Matrix V: Killertetris bei Aldi
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[22] Comments
06. Jan 2015 12:09
Mister Anderson, aka “Kiezneurotiker”, hätte das Zeug zum Erlöser gehabt, war, wie ich just erfuhr, schon vor Jahren ein Underdog und besiegte die vielköpfige Kassenschlange mit einer Dose Bier und einer Büroklammer. Heute jammert er nur noch, Diagnose: too old to fuck. R.I.P., Neo! Dieses Schicksal war freilich zu erwarten von einem, der sich vom “Opa des Grauens” mehr als einmal überholen ließ, anstatt das Quäntchen Ehrgeiz zu zeigen und solcher Konkurrenz den sprichwörtlichen Vortritt zum letzten großen Ziel zu verabreichen.
Meine Antwort auf dieses Elend braucht ein wenig Anlauf und mündet in einen hoffentlich noch mäßig warmen Aufguss. Die Anlaufstelle sei die Frage, was eigentlich aus den furchtbaren “Killerspielern” geworden ist? Pädophile und Terroristen spuken fröhlich um die Achterbahn der intellektuellen Schiffsschaukelbremser und haben nichts von ihrem Schrecken eingebüßt, während der Amokläufer z.A., die egoschießende Kreatur aus dem dunklen Keller, offenbar ausgedient hat. Mag das wohl zu tun haben mit einer geistigen Aufrüstung, die solche Phänomene inzwischen begrüßt? Das ist ungewiss; alles, was man weiß: Putin ist schuld.
“Killerspiele” waren der Aufhänger des folgenden Artikels, in dessen Verlauf ich deutlich zu machen versuchte, dass Nordic Staksing, Jogging und rückenmarkstärkender Kraftspocht einen nicht weiter bringen im Leben. Sicher, Übung muss sein. Aber eben solche:
Killer, Spieler, Killerspieler
Zu den aktuellen Schäublereien rund ums Killerspiel gibt es Argumente bei Kiesows und MMsSenf. Während kiesow den Betrunkenen Schützen an der Kirmesbude den Egoshooter um die Ohren haut, weist MM darauf hin dass “River Raid”, ein rührendes Klötzkesspiel, bis 2002 indiziert war. Echtes, womöglich tödliches Ballern einschließlich Zugang zu scharfen Waffen soll weiterhin erlaubt sein, während die lächerlichsten pseudomedientheoretischen Argumente aufgefahren werden, um den Aktionismus der Verbieter und Bestrafer zu untermauern.
Eines kommt allerdings dabei zu kurz, obwohl das Argument von beiden Bloggern gestreift wird: Der Trainingseffekt. Zwar weisen sie zurecht darauf hin, dass die Gewöhnung ans echte Schießen mehr Bedeutung haben dürfte als die Übungen auf virtuellem Terrain. Aber beide verkennen die Situation. Die Gegenseite argumentiert nämlich aus guter Erfahrung. Wem ist noch es noch nicht aufgefallen: Gerade in Deutschland wird der Bürger durch tägliche Konditionierung auf die gnadenlose Vollstreckung geeicht.
Das große Terrorcamp
Kritiklos und unbewusst lernt er, sich blitzschnell zu bewegen und ohne Rücksicht auf Schäden an Mensch und Material sein Ziel zu verfolgen. Selbst die geschicktesten stoßen dabei stets an ihre Grenzen und versuchen es doch wieder und wieder. Dieses vor allem von der Wirtschaft geförderte Verhalten, das selbst Gemütsmenschen zu hektischen Kämpfern für den Konsum ausbildet, ist äußerst erfolgreich und durchaus erwünscht.
Nur diesem einen Zweck dient das Unverschämtheit überbietende Gebaren deutscher Verkäufer und Verkäuferinnen, die Waren derart über das Band schießen zu lassen, dass es schlicht unmöglich ist, sie heil in den Einkaufswagen zu verbringen. Der Einfall, sie beim Einräumen gleich sortieren zu wollen, kann nur hoffnungslosen Irren in den Sinn kommen. Wäre auch nur einer der Millionen Probanden dieses permanenten Freilichtexperiments in der Lage, sich in dieser Situation bewußt und souverän zu verhalten, man würde davon bald in Funk und Fernsehen erfahren. Vermutlich würde er unverzüglich in einen Schützenverein eintreten, sich eine Knarre besorgen und die Schnalle kaltmachen, die ihm ständig die Saftflaschen zwischen Eier und Joghurt wirft.
Tut aber keiner. Und weil das so tadellos funktioniert, haben sie Angst vor den Killerspielern. Eines Tages könnte einer unter ihnen sein, der schnell genug ist. Der die eine Sekunde Zeit hat, nachzudenken. Der es tut.
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Januar 6th, 2015 at 14:44
Für die Geschwindigkeit an der Kasse sorgt ein Bonus-System. Dies ermöglicht den Kassenkräften, je schneller sie die Waren erfassen, ihren Lohn geringfügig zu erhöhen und sich gleichzeitig von den lahmeren Kollegen statistisch abzusetzen. Wichtig, wenn der befristete Vertrag verlängert werden soll. Auch die Filialleitung hat vitales Interesse, den Laden an die Spitze zu bringen, für Folgepositionen. Typische Arbeitstage eben. Weiter so!
Januar 6th, 2015 at 15:10
Die an den rutschenlosen Kassen – wir haben hier tatsächlich noch einen ‘Supermarkt’ mit zwei solchen, mit einem umlegbaren Hölzchen ansteuerbaren Reservoirs – eingeübte Kundengeschwindigkeit wird unbedingt für eine wirtschaftliche Ausnutzung der kommenden Selbstscanner gebraucht. Technisch ist man längst so weit, allein die notwendige Dressur scheint noch nicht wirklich abgeschlossen…
Januar 6th, 2015 at 15:17
Bei den wenigen Gelegenheiten, wo ich einen real-Laden benutze, gehe ich immer an die Scannerkasse und verursache erheblichen Mehrauwand, denn ich will nicht warten und bin doof.
Januar 6th, 2015 at 15:18
@ Peinhart
Das ist nur ein Zwischenmodell. Leider haben wir es noch immer mit Menschen zu tun, für die der Computer kein Werkzeug ist, welches sie sich bedienen. Es gibt auf dem Reissbrett viele Pläne für den Supermarkt der Zukunft. In einem Plan, gibt es gar keinen Supermarkt mehr. Nur noch Drohnen, welche die angeforderte Ware bringen. Bezahlung? Vollautomatisch, so wie alles andere auch.
Januar 6th, 2015 at 17:50
Mieze, du lebst schon hinterm Mond. Künftig schaut der Kühlschrank via TV die aktuellen Sonderangebote durch und bestellt per Facebook beim Pizzadienst und anschließend den Personal Trainer für Diaet-sexy-look. Dazu brauchts weder Supermärkte noch Verbraucher sondern nur noch Kontozugang und die Hotline der Abfallentsorgung … ;)
Januar 6th, 2015 at 20:31
Ganz neue Perspektiven für Leute, die tot in ihrer Wohnung liegen. Geliefert und entsorgt wird weiterhin… gespenstical.
Januar 6th, 2015 at 21:43
Nun, dann entfallen zumindest Sorgen & Nöte der Leute.
Januar 7th, 2015 at 03:03
@flatter3
Scannen ist das neue Schwarz.
Januar 7th, 2015 at 08:44
Mann munkelt das es der Russe war, Aldi Lidl und co sind unterwandert, die wollen uns durch Stresskonsum mürpe machen, sodas wir dann vom Abkommen nicht abkommen.
I am ganz sicher.
Januar 7th, 2015 at 09:00
OT: Junge Welt: Staatliches Schweigekartell
Zehn Jahre nach dem Feuertod von Oury Jalloh häufen sich Hinweise auf ein Verbrechen im Dessauer Polizeirevier. Und offenbar gibt es Zeugen. Eine Spurensuche [..]
Nürnberger Spionageamt
Bundesagentur für Arbeit ordert Software zur Überwachung Erwerbsloser in sozialen Netzwerken. Datenschützer nicht informiert. [..]
p.s.: @Säzzer: Link hinter “Kiesows”.
Januar 7th, 2015 at 10:51
zum p.s.: Guck mal, was in der Eingabezeile steht, wenn du es aufrufst. kiesow ist down.
Januar 7th, 2015 at 10:53
Als Programmierer hat man mehrere Interpretationsmöglichkeiten für “Page Down”. Ich dachte tatsächlich, Du hättest da irgendwas aus dem Backend von wp im Clipboard gehabt.
Januar 7th, 2015 at 10:58
Als Dilettant ist man jederzeit in der Lage, Fachexperten zu verwirren ;-)
Januar 7th, 2015 at 11:01
Unbedingt. Das erinnert mich an meine Komposter-Schulung für Sozialarbeiter, von denen einer am Ende zu mir kam und meinte, er hätte nun Angst den pc auszuschalten, weil nach C:_ der Cursor ja noch blinken würde und er dadurch nicht wüsste, ob die Kiste nicht insgeheim doch noch etwas wichtiges machen würde, das man nicht unterbrechen dürfte.
Januar 7th, 2015 at 11:46
+++ Nach höchstens 7 Jahren Rezession kommt nun die Deflation – Führende Ökonomen und Wirtschaftsexperten sind völlig überrascht. Müssen nun alle Lesefibeln neu geschrieben werden? +++ Montag, 12. Januar: Die Auslieferung der Schokoladenhasen hat begonnen – Konsumenten erfreut über die bunten Eier, den Winterschlussverkauf mit halbierten Preisen und die gefallenen Benzinpreise +++ 1. April 2015: Die Europäische Zentralbank verschenkt an jeden Bundesbürger 1000 Euro – Starökonom und Fachexpertenanführer am Hosenband Sinn äußert dazu: “Wir leben im Land, wo Milch und Honig fließen. Ich hätte nie geglaubt, dass das einmal möglich wäre. Nennen Sie mich ab heute Mohammed
IslamEconomistan” +++ 11. September 2015: Alexis Tsipras wird in Athen auf offener Straße von Unbekannten auf einem Motorrad erschossen – Die Presse fragt offen, ob er nicht das Opfer einer persönlichen Fehde unter Kleingartenpächtern wurde und schließt ein politisches Motiv für die Tat aus +++Januar 7th, 2015 at 12:24
Ach du Scheiße: Schießerei in Zeitungsredaktion in Paris
Schwer bewaffnete Männer haben einen Angriff auf die Satirezeitung “Charlie Habdo” in Paris verübt und dort um sich geschossen. Es soll mehrere Tote geben. [..]
#CharlieHebdo
Deutsche, nein europäische Islamhasser wissen schon genau, wer es war und kommen aus ihren Löchern gekrochen.
Paris geht dann mal auf Defcon 5.
Januar 7th, 2015 at 13:07
Letzter Tweet aus der Redaktion: Meilleurs vœux, au fait.
Januar 7th, 2015 at 13:17
Nun, die NF hätte auch so dort die nächsten Wahlen gewonnen. Von daher kann man die Promo-Aktion nicht wirklich verstehen.
Januar 7th, 2015 at 14:38
Aus der Serie “Juristen bewerben sich” heute: Memet Kilic
Tur mir leid, die Straße kehre ich lieber selbst, bevor ich Leute dranlasse, die mit ihren prinzipiellen Verständnisdefiziten prahlen.
Januar 7th, 2015 at 17:22
Wenn der «Rockstar» der US-Investmentszene ins Grübeln kommt:
Januar 7th, 2015 at 17:34
Keine Ruhepause an der Propaganda-Front: Deutsche Medien erfinden Bank-Run in Griechenland
Januar 7th, 2015 at 21:39
Na und? Die meisten finden das gut, wenn Banken laufen…