Ich möchte nicht, dass Frauen gefördert werden, wie sie gefördert werden. Ich wundere mich derweil, dass es Frauen gibt, die wollen, dass Frauen so ‘gefördert’ werden. Ich finde es ohnehin seit eh und je betrüblich, dass viele Formen des sogenannten “Feminismus” sich nur dazu eignen, das Prinzip des “Divide-et-impera” nach Kräften zu unterstützen, indem Fronten aufgezogen werden, wo keine sind und solche ignoriert werden, an denen es vielleicht irgendwann vorwärts ginge.
Was ich meine, ist der schnöde Klassenkampf, dessen Fortgang für genau die Hierarchien sorgt und sie ausbaut, die eben die zeitgemäße Form der Herrschaft repräsentieren. Natürlich ist das patriarchalisch, und ich habe überhaupt nichts gegen eine Diskussion über die Verflechtung von Patriarchat und Kapitalismus. Ich habe aber etwas gegen Weltbilder, die letzteren Ignorieren oder gar leugnen. Ich habe etwas gegen Kategorien, die aus dem Bedürfnis heraus gebildet werden, recht zu behalten, Schuldige zu finden und Pauschalurteile zu fällen.
Dazu gehört der Blödsinn vom alten weißen Mann, der als solcher über die Restwelt herrsche, die in solchen Kategorien übrig bleibt. Ich falle ja zufällig in diese Kategorie, müsste also mächtig Macht ausüben, wenn es den stimmte. Die Wirklichkeit der 99% unserer Kategorie ist aber die, dass wir wenn wir Glück haben, lohnabhängig beschäftigt sind und wenn wir Pech haben, eben nur lohnabhängig. Sind wir deutlich über 40, tendieren unsere Chancen, noch einmal irgendwo unterzukommen, gegen Null. In Südeuropa ist selbst das inzwischen nicht mehr wichtig; da sind die Jüngeren schon alle arbeitslos, also alle gleich hoffnungslos.
Weißer Mann herrschen über Welt
Ich falle in die Kategorie weißer Akademiker. Ich bin Prekariat. Ich bewerbe mich auf Jobs an Unis, in denen Frauen ‘gefördert’ werden. Das sieht dann so aus: Zunächst einmal wird der Vertrag befristet, in der Regel mit der Begründung, es handele sich um ein Projekt, für das ein begrenztes Budget zur Verfügung steht. Diese Budgets werden dann aber gern jahrelang erneuert, so dass von einem begrenzten Projekt nicht mehr die Rede sein kann.
Egal, die Stellen werden trotzdem befristet, damit man bloß nicht Personal versorgen muss, von dem man sich ggf. einmal flugs trennen will. Obendrein verhängen die Hochschulen danach Sperrfirsten, das heißt, dass Bedienstete nach 2 Jahren Vertragslaufzeit für drei Jahre ausgeschlossen werden – damit die gesetzliche Grundlage der Befristung eingehalten wird und die “Entfristung” nicht verbindlich wird.
Dieses Leben von der Hand in den Mund gibt es noch in diversen anderen Varianten, die Situation lässt sich aber einfach zusammenfassen: Wer keine Professur innehat, darf kaum je auf ein dauerhaftes Auskommen hoffen. Das hält die Unis aber nicht davon ab, von “Frauenförderung” zu faseln, wenn sie bevorzugt weibliches Personal in dieser Knechtschaft halten. Ich halte es sogar für denkbar, dass sie auch in dieser Liga glauben, mit Frauen könne man das leichter machen.
Viele kleine Minderheiten
Vordergründig sind viele dieser Jobs gut bezahlt, aber wenn ich mir alle zwei Jahre einen neuen suchen muss, kann ich das nicht mehr so sehen. Wie gesagt: Das Gros des akademischen Personals vegetiert so vor sich hin, und das einzige Mittel dagegen wäre es wohl, diese Ausbeutung in Grund und Boden zu streiken. Ja, es ist sogar der Gewerkschaft GEW aufgefallen, dass sich da etwas ändern sollte, und was macht da eine Gewerkschaft? Sie verlautbart:
“Die GEW hat sich kritisch mit dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz auseinandergesetzt und fordert dessen Abschaffung zu Gunsten sachgerechter tarifvertraglicher Regelungen.”
Ja leck mich fett! Die Fordern ein Gesetz! Dabei gibt es ein Gesetz, das in der Praxis aber so absurd ausgelegt wird, dass es eben ist wie es ist. Vielleicht sagt die GEW ja noch lieb “bitte bitte”, dann klappt das bestimmt!
Sie verarschen uns. Alle. Junge, Alte, Männer, Frauen, weiß und schwarz, arm und noch nicht ganz so arm. In diesem System zu dieser Zeit in dieser Form Frauen zu “fördern”, ist der blanke Zynismus. Ich gönne den Frauen diese Scheißjobs nicht. Ich will sie selbst nicht machen. Niemand, der sich selbst nicht auf eine skurrile Weise hasst, will solche Jobs. Es will auch niemand in die Mühle der “Agentur” oder der “JobCenter”. Niemand will Jobs, in denen das Personal weiter verhökert wird wie Vieh und aussortiert, wenn es zu alt ist. Das betrifft uns alle. In dieser Situation einzelne nach Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder sonstwas zu diskriminieren, ist der Job der Ausbeuter. Da brauche ich nicht auch noch Verräter auf dieser Seite, die sich als verfolgte Minderheit aufspielen und freiwillig aus der Mehrheit viele möglichst kleine Minderheiten machen.
Februar 15th, 2015 at 19:47
mann, bin ich froh, hauptschulprolet ohne ausbildung zu sein /cynism off.
gerade das mit den sperrfristen war mir total neu; redet wohl keiner gerne drüber.
Februar 15th, 2015 at 21:45
Die Behörden legen das Gesetz auch so aus.
Wenn es soweit ist müssen bei uns keine Beamten endbeamtet werden.
Wir haben keinen Reform Stau, wir sind gewappnet für die beste mögliche Zukunft.
Zitat “/cynism off”
Februar 15th, 2015 at 22:01
Vielleicht wird man ja bald chirurgische Eingriffsmöglichkeiten anbieten, alle biologischen Geschlechtsmerkmale wegzuoperieren. So würde man auf den Arbeitsmärkten das Problem im Nu aus der Welt schaffen. Keine Geschlechterquoten, weil es keine Geschlechter mehr gibt. Hier ist doch beinahe alles möglich, wenn es um die Verwertbarkeit des eigenen Selbst geht.
Die Märkte bleiben jedenfalls weiterhin wachsam. *schnarch*
Februar 15th, 2015 at 22:41
@Dexter D.: Gibt es dazu Hintergrundinfos?
Dass btw. Behörden Gesetze so auslegen, dass man sichmit den GBern den Arsch abwischen kann, wundert mich ggf. keineswegs.
Februar 15th, 2015 at 23:03
gegebenenfalls ist in dem zusammenhang besonders nett.
Februar 16th, 2015 at 00:19
Danke @flatter, wenigstens einer, der sich wahrscheinlich nicht darüber wundert, daß ich mit Feminismus nix am Hut habe.
… und das nicht nur wegen des Ismus hintendran, der ja schon ausreichen würde, mich gegen sich aufzubringen.
Februar 16th, 2015 at 08:16
Guter Beitrag, der das Teile und Herrsche – Prinzip des Feminismus schön auf den Punkt bringt. Zudem sind Frauenförderung und Frauenquote in der Regel auch ein absolutes Luxusproblem. Die meisten Frauen (und Männer) vegetieren in der unteren Lohnskala (wenn überhaupt) vor sich hin. Es betrifft sie einfach nicht.
Davon abgesehen ist es auch interessant, dass mehr als zwei Drittel aller Obdachlosen Männer sind. Auch wenn viele Frauen vielleicht keine Manager werden, so müssen sie gleichzeitig keine Angst haben, auf der Straße zu landen, da ihr “soziales Auffagnetz” meist besser/größer ist, als das von den Kerlen.
Februar 16th, 2015 at 08:28
Wäre ich Frau dann würde ich gegen diese “Feministinen” sturm laufen. Letztendlich geht es denen nur um einen schönen
Posten als Gendertrulla bei dem nichts bei rumkommen muß. Der Feminismus abseits der Schwarzer war selbstbewußt aber mitnichten Männerfeindlich.
Ach so, und zum Thema Sperrfrist: Das gilt doch nur für staatsfinanzierte Stellen, oder irre ich mich da? Denn ich kenne einige Leute die sich auf Drittmittelstellen so durchs Leben wursten. Nicht daß das in irgendeiner Form toller wäre.
Februar 16th, 2015 at 10:44
Für Drittmittelstellen (ein Skandal, dass es sowas überhaupt gibt) wäre das ja noch konsequent, es gilt aber generell für “budgetierte”.
Februar 16th, 2015 at 11:25
“Ja, es ist sogar der Gewerkschaft GEW aufgefallen, dass sich da etwas ändern sollte, … Vielleicht sagt die GEW ja noch lieb “bitte bitte”, dann klappt das bestimmt! “ Wie war das noch? “Wer hat uns verraten? … und Gewerkschaften!” also die “Arbeiterpartei” und die “Arbeitervertretung” – die eigenen Leut!1!!
Was ich zum Thema “Jobs an Unis” und “befristete Verträge” bei meinen Kizz und in deren Umfeld erlebt habe: Ohne Worte.
Du hast völlig recht mit Deinem Post, flatter. Immer schön an der Oberfläche bleiben, laufend Nebenkriegsschauplätze aufmachen und bedienen.
“Wer hat uns verraten? …, Gewerkschaften und die Politik!”
Februar 16th, 2015 at 11:33
@Vogel – sorry, was soll denn schon wieder dieser “Verraten-Mist”. Da hat uns niemand verraten. Wir uns höchstens selber, wenn wir annahmen, daß uns irgendwer anders die ‘Kohlen’ aus dem Feuer holen könnte, als wir selber…
Februar 16th, 2015 at 11:36
@flatter: leicht ot.
wie sieht es denn heutzutage als stud. hilfskraft aus? an der fachhochschule dortmund war vor 9 jahren meine erfahrung, dass man sage und schreibe 5 € und ein paar cent je stunde bekam. und das für nicht gerade triviale tätigkeiten wie layouterische tätigkeiten für online-kurse für vorlesungen des it-fachbereichs.
Februar 16th, 2015 at 11:42
@Mordred: Guxu hier: Wissenschaftliche Hilfskraft
Ich hatte ’93 10,38 DM die Stunde bekommen. Mit Diplom. Interessant, von dir zu lesen, wie lange sich das gehalten hat.
Februar 16th, 2015 at 12:33
Ich habe vor knapp zwei Jahren 9€nochwas pro Stunde bekommen um Aufgaben zu erstellen, anhand derer die anderen Englischstudenten dann ihre Grammatikkenntnisse online testen können. Hübsch war, dass dafür zwei Stellen verfügbar waren, mit der Ansage, dass einer von uns dann dauerhaft an dem Projekt arbeiten wird, der andere nach immer 4 Monaten ersetzt wird. Die Kommilitonin hat dann massenweise sinnfreie Sätze rausgehauen, während ich versucht habe, irgendwie zusammenhängende Sätze zu einer Aufgabe zu machen, damit man sich später, wenn man schon vor einer Maschine sitzt, um Aufgaben zu bearbeiten, nicht auch noch fühlt als wären die Aufgaben auch von einer Maschine erstellt. Gab meines Erachtens auch noch andere, sachlich vernünftigere Gründe dafür, aber selbstverständlich ist auch aufgrund ihrer höheren Produktivität die Kommilitonin weiterbeschäftigt worden. Wäre ärgerlich gewesen, wenn ich den Job weiter gebraucht hätte. Allerdings hätte ich mich dann vielleicht auch umgestellt, sobald ich gemerkt hatte, dass die Arbeitsweise der Kollegin besser ankommt und hätte meine Produktivität auch gesteigert…
Februar 16th, 2015 at 13:37
@Vogel, 10
Es gehört aber doch zum Narrativ daß es ohne die Gewerkschaften doch viel schlimmer geworden wäre.
Februar 16th, 2015 at 14:10
OT : Rosenmontagsstimmung: “Mit ihrer Strategie, die CDU links der Mitte zu platzieren, nutzt Kanzlerin Angela Merkel die Schwächen der SPD gnadenlos aus.” Er hat die “Mitte” original bei EGIDA/AfD/Faschosgesindel verortet. Lässt mal wieder flach blicken, wo der Fingerhut schon als Untiefe gilt.
Februar 16th, 2015 at 14:41
@flatter: Wie, Du magst die sz nicht? Naja, manches kann man begründen: Sebastian Heiser, SZ-Leaks: Schleichwerbung für Steuerhinterziehung
Offshore-Leaks, Lux-Leaks und jetzt Swiss-Leaks: Die Süddeutsche Zeitung ist das Sturmgeschütz des Finanzamts. Die Redaktion veröffentlicht regelmäßig Informationen aus internen Bankunterlagen, an die sie durch Whistleblower kommt. Was die Zeitung nie erwähnt: Dass sie selbst ihre Leser auf die Steuerhinterziehung im Ausland hingewiesen hat und sich dafür von den Banken bezahlen ließ. Ich war damals in der Redaktion dafür zuständig. Es war das Jahr 2007, es war mein erster Job nach dem Studium und bis heute habe ich darüber geschwiegen. [..]
Februar 16th, 2015 at 14:45
Ein ziemlich platter Artikel. Point by Point:
“Dazu gehört der Blödsinn vom alten weißen Mann, der als solcher über die Restwelt herrsche, die in solchen Kategorien übrig bleibt. Ich falle ja zufällig in diese Kategorie, müsste also mächtig Macht ausüben, wenn es den (sic!) stimmte. Die Wirklichkeit der 99% unserer Kategorie ist aber die, dass wir wenn wir Glück haben, lohnabhängig beschäftigt sind und wenn wir Pech haben, eben nur lohnabhängig.”
Ein Blick in die Führungsgremien von Politik, Wirtschaft und Verwaltung widerlegt Dich – die sind noch immer mit 70 bis 80% weißen (alten) Typen besetzt, auch wenn Du grade nicht dazugehörst.
Glaubst Du nicht?
“Für die einzelnen Organisationsgruppen ergibt sich folgendes Bild:
Bei in den Landesministerien angesiedelten wesentlichen Gremien ist nur etwas mehr als ein Viertel (27,1%) geschlechterparitätisch
oder mit mehr Frauen besetzt. Der Gesamtschnitt des Frauenanteils
beträgt insgesamt 38,8%.
Der Frauenanteil unter den Mitgliedern, die aus gesellschaftlichen Bereichen außerhalb der Verwaltung in ministerielle Gremien entsandt bzw. berufen werden (33,3%) fällt im Vergleich mit dem Anteil der Angehörigen der Verwaltung von NRW (40,5
%) deutlich geringer aus.
Der Frauenanteil unter den Entsendungen in Gremien außerhalb der Landesverwaltung NRW beträgt lediglich 32,7%.
Bei den öffentlichen Unternehmen auf Landes- und Kommunalebene zeigt sich, dass Frauen in Geschäftsleitungen (Land: 8,9%; Kommunen: 10,1%) noch deutlich niedriger repräsentiert sind als in
den Aufsichtsgremien (Land: 25,3%; Kommunen: 22,0%). In den Sparkassen ist die Repräsentation von Frauen besonders gering (Verwaltungsräte: 17,1%; Vorstände: 2,7%). Auch in den Kam-
mern (Geschäftsführungen:15,1%; Vorstände: 16,3%) und Hochschulen (Senate: 27,9%, Präsidien: 26,3%) bleiben die Ergebnisse weit unter dem formulierten Ziel einer geschlechtsparitätischen Be-
setzung. Der Gremientyp mit der höchsten Repräsentanz von Frau
en sind die Hochschulräte, mit einem Frauenanteil von 41,7%.”
Repräsentation von Frauen in wesentlichen Gremien öffentlicher Organisationen in Nordrhein-Westfalen – Eine Bestandsaufnahme
Und das ist wohlgemerkt eine Studie aus NRW, wo jahrzehntelange Lobbyarbeit von sozialdemokratischen Feministinnen die Situation jedenfalls in Politik und Verwaltung ansatzweise verbessert hat. Wie das in Ländern wie Hessen, Sachsen oder Bayern aussieht, kannste Dir denken.
Wie das so im Alltagsleben der angeblich “99% lohnabhängigen alten weißen Männer” aussieht, d.h. wie sich z.B. die Haushaltsführung und Kinderbetreuung gestaltet, ist in der obigen Studie noch völlig unerfasst.
“Sie verarschen uns. Alle. Junge, Alte, Männer, Frauen, weiß und schwarz, arm und noch nicht ganz so arm. In diesem System zu dieser Zeit in dieser Form Frauen zu “fördern”, ist der blanke Zynismus. (…)
In dieser Situation einzelne nach Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder sonstwas zu diskriminieren, ist der Job der Ausbeuter. Da brauche ich nicht auch noch Verräter auf dieser Seite, die sich als verfolgte Minderheit aufspielen und freiwillig aus der Mehrheit viele möglichst kleine Minderheiten machen.”
Ist schon lustig, wie Du hier feministische Kämpfe für Gleichbehandlung mit “Verrat” gleichsetzt und so tust, als müssten sich Frauen als unterdrückte Gruppe “aufspielen”, als handele es sich um eine reine Fiktion zur Spaltung der Klasse der Lohnabhängigen.
Warum zum Teufel sollten Frauen unterm Kapitalismus ihre systematische Benachteiligung solange hinnehmen, bis die anderen 50% der Bevölkerung in den Quark kommen und die Wertvergesellschaftung abschaffen?
Das stinkt für mich ziemlich nach der alten marxistischen Formel, bei der Benachteiligung von Frauen handele es sich lediglich um einen “Nebenwiderspruch”, der nach der Abschaffung des Kapitalismus schon recht leicht zu lösen sei, jedenfalls nichts, womit sich die (meist männlichen) Heroen der Arbeiterbewegung allzu sehr beschäftigen müssten.
Nun noch eines zur Klarstellung: Die im Text aufscheinende Kritik am affirmativen Charakter des liberalen und systemimmanenten Feminismus teile ich, Du grenzt diesen jedoch nicht genug gegenüber dem gegen die heutige Gesellschaft als solche gerichteten radikalen Feminismus, wie er z.B. in der Abspaltungstheorie von Roswita Scholz zum Ausdruck kommt, ab.
Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt, dass Du leider mal wieder von genau den falschen Leuten Applaus und Zustimmung kriegst, die sich nichts bei sexistischen Kampfbegriffen wie “Gendertrulla” oder dumpfbackigem Gefasel vom angeblichen “Luxusproblem” denken.
Februar 16th, 2015 at 14:54
oha, Salvador, mir deucht du bekommst hier gerade was mächtig in den falschen hals.
Februar 16th, 2015 at 15:04
@SalvadorArachnor: Ich wäre dankbar, du fasstest dich kürzer, zumal du schon komplett am Artikel vorbei einsteigst. [edit: Ich überflige das nur, habe keine Zeit, das alles zu lesen.]
Wovon ich schreibe, ist eine “Frauenförderung” in prekäre Beschäftigung.
Der Bezug auf den weißen Mann setzt beim weißen Mann an anstatt bei den Eliten. Das Problem ist das System, nicht die Rasse. Ich halte das für Rassismus, was da argumentiert wird. Kapitalismus ist schlicht reaktionär. Wo blaue Frauen herrschten, blieben blaue Frauen an der Macht. Wie blöd muss man sein, jemanden für seine Hautfarbe, sein Alter und sein Geschlecht anzupissen?
Februar 16th, 2015 at 15:37
OT: Berliner MoPo: Die Deutschen sind ein Fall für den Psychoanalytiker
Es würde mich nicht wundern, wenn die Zeitungen Geld für ihre dümmlichen Pro-ttip-Artikel bekämen. Die Frage wäre dann: Woher?
p.s.: Der obige Link zu Sebastian Heiser stammt vom Bildblog.
Februar 16th, 2015 at 16:02
OT: Die Sache nimmt Fahrt auf: Meedia, SZ-Leaks: Ex-Mitarbeiter der Süddeutschen erhebt schwere Vorwürfe in Sachen Schleichwerbung
*Popcornbruzzel*
Februar 16th, 2015 at 16:15
“Schwere Vorwürfe” – in welcher Welt hält man das Offensichtliche für einen Skandal?
Februar 16th, 2015 at 16:17
Warten wir doch einfach die Gerichtsurteile zur Unterlassungserklärung ab. Das ist ja auch schon lange her und heute gelten bestimmt andere Standards.
Februar 16th, 2015 at 17:38
OT: mr geht’s scheiße; ich glaube, ich werde beten, mich besaufen und einen kritischen Artikel darüber schreiben, äh … ? °|o
Februar 16th, 2015 at 22:06
Zu viel Alkohol führt nur zu so etwas: Rory Gallagher – Bad Penny (Live At Montreux)
Februar 16th, 2015 at 22:53
@SalvadorArachnor(18)
“Warum zum Teufel sollten Frauen unterm Kapitalismus ihre systematische Benachteiligung solange hinnehmen, bis die anderen 50% der Bevölkerung in den Quark kommen und die Wertvergesellschaftung abschaffen?”
Ich Frau, do you know?
Wir können nicht nur die Wertvergesellschaftung nicht alleine abschaffen, wir schaffen diese blöde Emanzipation schon nur mit Euch und nicht gegen Euch (Männer).
Mir/uns bringt es nämlich gar nichts, wenn Ihr dabei in allen Dingen(!) so in den A… nus gekniffen werdet wie wir jetzt
Es ist kurzsichtig aus meinem Blickwinkel und reicht eben nicht, den gleichen Lohn zb. haben zu wollen – wenn’s blöd bzw. konsequent läuft, habt ihr anschließend so wenig wie wir jetzt.
Bis ‘Ihr’ das mal rafft…
Februar 17th, 2015 at 08:54
@Wat.
Welche Lohnlücke meinst du? Wenn du gleiche Arbeit und gleiches Arbeitszeitmodell miteinander vergleichst dann gibts bei Männlein und Weiblein plötzlich keine Lücke mehr. Die Lücke taucht nur dann auf wenn die teilzeitangestelle Putzfrau mit dem Vorstandsvorsitzenden verglichen wird. Äpfel, Birnen.
Aber wir können uns noch länger gegenseitig ins Bockshorn jagen lassen. Die Profiteure der gegenwärtigen Entwicklung freuen sich ein zweites Loch in den Popo wenn wieder eine sinnlose Front eröffnet wird in der sich der Pöbel gegenseitig aufreibt.
also, checkt mal eure Privillegien, ey :-))
Februar 17th, 2015 at 10:34
OT: Spon hat recherchiert: “Die griechische Regierung [...] agiert rücksichtslos – und feige“. Wie die Terroristen.
Februar 17th, 2015 at 11:40
Die bilden sich womöglich ein, sie könnten – oder müssten gar! – Rücksicht auf ihre Wähler nehmen. Das geht natürlich gar nicht, da muss sich das Sturmgeschütz in Stellung bringen.
Februar 17th, 2015 at 12:39
Österreichische Familienministerin setzt sich für gendergerechtes Steinigen ein
Reddit lesen macht auch nicht glücklicher.
Februar 17th, 2015 at 12:40
@Peinhart: Yip, heißt der Laden nicht eh längst “Putinorgel”?
Februar 17th, 2015 at 12:46
@Rainer: na sollen die Frauen da vielleicht warten, bis die Steinigungen für alle abgeschafft sind?!
Februar 17th, 2015 at 12:47
Ich verstehe dieses eine Adorno-Zitat jedenfalls immer besser.
Februar 17th, 2015 at 13:01
Ich Quantenphysik.
Februar 17th, 2015 at 13:11
Eine Kohlenrutsche ist noch lange kein Teilchenbeschleuniger.
Außerdem das: Faz, Der Ruf auf die Barrikaden erreicht nur noch Nervenbündel
[..] Haben sie immer noch nicht begriffen, dass die freiheitliche Demokratie mit rechtsstaatlicher Ordnung und sozialökologischer Marktwirtschaft, die sie so sanft oder so leidenschaftlich anfeinden, nicht das Problem ist, sondern die Lösung?
Februar 17th, 2015 at 14:02
@Rainer #36 – Fürwahr ein Artikel, der tief blicken lässt. Die Brücken, über die ein Verständnis noch gehen könnte, versinken immer schneller im Schlamm, lockend braun brodelnd. Vielleicht sollten die Herren ‘Psychologen und Sozialwissenschaftler’ auch einfach mal eine ganz normale psychosomatische Reha besuchen…
Februar 17th, 2015 at 14:56
Da kann man aus der “wiege der demokratie” noch so “rücksichtslos” und “feige” die lichter befeuern, im “kreissaal der idiokratie” werden blinde geworfen ohne ende und da der “michel” als name für den gebildeten deutschen neoliberaler couleur gar zu ordinär, verniedlichend auch erscheint, und irgendwie bei lichte besehen den michel beleidigt, mag man sie nun “Hans Universaldeuter” nennen, die un(ter)belichtet aber immerhin doch irr(e)lichternd richtung klippe tapsen. Halleluma(rkt)! (dieser passus hier von Martin und Martin zu Han und seiner also “Hans Universaldeutung der zeitgenössischen Lebenswelt” hat mich drauf gebracht.) Man möchte selbst irre werden oder ist man´s schon?!
Februar 17th, 2015 at 17:58
>”Die griechische Regierung [...] agiert rücksichtslos – und feige”. Wie die Terroristen.<
Go Yanis, fuck ‘em up.
Februar 17th, 2015 at 19:22
äh, der speichel macht den fickencheck bez. griechenlands banken. arg. ich wär fast spontan mit dem schädel gegen die wand gerrrrannt:
“Auch Professor Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft, erkennt das Argument grundsätzlich an, gibt aber zu bedenken: “Mit den Krediten wurde verhindert, dass die Banken in eine noch tiefere Funktionskrise geraten. Insofern kann man zwar vordergründig argumentieren, es ginge nur um eine Stützung von Banken. Im Kern geht es um die Sicherung von Infrastruktur.”
WAAAAAHHHHH! INFRASTRUKTUR! alteeeeerrrrr! wie der ‘faktencheck’ überhaupt anfängt, muss wohl ECHT NICHT erwähnt werden.
na WOW! “Diese These lässt sich nicht einfach von der Hand weisen.” IS NICH WAHR? und TROTZDEM hetzen se in der nummer, was die tastatur und der volkskörper hergibt. und DANN von der selbstgerechtigkeit der ‘wutbürger’ schwafeln. was für arschlöcher!
Februar 17th, 2015 at 19:37
@DKT: Bleib mal auf dem Gebetsteppich. Es gibt noch ein paar rechtschaffene Leute: Abgeordnetenwatch. Klare Positionierung, oder?
Naja, ‘s geht so: Endlich mal was Hilfreiches im Briefkasten gehabt.
Februar 17th, 2015 at 23:37
Nochmal Griechenland:
Endlich mal ein artikel, der es einigermaßen pointiert zusammenfasst und erkennt, dass das hier eben sehr wohl berechtigt ist: Damals erschien ein Foto von einer alten Frau mit einem Plakat von Angela Merkel samt einem Hitler-Schnurrbart auf der Oberlippe der Kanzlerin. Ich war damals enttäuscht von diesem Klischee, das einfach nicht gerechtfertigt schien.
Für mich war das von anfang an das passende bild zur beschreibung des deutschen umgangs mit Griechenland und auch die Schäuble-karikatur, für die sich Varoufakis entschuldigen “musste” (?), stört mich da nicht im geringsten. Sie trifft den punkt, wird jenseits ihrer drastik verstanden und allein darum geht es.
Bilder und symbole, dazu gehört u.a. auch Varoufakis `waterboarding´-vergleich, mögen verkürzen, d.h. jedoch nicht, dass `subtile´ aussage/gehalt, kontext und subtext, in griechenland und bei den denkenden hier nicht verstanden werden; sie mögen auch ressentiments bedienen, doch diese scheinen, nein, sind mir im vergleich zum perfiden, denunzierenden, verachtenden deutschen bild/entwurf vom faulen, undankbaren Griechen (südländer allgemein) vernachlässigbar, da letzteres keiner argumentation, keinem verstehen mehr zugänglich sein will.
Diese hier Greek FinMin Varoufakis speaks after talks failure und Yanis Varoufakis: No Time for Games in Europe schiebe ich mal nach.
Februar 18th, 2015 at 00:09
Der Don hatte heut auch noch was zu Griechenland zu sagen (No SF inside). Spannende Zeiten, wenn ein Kunsthistoriker (dat isser doch, oder?) aus deutschen Landen mehr Realitätssinn an den Tag legt, als jene die dafür zuständig wären.
Februar 18th, 2015 at 15:19
Just for the record und neben dem informations- hat das auch noch unterhaltungswert: Was die Dijesselbloem-Schäuble-Gang auch immer behaupten mag, vergessen Sie’s. – Griechenland via Misik: Die Reden und Papers des griechischen Finanzministers aus der Eurogroup
Englisch und nicht von den abkürzungen abschrecken lassen. (wenn gewünscht, kann ich die u.u. nicht so geläufigen noch nachreichen -später-.