenig mit den Leuten in Leipzig, Halle und Ostberlin geredet. Mir war nach ein paar Tagen klar, dass Kohl gewinnen und die runden Tische verlieren würden. Schade, sehr schade fand ich das.
Aber schämen solltest Du dich nicht dafür. Schließlich haben wir schon mal gemeinsam die nsdap gewählt. Ich fürchte nun sehr, dass ähnliches in Griechenland passieren wird.
Juni 15th, 2015 at 15:50
Das unsereins von der Maueröffnung wenig zu erwarten haben war mir lange vorher schon bewusst.
Die Ostzonalen, die ich kannte, ich meine diejenigen die vorher schon den Sprung über die Mauer geschafft hatten, haben mir berichtet was kommen würde…nämlich das die Leute letztendlich auch nur gerne einen Mercedes fahren möchten, ähnlich der Arbeiterklasse, die in den 70ern auch nur gerne mehr Geld im Portemonnaie haben wollten, anstatt einer echten gesellschaftlichen Veränderung.
Juni 15th, 2015 at 16:39
@Heldentasse
Wenn wir den kategorischen Imperativ Kants bemühen, landen wir unweigerlich bei der Vernunft, Empirie wird ausgeklammert. Wer aber bestimmt, was vernünftig ist?
Zu Sparen z.B. ist doch nicht generell unvernünftig, Schulden zu machen, die man nie zurückzahlen kann, durchaus. (Hach, dieses “schöne” Beispiel in Verbindung mit Griechenland brachte jüngst ein Studierender – zum Glück nur am Rande – , als er im Fach Ethik den kategorischen Imperativ veranschaulichen sollte – tja, die “Logik” eines Schäuble wird offensichtlich verstanden.)
btw: Auch Eichmann hat sich z.B. auf den kategorischen Imperativ berufen.
Mit der Würde des Menschen hat das nur insofern zu tun, dass würdevolles Handeln vernünftiges Handeln ist/sein soll.
Juni 15th, 2015 at 16:41
Bin bei zerohedge gerade über das hier gestolpert: Our Phantom Economy
[..] Just as Rome in terminal decline had its phantom legions, we have a phantom “recovery,” phantom democracy, phantom GDP and phantom unemployment rate. [..]
Die nehmen also 93 Millionen Amis aus der Statistik? Ist das wirklich möglich?
Da gibt’s einen Link in den Kommentaren: ‘The ultimate doomsday escape’: California entrepreneur builds $1billion bunker for millionaires in German village in event of an apocalypse – and where survivors can live a year without leaving
*schluck*
Ob das eine Aktion der Yes-Men ist: THE ELITE SHELTER FOR THE PRIVILEGED FEW
@Frau Lehmann: Danke für deine Ausführungen. Ich werde manchmal leider gleich polemisch.
Juni 15th, 2015 at 16:47
In Amerika gibt es Bunker so genannte Vaults für die Reichen in denen bis zu 80 Jahre das Überleben gesichert ist.
Edit…1 Jahr wäre bei einer echten Katastrophe auch viel zu wenig….
Juni 15th, 2015 at 16:53
@Publicviewer: Aha, die drehen uns also mal wieder den alten Schrott an.
Zum Edit: Das sind die Billigversionen für Leute wie Lothar Matthäus.
Juni 15th, 2015 at 16:55
Manches erscheint mir, als hätten sich ein paar Freaks etwas total Bescheurtes zusammen gesponnen, das sie dann mal ausprobiert haben, um schließlich festzustellen, dass sie nicht mehr aufhören können.
Juni 15th, 2015 at 17:03
Manches…? :D
shit, mein ironiedetektor – putt putt putt -.-
Juni 15th, 2015 at 17:04
@matrixmann (42)
“Zusätzlich kann so etwas auch immer ein eigener Code werden, der nur für erlesene verstehbar ist.”
Kann?
Muß!
Wer sich selbst als Intellektueller (gerade im Wissenschaftsbetrieb) begreift/definiert, muß sich einer abgrenzenden Sprache bedienen – wie sonst (noch) das Besondere an sich selbst aufzeigen.
Sorry, eigentlich arme Schw…, sich selbst nur über Ab- und Ausgrenzung definieren/ akzeptieren/ ‘wertvoll’ erachten zu können.
Juni 15th, 2015 at 17:11
Wenn ich einmal keine Lust mehr habe, nackt mit einer Banane an der Leine durchs Arbeitsamt zu spazieren, werde ich hier die erste Seite meiner Dissertation posten.
Juni 15th, 2015 at 17:12
@Publicviewer(46)
Ich bin mal fies.
Weißt Du denn, wie eine echte gesellschaftliche Veränderung aussieht/ aussehen müßte^^
Was/ wie ist das überhaupt “eine echte gesellschaftliche Veränderung“?
Edit @flatter: Du kriegst aber Normal-Deutsch noch hin ;)
Möglicherweise weil Du hier niemandem beweisen mußt und willst, daß Du nen Kluger bist – sondern verstanden werden willst.
Juni 15th, 2015 at 17:14
@Wat53
Sorry, aber der Begriff “Intellektueller” ist bei mir nicht derart negativ besetzt…
Juni 15th, 2015 at 17:18
@Publicviewer(56) – ich finde meinen gar nicht negativ, eher realistisch und das auch nicht schon immer. Nur irgendwann hab ich halt gemerkt, sie kochen auch nur mit Wasser…
Juni 15th, 2015 at 17:22
@Wat.: Ich habe erfolgreich den Entzug geschafft ;-)
Juni 15th, 2015 at 17:47
@ Wat. Nr.53
Genau darum verbreite ich solche Schriften nicht und übe mich auch nicht darin, selbst welche zu verfassen.
Es sollte niemand ein Psycholgiestudium absolvieren müssen, nur um zu verstehen, dass, wenn man Menschen mit Angst und Gewalt behandelt werden, sie selbst auch zu Angst und Gewalt neigen.
Zumal die Meisten dies auch nicht tun werden.
Ohnhin ist es Maßnahme, sich der eigenen Unwichtigkeit zu vergewissern.
(Mal abgesehen davon, dass dieses geschwollene Gerede unheimlich unpraktisch ist.)
Juni 15th, 2015 at 17:52
Hm… im Wissenschaftsbetrieb ist es unheimlich praktisch, sonst gehört derjenige nämlich nicht (mehr) dazu.
Juni 15th, 2015 at 17:59
Wenn man mit diesem Bereich seine tägliche Lebensgrundlage verdient, mag die Sache noch etwas anders wiegen.
Ich habe aber den Eindruck, selbst Leute, die freiwillig Abhandlungen über etwas schreiben, praktizieren diesen Ton.
Juni 15th, 2015 at 18:27
oT: hier mal was scönes, müsst euch nur noch nen langlodschen, pinselschwingen 2 meter Mann vorstellen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5b/Grosssch%C3%B6nau-kol-24.JPG
Juni 15th, 2015 at 19:14
@Frau Lehmann & @R@iner
Wenn wir den kategorischen Imperativ Kants bemühen, landen wir unweigerlich bei der Vernunft, Empirie wird ausgeklammert.
Nein eben ganz und gar nicht! Die große Leistung von Herrn Kant bestand u.a. darin Empirismus und Rationalismus zusammenzuführen! Weitere sachdienliche Hinweise hier.
Des weiteren empfinde ich es (gelinde gesagt) als absolut nicht richtig, dass ihr meint man könne mit dem kategorischen Imperativ sogar die größten Nazi- Verbrechen legitimieren, für mich gilt unbedingt das Gegenteil, obwohl es ein wenig mehr Denkleistung erfordert als wenn “nur” an die Menschlichkeit glaubt:
Kants Formulierung des kategorischen Imperativs,
nämlich die unbedingte Forderung, so zu handeln,
„dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als
in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich
als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst“, 10 wird
in der Folter ins Gegenteil verkehrt: Die Funktionali-
sierung des Menschen zum bloßen Mittel ist voll-
ständig, und sein Anspruch auf Achtung als Selbst-
zweck wird restlos negiert. Mit der Negierung der
Würde des Gefolterten verstoßen die Folterer zugleich
gegen ihre eigene Würde. Und ein Staat, der Folter
anordnet, Foltertechniken entwickelt und Folter-
spezialisten ausbildet, negiert nicht nur die Würde
der Opfer, sondern gibt damit den Anspruch auf
Achtung der Menschenwürde im Ganzen preis.
Die Menschenwürde aber ist die Grundlage schlecht-
hin aller moralischen und rechtlichen Verbindlich-
keiten. 11 Ohne Achtung der Würde – der eigenen
Würde und der Menschenwürde der Anderen – kön-
nen normative Verbindlichkeiten zwischen Menschen
weder entstehen noch aufrechterhalten werden. Die
Achtung der Menschenwürde ist deshalb nicht nur
eine Norm neben anderen Normen; vielmehr bildet
sie die Grundlage moralischer und rechtlicher Nor-
men überhaupt 12 und damit zugleich die Basis des
Rechtsstaats. Die Formulierung in Artikel 1 des
Grundgesetzes, dass Achtung und Schutz der unan-
tastbaren Menschenwürde „Verpflichtung aller staat-
lichen Gewalt“ ist, muss daher wörtlich genommen
werden: Mit der konsequenten Umsetzung dieser
Verpflichtung steht und fällt der Rechtsstaat.
Quelle
Beste Grüße
Nachtrag: Obiger Link zur Vorlesung geändert – sorry
Juni 15th, 2015 at 19:55
@Heldentasse: Weder @Frau Lehmann noch ich rechtfertigen irgendetwas. Die Story ist nur die: Eichmann in Jerusalem
Zu Kant im Speziellen fragst Du die Philosophen hier. Du willst jetzt nicht wirklich mit einer Anfängervorlesung in Philosophie argumentieren.
Wenn Du “Würde” selbst nicht definieren kannst, dann mache es wie ich: Lass es einfach sein und verkaufe mir das Gelaber auf einem Planeten, auf dem jeder jeden zu erschlagen, zu verarschen, auszunutzen oder einfach zu ficken versucht doch bitte nicht als etwas so tolles, dass ich jetzt verstehen müsste, nachdem mir das schon Jahrzehnte trotz Anstrengung nicht gelingen will.
Entschuldige den scheinbar rüden Ton, aber wie gesagt: Ich verstehe es nicht und dachte vorhin, Du hättest vielleicht eine profunde Idee.
Juni 15th, 2015 at 20:03
@flatter(12)
Das sollte kein Zupfer am Ohr sein, isch frach ja nur! Dass Du Dich hier und dort zeigst ist ja schon lobend vermerkt – falls Du da nach wie vor ein Mangel verspürst, kann es ja auch daran liegen, dass “Ich war ‘mal da” nich reicht (scnr). Und dass Andere Besseres vor haben: Dess iss wohl so.
Fest steht: Divide et impera funst immer – und immer gehören mindestens zwei dazu.
(*pst* ganz privat *pst*: Vllt. sind auch die Guten nur “durchschnittlich einssiebzig hoch …” Und: Vllt. sind die Jungs aus (25) mitten unter uns?? Merr weis ja so wenisch.)
@ publicviewer(27)
siehe (26), letzter Satz
Juni 15th, 2015 at 20:15
@all
Boaeji, Ihr seid ja alle wieder tierisch gut drauf (v.a. flatter & R@iner)
(Musste jama gesacht werden, gell)
Juni 15th, 2015 at 20:16
Ich bin nur gut drunter. Ich – personalmente – freue mich, von @Wat. und @langlode44 nach längerer Zeit mal wieder etwas zu lesen.
Hauptsache, mir schreit keiner ins Ohr.
Juni 15th, 2015 at 20:42
@R@iner
Ich möchte Dich nicht provozieren, und ja ich bin auf dem Gebiet der Philosophie nur Laie, mit dem einzigen Anspruch mir selber ein wenig Erkenntnis anzueignen. Wenn ich nun schreibe, dass das von Dir und Frau Lehmann geschriebene (z.B. das man die Berufung von Eichmann auf Hernn Kant als bedeutend nimmt) z.Z. nicht dazu passt, so ist dies nur meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger. Im übrigen bin ich selber im wissenschaftliche Lehrbetrieb an wenig tätig, allerdings in eine total anderen Disziplin, aber das man selber nicht alles wissenschaftlich begründen muss oder auch nur kann dürfte auch den PhilosophenInnen klar sein, dafür gibt es ja u.a. ja auch diese wunderschönen Fußnoten.;)
Im weiteren bin ich der Meinung, dass die Philosophie keinen Weltverbesserdungsanspruch hat, sie stellt auch keine Anleitung dar wo explizit geschrieben steht wie man aus dieser gequirlten Sch*isse herauskommen, in die wir uns geritten haben.
Entschuldige den scheinbar rüden Ton, aber wie gesagt: Ich verstehe es nicht und dachte vorhin, Du hättest vielleicht eine profunde Idee.
NOPE! M.E. gibt es auch nicht so eine Idee, allerhöchstens noch die kleine Hoffnung auf einen gesellschaftlichen Prozess zum Besseren, wenn die Menschheit realisiert das sie am Abgrund steht.
Beste Grüße
Juni 15th, 2015 at 20:57
#56-58
3 x :-D
@matrixmann (61)
Achtung, duck Dich, jezz kommt Schiller:
“‘Wissenschaft’
Einem ist sie die hohe, himmliche Göttin, dem anderen
Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.”
Mit welchem der Beiden willst Du diskutiern?
Juni 15th, 2015 at 20:58
@Heldentasse: Was? Unverschämtheit! Ich bitte doch höflichst darum, provoziert zu werden. Ohne ein bisschen Streit gibt es keinen Gewinn an Erkenntnis.
Das Video ist ja schauderhaft. Zu den Grenzen der Erkenntnis von Realität hast Du Kant und was die Freiheit angeht, da gibt’s was von Schopenhauer.
Juni 15th, 2015 at 21:05
@R@iner
“Ich bin nur gut drunter.” Du lüschst (s. #70)! Wat Wat. & Co.angeht: FACK!
Juni 15th, 2015 at 21:06
@Heldentasse
Tach Kollesche – hier isses lustischer als nebenan, gell?
Juni 15th, 2015 at 21:07
Es wird keinen gesellschaftlichen Prozess zum Besseren geben…30 Jahre RTL und die Massenmedien haben uns vollends verblödet oder zumindest die Meisten von uns, aber vor allem die Jugend ist mittlerweile derart konditioniert, das sie eher freiwillig zur Schlachtbank geht, als eine Revolution zu starten… :-(
Juni 15th, 2015 at 21:18
@Publicviewer
Yo, iss halt die “geistig moralische Erneuerung” – da kammer nix mache, gell? Die (allermeisten) Loit wolle halt nur panem et circenses (Chips, Marlboro & Benz).
Juni 15th, 2015 at 21:24
@ Vogel Nr. 69
Mit dem, für den sie eine Notwendigkeit ist. (Und das meine ich nicht im monetären Sinne, sondern im Sinne von überleben oder derjenige sein, der als Ballast abgeworfen wird.)
Juni 15th, 2015 at 21:47
@ Publicviewer Nr. 73
Wenn ich mir zu der Sache ein Urteil erlauben darf…
Zum einen ist die Jugend furchtbar auf Linie getrimmt, zum anderen sind sie aber auch mit sehr viel Furcht, Verboten im größeren Kontext, fehlenden Verboten im privaten Kontext und jeder Menge Abschirmung erzogen worden. Sie haben kein Bild davon, was sie dürfen, was sie nicht dürfen, sie haben kein Bild davon, was sie körperlich an Schaden anrichten können, zum anderen haben sie eine gute deutsche Erziehung genossen, in der es heißt, Angst davor zu haben, größere Veränderungen in Gang zu werfen, anderes außer Zerstörung, und wiederum aus einer anderen Perspektive ist ihnen als das Wichtigste eingehämmert worden, einer bürgerlichen Existenz nachzugehen wie die Assoziationen zu diesem Begriff angesiedelt sind.
Sie selbst sind mehr oder weniger alleingelassen mit dem, wer sie sind, was sie umgibt, Anerkennung zu finden, sich in ihrem Dasein bestätigt zu fühlen, und sich so etwas wie eine Moral und Lebensziele aufzubauen.
Statt Menschen, die ihnen einen Leitfaden in die Hand geben, gibt es nur jede Menge leere Verpsrechungen, Rattenfänger (Medien, Facebook, Konsumgüter) und keinen, der sich aus ehrlichen Motiven für sie interessiert (bei dem es zur Abwechslung einmal nicht sein Job ist, das zu tun).
…Sollte einmal geäußert werden, bevor die Standardphrasen zu diesem Thema erfolgen.
Juni 15th, 2015 at 21:50
@matrixmann: Wenn Du auf feynsinn viele Standardphrasen gelesen hättest, dann würdest Du hier nicht schreiben.
Juni 15th, 2015 at 21:58
@matrixmann: Gegen Urteile hab ich was – für Meinungen (auch und gerade für Deine) bin ich absolut. Die darfst Du nicht nur äußern, Du mußt es sogar, wenn sie jemand anderes wahrnehmen können soll.
Und gerade hier wird doch immer so charmant darum gebeten ;)
Juni 15th, 2015 at 22:07
@ R@iner Nr. 77 (auch Wat. Nr. 78)
Ich habe nur den Eindruck, dass sich häufig Leute versuchen darüber ein Urteil zu erlauben, die sich nicht zwingend mit der Seite der Jugend auseinandergesetzt haben. Das mag auch manchmal eine Frage des Alters sein, denn du findest wenigere Personen, die vielleicht nur ein paar Jahrgänge älter sind, die diese Eigenschaften an ihr kritisieren, weil sie selbst dieses Verhalten allzu gut an den Tag legen, und, schlichtweg, wer schon Mitte 30 oder älter ist, der ist einfach zu weit weg von den Erfahrungen, die die jetzigen Generationen machen.
Das vergessen aber viele.
Es ist etwas anderes, seine Teenager-Jahre in den 80ern zu erleben als in den turbulenten 90er Jahren oder gar in den verlorenen 2000er Jahren.
Juni 15th, 2015 at 22:11
@Vogel (65)
Minimum ist 3 ;)
Edit: Eine Medaille hat schließlich auch drei Flächen.
Juni 15th, 2015 at 22:19
Was “Jugend” betrifft, gibt es mE eine ‘Parallele’. Sie war für die jeweiligen Erwachsenen-Generationen (zu allen Zeiten) ganz platt und übertrieben ausgedrückt: immer mißraten, verkommen, faul und taugte nix, odda so.
Jugend muß aber anders sein als Erwachsene!
Meine Frage wäre höchstens – ist sie heute wirklich anders als die ‘Alten’? Ich würde ja sagen: Ja.
Allerdings gab’s auch schon stichhaltige Argumente dagegen…
Juni 15th, 2015 at 22:37
@ Wat. Nr. 81
Käme darauf an, wie “anders als die ‘Alten’” zu verstehen wäre.
Juni 15th, 2015 at 22:56
LOL @matrixmann(82), der Satz könnte glatt von mir sein. :D
Juni 15th, 2015 at 23:48
@ Wat. Nr. 83
Ich meine das nicht im vulgären Sinne, sondern ernsthaft.
Juni 16th, 2015 at 00:23
Ja, ich auch – denn eigentlich ist mit diesem Satz schon die Frage ‘geklärt’: “Was ist anders, wer bestimmt das”
Ich bin auch ganz anders als jede(r) andere und doch wieder so gleich.
Gut’s Nächtle Dir, sleep well.
Juni 16th, 2015 at 07:27
@Vogel
Tach Kollesche – hier isses lustischer als nebenan, gell?
Gott zum Gruße, werter Herr Vogel,
das es hier gar lustig ist mag ich nicht bestreiten. Aber wohl dem der die Vielfalt nutzt, obwohl im Grunde auf der Nachbarseite der gemeine Pöbel gar oft sein Unwesen treibt, was auch wackere Foristen schrecken mag.
Beste Grüße
Juni 16th, 2015 at 07:50
@R@iner
Ohne ein bisschen Streit gibt es keinen Gewinn an Erkenntnis.
Das mag ja sein, nur ist dieses Medium kommunikativ ein weniglich eingeschränkt, dass man es vorerst lieber ernst mit der Netiquette nehmen sollte.
Zu den Grenzen der Erkenntnis von Realität hast Du Kant und was die Freiheit angeht, da gibt’s was von Schopenhauer.
Genau, und fürs Bad nehme ich Meister Proper sowie für die Wäsche nur Persil, da weiß man was man hat! ;)
Nur mischen sollte man beides halt nicht unbedingt, zumal Herr Schopenhauer den kategorischen Imperativ verneinte, was mir persönlich nicht so behagt. Vielleicht sollte es mal mit Hegel versuchen, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn!
Beste Grüße
Juni 16th, 2015 at 10:26
Sehr schöne Zusammenfassung des gängigen ‘postmodernen’ Meinungsunwesens – wohlfeile Regalware. Aber was haben @Wat. gegen Urteile? Wobei ich mal davon ausgehen möchte, dass sie sich von bloßen Meinungen dadurch unterscheiden, dass sie begründbar oder sich zumindest ihrer Prämissen bewusst sind?
Juni 16th, 2015 at 10:41
Wenn ich mich kurz mal in die Diskussion um „die Würde des Menschen“ einmischen dürfte? Würde ist ein abstrakter Begriff und keine DIN-Norm. Ein Chinese hat einen anderen Würde-Begriff als wir Westeuropäer. Ein Afrikaner ebenfalls.
Würde ist meiner Meinung nach zeitlich, örtlich und sozial eingebunden. Die Menschenwürde, über die wir hier reden, ist nur ein Produkt der christlichen Aufklärung und vor allem der französischen Revolution. Gibt es sie überhaupt? Und wenn ja, wie sieht sie aus? Darauf wird jeder für sich eine eigene Antwort finden.
Auch der Würdebegriff hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Würde war für Konfuzius oder die ollen Griechen mit Tugend und Verantwortung verbunden. Die Menschenwürde ist recht neu und hat jeder qua Geburt. Hier fehlt das Verpflichtende. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, für Kant wäre dieser Satz – alleine gesehen – Unsinn gewesen. Siehe Heldentasses Folterbeispiel. Denn eine Würde, die nicht erarbeitet wird, war für ihn unvorstellbar.
Einfacher ist es, über das Recht des Menschen zu reden. Obwohl auch dieser Begriff jede Menge Fallen bereithält. Recht ist jedoch der Versuch der Normierung. Wobei auch diese sich im Lauf der Zeit immer wieder ändert. Über Recht kann man diskutieren, eben weil es normiert. Weil es im günstigsten Fall Legitimität in Legalität überführt.
Jeder Mensch hat ein Recht auf genügend zu essen und ein Dach über dem Kopf. Das hat etwas mit Notwendigkeit zu tun, nicht unbedingt mit Würde. Darüber kann man jedoch diskutieren.
Handelte ein Résistance-Kämpfer, der einen Nazi umlegte, würdevoll? Diese Frage ist absurd und völlig irrelevant. Wenn man sie anders stellt: Handelte er legal? Dann kann man eine Antwort geben, die ganz klar „Nein“ heißt. Wenn man nach der Legitimität frägt, sieht die Antwort genau umgekehrt aus.
Ein US-amerikanischer Waterboarder handelt nach amerikanischem Gesetz eventuell legal (weiß ich jedoch nicht und bezweifle es auch). In meinen Augen handelt er jedoch nicht legitim.
Die Frage der Würde stellt sich für mich nur in der Beziehung zur gesellschaftlichen Stellung. Ein Bundespräsident, der sich auf dem Oktoberfest für 700 € Bier in den Kopf schüttet und sich das auch noch komplett bezahlen lässt, handelt wenig würdevoll. Egal ob legal oder nicht. Die Legitimität steht hier nicht zur Debatte. Vielleicht stimmt es ja zu Hause nicht.
––––––––––
Hallo flatter,
kein Kommentar, nur eine Anerkennung. Dein Text „Nationalgefühl“ ist ein echt starkes Stück Prosa.
Juni 16th, 2015 at 11:40
OT: Interessantes über das Wurmgeschütz.
Juni 16th, 2015 at 12:02
@Thelonious #89
Die Frage der Würde stellt sich für mich nur in der Beziehung zur gesellschaftlichen Stellung.
Ist die Menschenwürde wirklich nur diesbezüglich relevant? Ohne es selber begründen oder gar sauber ableiten zu können verweise ich auf folgende Aussage, die m.E. schon einen anderen, sehr gewichtigen, Schwerpunkt setzt:
Trennen wir wie angedeutet Bereiche und Ebenen rechtsmoralischen Urteilens, so können wir weite Teile der Menschenwürdenorm rekonstruieren, ohne dazu einen absoluten Wert à la Kant annehmen zu müssen. Unsere ‚Würde‘ steht abkürzend für unseren gültigen Anspruch auf starke Rechte. Starke Rechte sind unter normalen Umständen weder abwägbar noch abstufbar. Sie schützen uns vor konsequentialistischen Kalkülen auf Kosten unserer menschenrechtlich zentralenund grundlegenden Interessen.
Quelle
Besten Gruß
Juni 16th, 2015 at 12:09
Ich gebe dann jetzt halt mal auch meinen Senf dazu:
Art. 1 GG ist die unmittelbare Konsequenz aus der Naziherrschaft und m.E. daher eine Art Mahnmal. “Unantastbar” bedeutet hier, dass es keine Bedingungen gibt, die daran etwas ändern, keine gesetzliche Einschränkung, mit der die “Würde des Menschen” eingeschränkt oder ausgesetzt werden darf. In anderen Texten heißt so etwas auch “unteilbar”. Im Kern bedeutet das also, dass die Menschenrechte uneingeschränkt gelten, so lange das GG gilt. Nicht die “Würde” ist hier der entscheidende Begriff, sondern “unantastbar”.
Juni 16th, 2015 at 12:32
@flatter
Ich denke Dein Ansatz ganz praktisch die Menschenwürde quasi mit den Menschenrechten gleich zu setzen ist ok. Zumal es ja auch noch sein kann, da das GG zeitlich teilweise vor der UN-Menschenrechtsresolution erarbeitet wurde, das die GründerInnen es womöglich auch so auffassten aber ihnen nur das “richtige” Wort fehlte.
Beste Grüße
Juni 16th, 2015 at 12:45
“Es kann nicht sein, dass die griechische Regierung vor allem im Parteiinteresse agiert und sagt, das waren unsere Wahlversprechen und die müssen wir einhalten.”
Die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) erklärte am Montag dem Deutschlandfunk, weshalb sich die griechische Linkspartei Syriza unverantwortlich verhalte (jW – Zitat des Tages)
Ein Narr, der etwas auf Wahlversprechen gibt. Was hätte das auch mit Demokratie zu tun? Und auch hier herrscht Merkelsche Diktion (Duktus…?): ‘Es kann nicht sein dass…’. Vielleicht doch eine Art Frauenleiden (Pispers).
Juni 16th, 2015 at 12:49
Diese austauschbaren Floskelautomaten ekeln mich derart an, das kann ich kaum in Worte fassen. Ob Frau Roth sich an Sätze erinnert wie “Macht kaputt, was euch kaputtmacht”? Geht es korrupter als diese widerwärtige Sesselbesetzerin?
Manchmal male ich mir Höllenqualen aus. Solchen Kreaturen wünsche ich eine Ewigkeit, umgeben nur von Duplikaten der eigenen Person.
Juni 16th, 2015 at 12:51
@Peinhart(88)
Was Wat. gegen Urteile hat?
Nun – mit Deiner Umschreibung des Begriffs – Nichts.
Allerdings ist in meiner Alltagssprache ein Urteil immer etwas unumstößliches, eingemeißeltes.
Daraus folgt: Mit meiner Begriffsauffassung von “Urteil” ist eine Diskussion frucht- und sinnlos…
Juni 16th, 2015 at 13:01
@Wat. – Vielleicht kommt dieser Alltagsauffassung aber auch daher, dass man einem ‘Urteil’ nicht nur eine ‘Meinung’ als Einwand gegenüberstellen kann, sondern sie eben auch begründen müsste. Bei mir ist, nicht zuletzt ebenfalls aus solchen Alltagserwägungen heraus, ‘Meinung’ nicht so wohl gelitten… Insbesondere bei dem oft gehörten, ebenso bekräftigenden wie seltsamerweise auch entschuldigenden Abschluss ‘Das ist meine Meinung’ kann man eigentlich immer fragen ‘Und woher hast du sie…?’.
Juni 16th, 2015 at 13:03
@Thelonious(89)
“Jeder Mensch hat ein Recht auf genügend zu essen und ein Dach über dem Kopf. Das hat etwas mit Notwendigkeit zu tun, nicht unbedingt mit Würde. Darüber kann man jedoch diskutieren.”
Och, ob Recht oder Würde wäre da gar nicht mein Diskussionsthema – meines wäre: Warum muß mir überhaupt erst jemand ein Recht auf all das einräumen und meine Würde schützen versuchen :P
Juni 16th, 2015 at 13:04
Oh jetzt wird es philosophisch…woher man seine Meinung..?
Juni 16th, 2015 at 13:06
@Peinhart(97)
Jo, woher kommt sie denn…
So ist das mit den Lebensbedingungen und persönlichen Erfahrungen:
Wer setzt Dein Urteil wie um? Haste keinen? Wat machste nu damit…
;)
Juni 16th, 2015 at 13:16
“Urteile” sind zunächst einmal schlicht Aussagen. Ein Schluss ist ein (synthetisches) Urteil. Ein Befund ist ein (analytisches) Urteil. Ein Urteil ist keine Aussage mit Ewigkeitswert. Siehe “Revision”.
Juni 16th, 2015 at 13:19
Ich mach ja auch kein Begriffslexikon auf, nach dem dieser Begriff nur so und nicht anders benutzt werden darf.
Auf Nachfrage, warum ich was gegen Urteile habe, habe ich geantwortet – ich mag das Wort eben einfach nicht.
Peace.
Juni 16th, 2015 at 13:23
Peace? Never! Fire!!!!
OT: Sag’ mir bitte wer, dass dieses Rührstück hier fiktional ist!
Juni 16th, 2015 at 13:31
Fire? Mit 4 Ausrufezeichen und nicht einself? Und nur weil ich über so ‘nen doofes Thema wie “Ich fühle bei “Urteil” anders” nicht streiten kann und will.
Nö, uns flatter.
Komm, dann rück mit was für mich zu streitendem rüber :o
Juni 16th, 2015 at 13:44
@flatter
Sag’ mir bitte wer, dass dieses Rührstück hier fiktional ist!
Ach was, ist das schön! Es hat etwas von Lady Die die ja auch ihren Titel verlor, und trotzdem für uns alle da war. Nur abtreten wird der Abgeordnete der Herzen wohl etwas anders, vermutlich eher analog zu King Elvis, und zwar in dem er sich zu sehr an Deutschländer- Würstchen delektiert und irgendwann ganz einfach daran platzt.
Beste Grüße
Juni 16th, 2015 at 13:56
Zum ‘Rührstück’ und zum ‘Floskelautomat’ – man gibt sich überhaupt keine Mühe mehr, diese ‘Demokratie’ wenigstens noch irgendwie zu simulieren, sondern bekennt sich mittlerweile offen zu ihrem Showcharakter, als auch nur noch einem weiteren Element kulturindustrieller Produktion. Partei- und Wahlprogramme sind endgültig und offiziell – siehe auch Gabriel und weiland ja schon Müntefering – auf dem Level ohnehin nie ernstgemeinter Werbesprüche angekommen. Es kommt ja auch keiner auf die Idee, die Firma, dessen Axe-Deo er benutzt, zu verklagen, weil ihm immer noch keine Horden von Blondinen hinterherlaufen, die ihm die Kleider vom Leib reissen wollen. Also was solls? Und was bitte diskutieren wir hier noch?
Edit: passt.
Juni 16th, 2015 at 15:29
@Heldentasse #87: Wenn dir Schopenhauers Kritik am KI nicht so sehr behagt, solltest du Hegel diesbezüglich besser nicht lesen, – obwohl, eigentlich gerade deshalb – von Nietzsche ganz zu schweigen. Und und und. Kann mich grad garnicht erinnern, ob es irgendeinen Philosophen gibt, der da
‘nen gutes Haar dran gelassennix dran zu ‘kritteln’ gehabt hat.Oder hab’ ich dich da missverstanden?
***
@Peinhart “Wahlversprechen”: Hab’ neulich einem Politiklehrer gelauscht, der das mit Art.38 GG erklärte.
“Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages [...]sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.”
Mit “Wählerauftrag” ist da nix; einmal gewählt kannste ‘machen was du willst’ und nur weil du evtl. nochmal ins Parlament willst (lebenslange Pensionsansprüche kriegt man iirc erst nach zwei vollen Durchgängen) hältste dich dann hier und da an das versprochene.
Demokratisch ist das freilich nicht, aber legal. Not nice.
Juni 16th, 2015 at 15:45
@Stony(107)
Wer meint, da würde sich niemand an Partei-Programme und Wahlversprechen halten, dem empfehle ich, diese mal ganz nüchtern (im wahrsten Wortsinn) zu lesen.
Für (fast) jeden Geschmack was dabei. Da widerspricht ein Absatz dem anderen.
Aber was soll’s, ist ja auch nur Werbung.^^
Juni 16th, 2015 at 15:53
@Stony #107 – “…und nur weil du evtl. nochmal ins Parlament willst [...] hältste dich dann hier und da an das versprochene”
Oder weil du ein Gewissen hast… ;)
Juni 16th, 2015 at 16:16
@Wat.: Joa, mir (bzw. ihm) ging es da auch nur um den Wähler, resp., daß es um diesen halt nicht (unbedingt) geht.
Auf so ‘ne Wahlliste muß man auch erstmal kommen, gibt ja kaum wen der/die direkt ins Parlament gewählt wird, ohne Partei. (Das Wahlsystem mit den Überhangscheiß ist auch grausig…)
Gehört (aus meiner Sicht) ein ordentliches Maß an selektiver Wahrnehmung des GG dazu, aber mit solchen Punkten kann man sich das durchaus selbst ‘verargumentieren’ – anderenfalls müßten die ja reihenweise an kognitiver Dissonaz verzweifeln.
@Peinhart: Hihi, soll vorkommen – kann man wahrscheinlich (leider) an den paar Fingern abzählen die man hat… (Beim ‘nur’ hat der Zyniker in mir die Überhand gewonnen)
Juni 16th, 2015 at 16:53
Nachtrag zum Gewissen: Ein Eichmann hat auch ein gutes Gewissen gehabt bei dem was er tat. Und Müntefering, Gauck und wie sie alle heißen sicher ebenso. Kommt halt drauf an was man für (ethische) Standpunkte hat und wo man seine Verantwortung sieht.
(Pöses) dummes Steinchen; schweig schon still.
Juni 16th, 2015 at 17:06
Das sehe ich ganz genauso..wie halb Amerika nämlich auch..
Juni 16th, 2015 at 17:35
btw: Liebe Kommentatorinnen, liebe Kommentatoren, immer hübsch freundlich bleiben, sonst droht Ungemach!
(
SchleimSponlink, via dem netten Korpulenten, mit der herzerfrischenden Lache)Juni 16th, 2015 at 18:01
@ Stony Nr. 113
Wenn sich ein Unternehmen darüber aufregen darf…
…dann hätte sich der Präsident der Russischen Förderation schon lang über die Хуйло-Beschimpfungen beschweren dürfen, die seit dem Maidan im Umlauf sind.
Aber Wahrscheinlich liegt es dann daran, dass er andere Dinge zu tun hat, als darüber vor einem Gericht zu klagen. Wo kein Kläger, dort kein Richter.
Juni 16th, 2015 at 19:25
Der einzige Mann, der Chuck Norris beim Fingerhakeln je bezwang geht doch nicht irgendwo betteln… ;)
Juni 16th, 2015 at 19:43
Nehme eher an, es ist darauf zurückzuführen, dass er einfach wichtigeres zu tun hat als sich über ein paar Beschimpfungen aufzuregen. So lang er sie sich nicht im eigenen Parlament anhören muss…
Schmähgesänge begleiten zwar die, die dich morgen stürzen wollen, aber ausreichend davon belassen es auch dabei.
Juni 16th, 2015 at 20:10
@Stony -113: Ui, das war mir nicht klar: “… Das kann etwa der Fall sein, wenn ein Beitrag … unwahre Tatsachenbehauptungen enthält, …”
Dann müssen sie beim Spiegelfechter zumachen oder moderieren. :-D
Oh weh, alle Wirschaftsteile aller Zeitungen können auch aufgeben: “Wenn ich es nicht beweisen kann, sollte ich es auch nicht schreiben“
Auch Werturteile – worüber auch immer – sollten stets einen Sachbezug aufweisen.
Also ich fand das Wetter heute prima, zumindest relativ betrachtet. Von mir.
Juni 17th, 2015 at 11:45
Es ist so eine Sache mit dem internet. Das ist soo schnell und ich so langsam.
@heldentasse: Ladwig argumentiert mit dem „modernen“, westlichen Würdebegriff. Im wissenschaftlichen Diskurs mag dies angehen. In der gesellschaftlichen Diskussion leitet er meiner Meinung nach in die Irre.
„Würde“ war über die Jahrhunderte hinweg ein ideologischer und, viel entscheidender, elitärer Begriff. Er hängt sehr stark von der Sozialisation ab und man muss ihn noch in die persönliche und gesellschaftliche Ebene unterteilen. In der antiken polis, im römischen Reich, hatte nur der freie Bürger eine Würde. Ein Sklave oder Leibeigener jedoch nicht. Was letztere jedoch hatten, zumindest in der Theorie, waren Rechte. In der Ständegesellschaft des Mittelalters war es ähnlich. Klerus und Adel waren die Würdigen des Landes. Ein Bauer oder Tagelöhner wäre nie auf die Idee gekommen, Würde einzufordern. Würde war Luxus. Was der dritte Stand jedoch forderte, waren Rechte.
Während der Aufklärung forderte das Bürgertum dann seine Würde ein. Es wollte in den elitären Kreis aufgenommen werden. (Wobei wir zwischen französischer und deutscher Aufklärung gerechterweise trennen müssen). Hegels Staatsbild ist ein schönes Beispiel dafür. Die alten Eliten sollten im wesentlichen auch die neuen sein, eben ein wenig aufgeklärter. Nur sie waren würdig. Der restliche Pöbel nicht.
Das hat sich bis in unsere Zeit gehalten. Ein Erwin Rommel durfte sich erschießen, weil er als Generalfeldmarschall einen würdevollen Tod verdient hatte. Ein Erwin Gröger wurde einfach aufgeknüpft, denn der war nur Matrose und Schlosser.
Deswegen halte ich es schon vom allgemein sprachlichen Gebrauch für schwierig, mit dem Begriff Würde zu argumentieren. Daher bevorzuge ich das Wort „Recht“.
Und flatter hat natürlich recht, wenn er schreibt, dass Artikel 1 GG nur im geschichtlichen Zusammenhang zu sehen ist.
„Recht“ und Würde als äquivalent zu betrachten, ist auch schwierig. Ein syrischer Flüchtling in einem Flüchtlingslager hat erst einmal das Recht auf Hilfe, Würde ist ihm dabei erst einmal herzlich egal. Diese spielt erst dann wieder eine Rolle, wenn er aus der akut lebensbedrohlichen Situation herauskommt. Weiter oben schrieb ich von Würde als Luxusgut. Das mag übertrieben sein, aber man muss sie sich leisten können.
Hartz IV ist eine äußerst würdelose Maschinerie. Eben weil man sich Würde in unserer Gesellschaft verdienen muss. Da mag die wissenschaftliche Bedeutung des Wortes so anders sein, wie sie will. Würde lässt sich bei uns einfacher beschneiden als Rechte.
Aber vielleicht ist das auch nur Korinthenkackerei.
@wat: Ich vermute du hast mich ein wenig missverstanden. Ich schreibe unterscheide zwischen Recht und Gnade. Recht entsteht im besten Falle aus einem gesellschaftlichen Konsens heraus. Und ist ein Vertrag, der gilt. Etwas habhaftes. Gnade wird gewährt oder eben eingeräumt. Oder eben nicht. Und wie gesagt, Würde ist Luxus. Ich halte es da mit dem Kaiser Wilhelm. Das wird sich nie durchsetzen. Ich bleibe beim Pferd. :)
Juni 17th, 2015 at 11:50
@Thelonious: Ich weiß nicht, ob das Korinthenkackerei ist. Für mich sind ein paar Aspekte dabei, die ich so noch nicht gesehen habe.
Danke dafür.
Juni 17th, 2015 at 12:13
@Thelonious
Danke für die offensichtlich fachkundige Resonanz, die ich als Laie nun so interpretiere das man nun besser nicht mit dem Begriff der “Würde” operieren sollte, weil dieser so schwer zu fassen ist.
Ähnliche Schwierigkeiten sehe ich dann auch in der Begrifflichkeit zur “Wahrheit” die ja von flatter in der neusten Diskussionsrunde mit der “Würde” in Verbindung gebracht wird.
Vielleicht hülfe es vielmehr anstatt über “Würde und Wahrheit” über “Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit” zu diskutieren?!
Beste Grüße
Juni 17th, 2015 at 12:25
@Thelonius, Heldentasse: Kurze Durchsage aus Spanien: Wer ab dem 1. Juli etwas gegen das Königshaus sagt – das betrifft auch das Internet -, wird als Terrorist betrachtet. (Quelle)
Passt. Darauf ein Corona Extra.
Juni 17th, 2015 at 15:29
@R@iner 121: Hmmm, steckt die Staatsanwaltschaft die gegen Mitglieder der royalen Familie ermittelt ab sofort in einer Zwickmühle (oder ist das schon durch)?
117: Jo, ein Schenkelklopfer jagt den nächsten, wenn man genauer drüber nachdenkt. Ein wenig Mäßigung hier und da finde ich eigentlich ganz gut (täte auch mir hin und wieder not), aber so zu übertreiben ist halt echt panne. Naja, haben wenigstens die gebeutelten Abmahnanwälte was zu tun…
Juni 17th, 2015 at 15:49
@Stony: Nein, durch ist das noch nicht. Es handelt sich nur um die Schwester des akt. Königs, der Geldwäsche vorgeworfen wird und um ihren Mann. Letzte Woche wurde der Frau von ihrem Bruder ein Titel entzogen, ich verfolge das aber nicht so genau.
Betrug im Kapitalismus, naja, was soll’s.
Juni 17th, 2015 at 16:02
Okay, danke.
Juni 18th, 2015 at 19:18
Noch ein kleines Zuckerl von Reiner Wandler: Festes Zuhause für US-Airforce
Spanien ist künftig Dreh- und Angelpunkt wenn es um die US-Strategie in Afrika geht. Der stellvertretende US-Aussenminister Tony Blinken und sein spanischer Kollege Ignacio Ibáñez unterzeichneten am Mittwochnachmittag ein bilaterales Abkommen, in dem der Luftwaffenstützpunkt Morón de la Frontera, rund 50 Kilometer von der südspanischen Stadt Sevilla entfernt, für unbestimmte Zeiten der US-Airforce überlassen wird. Bisher wurde die US-Präsenz von Madrid jährlich verlängert. Ursprünglich sollte US-Aussenminister John Kerry zur Unterzeichnung anreisen. Doch dieser erholt sich von einem Fahrradunfall, bei dem er sich ein Bein brach.
Die US-Airforce wird in Morón eine Schnelle Eingreiftruppe stationieren, die US-Interessen in Afrika schützen soll. Dazu werden die 800 Soldaten auf 2.200 aufgestockt. Ihnen stehen 26 Flugzeuge statt bisher 17 zur Verfügung. Insgesamt können – so das neue Abkommen – bis zu 3.000 Mann und 44 Flugzeuge stationiert werden. [..]