Über die Macht Erich Mielkes in der DDR gibt es keinen großen Streit der Gelehrten. Man mag darüber fachsimpeln, ab wann und in welchem Ausmaß Figuren wie Mischa Wolf die Geschäfte in die Hand nahmen, aber den generellen Einfluss der Stasi auf den Staat bestreitet schon deshalb niemand, weil die es selbst nicht tat und ebenso wenig die Nomenklatura. So transparent war die DDR.
Gorbatschow, Putin und George H. W. Bush zum Beispiel waren Geheimdienstler, letzterer sogar Direktor der CIA. Es ist also normal, dass Geheimdienstler unmittelbar politische Macht ausüben, und es ist schon aus dieser Sicht anzunehmen, dass eine entsprechende Vernetzung herrscht. Das ist ebenso normal wie undemokratisch.
Wenn in diesen Zeiten die Herrschaft der Geheimdienste offenbar wird und jede Verschwörungstheorie in den Schatten stellt, hat das entsprechende Folgen. Die Bundesregierung versteckt sich wortwörtlich hinter “geheimdienstlichen Gründen“, um die Erklärung ihrer politischen Einschätzungen und Handlungen zu verweigern. Die Regierung handelt also erklärtermaßen unmittelbar im Sinne der Geheimdienste, nicht umgekehrt.
Wer kontrolliert wen
Ebenso sieht es aus mit der Kontrolle: Niemand kontrolliert die ‘Dienste’. Der zuständige Ausschuss des Parlaments wird regulär vorgeführt, wenn Akten nicht verschwinden, werden sie halt komplett geschwärzt. Das ist nicht weniger als eine Demonstration der Dienste in einem offenen Machtkampf, den sie wohl nach ihrer Einschätzung gewonnen haben.
Wie auch nicht, wo wäre denn ein Gegner? Im Inneren haben sie gerade gezeigt, dass sie faschistische Mörderbanden finanzieren, unterhalten und gegen Strafverfolgung schützen können. Im Äußeren sind sie Teil einer NATO-Struktur, die ebenfalls völlig offen die Herrschaft über die Regierung ausübt, vom Parlament ganz zu schweigen: Informationen über jene Vorgänge, die schon aus geheimdienstlichen Gründen verweigert wurden, werden auf anderen Kanälen unterdrückt, um “die Freundschhaft zu den USA nicht zu gefährden“.
Aus solchen Gründen wird das Recht auf Information unterlaufen. Die Dienste verantworten sich nicht vor dem Parlament, die Regierung nicht vor der Öffentlichkeit. Priorität hat das Interesse eines militärisch-geheimdienstlichen Komplexes, der ausdrücklich Industriespionage für die USA betreibt.
Geheimhaltungsarbeit
Dagegen hilft auch keine Aufklärung, weil das Gegenteil stattfindet. Die mediale Öffentlichkeit, bestehend aus Medienmanagern, (politischen) Funktionären und Experten, hat ein unmittelbares Interesse an Desinformation. Die Informationen auch hierzu sind völlig öffentlich, die Clubs bekannt, in denen sich Industrielle, Banker, Politiker, Journalisten und sonstige Funktionäre treffen. Allen voran mein Lieblingsverein “Atlantik-Brücke“. Die Überschneidungen von deren Mitgliedern mit denen neoliberaler Think Tanks und anderer NATO-Anhängsel sind frappierend.
Der Sargnagel auf diesen Strukturen sind die eingebundenen Journalisten, Teils eitle Adabeis, teils überzeugte Propagandisten. Durch deren Einbindung, die vor allem schon im Frühstadium der Karrieren stattfindet, wird eine kritische Berichterstattung im Keim erstickt und eben durch Propaganda ersetzt. Die Resultate sehen wir nicht nur in der Propaganda für ‘Antiterrorkampf’ und Ukraine-Krieg, sondern vor allem in der Zurückhaltung gegenüber Totalüberwachung und Ermächtigung durch Geheimdienste.
Der feine Unterschied
Ich kann auf Anhieb zwei Dutzend deutsche Journalisten finden, die sich unter Industriellen, Politikern und sonstigen Mächtigen wohlfühlen und zur Geheimhaltung verpflichten lassen. Das sind nur diejenigen, die ohne Aufwand zu finden sind und ihre Kontakte nicht leugnen, darunter einige der einflussreichsten und höchst bezahlten.
Nur weil im ‘Westen’, der seit Jahrzehnten den fördernden Einfluss des Kapitals direktem Zwang vorzieht, keine offene Zensur herrscht, sind die Zustände keinen Deut demokratischer als im ehemaligen Ostblock oder sonstwo. Im Gegenteil fehlt noch die Hoffnung auf die Kraft der Wahrheit, weil diese untergeht im Dauerfeuer einer Propaganda, die gezielt alle die Aspekte der Wirklichkeit angreift, die nicht ins gewünschte Bild passen. Eine viel effektivere Strategie.
Wolfgang Storz hat mich einmal gefragt, ob ich glaubte, Blogger könnten die traditionellen Medien ersetzen; Jakob Augstein hat ähnliche Zweifel geäußert. Ich glaube das immer noch nicht, aber etwas muss sie ablösen, denn sie sind nicht mehr zu retten. Wir brauchen dringend eine Öffentlichkeit, die nicht komplett produziert ist, um den Interessen einer kleinen Minderheit zu dienen.
September 11th, 2014 at 14:30
Brauchen wir, unbestritten.
Wenn ich mich hier so umhöre, meint so mancher: Staat ist da für Minderheitenschutz. Jo, ist er auch – für eine einzige, ganz besondere – und das eben ausschließlich.
____________________
(automatische) Silbentrennung ist ‘obergrottelig’
Herrr-schaft
im Kein erstickt
September 11th, 2014 at 17:10
OT: Die Eventlinke hat sich mal wieder was einfallen lassen…ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie liest sich das alles wie eine rein affirmative Kritik.
http://2014.ferienuni.de/programmuebersicht/
September 11th, 2014 at 17:24
Vor zehn Tagen hielt Dr. Eisenhart v. Loeper eine Rede in Stuttgart.
“…Weil die Regierungspolitik versagt, müsste die Justiz dem Rechtsstaat auf die Beine helfen. Deshalb haben Dieter Reicherter, Peter Conradi und ich stellvertretend für Euch, für diese Bewegung, im März 2013 Strafanzeige gegen die Bahnchefs und Aufsichtsräte wegen Betrug und Untreue erstattet. Warum?…
…Aber da die Staatsanwälte so zögerlich sind, habe ich vor gut einem Monat beim Bundeskanzleramt Akteneinsicht nach Umweltinformationsgesetz zu den fraglichen Vorgängen im Kanzleramt begehrt. Vor einer Woche erhielt ich tatsächlich 17 Seiten Kopien von Vermerken an den Kanzleramtschef und an die Bundeskanzlerin aus dem Bundeskanzleramt. Ein beträchtlicher Teil davon ist geschwärzt, worüber die Stuttgarter Zeitung heute sehr genau berichtet. Zwei Dinge lassen sich dazu feststellen:..
…Soweit die Informationen lückenhaft und zu großen Teilen geschwärzt sind, ist dies unzulässig. Wer so viel schwärzt, hat viel zu verbergen. Spannend ist der Einwand der Regierung, sie habe einen nicht ausforschbaren „Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung“. Die Bundesregierung ist aber nicht der Aufsichtsrat des Bahnkonzerns, der allein nach dem Unternehmenswohl und rechtmäßig entscheiden musste. Die Bundesregierung hat sich über Pofalla ein Entscheidungsrecht nur angemaßt. Auch wenn sein Nachfolger, Herr Altmaier, gleichfalls Schwarzer ist, darf er kein Schwärzer unserer Informationsrechte sein.
Daher habe ich heute früh beim Kanzleramt Widerspruch (hier als PDF-Datei) eingelegt und sorgfältig untermauert durch eine erfreulich progressive Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und der Verwaltungsgerichte. Das dürfte etwa auch dazu führen, dass Pofallas Terminkalender offen gelegt werden muss, aus dem die bisher schamhaft verschwiegenen Gespräche mit den drei Staatssekretären hervorgehen, von denen einer sich am Ende noch durch Krankmeldung vor unzulässiger Einflussnahme schützte. Wenn das Kanzleramt nicht einlenkt, werde ich mit Hochdruck darauf klagen…”
http://www.bei-abriss-aufstand.de/2014/09/01/rede-von-ra-dr-eisenhart-bei-der-236-montagsdemo/
Ohja, gewiss. “…aber etwas muss sie ablösen, denn sie sind nicht mehr zu retten. Wir brauchen dringend eine Öffentlichkeit, die nicht komplett produziert ist, um den Interessen einer kleinen Minderheit zu dienen.” Sischer das.
September 11th, 2014 at 18:02
@flatter, @Wat.: Also was können wir tun? Wie noch Gegenöffentlichkeit? Doch weitere eigene Blogs? – Ist es das?
Über alle Skandale, Kriege und Korruptionen der letzten Jahre hinweg, hat sich im zerebralen Stuhlgang des Deutschen nichts Wesentliches getan. Das belegen die Wahlen stets auf’s Neue und so sind auch meine Erfahrungen im eigenen Umfeld – cum salo granis.
Von oben bis unten werden sie bedient, vom Atlantik-Joffe bis zum Atlantik-Diekmann, nach Strich und Faden. – Eigenes, gar kritisches Denken? Mangelware. Ich für meinen Teil weiß nicht, wie ich noch turnen könnte, das änderte sich auch mit eigenem Blog nicht.
September 11th, 2014 at 18:28
@Reinplatzer: Einer der Bullen, die den Schwarzen in der Zelle angezündet haben, wurde zu 10.800 Euro “Strafe verdonnert”. Ich folgere daraus, dass man für lumpige 100.000 zehn wichtige Leute umbringen darf.
Ich glaube, ich habe heute schlechte Laune.
September 11th, 2014 at 18:32
@Reimplatzer: Stimmt nicht: schau dir mal meine Partei an, die macht sich sehr gut – und das sogar bei Butawan.
September 11th, 2014 at 18:33
@Reinplatzer(4)
Blogs sind schon gut, für die, die neugierig (geworden) sind, die, die ob ihrer Neugierde Zeit für’s iNet aus dem Alltag ‘lösen’ können.
Letzteres ist ja nicht so einfach, sehe ich allein an mir und ich hab’ ja durchaus auch idealistische ‘Züge’ an mir. Wenn ich vom Malochen komme, habe ich zwar den ganzen Tag (nicht nur) meinen Namen gebabbelt; trotzdem das Gefühl von beginnender Leblosigkeit und brauch’ eigentlichen einen Ausweis für meinen Namen…
Nee, kannst mE halt nur da reden, wo sich die Gelegenheit ergibt, aber eben auch nicht unbedingt ungefragt. Dazu mußte allerdings auch sein, wo ein anderer /die ‘anderen’ sind. Fängt in Bushaltestelle an, hört im Stadion und beim öffentlichen Knurren über Mißstände im Ort (ich nenn das mal nicht Demos) bestimmt noch nicht auf.
Verteilen wir uns – was eigentlich Quatsch ist – wir sind ja verteilt, nehmen da Stellung wo wir sind, halten die anderen nicht für doof und nehmen sie bitte, bitte mit ihren Vorstellungen und Wünschen ernst. Ich muß nicht immer recht haben, unsere Meinungen können wir uns trotzdem sagen und mit etwas Glück und Geduld vielleicht irgendwann auch ‘erklären’.
Mit großer Politik dabei ‘anzufangen’, halte ich für nonsens. Wenn einer die Preise fürn Strom zu hoch findet, muß ich ihm nicht gleich die ganze Kapital(ismus)kritik vor die Füße kippen – gemeinsam dann zu überlegen (also die zwei Beide) – ob und wenn was vielleicht als Alternative ginge (irgendwas vielleicht mit selber oder anders machen), ‘weckt’ vielleicht ein kleines Fenster…
September 11th, 2014 at 18:43
@Wat.: Mach ich, mach ich, mach ich auch.
@flatter, Yo, mich juckt heute mein Fatalismus-Gen, reite heute in etwa auf der R@iner-Welle.
[OT] Die KriPsy gibt sich die Ehre, am 19.09.
September 11th, 2014 at 18:46
… jo @Reinplatzer, dran denken, daß wir das auch nicht in der Muttermilch hatten, egal wie lange wir schon so ‘komisch’ sind, wie wir heute sind.
Edit: @flatter – bitte Gläser Wasser zum Löschen für @Reinplatzer und @R@iner – wenn sie nicht trinken, dann spätestens brauch’ ich ein Glas voll.
OT @Reinplatzer – guckst Du mal bitte @BorisG(2)
September 11th, 2014 at 18:50
@Wat.: Das ist lieb von dir, aber um diese Uhrzeit muss es dann schon Rotwein sein.
September 11th, 2014 at 18:52
Erst löschen, dann ‘geht’ (Weiter-)Leben :P
Edit zu # 12 – nach mir:
Wenn ich dazu “affirmativ” sagen würde, wäre ich besonders freundlich drauf, für mich sind das staatssozialistische resp. den Staatssozialismus vorbereitende Gedanken.
September 11th, 2014 at 19:04
[OT] @Boris #2: Den Holzkamp und seine Erben würde ich jetzt nicht als affirmativ bezeichnen. Aber das ist ein weites Feld, und mir ist heute nicht nach Thäorie, mehr nach baden gehen im Schampuspool ;)
September 11th, 2014 at 19:16
Wolfgang Storz hat mich einmal gefragt, ob ich glaubte, Blogger könnten die traditionellen Medien ersetzen; Jakob Augstein hat ähnliche Zweifel geäußert. Ich glaube das immer noch nicht.
Was sind “traditionelle Medien”? Hart recherchierende, investigative Journalisten? Wenn ja, wo sind sie? Kritische Blogger hingegen (ja, freilich auch viele Spinner^^) gibt es jedoch viele.
September 11th, 2014 at 19:40
Es geht wohl auch um Informationen für die Masse. Ich sage ja schon lange, dazu brauchen wir zwei drei Agenturen und nicht tausend verseuchte Zeitungen, und schon gar keine TV-Aufgüsse der Staatsratsbeschlüsse. Das könnten wir ganz nebenbei, da bin ich sicher. Nicht sicher bin ich, dass die Leute damit zufrieden wären, denn das ist nicht unser Ziel. Noch weniger sicher bin ich, dass sie dafür unseren Lebensunterhalt ausreichend finanzieren/unterstützen. Aber das ist ja beim Mainstream und seinem Fußvolk auch längst so.
p.s.: ist zwo-dreimal editiert.
September 11th, 2014 at 19:45
Argenturen? Was verstehst Du darunter?
Btw. Organisationszeitungen finde ich nämlich auch “verseucht”, aus der ‘anderen Richtung’ nur.
Auch so etwas wie NDS, so sehr sie eine Zeit sogar für mich Anlaufpunkt waren – ist zu einseitig, sorry.
Edit nach @flatters zwo-dreimal editiert: Vergiß mE alles, was Geld für den Lebensunterhalt bringen muß, allerhöchstens was, was die ‘Materialkosten’ einfährt…
September 11th, 2014 at 19:48
Agenturen sind Korrespondentennetze, wat sonz? ;-) Es kann nicht jeder überall sein, aber immer irgendwer irgendwo. Daher braucht man Menschen, die zuverlässig und abrufbar Infos einspeisen.
p.s.: Einseitig finde ich okay, wenn nicht alle gleich einseitig sind. Gut finde ich das daher allerdings immer noch nicht.
September 11th, 2014 at 19:49
Es gibt genug, das erzählt wird. Jedoch nur für jene, die sich diesen Erzählungen auch tatsächlich zuwenden. Für alle anderen bleiben sie allenfalls Märchen.
September 11th, 2014 at 19:51
Ok @flatter, also gleiche Begriff(be)nutzung bei uns Beiden. Bin vorsichtig(er) geworden…
September 11th, 2014 at 19:59
Ich verfolge ja immer gerne, was in Spanien medial so abgeht. Seit den Protesten im Mai vor drei Jahren gibt es mindestens drei linksliberale Zeitungen mehr und eine Partei, die auf Anhieb den Sprung ins Europaparlament geschafft hat und vor der jetzt die Sozialdemokraten und die Postfaschisten derart zittern, dass sie das Wahlgesetz ändern wollen.
Ich denke mir immer, auch wenn es flach und abgegriffen klingt, dass es “den Deutschen” einfach “noch zu gut geht”.
Die paar Frühwarnmelder, hiesige mit eingeschlossen, brauchen einfach mehr Geduld. (Edit: Das muss ich mir selbst oft genug hinter die Ohren schreiben.)
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Att…äh, vielleicht geht’s auch ohne.
September 11th, 2014 at 20:04
Materialisten eben, was ich wiederum gut finde @R@iner, kann Dir nämlich auch keiner so schnell einen Floh ins Ohr setzen, bei dem ‘das Essen’ nicht ‘besser’ wird…
(Erinnere mich aber genauso gut an die Kritik von @altautonomer, der es gar nicht lustig fand, daß es (beim damaligen Beispiel von ‘Aufmucken’ in DE) nur um materialistische Bedürfnisse ging)
September 11th, 2014 at 20:14
OT: Ich kaufe Land in der Antarktis, hat mir mein Finanzmetereologe empfohlen.
September 11th, 2014 at 20:58
Würde ich Dir auch empfehlen. Weil:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polbewegung
Solange kannst Du ja überlegen, dort eine Pinguinfarm auf zu machen. Kaum ein Angebot in Deutschland. Der Markt wartet darauf, bedient zu werden.
September 11th, 2014 at 21:35
Ha, ich werde die Pinguinfarm auf Grönland gründen, irgendwann werden sie von selbst dorthin finden!
September 11th, 2014 at 22:36
@R@iner (19)
“Anmerkung Orlando Pascheit: In Spanien scheint ein Staat in Europa zu entstehen, der mit einer Mehrheit im Parlament ausgestattet vorsorglich anfängt, die Repression gesetzlich zu verankern, um kommenden Revolten zu begegnen. Die Einschränkung des Demonstrationsrechts und das Verbot des Fotografierens von Polizisten in Einsätzen nennt sich schön harmlos “Gesetz der Sicherheit der Bürger”. Die Wahlrechtsreform, durch die die stärkste Fraktion in den Kommunen automatisch den Bürgermeister stellen soll plus die Mehrheit im Stadtrat schenkt, heißt “Regeneration der Demokratie”.” Bei diesen Zeilen musste ich an Dich denken – wie süt et us in Espanja? Kommt Franco wieder?? Quelle
September 11th, 2014 at 22:54
flatter, da es dir die “s” im titel “geheimdienstsstaat” so schön verhagelt hat, meinst du vielleicht den demokratie- (bzw. demokratischen) schutzstaffelstaat?
September 11th, 2014 at 23:30
Freud, der alte Haudegen ;-)
September 12th, 2014 at 05:38
Die Überschrift fand ich sehr treffend, ‘erspart’ sich doch den ganzen ‘Erklärungszauber’ unten drunter…
September 12th, 2014 at 08:07
“…wird eine kritische Berichterstattung im Keim erstickt und eben durch Propaganda ersetzt. Die Resultate sehen wir nicht nur in der Propaganda für ‘Antiterrorkampf’ und Ukraine-Krieg, sondern vor allem in der Zurückhaltung gegenüber Totalüberwachung und Ermächtigung durch Geheimdienste.”
Heute Morgen habe ich durch den gedruckten Spiegel bei einer Tasse Kaffee endlich erfahren wie Mutti uns regiert. Durch Umfragen ! Ist das nicht total demokratisch ? :D Und ihr dachtet immer wir håtten hier keine Volksabstimmungen. Nein, es ist viel besser. Das Volk steuert quasi die Kanzlerin. Besser geht es nicht, ich bin begeistert *lach*
In diesem Artikel steht auch, und darum passt es zu dem Artikel hier im Blog, dass so etwa drei Prozent der Bevölkerung an dem Thema Edward Snowden und Überwachung interessiert waren, weshalb Mutti es guten Gewissens einfach links liegen lassen konnte ohne dass das viele aufgeregt hat. Ich Depp habe es immer nicht fassen können wie der Friedrich in Amiland abgefertigt wurde und Pofalla die Dinge dann einfach “beenden” konnte und der Wahlkampf davon so überhaupt nicht berührt war. Dabei war es ganz einfach zu verstehen. Es hat kaum eine Sau interessiert…
September 12th, 2014 at 08:17
Netzpolitik.org, Europäisch-Kanadisches Freihandelsabkommen: Wir veröffentlichen sämtliche geheime CETA-Dokumente
Das nenne ich Journalismus. Naja, wenn das jetzt noch jemand juristisch auswerten und zusammenfassen würde…
September 12th, 2014 at 09:32
# 28
>Koalition will Snowden in Moskau hören< schrieb gestern die fr-online.
September 12th, 2014 at 10:01
@Leselotte: Dieser Ausschuss sollte einfach nach Hause gehen. Wer das Spiel noch mitmacht ist in meinen Augen ein Vollidiot. Kindergarten.
September 12th, 2014 at 10:08
# 30
Aber es interessieren sich nur 3% dafür…
Das Wesentliche bei dem Thema ist ja, dass es fast jeder unterschätzt, denn spioniert worden ist ja schon immer. Daran haben sich alle gewöhnt, also was solls. Es kapiert aber fast keiner, dass sich das AUSMAß geändert hat. Die gigantischen Möglichkeiten der Speicherkapazität und der neuen Algorithmen diese Riesenmenge zu beherrschen und was man dadurch anstellen kann. Das zu erläutern und zu verbreiten wäre die journalistische Aufgabe. Sascha Lobo schafft das nicht allein.
September 12th, 2014 at 11:24
@Spencer(32)
“Das zu erläutern und zu verbreiten wäre die journalistische Aufgabe.”
Ach, Du willst weiter ‘Mäusekino’, was die Konkurrenz unter Kapitalisten so alles fertig bringt? :P
September 12th, 2014 at 11:26
@Wat. (11)
Sind wir uns also einig. :)
PS: Hinsichtlich der Commons(-based Peer Production) gabs nichts mehr zu besprechen, oder?
In dem Thread “Wachstum und Beschäftigung” gings dann auch recht flott (thematisch) um was anderes…
September 12th, 2014 at 11:28
@BorisGruschenko: Ich hatte kapiert, daß Du anderer Auffassung bist, hab’ meine noch dazu geschrieben, danach konnte ich das auch einfach so ‘stehen lassen’ ;)
September 12th, 2014 at 11:32
@29
Nee, dann käme man ja dahinter, dass sich hinter all den tollen Freihandelsabkommen uA eine systemische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen verbergen.
Mal ehrlich, wer will schon wirklich wissen, dass das berühmte Hünchen nur deshalb ins Chlorbad muss, weil es der Mensch an am Fliesband durch die hohe zeitliche Arbeits-Taktung gar nicht mehr schafft, das Huhn entsprechend zu “preparieren”.
In diesen Abkommen werden die gegenseitigen (zT schlechteren) Arbeitsbedingungen akzeptiert – Standarts entfallen nach und nach.
Interessiert aber eh keine Sau…..
September 12th, 2014 at 11:36
@ 33
*lach* Du willst lieber großes Kino ? Das ist zu teuer, aber versuch es nur. :p
September 12th, 2014 at 12:01
Das Leben ist teuer… und ich hab’s (doch) jeden Tag.
September 12th, 2014 at 12:05
Nu lasst doch mal die armen Geheimdienste, die Alles und Jeden doch nur zu unserem Wohl abfischen. Zum einen betreiben sie kompetent Wirtschaftsspionage. Das schafft Arbeitsplätze und katapultiert den Export in neue Höhen. Zum anderen streuen sie gezielt Falschinformationen, die mittemang in den nächsten Krieg führen. Oh, Krieg, ist doch furchtbar! Eben nicht, Pussies. Schaut Euch mal die Grafik oben an. Nur im letzten Kriegsjahr ist das Wachstum wirklich eingebrochen, davor lag es etwa auf heutigem Niveau (und unsere Wirtschaft brummt, wir wir täglich hören). Ab `47 gings dann wirklich ab und unsere (Groß-)Eltern haben fast alle ein Häuschen, eine satte Rente und wir eine gute Ausbildung und fast alle gute Jobs. Alles aus eigener Schaffenskraft? Schnickschnack, Firlefanz. Hätte der Russe® nicht vor™ der Tür© gestanden, wären wir heute alle Herrgottsschnitzer und Bauern und kämen vor lauter Rüben hacken und Stall ausmisten nicht zum Bloggen.
September 12th, 2014 at 12:06
@ R@iner (19): Das Problem für uns Frühwarnmelder ist, dasses uns so vorkommt als sei es schon längst viel zu spät.
September 12th, 2014 at 13:41
@ cb
Zu spät gibt es nicht. Jeder Moment, der ungenutzt vergeht, bietet Gelegenheit zur Neuorientierung. Nicht selten geschieht es, das sich ohne eigenes Dazutun, plötzlich die Polarität ändert, als würde der Saulus zum Paulus werden.
Das Problem bei Frühwarnmeldern ist, dass sie nicht für Sirenen sondern für Unken gehalten werden, die nur besserwisserisch herumquaken.
September 12th, 2014 at 14:50
@ Katze: Mag sein, dasses des nich gibt, deshalb schrub ich ja, es würde einem so vorkommen. Gemeinwesen brauchen jedenfalls dringend mal so ‘nen Grundverständnis, dasses Sensibelchen gibt, und wenn die ausschlagen, dann hat das ‘nen Sinn. Ich mein, dass die Subjekte heftigen Schaden abkriegen, das versuchen Künstler u.a. seit Jahrhunderten mitzuteilen…
Andererseits isses nunmal für einige Inseln und Küstenstädte nun zu spät, siehe flatters Kommentar 21. Und für Einzelne gilt das sowieso, immer. Was meinst du, für wie viele Einzelne es zu spät war, dass spätestens 1998 vor den Zöglingen der CIA in Afghanistan gewarnt wurde – oder besser vorher vor dem Vorgehen der CIA… und so weiter…
Ich könnte auch auf unsere Geschichte zurückgreifen und hier ist der Punkt: Der Vorwurf an die “Pessimisten” lautet immer, Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft zu verbauen (nicht nur “herumquaken”), während ganz im Gegenteil von den Geschichtslosen und -verdrängenden die Wiederholung der Geschichte betrieben wird.
September 12th, 2014 at 15:27
@cb(42)
Und was ist mit den (sensiblen) Optimisten mit Geschichtskenntnissen? ;)
Nützt ja nur mir und auch nur vorübergehend, wenn ich als Sensibelchen einzeln unter Naturschutz gestellt werde…
September 12th, 2014 at 15:56
Und nach dem 3. Weltkrieg wird, im Verhältnis, eine kleine Gruppe zusammen sitzen und darüber streiten wann den endlich die Masse aufwacht und etwas tut bevor es zu spät ist :)
Ich denke, wenn man nicht einen Mechanismus schafft, der solche Entwicklungen verhindert, wird es immer wieder passieren, weil die Menschen im Grunde sich nicht ändern. So grundsätzlich.
September 12th, 2014 at 16:20
Ja, ja, die Menschen – nur Du bist anders ^^
September 12th, 2014 at 16:26
@ Wat.: Jeder Pessimist ist ein Optimist, woher sonst käme die Enttäuschung? Und klare Absage an die zweite Behauptung, ich hatte für Eingebundensein plädiert, nicht etwa Museumswert. D.h. es gibt gerade Typen, bei denen Eigennutz und der für’s Gemeinwesen nicht notwendig auseinanderfallen. Soll auch manchmal bei Eltern vorkommen. :P
September 12th, 2014 at 16:36
[OT]
Mit Sensibilität ist es schon gut beschrieben, die Alarmsignale selber erst an sich und in sich als solche wahrzunehmen und in einem weiteren Schritt durchs Schreiben oder allgemeiner: durchs Vermitteln ins Äußere fortzupflanzen.
Schon das Wahrnehmen stößt dabei auf das Hindernis verschüttet zu sein vom ganz gewöhnlich überhitzten Alltagstreiben, dessen Reizflut und Pflichten uns viel zu brennend auf den Leib gerückt sind, um für einen Moment davon Abstand zu gewinnen, der Voraussetzung ist, die Qualität der Alarmiertheit zu beurteilen.
Es alarmt doch ununterbrochen von allen Seiten, dem Flimmerkastenlärm, der Hintergrundmukke, den Autolawinen, dem Blasemund in der Langnesewerbung, dem drohenden Dispolimit, sogar das Schlafen lärmt, weil auch das nur noch einzubauen ist als Funktion, damit am nächsten Tag wieder alles von vorne beginnen kann.
Der Alarm dringt kaum noch durch, weil er neben sich kaum anderes noch duldet.
So, und da kommt Kritik daher, die noch Kritik beansprucht zu sein, übersetzt sich mühsam ins Schreiben und wird von der konfusen Überreiztheit, dem ganz normal gewordenen Durcheinander im Hirnkasten des Addressaten auseinandergerissen, der nach dem erstbest greifbaren Fetzen schnappt und damit losrennt wie ein Getriebener und diese Zerpflücktheit dann dem Reizstrom an den wir angeschlossen sind hinzufügt, statt ihn, wie das beabsichtigt war, endlich abzustellen.
So kommt es, dass man dann plötzlich – nur als Beispiel – über die Dummheit der Anderen herzieht, wo es um ihre Überreiztheit gehen sollte, die wie Lähmung und Leere sich auswirkt.
Der Überreiz sorgt für eine ständige Verirrung in seinen eigenen Verästelungen – seiner Selbstverstärkung.
September 12th, 2014 at 16:40
@cb(46) Der zweite Satz war auch eher so auf mich bezogen, mich haben se (“se” meint die, die da sagen, wer da wie arbeitet) nämlich auf der Arbeit vorübergehend (wat sonst) unter Naturschutz gestellt, weil dat Sensibelchen sonst zusammenbricht oder janüscht vernünftiges bei rum kommt. Nur darum ist das für die Jüngeren nicht weniger schlimm, sie meinen möglicherweise nur, länger durchhalten zu müssen…
September 12th, 2014 at 20:53
OT – (v.a. @BorisGruschenko) – die ‘richtigen’ Fragen stellen da bei den ‘Common-Leuten’ auch welche – Guxu bitte:
Fragen an meinen Freund, den Replikatorkommunisten
September 12th, 2014 at 21:37
Nö! Die Masse braucht genau das und sie will es auch so.
September 12th, 2014 at 21:42
@Eike: Wie kommt’s?
OT: The real Heavy Metal: Trio Rosenberg-Live Nice 2012 Mezzo
Von wegen Gitarrenforum und so…
p.s.: Die sind immer so: Rosenberg Trio – Chick Corea & J. Rodrigo/ Spain
(Der erste Teil ist – so glaube ich – das Adaggio des “Concierto de Aranjuez”.)
September 13th, 2014 at 08:24
@ Wat.: Oh, ja, da hätte ich vielleicht auch drauf kommen können… Wenigstens wissen wir, an wen meine “klare Absage” (Autsch, red ich so?) eigentlich gerichtet is…
@ Peinhart: Ich bin mir nicht sicher aber kann es sein, dass Vermittlung allein nicht schon ausreicht, da sich deren Erkenntnis nicht aufdrängt und so ein Anschein (gesteigert bis zum Kult) des Unmittelbaren besteht?
Später mehr, bin grad erst aufgestanden…
September 13th, 2014 at 15:28
[OT] @Eike #50
Ich glaube, dass die Mehrheit der Herrschaftsmeinung nicht mehr unverbrüchlich vertraut. Die Presse macht nicht umsonst ihr Kommentariat dicht. Die herrschaftliche Sinnstiftung wird zunehmends brüchig.
Im Netz melden sich ja schon überall die abweichenden Einzelmeinungen. Nur: Diese sind im Kapitalismus zwangsläufig entlang der materiellen Interessen ausgerichtet – im Gleichschritt gegeneinander und nicht im einvernehmlichen Nebeneinander.
By the way: Der große Sinn des Lebens, dem sich alle unterordnen in trauter Eintracht – so wie das im Bürgertum, im Arbeiterstaat oder in der Führerdiktatur kolportiert wird – ist ja selber eine Schimäre: Die Datenflut unserer Zeit zeigt, dass es gar keine sinnstiftende Klammer mehr geben kann: Die Interpretationen sind unzählig und lassen sich nicht mehr unter einen Nenner einfangen – unmöglich.
Fast ist es so, als würde die stete Datenflut uns zum Tanz auffordern, damit jeder auf seine Weise damit re- und agiere und so die alte Erzählung vom Gleichschritt allmählich ablöst.
Wenn aber Gleichschritt Geschichte ist, dann geht es auch nicht mehr ums Unterdrücken aller Unvereinbarkeiten – also des Fremden – sondern um die Entfaltung des Nebeneinanders: Es geht ums Zulassen von Andersartigkeit und von Unverstandenem, nicht seiner Unterdrückung.
Das haben wir mehrheitlich nur noch nicht gerafft und treten uns lieber gegenseitig nach altem Muster, statt die Welt – das materielle Gefüge – vom überholten Aneignungsdiktat zu befreien.
September 13th, 2014 at 18:31
Junge Welt, Willy Wimmer: »Es gibt ein NATO-Netzwerk in den deutschen Medien«
September 13th, 2014 at 19:33
Netz der Telekom angeblich von NSA und GCHQ geowned…
September 13th, 2014 at 20:59
sehr schön daraus der Satz von Kompa: “Gegenwärtig ehren NSA und GCHQ die berufstypische Omertá.”.
September 14th, 2014 at 12:51
Hier ist ein anschauliches Beispiel, wie Firmen von den Ratten ausspioniert werden. Das ist Gesetzesabriss auf jeder denkbaren Ebene, und unsere gewählten Vertreter® lassen das dann ‘legal’ nennen. Es gibt keinen Rechtsstaat in Europa.
September 14th, 2014 at 18:10
OT aber würd mich interessieren:
was sind eigentlich W.Wimmers ganze Beweggründe für sein Engagement, ich meine, der war doch Weggefährte von FJS, etc., und früher auch nicht so zimperlich, was “Obrigkeitsstaatlichkeit” betrifft?
September 14th, 2014 at 19:26
Ich denke mal, dass die Pensionisten ausgesorgt haben und jetzt Klartext sprechen. Siehe Egon Bahr.
September 14th, 2014 at 21:12
Es gibt so Sätze … “Premierminister Cameron reagierte empört und kündigte die Zerstörung des IS an“, Ja nee is klar. Ich reagiere verschnupft und kündige die totaale Verrnächtonk Camerons an.
Juli 31st, 2015 at 13:28
[...] ersetzt werden muss. Ich hatte im Zusammenhang mit der wachsenden Macht der 'Dienste' schon darauf hingewiesen, dass Journalisten Teil eines Geheimhaltungsapparates sind, sich ihre Rolle verkehrt hat von der [...]