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Einer meiner Lieblingsaufreger ist die holde Projektion, die Kunst also, stets das in anderen zu finden, was man an sich selbst nicht leiden kann, oder auch die, eigene Empfindungen anderen unterzuschieben, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Hierbei besonders beliebt: “Aber wer denkt denn an die Kinder??!!11!”

Die armen Kleinen mit den großen Kulleraugen, sie leiden. Worunter denn so? Na unter allem, was mir auf den Sack geht: Geschwindigkeitsbegrenzung, Maskenzwang, Rauchverbot, Erbschaftssteuer. Die Armen! Es ist soo traurig! Wer da nicht zur Waffel greift, hat kein Herz. Und vermutlich auch kein Vanilleeis.

Bei Kindern darf auch das ganz große Besteck raus: Weinen, Kratzen, Beißen, Angst und Schrecken, Geigen und Posaunen. Nichts ist verboten, alles muss raus. Das Leiden der Lütten muss ein Ende haben. Dafür werden wir kämpfen bis zum Tod oder Endsieg.

Der Kampf

Die Erwachsenen hingegen haben sich gefälligst … ja, was eigentlich? Zu disziplinieren? Doch eher nicht, das wäre nämlich unrebellisch. Auf jeden Fall irgendwie zu beweisen, ihren Mut zur … ja, was eigentlich? Dummheit?

Von Angst ist die Rede, von Panik gar. Menschen, die sich diszipliniert verhalten und gewisse Maßnahmen befolgen, würden aus Angst so handeln. Uuhuhuu! Es ist zwar ein schwaches Argument, aber nach sieben Monaten durchaus ein valides, dass mir noch niemand begegnet ist, keine Menschenseele, die aus Angst Partys meidet oder den MNS befürwortet. Die machen das ganz unverkrampft. Übrigens auch und gerade Kinder. Mit einer vierstelligen Zahl von denen habe ich aktuell zu tun.

Nun haben wir hier schon mehrfach die Feststellung getroffen, dass Opferrolle und Heldenpose zu den wichtigsten Instrumenten derjenigen gehören, die anderen ständig Angst unterstellen. Ob es sich da wohl um eine weitere Projektion handelt? Was ist nämlich Angst:

Freiheit
® in Angst

Angst ist der vergebliche Fluchtversuch, die erfolglose Beschwichtigung der Übermacht, die Reaktion auf Ohnmacht. Innerhalb der angstbesetzten Reaktion empfindet sich der Ohnmächtige als Opfer, in der vermeintlichen Verarbeitung überhöht es eine vermeintliche Opferrolle oder erhöht sich in eine Projektion der Macht hinein, vom Helden bis hin zur Identifikation mit dem Aggressor.

Na, klingelt da was? Ihr seid Opfer, ohnmächtig gegenüber dem Ungreifbaren, Spielball unsichtbarer Mächte? Ihr versteht die Gesetze nicht, nach denen mit euch verfahren wird, empfindet euch als der Willkür Anderer ausgeliefert: euren Chefs, Behörden, Eigentümern und ihrem Inkasso, Gerichten …

Aber jetzt ist endlich Schluss damit! Rettet die Kinder, verhindert die Diktatur, eint das Volk, kämpft für die Freiheit! Nieder mit der Maske! Wer da nicht mitmacht, hat halt die Hosen voll. Feiglinge. Opfer. Systemlinge. Erkennen die Gefahr für die Freiheit nicht. Ähm … welche Freiheit war das noch gerade? Die, auf notwendige Hygiene zu verzichten?