Es reicht nicht, sich zu schminken als Weibchen, es muss schon der Blowbusting Double Evesdropping Skyline Massaker von Meppelin Schade sein. Die junge Dame von Welt weiß, dass das kein psychotisches Gestammel ist, sondern das neueste Beautyprodukt. Solche Monstren, in denen das Bullshitbingo drogenzerfressener PR-Fuzzi-Hirne freidrehen darf, sind ‘heutzutage’ Marke. Das Gestammel konterkariert in Länge und oberflächlicher Komplexität die Orgie der Irrelevanz, deren Teilnehmer das leider für ihr Leben halten.
Ich habe mir Germany’s Next Topmodel angeschaut. Was mich tatsächlich am meisten beeindruckt, ist nicht das, was üblicherweise im Kontext für Empörung sorgt. Klar sind die Mädels zu dünn und animieren zur Bulimie. Sie sind auch viel zu jung, um zu checken, wie sie da in einem knallharten Business verheizt werden. Die Klum ist komplett unerträglich und offenbar in den Bereichen, wo ihr gerade nicht ein paar aktive Synapsen fehlen, grandios zynisch. Skripted Reality schließlich hinterlässt auch in diesem Format blamiertes Jungvolk, das sich nicht klarmacht, wie teuer ein ruinierter Ruf ist.
Alles pillepalle aber gegen die Haupthandlung, das Marketing für „Mode, Beauty und Shopping“. Warum? Weil das nicht nur die Medien von Print bis TV durchgängig prägt. Es ist auch das aktuelle Leitmotiv der Blogs und der Youtube-Kanäle, der kurzfristig einmal als unabhängig und alternativ missverstandenen Medien. Wer politische Nischenblogs liest, weiß davon vielleicht gar nichts.
Völker, stürmt die Regale
Konsequent hat der Hauptsponsor, ein Autohersteller, sich auch einen Youtube-Star geholt, um die Spots zu produzieren. Der ist mit mäßig originellen Gimmicks für Kenner ein Langeweiler, für die Kids aber supercool. Ich habe regelmäßig mit Studentinnen zu tun (Männer sind kaum darunter), die gern Bloggerinnen werden wollen. Mittelschichtskinder, so gebildet wie man das heute haben kann. Was glaubt ihr, was die im Portfolio haben? Richtig: Mode, Beauty, Shopping, Reisen.
Das ist die Piste, auf der die Agenturen in den letzten Jahren immer wieder billig junges Volk einkaufen, das sich ein bisschen Stammleserschaft zusammen gebloggt hat. Die Qualität dieser Auftritte ist gemeinhin erbärmlich und zwar bis in solche Gefilde, wo große Zahlen große Zahlen schaffen. Wen soll das auch wundern, wo der Kaufbefehl das Bewusstsein ersetzt, wenn es nur noch darum geht, etwas zu haben, am besten als Erster zu haben.
Eine Welt, aus Konsum gegossen, wo alles dem sinnlosen Kauf nutzloser Waren dient und gar nicht mehr erkennbar ist, was Ware ist, was Arbeit und was Person. Letztere hat als Model, so wird dauernd betont, „Äddituud“ zu haben, muss auf Kommando posen, lachen, geil machen, und zwar „authentisch“. Der Auftraggeber dieser Mädchen, die dort auch nur Vornamen haben, kauft sie, damit sie andere zum Kauf anregen. Dargestellt wird das im Rahmen eines Produktes, das Produktion und Absatz darstellt, wobei es selbst Produkt ist mit dem Ziel, den Absatz anderer Produkte zu fördern.
Schuhe kaufen ich
Die Rahmenhandlung ist hierbei die Bewertung handelnder Personen, als ginge es dabei um deren wie auch immer menschliche Qualitäten. Die Vorgaben macht die Verwertungskette; wer sich am besten eignet den meisten Mehrwert zu schaffen, wird belohnt. Dieses schnöde Spiel begeistert nicht nur Massen junger Frauen und Mädchen, es schafft auch ein Identitätsraster, das keinerlei Abstand mehr bietet zwischen Mensch und Konsum. Dieser ist völlig in jenen eingebettet, Konsumieren ist keine Handlung mehr, sondern die oberste menschliche Dimension.
Es ist völlig zwecklos, in diesem Schleudertrauma durch die Gehirnwaschmaschine über Rollenklischees, Magersucht oder Kindeswohl zu räsonieren. Das kann man nämlich alles nicht kaufen, und bunt ist es auch nicht. Die verblödete Unterschicht findet hier kleine Träume, die sie sich exemplarisch sogar verwirklichen kann. Die Mittelschichtsdrohnen, die sich vormachen müssen, das Ganze sei etwas anderes als eine hocheffiziente Irrenanstalt, finden auf diesem Level ihrer Bewusstlosigkeit gar das Paradies. Sie wissen, dass wenn sie fleißig bleiben, sie sich das alles leisten können, sogar in verschiedenen Farben. Dieser Ausdruck ihrer Überlegenheit ist sogar sichtbar. Wenn die teuren Schuhe schmutzig werden, zieht man halt andere an, die auch nicht billiger sind.
Mai 13th, 2015 at 23:21
Exakt. Es ist erstaunlich, dass in den Genderdebatten so wenig über die Verwertung gesprochen wird. In der Werbung, in Computerspielen oder sonst wo, was sich verkauft, muss so gemacht werden, in allen Bereichen. Profite scheren sich nunmal nicht um Gleichberechtigung.
Welche Rollenbilder bestimmte Produkte zementieren ist ein Thema, das, ohne die kapitalistischen Sachzwänge zu nennen, doch gar nicht behandelt werden kann.
Mai 13th, 2015 at 23:50
Häh, war da was? Sorry, muss das nächste Haul-Video gucken.
Mai 13th, 2015 at 23:59
Das fiel mir spontan ein, als ich “Völker stürmt die Regale” las:
Macht auf, Geschäfte dieser Erde, die stets von Käuferschar umringt.
(…)
Völker stürmt die Regale, auf zum nächsten Geschäft!
Schuh-Sonderangebote, die steh’n im Werbeheft.
(…)
Ich werde auf jeden Fall weitertexten…
Mai 14th, 2015 at 00:04
Die armen “Mitelschichtsdrohnen”, gönn’ ihnen doch mal was… ;)
Mai 14th, 2015 at 00:16
Die Miten steigen, die Titen hängen. ;-)
Mai 14th, 2015 at 00:55
Höllenforschung FTW! :D
Mai 14th, 2015 at 08:14
“Was glaubt ihr, was die im Portfolio haben? Richtig: Mode, Beauty, Shopping, Reisen.” Wie? Kein Streichelhändy, keine Apps? Nur dit?
Die Saat geht auf, die nächste Generation wird eine andere sein!
Mai 14th, 2015 at 09:38
Gefunden: Eavesdropping.
@Vogel: Die Saat geht auf, die nächste Generation wird eine andere sein!
Sie ist bereits eine andere. Meine Hinweise darauf, dass “Ich will einfach glücklich sein und nicht nachdenken” vielleicht doch kein taugliches Geschäftsmodell darstellt, werden regelmäßig mit blankem Hass quittiert. Mir egal. Ich haue dann zeitnah nochmal in die sich mir darbietenden Kerben und hoffe insgeheim, dass es auch in der Zukunft mehr Bäume als Köpfe gibt.
Mai 14th, 2015 at 10:29
“Eavesdropping” – Im Prinzip ja, aber ich stelle mir da eher vor, wie jemand die Eva abwirft. ;-)
p.s.: Man kann auch eine kotzende Eva damit assoziieren.
Mai 14th, 2015 at 10:29
germanys next topmodel, diese IMO nicht mal sonderlich ansehnliche Titen-Show sowie unerträgliche Konsum- Animations- Konditionierungs- Veranstaltung stellt doch leider nur die Spitze der ganzen Problematik dar.
Wenn man weiter denkt kann man sogar zum Schluss kommen, dass unsere jetzige Gesellschaft nur funktioniert wie sie funktioniert in dem alles und jedes vermarktet wird, ob es nun z.B. junge Damen oder wissenschaftliche Forschungen sind, spielt dabei im Prinzip auch keine große Rolle mehr!
Womöglich etwas lästerlich könnte man auch noch anmerken, dass punktuelle Konsum- Kritik IMO keinen besonderen Wert hat, die eigentlich Problematiken bleiben gleich und ungelöst, und die Gesellschaft wäre kein bisschen menschlicher auch wenn es gelänge obige Auswüchse zu vermeiden.
Bester Gruß
Mai 14th, 2015 at 10:34
Ich sehe hier auch keineswegs eine “punktuelle Konsumkritik”, ebenso wenig eine Eisbergspitze. “Konsumieren ist keine Handlung mehr” ist mein Lieblingssatz. Das meine ich wörtlich, und das ist m.E. eine neue Dimension.
Mai 14th, 2015 at 10:47
Sehe ich auch so oder in dem Fall: Ich bin, was ich kopiere. Für jeden ein Jodeldiplom. Dann hat man was in der Hand. Etwas eigenes. Du Dödel Du.
Mai 14th, 2015 at 11:11
OT: Meine Fresse, werden wir inzwischen unverschämt belogen. “Tagesschau” schwafelt, die NATO sorge sich jetzt, die Russen könnten Atomwaffen “auf der annektierten Insel Krim” stationieren. Wo sie schon immer ihren großen Schwarzmeerhafen hatten und vermutlich auch schon immer Atomwaffen – die Russen, die ohhnehin den halben Erdball sprengen können mit ihrem Arsenal. Derweil geht England in die offene Diktatur über. So viel kann echt kein Mensch fressen.
Mai 14th, 2015 at 11:34
Wie geil, “Kunst des Kaufens“. Das ist die Variante für den gehobenen Vollidioten. Von Mr.Anderson.
Mai 14th, 2015 at 11:48
#14: Vor ein paar Tagen erzählte mir eine 12-Jährige, dass sie auf einen Geburtstag eingeladen wäre. Auf die Frage, was sie dort so machen würden, antworte sie: “Gemeinsam shoppen gehen”. Sie findet es toll. Fantasie haben sie ja …
Mai 14th, 2015 at 12:21
Bereits in Zeiten von Woodstock und Vietnam wurde klar, dass traditionelle Methoden gegen Kritiker vor zu gehen sich ändern würden. Schlagstöcke und Tränengas waren viel zu ineffektiv. Besser war es Kritik ins kapitalistische System einzubinden. Sie quasi zu “assimilieren”. Schön sehen konnte man das beim Punk. Parallel zur eigentlichen Bewegung entstand sehr schnell so eine Art Punk-Mode-Label. Dem Widerstand wurde das Wasser abgegraben indem man den Kids den Punk als Klamotten und Musik verkaufte.
Warum ich das alles schreibe? Weil wir heute noch viel weiter sind. Die Kinder werden schon mit drei Jahren von den PR-Strategen am TV abgeholt. Und die Eltern? Die finden es auch noch geil, dass es die Levis 501 bereits für Babys gibt.
“Unser Problem besteht nicht darin, dass unsere Sehnsüchte befriedigt werden. Unser Problem ist woher wissen wir, was wir ersehnen.” ein wahres Wort von Slavoj Zizek
Ich denke das kapitalistische System ist mitlerweile so effektiv, dass es nur noch einen wirklich gefährlichen Gegner hat: sich selbst.
Mai 14th, 2015 at 12:52
@W.Buck: Siehe auch Schopenhauers “Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.”
Den freien Willen gibt es nicht und dort wird angedockt, wenn es um die Formung von Bedürfnissen einer Gesellschaft und “der Gesellschaft” schlechthin geht.
Mai 14th, 2015 at 13:37
p.s.: Und wer nicht mitmachen will, kommt schon frühzeitig in den Bau: Krautreporter, Was, so viele Schulschwänzer im Knast?
Mai 14th, 2015 at 15:25
@flatter, den folgenden satz von dir verstehe ich nicht:
Weil, und das wissen die Nischenleser hier vermutlich längst nicht alle, das die Gegenwart nicht nur der Medien von Print bis TV ist, sondern auch der Blogs und der Youtube-Kanäle, der kurzfristig einmal als unabhängig und alternativ missverstandenen Medien.
Mai 14th, 2015 at 15:38
…dass traditionelle Methoden gegen Kritiker vor zu gehen sich ändern würden.
Das klingt mir alles ein bisschen zu sehr nach Plan, nach VT gar. Dabei ist bzw war es nichts als die normalste, sozusagen ‘gesetzmäßige’ Bewegung des Kapitalismus – Expansion. ‘Der Markt’ in Form der noch vergleichsweise jungen ‘Unterhaltungsindustrie’ (auch so’n semantisches Leckerchen) entdeckte das Taschengeld und seine Empfänger als ‘Zielgruppe’ – wozu tatsächlich wohl auch Woodstock beigetragen haben dürfte.
Seitdem hat sich eigentlich nur noch die Geschwindigkeit erhöht, mit der ‘Subkultur’ zur ‘Mode’ assimiliert wird. Mittlerweile sind die Begriffe austauschbar, und ich weiss nicht, was einem Jugendlichen heute noch für ‘Identifikationsangebote’ jenseits des Marktes bleiben – außer Totalverweigerung. Und für die gibt es dann das ebenfalls sehr lukrative Kuckucksnest…
Mai 14th, 2015 at 15:42
@klaus baum: vermutlich ‘…dass die Gegenwart nicht nur die der Medien von Print bis TV ist…’. Horstel ich mal so in’s Blaue… passt dann ja auch sehr schön zu meinem Beitrag. ;)
Mai 14th, 2015 at 16:06
Merke: »Das s im „das”, es bleibt allein, paßt dieses, jenes, welches rein.« ;-P
*duck&wech*
Mai 14th, 2015 at 16:08
Wir reden hier doch von einem recht alten Phänomen: der Sponsor oder Werbende, sei es beim Sport, Privatfernsehen oder der Tageszeitung, reduziert zwangsläufig den inneren Wert von etwas.
Dagegen steigt der äußere eingetragene Wert, der des beworbenen Produkts/Unternehmens.
D.h. wenn eine Zeitung darauf angewiesen ist Umsatz für Drittunternehmen zu maximieren, gibt es einen uns wohlbekannten Konflikt, wem diese Zeitung mehr nützen soll: dem Leser oder dem Drittunternehmen.
Der Mainstream ist die Antwort auf diese Frage, dem Drittunternehmen natürlich, solange der Leser/Käufer nicht rebelliert.
In der Welt der angeblich kostenlosen Produktionen wie Privatfernsehen oder im Internet fortgesetzt, Gockel und Fratzenbuch haben ein Produkt, was ausschließlich dem Drittunternehmen auf den Leib geschneidert ist. Das Rindvieh, vermeintlicher Hauptnutzer oder Endkunde oder auch schlicht Pöpel, ist die Ware, die dem Drittunternehmen verkauft wird.
Da wird klassifiziert nach Alter, Einkommen usw. und dem Drittunternehmen wie von einem Zuhälter die Nutte an den Vollproll, aka Leistungsträger, zugeführt, um ihm was einzuführen.
Dass diese Drittunternehmen diese Leistungen gegebenfalls nicht nur einkaufen wollen, sondern gegebenfalls selbst erzeugen wollen, ist eigentlich nur noch ein Detail in der Aufteilung der Gewinne in diesem Prozess.
D.h. gegebenfalls ist dann Dummhungern mit Heidi Klum in den Produktionskosten anders aufgeteilt, nie und nimmer ist das aber eine neue Qualität.
Spätestens das Privatfernsehen, war 100% Zuhälterei, der Zuschauer die Ware, die dem Drittunternehmen zugeführt wurde.
Ja, der Zuschauer/Konsument/Nutzer soll glauben, dass das die Ware nicht er ist. Kann man ja für unser politisches System auch analog sehen, wer der Souverän ist, wird ja auch gelegentlich dort verwechselt.
Mai 14th, 2015 at 16:36
@Klaus Baum (19) Das (mode, Beauty, Shopping) ist die gegenwart der Medien + Blogs. Hätte ich entflechten sollen. Mache ich vielleicht nachher noch.
edith: Ich habe das einmal völlig neu formuliert.
Mai 14th, 2015 at 16:42
@oschad: Du übergehst nonchalant, dass es kein Produkt mehr gibt, das für einen Zweck erworben wird, der außerhalb der Produktion steht. Produktion, Ware, Produzenten, sind alle selbst bereits Ware und ein Nutzen wird nicht einmal mehr suggeriert. Wenn ich etwas zu essen kaufe, einen Spaten, ja selbst ein Auto, dann hat das einen Nutzen. Beauty, Mode, Shopping nicht mehr, die sind reine Selbstreferenz. Das Auto, das beworben wird, ist derweil nicht nützlich, günstig oder gut, es ist einfach so cool wie der Youtubeheini und seine Filmchen. Quengelware für das verwöhnte Mittelschichtsteenie.
Mai 14th, 2015 at 17:11
@flatter
Ich sehe hier auch keineswegs eine “punktuelle Konsumkritik”, ebenso wenig eine Eisbergspitze. “Konsumieren ist keine Handlung mehr” ist mein Lieblingssatz. Das meine ich wörtlich, und das ist m.E. eine neue Dimension.
Spätesten seit Erich Fromms populärwissenschaftlichem Werk “Haben oder Sein” dürfte jedem klar sein, dass der “Konsum” wie wir ihn erleben keine reine Handlung, sondern eine Geisteshaltung sowie einer durch und durch verinnerlichter Lebenseinstellung entspricht:
Da wir in einer Gesellschaft leben, die auf den drei Säulen Privateigentum, Profit und Macht ruht, ist unser Urteil äußerst voreingenommen. Erwerben, Besitzen und Gewinnmachen sind die geheiligten und unveräußerlichen Rechte des Individuums in der Industriegesellschaft. Dabei spielt weder eine Rolle, woher das Eigentum stammt, noch ist mit seinem Besitz irgendeine Verpflichtung verbunden. […] Diese Form des Eigentums wird Privateigentum (von lat. privare = berauben) genannt, weil sie andere von dessen Gebrauch und Genuß ausschließt und mich zu seinem Besitzer, seinem einzigen Herrn macht. Diese Form von Eigentum ist angeblich etwas Natürliches und Universales, während sie in Wirklichkeit eher die Ausnahme als die Regel darstellt, wenn wir die gesamte menschliche Geschichte einschließlich der Prähistorie betrachten, insbesondere jene außereuropäischen Kulturen, in welchen die Wirtschaft nicht Vorrang vor allen anderen Lebensbereichen hatte.
…
Auch Ideen und Überzeugungen können zu einem Teil des persönlichen Eigentums werden, von dem man sich trennen kann. Selbst Gewohnheiten werden als Besitz erlebt, […] dessen Verlust seine [des Besitzers - R. N.] Sicherheit bedroht. Es mag vielen Lesern als zu negativ und einseitig erscheinen, wenn ich die Existenzweise des Habens als allgegenwärtig darstelle – mit Recht.
Aus “Haben oder Sein” von Erich Fromm (Übernommen von hier)
Mein Ergo: Die Probleme sind nicht gegeben durch die Auswüchse (Wirkungen), wie z.B. unappetitliche Shows wo Mode und junge Damen vermarktet werden, sondern gehen erheblich tiefer und sind nach Herrn Fromm im Haben- Modus nicht lösbar!
Bester Gruß
Mai 14th, 2015 at 17:31
Ich halte recht wenig von Fromms Thesen. Nebenbei bemerkt, pflegt er da auch einen Begriff von “Privateigentum”, der nicht mehr Produktionsmittel meint, was ich für zumindest nachlässig halte.
Es geht mir nicht um Bewusstsein. Es geht mir um eine Struktur, zu der sich Bewusstsein gar nicht mehr stellen kann. Es gibt kein Subjekt mehr, das zwischen Sein und Haben entscheiden könnte, weil der Erwerb kein Akt mehr ist, sondern Medium.
Das berührt Fromms Thesen und wiederspricht ihnen nicht, ist aber eine materialistische Sichtweise, die ich an dieser Stelle bevorzuge.
Mai 14th, 2015 at 17:33
@W.Buck
Ich denke das kapitalistische System ist mitlerweile so effektiv, dass es nur noch einen wirklich gefährlichen Gegner hat: sich selbst.
Man hätte hier auch mit gutem Gewissen das kapitalistische System streichen, und durch die Menschheit ersetzen können. Das fatale daran ist IMO nicht die Tatsache das Hochkulturen durch Raubau untergehen können (Beispiel), sondern das durch unsere Technologie und Anzahl dieser Kollaps durchaus global sein könnte.
Bester Gruß
Mai 14th, 2015 at 17:47
@flatter
Es geht mir nicht um Bewusstsein. Es geht mir um eine Struktur, zu der sich Bewusstsein gar nicht mehr stellen kann. Es gibt kein Subjekt mehr, das zwischen Sein und Haben entscheiden könnte, weil der Erwerb kein Akt mehr ist, sondern Medium.
Das ist mir ehrlich gesagt viel zu abstrakt, und vermute (ohne es beweisen zu können) darin doch erheblich philosophische Widersprüche bzw. Konsequenzen!? Aber mal angenommen es gäbe so etwas wie eine eine vom Bewusstsein unabhängige gesellschaftliche Struktur in der Erwerb ein Medium darstellt, wo müsste die denn verändert werden damit die Gesellschaft menschlicher wird? Könnte es darauf hinauslaufen, dass das eigentliche Problem dieses Medium selber darstellt?
Bester Gruß
Mai 14th, 2015 at 18:08
@ flatter: Ich sehe die Grenzen da fliessender als du. Das Auto z.B. ist auch grösstenteils Selbstzweck und dient keineswegs nur der Fortbewegung. Zum einen natürlich als Status, zum anderen weil Infrastruktur immer noch und mehr und mehr auf autofahrende Individuen ausgelegt wird. Klar kann ich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln den Ikea besuchen, aber bis ich von der Bushaltestelle über den Parkplatz gelatscht bin, bin ich halt auch wahlweise schon klitschnass oder halb erfroren. In den Städten gibt es extrem viel Platz, der schlicht mit Autos zugestellt ist und die Fortbewegung wird für die ohne Auto durch den Autoverkehr viel umständlicher und gefährlicher. Was natürlich die Präferenz fürs Auto bei denen, die es sich leisten können, verstärkt. Und dann stellt sich auch die Frage warum wohin gefahren wird. Z.B. zur Aaaabeit um die Kohle fürs Auto zu verdienen.
“Fashion” und “Beauty” haben ihren durchaus an realen Bedürfnissen orientierten Ursprung nach Bekleidung und Körperpflege. Und auch hier bilden sich dank Kapitalismus Strukturen, die die Geschichte zum Selbstläufer machen. Alles Zeug zum Waschen entfettet Haut und Haare extrem, dadurch muss ich hinterher Cremes und Conditioner benutzen und damit der zugerichtete Körper nach was aussieht mit Stylingschaum, Haarspray und Makeup aufhübschen. Der ganze Krempel muss dann natürlich wieder abgewaschen werden, usw. Ich muss mir die Kleider anziehen, die es zu kaufen gibt (und jetzt komm mir bitte keiner mit handgeknüpften Leinenhosen und mundgeblasenem Kaninchenledermantel) und die sind nunmal von erbärmlicher Qualität und ich brauch nächstes Jahr neue. Oder ich hab die Kohle für “Besseres”, muss dann aber leider trendbedingt jedes Jahr aufrüsten, weil ich sonst leider nicht den Anforderungen für ein Dasein in der oberen Mittelschicht erfülle.
Und ausserdem machen sich Männer kaum eine Vorstellung davon, wie unfassbar oft und in allen Bereichen Frauen nach dem Äusseren beurteilt werden. Von allen. Mir ist z.B. noch niemals ein Bus vor der Nase weggefahren, wenn ich ein Kleid anhatte und halbwegs hergerichtet war. In Jeans und Turnschuhen auf dem Weg zur Schule/Uni/Arbeit allerdings schon unzählige Male. So ziemlich jeder, der mir begegnet ist aufmerksamer und allgemein netter und zuvorkommender, wenn ich Zeit und Nerven in mein Aussehen “investiert” habe. Das lässt sich nicht auf oberflächliche Idioten reduzieren, sondern das ist Lebensrealität für die Hälfte der Bevölkerung. Naja, für den Teil der Hälfte der Bevölkerung unter 50, die anderen werden einfach unsichtbar. Und ich gehör noch zu denen, die genug leck-mich-am-Arsch im Ärmel stecken haben um sich im Alltag davon nicht allzu sehr stören zu lassen. Ich kenne auch einige Mädchen und Frauen, bei denen es nicht so ist und ich habe vollstes Verständnis dafür.
Es stört mich einfach, dass hier Frauen als komplettverblödete Vollopfer des Kapitalismus wegkommen, wo Männer ja wenigstens noch “Nützliches” konsumieren und produzieren. Für Frauen ist es nämlich von erstaunlichem “Nutzen” (Arbeitsplatz, Partnersuche/-auswahl, allgemein aufmerksam behandelt werden, persönliche Vorteile, etc. – das ist alles oberflächliche Scheisse, schon klar, aber wir leben in einer oberflächlichen Scheisswelt, da kommt man ohne nunmal schwer aus) Geld und Zeit ins Aussehen zu investieren. Soviel zum Thema Selbstzweck.
Mai 14th, 2015 at 18:23
Ich weiß ja nicht, wo du liest, dass Männer “noch “Nützliches” konsumieren”. GNTM ist erst einmal ein Format, das ist freilich für Mädchen gemacht.
Da zur Verblödung immer zwei gehören, kann ich mir vorstellen, dass Männer für Männer tatsächlich nicht gar so sinnentkernte Formate auflegen. Vielleicht gibt es aber auch etwas Vergleichbares, das ich nur nicht kenne. Wenn ich mir z.B. diesen ganzen Gangstarapperscheiß angucke, das hat allemal das Zeug, genauso deppert daherzukommen. Wird vielleicht ein bisschen schwieriger, weil sich ein Gangsta ggf. das Bezahlen spart, was weiß ich.
Falls es dergleichen für Jungs noch nicht gibt, mache ich mir aber keine Sorgen: Das kommt dann noch.
Mai 14th, 2015 at 18:26
@Heldentasse(29):
“wo müsste die denn verändert werden …”
Da sind wir uns hier relativ einig: Bei den Produktionsbedingungen. Produktion muss von denen bestimmt werden, die Erzeugen und Komsumieren, und sie muss vom Zwang zum Mehrwert befreit werden.
Mai 14th, 2015 at 18:27
Ich bezog mich hauptsächlich auf deinen Kommentar 25. Autos und Spaten sind nützlich. Kosmetik und Mode als Produkte sowie ihre Produktion sind Selbstzweck. Nun die einfache Zuordnung: Frauen kaufen… a) Kosmetik und Mode oder b) Autos und Spaten? Männer kaufen… a) oder b)?
P.S.: Natürlich kaufen auch Frauen Autos und Spaten und Männer Kleidung und Kosmetik. Nur die Assoziationen sind da recht eindeutig und ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen, dass beim Erwerb von Autos/Spaten und Kosmetik/Mode eine recht eindeutige Geschlechteraufteilung herrscht.
Mai 14th, 2015 at 18:32
Ähm, da steht zuerst “zu essen“. Das brauchen auch Frauen. Zwei von denen haben übrigens heute mit dem Spaten in meinem Garten gewütet. Und das Auto, dazu schrub ich:
“Das Auto, das beworben wird, ist derweil nicht nützlich, günstig oder gut“. Das gibt es übrigens auch in der Variante als Schwanzersatz. Unentschieden!
Mai 14th, 2015 at 18:39
Naja, das lese ich so, dass das beworbene Auto nicht nützlich ist, ein Auto (und Spaten und essen) aber schon. Kosmetik und Mode hingegen nicht. Und diese Aufassung teile ich eben nicht. Diese (nunmal doch eher mit Frauen konnotierten Produkte) bilden keine Ausnahme in der schönen bunten Warenwelt. Das betrifft alle Produkte. Deren Nutzen ist grundsätzlich nur noch systemimmanent (das Auto bringt dich zur Arbeit, mit der du dein Auto finanzierst, das teure Makeup sichert dir den gutbezahlten Job, von dem du dein Makeup finanzierst, etc. ad infinitum, d.h. eben bis dieser Wahnsinn doch mal an seine unvermeidlichen Grenzen stösst).
P.S.: Schöne Grüsse an den Garten, hoffe er ist nicht allzu verwü(s)tet ;-)
Mai 14th, 2015 at 19:08
Es geht mir aber eben nicht um die konkreten Produkte, sondern darum, dass die ganze Sphäre ausschließlich Konsum betrifft. Produkte, Werbung, Produktion in einem winzigen selbstreferenziellen Kosmos (edith: wobei so etwas wie Profit selbstverständlich nicht erwähnt wird).
Wenn es so etwas für beiderlei Geschlecht gibt oder nur für die Haarigen, dann gib mir gern ein Beispiel, ich bin ja eh gerade auf niedriger Ekelschwelle unterwegs.
Der Garten ist nicht verwütet genug, denn ich konnte als Gentleman zwar dabei behilflich sein, Spaten und Spitzhacke zu zerbrechen, aber der Bambus ist immer noch nicht ganz ausgegraben.
Mai 14th, 2015 at 19:14
@Amike #35 / flatter #36 – Wir müssen konsumieren, um arbeiten zu dürfen. Ansonsten ist man draußen und allenfalls noch das Objekt von Eingliederungsvereinbarungen…
@Stony – Jaja. Grr.
Mai 14th, 2015 at 19:26
Yo, und jetzt stell dir mal vor, man filmt dich bei der Arbeit, in der du deine ganze Scheinexistenz dafür einsetzt, Produkte zu bewerben, die du selbst haben willst, was wiederum mit Werbung für dieselben oder ähnliche Produkte finanziert wird. Hylfa!
Mai 14th, 2015 at 19:33
@Peinhart
Wir müssen konsumieren, um arbeiten zu dürfen. Ansonsten ist man draußen und allenfalls noch das Objekt von Eingliederungsvereinbarungen…
Ach was? Ich dachte immer wir müssten Essen um Arbeiten zu dürfen, aber so kann man sich täuschen!
Beste Grüße
P.S.:
Wenn dir das vielleicht nicht logisch vorkommt, denk an eines bloß:
Ohne meine Freiheit bist du arbeitslos.
Ja, Freiheit ist was anderes als Zügellosigkeit.
Freiheit heißt auch Fleiß, Männlichkeit und Schweiß.
Ich werd dir sagen, was ich heutzutag als freiheitlich empfind:
Die Dinge so zu lassen wie sie sind.
Drum ist in jedem Falle meine Freiheit wichtiger als deine Freiheit je.
Meine Freiheit: Yes! Deine Freiheit: Nee!
Aus Georg Kreisler – Meine Freiheit, deine Freiheit
Mai 14th, 2015 at 19:34
Wo ordnet sich da Klopapier ein?
@Peinhart: scnr :/
Mai 14th, 2015 at 19:53
#38: Sinnlose Arbeit als Fraktal – Ein schönes Motiv für einen M.C. Escher.
Mai 14th, 2015 at 21:13
Yip.
Mai 14th, 2015 at 21:20
OT: putzig. hätte nicht vermutet, dass man “nebenan” beim Herrn Pünte (mehrmals, war mir nicht sicher ob abgeschickt) “wegmoderiert” wird, wenn man zu seinem Steinbach-Artikel bemerkt, die Deutschen seien nicht befreit sondern schlicht und einfach besiegt worden, da es sich wohl kaum nur um eine Minderheit von Nazis handelte, die die Rest-Deutschen in Geiselhaft hatten.
Hat der Tradition mit sowas? Bin da nur durch die Verlinkung hier hingelangt, daher frage ich auch hier *g*
Mai 14th, 2015 at 21:31
@flatter: Ich hätte zu dem einfach Konsum gesagt, privater Verbrauch, der über dem Grundbedarf zum Leben, hinausgeht.
Dass Bedürfnisse erzeugt werden müssen, ist ja keine neue Erkenntnis in den Unternehmen. Kaum jemand kommt mit den Konsumbedürfnissen auf die Welt, die er heute pflegt.
Handy, Markenkleidung, dickes Auto und dicke Uhr sind lange etabliert und der Gebrauchswert davon ist meistens eher niedrig.
Ja, der Teil des blanken Überflusses wächst und klar, dafür muss man immer effektiver Bedürfnisse erzeugen. Ich sehe deine Beschreibung des Ist-Zustandes in einem kontinuierlichen Fluss der Entwicklung schon seit Jahrzehnten.
Schon vor 20 Jahren auf meinem Schulhof war die Kleidungsmarke klares soziales Selektionskriterium und natürlich war das gemacht. Menschen zu Werbetafeln umzufunktionieren, die auch noch dafür bezahlen beim Rest der Menschen Vertrieb machen zu dürfen – das war schon damals pervers.
Mai 14th, 2015 at 21:48
@Seb: Der hat auch mich schon mal nicht durchgelassen. Ich verlinke ihn noch wegen seiner Leser, von denen ich weiß, dass viele auch hier lesen.
Mai 14th, 2015 at 22:11
Funny: Derzeit wäre eine Livesendung zum ‘Finale’ von GNTM. der Sender zeigt stattdessen einen Film und tickert “technische Probleme”. RP-online berichtet derweil live über die Evakuierung nach einer Bombendrohung. Ob die Klum sich den Mehdorn oder den Grube ins Management geholt hat?
Ich war’s übrigens nicht :-P
edith: Ich lache mich gerade schief über die Trollpiste Twitter. Die ist ja echt für nix zu gebrauchen außer Grobinfos und eben Getrolle. Das wiederum kann sehr witzich sein, aber what a fuckin waste of time.
edith 2: Ich fasse mal zusammen: “Krass!”
Preisgekrönter Kommentar:
“Die Bombenspürhunde konnten erst rein, nachdem die Models draußen waren. Die Tiere wären sonst von den Knochen abgelenkt worden.”
Mai 14th, 2015 at 22:33
Gibt’s schon Selfies … mit den Hunden?
Mai 14th, 2015 at 22:37
Nur ohne.
Mai 14th, 2015 at 22:46
Fefe kommentiert den Vorfall auch:
“Ich frage ja hier seit Jahren, wo eigentlich die Revolution bleibt. Sind das hier die ersten Ausläufer?”
Mai 14th, 2015 at 23:00
@ #49
Das gehört sicher zum Drehbuch; nichts mit Revolution. Sonst müssen sie für die Einschaltquoten noch Schützengräben anlegen. ;-)
http://top.de/news/2PJz-gntm-2015-gruende-schwachen-quoten-model-show
Mai 14th, 2015 at 23:39
hunde/model/knochen – brüller.
“I just think we’re at the end of something” (Curtis), und damit jetzt mal zurück zu ernst bzw. adam, via fefe: Bitter Lake von Adam Curtis. Ich setze hier mal wie fefe keinen link, findet man schnell und es lohnt sich: ein “suggestives narrativ” (manchmal irritierend, auch (weil) manchmal simplifizierend) – was besseres fällt mir gerad nicht ein. (die links gehen zu artikeln über die doku und Curtis)
“Increasingly, we live in a world where nothing makes any sense. Events come and go like waves of a fever, leaving us confused and uncertain.” – Adam Curtis
Mai 15th, 2015 at 00:05
@Heldentasse(28)
Ich weigere mich das derzeitige System als alternativlos zu betrachten und kann daher “den Kapitalismus” nicht mit “der Menschheit” gleichsetzen.
Allerdings denke ich, dass der Mensch nicht in der Lage ist auf komplexe Bedrohungen angemessen zu reagieren. Insbesondere wenn sie sich Zeitlich über mehrere Generationen erstrecken.
Daher denke ich, dass die Umweltzerstörung, die Ressourcenverschleuderung und der Klimawandel letztlich der kompletten Menschheit das Genick brechen werden.
Vielleicht ist das ja die tiefere Weisheit der Heidi Klum: die Küchenschabe war schon hundertmillionen Jahre vor uns da und sie wird es auch noch hundertmillionen Jahre nach uns geben. In der Zwischenzeit haben wir aber viel mehr Spaß als die ollen Schaben. :)
Mai 15th, 2015 at 10:40
OT: Oh, B.B. King ist tot. R.I.P.
Mai 15th, 2015 at 10:47
Hm, ein Mädel hat da also kurz angerufen und die ganze Show gekillt (ich nehme an, ein enttäuschter Fan von der Ausgeschiedenen). Das war ja einfach. Besser aber noch: Man fand einen “verdächtigen” Koffer. Wenn das nicht glasklar Kofferdiskriminierung ist, oder wie macht sich ein Koffer verdächtig? Das funktioniert übrigens exakt so auch bei Bartträgern oder Menschen mit olivfarbener Haut. Wie die schon gucken!
Schließlich: Kollege Tux weist implizit völlig zurecht darauf hin, dass das mit VDS natürlich nicht passiert wäre.
Mai 15th, 2015 at 10:52
Ihr müsst mir verzeihen, wenn ich da ein bisschen drauf rumreite, aber das ist alles zu und zu geil. dpa meint: “„Im Kurznachrichtendienst Twitter reagierten Fans des Model-Contests bestürzt.“ Nee is klar. Auf der Trollpiste war Party, minnigens jeder zweite Kommentar zynisch oder albern. aber sowas darf man nicht berichten, was würde das denn für eine Story!
Mai 15th, 2015 at 10:53
B. B. King – The Thrill Is Gone (Live at Montreux 1993)
Mai 15th, 2015 at 10:58
OT: Der Nazidienst “Verfassungsschutz” hat aus 2003 gelernt, dass er möglichst viele seiner Braunen Kameraden in den Gremien der NPD haben muss, um die Partei vor der Verfassung zu schützen. Hat geklappt!
Mai 15th, 2015 at 11:03
@flatta#31:
wie wärs mitm klassiker? “gangsta”-style und passt ja auch zum schwanzersatz. den jungs ihre karre und den mädels ihr lipgloss.
Mai 15th, 2015 at 11:04
Gott, ist die Welt heute lustig:
“Der Geheimdienst wird nicht ausreichend parlamentarisch überwacht und ist nicht nur in Serbien, sondern auch in Mazedonien seit jugoslawischer Zeit unreformiert. Deshalb sind auch Repressionen, wie sie zum Alltag in Mazedonien gehören, so leicht möglich”
In Serbien und Mazedeonien muss der Westen® unbedingt mal aufräumen!!11!
Mai 15th, 2015 at 11:33
‘Goldfische haben bereits eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Menschen’ – Das erklärt in der Tat einiges!
Mai 15th, 2015 at 11:36
@dkt: Netter Versuch, aber das hat weder annähernd die Quoten, noch finde ich dort Probanden, die selber Ware oder Werbeträger sind. You lose.
Mai 15th, 2015 at 11:52
OT: Heute ist der 4. Jahrestag der Indignadxs. Reiner Wandler: #15M – Als alles anfing
Mai 15th, 2015 at 11:56
“Indignadys” fände ich phonetisch reizvoller.
Mai 15th, 2015 at 12:00
flatter 54: Vorsicht Rucksäcke – G7
“Wie der Lokalsender Radio Oberland berichtet, sollen die erwarteten 5.000 Journalisten zwar einen »hochwertigen Wanderrucksack« geschenkt bekommen – aber der muss leer sein! So hat es die herrgottgegebene Regierung des Freistaats beschlossen, und am Willen des heiligen Seehofer geht kein Weg vorbei.”
jW heute
Mai 15th, 2015 at 12:02
@flatter: Die Spanier benutzen entweder “@” oder “x” als Stellvertreter für “a” und “o”. Ich wollte nur gendergerecht sein, aber jetzt kommst Du wieder myt dyner Vorlybe fyr das Y.
Mai 15th, 2015 at 12:18
Auch schön: Olivgrün bald reif für Schwarzgrünrbaune Koalitionen
Mai 15th, 2015 at 12:24
you lose is mein zweiter… (korinthenkacker), dann eben mit der perfekten genderisierung; wenn alle ein geschlecht werden, dann klappts ooch weiter mitm kapitalismus.
Mai 15th, 2015 at 12:28
#66: auch hier; warum nur wundert mich das nicht die bohne?
Mai 15th, 2015 at 12:31
Apropos Mode und so: Brasilien: Hohe Geldstrafe für Textilunternehmen “Zara”
Drecksbude. Alle an die Wand und mit Farbbeuteln bewerfen.
p.s.: Wusstet ihr eigentlich, dass “Mango” im Spanischen “Ich klaue/erbettle” bedeutet? No shit.
Mai 15th, 2015 at 21:13
@flatter #66
Ach ja, das Ypsilon: vorschlag: die gr-Y-nen (wahlweise auch grYnen) statt die olivgrünen und was die farben betrifft, schwarzrotgrün sind doch schon die farben der einheitspartei, da kommt es nur noch auf das mischungsverhältnis an: alles drin – rot und grün gibt braun und mit schwarz dazu kann man den braunton so langsam ins schwarz dunkeln – totenköpfe wären dann, wenn´s opportun erscheint, noch zu applizieren.
(Ich habe mir schon mal ein braunes hemd zugelegt, gab es gerad günstig; die kollegen, die wissen, dass ich eher der blaue typ bin, der rot ist, kriegten sich nicht mehr ein, als ich meinte, das braune hemd stehe dem deutschen immer noch am besten und es gelte, beizeiten vorbereitet zu sein.)
“Ich sehe zum Himmel auf, in die Richtung, in der ich Paris fühle.
Er ist schreiend blau mit roten Wölkchen. Wie ein großer mit Blut getränkter Arbeitskittel.” – Jules Vallés, Jacques Vingtras
Mai 15th, 2015 at 21:20
OT: Netzpolitik.org: Jetzt aktiv werden: Wir veröffentlichen den Gesetzesentwurf zur Vorratsdatenspeicherung
Seite 2: [..] Danach soll sich strafbar machen, wer sich oder einem anderen nicht öffentlich zugängliche Daten, die ein anderer durch eine rechtswidrige Tat erlangt hat, verschafft, wer sie einem anderen überlässt, wer sie verbreitet oder in sonstiger Weise zugänglich macht, um sich oder einen Dritten zu bereichern oder einen anderen zu schädigen.
C. Alternativen
keine [..]
Ciao Steuer-CDs und diese stinkenden Whistleblower von der Flughafentrinkhalle wollen wir auch nicht mehr oder was? Was ist mit Journalisten, Informanten, … ?
Diese große Koalition ist genauso scheiße, wie ich das erwartete. Aber gut, ich bin kein Jurist. Das dient bestimmt alles unserem Glück. Heil Rechtsstaat!
Geschäftsidee: Sim-Card Tauschbörse.
Mai 15th, 2015 at 21:37
@R@iner
Sim-Card Tauschbörse – wozu, da bleibt man doch auch wieder unter sich – also überschaubar, vielleicht noch gemischt mit dem “mafia-element”, schafft allenfalls kurzfristig ein wenig verwirrung.
Mai 15th, 2015 at 22:01
@oblomow: Wenn ich mich ärgere, dann schreibe ich besser nicht, was ich wirklich denke.
Mai 15th, 2015 at 22:06
@ R@iner
Ich mache es gerade dann…;-)
Mai 17th, 2015 at 08:34
@oblomow #51: Die “Doku” hat ihre Momente, es wird jedoch mMn zu viel durch Zeit und Raum gesprungen. Ich kenne praktisch niemanden, dem ich diesen “Acid-Style” zumuten würde.
OT: Was Sie schon immer über Wahlen dachten. The Guardian: Democracy v Psychology: why people keep electing idiots
[..] The majority of people are prone to numerous subconscious biases, prejudices, stereotyping and prefer their own “groups”. None of these things are particularly logical and invariably are not supported by actual evidence and reality, and people really don’t like being told things they don’t want to hear. People are also keenly aware of social status; we need to feel we are superior to others in some way to maintain our sense of self-worth. As a result, someone more intelligent saying complicated things that contain uncomfortable (but accurate) facts isn’t going to appeal to anyone, but someone demonstrably less-intelligent is not challenging to someone’s perceived social status, and if they’re going to say simple things that support inherent prejudices and deny uncomfortable facts, then so much the better. [..]
Mai 17th, 2015 at 14:14
OT: Ihr erinnert euch an den Verteidigungsminister Nordkoreas? An den, der mit einer Antiflugzeugkanonendingsda publikumswirksam umgebracht wurde, weil er während einer Militärveranstaltung im Beisein Kim Jong Uns eingeschlafen war?
Nun, äh, was soll ich sagen? Er lebt und wurde im nordkoreanischen Fernsehen gesichtet. (Quelle)
Da hat der südkoreanische Geheimdienst wohl ein wenig übertrieben.
Demnächst erzählt die Presse uns noch, der bnd hätte bei Osama Bin Ladens *haha*, nee.
Mai 17th, 2015 at 14:45
p.s.: Die bbc meldete gestern ihre Zweifel an: North Korea: What should we make of latest ‘execution’?
Mai 17th, 2015 at 19:51
OT, oder auch nicht. Mich beschleicht der Verdacht, dass das scheinbar grausame Schicksal des NK Kriegsministers und GnT dahingehend zusammenhängt, dass beides zur kunterbunten Volksverblödung beiträgt, und von den wirklich wichtigen Themen wie z.B TTIP, CETA, TISA und TPP vollkommen ablenkt.
Beste Grüße
P.S.: Ich schalt’ die Glotze an Happiness, Flutsch Flutsch, Fun Fun
Mai 22nd, 2015 at 08:57
Schöner Rant in der Taz: Ein Laster voller Mädchenkotze
[..] Die Sendung ist eine perverse, niederträchtige, menschenverachtende Geldmaschine, die kapitalistische Krönung von Sexismus und Neoliberalismus in Form von Frauendressur mit Product Placement, und eine überraschungsarme Aneinanderreihung von Erniedrigungen, bei der junge Menschen dafür ausgezeichnet werden, dass sie geile Gene haben und sich den Regeln der Jury unterwerfen, weil man als Model halt auch einfach mal machen muss, was der Kunde will. [..]
Diese Sendung braucht keine elfte Staffel, sie braucht einen Vierzigtonner voll mit Erbrochenem von bulimiekranken Mädchen, der beim nächsten Finale vorfährt. Und ablädt. [..]