In Polen werden parlamentarische Wahlen einmal mehr zur Ohrfeige für das Establishment, das nicht erkennen will, wo der Unterschied zwischen Demokratie und Wahlzirkus liegt. Wofür Ost und West jeweils viele Jahrzehnte brauchten, das hat die postkommunistische Mafia in gerade mal 20 Jahren geschafft – Verkrustung, Vetternwirtschaft, Realitätsverlust. Wohin man schaut, lehren neue politische Kräfte die Alteingesessenen das Fürchten.
Ja, sogar in Deutschland, wo die AfD viele Achtungserfolge gelandet hat. Etablieren kann sich hier aber keine neue Strömung, denn sie stößt auf das politische Immunsystem, das Alternativen unmöglich macht. Ein Gegenbeispiel scheinen die Grünen darzustellen, aber das täuscht. Nicht nur, dass in den 80er Jahren die Voraussetzungen noch andere waren. Die Grünen rekrutierten sich aus großen stabilen Strukturen – Friedensbewegung, Ökobewegung, linke 68er, K-Gruppen und Atomkraftgegner. Viele von ihnen waren geschult und rhetorisch auf der Höhe.
Gegen für ist für
Es waren bereits massenhaft ‘Grüne’ organisiert und politisch erfahren. Es gab sogar eine journalistische Nische, über die sie ihre Themen setzten. Man konnte sie nicht verhindern, musste sie also korrumpieren, was hervorragend gelang. Heute sind aus linken Ökopaxen vegane Mittelstands-Atlantiker geworden. Mancher mag “Die Linke” jetzt noch anführen, die aber mit dem Vorläufer SED/PDS mehr als etabliert war und im Westen auf Gewerkschaftsstrukturen aufbaute.
Neue Parteien haben keine Chance und damit hat auch keine neue Idee eine Chance in dieser ‘Demokratie’- selbst eine AfD, die in ihren Reihen einige Talkshowsterne hatte und mit ihrem neoliberal-reaktionären Profil im Mainstream liegt, hat keine. Die Medien funktionieren hier bestens im Kampf gegen jede Veränderung. Die privaten Besitzer der Medienkonzerne haben kein Interesse daran, sich mit weiteren Funktionärseliten zu arrangieren, das ist ein Hauptproblem aufstrebender Parteien. Die öffentlich-rechtlichen werden ihrerseits von den etablierten Parteien kontrolliert, da ist die Sympathie noch bescheideneŕ.
Das haben sowohl die Piraten als auch die AfD erlebt. Für beide war und ist aber das noch größere Problem, bundesweit lebensfähige Strukturen zu bilden. In dieser kopflastigen politischen Landschaft, in der die Zentralgewalt die entscheidende ist, muss eine Partei bundesweit so aufgestellt sein, dass sie mit den etablierten konkurrieren kann. Das heißt vor allem, dass es hunderte Funktionäre braucht, die sich souverän im politischen Geschäft bewegen, nicht auffallen und nur innerhalb geplanter Aktionen für Aufsehen sorgen.
Die Schleifmaschine
Dummerweise sind die Mitglieder neuer Parteien nicht alle solche Sprechpuppen und blamieren sich damit zwangsläufig immer wieder, sobald sie sich öffentlich äußern. Bevor sich eine gefestigte Linie bilden kann, die von grauen Krawattenzombies in die Mikrophone diktiert werden kann, sind solche Parteien bereits vernichtet. Dafür sorgen jene Medien, die begierig auf die Fehler der inkompetenten Parteigänger warten, um damit ihren Boulevard zu besorgen.
Von linken Bewegungen brauchen wir erst gar nicht anzufangen. Man stelle sich vor, eine unbeholfene Bürgerbewegung verstieße auch noch gegen das Verbot, Marx zu lesen oder wäre gar gegen die “Marktwirtschaft” – sie würde schon im Keim erstickt. Diese ‘Demokratie’ sieht keine Alternativen vor, keine inhatlichen und schon gar keine strukturellen. Im Gegenteil; was Bürokratie und Kapital nicht direkt verhindern können, darum kümmern sich spezielle ‘Dienste’, die schon immer gern etwas mit “Schutz” im Namen trugen.
Juni 8th, 2015 at 23:12
Auch hier kann man in der Praxis nachverfolgen, wie der von Dir skizzierte Entwurf einer Degradierung funktional aussieht:
https://quergedachtes.wordpress.com/2015/05/02/die-rote-linie/
Und mir schlägt man bisweilen vor, ich solle doch in die Politik gehen, wenn ich etwas verändern wolle. ABSURD!
Juni 8th, 2015 at 23:33
Es war wohl kein Zufall, dass die Indignados nicht mit den Medien reden wollten. Genauso wenig wie Grillo’s Leute. Einfach eine Frage des Überlebensinstinkts.
Juni 8th, 2015 at 23:56
Kapitalismus ohne Kapitalismus ist halt weder zu haben noch zu kriegen.
Gegenbeweise nähme ich dennoch freudig entgegen…
Juni 9th, 2015 at 09:20
Über folgende Punkte lohnt es sich – meiner Meinung nach – nachzudenken
1. Verlängerung der Wahlperiode von vier auf fünf Jahre, zwingend gebunden an plebiszitäre Elemente. Auch unter Beibehaltung einer vierjährigen Legislaturperiode ist generell anzustreben, das Volk bei Grundsatzentscheidungen an der politischen Willensbildung auf Bundesebene durch die Möglichkeit von Volksabstimmungen auf Bundes- und Landesebene zu beteiligen. Als Beispiel – stellvertretend für viele andere – fällt darunter auch der Einsatz der Bundeswehr unter dem UN-ISAF Mandat in Afghanistan.
2. die Parteienfinanzierung bzw. die der freien Mandatsträger an die Anzahl der als gültig abgegebenen Stimmen und darüber hinaus an die tatsächliche Dauer der jeweiligen Wahlperiode zu koppeln. (Wird der Wählerauftrag, wie z. B. in der 15. Wahlperiode, nicht vollständig erfüllt ist die Parteienfinanzierung der nachfolgenden Legislaturperiode anteilig um den entsprechenden Betrag zu kürzen!)
3. Im Falle der Beibehaltung der Landeslisten und / oder einer Bundesliste (Zweitstimmen) ist die Anzahl der Abgeordneten prozentual an diese zu koppeln. Bsp.: 40 Mio. Wahlberechtigte und 20 Mio. abgegebener gültiger Stimmen führt zu einer Halbierung der zu vergebenden Zweitsitze im Bundestag.
4. Die fünf Prozent Hürde wird im Falle der Beibehaltung von Landeslisten und / oder einer Bundesliste (Zweitstimmen) abgeschafft oder auf 3 Prozent abgesenkt (wäre als Kompromiss zur Vermeidung von Zuständen in der Parteienzersplitterung im Parlament der Weimarer Republik geschuldet)
5. der Bundespräsident vom Volk gewählt wird und dessen Wahl zusammen mit der Bundestagswahl durchgeführt wird (Artikel 54 GG wäre entsprechend abzuändern). Hintergrund ist, dass auf Grund von Ansehen und Würde dieses Amtes das in Vergangenheit übliche “parteipolitische Geschachere” um das erste Staatsamt aufhören muss)
6. Beschränkung auf maximal zwei Legislaturperioden oder – im Falle von Unterbrechungen – max. 8 Jahren aller in die Bundesregierung (Exekutive bzw. Minister) gewählten Abgeordneten.
7. Zulassung eines Volksbegehens (z. B. zur Auflösung des Parlaments) in drei Stufen. Im Grundgesetz ist der Artikel GG 20 um einen Satz (5) entsprechend zu ergänzen.
8. Strikte Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative. Die Artikel GG 94 und 95 sind entsprechend abzuändern. Mein Vorschlag zur Wahl der Richter an das Bundesverfassungsgericht / Oberlandesgerichten:
- Richter am BVerfG als auch den Oberlandesgerichten dürfen keiner Partei angehören
- die Wahl der Richter erfolgt durch einen Richterausschuss aus Richtern vom BVerfG und OLG, Verfassungsrechtlern und “Schöffen”.
- Das Anforderungsprofil an ein Richteramt des 1. und 2. Senats am BVerfG ist klar festzuschreiben. Kanditaten müssen ihre Qualifikation nachweisen.
- Das Mindestalter für Richter am BVerfG beträgt 45 Jahre.
9. Zur Verhinderung der politischen Infiltration durch „Parteisoldaten“ an wichtigen (staatlichen) Institutionen wie – neben anderen – z. B. Deutsche Bundesbank, Rundfunkräte, Landesbanken, …. dürfen die (Vorstands)Mitglieder der operativen Geschäftsführung als auch die Aufsichtsräte bei Aktiengesellschaften bzw. Verwaltungsbeiräten in den Landesbanken keiner Partei angehören bzw. durch ausgeschiedene Bundestagsabgeordnete – auch nach Rückgabe der Parteimitgliedschaft – besetzt werden.
Des Weiteren ist es mein Wunsch, dass eine unabhängige Presse über die Berichterstattung vom politischen Tagesgeschehen hinaus verstärkt Missstände in der Bundesrepublik Deutschland nicht nur aufzeigt, sondern auch in ihrer Funktion als „vierte Gewalt“ mit Reformvorschlägen zukünftig das „öffentliche Mandat“ wahrnimmt.
Wenn ich schon dabei bin erlaube ich mir an dieser Stelle meine Gedanken bez. einer ordentlichen Staatsfinanzierung zu posten:
Änderung das Artikels 115 GG:
(1) Die Ausgaben der öffentlichen Hand dürfen die Einnahmen aus Steuern und Abgaben nicht übersteigen.
(2) Schuldverschreibungen, (Zwangs)Anleihen, Aufnahme von Krediten, die Emission von (Bundes)Wertpapieren oder anderer Finanzierungsinstrumente und deren Handel seitens der öffentlichen Hand sind verboten.
(3) Die Steuerbelastung der Bürger aus allen zu erzielenden Einkünften und dem EBIT nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) mit Stand „Datum“ bei Selbstständigen, juristischen Personen und Personengesellschaften ist gleich hoch und beträgt maximal 15 Prozent.
(4) Auf alle Waren und Dienstleistungen wird eine einheitliche Umsatzsteuer erhoben, die maximal 15 Prozent beträgt. Auf Rechnungen sind Steuern und Abgaben getrennt auszuweisen.
(5) Steuern und Abgaben sind auf maximal 35 Prozent vom durchschnittlichen Jahreseinkommen unter Berücksichtigung von Satz (3) im Zeitraum zwischen dem 01. Januar und dem 31. Dezember begrenzt. Darüber hinausgehende Belastungen sind im ersten Quartal des Folgejahres von der öffentlichen Hand (zzgl. 3 Prozent über dem Basiszinssatz nach BGB) zurück zu zahlen.
(6) Zwangsabgaben und -steuern auf bereits versteuertes Privatvermögen sind verboten (Doppelbesteuerung, Entfall der Erbschafts- und Schenkungssteuer). Weiterhin darf Privatvermögen nicht vergemeinschaftet werden (Art. 15 Grundgesetz ist entsprechend abzuändern).
(7) Eine Änderung (Ergänzung, Wegfall oder im Inhalt) der Sätze (1) bis (6) bedarf einer 2/3 Zustimmung von mindestens 50 Prozent der wahlberechtigten deutschen Staatsbürger.
Noch einige Missstände, welche es zu beseitigen gilt:
Um zu verhindern, dass Banken nach der Währungsreform wieder zu „Zockerbuden“ verkommen, gilt es folgende Punkte – neben anderen – umzusetzen:
1. Das Investmentbanking ist von dem der Geschäftsbanken nach dem s. g. Glass-Steagall Act zu trennen.
2. Rückführung der geld- und währungspolitischen Souveränität der Europäischen Zentralbank auf die Deutsche Bundesbank. Der Deutschen Bundesbank obliegt die alleinige Verantwortung für die Geldpolitik in der Bundesrepublik Deutschland.
3. Von Weisungen der Exekutive (Bundesregierung) ist die Deutsche Bundesbank unabhängig. Die Bestellung des Präsidenten und des Vizepräsidenten sowie eines weiteren Mitglieds des Vorstandes auf Vorschlag der Bundesregierung entfällt ebenso wie das Vorschlagsrecht der übrigen drei Mitglieder seitens des Bundesrates im Einvernehmen mit der Bundesregierung. Weitere Anforderungskriterien sind unter Pkt. 6 gelistet.
4. Die Eigenkapitalquote der Geschäftsbanken muss mindestens 20 Prozent bei Investmentbanken mindestens 35 Prozent betragen
5. Haftung der operativen Geschäftsführung (CEO, CFO, etc.) der Deutschen Bundesbank, Geschäftsbanken als auch Investmentbanken bei grober Fahrlässigkeit mit bis zu 70 Prozent vom Privatvermögen. Das Privatvermögen der Vorstandsmitglieder ist offenzulegen.
6. Besetzung der operativen Geschäftsführung der Deutschen Bundesbank, Geschäftsbanken, Investmentbanken als auch deren Aufsichtsräte (Aktiengesellschaften) bzw. Verwaltungsrat (Landesbanken) mit Experten, welche Basel II/III als auch das KWG (Kreditwesengesetz) vom Inhalt her kennen, verstehen und auch anzuwenden wissen. Darüber hinaus dürfen die Mitglieder der Verwaltungsgremien keiner Partei angehören, müssen mindestens 45 Jahre alt sein und nachweislich mehr als 10 Jahre in einer Führungsposition bei einer international aufgestellten Bank- oder Versicherungsgesellschaft gearbeitet haben.
7. Zulassung aller handelbaren Bankprodukte einschließlich deren Zertifizierung von einer staatlich unabhängigen Institution.
8. In Anlehnung der Goldumlaufwährung der Deutschen Reichsbank zwischen 1876 und 1914 muss die M1 Geldmenge zu 100 Prozent und die M2 Geldmenge mindestens mit 20 Prozent durch Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, Palladium) gedeckt sein. Edelmetalle dürfen nur physisch (zu einem vom Staat festgelegten Preis) erworben und veräußert werden, ein Derivatehandel bzw. – geschäfte mit Edelmetallen ist verboten.
Weitere Maßnahmen (Liste unvollständig):
- Verbot staatlicher Subventionen an das verarbeitende Gewerbe / Industrie, Land- und Forstwirtschaft sowie Handel
- Verbot des Derivatehandels mit Agrarrohstoffen
- Verbot von Leerverkäufen
- Handelsverbot mit Indexpapieren
- Verbot von Stückaktien, es dürfen ausschließlich Namenaktien gehandelt werden, deren Mindesthaltedauer drei Monate beträgt
- Verbot der (stimmrechtslosen) Vorzugsaktien
- Strikte gesetzliche Vorgaben beim s. g. Buchgeld, d. h. Kreditvergabe mittels Bilanzverlängerung sowohl bei Geschäftsbanken als auch Investmentbanken.
- Aufbau einer von Politik, Wirtschaft und Banken unabhängigen nationalen Ratingagentur
Die Politik muss sich neu erfinden – die Voraussetzung hierfür kann nur eine unabhängige Presse leisten die ihrem Auftrag als „vierte Gewalt“ nachkommt.
Juni 9th, 2015 at 10:50
Sorry, wer soll das alles lesen, zumal in den ersten Zeien schon klar ist, worauf das hinausläuft:
Wir sollen also den Parlamentarismus, der im Kapitalismus gewachsen ist, behalten und ihn so verändern, dass er nicht mehr so gut zum Kapitalismus passt, den wir aber ebenso behalten. Das ist genau die Art “Reform”, die niemand will. Nicht die Kapitalisten und nicht die, die ihn loswerden wollen. Das sind Programme für romantische Sozialdemokraten, die nicht wissen wollen, warum ihre Partei längst mit den Faschisen marschiert.
Juni 9th, 2015 at 10:51
“Dafür sorgen jene Medien, die begierig auf die Fehler der inkompetenten Parteigänger warten, um damit ihren Boulevard zu besorgen.” Jaja, da sinnse, die Drei Musketiere: Der Neue (neutral), die Medien und der Boulevard – der danach lechzt es sich wiedermal so rischtisch besorgen zu lassen. Und am Rand stehen zwei, drei Figuren die den Kopf schütteln und einer sacht: “Alles nur durchschnittlich einssiebzig hoch gestapelte Zellhaufen!”
@Voltaire
Schöner Wunschzettel, kann auch so’n Ketzer ;-) wie meinereiner unterschreiben könnte.
Juni 9th, 2015 at 10:53
wegen #4
Nach fast zwei wochen, war der heutige tag mit dem aufwachen der erste tag ohne kopfschmerzen (nicht im übertragenen sinn) – und jetzt das, “pass auf”, habe ich angst, dass das wieder losgeht, wenn auch erstmal, und möge es dabei bleiben, glücklicherweise nur im übertragenen sinn – “quasi ding” – “dingdingdingdingdingdingdingding……” (Wolf Haas, Das ewige Leben)
Die aufklärer haben ihre beste zeit, scheint´s, hinter sich – welcome to the return of the dark ages, mittelalter reicht nicht mehr.
Ich denke, ich muss mich mal wieder neoliberalalamäßig neu erfinden und mache mal `nen anfang – erst mal ein paar kilo abnehmen, präsentabler machen, wird schließlich sommer.
Ach so, konstruktiv ;-), statt wahlen: ich plädiere für das demokratischste aller verfahren, das losverfahren, es mag dadurch nicht besser werden aber anders.
Sorry, ein bisschen spaß muss sein (der weiße robert) – ernst (neger) geht nicht.
Juni 9th, 2015 at 10:55
Das ist doch überhaupt nicht Dein Schreibstil, lieber flatter, willst Du “uns” auf den Arm nehmen?
Juni 9th, 2015 at 11:02
Doch und nö.
Juni 9th, 2015 at 11:02
OT: Meinungsmache im Bild.
Juni 9th, 2015 at 11:03
die gleiche problematik von wegen etablierung neuer parteien haben wir doch auch u.a. bei unternehmen.
ab einer gewissen größe gibt es in deren geschäftsfeldern bestenfalls noch in etwa gleich große konkurrenten -> monopol, oligopol.
die macht konzentriert sich in parteien/unternehmen geradezu um ihrer selbst willen und baut dementsprechend unüberwindbare eintrittsbarrieren für neue konkurrenz auf.
solange macht nicht unsexy wird, wird sich auch nix ändern.
Juni 9th, 2015 at 11:19
Ach, das reformieren wir auch weg und schreiben einfach ein Verbot von Neoliberalismus ins Grundgesetz.
Juni 9th, 2015 at 11:34
Ich spekuliere jetzt mal nicht darüber, welche assoziationen mit dem foto geweckt werden sollen, zumal der artikel erträglich ist, aber die grafikinfo zum taz-foto spricht bände:
“Zugeordneter text: Jannis Varoufakis grinst breit in die Kamera”
Juni 9th, 2015 at 11:51
Das Foto ist von der dpa. Man müsste sich da mal anschauen, welche Fotos man bei denen so kaufen kann und ob sie da ggf. schon selbst eine Redaktion vorschalten. Nehme ich jedenfalls an.
p.s.: Duckhome weist gerade darauf hin, dass SpOn noch zu blöd ist, seinen Namen richtig zu schreiben.
Juni 9th, 2015 at 12:02
@flatter #14 – Mehrere, nehme ich an. Auch der jeweilige Fotograf selbst dürfte längst wissen, welche Bilder ‘ankommen’ und welche eher nicht. Das wäre schon mal die erste.
Juni 9th, 2015 at 12:08
Sehe ich auch so.
Juni 9th, 2015 at 14:24
Für mich ist ganz klar, dass eine funktionsfähige Demokratie die ihren Namen auch verdient, und nicht so ein Kanzlerin- Wahlverein wie heutzutage, erstens eine im Sinne der sogn. vierten Gewalt tätigen Medienlandschaft braucht, und womöglich auch so etwas analoges wie die APO der 68ziger, die den Etablierten ja damals auch auf die Sprünge geholfen hat, und IMO die Reformpolitik in den 70zigern den Weg bereitet hat.
Eins ist aber sonnenklar, abstrakt zu definieren bzw. diskutieren wie es eigentlich funktionieren sollte hilft vorerst praktisch nichts, zumindest solange die Mehrheit das Bestehende als alternativlos ansieht, womit sich die Katze wieder mal in den Schwanz beißt,und man auch auf den Gedanken kommen könnte der Leidensdruck in der Gesellschaft ist insgesamt noch viel zu niedrig, denn für Brot und Spiel bzw. Alk, Bananen, Marlboro und TV ist bestens gesorgt.
Bester Gruß
Juni 9th, 2015 at 15:35
Es ist alles in Ordnung:
Juni 9th, 2015 at 16:32
@Voltaire: Geh doch in die Schweiz. :-)
@Andreas Kreuz: Naja, das stimmt schon, denn 50 Prozent haben nix oder Schulden, also verbleiben 50, die etwas haben.
Jetzt nehmt endlich mal Haltung an: Heise News – Smarte Arbeitskleidung erkennt Fehlhaltungen
Spon: Geheimdienstgesetz verabschiedet: Frankreichs Senat stimmt für die Totalüberwachung
Juni 9th, 2015 at 17:06
@ Andreas Kreuz
Eigentlich nicht. Aber es soll den Anschein haben. Wer mehr wissen will, wird sich mit der gesamten Erhebung auseinander setzen müssen, wie sie von der Ipsos GmbH vorgenommen wurde. Ipsos GmbH? Ja, die können dort eine Berechnung der Wohlstandswirklichkeit vornehmen. Ohne Scheiss. Ich erstarre in Ehrfurcht, bei soviel Wissenschaftlichkeit.
Juni 9th, 2015 at 18:49
Weiter gehts mit der Märchenstunde: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus – in Deutschland, in der EU, nicht nur in Griechenland. Eine Drohung Richtung Tsipras.
Juni 9th, 2015 at 19:17
@ R@iner: Ach komm, das ist doch nett, wenn man aus Sorge vor Haltungsschäden die Bewegungsmuster der Mitarbeiter mit Sensoren in der Arbeitskleidung misst. Du weisst ja, böse ist, wer (sich) Böses (dabei) denkt.
aus #4
(3) Die Steuerbelastung der Bürger aus allen zu erzielenden Einkünften und dem EBIT nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) mit Stand „Datum“ bei Selbstständigen, juristischen Personen und Personengesellschaften ist gleich hoch und beträgt maximal 15 Prozent.
(4) Auf alle Waren und Dienstleistungen wird eine einheitliche Umsatzsteuer erhoben, die maximal 15 Prozent beträgt. Auf Rechnungen sind Steuern und Abgaben getrennt auszuweisen.
(5) Steuern und Abgaben sind auf maximal 35 Prozent vom durchschnittlichen Jahreseinkommen unter Berücksichtigung von Satz (3) im Zeitraum zwischen dem 01. Januar und dem 31. Dezember begrenzt. Darüber hinausgehende Belastungen sind im ersten Quartal des Folgejahres von der öffentlichen Hand (zzgl. 3 Prozent über dem Basiszinssatz nach BGB) zurück zu zahlen.
(6) Zwangsabgaben und -steuern auf bereits versteuertes Privatvermögen sind verboten (Doppelbesteuerung, Entfall der Erbschafts- und Schenkungssteuer). Weiterhin darf Privatvermögen nicht vergemeinschaftet werden (Art. 15 Grundgesetz ist entsprechend abzuändern).
Komisch, die “romantischen Sozialdemokraten” klingen auch schon wie die AfD. Naja, wenigstens war’s lustig zu lesen, besonders in Kombination mit dem Verbot der Staatsverschuldung. Kicher. Da hat jemand richtig Ahnung wie der Laden läuft.
Juni 9th, 2015 at 19:47
Zum Thema Fotografen: Es kann nur einen geben. (via Burks)
Juni 9th, 2015 at 20:12
Vielfalt würde doch nur verwirren, also: ‘S iss gut so! m(
Juni 9th, 2015 at 20:38
Schöne Aussichten… alle Gewalt wird dem Volke angetan.
@Amike – Mail klemmt grad wieder… :(
Juni 9th, 2015 at 22:07
@Heldentasse(17)
‘Änderungen’ bei der 4. Gewalt?
Damit würde doch mE genauso nur das ‘Kulturprogramm’ geändert, als würde @Voltaire(4) 1:1 umgesetzt werden (können).
Die grundlegenden Spielregeln würden mE keine anderen und Brot und Spiele(r) wäre es immer noch.
Sorry, klingt nur oberflächlich schön, hält aber (wiederum mE) keiner genaueren Betrachtung stand.
Edit:
OT – ICH (ja, ich) habe heute früh über ver.di gesagt: Chapeau!
Bisher mußte ich es auch nicht zurücknehmen – siehe Streikforderungen – Poststreik:
http://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2015/dpdhl_tarifverhandlungen_update_08062015.html
Juni 9th, 2015 at 22:42
Was erlauben die sich, Löhne über 8,50/std. gefährden den Standort, den Frieden, die Freiheit und die Allianz (die gegen Putin meine ich).
Juni 9th, 2015 at 23:32
Die lohndrückerei bei der post wird weitergehen, die regionalgesellschaften werden das forcieren und meine unke meint: wenn daraus mal kein Chapeau Claque wird.
“Nun werden 130.000 Beschäftigte bei der Deutschen Post AG zum Streik aufgefordert, um gegen Regionalgesellschaften vorzugehen, in denen 6.000 Mitarbeiter nach ver.di-Tarifverträgen bezahlt werden. … Es würden Mitarbeiter zum Streik aufgerufen, die gar nicht von den Regionalgesellschaften betroffen seien.”
Eben, genau da liegt der hebel für das `management´, das um diese situation weiß, ebenso wie ver.di auch darum weiß, dass es primär um besitzstände geht (was ok ist, den obigen 6.000 nach von ver.di ausgehandelten tarifverträgen (sick) beschissen bezahlten jedoch nicht weiterhilft) und dann schauen wir mal wie lange ver.di – auf verlorenem posten und auch das wissen die beteiligten – aus einer defensiven oder rückzugsposition heraus hart bleibt (bleiben kann).
Mag sein, dass ich mich irre, würde mich nach allen erfahrungen mit deutschen gewerkschaften wundern – die GDL lasse ich hier mal beiseite.
Juni 9th, 2015 at 23:48
@flatter(27) – und dann nicht einmal unmittelbar für sich selber – für die, die ‘outgesourced’ eingestellt wurden/ werden…
Juni 9th, 2015 at 23:58
Wenn ausgerechnet deutsche Gewerkschaften feststellen, dass sie von unten abgesägt werden und dann eine Restsolidarität entdecken, das wäre furchtbar und könnte im Kommunismus enden !!111!
Juni 10th, 2015 at 00:39
Die Regionalgesellschaften sind ja nur entstanden, weil ver.di Tarifverhandlungen mit gänzlich anderer Lohnhöhe für Neueinstellungen bei der Post für indiskutabel resp. nicht verhandelbar erklärte.
Da ist der jetzige Schritt konsequent.
Nur Konsequenz in puncto Durchhalten/ Durchstehen von Arbeitnehmerinteressen gehörte in mir erinnerbarer Zeit nicht zu den Stärken der DGB-Gewerkschaften…
Dann darf ich mich auch mal wundernd freuen, odda so.
Juni 10th, 2015 at 00:45
Hm … Donner. Wer fragt nach dem Blitz und den Ursachen? Tröstlich, wenn sich wenigstens hier Fragende einfinden. Schön, dass du da bist.
Juni 10th, 2015 at 00:57
Das sehe ich nicht großartig anders, meine skepsis, was konsequenz in sachen durchhalten/durchstehen angeht, ist nur größer, weil die verhandlungsposition beschissen ist und die anderen ver.di-tarifverträge, die für die regionalgesellschaften gelten sollen, nach oben angepasst werden müssten – das wäre dann tatsächlich konsequent und das wird ver.di nicht tun. (da wären dann zahlen zum organisationsgrad im niedriglohnbereich usw. mal interessant) Die regionalgesellschaften werden gezielt genutzt um löhne zu drücken, man hätte nur gern seitens des managements sozialpartnerschaftliche lohndrückerei innerhalb des ladens also ohne regionalgesellschaften gehabt, funktioniert doch immer ganz gut mit deutschen gewerkschaften nach dem muster aber die kinder äähh arbeitsplätze = zwickmühle für ver.di wegen glaubwürdigkeit usw. Warum wohl lehnt der “arbeitgeber” post, wenn ich´s richtig sehe, die schlichtung ab?
(bei den erzieherinnen kneift ver.di, obwohl die durchziehen würden, und geht in die schlichtung)
Juni 10th, 2015 at 11:02
@flatter
Wenn ausgerechnet deutsche Gewerkschaften feststellen, dass sie von unten abgesägt werden und dann eine Restsolidarität entdecken
Das ist phöse aber m.E. durchaus gerechtfertigt! Ich kann mich nämlich noch gut an die Zeiten erinnern wo z.B. ver.di die zum BAT Nachfolgetarife TVöD und TV-L aushandelte, und diese von den Arbeitgebern als Absenkungstarife gefeiert wurden bzw. noch werden. Einige Berufsgruppen, besonders die aus den sozialen Bereichen mussten gerechnet über die Lebensarbeitszeit exorbitante Gehaltsnachteile in Kauf nehmen (Beispiele hier), auch von daher hat die jetzige Kampfbereitschaft für die ErzieherInnen zumindest ein “Geschmäckle”.
Bester Gruß
Juni 10th, 2015 at 11:17
@Wat.
Die grundlegenden Spielregeln würden mE keine anderen und Brot und Spiele(r) wäre es immer noch.
ACK, ich sehe keinen Widerspruch und empfinde diese “Brot und Spiele” Ausprägung als Symptom einer entfremdeten gesellschaftlichen Mentalität, die Erich Fromm als „Marketing-Charakter“ bezeichnete.
Es könnte sein, dass damit im wahrsten Sinne des Wortes kein grundlegend demokratischer Staat bzw. demokratische Gesellschaft machbar ist.
Bester Gruß
Juni 10th, 2015 at 18:30
[...] (Quelle) [...]
Juni 10th, 2015 at 18:50
@Heldentasse (35)
Es könnte nicht nur sein, es ist so, daß mit einer nur Veränderung des Kulturprogramms nichts grundlegend anderes machbar ist.
Demokratischen Staat: kriegste damit hin – guck Dir unseren an – es ist definitiv einer.
Demokratische Gesellschaft: Da wäre mE noch zu klären, was Du darunter verstehst…
Auf Fromms “Charaktermasken” beziehe ich mich da weniger, mehr schon auf die (Reproduktions-)Bedingungen, unter denen Menschen leben.
Mit Umerziehung ist da nichts zu wollen und mE auch nicht zu können – wer trotzdem meint, daß das nötig ist und Menschen so etwas antuen möchte, ist auf meiner persönlichen Beliebtheitsskala am Südpol.
Wer Menschen anderer Gedanken und Lebensvorstellungen für doof, blöd, geistig minderbemittelt oder irgendwie anders nicht ganz knusper findet, ist es zuallererst mal selber.
Btw. Das meiste Unglück dieser Welt geschah und geschieht aus dem einfachen Grund, daß einige (jedenfalls immer eine Minderheit) mein(t)en zu wissen, wie andere (jedenfalls immer die Mehrheit) besser, vernünftiger, gesünder, what ever leben sollen/ müssen…
… daß alles besser, vernünftiger, gesünder, what ever wird.
Im übrigen ‘passen’ die s.g. Mentalitäten hervorragend zu dieser Gesellschaft, genau darum sind sie auch so. Wären/ sind sie nicht (mehr) kompatibel, egal ob im Ganzen oder punktuell, passen sich diese von selbst der neuen Situation an…
… die nur durch sie selbst auch erst so entstanden ist.
Dialektik.
Juni 10th, 2015 at 19:55
So, jetzt darf noch einer das geile Pic oben loben. Geiles Pic oben! Ich lobe es.
Juni 10th, 2015 at 19:55
@Heldentasse, meine #36 war nicht in Gänze auf Dich gemünzt, also bitte nicht in den falschen Hals kriegen. Sorry.
Edit – @flatter(38) – Lob, Lob, Lob. Reicht das ;)
Juni 10th, 2015 at 20:09
@Wat.
THX für die Resonanz, denn das Thema ist wichtig und vielschichtig!
Demokratischen Staat: kriegste damit hin – guck Dir unseren an – es ist definitiv einer.
Das mag formal, also de jure, durchaus richtig sein, nur de facto habe ich da so meine Zweifel ob wir wirklich noch in einer Demokratie (Herrschaft des Staatsvolkes) leben, es könnte vielmehr ja auch sein, dass es partiell nur noch eine Hülle ist, und die wirklich wichtigen Entscheidungen ganz woanders getroffen werden, um dann dem Volke auf die eine oder andere Weise untergejubelt zu werden.
Ich denke aber nicht, dass wir nur die Opfer dieser m.E. fatalen Entwicklung sind sondern in weiten Teilen mitverantwortlich gemacht werden können, denn “wir” haben uns mehrheitlich entschieden (bewusst oder unbewusst, oder auch nur als Mitläufer) das eine Konsum-, Konkurrenz- und sogn. Leistungs- Gesellschaft das Beste, oder gar das einzig vorstellbare sei.
Das meiste Unglück dieser Welt geschah und geschieht aus dem einfachen Grund, daß einige (jedenfalls immer eine Minderheit) mein(t)en zu wissen, wie andere (jedenfalls immer die Mehrheit) besser, vernünftiger, gesünder, what ever leben sollen/ müssen…
Ich denke, dass wir uns unglücklich machen weil wir auf der einen Seite als Herrschende und Beherrschte einen “super Job” machen, und alle zusammen mehrheitlich den schnöden Mammon anbeten, und alle menschlichen Belange in fast allen Lebensbereichen diesem Götzen unterordnen.
Bester Gruß
Wir leben und sterben rational und produktiv. Wir wissen, dass Zerstörung der Preis des Fortschritts ist wie der Tod der Preis des Lebens, dass Versagung und Mühe die Vorbedingungen für Genuss und Freude sind, dass die Geschäfte weiter gehen müssen und die Alternativen utopisch sind. Diese Ideologie gehört zum bestehenden Gesellschaftsapparat; sie ist für sein beständiges Funktionieren erforderlich und ein Teil seiner Rationalität
Herbert Marcuse – Der eindimensionale Mensch
Juni 10th, 2015 at 20:16
@Heldentasse(40)
Du hast in einer Demokratie (Herrschaft des Staatsvolkes) gelebt?
Wo war das denn?
Wie ist denn das bzw. wie sieht das aus?
(Ich frage bewußt nicht: wie fühlt sich das an…)
Juni 10th, 2015 at 20:18
@flatter
So, jetzt darf noch einer das geile Pic oben loben.
Streiche “geil”, setze “verwackelt” ;) – Aber wenn es hilft die Kamera bei nächsten mal ruhig zu halten, huldige ich hiermit vielmals dem Künstler.;)
Bester Gruß
Juni 10th, 2015 at 20:25
@Wat.
Du hast in einer Demokratie (Herrschaft des Staatsvolkes) gelebt?
Ob ich jemals so gelebt habe ist sehr unerheblich, aber der Wortsinn ist halt so definiert. Es ist womöglich sinnvoll sich eine Demokratie als Ideal vorzustellen, welches man praktisch nie erreichen wird, aber dem sich eine Gesellschaft möglichst (m.E.) annähern sollte.
Bester Gruß
Juni 10th, 2015 at 20:31
Was verstehst Du denn unter Demokratie, die Du Dir als (Dein, unser, wie auch immer) Ideal vorstellst?
Und warum ist das nur ein Ideal, daß man nie erreichen wird?
P.S – Ich stelle Dir diese Fragen, daß ich so wenig wie möglich an Dir vorbei rede – wir weiter miteinander reden können.
Vielleicht ist ja Demokratie für Dich schon was anderes als für mich, ein Ideal dann vielleicht doch ein sinnvolles Ziel oder ein vermeintliches Ziel von vornherein glückloses Unterfangen.
Juni 10th, 2015 at 23:01
völlich OT
@ Peinhart: Mist, hatte dir geschrieben, werd dann wohl morgen abend anrufen. Der Frage war ob dir Freitag in Lüneburg noch passt. Ansonsten kannste mich unter meiner Mobilnr erreichen, falls noch gespeichert ;-)
@ säzza: sorry fürs Postkartengeschreibsel. Schönes Bild da oben. Könnt man glatt ne Postkarte draus… äh, ja :-P
Juni 11th, 2015 at 07:45
@Wat.
Gerne würde ich mich mit Dir weitergehend und vertieft über “Demokratie” unterhalten, leider geht das momentan bei mir aus Zeitgründen nicht. Deshalb nur ein kleiner aber IMO wichtiger Hinweis zu den Grundlagen:
Eine wichtige Legitimationstheorie der Demokratie gründet sich auf das Ideal einer „Volksherrschaft“, die auf der Zustimmung und Mitwirkung der Mehrheit der Bürger beruhen solle. Theoretisch kann man eine Begründung dafür in folgender Überlegung suchen: Die Ordnung der politischen Gemeinschaft solle sich auf Gerechtigkeit gründen. Die letzte Grundlage, zu der alles Bemühen um Gerechtigkeitseinsicht vordringen kann, ist das, was das individuelle Gewissen nach bestmöglichem Vernunftgebrauch für gut und gerecht befindet. Daher gilt jeder als eine dem anderen gleich zu achtende moralische Instanz, wie Kant feststellte. Dies führt „für den Bereich des Staates und des Rechts zu dem demokratischen Anspruch, dass alle in einem freien Wettbewerb der Überzeugungen auch über die Fragen des Rechts und der Gerechtigkeit mitbestimmen und mitentscheiden sollten“.[3]
Quelle: Wikipedia Legitimation der Demokratie
Jeder “Blinde mit einem Krückstock” sollte zumindest erkennen, dass wir uns leider immer weiter von diesen wichtigen Grundlagen entfernen, und damit insgesamt alles bisher erreichte aufs Spiel setzen.
Bester Gruß
Juni 11th, 2015 at 09:34
Aus der Reihe “Woanders ist es auch nicht besser” heute: Sozialdemokratie à la española: Schwierige Regierungsbildungen in Spanien
[..] Die Sozialistin wird nun also von einer Partei gestützt, auf deren Listen im Mai viele Rechtsradikale kandidierten, die Flüchtlingen die Gesundheitsversorgung vorenthalten und wenig sozial auch den verringerten Mehrwertsteuersatz abschaffen will. Güter der Grundversorgung würden sich damit deutlich verteuern. Das war vielen Wählern genauso unbekannt wie vielen Kandidaten, die nach Programm-Lektüre absprangen. [..]
Juni 11th, 2015 at 21:02
@Heldentasse(46)
Ich wollte/ will/ möchte mit Dir nicht über Definitionen oder Erklärungen anderer “Was ist Demokratie” sprechen/ reden/ diskutieren. Mich interessiert(e) Deine ganz persönliche Vorstellung davon.
Würden wir über Definitionen oder Erklärungen anderer über Demokratie reden (s/wollen), bin ich mir sehr sicher, die Zeit hast Du nie ;)
Juni 12th, 2015 at 13:25
@Wat., Heldentasse: Zum Thema und zu eurer kleinen Demokratiedebatte finde ich den folgenden Vortrag gut: Kirchentag 2015: Demo “Damit wir klug werden”, Volker Loesch, Regisseur, 06.06.2015 (yt, 19 Min.)
Textlink auf den nds: Rede von Regisseur Volker Lösch bei der Demonstration gegen Stuttgart 21
Ich frage mich ja immer, ob alle im Publikum verstehen, was er zu denken wagt und ausspricht. Aber egal, mir gefällt’s.
Juni 24th, 2015 at 10:44
via nds zum poststreik: Deutsche-Post-Streik
Anderer zusammenhang, anderes land, paar jahre her – passt schon:
Aber wahrscheinlich ist es wirklich so, dass den passionierten Sozialpartnern (nb: = gewerkschaften, die gegenseite hat dieses geschwurbel nie für voll genommen) jedes Gespür für Auseinandersetzungen abhanden gekommen ist, sodass, wenn man dann doch schießt, es meist nur noch ein Schuss ins eigene Knie ist. Der Eindruck, der entsteht, ist: Vor denen muss sich niemand fürchten, denn die fürchten sich schon selbst zu Tode. Was möglicherweise auch stimmt.