Gebrauchtwörterhandel – WM-Fuge IV
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[69] Comments
14. Jul 2014 12:59
Wir alle haben Verantwortung auf dem Platz übernommen. Deutschland muss mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Das Wichtigste ist der Zusammenhalt. Wir wollen Deutschland stärken und dabei den Zusammenhalt unseres Landes festigen. Deutschland muss dominieren. Wir haben den Anspruch, dies für Freiheit in Verantwortung zu tun. Zeige der ganzen Welt, dass du besser bist! Wir müssen das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit weiter festigen. Ich will, dass wir Deutschland zu neuer Stärke führen. Du bist Deutschland.
Glück: Bundestrainer, Bundespräsident und Bundeskanzlerin
Freiheit heißt Verantwortung. Mit Schmerzen, Mühe und Glück. Aus dem Glück der Befreiung muss die Pflicht, aber auch das Glück der Verantwortung erwachsen. Ein tiefes Glücksgefühl für alle Ewigkeit. Wir haben wirklich hart dafür gearbeitet. Deutschland lag am Boden, da haben wir gesagt: Wir müssen investieren. Die neue Generation: Der Retter. Der Erlöser. Der Dominator. Der Stratege. Der Willensstarke. Die Mannschaft schlechthin.
Wo warst du, als wir gewonnen haben? Mythische Kraft, die alle üblichen Erklärungsmuster außer Kraft setzt. Die Schmerzen der Vergangenheit sind nach diesem Triumph der beste Ratgeber. Deutschland wird bei einer Gefahr für den Euro Verantwortung übernehmen. Die “kollektive Stärke” triumphiert über die Künste eines einzelnen Mannes. Die Magie entscheidet.
Was Deutschland ausgezeichnet hat: Kampf und Können
Alle Weltklasse, ja klar. Aber der wahre Vater des deutschen Triumphs ist die unangefochtene Führungsperson. Erfolg verändert das Gesicht und das Ansehen eines Menschen. Selten wurde ein Weg mit einer solchen Konsequenz beschritten wie der perfekte Mix aus Hurra und Hauruck. Roh, wild, ungeschliffen, fehlten die Erfahrung und der Glaube gegen übermächtige Gegner. Doch dominant, kraftvoll, direkt, und wenn es sein muss auch geduldig, bis aufs Blut, wurde dieser Sieg erkämpft.
Der Sport wurde politisch instrumentalisiert und entwickelte sich zum am stärksten ausgeprägten Subsystem der DDR. Er wurde als Identitätsträger des Staates, ja sogar des gesamten politischen Systems genutzt.
p.s.: Ich bin stolz und dankbar einer Nation angehören zu dürfen, die einen so glorreichen, in aller Welt Neid und Bewunderung erzwingenden Journalismus hervorgebracht hat.
Juli 14th, 2014 at 13:28
In ewiger Schuld, stehen wir Sünder nun hier, und bekennen die Glorie Deutschlands in verblendetem Egoismus verkannt zu haben. Auch wenn wir es nicht verdienen, so begehren wir doch die Wiederaufnahme in den deutschen Volkskörper, mit dem wir auf ewiglich und in fester Treu und Ehr verwachsen wollen. Jetzt und immerdar. Heil Dir im Siegerkranze, gottgewolltes Vaterland.
Juli 14th, 2014 at 14:46
“Wo warst du, als wir gewonnen haben?…”
Die Titanic hat sich auch angemessen mit dem Artikel von Michael Horeni beschäftigt
“FAZ-Leitartikel, gelesen von Joseph Goebbels”
http://tinyurl.com/obg3vef
Juli 14th, 2014 at 15:04
Trotz ermutigender Artikel wie dem obigen gibt es einzelne rassistische oder antisemitische Ausfälle: #mobwatch
Hey, und der von überragender Intelligenz gepeinigte Dirk Niebel ist auch dabei. Hut ab, er hat ein Wort erkannt. Naja, fast.
Juli 14th, 2014 at 16:01
Hurra, jetzt gibt’s noch Pron für lau oben drauf. Vom Weltmeister zum Wichsmeister sozusagen.
Sind gerade Ufos in der Nähe? Nehmt mich mit. Egal wohin.
Juli 14th, 2014 at 16:05
Hihi, was muss man wohl mitbringen, um bei denen Texter zu werden?
Juli 14th, 2014 at 17:22
“Deutschland wird bei einer Gefahr für den Euro Verantwortung übernehmen.” Nein, das kann nich sein *grübel* das muss ironisch gemeint sein, gib’s endlich zu!
Juli 14th, 2014 at 17:25
Kann C&P lügen?
Juli 14th, 2014 at 17:49
darf ich kotzen?
Juli 14th, 2014 at 17:59
@DKT: Bist Du etwa einer dieser Antideutschen? ô_o
Juli 14th, 2014 at 20:49
Interessanter Text dazu.
http://emafrie.de/fussball-zu-schade-fuer-eine-weltmeisterschaft/
Zu den Medien nur so viel:
Die Medien haben im Kapitalismus zuallererst das Ziel Geld zu machen und müssen dadurch bedingt (spezielle) Interessen wahrnehmen, das Schwimmen auf dieser nationalen Welle lässt sich somit leicht erklären.
Immer wieder amüsant: Journalisten, die die “freie Presse” als Wahrer der Demokratie samt Kontrollfunktion halluzinieren, als sei der ganze bull eine Art höhere Gewalt, nette Ideologie.
Juli 14th, 2014 at 21:50
@ flatter,
wie lange brauchst du eigentlich um deine Tastatur wieder sauber zu kriegen nach dem Sermon.
Oder hast du eine Zweite, Modell Schloss Bellevue.
Juli 14th, 2014 at 22:10
treffliche zusammenstellung von phrasen. im gegensatz zu dem im umlauf sich befindenden neusprech blieb der adorno-jargon einem kleinen kreis vorbehalten und erreichte die non-academic circle nicht.
Juli 15th, 2014 at 03:58
Sollte im ersten Absatz wohl “…auf DEM Platz…” heißen?!? Auch wenn unser “Führer-Personal” samt seinem Geltungsdrang und komplexhaften Bedeutungswahn “Ossiformat” hat, lass’ die DDR und ihre vermeintlichen “Subsysteme” (wassdassdenn???) ruhen . . . Es gibt wahrlich Unwichtigeres!
Juli 15th, 2014 at 07:02
NEIN, nich schon wieder; der, gefühlt, eintausendste Beitrag über die Wirkung der WM und erneut die Frage/Feststellung: “Was können wir lernen?” “Das deutsche Team ist geschlossen aufgetreten …” Hä? Iss Soccer nich ‘n Manschaftsspocht??
Juli 15th, 2014 at 10:01
Kleine Zusammenfassung der Einzelausfälle auf netz-gegen-nazis.de: Rassismus und aggressiver Patriotismus zum WM-Finale
Nette Kommentare auch hier. (Vorsicht: Kotzgefahr!)
Juli 15th, 2014 at 10:10
Nachdenkseiten
Juli 15th, 2014 at 10:51
@R@iner
Du meinte Güte, die Kommentare…
Juli 15th, 2014 at 11:40
@BorisGruschenko: Solche Accounts gibt es massenweise.
Juli 15th, 2014 at 11:53
Ist ja auch Massenware. so einen Schwachsinn kann jeder Idiot in einer Minute im Zehnerpack kritzeln. Daher hat das auch nur eine Wirkung: Wer sich bestätigt fühlen will, fühlt sich bestätigt. Also nahezu gar keine Wirkung.
Juli 15th, 2014 at 11:54
OT: Wo ist Peinhart? Auch bei Wat. am fon? Ich fühle mich verlassen …
Juli 15th, 2014 at 12:02
Noch mal OT: ich habe eben mal wieder beim Sasse reingeguckt. Der hat inzwischwen neben Fleischhauer sein atlantisches Plätzchen gefunden und rechtfertigt die NSA. Dolle Karriere.
Juli 15th, 2014 at 14:09
Was halt so ein echter Freidenker ist.
Juli 15th, 2014 at 14:11
Könnte nicht mal jemand bei der UNO nachfragen, ob wir jetzt unsere Kapitulationsurkunde von `45 zerreissen dürfen…wo wir doch jetzt im Nachhinein doch noch den Totalen Sieg errungen haben…!!…oder hab ich da was falsch verstanden…? – Macht doch mal – Kinder…dann kann Oma glücklich sterben…!
Juli 15th, 2014 at 16:09
“Schweigen, sagte Murke, ich sammle Schweigen.”
(Heinrich Böll)
Juli 15th, 2014 at 19:14
OT: Nette Idee: reddit/r/de, Ein Kommilitone und ich haben eine Browser Extension gebastelt, die Verbindungen von Journalisten zu Lobbyorganisationen/Unternehmen/Verbänden etc. auf Newsseiten anzeigt.
Juli 15th, 2014 at 19:34
OT: Wenn ich schon dabei bin, Jochen Bittner schreibt mal wieder in der nyt: Spies Like Us
Ekelhafter Schleimpfropf.
Juli 15th, 2014 at 20:19
OT: Spanien. Vergehen: Medizinstudent hat als Gewerkschaftsmitglied Flugblätter bei Streik verteilt. Strafe: 3 Jahre Gefängnis. Carlos auf dem Weg ins Gefängnis. Das war gestern.
Andere Baustelle: Can Vies: Es lebe Can Vies! Stellen wir Selbstverwaltung auf breitere Beine!
Motivationsvideo: #CanViesReloaded ENG
Juli 15th, 2014 at 20:56
@flatter(20): nee, bedaure, ich hab hier letztens doch auch schon gefragt :(
Juli 16th, 2014 at 10:14
Ich habe so eine Ahnung gehört, dass es ihn noch gibt.
Juli 16th, 2014 at 15:51
OT: Demnächst auch in Ihrem Kino: Der totale Wettbewerb; Unpacking Competitiveness
Troika for all
Auf deutsch (Artikel ist v. Dezember 2013): EU-Wettbewerbspakt: Geleaktes Dokument belegt Freibrief für Sozial- und Demokratieabbau
Juli 17th, 2014 at 09:01
Mehr und mehr gelange ich zu der Einsicht, dass ich nicht meine Nase in jede Scheiße stecken muss, nur um mich von ihrem Gestank zu überzeugen.
Juli 17th, 2014 at 11:53
@maguscarolus: Nur mal so nebenbei: In einem der kritischeren Publikationen Spaniens werden “die Deutschen” in den Kommentarspalten wegen des von mir in #30 verlinkten Artikels bereits wieder als die Errichter des vierten Reichs gefeiert. Das stinkt mir gewaltig und noch mehr stinkt mir, dass wir rein gar nichts dagegen machen können.
Klar, man kann nicht alles was schief läuft auf dem Schirm haben. Was ist aber die Alternative? Die Beschränkung auf ein kleines Themengebiet? Mitarbeit bei einer Attac-Gruppe Wirtschaft?
Ich hätte nur gerne, dass später keiner kommt und sagt, er/sie habe vom Konzentrationslager hinter dem Dorf nichts gewusst.
Ich fürchte aber, dass selbst dieser kleinen Hoffnung ein zu hoher Anspruch meinerseits zugrunde liegt.
p.s.: Soll ich die Links weglassen, damit de Laune besser bleibt?
Juli 17th, 2014 at 14:26
OT, aber da das hier ein Gitarrenforum ist:
Bye, Johnny
https://www.youtube.com/watch?v=QMClreF1zyY
Juli 17th, 2014 at 15:42
@Rainer 32
Ich zitiere:
“Die Gesellschaft für europäische Wirtschaftsplanung und Grossraumwirtschaft weist 1940 darauf hin, dass es aus aussenpolitischen Gründen notwendig sei, grundsätzlich immer nur von Europa zu sprechen, ” denn die deutsche Führung ergibt sich ganz von selbst, aus dem politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und technischen Schwergewicht Deutschlands.”
Schon damals ist von einer “Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft” die Rede. Vom “gemeinsamen europäischen Haus” noch nicht.
1941, die Wehrmacht siegt sich gerade nach Stalingrad, denkt die “Reichsgruppe Industrie” 51 Jahre voraus: “Zu den innerdeutschen Wirtschaftsaufgaben kommt die wirtschaftliche Neuordnung Europas. Der Aufbau des grosseuropäischen Wirtschaftsraumes wird Investitionsprogramme grossen Umfangs bringen.” …
Mitten im Krieg, als die Nazis noch jeden “Defätisten” erschiessen oder aufhängen liessen, richtete sich das deutsche Kapital auf die militärische Niederlage ein-mit einer Gelassenheit, die einem zunächst den Atem verschlägt. …
Ab August 1944 kaufen deutsche Konzerne 750 ausländische Firmen, darunter 214 in der Schweiz, 112 in Spanien, 98 in Argentinien, 58 in Portugal, 35 in der Türkei. Im Dezember 1944 verhandelt die I.G. Farben in Lissabon mit Standard Oil und Du Pont. Im Januar 1945, als Nazi-Richter Hörer von “Feindsendern” ins KZ schicken, fordert Telefunken das Reichswirtschaftsministerium auf, die Verlängerung seines Kartellvertrages mit der Radio Corporation of America (RCA)
zuzustimmen.
All das und mehr steht in Giordanos Buch, dessen Autor so gefesselt ist vom Irrwitz der i.A. regierenden Mörder, dass er die Realitätssüchtigkeit ihrer (…) herrschenden Auftraggeber fast völlig übersieht.”
Zitiert aus “Wie Hitler den Krieg gewonnen hat” von Hermmann L. Gremliza (August 1989)
Juli 17th, 2014 at 19:34
@Troptard: Aha, interessant. Vor ein paar Tagen schaute ich noch nach, wie es mit der Großindustrie und dem Aufstieg der nsdap war. Da konnte man nämlich von einer Unterstützung im großen Umfang nichts sehen.
Juli 17th, 2014 at 20:58
@R@iner
Aha, interessant. Vor ein paar Tagen habe ich noch gelesen, dass sich französische Historiker (Kommunisten und Linke) vehement dagegen wehren, dass von ihrer bürgerlichen Zunft behauptet wird, dass es gerade die Wirtschaft gewesen sei, die im 1. und 2. Weltkrieg ihren Einfluss zur Friedenserhaltung geltend gemacht habe.
Was wir brauchen sind Freisprüche auf der ganzen Linie!
Noch ein Zitat aus der oben bereits genannten Quelle:
“50 Jahre nachdem im Morgengrauen “zurückgeschossen” wurde, erschien vor der Bundespressekonferenz der ehemalige sozialdemokratische Bundeskanzler Helmut Schmidt, ein Mann, der kritischen Denkens nie verdächtig war, und referierte launig den Bericht einer Gruppe von Bankern und Regierungschefs i.R.: Die USA seien mit einem Beitrag zwischen 530 und 540 Milliarden Dollar das bei weitem höchstverschuldete Land der Welt; seine Hauptgläubiger seien die BRD und Japan, die sog. Verlierer des Zweiten Weltkriegs. Die BRD sei dabei “aufgrund unserer Überschüsse die USA aufzukaufen”.
Juli 17th, 2014 at 21:07
@32 noch mehr stinkt mir, dass wir rein gar nichts dagegen machen können.
Eben. Wie man sich dazu stellt ist wohl auch eine Frage des Alters. Ich z. B. werde in der Geschichte keine großen Duftmarken mehr setzen. Da müsste ich schon mit einem Präzisionsgewehr irgendeine unseren postdemokratischen Reliquien oder Ikonen umnieten. Eine andere (im Prinzip) realisierbare Einflussnahme auf den Gang der Dinge fällt mir nicht mehr ein. Da mir solche Gewaltausübung von Grund auf zuwider ist und ich dazu auch garnicht fähig wäre bleibt Null. (Wahlrecht ausüben)
Juli 17th, 2014 at 21:20
@Troptard: Habe jetzt auf die Schnelle das hier rausgesucht: Großindustrie und Aufstieg der NSDAP
Ich muss gestehen, dass ich dazu neige, mich daran zu orientieren. (Edit: Wohlgemerkt beziehe ich mich nur auf den rein finanziellen Aspekt der Unterstützung.)
@maguscarolus: Ich schaffe es ja nicht einmal, die Leute vom Kauf von ‘probiotischem Joghurt’ – er verleiht Superkräfte und Unsterblichkeit – abzuhalten. Grmpf. :-D
Juli 17th, 2014 at 21:38
@38 R@iner
Chacun à son gout !
Juli 17th, 2014 at 21:41
@Troptard: Das hat doch nichts mit Geschmack zu tun. Wenn Du mehr weißt, dann her damit. Dein obiges Zitat betrifft ja die Zeit 15 Jahre später.
p.s.: Josef Foschepoth hat eigenen Aussagen zufolge 10 Jahre in den Archiven gewühlt und auf die Herausgabe von Dokumenten bestanden, die er im ersten Anlauf nicht bekommen hatte, um dann u.a. klarzustellen, dass in den Fünfzigern auch im Westen die Post geöffnet wurde. Wie soll sich ein Fuzzy wie ich – ein Nichthistoriker – überhaupt ein vernünftiges Bild von Geschichte machen können?
Juli 18th, 2014 at 14:45
OT
Jens Berger und die Nachdenkseiten:
“Das Ziel einer besseren Zukunft können wir nur dann ernsthaft in Griff nehmen, wenn wir die Vergangenheit und die Gegenwart klar und ohne ideologische Scheuklappen analysieren. Mit zu kurz gedachter Kapitalismuskritik erweisen wir der nötigen Analyse jedoch einen Bärendienst.”
Ich weiß grad nicht, ob ich laut loslachen oder doch besser heulen sollte^^
Juli 18th, 2014 at 15:27
@Wat
Tja, da gehört schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit dazu. Es geht bei Kurz auch nicht um ein “zurück auf die Bäume” oder ein romantisieren vorkap. Zeiten.
Ganz im Gegenteil, es geht um eine bewusste gesellschaftliche Planung (wurde hier bereits mehrfach diskutiert) stofflicher Bedürfnisse, OHNE die Dazwischenkunft einer irrationalen Restriktion die sich Wert (Geld) nennt.
Dieser Berger ist schon ein Rabulist.
“Ökonomisch ist diese Zeit vor allem durch eine nahezu komplett fehlende Nachfrage gekennzeichnet. Bauern hatten in der Regel kaum Geld, um sich Güter zu kaufen…”
Yup, Geld gab es immer, also muss es auch heute so sein…
“Zahlreiche Faktoren – auf die ich hier nicht näher eingehen will – führten im 18. Jahrhundert dazu, dass im eigentlich eher kargen Nordengland aus der Agrarrevolution, in der die landwirtschaftliche Produktion zum ersten Mal in der Geschichte nennenswert gesteigert werden konnte, eine industrielle Revolution werden konnte.”
Da ist sie wieder, die Hegelsche Geschichtsmetaphysik. Der Berger wird auch niemals weiter kommen, die Formen dieses irren Systems werden natürlich blind vorausgesetzt…er kann einem schon leidtun.
Diese “zahlreiche[n] Faktoren” waren übrigends:
Mord, Enteignung, Zwangsarbeit (in Irrenhäusern), Hunger und Krieg.
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_741.htm
Juli 18th, 2014 at 16:01
Nun hätte ich sicherlich an R. Kurz ‘auch’ zu kritisieren, daß er zu kurz springt, aber daß das einer sagt, der nicht mal zum Sprung ansetzt (ansetzen kann, weil ihm dafür mal eben das Wissen resp. Verständnis abgeht), dat iss ne echte ‘DuftMarke’.
Juli 18th, 2014 at 16:43
Wie, bei Berger und den Nachdenkseiten gab es irgendwann Kapitalismuskritik? Hört sich spannend an, ist mir aber leider nicht aufgefallen.
Juli 18th, 2014 at 17:04
Ja, sicher @R@iner, da wird doch im Kapitalismus kritisiert, odda so :P
Juli 18th, 2014 at 17:17
@Wat.: Sagen wir es so: Ich könnte denen haarklein jedes Mal aufzählen, was mir seit Jahren an deren Kritiken stinkt. Das Stichwort ist auch hier wieder der Kreidestrich, über den sie nicht gehen wollen oder können.
Inzwischen überfliege ich eh nur noch deren Überschriften, weil ich die zitierten Artikel schon Tage, Wochen oder Monate zuvor woanders gelesen habe.
Sich aber an einem Aufsatz von Robert Kurz aufzugeilen, geht für mich ins Infame, weil Jens sich ehrlicherweise einige Zeit länger mit dem beschäftigen müsste, um überhaupt eine Idee davon zu haben, worum es R. Kurz ging.
Das informationelle Sommerloch naht aller Orten.
Juli 18th, 2014 at 17:24
Stimmt nicht ganz @R@iner, ich hab gelesen, was Du dort unter den Opener ‘geknallt’ hast. ;)
Nee, ich nehm es ihm nicht übel, er kann (noch?!) nicht über den Kreidestrich, so wie jeder andere vor ihm auch seine(!) eigene(!) Zeit dazu brauchte…
… und für den/ die nächsten Kreidestrich/e wieder seine eigene Zeit braucht.
(Mich selbst schließe ich da absolut mit ein).
Wo der Kreidestrich ist, weißt Du erst, wenn ‘Du’ drüber bist und kannst ‘klug scheißen’.
Die Arroganz und Selbstüberschätzung ggü anderen ist es, die mich loslachen oder aufheulen läßt, wenn JB diesen Stuß von sich gibt.
Daß er Stuß von sich gibt, wäre für sich nicht so schlimm, das machen wir in Augen anderer auch…
Juli 18th, 2014 at 18:01
Berger wird es niemals “über den Kreidestrich” schaffen, er ist Linkskeynsianer…mit einer Überschreitung würde er sich selbst samt seines linken Politizismus “entwerten”.
Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen…das hat auch nichts mit “Arroganz und Selbstüberschätzung” zu tun. Er weiß ganz genau was er da schreibt und warum er dies macht, denn eine Person mit seiner Intelligenz kann niemals an das glauben was sie da von sich gibt (wobei Intelligenz nicht viel über den Geisteszustand aussagt).
Juli 18th, 2014 at 18:23
@BorisGruschenko: Frag ihn doch einfach selbst, ob er an das glaubt, was er schreibt. Ich persönlich finde diese Diskussionen um die Ecke eher suboptimal. Und den Hinweis auf den Geisteszustand kann man sich sparen. Solange Du Argumente hast, erübrigen sich alle Angriffe auf die Person.
Juli 18th, 2014 at 18:26
@BorisGruschenko: Geht, frag mal @flatter – läßt sich mE nicht verallgemeinern, wie sich nicht verallgemeinern läßt, warum einer Links ist, sich Links meint oder gar links-emanzipatorisch ist.
(Ich weiß nicht mal, wie ich mich inne Schublade kriege. Heißt die dann libertär-kommunistisch oder libertärer Kommunarde oder nur: emanzipatorisch)
Edit: Ansonsten Zustimmung für R@iner, ich hätte hier schon gar nicht auf den Opener dort verweisen sollen, steht ja schließlich als Link in der Sidebar.
Juli 18th, 2014 at 18:35
Bei Berger bringen auch Argumente nichts.
Sein Text soll ja so etwas wie eine Replik auf den Text von Eisenberg sein. Berger geht nur auf die im Text gebrachten subjects nicht ein…er will/kann einfach nicht.
@Wat
libertärer Kommunismus – ist doch schon mal was ;)
Juli 18th, 2014 at 18:36
Der ISMUS stört mich denn doch/noch…
Juli 18th, 2014 at 18:38
@BorisGruschenko: Och Alter, dann hör einfach auf, die Leute zu beleidigen. Du schaffst das! ;-)
@Wat.: Ich glaube mittlerweile, die Anarchisten und die Kommunisten müssten sich länger zusammensetzen, damit so etwas wie eine Idee für die Zukunft heraus käme.
Juli 18th, 2014 at 18:45
@R@iner: Wäre schon gut, wenn egal ist, was einer ist/ zu sein meint – dann werden die Ideen noch besser ;)
Juli 18th, 2014 at 18:45
@R@iner
Haha, als ob ich nur mit Beleidigungen um mich werfen würde, unter #42 steht praktisch alles (ok, die ein oder andere Beleidigung scheint wohl dabei zu sein)
@Wat
Was stört dich denn an dem ISMUS, mir gefällt der Kommunismusbegriff von Marx/Engels sehr gut
http://www.mlwerke.de/me/me03/me03_017.htm#S33
Juli 18th, 2014 at 18:54
Mir gefällt nicht, daß etwas mit ISMUS gekennzeichnet ist. Ich will nicht in erster Linie den Kommunismus aufbauen, ich will unbedingt und zuallererst frei leben können – wenn das dann Kommunismus ist – meinetwegen, gerne.
Fällt Dir was auf @BorisGruschenko? Bei mir ist womöglich schon wieder woanders beim Pferd vorne;)
Juli 18th, 2014 at 19:01
@Wat.: Mir geht es ebenso. Wie das Ding heißt, ist mir scheissegal. Solange aber Menschen im Alter von 16-67 Jahren 40 Stunden wöchentlich arbeiten sollen und sich jeden Morgen zu einer bestimmten Uhrzeit an ihrem “Arbeitsplatz” einfinden sollen, um dann eine Armutsrente zu bekommen, läuft aus meiner Sicht etwas von Grund auf falsch.
Ich halte das für eine üblen Scherz, den ich gerne “Vernichtung durch Arbeit” nenne. Das ganze Unternehmen hier ist aus meiner Sicht eine Art selbstverwaltetes Konzentrationslager, womit ich aber ausdrücklich den wirklichen KZn nicht den Rang streitig machen möchte.
Hört sich übel an, aber ich denke wirklich so.
Juli 18th, 2014 at 19:05
Wie das Ding heißt ist – da stimme ich dir zu – egal, nur ging es um den verlinkten Inhalt. Wir können schlecht über etwas debattieren zu dem wir keinen Begriff haben.
Juli 18th, 2014 at 19:08
Daß ich dem Begriff als solchem zustimme, dürfte für ‘nen Admin vom Marx-Forum ja wohl usus sein…
Bisher scheiden sich Geister und Welten von Linken durch das “Wie dahin gelangen”.
Was den Begriff ad absurdum führt. (Der Satz mit dem “kein Zustand… Bewegung”)
Mein Geist und meine Welt sagen also, weil wir frei sein wollen, nicht weil wir den Kommunismus wollen.
Bei letzterem lehrte mich (meine) Geschichte, lande ich sonstwo, aber definitiv niemals dort und frei werd ich schon gar nicht.
Juli 18th, 2014 at 19:26
Ich fange an @Peinhart ernsthaft zu vermissen. Ich denke aber, dass ein intelligenter und über Jahre hinweg freundlicher Typ wie er irgendwann die Schnauze davon voll haben könnte, immer wieder ähnliches abzusondern.
Es gibt Zeiten zum Nachdenken, aber auch Zeiten zum Handeln. Möge er gesund sein und ein paar gute Ideen für sich umsetzen.
Juli 18th, 2014 at 19:31
@flatter hatte doch (#29) ne Ahnung gehört, daß es ihn noch gibt. Was mich erstmal beruhigte.
Edit – zu ‘nach mir’ #62: Rauchzeichen kann ich nicht, hab keine Indianer inner Ahnengalerie, aber das andere, das kam hier im Osten gleich nach der Muttermilch.
Manchmal bin ich nur zu stur, dem nachzugeben.
Juli 18th, 2014 at 19:36
Ich will damit kein Statement provozieren, kann aber recht gut zwischen den Zeilen lesen, wenn mich jemand interessiert.
p.s.: 31,4°C in der Bude.
Juli 18th, 2014 at 19:36
Versteh eh nicht, warum manche Menschen aus Siegen einer Nationalmannschaft irgendeine Überlegenheit eben dieser Nation ableiten. Nehmen wir eben besagte Fussballmannschaft. Da gibts Trainer, Physios, Helfer und natürlich die Spieler.
Wenn sie Erfolg haben ist das schön und gut, aber das ist rein deren Verdienst. Mag ja sein, dass die Fans ein wenig zur Psyche beitragen, aber dennoch. Ich spiele selbst und einem Sportler gehts um den Sport und nicht das aussen herum, ansonsten ist man keiner.
Irgendwann erreicht man auch den Punkt wo man gewinnen und gut spielen will, aber nicht um des Sieges willen (ich weiss das klingt eigenartig, aber mir fällt keine bessere Formulierung ein). Man will sich mit anderen messen und die besten Spiele sind die, wo es äusserst knapp und ausgeglichen ist, also man sich fordern muss. Man legt aber quasi nur vor sich selbst Rechenschaft ab und ob man verliert oder siegt ist nebensächlich.
Juli 18th, 2014 at 19:48
Oh, @Umdenker, kann es sein, daß das so lange gilt, wie es ‘Dorfliga’ ist – also ich habe da von Sportlern einer Nationalmannschaft (ok, war nicht Fußball und auch in einem anderen Staat) was anderes (und auch nur am Biertisch) gehört – diese waren schon sauer, wenn eine Meisterschaft in Prag oder Moskau stattfand. Nicht weil sie abhauen wollten, weils nicht die ‘richtige’ Knete gab oder nur sehr wenig davon.
Juli 18th, 2014 at 20:39
Gibt was Neues, aber ihr habt ja schon ohne mich angefangen ;-)
Juli 18th, 2014 at 21:11
@flatter, tja so ist das mit ‘Freischwimmern’ ;)
Kannste das nicht ‘rüber schieben’?
Juli 18th, 2014 at 21:13
Theoretisch ja, aber dann müsste ich entscheiden, welche und welche nicht, zerrisse den Faden etc.. Ach ja, und dann bin ich auch noch zu faul dazu ;-)
Juli 18th, 2014 at 21:19
Ok, hab dort mal ‘neu’ angefangen.
Juli 19th, 2014 at 08:41
Nach diesem Großereignis des völkerverblindenden Sports ist es wohl nur noch eine Zeitfrage bis zur Schultauglichkeit aller Strophen des D-Liedes