Kleine Korrektur der Schöpfungsgeschichte
Posted by flatter under best of , kunstlyriklamauk[24] Comments
07. Jan 2020 15:16
Am Anfang war der Kaffee. Auch im 21. Jahrhundert glauben viele Menschen noch an höhere Wesen, aber muss es die Bibel sein? Fake News von Anfang an. Okay, ein Buch fängt mit Wörtern an, so viel ist wahr, aber das Leben? Das Universum? “Am Anfang war das Wort“?!
Sagen wir es einmal ganz einfach: Der Tag fängt am Morgen an. Dabei macht es überhaupt keinen Unterschied, ob es sich um einen Schöpfungstag oder einen Mittwoch handelt. Es ist auch komplett wurscht, ob der Morgen am Morgen oder am Mittag beginnt; das Einzige, das nicht zur Debatte steht, ist der Kaffee.
Hmm …
Alles andere ist Beiwerk. Der Eine braucht seinen Bademantel, die Andere ihre Zigarette, irgendwer Brötchen, Croissants, Müsli, Honig, Zeitung, Sex oder Fernsehen. Ich ahne, dass bereits an dieser Stelle die halbe Nation beleidigt ist. Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass es immer die Nation ist, die beleidigt ist? Komisches Ding, so eine “Nation” und sicher nicht meins.
Ich rede vor allem von Teetrinkern: “Wer denkt denn an die Teetrinker?” Hoo, Brauner! Hier muss niemand jemanden schlechtmachen von wegen Nichtraucher, Teetrinker, Schattenparker. Mit all dem kann man leben. Es ist gar nicht nötig, jeder Nation eine Gegennation an die Front zu stellen – Kaffee gegen Tee, Mann gegen Frau, Schwarz gegen Weiß, Amiga gegen Atari. Wo ist da der Sinn? Also, Teetrinker: Euer Kaffee ist halt Tee. Das heißt keineswegs, dass damit §1 außer Kraft wäre. Ohne Kaffee ist alles nichts.
Selbstverständlich und dementsprechend entstanden diese Zeilen auch erst nach dem Kaffee. Vor dem Kaffee ist vor dem Wort. Immer. Das ist Regel null. Wer steht denn auf und fängt sofort an zu plappern? Ernsthaft: Es gibt Leute, die mögen einen, Leute, die mögen einen nicht und Leute, denen man egal ist. Alles verhandelbar, so lange eines klar ist: Vor dem Kaffee Schnauze halten. Laber’ mich nicht vor dem Kaffee an, du wirst nicht mögen, was du dann erlebst. Denn das könnte durchaus biblisch werden.
Januar 7th, 2020 at 20:40
“Euer Kaffee ist halt Tee.” Wie wahr! YMMD
(Ich hasse Kaffe … außer schwarzer … wie Tee, schwarzer!)
Januar 8th, 2020 at 00:29
Das ist doch gänzlich “sozialdemokratisch”, weil Kaffee ist SPD!
“Hier können Familien Kaffee kochen!”
Mehr ging halt nicht, war’n halt schlechte Zeiten.
Noske, als gelernter Korbflechter, ist ja auch was geworden
und hat den Krieg überlebt, weil er sich angestrengt hat!
Früher war schööööön!
Januar 9th, 2020 at 15:52
Sehr gut auf dem Bild gefällt mir das Schild “Kaffee-Annahme”.
Ich rätsel jetzt, ob das nun das Ur-Modell der Datenverarbeitung ist mit Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe, oder ob man früher einfach den Kaffee wieder abgeben konnte, wenn er nicht schmeckte oder zu kalt geworden war.
Januar 9th, 2020 at 16:33
Das kommt noch aus der Zeit, in der man in Cafés dafür bezahlt hat, dass man die Belegschaft bedienen durfte. Kommt ja alles wieder.
Januar 9th, 2020 at 18:53
OT: Vom scheinbar Guten im Schlechten, das dann doch einfach schlecht ist: Von Fairstainability und Einhörnern
Januar 10th, 2020 at 13:18
Auch OT: Ich empfehle mal nachdrücklich den aktuellen OXI-Artikel, dieweil er etwas anspricht, was mich hier auch schon umhergetrieben hat: die ideologischen ‘Grundlagen’ des Kapitalismus, die es über alle technischen Fragen hinaus so schwer machen, ihn loszuwerden.
Januar 10th, 2020 at 21:33
Dann ist dein Kaffe halt ’n Tee.
Das ist das, was ich ’mal meinte. Auf solch einen Satz würde ich in hundert Jahren nicht kommen. Klasse!
Januar 13th, 2020 at 10:37
Wat denn hier nich los? Seid ihr auch alle krank?
Wie werde ich eigentlich Klimaaktivistin? Ich will auch im Fernsehn!
Januar 13th, 2020 at 11:59
Sowas dummes aber auch: Es gibt gar keine #Filterblasen.
Tja, dann machen Nazis halt doch Nazisachen.
Hihi, der Schäuble will eine Klarnamenpflicht im Internetz. Die Wissenschaft so: Digital Social Norm Enforcement: Online Firestorms in Social Media
#Bimbes
Januar 13th, 2020 at 12:53
Der Schäuble hat noch andere tolle Gedanken. Da fühl ich mich doch gleich mal überfördert.
Januar 13th, 2020 at 12:53
Wenn wir die Fetische “Arbeit” und “Geld” nicht loswerden, dann wird das nix mit der Verhinderung der Klimakatastrophe.
Januar 13th, 2020 at 15:51
@R@iner, so ist es. Ein Satz, alles drin.
Neues und leider wieder wenig Erbauliches von Extinction Rebellion: Aufstand der Konformisten
Und noch ein Text: Konicz: Arbeitsplätze oder Klima?
Außerhalb der absurden kapitalistischen “Sachzwänge” verliert der Klimaschutz plötzlich all seinen ökonomischen Schrecken: Es muss ja nicht weniger Nahrung oder Kleidung hergestellt werden, wenn die Gesellschaft plötzlich aufhört, sprithungrige Autos zu produzieren oder Kohle zu fördern. Die eingesparte Arbeitszeit manifestiert sich im Postkapitalismus nicht mehr in dem Höllenzustand der Arbeitslosigkeit, sondern in einer Freizeit, die beispielsweise für den Kampf gegen die Folgen der kapitalistischen Klimakrise genutzt werden könnte.
Januar 13th, 2020 at 15:51
Nope. Aber vielleicht sollte man inzwischen ehrlicherweise formulieren: dann wird sie noch heftiger und langanhaltender als ohnhin schon…
Januar 13th, 2020 at 17:06
Ach ja, und natürlich ist der Schäuble ‘bekennender Protestant’…
Januar 13th, 2020 at 18:57
“Wir brauchen jeden, selbst der Schwerkranke kann anderen etwas geben“. Sicher, man kann auch in der Chemo noch Kulis zusammenbasteln. Krankheit war in Deutschland noch nie ein Grund, nicht auf Gewaltmärsche geschickt zu werden. Wieso gibt es eigentlich diese furchtbare Lohnfortzahlung? Wer denkt denn an den Wettbwerb??!11!
Januar 13th, 2020 at 21:57
@Reinplatzer: Danke für dein Lob. Tatsächlich stecken mal schnell Jahrzehnte des Nachdenkens in so einem Satz, den ich so schnell auch nicht mehr verändern werde. Jedenfalls bis ich irgendwann vielleicht einmal schlauer sein werde.
So hingenagelt versteht den halt auch nicht jeder. Und das ist schlecht.
p.s.: Das neue WordPress-Design des Spiegels gefällt mir. Ich brauche nur noch ca. 5 Sekunden, um zu wissen, das ich keinen der angebotenen Artikel lesen möchte. Vorher dauerte es 15 Sekunden. Danke und Respekt! (Wo habe ich nur die Telefonnummer der Zeitsparkasse abgelegt?)
Januar 13th, 2020 at 22:23
Völlig OT: Ups…Tangerine Dream: Der ultimative Sound | Doku | ARTE (yt, 59 Min.)
Januar 14th, 2020 at 09:22
Seid gegrüsst ihr unbekannten Bekannten.
Als langjähriger Mitleser kann ich es nun nicht mehr unterlassen, mich als Fan dieses Blogs zu outen.
Kluge Worte, und Kommentatoren, die mit ihren Inputs und Verlinkungen neue Horizonte zu öffnen vermögen.
Danke an @flatter, @R@iner, @Peinhart und alle Anderen….
Januar 14th, 2020 at 10:04
Bertolt Brecht kannte auch schon Herrn Schäuble und sagte ihm: Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
Januar 14th, 2020 at 12:37
Zumindest das Klima ist jetzt da, wo es hingehört: Auf dem Markt ©.
Es jubiliert der runderneuerte Online Auftritt des Spiegels: Brandbrief an Topmanager.
Blackrock übernimmt. Alle Klimaaktivisten in Flugbereitschaft können sich beruhigt zurück lehnen, es bleibt alles wie es ist, nur etwas teurer.
Womit dann gewährleistet wird, daß auch die Richtigen die Zeche zahlen.
Habe ich irgendwann hier mal prophezeit.
Januar 15th, 2020 at 10:32
“Noch nie gab es in Deutschland eine größere Umverteilung nach unten, in den Bereich der Arbeitsunfähigen oder Arbeitsunwilligen, als heute.”
(Welt-Redakteur Sven-Felix Kellerhoff in der Antwort auf einen Leserkommentar in der Onlineausgabe der Welt)
“An keinem anderen Ort der Welt wird man so erstaunliche Rechte und Freiheiten finden.”
(Ursula von der Leyen am Montag in Luxemburg laut dpa anlässlich ihrer offiziellen Vereidigung zur Präsidentin der EU-Kommission)
Wohl bekomm’s!
Januar 15th, 2020 at 12:43
Bei derzeit ca. 5 Milliarden € angehäuftem Vermögen seiner Chefin – Tendenz steigend – bei gleichzeitig grassierendem Sozialabbau, ist das der unverschämt günstige Preis für den ganzen Schampus. Kellerhoff hilft, ihn weiter drücken, dafür wird er bezahlt.
Die Widersprüche dieser Ordnung lösen sich aber nicht durch den Tritt nach unten, sondern durch ihre Überwindung.
Januar 15th, 2020 at 16:26
Wenn nur diese ständigen Tritte nach unten endlich mal was auslösen würden… Im übrigen macht es für diese Herren und herrischen Damen offenbar auch überhaupt keinen Unterschied mehr ob nun arbeitsunfähig oder -unwillig – “…und oder aber dienstunfähig…” (Heiner Müller, Der Mann im Fahrstuhl).
Januar 19th, 2020 at 15:13
Am Anfang war wohl mein erster Schrei nach Milch und Futter. Später verlangte ich einen Kaffee. Mit Milch, weil ich das so gewohnt war. Schöne Grüsse aus Osnabrück.