Ich habe einmal einen Artikel über Jan Duweißtschonwer geschrieben. Ein Mal. Da steht eigentlich alles drin. Wie er funktioniert, dass er ein Troll ist und dass er auch schamlos die brutalsten Nazis heranzieht, um das zu untermauern, was er als Moral ausgibt. Auch die ist eher so etwas wie eine Tagesmoral, denn wie alle anderen Moralen ist sie wandelbar wie das Wetter, und ihr Urheber schert sich nicht um sein Gehetz von gestern.
Ich habe auch dem Wagner einmal geantwortet. Ein Mal. Der ist so etwas wie die Sparausgabe, der Typ Stammtischkasper, der nicht mit Messer und Gabel essen kann, aber am Ende in dasselbe Horn stößt. Es fällt dabei übrigens auf, dass der Pöbelpapst im dreckigen Bademantel noch eher Hemmungen zeigt als der im Zwirn. Was soll er auch machen? Göbbels zitieren? Das fiele dann ja doch auf. Wie dem auch sei, sie sind halt Trolle, die ihrer Rolle treu bleiben müssen. So ist das im Showbiz.
Immer wieder lese ich dennoch Repliken auf die gammeligsten Auswürfe ihrer klaffenden Rachen, regelrechte Shitstorms, als sei es hilfreich, dem Pesthauch auch noch die Fäkalfahne zu reichen. Verzichtbar.
Die Quinte des Trolls
Ich habe darüber nachgedacht, was die Quintessenz des gut dotierten Medientrollens ist und landete nach der üblichen Zeit, die meine CPU zum Kalkulieren solcher Gedanken braucht, wieder beim ersten Gedanken, mit dem ich bei „Hartz IV“ losgelaufen war. Hatz IV, das kann man auch austauschen gegen Griechen, Moslems, ‘Wirtschaftsflüchtlinge’, Kinderficker oder Handtaschendiebe.
Die rassistische Grundkonstellation, die Menschen ausweglos Minderwertigkeit bescheinigt, sich selbst darüber erhebt und in der Folge härteste Urteile fällt (gern begleitet durch eine blasse Vision, sie auch ohne weiteren Prozess vollstrecken zu können) ist der Fluchtpunkt solcher Hetze. Da es aber verpönt ist, Menschen ihrer bloßen Existenz wegen dem Hass auszusetzen, muss der rechte Troll ihnen Verfehlungen andichten; eine Schuld, die sie zu sühnen hätten.
So wird der Hilfebedürftige flugs zum „Schmarotzer“ und der Profiteur derselben Veranstaltung zum „Leistungsträger“ qua Kontostand. Hat jemals wer eine Kampagne gegen Milliardärserben gelesen, die täglich Millionen verprassen und sich benehmen wie Ernst August auf Koks? Nein. Die Moral der Geschichte ist schnell erzählt: Jeder kriegt, was er verdient, und wer nichts verdient, hat es verdient zu leiden. Je schlimmer, desto besser. Das ist Gerechtigkeit unterm Kapital, schon immer gewesen.
Gönnen können
Sieht man das anders und hat etwas über die Elite zu melden, ist das „Sozialneid“. Denn es geht nicht um die Personen, auch da ist der Propagandist ganz nah an der Wahrheit, sondern darum, nicht das Ganze anzuzweifeln, das die Rollen zuweist.
Es ist daher auch schwierig, denen zu zürnen, die es aufs Oberdeck gespült hat und die in ihrer eigenen Unzulänglichkeit auf die unter ihnen spucken in dem Ansinnen, doch wieder die Einzelnen für ihre Situation verantwortlich zu machen. Die Reaktion ist menschlich.
Ich neide es ihnen nicht und gönne ihnen gar nicht das Schlechteste. Ich wünsche ihnen und mir vielmehr das größte Vergnügen. Bewegung an frischer Luft zum Beispiel. Wie wäre es mit einem Ausritt durchs Stadttor? Ich würde nicht sparen und ihnen reichlich geben. Teer vom Fass um Beispiel, da wäre ich extrem großzügig. Und auch an Federn soll es ihnen nicht mangeln, gern auch bunt und groß. Beim Feiern ist man nicht geizig, das haben wir uns schließlich verdient!
Januar 20th, 2015 at 20:25
Diesen Jan da, den konnte man übrigens gestern bei ‘Unter den Linden’ bewundern. Livehaftig nochmal ‘ne andre Nummer… In der kurzen Zeit, in der ich Kraft für die erneute Betätigung der Fernbedienung sammelte, konnte er mir immerhin mitteilen, dass für ihn der Spaß bei der Erwähnung solcher Stichworte wie ‘Lügenpresse’ oder gar ‘Systemmedien’ aber sowas von aufhöre, und dass es eine Unverschämtheit sonder gleichen sei, ausgerechnet die gute Frau Merkel, die sich, so wohl wörtlich, ‘für uns alle sowas von abrackert’, als ‘Volksverräterin’ zu bezeichnen. Wer einen harten Magen hat findet das vielleicht noch in Wiederholung oder Mediathek…
Januar 20th, 2015 at 20:26
“… und der Profiteur derselben Veranstaltung zum „Leistungsträger“ qua Kontostand.” Da braucht’s keinen Kontostand, die Überzeugung genügt – und ein als “geringeres” eingeschätztes Gegenüber. Aber das schrubst Du ja schon.
Januar 20th, 2015 at 20:37
“Ich würde nicht sparen und ihnen reichlich geben. Teer vom Fass um Beispiel, da wäre ich extrem großzügig. Und auch an Federn soll es ihnen nicht mangeln, gern auch bunt und groß.”
Yeah! Süper!
Januar 20th, 2015 at 21:05
@Vogel: Und wenn ich nochmal deine Mailadresse korrigieren muss, verbanne ich dich zu ewigem Jubiläum!1!
edith: Guxu in die Post
Januar 20th, 2015 at 21:46
deine bitte mit “D” *duckunnwech*
Januar 20th, 2015 at 21:47
:-D
Januar 20th, 2015 at 22:14
OT-flatter: Hartz IV ist ganz sicher gegen alles mögliche austauschbar, aber Hatz kriegt besser ein “r” ;)
Januar 20th, 2015 at 22:23
Nö, das war zwar ein Vertipper, aber ich fand ihn passend ;-)
Januar 20th, 2015 at 23:21
Hm… hatte ich erst gedacht, dann aber, weil es mir so nicht schien, reklamiert.
Wurscht, hier stehen jetzt halt noch zwei Kommentare mehr, in denen die Worte Bürger Blöd oder doofer Michel nicht vorkommen, den hier muß ich ja jetzt abziehen :D
Januar 21st, 2015 at 02:52
@ Wat.
Bürger Blöd ist nur ‘ne Karikatur. Ein skizzierter Trottel, dem eine schräge Haltung lediglich aufgeschwatzt wurde.
Januar 21st, 2015 at 12:38
Nö, das hat er sich schon selbst erarbeitet und VON SEINEM GELD bezahlt !!11!!
Januar 21st, 2015 at 21:51
Der Idiot kann immerhin zu frieden sein. Hat er doch Arbeit und selbst verdientes Geld. Da könnten einige ja beinahe neidisch werden.
Januar 21st, 2015 at 23:11
ot
Ich hatte hier vor längerer zeit auf Philip Mirowski hingewiesen (FAZ-interview) und mache hier noch einmal auf ihn bzw. diesen vortrag (2013) von ihm aufmerksam:
Life and Debt: Living through the Financialisation of the Biosphere
Wer sich das auf englisch zutraut – es ist so schwer nicht – sollte sich mal auf den vortrag einlassen, auch wenn der “stil” zunächst irritierend sein mag bzw. gewöhnungsbedürftig ist. Etwa ab minute 51 kommt der “absolute brüller”.
Für mich hat sich das anhören des vortrags gelohnt, war anregend, vielleicht geht es dem einen oder anderen hier auch so. Das im vortrag verwendete wort “agnotology” wird hier erklärt.
Bei der gelegenheit: was mich besonders freut, ist, dass Mirowskis letztes buch “Never Let a Serious Crisis Go to Waste: How Neoliberalism Survived the Financial Meltdown” (2013) im april unter dem titel Untote leben länger bei Matthes und Seitz erscheinen wird.
Nach einem aufsatz in der Prokla ist das die zweite übersetzung ins deutsche. Warum der wirtschaftswissenschaftler, historiker und wissenschaftsgeschichtler (der wirtschaftswissenschaften) Mirowski in Deutschland nicht “stattfindet” ist mir ein rätsel, na ja, es werden wohl die märkte sein.
Januar 21st, 2015 at 23:57
wäre es zu spekulastiv, wenn ich sagte, wir steuern auf eine totale weltherrschaft zu, die schlimmer sein wird als jede despotie, die wir bisher kannten. wer sich wie moinsanto oder nestle alles kaufen kann, wer keine hindernisse mehr kennt, wer also mit seinem reichtum das realitätsprinzip aushebeln kann, der wird maßlos und reißt alles an sich, um noch reicher zu werden und um die welt totalitär zu beherrschen.
Januar 22nd, 2015 at 00:25
Letzteres ist ein Fehlschluss. Stelle dir vor, jemand hätte alles Geld der Welt – was wäre es dann wert? Läuft ungefähr auf das hinaus, was wir derzeit erleben.
Januar 22nd, 2015 at 08:47
Oh nein, dahin wird es nicht kommen. Wir sind tatsächlich schon fast am Ende der Entwicklung angekommen, schließlich läuft doch alles wie geschmiert – auch wenn es für uns Romantiker, mit den Idealen unserer Eltern aufgewachsen, nicht so aussieht. Das (derzeit noch nicht ganz) optimierte System sieht so aus: Unten die Habenichtse, die man als Verfügungsmasse zur Produktion braucht. Die bekommen gerade genug (kaum Geld minus Bildung) um nicht gegen die Macht zu rebellieren, was je nach Kultur ein wenig variieren kann. Darüber eine möglichst kleine Mittelschicht (bischen Geld mit gezielter Bildung) genug Wohlstand für Verlustängste und sogar einigen wenigen Aufstiegsmöglichkeiten in die untere Oberklasse als Belohnung für besonders fleißiges Treten nach unten und Stiefellecken nach oben. Darüber die obere Verwaltung, Politik und Manager – deutlich besser alimentiert als der Mittelstand, dafür mit der Gefahr einer höheren Fallhöhe und letztlich die wahren Lenker und ihre Dynastien ganz oben, für die Geld ohnehin etwas ganz anderes bedeutete als für den Rest der Menschheit.
Also keine Angst, das Geld wird niemals vollständig “oben” landen, im Gegenteil. Schließlich muss man durch “Einkommen” die Illusion aufrecht erhalten, die Schulden irgendwann begleichen (Hoffnung als Antrieb) zu können.
Wie gesagt, das System knirscht noch ein wenig, läuft aber schon recht rund. Die Kriege zur Begleichung der letzte Finanzkrise werden gerade ausgelagert bzw. durch gesellschaftliche, politische und finanzielle Umschichtungen ersetzt (was letztlich nichts anderes ist als Krieg mit anderen Mitteln). Die letzte Herausforderung für den Neoliberalismus ist die anstehende Deflation (spannend, spannend!), die aber vielleicht auch nur noch ein letztes Aufräumen in den oberen Etagen sein wird. Unten freut man sich über niedrige(re) Preise.
Januar 22nd, 2015 at 09:29
@Kampftrute – Das ist es aber doch, das größte Glück der größten Zahl. Niemand hat gesagt, dass letztere besonders groß sein wird oder auch nur kann, im Gegenteil. Im übrigen beschreibst du nur – mit kleinen Abweichungen auch nach oben, wie zB im ‘Goldenen Zeitalter’ des Fordismus – den seit nun gut hundertfuffzig Jahren währenden Normal- und Dauerzustand des ‘Systems’. Anders ist es ja auch gar nicht machbar.
Januar 22nd, 2015 at 09:43
OT (via fefe) aber lest euch den Artikel von Thomas Fischer bei der Zeit durch: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/thomas-fischer-strafrecht-voelkerrecht/komplettansicht
Januar 22nd, 2015 at 10:50
@cb – Ist nicht OT. Krieg gegen die Armut, im Innern wie auch draussen. Nein, halt, falsch natürlich: gegen die Armen. Die Armut als solche wird ja benötigt…
Januar 22nd, 2015 at 11:18
@cb: Was ein geiler Text! Müssen jetzt Richter den Job von Schunalisten machen, damit wir nicht nur Schwachsinn zu lesen kriegen?
Januar 22nd, 2015 at 11:40
@flatter: Ja, denn: Fischer im Recht – Der Beginn
Januar 22nd, 2015 at 11:58
Die SZ ist ja auch nur lesbar, weil das Innenpolitik-Ressort von Richter Prantl dominiert wird.
Januar 22nd, 2015 at 12:29
Ich bin gerade einmal durch die Justizgeschichte gesurft, weil Fischer da leider falsch formuliert: Ludwig Martin war zwar Jurist beim Reichsgerichtshof, aber nicht Parteimitglied. Ich las unerwegs zwei bemerkenswerte Fakten:
- In der ersten Hälfte der 50er Jahre war der Anteil von NSDAP-Juristen im Staatsdienst höher als 1939.
- 1956 waren 80% derer am BGH ehemalige Parteimitglieder.
Was mir außerdem auffällt, auch und gerade in der Wikipedia: Alle möglichen Parteimitgliedschaften werden dort in Tabellen vermerkt, nur nicht die in der NSDAP. Kaum irgendwo fehlt eine Relativierung, oft finden sich Formulierungn wie “beantragte die Mitgliedschaft” o.ä., als hätten da nur welche einen Amtsgang erledigt. Spitzenreiter die “Zeit”, die formuliert: “in den Strudel der NS-Justiz geriet“. Das waren nämlich alles nur Opfer der Charybdis, die Juden als Ungeziefer bezeichnen mussten oder noch nach der Kapitulation Menschen an den Galgen bringen – was natürlich eh bedauerliche Einzelfälle waren.
Januar 22nd, 2015 at 12:57
OT: Falls ihr mal ein Passwort ‘knacken’ müsst: wsj, ’123456′ Again: The Most Popular Passwords Aren’t Changing
Januar 22nd, 2015 at 15:52
ot Leipzig 21.01.2015 “so wars !!!!!!” (zitat) und ergänzend zur … na ihr wisst schon:
http://student-leipzig.de/artikel/kommentar-legida-und-die-polizei-–-offene-fragen-klare-antworten
Januar 22nd, 2015 at 16:38
zum verlinkten Artikel von Fischer:
So weit ist es mittlerweile gekommen in Schland, dass ein derartiger Text, von einem Mitglied unserer “Eliten” herrührend, als Sensation empfunden werden muss, verglichen mit sonst üblichen Presseexkrementen.
Januar 22nd, 2015 at 16:51
Mit den Exkrementen ist das so eine Sache: HaSS-Leserbriefe: Post von PEGIDA (youtube, ~6 Min.)
@Karl: Wenn Du mit solchen Ausdrücken um dich wirfst, dann hast Du neuerdings ganz klar das Problem, dass man dich schnell falsch einordnet.
Januar 22nd, 2015 at 19:01
Ah, gute Nachricht für euch Mascuschweine. (Wenn schonn Boulevard, dann Entertainment mit Niveau!)
Januar 22nd, 2015 at 20:50
OT: Business Insider: FIFA Is Giving Brazil $100 Million After The Country Spent $15 Billion On The World Cup
Januar 22nd, 2015 at 21:26
Heise News: TTIP: Merkel macht Freihandelsabkommen zur Chefsache
Bullshit-Bingo für alle. Ein paar Jahre nach ’82 las ich einen Artikel im Spiegel, in dem jemand einige Haupt- und Nebensätze isoliert hatte, die man beliebig kombinieren konnte, sodass immer Kohl-Sätze dabei herauskamen.
Noch besser: EU-Kommission: “TTIP ist für Entwicklungsländer eine Goldgrube”
Ifo-Institut. *weglach*
Januar 22nd, 2015 at 21:36
Zu letzterem: Stimmt doch: Wir lassen die samt Brut in der Grube rumkriechen und uns das Zeug hochholen. Nur die Wahrheit.
Januar 22nd, 2015 at 21:41
Die sind eh mit dem Abfackeln von Kirchen beschäftigt. Da können sie auch was nützliches tun und buddeln.
Hihi, bei zerohedge freuen sie sich in den Kommentaren gerade über den Anstieg des Dollarkurses wg. Draghi.
Januar 22nd, 2015 at 21:47
Ja rrecht so! Im übrigen frage ich mich, was schlimmer ist: Kirchen abzufackeln oder unschuldige Nationen katholisch zu unterwandern?
Pfui; ich Sudeldede!
Januar 22nd, 2015 at 22:13
Man muss ja auch keine Hitliste machen aus all den Widerlichkeiten. Ausserdem wäre das diskriminierend. Geht gar nicht. :p
Januar 22nd, 2015 at 22:14
Telepolis: Frankreich: Mehr laizistische Republik, weniger “Ghettoschulen”
Jetzt macht sich doch tatsächlich mal jemand Gedanken. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet.
Januar 22nd, 2015 at 22:16
Ich frage mich, was diese Machtqualle noch alles zur Chefsache machen kann, bevor sie mitsamt ihren ganzen Chefsachen untergeht. Die muss wirklich einen ganz tollen Posten für ihr drittes Leben in Aussicht haben.
Wieviele Leben hat nochmal eine Qualle?
Januar 22nd, 2015 at 22:20
Quallen sind autarke Lebensformen. Und mit Linux wär’ das nicht passiert!
Was denkt ihr eigentlich so zum Thema Draghis Geldflut?
Januar 22nd, 2015 at 22:40
Funny. War ja auch so eine Chefsache, die Ratenchucky und ihre dolle Wurstbande nie nicht zulassen wollten. Popcorn wird fad, ich brauch mehr Bier. Cheers!
edith: Vielleicht auch noch was zur Sache: Das ist das Endzeitmatch, oder? Danach kann ja nu nix mehr kommen.
Januar 22nd, 2015 at 23:43
@ R@iner
Diese Massnahmen dienen den 1 Prozent, an die andere Hälfte des weltweiten Vermögens zu gelangen. Oder dachte jemand ernsthaft, dass die sich lediglich mit der Hälfte zufrieden geben?
Januar 22nd, 2015 at 23:52
Wrong again: Das ist immer noch schiere Verzweiflung, ich frug ja bereits danach: “Stelle dir vor, jemand hätte alles Geld der Welt – was wäre es dann wert?“.
Januar 23rd, 2015 at 00:43
Romantick:
Und was wäre ich ohne meinen besitz? – Ein mensch … genügt euch das nicht? – Leonardo Sciascia, Der Abbé als Fälscher
“Danach kann ja nu nix mehr kommen.” – Aber hallo! Das grauen.
Januar 23rd, 2015 at 01:00
Mehr als das, was wir leben? Ich meine “wir”, nicht nur auf der Insel der Glückseligen. Any color, u know. Nur eine Episode, so lange, bis wir es gelernt haben oder unsere wohlverdiente Auslöschung bewerkstelligen.
Januar 23rd, 2015 at 01:17
Das, worin wir leben, ist die hölle (das “schöne” lass ich jetzt mal weg); das grauen ist die angst vor dem oder die erwartung des endes und seiner gestalt(ung) und es wird wohl auf diese wohlverdiente auslöschung hinauslaufen. Die insel der glückseligen wird es hier nicht mehr lange geben – das leben auf kosten der anderen nähert sich dem ende. Ich bedauere das nicht, was ich bedauere ist, dass nichts gelernt wird. Der “mensch”, any colour, tut mir leid und strohhalme gehen aus.
Januar 23rd, 2015 at 01:47
@ flatter [Januar 22nd, 2015 at 23:52]
Was es dann wert wäre? Was ist es denn heute wert?
Es gibt Menschen, die geben für eine einzige Mahlzeit mehr als 399,- Euro aus. Dann gibt es plötzlich Menschen, oftmals sogar die Selben, die mit diesen 399,- Euro einen gesamten Monat bestreiten sollen.
Januar 23rd, 2015 at 10:18
omfg, er lebt, der neoliberale geisterfahrer Beise verliert sein erspartes. (ich verlinke das nicht)
Januar 23rd, 2015 at 11:41
Und ich klicke das nicht an.
Januar 23rd, 2015 at 11:46
Die “Anleger reagieren euphorisch“, aber “der Reformdruck sinkt“. Ich habe das zwar schonmal gesagt, aber manchmal wiederholt man sich halt: Ich zöge es vor, dass mir spontan die Hand abfault, ehe ich so etwas schriebe.
Januar 23rd, 2015 at 12:46
Wozu gibbet Combugder mit Sprachsteuerung? :P
Januar 23rd, 2015 at 12:52
Den kannst du dann auch gleich alleine labern lassen, wenn du solche Texte absonderst.
Januar 23rd, 2015 at 13:08
Wenn alles vorbei ist, könnte die Evolution wieder von vorne beginnen. Hätte noch Zeit genug! Ich möchte dann nicht mehr mitspielen, auch nicht als Protozoon.
Vielleicht kommt dann aber auch keine Evolution mehr, weil sich die Creationisten finanziell durchgesetzt haben werden und Gott US-Amerikaner wird.
Januar 23rd, 2015 at 15:13
Wir sind Tankwart: Cameron leads UK tributes to Saudi King Abdullah
Ich glaub’, ich kotz’ im Strahl.
Merkel kondoliert zum Tod von König Abdullah von Saudi-Arabien
Nee, es wrd einfach nicht besser.
Januar 23rd, 2015 at 15:16
Die sz schreibt: Abdullah verbat sich Handküsse
“… galt er als bescheiden.”
Widerlich. Schreibt doch: Hurra, ein weiterer Diktator ist verreckt.
Januar 23rd, 2015 at 15:18
Dafür muss man jetzt halt The Intercept lesen.
Januar 23rd, 2015 at 15:27
Die faz schleimt auch aus allen Schläuchen: Der Reformer aus der Wüste
Jaja, diese progressiven Reformer sind auch nur Opfer. Man kann ja nichts machen.
Wieso lutschen die alle den Schwanz, den ihnen keiner hinhält?
Januar 23rd, 2015 at 15:35
Ich bereite mich gerade mental (und ganz ohne Alkohol) auf einen Artikel/eine Serie zum deutschen Narrativ nach WK II vor. Das wird eklig und befasst sich genau mit dieser Frage.
Januar 23rd, 2015 at 16:02
Es ginge ja auch anders, wie man sieht: The Guardian, King Abdullah, a feminist? Don’t make me laugh
[..] Christine Lagarde, the first woman to head the IMF, has paid tribute to the late King Abdullah of Saudi Arabia. He was a strong advocate of women, she said. This is almost certainly not what she thinks. She even hedged her remarks about with qualifiers like “discreet” and “appropriate”. There are constraints of diplomacy and obligations of leadership and navigating between them can be fraught. But this time there was only one thing to say. Abdullah led a country that abuses women’s rights, and indeed all human rights, in a way that places it beyond normal diplomacy. [..]
Bei uns trauern sie wahrscheinlich noch dem unrühmlichen Abgang Guttenbergs hinterher oder der Tatsache, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt.
Schöne Grüße aus Bahrain: König Abdullah ist Großartiger Führer
Januar 23rd, 2015 at 16:24
Tilo Jung mal wieder: Naive Fragen zu Migration, Folter, Verschlüsselung, VDS & Ehe (youtube)
Guter Mann.
Januar 23rd, 2015 at 18:39
Einer noch: “He was loved by his people and will be deeply missed.” Tony Blair on the death of King Abdullah. http://goo.gl/R6Xchq
Man beachte die Reaktionen der undankbaren Untertanen. Twitter gehört eindeutig verboten.
Glenn Greenwald so: At least the Davos attendees are together at this tragic time, to support each other through shared grief. #Abdullah
Januar 23rd, 2015 at 21:58
Noch einer OT: TTIP wird schon mal umgesetzt (in NRW), bevor es durch ist.[via fefe]
Januar 23rd, 2015 at 22:45
Na, dann hängen wir den auch noch dran: Junge Welt, Ziel: Gläserner Patient (via fefe)
Seit 1. Januar 2015 gilt die elektronische Gesundheitskarte (eGK) verbindlich für alle gesetzlich Krankenversicherten. Dennoch besitzen rund zwei Millionen von ihnen keine eGK. Viele fürchten, ihre Daten könnten in falsche Hände gelangen. Auch aus der Ärzteschaft gibt es Widerstand. Technische Pannen und ungeklärte Rechtsfragen verzögern das eGK-Projekt mit der »Telematikinfrastruktur« (TI) im Hintergrund seit 2006 zusätzlich.
Damit soll jetzt Schluss sein. Am 13. Januar wurde der Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zum »E-Health-Gesetz« bekannt. Er sieht nicht nur die »zügige Einführung nutzbringender Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte« vor. Die Bundesregierung plant ebenso, den Widerstand von Gegnern zu brechen und der Privatwirtschaft Zugang zu Patientendaten zu ermöglichen. [..]
Januar 24th, 2015 at 00:02
@flatter: sorry.
Januar 24th, 2015 at 00:30
@Stony: Au weia. Ein Missverständnis, das ich gleich aufklären kann: Ich meinte, dass man Computer auch gleich selbst die Texte produzieren lassen kann, wie ich den in #47 zitiert habe. War absolut nicht auf dich bezogen, auch wenn ich “du” schrieb, In dem Fall sag’ ich sorry.
Januar 24th, 2015 at 00:56
Huch, ahso, kein Problem. :)