Um die leidigen Dispute hinter uns zu lassen, in denen es offenbar darum geht, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln an einer ‘Meinung’ festzuhalten (siehe auch “reaktionär”), ist es sinnvoll, sich Relevanterem zuzuwenden. Es wird sich im Laufe dieses und des nächsten Jahres ein Abgrund auftun, gegen den der berühmte solche aus 2008, damals entdeckt vom Experten für Rotwein, “Kippen und Pils” Peer Sparbrück, wie ein winziges Löchlein erscheinen wird. Und das nur in Deutschland; woanders wird es verheerend werden.
Wir haben derzeit durch das große C. einen scharfen Blick darauf, was eigentlich wichtig ist und worauf stattdessen die Prioritäten liegen. Viele werden nicht wirklich verstehen, dass dafür nicht jemand, sondern etwas verantwortlich ist, aber auch diese werden es ahnen. Ich bin noch nie auf so viel Verständnis und Zustimmung gestoßen, wenn ich die Segnungen des Kapitalismus erklärt habe, wie in diesen Tagen. Es ist da auch eine Wand durchbrochen worden, durch die eine Erkenntnis hereinkam, die sich schwerlich rückgängig machen lässt:
Die Märkte
Der Markt regelt gar nichts. Er lässt die Menschen achtlos auf dem Gang verrecken, speist hier Menschen, die bis zur sprichwörtlichen Erschöpfung ausgebeutet werden, mit Niedriglöhnen ab, während woanders ein Krisengewinnler sich anschickt, der erste Billionär (engl. “trillionaire”) zu werden. Das ist nicht nur so obszön, dass man irre wird, es ist auch tödlich. Nein, nicht für den Superreichen.
Eine ganze Kategorie von abhängig Wirtschaftenden – womit ich vor allem sogenannte “Selbständige” meine – ist im Konkurs. Millionen können ihre Mieten nicht mehr zahlen. Kaum gibt es ein Problem, kaufen hirntote Hamster anderen das Nötigste vor der Nase weg. Danke, Markt! Und selbst wo der ‘Markt’ beinahe funktionieren will, wird es komisch: Bauern buhlen mit Bestechungszahlungen um Erntehelfer-Sklaven. Nicht einmal das Fressen bringt der heilige Markt auf den Tisch, wenn es einmal schwieriger wird.
Es reicht.
In einem der reichsten Länder der Welt fehlt es für viele nicht nur schon lange am Nötigsten, es wird jetzt ins grelle Licht der Öffentlichkeit gezerrt: Nicht die Faulen, Arbeitslosen und Blöden sind schuld am eigenen Elend, sondern die Umstände, auf die niemand Einfluss hat, produzieren wahllos Opfer. Da sind wir wie gesagt noch im Vorgarten und keineswegs in der Peripherie, wo unsere Auslandssklaven träumen würden vom hiesigen Mindestlohn.
Fangen wir also ruhig hier an. Ist es jetzt endlich klar, dass jeder Mensch ein Recht auf eine Wohnung hat, aus der er nicht jederzeit hinausgejagt werden kann? Dass auch das Recht auf ausreichend Nahrung ein Grundrecht ist, das nicht durch Tafeln und Schulspeisungen zu sichern ist? Dass auch eine funktionierende Heizung im Winter nicht abgeschaltet werden darf, weil jemand einen Engpass hat? Vor allem aber, dass diese Marktwirtschaft® in diesem Staat, der das Recht auf Eigentum durch Eigentum garantiert, während er es nicht gebacken kriegt, dass überall Brot auf dem Tisch ist, ausgedient hat?
Wann, wenn nicht
Das ist dann auch ganz sicher nicht mit ein paar Steuern hier und einem Sack voll Subventionen da bei Einsparungen dort zu bewerkstelligen. Letztere treffen ohnehin die Opfer der aktuellen Lage und jene, die sich gerade kaputt schuften. Sie nämlich haben kein Eigentum das jemand schützt. Sie haben nur ihre Arbeitskraft, die nichts wert ist, wenn Eigentümer damit ihr Eigentum nicht vermehren können.
Das zu ändern, bedeutet eine Revolution. Die kann man friedlich machen, indem man sich zusammensetzt, erarbeitet, wie man mit all den Ressourcen, die man hat, umgehen und leben will – oder man macht weiter so, Deutschland®; und wartet, bis das Elend mit Feuer und Schwert durch die Straßen zieht. Wie das ausgeht, haben wir schon mehrfach erlebt. Gerade als irgendwie Linksradikaler kann ich das nicht wollen.
Mai 16th, 2020 at 13:20
Im vierten Absatz nur ein Komma gegen einen Dash, und für den letzten ein t. Haste etwa Lesebrille jetzt…?
Mai 16th, 2020 at 13:30
Wenn S. Habarth über das Wohnrecht in der Kapitole entscheidet, werden viele Andere bisherige Regelungen kippen. Und wenn gerade der “Tisch abgefräst” wird, können andere Almosenrechte gleich mitkassiert werden.
“Ohne Mampf kein Dampf”, es wird keine gewaltigen Hungeraufstände geben
Mai 16th, 2020 at 13:36
@Peinhart: Wenn ich aber mein(en) “Dash” behalten will? Mach nur ruhig deine Behindertenwitze; die Acción Mutante wird mich rächen.
Mai 16th, 2020 at 13:46
Aber musst du dann nicht auch mit Persil enden…? – Willst natürlich, nicht musst…
Ich bin da jetzt doch lieber mal gaaanz vorsichtig…
Und nun zum Thema, Messers and Medamms!
Mai 16th, 2020 at 20:55
Am Besten ist doch, wenn jeder Eigentümer wird. Wir vermieten uns unseren Besitz dann einfach gegenseitig.
Mai 16th, 2020 at 22:04
Vergiss es, die Covidioten, welche mehrheitlich Verlierer der herrschenden Verhältnisse sind, zeigen doch dass selbst bei ihnen die Mauern in den Köpfen halten. Ansonsten gibt Trump das Drehbuch vor: Die Testkapazität wird unzureichend gehalten so dass die Zahlen erstmal OK scheinen und was man dann an Übersterblichkeit sehen wird (hauptsächlich Alte = Erwerbslose (Rentner) = unwertes Leben) kann man nicht genau zuordnen und wird als Folge der übertriebnen Vorsichtsmassnahmen verkauft werden. Ab dann business as usual, inklusive gestärkter Monopole etc.
Mai 17th, 2020 at 10:05
Ganz so pessimistisch würd ich das nicht sehen. Die Covidioten sind medial massiv überrepräsentiert. Honi soit. Denn sie lassen Politik und Medien um so besser dastehen in ihrer Eintracht. Trauter than ever. Wenn man Umfragen wenigstens noch ein wenig trauen kann, hat aber die Mehrheit ein durchaus durchwachsenes Mulmen im Bauch bei all den ‘Lockerungen’.
Lockerungen also, die nicht bedeuten, überschaubare und selbst entscheidbare Risiken auf sich zu nehmen, sondern die ein Zurück in die Welt sind: Es heißt, sich acht, neun, zehn Stunden am Tag einem Risiko auszusetzen, einem Risiko, zu dem ich gezwungen werde, das ich mir nicht aussuchen kann. Acht, neun, zehn Stunden am Tag, die bedeuten, sich in Lebensgefahr zu bringen und für andere zur Gefahr werden, ohne dass ich einen Einfluss darauf habe – oder eine echte Wahl.
Der Kapitalismus hat das gut vorbereitet. Er hat uns aufgeteilt und individualisiert, er hat uns jede*n für sich selbst zum*r Kämper*in für das eigene Glück gemacht, hat uns Konkurrenz als eigenen Wert verkauft und als notwendig für das Vorankommen der Menschheit, hat uns eingeredet, dass es gut so ist, dass es jede*r schaffen kann, wenn er*sie nur will, dass wir genau so am besten, optimalsten, effektivsten – und glücklichsten wären. Der Kapitalismus hat uns in eine Situation gebracht, in der wir es normal finden, miteinander zu konkurrieren, nur auf uns zu schauen und uns alleine durchzuboxen.
Und er hat uns das auch noch als „Freiheit“ verkauft. Als Freiheit, weil wir ja – angeblich – machen können was wir wollen, wie wir wollen, auf welche Weise wir wollen. Weil wir ja frei sind von (staatlicher) Planung, von (solidarischen) Verpflichtungen anderen gegenüber, von der Aufgabe, in unseren Handlungen andere mitzudenken. Nur wir für uns – ist das nicht wunderbar, ist das nicht toll? (Freitag Blog)
Und eben diese ‘Freiheit’ bekommt zusehends Risse, hinter denen der pure Zwang, die höhere Unvernunft, zunehmend sichtbar wird. Der ‘Klimawandel’ hat da auch schon vorgearbeitet. Das Problem ist, dass wir das Zusammensetzen im Rahmen dieser solitären Freiheiten gründlich verlernt haben. Und das wäre eben die Rolle der kleinen Projekte, auf lokaler, zuerst vielleicht sogar nur nachbarschaftlicher Ebene: das Einüben des Zusammensetzens.
Mai 17th, 2020 at 12:33
Nachdem der Fussball wieder ins Alltagsleben zurückgekehrt ist, beherrscht nun das Reisen in andere Länder das Thema Corona. Maas hat bereits angekündigt, dass es keine zweite Rückholaktion der Regierung geben wird. Ich werde meine Schadenfreude im Zaum halten müssen, wenn im Rücken der vielen Malle- und Griechenlandurlauber in Deutschland die zweite Welle anrockt und die Grenzen wieder dicht gemacht werden müssen. Dann haben sie ihr Paradies “eigenverantwortlich” auf Dauer oder kommen hier erst mal 14 Tage in Karantäne.
Mai 17th, 2020 at 14:23
Wenn ein trunkener Fahrer mit einem fahruntauglichen Auto in einer Kurve aus der Bahn gerät, deren Fahrbahn mit einer Ölspur verunreinigt ist, gibt der Fahrer der Ölspur die Schuld an seinem Unfall.
Ebenso will der Chef der US-Notenbank, Jay Powell, die jetzige Wirtschaftskrise auf den Corona-Virus schieben und auf die Schutzmaßnahmen, die die Pandemie nötig machten:
“The current downturn is unique in that it is attributable to the virus and the steps taken to limit its fallout. This time, high inflation was not a problem. There was no economy-threatening bubble to pop and no unsustainable boom to bust. The virus is the cause, not the usual suspects—something worth keeping in mind as we respond.”
Ab sofort werden wir das noch oft zu hören bekommen: “Wir sind es nicht schuld!”
Mai 17th, 2020 at 18:45
@Peinhart (#7): “massiv überrepräsentiert“, ja. Das beruht auf einem dreifachen Effekt: Die Aufmerksamkeitsstrategie der Trolle trifft auf Verwertbarkeit der Empörung, und Fanatiker sind eben eifrig, weshalb sie gern hundert Mal und überall ihre Weisheiten wiederholen. Wenn man auf die Plausibilität des Arguments setzt, wiederholt man sich nicht dauernd, das ist in Zeiten der schwachsinnigen Propaganda ein klarer Nachteil.
Mai 17th, 2020 at 20:41
10: Auf der einen Seite feiern Print- und Bildmedien eine Verständnisorgie für die Demonstrationen “besorgter Bürger”, auf der anderen Seite wird diese Entwicklung von einzelnen Kolumnisten als Minderheitenveranstaltung bagatellisiert.
Ich stelle dazu nur fest, dass sich in Kleinbloggersdorf bei vielen in noch nicht freidrehenden Blogs die gerichtsbekannten Verschwörungstrolle einnisten und mit einer faktenbefreiten, propagandistischen Dauerberieselung nerven.
Sollten diese “besorgten” halbamtlichen Bedenkenträger irgendwann den Diskurs in den Sozialen Medien und die Proteste auf den Straßen dominieren, wird es eng.
Mai 18th, 2020 at 11:46
Allzu optimistisch bin ich aber auch wieder nicht. Mehr als ein paar Theorieanker auf bislang haltloses Gelände zu werfen, wird auch nicht drin sein. Und das angesichts eines zunehmend sich schließenden Zeitfensters. Noch könnte man vielleicht ein paar der positiveren Aspekte dieser sog ‘Zivilisation’ retten, aber es wird eben immer enger und die Aussichten auf Mad Max immer wahrscheinlicher.
Hier wird übrigens noch mal ebenso ausführlich wie banal und ergebnislos das schäublistische Gewäsch von Würde und Schutz des Lebens gewälzt. Und hier wird dann nochmal in ein paar Sätzen dieser Schweinsgalopp im Prinzipienhimmel auf die irdischen ‘Gegebenheiten’ heruntergeholt und seiner eigentlichen Bedeutung überführt.
Was mich zu der überaus gewagten Idee verführt, dass man doch einmal ganz speziell zeigen müsste, dass und warum Geldwirtschaft im allgemeinen und Kapitalismus im ganz besonderen selbst absolut unverträglich mit eben dem ‘Kategorischen Imperativ’ sei.
Mai 18th, 2020 at 12:03
Die Ökonomie bestimmt die Bedingungen; das bedeutet aktuell, dass einige Notwendigkeiten gesehen werden:
- Mehr Autarkie
- Versorgung in einer Krise, die die Produktion unmittebar betrifft / Prioritäten jenseits von Profit(!)
- Vorbereitung auf eine Situation, in der die Eigentumsordnung sich gegen sich selbst wendet ([Miet-]Zinsansprüche, Konkurse, Massenarbeitslosigkeit, kollabierende Subsysteme (Kleinbetriebe, Selbständige, Gastronomie).
Das ist so eine Art Nachkriegssituation light, in der mit der verfassten Eigentumsordnung die Probleme nicht mehr lösbar sind. Schade, dass die blöde Maskendiskussion jeden Diskurs erwürgt. Man könnte sonst für essenzielle Belange auf die Straße gehen.
Mai 18th, 2020 at 12:36
Ein Gutschein für ein Bier in einem bayrischen Gasthaus Ihrer freien Wahl! Hurra!
Mai 18th, 2020 at 14:22
Ein Leben ohne Schlösser an den Türen wäre gut. Wer wollte nicht so leben? Um so etwas einfaches zu erreichen, müsste jedoch sehr viel getan werden. Mit diesem verschissenen Haufen da draussen geht das selbstverständlich nicht. Bei denen können es gar nicht genug Schlösser sein, zur Abwehr von Bösewichten. Was war zuerst da? Der Bösewicht oder die vermeintlich sicher verschlossene Tür? Diejenigen, die hier von Zeit zu Zeit mit psychischen Besonderheiten auftauchen, wird man sich auch widmen müssen. Gelangt von dort jemand wieder auf den Chefsessel, könnte alles umsonst und vergebens gewesen sein. Ich mein’ ja nur.
Mai 18th, 2020 at 14:24
Ein Leben ohne Schlösser – wär’s nicht auch eins ohne Chefsessel…?
Mai 18th, 2020 at 14:30
Als meine Tochter klein war, saß sie immer auf so einem, drehte sich wild im Kreis und nannte das “Stuhl-Espresso”. Von einem solchen Möbel geht keine Bedrohung aus, da bin sogar ich optimistisch.
Mai 18th, 2020 at 14:38
@flatter
Ich ganz bei deiner Einschätzung, dass derzeit zwangsläufig einiges ins Rutschen kommt.
Was ich zu deiner Liste noch ergänzen kann: „Übliche“ kapitalistische Krisen treffen vor allem die unteren 30% durch (zeitweilige) Arbeitslosigkeit, Lohnverlust, prekäre Jobs, Scheidungen, Wohnungsverlust, erhöhte Schuldenlast. Das trifft auch derzeit. Aber zusätzlich trifft die aktuelle Krise die 30-40% Mittelverdiener durch drohenden Jobverlust, und durch Verlust vieler Annehmlichkeiten, die sich mit Geld kaufen lassen: Theater, Restaurants, Live-Musik, exotische Küche, Kino, Reisen, Urlaub etc. Und es trifft alle, die diese Annehmlichkeiten für die „Mittelschicht“ gegen Geld zur Verfügung gestellt haben.
Was ich nicht teile: Dass die „Maskendiskussion“ unseren Diskurs erwürgt. Ich denke, unser Diskurs wird dadurch erwürgt, dass wir und soweit wir uns nur an ein akademisches Publikum oder (noch schlimmer) nur an unsere Machthaber wenden (wollen) und unser Diskurs wird dadurch und insoweit erwürgt, dass wir seit Jahr und Tag all die Leute ignoriert oder gar diffamiert haben, ohne deren Aktivität nichts erreicht und nichts bewirkt werden kann.
Dass die gesamte Linke nicht mobilisierungsfähig ist, hat sie sich selber redlich verdient.
Mai 18th, 2020 at 14:38
@ Peinhart
Für ein Leben ohne Schlösser braucht es keine Chefsessel. Wie so vieles andere auch nicht. Anderes braucht man dafür jedoch schon. Das gibt es hier jedoch nur als erkennbaren Mangel. Auf Revolution gebe ich daher gar nichts. Ohne mich. Ich setze da auf Evolution. Die passierte schon vor mir, und wird auch nach mir weiterhin passieren. Es ist unnötig, sich da einmischen zu wollen. Ich lebe so, als gäbe es keine Schlösser an den Türen. Das ich damit mein Leben lang nur anecken konnte, versteht sich von selbst. Alles Weitere kam dann später. Ein Chefsessel stellt sich nämlich nie von selbst auf.
Mai 18th, 2020 at 14:51
Optimismus/Pessimismus, beides nicht mein Ding, aber erinnert ihr euch noch wie es hiess “Das Ende der Welt ist eher vorstellbar als das Ende des Kapitalimus”?
Ich glaube an diesem Punkt wurde eine kleine aber wichtige Saat des Zweifels gesäht. Immerhin eine Bedingung für selbstgemachte Veränderung. Und C19 hat noch lange nicht fertig, worüber ich mich fast freue, angesichts des menschlichen Beharrungswillens. Ist das jetzt Optim-, Pessim- oder einfach Zynismus? ):
Mai 18th, 2020 at 14:59
15 und 16 (Schlösser): Wenn der Vogel tot ist, kannst Du den Käfig offen lassen.
Mai 18th, 2020 at 15:05
Der Vogel soll leben. Alle Vögel sollen leben. Sie müssen es geradezu. Wir alle sind dieser Vogel. Gibt es Ausnahmen?
Mai 18th, 2020 at 15:34
Mich beschäftigt noch immer die Überschrift: “Wie wollen wir leben?” Und irgendwie komme ich da auch nach der Textnachlese nicht weiter. Wie? Wollen? Wir? Leben?
Mai 18th, 2020 at 15:58
@Wal B.: Ich sehe keine Linke. die ich “mobilisiert” erleben will. Die hiesigen Parteilinken sind die Letzten, die noch für den Kapitalismus mobilisieren und im Leben nicht dagegen.
Daher setze ich auch auf das ‘Sein’, eben die ökonomischen Bedingungen, die zu Veränderungen zwingen. In einer solchen Situation kann ich mit Intellektuellen ggf. etwas erreichen, mit Parteilinken ganz sicher nicht. Von den hiesigen Gerwerkschaften will ich aus Gesundheitsgründen gar nicht erst anfangen.
Mai 18th, 2020 at 23:31
Und sieh an, sogar mal wieder ein brauchbarer Ansatz bei Oxi. Leider noch nicht in den Blick gerät dabei das Geld und Sprecher der Erzählung soll auch mal wieder diese ominöse ‘Linke’ sein. Und natürlich setzt auch die Form schon wieder Grenzen. Aber immerhin.
Mai 18th, 2020 at 23:49
Ich bin zuerst beim Gendersternchen ausgestiegen; “Sorgearbeit” ist sicher ein Unterpoblem der ‘Diversität’. Egal.
“Bullshitbeseitigung“, my ass! Das ist, als wollte man Masern ohne Flecken. Wenn man komplett auf Analyse und Komplexität verzichtet, kommt halt so ein Symptomgeraffel zustande.
“Jetzt gilt es nicht nur, diese Erzählung auszuschmücken und ansprechend zu illustrieren, sondern vor allem auch, sie unter widrigen Bedingungen im „Jahr der Pandemie“ in griffige politische Praxis zu übersetzen.”
Genau! Griffige Praxis im Wünsch-dir-was-weg der Symptome. Pollidisch und übersetzt. Ausgeschmückt. Zuckerguss und Sonnenuntergang. Echt jetzt? Nehm ich die Ibu oder doch die Tavor?
Mai 19th, 2020 at 00:08
Und ich bei dir bei ‘”Bullshitbeseitigung”, my ass!’ – da wird doch klar gesagt, dass und warum genau das zu kurz greift. Und überhaupt, immer nur die Defizite…
Die Ibu bringt übrigens gor nix. Geh frühstücken! :p
Mai 19th, 2020 at 00:14
Wasn? Mit dem hier?
“… dass sich kapitalistische Widersprüchlichkeiten aufheben ließen, würde nur solcher „Bullshit“ konsequent unterbunden. (…)
Sie lässt sich nur gegen Kapitalinteressen durchsetzen. Anders werden wir den Bullshit nicht los.”
Also wenn wir gegen die Masern die Flecken loswerden, ist was gewonnen?
Sorry, da reicht nicht mal die Tavor.
Mai 19th, 2020 at 08:33
Ja, insgesamt bleibt das Ding immer noch zu oft im Rahmen und zielt auf den politischen Krampf, weist aber an vielen Stellen auch wieder drüber raus. Natürlich müsste es an der Stelle konsequenterweise ‘ohne Kapital’ heissen. Und das Geld selbst kommt wie gesagt noch gar nicht in den Blick. Aber es ist – wieder wie gesagt – immerhin ein Ansatz, um auch überhaupt erstmal zu der Frage zu gelangen, wie wir leben wollen. Und es freut mich eben schon, wenn sich in dem Spektrum etwas tut, was nicht nur auf das Recht ausgebeutet zu werden, hinausläuft, besonders wenn ich schlafen will… ohne Tavor.
Mai 19th, 2020 at 08:46
Bei der Frage „Wie wollen wir leben?“ steckt der Hase im „Wir“.
Je geringer die Anzahl des angesprochenen „Wir“ ist, desto eher sind die Wünsche nach einem schönen (Arbeiten und) Leben mit dem (entwickelten) Kapitalismus kompatibel.
Nicht mit dem Kapitalismus kompatibel sind erst Wünsche, die auch für die Alten- und Krankenpflege, für die Spargelernte und für das Schweineschlachten menschenwürdige Bedingungen erwarten.
Mai 19th, 2020 at 08:47
Aber noch ist die drängendere Frage: „Was wollen wir aktuell nicht?“
Wir wollen nicht selbst von Viren angesteckt werden und andere nicht anstecken.
Angesteckt wird man nicht von einem einzelnen Virus, sondern von einer Menge von Viren, der „Viruslast“.
Bei direktem Kontakt mit den Viren liegt nach jetzigem Kenntnisstand das Infektionsrisiko bei:
Person im gleichen Haushalt = 16 – 22 Prozent;
Ehepartner im gleichen Haushalt = 28 Prozent
Freund/Freundin = 18 Prozent;
Öffentliche Transportmittel = 13 Prozent;
Gemeinsames Essen = 7 Prozent;
In einer weiteren Untersuchung fanden 99 Prozent der Ansteckungen in geschlossenen Räumen statt.
Ein Infizierter vergrößert die Anzahl der Viren in der Luft durch Sprechen, Atmen, Niesen und Husten. Je länger er sich an einem geschlossenen Ort aufhält, desto mehr.
Mai 19th, 2020 at 09:43
Und vielleicht noch mal ein kurzer Blick darauf, wo wir denn so stehen:
Peter Weiß (CDU) betitelte die Anträge der Linken und Grünen [auf coronabedingte Erhöhung der HatzIV- und Grusi-Sätze] als »Rückschritt ins Mittelalter«. Denn beide wollten damit »nur Geld als Hilfe in der Krise verteilen«. Dies widerspreche dem Leistungsgedanken.
Die SPD ging gar nicht erst auf die Anträge ein und lobte stattdessen den ‘starken Sozialstaat’ und die Erhöhung der Kurzarbeitergelder. Und wies darauf hin, dass die Sozialbehörden weiterhin den Zuschlag für das Mittagessen in Schulen und Kitas übernehmen, falls man sich dort Essen für die Kinder abholen könne.
Die AfD hatte es nicht leicht, noch einen draufzusetzen, schaffte es aber dennoch und warnte vor einer Umverteilung »von Deutschen zu Ausländern und Langzeitarbeitslosen«. (alles jW)
Jetzt hätte ich dann auch gern mal eine. Besser gleich zwei.
Und beantrage die Aberkennung der Staatsbürgerschaft nach spätestens einem Jahr Arbeitslosigkeit.
Mai 19th, 2020 at 19:21
Ich empfehle, falls zwischendurch das Bedürfnis nach Amüsement besteht, mal einen Blick in die intellektuell befreite Zone des berüchtigten Nachbarblogs zu werfen (nicht die neulanddingens).
Mai 19th, 2020 at 19:38
Nixda, hiergeblieben!
Mai 19th, 2020 at 20:14
boa, altauto! du alter BND-bezahlter spalter! hoffe, du bist jezz endlüsch zufriedn.
Mai 19th, 2020 at 20:18
Nich im Ernst, ne? Lasst die Spackos doch bitte unter sich bleiben, ich mag das hier nicht haben.
Mai 19th, 2020 at 21:02
türlisch nich im ernst; so undeutlisch war det jezz doch nich?
Mai 19th, 2020 at 22:54
Nee, ich meinte, ob es euer Ernst ist, diese Freakshow hier zu bequatschen. Nihil nisi bene, ergo nihil.
Mai 20th, 2020 at 08:48
Jetzt gibt Dir auch Püntes noch in Solidarität mit ZG die Schelte Du Bubblecleaner.
Mai 20th, 2020 at 10:38
Er bezieht sich weder persönlich noch inhaltlich auf mich.
Mai 20th, 2020 at 12:00
ich atte absolut nicht vor das zu bequatschen. ich konnt mir nur die replik auf autos testballong nich vakneifn. notin more, notin less.
Mai 20th, 2020 at 18:47
Egal, ich verbanne dich trotzdem zu ewigem Jubiläum.
Mai 21st, 2020 at 02:31
sooo, Im a virgin again?!? kinda suits me.