Das deutsche Narrativ (10): Begriff und Fazit
Posted by flatter under narrativ[37] Comments
10. Feb 2015 12:12
Es muss geklärt werden, was hier “Narrativ” bedeutet, wobei es augenscheinlich so ist, dass ich selbst erzähle. Ich erzähle – vor allem als Zeitzeuge – wie ich bestimmte Ereignisse sehe vor dem Hintergrund der Selbstbeschreibung dieser Gesellschaft. Damit sind wir nur einen kleinen Schritt weiter in der Erklärung. Michel Foucault spricht in “Die Ordnung der Dinge” von “Episteme”, womit er die Struktur des Denkens, der “Gelehrtheit” in bestimmten Epochen meint. Er beschreibt diese anhand von Quellen, Texten, Bildern und beschreibt anhand dessen, wie die Ordnung beschaffen ist. Es lässt sich auch da nicht flächendeckend belegen, dass es genau so und nirgends anders war, aber das Gesamtbild ist absolut plausibel.
Noch weniger lässt sich ein Narrativ belegen, zumal nicht als Ganzes. Es gibt keine Erzählung, die das Ganze Leben, die ganze Welt vollständig umschreibt. Narrative bestehen vielmehr aus wiederkehrenden Inhalten, zu denen man sich stellen kann, über die ein weitreichender Konsens herrscht. Ich habe mich in meiner Betrachtung mit einem Teil des Narrativs befasst, ohne vorher genau zu klären, mit welchem. Es ging um die deutsche “Demokratie”, ein unangefochtener Titel der BRD seit ihrer Gründung, und dem Umgang mit dem Staat, aus dem sie hervorgegangen ist. Damit ist unmittelbar verbunden das große Kapitel “Antikommunismus”, das Bindeglied zwischen einer selbst empfundenen Demokratie und dem Faschismus, auf dem sie fußt.
Adenauers Erben
Dieser wiederum verknüpft Deutschland mit der Schutzmacht USA, von deren Seite es nicht gewichen ist, seit eben die zwei deutschen Staaten gegründet wurden. Wie schon in den Kommentaren erwähnt, fand ich die Blaupause für das Narrativ, wie ich es ziemlich treffend beschrieben habe, in einer Rede Adenauers von 1946, in der er inmitten der Trümmer des “Reiches” den Marxismus für den Nationalsozialismus verantwortlich macht und das “heldenhafte” Volk für unschuldig, weil quasi unterwandert erklärt.
Es sind diese Inhalte: Wir sind unbezweifelt Demokraten, hier ist die Freiheit, der Kommunismus/Russland ist der Feind, Marktwirtschaft ist gut für alle, mit Fleiß und Arbeit geht es voran. Amerika ist unser Freund. Seit 70 Jahren wird das fast ungebrochen wiederholt. Ebenso ungebrochen ist derweil das Wirken der Nationalsozialisten und ihrer rechten Nachfolger – als Richter, Geheimpolizisten, Politiker, Wirtschaftsbosse.
Dieser Umstand wurde in der Erzählung aber kaschiert, geleugnet und verschwiegen, was wie beschrieben zu einem kurzen Aufflackern einer abweichenden Geschichte führte; einer Geschichte, die prokommunistisch war, antifaschistisch, konfrontativ, kritisch und offen. Ausgerechnet die Protagonisten jener Bewegung aber haben dafür gesorgt, dass das alte Narrativ wieder eingesetzt wurde. Die 68er hatten die Repräsentanten aus Staat und Medien nur zu rituellen Lippenbekenntnissen gezwungen.
Wir sind die Guten
Es musste dann ein Joschka Fischer kommen, um Adenauers Erzählung zu perfektionieren: So wie die Marxisten die Nazis hervorgebracht hatten, war es der völkerrechtswidrige Krieg unter deutscher Beteiligung – ausgerechnet gegen Serbien – der “Auschwitz verhindern” sollte. Auschwitz und die SS, das waren jetzt die Slaven des Ostens, und die Befreier waren die Nachfolger der Wehrmacht, geführt von den Nachfolgern von SS und Gestapo. Das ist keine Metapher, sondern die Geschichte der Einrichtungen der Inneren wie Äußeren Sicherheit, die unter den Augen der USA von Nationalsozialisten gegründet wurden. In diesem Lichte betrachtet, klärt sich auch die Rolle der “Dienste” im Skandal um die NSU-Mordserie.
Durch alle “Krisen” hindurch, trotz rapide wachsenden Elends, wird Kapitalismus “sozial” genannt und “Marktwirtschaft“. Zum stereotypen Feindbild “Islam”, das sich kaum vom Judentum in der Projektion der Nazis unterscheidet, gesellt sich neuerdings auch wieder Russland. Die Erzählung verdichtet sich dabei zur organisierten Propaganda, deren Inhalte täglich lesbar und deren Netzwerke benennbar sind. Diesmal ist es aber keine rebellische Jugend, die das Konstrukt bedroht und kein Feind, der sich plötzlich auflöst, sondern der Kapitalismus auf der Zielgeraden, der zu den Durchhalteparolen zwingt.
Es gibt noch reichlich Belege, die nicht erwähnt wurden und viele Aspekte, die nicht zur Sprache kamen. Die Rolle der SPD etwa und ihrer Wandlung zu einer Partei, die Rassismus gutheißt und sich zunehmend gegen die Mehrheit der Lohnabhängigen wendet oder das Intermezzo zwischen Kiesinger und Kohl. Die konkrete Rolle der Medien, ihre Beteiligung am Narrativ und ggf. ihr Abweichen. Die Geschichte der verbotenen Linken oder Spuren eines Narrativs der DDR. Eine genauere Betrachtung der Geschichte der “Arbeit” im Narrativ. Es kann vermutlich nie vollständig sein, daher begegne ich dem Narrativ mit einer lückenhaften Erzählung aus einer anderen Perspektive.
Alle Artikel zum Thema auf einer Seite gibt es hier.
Februar 10th, 2015 at 12:56
Danke für die in diese kurze Geschichte des “Deutschen Narratives” geflossene Arbeit, es war in weiten Teilen ein erhellender Text.
Wer sich dessen tagesaktuelle Form anschauen möchte, ist sowohl in diesem SPON Artikel
“Zweiter Weltkrieg: Berlin verweigert Rückzahlung von Griechen-Zwangskredit
Es geht um 476 Millionen Reichsmark: Die Tsipras-Regierung will von Berlin Geld zurück, das Griechenland dem “Dritten Reich” leihen musste. Die Bundesregierung bleibt bei ihrem Nein.”
SPON
als auch ganz besonders im zugehörigen Forum “gut” aufgehoben. Da fliegt den deutschen Nationalisten der Schaum aus dem geifernden Maul, während sie in einem Abwasch die “faulen Pleitegriechen” zum verdienten Dahinvegetieren wegen “ihrer Schulden” verurteilen und die maßlosen Verbrechen des nazideutschen Reiches gegen die Bevölkerung Griechenlands mit einer Zahlung von ca. 115 Mio. DM (Kaufkraft 60er Jahre) für “abgegolten” erklären.
Es wird jeden Tag ekliger.
EDIT: Keine links mehr auf SPON? Na, von mir aus.
Februar 10th, 2015 at 13:20
“… Aspekte, die nicht zur Sprache kamen. Die Rolle der SPD etwa und ihrer Wandlung zu einer Partei, die Rassismus gutheißt und sich zunehmend gegen die Mehrheit der Lohnabhängigen wendet …” und die Rolle der Gewerkschaften vom AN-Vertreter zum Büttel der Herrschaft (Ausnahme: GDL – die entsprechend bekämpft wird und mittlerweile einen Leumund hat wie “Kommunisten”)
Februar 10th, 2015 at 13:21
@SalvadorArachnor(1): Ich hab da jetzt mal nen Link eingefügt auf den vermutlich gemeinten Artikel. Ich weiß nicht, was du da eingetippt hast, aber da war kein Link drin.
p.s.: Ich kann den auch wieder rausnehmen, sollte ich dich falsch verstanden haben.
Februar 10th, 2015 at 15:21
OT: Pünktlich verschollene NSU-Akten werden “rekonstruiert”. Ich nehme an mit diesem chicen schwarzen Tipp-Ex.
Februar 10th, 2015 at 15:49
Auch von mir ein Dankeschön, flatter, für die Anstrengung eine Reihe hinge’zaubert’ zu haben, die sowohl lang als auch gelungen ist. Sauber!
***
Es scheint mir bemerkenswert, wie mächtig das Narrativ letztlich ist, als Sinn- und Identitätsstiftende ‘Kraft’ – sowohl für Gesellschaft und ihrer Teilstrukturen, als auch die Einzelnen, indem es die unterschiedlichen (auch durchaus gegensätzlichen) Aspekte von Kultur zu ‘einen’ versteht. Einschließlich(?) der Teile, die, als Widerpart per definitionem, damit zu kämpfen haben, sich aus dessen “Sog” zu befreien, heraus zu denken.
Februar 10th, 2015 at 16:49
Seit geraumer Zeit lese ich hier nicht nur alle Beiträge (früher eher sporadisch, als Ergänzung, nun fast ausschließlich), sondern auch alle Kommentare, gehe auf jeden link und sehe mir jede Leseempfehlung näher an – mit grossem Gewinn und ohne den sonst sich einstellenden Lebens- und Mitmenschenüberdruß. Die Blogroll hat es auch in sich, auch sie lese ich seit Beginn des “Narrativs” immer von vorne bis hinten und dort dann auch ganz durch und finde so manchen Kommentator mit frechen, witzigen, schlagfertigen Kommentaren wieder. Also auch den Kommentatoren ein Dankeschön für die Hinweise, die dem Blog alle Ehre machen. Und natürlich ein dickes Lob an den Hausherrn, der in der Narrativ-Serie sich so verständlich (weil entschlossen, es jetzt mal ganz klar zu sagen?) äussert, daß sie auch einem 14jährigen geforwarded werden kann.
Was ich natürlich gemacht habe. Es könnte ja sein, daß wir alle nicht ewig leben und da muß beizeiten auf den Nachwuchs geachtet werden.
Februar 10th, 2015 at 17:08
da meine manische phase gerade am abebben ist, vorher nochmal danke für die gesamte reihe flatta. wird mit sanftem lesebefehl weiterempfohlen (ich hab mir jetzt nochmal die komplette adenauer-rede gegeben; arg! wird schwierig, darüber hinwegzukommen.).
die metronaut-abmahnung passt ja zeitlich zum narrativ auch wie die faust aufs auge.
Februar 10th, 2015 at 17:13
@flatta#4: oh, nice, der artikel; der nächste skandal innerhalb des skandals. hört diese vertuschungsscheisse denn nie auf?
Februar 10th, 2015 at 19:45
Zur Einschätzung Albrecht Müllers der Großwetterlage (Woher wissen wir eigentlich, dass der Streit zwischen Merkel & Cie. und Obama & Co. kein abgekartetes Spiel ist? Als Hilfe bei der Beantwortung der Kriegsschuldfrage, bevor er begonnen hat.) hat “Heldentasse” beim Spiegelfechter den Link auf Hitlers „Friedensrede“ vom Mai 1933 (pdf, 10 S.) hinterlassen. Könnte mal nützlich sein.
Februar 10th, 2015 at 21:08
Junge Welt: Gefährlicher Selbstbetrug
Dokumentiert: USA und EU eskalieren Ukraine-Krise weiter. Die Untergrabung der internationalen Sicherheit muss beendet, zuverlässige Mechanismen des Zusammenwirkens müssen geschaffen werden. Rede auf der Münchner »Sicherheitskonferenz« [..] (via Jacques Roux beim Spiegelfechter)
Februar 10th, 2015 at 21:37
Mythen des Reichtums
Irgendwie nett gemacht.
Februar 10th, 2015 at 22:22
Heute schon gekotzt? Nein? Na, dann mal los, so´n bisschen zeit ist ja noch:
Das hässliche gesicht der grünen oder die frau, die sich nicht fragt “Warum habe ich so wenig Empathie für die Opfer der “Bestrafungsaktion” im Donbass?” , sondern die so (selektierend) wahrnimmt, wie es ihr welt- und menschenbild haben will.
Empathie und sympathie hat sie für die im Donbass “bestrafenden” zivilistenschlächter der ukrainischen regierung, die mit diversen false-flag-aktionen zu eskalieren such(t)en und auf die ihr menschenverachtendes tun u.a. in Debaltzevo zurückkommt. Das perfide projekt “ethnische säuberung des Donbass” (so Kiew), das zum großen teil auch noch unter “benutzung” der auf diese art ebenfalls zu dezimierenden anderen “ethnischen minderheiten” besorgt werden sollte (wie praktisch, nicht wahr), es hat wohl nicht so recht geklappt.
Was ich dieser frau und den grünen insgesamt an den hals wünsche, schreibe ich hier nicht. Nur soviel zynismus, sarkasmus, sardonismus, ach nennt es doch, wie ihr wollt, oder ich nenne es mal so: “Ich habe freilich noch eine Art von Spott, es ist aber nicht der der Verachtung, sondern der des Hasses” (Büchner) muss sein:
Poser, blender, korrumpierte, gnaden- und gefühllose opportunisten, die die kz 2.0 der natur zuliebe mit solarstrom, windrädern und erdwärme betreiben und auf verbrennungsöfen verzichten würden (der rauch, dieser schmutzige und giftige), stattdessen würde rückstandsfrei soylent green produziert, passt auch besser zur partei.
Ja, auch ich habe mal zu denen gehört, die mit dem entstehen der grünen und ihrer hauspostille taz hoffnung(en) verbunden haben. Ich hätte mich, der folgenden schmerzen wegen, besser selbst verbunden. Nie war ein intellektueller und politischer verfaulungsprozess schneller und, ob des tempos, fassungsloser wahrzunehmen, auch und gerade in der (meiner) nahen, persönlichen umgebung. Ich habe einen veritablen hass auf diese partei, bei der alles attitüde ist und sonst nur gähnende leere, gähnendes grauen.
Wer hätte das gedacht: sozialdemokraten und grüne machen sich nicht nur gemein mit lupenreinen faschisten, nein, sie sind in bestem wissen und ruhigstem gewissen bereit und entschlossen krieg an deren seite zu führen. Rrrrespekt.
Bevor ich vergesse, es zu erwähnen: die sozialdemokraten sind hier `natürlich´ gleich dazu zu denken. Denen ging es spätestens seit 1914 (mitmachen am katzentisch war geduldet bis erwünscht) über 1933 (loyales mitmachen als opposition wurde verweigert) immer nur ums mitmachen, um das sie heute nicht mehr betteln müssen, da sie sich das “nie wieder krieg ohne uns” nicht mehr aus der hand nehmen lassen, wo man doch in Jugoslawien schon initiativ tätig war. Es ist ein trauerspiel.
Ach ja, der böse, böse, böse russe, der auch noch diese seine instrumentalisierung verweigert und dessen instrumentalisierung sich die öffentlichkeit trotz allen politischen und medialen trommelfeuers mehrheitlich, so scheint es mir, noch immer verweigert, weil man das tötende trommelfeuer nicht will, das walte (der instinktive) Hugo.
„Bedeuten? Wir, etwas bedeuten? Kurzes Lachen Das ist aber gut!“
(Endspiel, Samuel Beckett)
Februar 10th, 2015 at 22:55
OT: Wenn man die Serie über einen Link im Artikel aufruft, erscheint jetzt der erste oben.
Februar 10th, 2015 at 23:58
leicht ot
The Intercept gefällt mir immer besser und den aktuell in deiner dynamo-favoriten-leiste verlinkten artikel über die ermordung eines 13jährigen jungen und zweier weiterer männer am 26. januar 2015 empfehle ich zur lektüre, geht es hier doch nicht nur darum wie man zum “kombattanten” erklärt wird, sondern auch um >On Manufacturing “Terrorists”< und zitiere folgende kurze passage, doch zuerst "aus dem off" Mohammed Tuaiman al-Jahmi, der vom Guardian wenige monate vor seinem tod interviewt wurde:
"In their eyes, we don’t deserve to live like people in the rest of the world and we don’t have feelings or emotions or cry or feel pain like all the other humans around the world."
Und so wird man kombattant:
That’s especially true since the NYT itself previously reported that the Obama administration has re-defined “militant” to mean “all military-age males in a strike zone as combatants.”
ausführlicher ist es hier zu lesen:
“Militants”: media propaganda
Februar 11th, 2015 at 11:11
OT: Kiew räumt Propaganda ein: Poroschenko besucht “demonstrativ Verwundete“. Die schrecken vor nichts zurück!
Noch besser: Flüchtlingsproblem gelöst: Erde wird zum “sicheren Herkunftsplaneten” erklärt. Dies in Verbindung mit der Erkenntnis der Poizei von San Francisco, dass Terroristen in Bussen immer schwarzfahren, gibt unseren Sicherheitskräften endlich alle Mittel in die Hand, uns vor dem Bösen zu schützen. New Hotness btw: “Verteidigungswafffen”, die ausschließlich nur und exklusiv für den Verteidigungsfall (Handelswege, Hindukusch) geeignet sind.
Februar 11th, 2015 at 11:33
OT: Laut Presseberichten fragt #NATO #Spanien wg #Podemos und @Pablo_Iglesias_ : “Können die wirklich gewinnen?” http://bit.ly/1Fxjn7d @ecd_
Nochmal zu meinem gestrigen Kommentar zur Einstellung zusätzlicher Journalisten bei RTVE: Die Vizepräsidentin und Regierungssprecherin Soraya Sáenz de Santamaría beteuerte neulich beglückt, dass die gesamte Tagespresse unter der Kontrolle der pp wäre. Der Rahmen dazu war die Eröffnung des katalanischen Kanals des El País. Die Frau ist eine sehr ehrgeizige Rechtsanwältin mit einem Demokratieverständnis, das gegen Null strebt. (via)
Februar 11th, 2015 at 20:22
@flatter (15)
Ich weiß nur eins: Ein ersoffener Flüchtling stellt keinen Asylantrag mehr und nimmt niemanden den Arbeitsplatz weg.
Da fehlt noch ‘was … halt, warte, … ach so: *Zyn_off*
Btw.: Zu unseren ‘Freunden’ im Zus-hang mit der Ukraine ‘ne schöne Kurzfassung hier.
Februar 11th, 2015 at 21:03
OT: Während bei den Einen die richtigen Leute eingestellt werden, müssen andernorts die falschen gehen: #Spanien Radio Cadena SER entlässt 7 kritische Journalisten http://www.elconfidencialdigital.com/_91133afb via @ecd_
Gute Nachricht: Endlich kümmert sich mal jemand drum: #Spanien Richter ermittelt gg 16 Guardia Civiles wg 15 toter Flüchtlinge am 6.2.14 in Ceuta. http://bit.ly/1IUF7zd http://bit.ly/1z8asEy
Wenn es nervt, dass ich hier nur ein paar tweets hinklatsche, dann kann ich das wieder abstellen. Ich finde aber die grundsätzlichen Infos interessant und habe gerade keinen Bock zu übersetzen.
Februar 11th, 2015 at 21:49
Die PARTEI erklärt die Briefwahl für Profis in Hamburg. (via fefe)
Manchmal fehlen selbst mir die Worte. 1000 x *kopftisch*
Februar 11th, 2015 at 23:51
Nerven tut es mich nicht – mehr als Deine ‘Überschriften’ verstehe ich nur nicht.
C’est la vie.
Erst zu faul Spanisch zu lernen und dann noch zu faul, was Deutsches dazu zu suchen.
Du siehst @R@iner, ich bin also auch in diesem Fall ein nur hoffnungsloser… ;)
Btw. GoogleTranslate benutze ich (nur) für Englisch und Russisch – da habe ich aber wenigstens eine ‘Grundahnung’ von und brauch’ den Translater nur für ‘unüberwindbare’ Schwierigkeiten, die der dann aber eher selten ‘bedient’.
Februar 12th, 2015 at 01:55
“Dieser Umstand wurde in der Erzählung aber kaschiert, geleugnet und verschwiegen, was wie beschrieben zu einem kurzen Aufflackern einer abweichenden Geschichte führte; einer Geschichte, die prokommunistisch war, antifaschistisch, konfrontativ, kritisch und offen. Ausgerechnet die Protagonisten jener Bewegung aber haben dafür gesorgt, dass das alte Narrativ wieder eingesetzt wurde. Die 68er hatten die Repräsentanten aus Staat und Medien nur zu rituellen Lippenbekenntnissen gezwungen.”
Was wollten denn die 68-er?
Bessere Welt mit besserem Staat und darin die besseren ‘Staatsmänner’ sein.
Darf ich das so, ohne dabei gewesen zu sein, mit dem Blick zurück, sagen?
Denn inhaltlich liegt mir dieser Schluß nahe.
Ich meine, sie wollten den Staat anders oder gleich einen anderen – die ‘Masse’ haben sie nicht ‘erreicht’.
‘Staatsmann werden’ geht aber auch mit einem ‘Gang durch die Institutionen’.
Es mag ihre ‘Schwäche’ gewesen sein, diesen Weg einzuschlagen, es war aber allemal die Stärke der Herrschenden und nicht deren Schwäche, das zu zu lassen…
Btw. Wie viele glauben denn heute noch/auch an den ‘netten Herrscher’ oder daß jemand ‘richtiges’ an einer Stelle den Gang der Dinge positiv beeinflußt/lenkt.
Da stecken bei weitem nicht immer böse Gedanken dahinter, wenn jemand meint, so doch noch etwas tuen zu können.
… so ja auch nicht bei jedem, der sich mit einer Partei wählen lassen will.
Mein Kopf meint ja: Das ist Käse. Nur hat glücklicherweise jeder seinen eigenen und kann und soll damit denken, was er möchte.
… solange er das mit seinem ‘Weltbild’ vereinbaren kann, wird er das so oder so tun.
Manch einer muß da aber schon ganz schön ‘biegen’, daß er das noch ‘passend’ kriegt.
Aber es gibt das “Biegemoment”…
Februar 12th, 2015 at 08:48
OT “In den USA besteht kein Zusammenhang zwischen dem Willen der Mehrheit und den beschlossenen Gesetzen, wenn man den Einfluss der ökonomischen Elite und der Interessensvertretungen kontrolliert. Das haben Martin Gilens und Benjamin I. Page herausgefunden. Stimmen die Ansichten der Mehrheit mit den erlassenen Gesetzen überein, so ist das purer Zufall.” siehe hier Gottseidank iss dess hier anners *puh* ;-)
Februar 12th, 2015 at 08:56
@R@iner (19)
‘Nen Spot(t) mit ‘ner HoPiHalido inne Hand drehen … Chapeau, das hat Stil! “Morgens früh aussem Bett damit man noch rechtzeitig vor 18:00 h …”, der Versprecher (bei etwa 0:48) “eidesstattliche Ver … hhh … Erklärung ausfüllen” gaaanz großes Kino!!
(Weider hab’ isch nedd geguggt)
Februar 12th, 2015 at 10:01
@wat: “Btw. Wie viele glauben denn heute noch/auch an den ‘netten Herrscher’ oder daß jemand ‘richtiges’ an einer Stelle den Gang der Dinge positiv beeinflußt/lenkt.”
war n scherz, oder? als wunschvorstellung geistert daß durch viele köppe. nach wie vor. demokratie ist doch “am ende”, schon vergessen?
Februar 12th, 2015 at 10:51
@oblomow (12)
Habe Dein Traktätchen über die ‘Oliven’ – in die ich auch eine Zeit lang Hoffnung gesetzt hatte – heute noch ‘mal langsam gelesen (nebst dem Link): FACK!
Die Oliven halten viele Brechmittel bereit: Roth, Künast, Tritt_ihn, Beck, Göring-Bindestrich, Özdemir …
Boaeji, iss mir schlecht – jezz erstmal raus mit’m Hund für ‘ne Stunde.
Februar 12th, 2015 at 18:26
OT: Heise News: “Reporter ohne Grenzen” beklagt prekäre Bedingungen für Journalisten
Telepolis: Geheimdienstakten zum Oktoberfestattentat bleiben geheim
Februar 14th, 2015 at 15:08
Narrativ: Telepolis, Der “Katzenschlosser”: Eine Schlüsselfigur im Oktoberfestattentats-Rätsel?
Boah, gegen den Artikel ist jeder Krimi langweilig.
[..] Zu den Aufgaben Langemanns gehörte es auch, eine vom BND gefürchtete Organisation durch V-Leute aufzuklären: die SPD, deren Parteigänger in Pullach als vaterlandslose Gesellen galten. Rechtsaußen Gehlen hatte 1956 den USA für den Fall eines SPD-Sieges sogar einen Staatsstreich von Rechts angeboten.
Kanzler-Akten
Nachdem Langemann bereits in der SPIEGEL-Affäre hatte Akten verschwinden lassen, war er der richtige Mann für eine ungleich brisantere Aufgabe. So kursierten in Pressekreisen Dokumente aus dem Reichspropagandaministerium, die eine Verbindung zwischen Bundeskanzler Kiesinger und Adolf Eichmann dokumentierten. Die Dokumente stammten aus dem National Archive in Washington, wo mit weiteren unerwünschten Funden zu rechnen war. Langemann reiste auf Empfehlung des Freiherrn zu Guttenberg nach Langley, wo ihm die CIA jedoch keine Vernichtung der Akten bieten konnte. Stattdessen beerdigte man die auf Mikrofilm gespeicherten Informationen bürokratisch, in dem man stattdessen die umfangreichen Richtlinien zur Erfassung deutscher Akten verschwinden ließ. Gezielte Suchen waren damit nahezu unmöglich. Langemann allerdings zog sich Kopien des Herrschaftswissens. [..]
Februar 15th, 2015 at 10:31
Ich stöbere gerade mal wieder ein wenig durch das Archiv bei Zeit Online. Diesen Artikel aus dem Jahre 1946 finde ich recht interessant: Planung und Lenkung
[..] Kein Wunder also, daß man bereits beginnt, hierin so etwas wie eine Heilsbotschaft zu sehen. Es ist heute so, daß vielerorts auch selbständige Unternehmer sich eine freie Wirtschaft kaum noch vorstellen können. Planung und Lenkung sind ein unumstößliches Dogma, sie sind eine Denkform geworden, deren festgelegte Bahn ein Andersdenken nicht mehr zuläßt. Und so ist es offenbar nur folgerichtig, wenn in den Verfassungen der drei süddeutschen Länder, die Wirtschaftsplanung durch den Staat unter die unveränderlichen Grundrechte des Volkes aufgenommen worden ist.
[..]
Hier zeigt sich deutlich, wie nötig es ist, das ganze Problem der Planung und Lenkung, die der Welt Besserung und Erlösung bringen sollen, einmal von einer andern Seite her zu sehen, und die Frage, mit der wir begannen, unter diesem Gesichts – Winkel betrachtet, müßte lauten: Sind Planung und Lenkung ein Segen für den einzelnen Renschen oder ein Unheil? Die Frage so formulieren, heißt ein neues Moment in die Untersuchung bringen; an Stelle des anonymen Begriffs der Wirtschaft tritt als maßgebender Faktor nun das feie Individuum. [..]
Februar 15th, 2015 at 10:53
p.s.: Der Autor des liberal geprägten Artikels war kein geringerer als Richard Tüngel, der Chefredakteur der “Zeit” von ’46-’55.
[..] 1955 kam es zu einer Redaktionskrise der Zeit. Tüngel hatte einen Text des NS-Staatsrechtlers Carl Schmitt veröffentlicht, worauf Marion Gräfin Dönhoff aus Protest nach 10 Jahren die Redaktion verließ. Kurz darauf versuchte er den Chef vom Dienst, CvD Josef Müller-Marein zu entlassen, nachdem dieser in einem Artikel den amerikanischen Politiker Joseph McCarthy für dessen Kommunistenverfolgung scharf kritisiert hatte. Nach diesen Vorkommnissen wurde Tüngel entlassen, was gleichzeitig eine Entscheidung über die politische Linie der Zeitung darstellte. Tüngel, den sein Nachfolger Müller-Marein als hilfsbereit und unbequem, genialisch, der personifizierte Widerspruch und eine Künstlernatur beschreibt, stand politisch rechts und steuerte Die Zeit in ein Fahrwasser weiter rechts als die CDU, wie Ralf Dahrendorf in seiner Bucerius-Biographie anmerkt. Die jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Bucerius und seinen Mitgründern, schon ab 1949, endeten 1956 damit, dass Tüngel auch seine Funktion als Gesellschafter aufgab. [..]
Februar 15th, 2015 at 13:38
Und hier ist dann der ‘missing link’ zwischen solch rechtsliberalen Auffassungen und dem Artikelthema. ;)
Februar 15th, 2015 at 13:45
Meine Fresse, was gibt es für Vollidioten, und dann fliegst du über deren Auswurf und findest Sätze. die ihr Geschwafel auf den Punkt ad absurdum führen: “Der Marktmechanismus spiegelt Knappheit wieder.” Selbst wenn man an diesen Schwafug unbedingt glauben will und die semantischen Krücken dieses Sermons für Säulen hält, reicht ein Blick in die Welt, um es besser zu wissen.
udpate: Ah, verstehe: Die Realität gehört zu den “Störfaktoren”. Eimer voll, danke!
Februar 15th, 2015 at 13:59
@Peinhart: Den wollte ich gestern schon verlinken. Dann dachte ich aber, dass das gefährlich sein könnte.
Februar 15th, 2015 at 14:09
@peinhart#30: ach.du.scheisse. schlingt sich auch schön zum thread um flatters launisches FSOG-prequel.
Februar 15th, 2015 at 14:21
Teil 2 liefert weitere “…erstaunliche Einblicke in den Bereich menschlicher Sexualität, die auf ihre Art vollkommen schlüssig sind und lesenswert bleiben, auch wenn man seine Prämissen nicht teilt.”
Warum nur geht mir grad Pippis Lieblingslied nich’ ausm Kopp?
Februar 15th, 2015 at 14:30
Pippi? Ich denke an die Straßenjungs: “Besoffen auf dem Damenklo ist jede wie Brigitte Bardot”. Sorry, aber bei solchen Buchhaltertypen wird mir übel.
Februar 15th, 2015 at 18:58
Für Rainer. https://www.youtube.com/watch?v=JGjGImHrElc&feature=player_detailpage
Februar 22nd, 2015 at 16:41
Narrativ: Der Spiegel, 23.9.1953: Es fing so harmlos an
Kanzler Konrad Adenauer hat in seinen Siegesurlaub auf Bühlerhöhe im Schwarzwald eine Erholungslektüre mitgenommen, die selbst für ihn noch spannender ist als ein Kriminalroman von Agatha Christie: Es ist ein Memorandum über ein Informationsministerium, das von den Leitern seiner Bundeskanzlei, Staatssekretär Dr. Otto Lenz und Ministerialdirektor Dr. Hans Globke, verfaßt ist.
Die umfangreiche Darstellung soll dem Bundeskanzler die Vorzüge klarmachen, die ein auf publizistischem Gebiet allgewaltiges Bundesministerium für Informationen habe. Das Memorandum enthält denn auch beinahe alle Elemente der gescheiterten Pläne für ein Überministerium. [..] (via Telepolis, Bundespropagandaamt?)