Hoftheorie: Alles nur Theater
Posted by flatter under journalismus , vt[53] Comments
14. Jan 2015 13:56
Kai Gniffke schäumt schon wieder und sieht sich von „Verschwörungstheoretikern“ – die er gleich drei Mal erwähnt – umzingelt. Furchtbar, alle diese Geisterfahrer! Er vergreift sich für einen Mr. Seriös arg im Ton und fürchtet “auf die Fresse” zu kriegen; aber vielleicht ist das auch nur ein sprachlicher Hinweis auf den Tagesbefehl: Fresse halten, Verschwörungstheoretiker! So viel zur Souveränität im Angesicht der Kritik.
Es geht um die Bilder, die suggerieren – und das tun sie nachgewiesenermaßen – Staats- und Regierungschefs hätten den Trauermarsch von Paris angeführt. Tatsächlich haben sie nur in einem abgesperrten Areal posiert. Alles kein Problem, den Gniffke bescheinigt Gniffke:
“Das ist harte journalistische Arbeit, die sich an ethischen und handwerklichen Standards messen lassen muss.“.
Die Quintessenz:
“Wenn sich Politiker vor eine Kamera stellen, ist das immer eine Inszenierung [...] müssen wir uns – bei aller Selbstkritik – nicht [...] aus Angst vor den Verschwörungstheoretikern die eigene Arbeit schlecht reden..”
Der Mann erklärt hier, wenn auch im Eifer verquer formuliert, dass die Arbeit der Journalisten darin besteht, Teil einer Inszenierung zu sein. Der Zuschauer hat das so hinzunehmen – und für was zu halten? Die Wahrheit? Oder nur irgend eine Geschichte, die so erzählt wird, wie sich die Herrschaft eben sehen will? Er bleibt die Antwort schuldig, allemal bleibt es allerdings eine Bankrotterklärung.
Reingefallen!
Einige Beispiele, warum es sehr wohl so aussehen sollte als ob: Spitzenreiter der harten journalistischen Arbeit ist das (auch bei Spiegel Online verlinkte) manager-magazin (Siehe Screenshot oben). Sicher sind sie dort nicht so klug wie die Zuschauer der Tagesschau und deshalb auf die Bilder hereingefallen. Dabei hätte das doch wohl jeder wissen müssen!
“Als am Sonntag viele Staats- und Regierungschefs in Paris vor dem Trauermarsch für die Opfer der Attentate in Frankreich hermarschierten …”
Ich war nicht dabei. Glaube ich also jetzt, dass die Herrschaften an der Spitze des Marsches waren oder erkenne ich die wahre Volksnähe dieser solidarischen Mitmenschen?
Und überhaupt, so derselbe an anderer Stelle, sei das ja gar keine “Seitenstraße” gewesen, wo sich die Prominenz traf, sondern ein abgesperrter Teil einer … na eben Nichtseitenstraße!! Angeblich seien sie sogar “250 m” marschiert. Die Inszenierung hat sich also an der Wahrheit orientiert, die sie gern gewesen wäre. Macht sie das besser?
Der “Spiegel” rührt ein wenig Spannung hinein und schreibt von “eine[r] logistische[n] Meisterleistung der Sicherheitskräfte” – ohne jeden Hinweis darauf, dass die Prominenz unter sich „marschierte“. Was stelle ich mir vor, wenn ich diese Worte lese? Dass da meisterhaft die Straße für ein Foto gesperrt wurde?
Meisterleistung, große Geste – Lobet die Herrschaft!
Die Sueddeutsche stellt im Nachhinein fest:
“Jetzt kommt heraus: Die Aufnahme entstand in einer gesicherten Straße. An der Aufrichtigkeit der Geste ändert das jedoch nichts. … Immer schon war Politik auch Geste, Symbol, Haltung. Der Porträtist wie der Fotograf, der Blick des Betrachters und die Wahrheit im Auge des Betrachters: Das war immer schon Kalkül,”
“Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters”. Diese Karikatur einer dümmlichen Ausrede kenne ich aus dem Kinderfilm “Der König der Löwen”. Auch hier wird so getan, als hätte sich der Qualitätsjournalismus schon immer als Theater verstanden, in dem Politik nur inszeniert wird.
Auch anderswo wird übrigens über diese Inszenierung diskutiert, ganz Europa ist fest in der Hand der Verschwörungstheoretiker!
Der Trümmerhaufen eines Journalismus, der sich inzwischen völlig der Hoftheorie verschrieben hat, zerfällt zu Pulver. Sie behängen sich mit Preisen, die ihre Unabhängigkeit® betonen, sie behaupten, sich “mit keiner Sache gemein” zu machen und tun das Gegenteil. Die “Gatekeeper”, die objektiv “Fakten, Fakten, Fakten” auswerten, bespucken ihr enttäuschtes Publikum, wenn sie als Regisseure eines Schmierentheaters auffliegen und werfen ihm vor, es müsse doch wissen, dass alles nur inszeniert ist. Obendrein gelingt diese Inszenierung über Staatsgrenzen hinweg, fast flächendeckend. Eine konzertierte Inszenierung. Doch, das darf der Zuschauer “Propaganda” nennen und auch “Gleichschaltung”, denn es kann ihm nicht abverlangt werden, sich immer differenzierter zu äußern als die Profis, von denen er getäuscht wird.
Ganz folgerichtig wird das – sicher alles andere als schöne oder wohl gewählte – Wort “Lügenpresse” zum “Unwort des Jahres”. Was soll das? Ich weiß als Profi schon lange, dass die Journaille inszeniert und arbeite mich seit Jahren daran ab, dass sie dauernd das Gegenteil behauptet. Die Leute da draußen sind maßlos enttäuscht, stinksauer und haben völlig recht, wenn sie von der “Lügenpresse” sprechen. Sie wurden belogen, sie werden belogen, und zwar von denen, denen sie vertraut haben. Wie sollen sie sich jetzt eine Vorstellung machen von dem, was los ist in der Welt? Wenn sie es nur versuchen, werden sie der Majestätsbeleidigung bezichtigt und zu Psychopathen erklärt. Verbrannte Erde.
Update; Ich habe nicht das Ziel, ein vollständiges Bild der Berichterstattung zu zeichnen, aber der hier ist noch wichtig:
“Dutzende Staats- und Regierungschefs aus aller Welt marschierten vorneweg” schrieb wer? Die Tagesschau.
Januar 14th, 2015 at 14:41
Die `wahl´ des wortes “lügenpresse” zum unwort des jahres erfolgte nur, und, da kann ein Stephan Hebel sich selbst aushebelnd schreiben, was er will, dient allein einer sehr willkommenen möglichkeit, für deren eröffnung die journaille pegida ausgesprochen dankbar ist: mit dem explizit herausgestellten verweis auf die auch `nazihistorie´ des wortes jede kritik zu diskreditieren, die sich gegen das richtet, was presse – incl. funk und fernsehen – ist: staats- und propagandamedium und der begriff lügenpresse verkürzt quasi ohnmächtig damit in nachvollziehbarer, zulässiger und zuspitzender weise genau diesen sachverhalt. An was Hebel und konsorten sich da mit unwort des jahres versuchen, ist nicht mehr als eine billige und durchsichtige retourkutsche als versuch der aufrechterhaltung der deutungshoheit durch denunzieren des publikums – basta!
“Wenn unsere Presse sich als das gäbe, was sie wirklich ist, als Element der capitalistischen Weltordnung wohl sein muß, um wie viel besser stünde es um uns!”
Karl Kraus
Januar 14th, 2015 at 14:55
als jemand, der sich das ganze ca. 1,5h im tv angetan hat:
da wurden merkel und co. meistens von vorne oder schräg oben gezeigt. jeder zuschauer wusste also, dass die da abgetrennt von den anderen demonstranten laufen. ist aus sicherheitsgründen auch nachvollziehbar.
Januar 14th, 2015 at 15:05
Das wusste definitiv nicht jeder Zuschauer, es sei denn, die lügen jetzt alle, weil sie sich verschworen haben. Ich gehe davon aus, dass die miesten Zuschauer freilich nicht 1,5 Std. geschaut haben.
Der Bezug ist aber selbstverständlich der auf die Darstellung jenseits der Livebilder resp. der Aufbereitung in Print und Online. (Wozu verlinke ich das eigentlich alles?)
Januar 14th, 2015 at 15:21
@flatter:
ich wollte das von mir geschriebene nur völlig wertfrei in den raum stellen, weil mir in deinem artikel und den links nicht untergekommen ist.
die haben quasi max. 1 minute auf merkelgruppe, dann 1 minute auf startplatz, dann 1 minute auf ziel und wieder von vorne draufgehalten.
und um das jetzt auch endlich zu bewerten:
die “aufbereitung in print und online” halte ich für mind. tendenziös. definitiv aber auch für sehr dumm – zu viele zeugen ;)
Januar 14th, 2015 at 15:39
Letzteres ist doch das Interessante: Es bildet ja längst niemand mehr “VTen”. Das sieht aus wie ein brutaler Kampf um das Recht zur Verkündung: Wir reden, ihr schweigt. Wir sagen, wie es ist, und ihr habt das nicht anzuzweifeln! Das Resultat ist eine Art 50%-Gesellschaft, in der die Hälfte so abgestumpft, desinteressiert oder gehirngewaschen ist, dass sie alles mitmacht; die andere Hälfte zerfällt in verschiedene Fraktionen, die sich gern gegenseitig neutralisieren, weil sie nicht schon eine Front sind, bloß weil sie alle vereimert werden.
Was mich auch interessiert, sind die ganz praktischen Befehlsketten, eine Art Leak aus der Redaktion: Wer entscheidet, dass eine Sache so dargestellt wird, wer koordiniert sich mit wem, (wo) gibt es Widerspruch und wie wird damit ggf. verfahren? Wer hat wann wen von dieser Inszenierung informiert, welche Optionen gab es, wer durtfe fotografieren, gab es Absprachen mit der Herrschaft, wenn ja welche?
Was diese Hanseln “VT” nennen, kommt nur zustande, weil sie Informationen zurückhalten [Youtube/panorama zu Hinterzimmerjournalismus, hier schon öfter verlinkt] anstatt sie zu liefern.
Januar 14th, 2015 at 15:41
Moin!
Auf n-tv hat Carola Ferstl ( Autorin des Ratgebers “Geld tut Frauen richtig gut”)
zusammen mit einer Französichen Kollegin die korrekte Reihenfolge ausdrücklich hervorgehoben:
Ganz vorne die Angehörigen der Opfer,dann die Regierungen und Staatschefs, und dann das Volk.
Das sei die richtige Reihenfolge,so Ferstl,so auch ihre Kollegin.
Januar 14th, 2015 at 16:40
Ich hätte mittlerweile erwartet, dass die Tricktechnik schon so weit ist, dass die Staats- und Regierungschefs gar nicht mehr in eigener Person an derartigen medialen Inszenierungen teilnehmen müssen. Vielleicht kommt das ja noch. Wie man ja sehen kann, sind wir auf dem allerbesten Weg.
Symbolpolitische Auftritte für Bürger Blöd, dieser Idiot. Charlie Hebdo musste die Auflage daraufhin von 3 auf 5 Millionen erhöhen. Ein-wand-frei.
Januar 14th, 2015 at 19:45
Muskatnuss, Herr Müller!
Sorry, mir is fad.
Januar 14th, 2015 at 20:23
Wer also, nach Gniffke, die Inszenierung als ‘reine Inszenierung’ diffamiert, verkennt den wahren Sinn der Inszenierung: die große Geste, an der nichts auszusetzen ist. Ist = sein soll, ‘türlich. m(
Harte journalistische Arbeit? Wenn man noch alle Tassen im Schrank hat, mag es wahrlich hart sein sich so zu verbiegen. Ein ordentlicher Polterabend im Oberstübchen hilft bestimmt bei Schwurbeln.
Vorwegmarschieren = Flucht vor dem ‘Mob’?
Mein Lachen schmeckt schal…
Januar 14th, 2015 at 20:32
@2:
“ist aus sicherheitsgründen auch nachvollziehbar.”
Ja? Warum eigentlich?
Januar 14th, 2015 at 21:18
Die Presse ist ein Spiegel der Gesellschaft…wer häte das gedacht, dass das auch die so hart antrainierten und anerzogenen Lügenkonstrukte betrifft, die des Deutschen Alltag spiegeln. Muhahaha….Schade, dass man sich tatsächlich nicht totlachen kann. Das wäre ein Grund dafür.
Januar 14th, 2015 at 21:27
Ich hab’s erst nich glauben wollen, als die ersten Hinweise aufkamen – und jezz auch noch die Bestätigung! Die mussten doch wissen, dass das Theater bekannt wird. Die beste Gattin: “Wie bei kleinen Kindern, denen kein Halt geboten wird: Die Grenzen immer weiter rausschieben und immer weiter überschreiten!”
@flatter (fünf)
FACK
dto. (acht)
Wat iss mit Muskatnuss? Wer iss Müller? Iss dess’n Inseider?
Januar 14th, 2015 at 21:41
@oblomow #1 – selbe Kerbe…
Januar 14th, 2015 at 22:43
@ flatter: Der Matzig bei der Süddeutschen gibt aber auch gleich noch den erwünschten größeren Kontext mit dazu: “Zu sehen waren: unsere Werte, unser Glaube, unsere Stärke. Vor allem aber: unsere Geschlossenheit. Wir gegen die, das war die Botschaft. Und sie kam an.” Naja, “angesichts der gewaltigen Bedrohung für den Westen, ja für die Welt, die von delirierenden Mördern ausgeht”, kann man halt nur immer und immer wieder unter Beweis stellen, wer im Delirieren die Hosen an hat… Und darum ging es von Anfang an, den politischen Mehrwert, der hier daraus gezogen werden wird.
@ Eike: Dieser abgrundtiefe Defätismus, was soll das?
@ Vogel: Muskatnuss, Herr Müller, Louis de Funes
https://www.youtube.com/watch?v=7GkZFBmBYSM
Januar 14th, 2015 at 23:04
@Peinhart
Lichtenberg notierte in den Sudelbüchern 1777 an einer stelle, dass “wenn man den ländern namen von den worten gäbe die man zuerst hört, so müsste England damn it heißen.” Wenn man das in die heutige zeit übertragen wollte, so müsste Deutschland ((ach du)) scheiße heißen.
Januar 14th, 2015 at 23:32
Der Link zur Tagesschau in Deinem Update, insbesondere die dort präsentierten Texte (!) stellen die ganze Erbärmlichkeit von Gniffkes “Verteidigung” des von seiner Anstalt praktizierten Pseudojournalismus auf äußerste bloß. Ich hab mir dann noch die Phrasendiarrhoe von Uli aus Deppendorf in seinem Kommentar angetan: hohler ging’s nicht mehr! Ruf nach dem Eimer. Vielleicht bin ich ja inzwischen zu empfindlich geworden für diese Kübel von geistigem Unrat…
Januar 14th, 2015 at 23:35
@cb Im Sinne von http://de.wikipedia.org/wiki/Def%C3%A4tismus angeboren. im Sinne von Sarrazin bekomme ich auch keine Kinder, eben um seine These nur in Teilen zu widerlegen. Die Arschlöcher haben natürlich weiterhin Zukunft. Dadurch und durch den stetigen Mangel an Fachkräften,nebst Degeneration einer gesamten Erdpopulation wird wird dieser Planet auch hinweggefegt werden. Ein paar Reiche werden sich noch auf den Mars retten können. Nebst Sklaven. Fortbestehen werden desto Trotz auch sie nicht. Geschichte wiederholt sich eben, genau wie die Paradigmen aller Zwangsneurotiker. Nur dumm, wenn nebenbei noch dem Planeten die Puste ausgeht…Neben 8 Milliarden Menschen, wollen auch die anderen Lebewesen was abhaben. Das klappt jedoch nicht. Wer hätte das auch nur vermuten können? Ich muss wenigstens meine Kids nicht deswegen jeden Tag voll lügen. Die anderen werden da beobachten dürfen. Da wünsche ich viel Spaß dabei!
Januar 14th, 2015 at 23:48
Es wäre sehr betrüblich wenn sich jemand bzw. jemand eine Bombe in der Nähe “normaler Bürger” hochjagte um die ganzen Lobbyhuren zu erwischen.
Ist daher schon richtig die von unschuldigen Personen zu trennen.
Januar 14th, 2015 at 23:49
@Eike: Du wirst festgestellt haben, dass ich dich inzwischen auf Moderation gestellt habe. Sollte es dir weiterhin nicht gelingen, dich zum Thema zu äußern und stattdessen massenhaft sinnlose Kommentare abzulassen oder deine eigene Agenda zu setzen (klassisches Trollen), muss ich dich sperren, Ich habe absolut keine Lust, mir hier die Spalte zerfaseln zu lassen. Hätte ich drei von deiner Sorte, wäre jede Diskussion im Arsch.
Januar 14th, 2015 at 23:50
Es ist nur ein winzig kleiner Schritt von der Behauptung, Auftritte von Politikern seien immer eine Inszenierung (was man ja wissen müsse! – also quasi “normal”) zur Behauptung der Kritiker: alles eh nur gestellt, gefaked, gelogen.
Diesen winzigen Schritt wollen sie uns als großen Unterschied verkaufen – haha.
Als Selbstverständlichkeit hinzunehmen haben wir auch, daß sich Staatschefs nicht unters Volk mischen, weil das gefährlich werden könnte. Wie wäre es mit Papamobilen?
Sähe zwar uncool aus, würde aber “versehentliche” Fehldarstellungen erheblich erschweren. :-)
Januar 14th, 2015 at 23:59
Ich habe schon beim Spiegelfechter diesmal Opposition bezogen, und hier werde ich es auch tun:
Bei aller berechtigten Kritik an der modernen Presselandschaft – das Beispiel erscheint mir denkbar schlecht geeignet für VTs oder eine Rechtfertigung des pauschalen Schmähbegriffs “Lügenpresse”. Das Sicherheitsargument überzeugt allemal. Und wenn das nur vorgeschoben ist – was ist dann der wahre Grund (wo man doch eh schon in Paris auf der Straße steht)? Natürlich besteht Politik aus Symbolen und natürlich sollte dieses Foto ein Paradebeispiel für ein gelungenes Symbol werden. Warum auch nicht? Dieses Symbol hat es gebraucht, wie ich finde. Dass es aus Sicherheitsgründen ein Stück weit inszeniert wird, tut dem Symbol eigentlich keinen Abbruch. Und ja, natürlich ist jedes Symbol auch immer ein Stück weit Inszenierung, das liegt in der Natur der Sache. Außerdem haben wir hier doch wohl eher ein Beispiel dafür, wie stümperhaft sich bei kompletten Inszenierungen angestellt wird, und wie schnell das rauskommt. Kein gutes Argument für die ganz großen VTs.
Wie gesagt: DAS hier ist ein denkbar schlechtes Beispiel, es gibt bessere.
Januar 15th, 2015 at 00:10
@Tim: Schwere Entscheidung, deinen Kommentar freizuschalten.
Erstens: Lies, eher zweimal! Hier aufzuschlagen und implizit zu behaupten, da sei irgendwo eine “VT”, zeugt davon, dasss du nicht wirklich gelesen hast, was ich schrieb. Der Vorwurf ist impertinent, ebenso wie der, hier gebe es “eine Rechtfertigung des pauschalen Schmähbegriffs “Lügenpresse”.”
Zweitens: “Das Sicherheitsargument überzeugt allemal.” Wen? Wovon? Es geht um die Darstellung im Kontext sogenannter “Berichterstattung”. Du ignorierst die flächendeckend vorzufindende Kritik, dass dieses ‘Argument’ unmittelbar zu einer klaren Darstellung des wirklichen Ablaufs hätte führen müssen. Stattdessen wurde Volksnähe simuliert. Wenn du hier im folgenden Prügel beziehst, finde ich das verzichtbar.
Drittens noch ein Tip: Es gibt, wenn man Glück hat, eine Kommentarkultur dort, wo man kommentieren kann, hier ganz sicher. Ich wäre dir ganz dankbar, wenn du die hiesige ergründetest, was auf “erstens” verweist.
Januar 15th, 2015 at 00:15
@19 D’accord. Alles voll bestätigt. Wie in Sachsen.
Januar 15th, 2015 at 00:35
@flatter: Ich hätte vielleicht deutlich darauf hinweisen sollen, dass du persönlich dich nicht unbedingt mit allem zu 100% angesprochen fühlen musst. Ich hatte beim Spiegelfechter und auch hier ja auch die Kommentare gelesen und habe meine allgemeine Einschätzung zum Besten gegeben. Und ja, die Vorstellung, alle Medien wären rein ferngesteuerte Propagandaorgane ist tatsächlich eine VT. Wer genau sowas jetzt angedeutet hat, weis ich nicht mehr, ist auch egal, ich äußere mich allgemein zur Diskussion.
Tut mir Leid, wenn du dich persönlich angegriffen fühlst, aber dazu besteht kein Anlass. Mir fällt aber auf, dass du im Gegensatz zu sonst heute sehr gereizt wirkst. Muss ich nicht haben.
Ich finde das Sicherheitsargument übrigens sehr wohl überzeugend: Haufenweise Staatschefs direkt nebeneinander auf offener Straße… muss man da dumm sein, um eine Gefährdung zu erkennen? Ein besseres Anschlagsziel kann es doch gar nicht geben. Und selbst ohne Anschlag ist das sicherheitstechnisch ja wohl der reinste Horror.
Ach ja, die Redakteure, die ausdrücklich “gingen voran” schrieben, taten das vielleicht aus irgendwelchen Motiven, oder weil sie es zuerst selbst nicht besser wussten – jedenfalls haben sie jetzt die A-Karte, Pech gehabt. Meine zentrale Aussage ist einfach nur: DIESES Beispiel taugt nicht, um mich hinter dem Ofen vorzulocken.
Januar 15th, 2015 at 00:37
Seit ein paar Tagen werden meine Mohamed-Witze immer lustiger und meine Freunde mit dem guten Dope weniger. Mal schaun was demnächst in Frankreich passiert.
Je suis un Arschloch!
Januar 15th, 2015 at 00:56
@Tim: “Und ja, die Vorstellung, alle Medien wären rein ferngesteuerte Propagandaorgane ist tatsächlich eine VT.”
Hat hier gar nie irgendwer gesagt.
“Mir fällt aber auf, dass du im Gegensatz zu sonst heute sehr gereizt wirkst. Muss ich nicht haben.”
Dünner wird das Eis nicht werden. Kommt ein Kerl in die Kneipe und ranzt den Wirt an … Tschüss!
Januar 15th, 2015 at 01:17
@25Ravin: :)
Je suis un trouduc; un con….
Januar 15th, 2015 at 08:28
@Tim
“Ach ja, die Redakteure, die ausdrücklich “gingen voran” schrieben, taten das vielleicht aus irgendwelchen Motiven”
Scheinbar hast Du noch nie die Innenräume einer Redaktion gesehen. Chefredaktionen und Verlage geben die ideologischen Grundsätze und die Leitlinien vor. Beispiel: Axel Springer Verlag. Die Anzeigen- und Werbekunden finanzieren den ganzen Laden. Dementsprechend sind alle Angestellten von der Gunst der Finanziers abhängig. Und ja, ab und zu ruft auch mal eine öffentliche Person (oder gar ein Politiker) in der Redaktion an oder ist sogar mit dem Chefredakteur befreundet oder in einem Netzwerk, Think Tank, was auch immer. Das ist alles keine VT, sondern Tagesgeschäft.
Insofern ist es reichlich naiv von “irgendwelchen Motiven” zu sprechen. Gerade die Massenmedien sind voll mit interessensgeleiteten Motiven und Handlungen. Mach mal ein Praktikum für 6 Monate bei der Welt-Redaktion, so als Beispiel, und dann reden wir nochmal ;-)
Januar 15th, 2015 at 09:14
Nochmal selbe Kerbe… lesen die hier eigentlich mit? ;)
Januar 15th, 2015 at 10:02
semi-OT: the million merkel march. :
http://blog.todamax.net/2015/the-million-merkel-march/
Januar 15th, 2015 at 10:50
@Peinhart: Werde die mal abmahnen, kann ja nicht schaden,
Januar 15th, 2015 at 10:57
Schon gut gekotzt heute? “Zeit”-Giovanni “kämpft” “für wehrhafte Geheimdienste” nach “diesen einschneidenden Ereignissen von Paris“. Fühlen sich diese Elite-Terrier wirklich so sicher in ihrem neuen Faschismus?
Januar 15th, 2015 at 10:58
Mann achte im verlinkten Artikel der SZ mal auf das Bild auf dem Nethanjahu und Abass beide in der ersten Reihe sind und sich ankucken, wahrhaft ein historisches^^.
Januar 15th, 2015 at 11:01
SpOn rantet über “Verschwörungstheorien in der Wirtschaft” – ein sicheres Zeichen für eine Währungsreform?
Januar 15th, 2015 at 11:28
Apopoz Inszenierung; neulich in der Redaktion:
Ey, wir brauchen da ne Illustration für einen Artikel über Deutschland Wirtschaftswachstum. Haste ne Idee?
*Bildredakteur grübelt grell*
“Yoo, Alter: Ein Kerl mit Helm vor einer Turbine!”
“Waahnsinnsideee!”
[Redaktion feiert sich tagelang mit Koks, ****** und Schampus]
Januar 15th, 2015 at 12:13
Hallo,
Am Montag, 19.1. wird am Amtsgericht Halle Saale verhandelt, ob Kreide auf dem Marktplatz eine Ordnungswidrigkeit ist. 9:00 Raum 2.033
Ich benötige Unterstützung der Öffentlichkeit, da ich befürchte, dass das Urteil schon vorher feststeht(15min sind angesetzt).
gruss
Januar 15th, 2015 at 13:03
@flatter (32):
Evidenter kann Armseligkeit nicht werden. Sozusagen BLÖD light.
“Unsere Reporter in Paris haben die Schritte von Charlie Hebdo verfolgt, sie beschreiben ihre Trauer und den unbedingten Willen, eine nächste Ausgabe herauszubringen, pünktlich und in Millionenauflage.
So, an dieser Stelle muss Giovanni mal schweigen, denn es geht um ihn. Er hat ein Interview mit dem EZB-Chef geführt und zeigt dabei einen Mario Draghi, wie man ihn noch nicht kannte, offen, verletzlich und deutlich. Draghi ist ein Mann, dessen Worte Milliardensummen in Bewegung setzen können.”
*würg*
Da wird gemenschelt und sich angebiedert in krampfhaft lockerem Ton, nur um zu zeigen, daß und warum es sich lohnt, dieses Blatt zu lesen – womit aber stattdessen das Gegenteil bewiesen wurde.
Ist das eklig, igitt!
Januar 15th, 2015 at 13:16
Zum thema meinungsmanipulateure, staats- und propagandamedien, “lüüüügenpreeessse” passt auch dieses interview auf den nds aus dem ich – achtung! – aus dem zusammenhang gerissen – aber! achtung! – nicht in manipulativer absicht zitiere (kann schließlich jeder selbst nachlesen und näheres zum interviewten Rolf Verleger hier):
Das widerspricht aber recht deutlich dem, was medial verbreitet wird…
So ist es. Denn die vermeintlich antisemitischen „Palästinafreunde“ sind in aller Regel jene, deren Denken am geringsten von antisemitischen Vorurteilen bestimmt ist. …. Die veröffentlichte Meinung ist in dieser Frage hohl und unglaubwürdig und agiert zudem gegen die Mehrheit der tatsächlichen Einstellungen in der Bevölkerung.
Und wie bewerten Sie es, dass trotz dieser Sachlage medial der “linke Antisemitismus” als großes gesellschaftliches Problem thematisiert wird?
Nun, das ist wohl im Wesentlichen ein Propagandamärchen. …. Indem die großen Medien diesen angeblichen Antisemitismus, der sich bei “überzogener” Kritik gegen Israel zeige, der Linken zuschreiben, stellen sie die Linke in die Böse-Buben-Ecke – Schlagwort “außenpolitisch unreif” – und signalisieren gleichzeitig der Anhängerschaft der anderen Parteien, die dasselbe denken, “so zu denken gehört sich nicht”.
Und abschließend dann mein hinweis auf den kollegen von der narrenschiffsbrücke und die dort abgebildete karikatur aus dem Simplicissimus: Das Fazit
Januar 15th, 2015 at 13:40
Na schönen Dank auch! Galle ist aus, was kotzt man danach?
Januar 15th, 2015 at 19:16
Journalisten, die immer noch den Vorwurf der einseitigen Berichterstattung so scharf zurückweisen und Märchen über ihre sagenhafte Unabhängigkeit erzählen, sollten einfach mal in der Wikipedia nachschauen. Ja, sowas gibt’s hier wirklich.
Januar 15th, 2015 at 19:25
OT: Frankreich: Endlich tut mal jemand was!drölfzwofünftel!!
Zur finalen
Einführung/Umsetzung von ‘Gedankenverbrechen’Rettung des Abendlandes fehlen nur noch a) eine marktkonforme Definition von ‘Terror’ und b) ausreichend Mittel zur Umsetzung.Januar 15th, 2015 at 20:08
@ Maxim: Interessanter Hinweis, danke. Wusste ich tatsächlich noch nicht.
Januar 16th, 2015 at 05:40
@flatta#39: na blut, was sonst?
Januar 16th, 2015 at 10:23
Mache ich. Im Strahl. Diese angefuckte Propaganda – Terror, Terror, Terror – SpOn schleimt: “Mit Handschellen gegen die Terrorangst”, überall Sturmhauen und Waffen abgebildet – als ob sie nicht genau wissen, dass sie damit Angst schüren, und Reuters wartet gleich mit einer objektiven Umfrage auf, nach der jeder Zweite “Anschläge befürchtet”. Was wir jezt brauchen, ist eine internationale Notstandsregierung und umfassende Befugnisse zur Wiederherstellung der Sicherheit. Wer da “Bürgerrechte” auch nur bis zum zweiten “r” sagt, ist selbst ein Terrorist !!1!elfnochmalelf!
Januar 16th, 2015 at 10:47
Stellst du dann doch noch auf vlad um? ;-)
Januar 16th, 2015 at 10:58
Wäre das nicht die falsche Richtung? Ich kann auch ein paar Pfähle in den Garten rammen, aber hier gibt es eh genug Laternen.
Januar 16th, 2015 at 10:58
@flatter #44: Das, worüber Du dich lustig machen willst, ist längst überholt. Deshalb ganz kurz: In Spanien soll mittels eines neuen Gummiparagrafen all das zu Terrorismus zählen, was die Obrigkeit in irgendeiner Weise angreift oder in ihrer Verfahrensweise behindern oder beeinflussen könnte. Als Terrorismus soll demnach in Zukunft gelten:
- Abtreibung
- Beschneidung (Ich vermute, die von Frauen)
- ‘Escraches’, also das Stalken von Politikern
- Jedwede Beeinträchtigung der Arbeit des Parlaments oder anderer politischer Instanzen
- Störung des sozialen Friedens
Weiterhin sollen Parteien und Gewerkschaften nicht mehr wegen Korruption belangt werden können.
Bisher habe ich nur spanischsprachige Quellen. Werde nochmals posten, wenn ich etwas in englisch oder deutsch finde.
p.s.: Telepolis: Charlie Hebdo rettet spanischen Humoristen
Januar 16th, 2015 at 11:03
Ja, in Spanien – da ist auch der Bürger Terrorist, denn der ist dort schon zu teuer, an und für sich. Ein exportunfähiges Schuldnervolk halt, das muss in Schach gehalten werden.
Januar 16th, 2015 at 11:47
Argumente 2.0. Faz: Wir brauchen einen Vorratsdatenschutz!
Die Vorratsdatenspeicherung wäre ein Mittel, um den Datenschutz nicht der privatwirtschaftlichen und nachrichtendienstlichen Anarchie preisgeben zu müssen. [..]
*rotlfcopter* Gute Satire! Ach so, das ist gar keine. Na dann.
Januar 16th, 2015 at 20:01
Nochmal Beistand. Insbesondere die Antwort auf die letzte Frage finde ich interessant, dem müsste man mal nachgehen…
Januar 19th, 2015 at 05:31
[...] in Paris, an dem viele Regierungschefs teilgenommen haben, kann ich auch nur den Artikel von Feynsinn empfehlen und heise.de [...]
August 19th, 2015 at 21:55
[...] Link-Tipp: Lesenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Beitrag von feynsinn mit dem Titel Hoftheorie: Alles nur Theater [...]
Dezember 11th, 2015 at 06:31
[...] so heißt es immer wieder, sei ein Garant für Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit. Diese Hoftheorie ist uns lange und tief eingeimpft worden. Auch hier ist das Gegenteil der Fall. Der neoliberale [...]