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Ich mache mir einen Einkaufszettel. Mal sehen; was kaufe ich mir denn heute?

Marmelade. Käse. Brie. Und Bier. Brie, Bier und Brei. Brot. Und Wein. Whisky. Zigarren. Eine Stunde mit einer Hure. Ein Fahrrad, Klopapier, Rasierer – und das Auto, mit dem man statt zum Kindergarten einfach offroad fahren und das Leben genießen kann. Eine Urlaubsreise, ein Bügeleisen, ein Abonnement.

Der Wirt tauchte ein Geldstück in eine Bierlache und wir bedankten uns dafür. Ein Stück Eisen, mit Kupfer ummantelt, wird von allen geehrt. Wenn es als “Restgeld” in eine Plexiglasschachtel eingeführt wird, rettet es Tiere und Kinder. Früher hat es gearbeitet, wenn man es auf eine Bank legte. Heute nicht mehr, aber wenn man es Leuten gibt, müssen die tun, was man will oder einem Sachen dafür geben.

Ein ganz normaler Vorgang

Kaufen! Kaufen! Heute gehen Edelmetalle, aber der Bitcoin ist schwach. Immobilien halten. Technologie im Auge behalten. In Food Fonds investieren. Hunger muss gar nichts Schlimmes sein. Agricultural Euro Fonds. Dammbruch? Beton. Trockenheit? Tiefbau. Konflikt? Kleinkaliber. Privat kann besser.

Hans Hallmackenreuther aus Hamm-Clov ist nicht zufrieden. „Wenn das die beste je getestete Matratze sein soll”, ätzt er, “dann möchte ich nicht die zweitbeste sehen. Jetzt zeigen Sie mir mal die wirklich guten, aber pronto!”
“Wir führen nur gute Ware, der Herr …”, setzt der Verkäufer an, ein eher schüchterner kleiner Mann, aber Hallmackenreuther fährt ihm dazwischen:
“Das ist ja nun nicht an Ihnen, das zu beurteilen. Werden Sie nicht unverschämt! Ich möchte sofort den Geschäftsführer sprechen!”

Alles hat seinen Preis. Man muss nur handeln. Jeder kriegt, was er verdient. Der Kunde ist König. Dafür bezahle ich Sie schließlich. Ich muss für mein Geld auch arbeiten. Und alles von meinem Geld. Von meinem Geld! Mea pecunia, mea maxima pecunia. Si vis pacem, eme bellum. Wer zu spät kauft, den bestrafen die Märkte. Gerne. Vielen Dank und auf Wiedersehen!