Was nicht Kapitalismus ist
Posted by flatter under kapital , narrativ[29] Comments
19. Mai 2019 16:21
Im Sinne meiner Oberflächenbeschreibungen aka “Narrativ” muss ich mich heute noch einmal mit den Beschreibungen des Kapitalismus befassen, wie sie von dessen Befürwortern gern abgeliefert werden. Das fängt hierzulande bekanntermaßen schon mit propagandistischen Umbenennungen an. Kapitalismus heißt längst nicht mehr so, sondern grundsätzlich “Marktwirtschaft”, der noch das Prädikat “sozial” vorgestellt wird. Wenn eigentlich von Profit die Rede ist, heißt es je nach Thema “Arbeitsplätze”, “Gewinne” oder “Wachstum”. Kapital heißt “Investoren” und so fort.
Diese Umschreibungen sind quasi die Oberfläche der Oberfläche, hier kann man noch halbwegs erkennen, was sie eigentlich verdecken, zumal wenn man Schlüsselbegriffe wie “Wachstum” durchschaut, das als Selbstzweck nicht begründbar ist und damit recht unmittelbar auf die Mythologie weist, die dahinter steht. Wenn man dann noch Hayek gelesen hat, weiß man auch, wie die Messe in dieser Kirche zelebriert wird.
Wer hat’s erfunden?
Erfolgreicher sind freilich Inhalte, die ein wenig tiefer liegen und im Alltagsverstand als selbstverständlich gelten, obwohl oft das Gegenteil der Fall ist. So reklamiert der Kapitalismus für sich Errungenschaften, die ihm nicht zustehen. Allem voran ist das Prinzip der Arbeitsteilung zu nennen, das sehr viel älter ist und das sich überall dort entwickelt, wo es eben benötigt wird – auch ohne dass Profit das Ziel ist. Einfaches Beispiel hierfür ist die Brotproduktion. Bauern säen und ernten, Müller mahlen das Korn und Bäcker backen Brot. Dazu braucht es kein Geld, das vermehrt wird.
Dasselbe gilt für die technische Entwicklung. Als habe es diese nicht schon vor dem Kapitalismus gegeben! Es gibt sie sogar mitten in ihm ohne Profit, bekannt etwa durch Open-Source-Produkte oder “(Creative) Commons”. Zudem braucht es immer noch Köpfe, die entsprechende Ideen hervorbringen. Dass der Kapitalismus diese Kreativität ausbeutet, macht ihn nicht selbst zur Essenz der Erfindungen. Im Gegenteil unterdrückt er alle Entwicklungen, die dem Profit im Wege wären oder Menschen unabhängiger von Lohnverhältnissen macht.
Nach wie vor ist die aggressivste Behauptung der Propaganda, dass ausgerechnet Kapitalismus die Voraussetzung für ‘Freiheit’ sei. Sie nutzt dabei die vielschichtige Bedeutung des Begriffs, wobei sie mit Absicht das Eine meint und das Andere sagt. Zu verstehen ist unter solcher “Freiheit” die der Eigentümer, ihr Eigentum zu mehren, sprich: Profit. Garniert wird das Ganze regelmäßig mit Schauergeschichten von der vermeintlich einzigen Alternative: Kommunismus, Sozialismus, autoritärer Staat, Diktatur.
Wo Kritik versagt
Dem wird erstens unterstellt, er führe quasi zwangsläufig in die Pleite und zweitens, dass er eben autoritär sei. Dabei leugnet diese Propaganda unter der Hand die Existenz aller faschistischen Diktaturen und Parteien der Geschichte. Die Frage, ob Faschismus mit einer gewissen Logik aus dem Kapitalismus hervorgeht, kommt hier erst gar nicht auf. Dass die autoritären ‘Kommunisten’ derweil keine waren und statt Kommunismus einen halbgar gelenkten Kapitalismus samt Geldwirtschaft und Lohnarbeit pflegten, kommt ebenso wenig zur Sprache wie dass das ‘kommunistische’ China irgendwie gar nicht so pleite ist.
Die Unfreiheit der Abhängigen, die von ihrer Schufterei nicht leben können oder gar nicht erst die Chance dazu bekommen, wird gleich ganz verschwiegen bzw. einfach zur ‘Freiheit’ umgedeutet. Schließlich haben sie dasselbe Recht reich zu sein wie die Reichen auch. Damit ist Freiheit und Gleichheit Genüge getan. Mehr wäre nämlich Gleichmacherei, ergo Diktatur.
Propaganda stört sich nicht an solchen schreienden Widersprüchen; sie schreit einfach lauter, und wo ihr das lange genug gelingt, sickert der ganze Blödsinn ins Narrativ und wird für bare Münze genommen. Was die Kritik am Kapitalismus anbetrifft, die hier sogar am offensichtlichen Blödsinn scheitert, wird das wohl mit den Kritikern und ihren Strategien zusammenhängen. Wo es keine nennenswerten Gruppen und Strukturen gibt, die solche Kritik leisten, kommt man mit diesem Quatsch eben durch und streitet nur mehr darüber, ob Putin schuld ist oder ein anderer alter weißer Mann.
Mai 19th, 2019 at 18:02
Fast 150 Jahre Kapitalismus in Deutschland. Entdeckt da wer einen Unterschied gegenüber früher? Ich nicht.
Besonders schlimm: Die untere Hälfte (50%!) der Bewohner Doitschlands in dunklem Grün.
Mai 19th, 2019 at 20:35
Ich habe meinerzeit in der Schule etwas über vertikale und horizontale Arbeitsteilung gelernt. Du beschreibst oben die letztere, der Kapitalismus darf sich aber wohl vielleicht nicht gleich die Erfindung aber die massenhafte Verbreitung ersterer anrechnen lassen. Ob man diese Zerlegung qualifizierter handwerklicher ‘Gesamtarbeit’ in stupide Handgriffe allerdings als Errungenschaft bezeichnen sollte…
Ein anderes Thema dieses Unterrichts – ich glaube, er nannte sich ‘Gemeinschaftskunde’ – war übrigens der Unterschied zwischen einer Bedarfsdeckungs- und einer Bedarfsweckungswirtschaft. Ob das heute noch so gegeben wird…?
Mai 19th, 2019 at 21:42
Freiheit ist, wenn man darf was man muss.
Mai 20th, 2019 at 09:47
Ich denke, der reife Kapitalismus bezieht seinen Einfluss nicht aus Worten, sondern vor allem aus dem Vergleich mit den Verhältnissen in vor- und halbkapitalistischen Ländern. Unser Elend hier bekommt seinen Silberglanz im Vergleich mit dem deutlich größeren Elend anderswo.
Zum Beispiel Indien.
Mai 20th, 2019 at 10:53
In diesem Zusammenhang – des Narratives – sei vlt. einmal der ideologische und Nährboden des Hayek`schen Neoliberalismus erwähnt.
Die Gegenaufklärung bog (zB durch Fichte, List) bereits in eine Richtung ab (auf die sich zB Carl Schmitt bezog), indem sie den universellen Liberalismus in einen nationalen Liberalismus umbog und später ein gewisser Friedrich Naumann – schon vor den Nazis – einen sozialen Nationalismus definierte.
Seit damals dachte man „volkswirtschaftlich“ und identitär: „deutschsein“ durch Boden, Blut und Traditionen.
Vor allem bei Fichte wird es zudem antisemitisch richtig ekelig…
Mai 20th, 2019 at 16:52
Ich bin gestern mit dem Zug nach Solo gefahren, die liegt von meiner Stadt knapp ne Zugstunde entfernt.
Da ich im Zug der einzige “londho” war, stieg in der nächsten Station ein anderer londho ein und setzte sich natürlich ungefragt neben mir. Wie der Zufall das wollte war der Typ Österreicher. So kamen wir aus aktuellem Anlass auf das HC Strache Video zu sprechen.
Ich meinte nur das dieser Skandal eigentlich zeigt wie wichtig die Eigentumsfrage ist. Da Kapitalvermögen eine Machtoption sei und wer sie besitzt, setze sie auch ein. Für mich wäre das der klassische Widerspruch des Liberalismus.
Weiter fügte ich hinzu, dass wenn man nicht gewillt ist das Privateigentum an Produktionsmittel zu beschränken, hat halt eben Oligarchen die sich wie im Supermarkt bedienen (können),
“Mein” Österreicher gegenüber, der sich laut eigener Aussage als Liberaler und Atheist bezeichnete, erwiderte (ich hab das noch genau im Gedächtnis):”Ich sehe kein Problem an Vermögen usw. Deshalb gibt es Gesetze oder ähnliches, die diesen Einfluss limitieren bzw. regulieren”.
Ich muss zugeben, ich musste mir auf die Lippen beissen um nicht schallend los zu prusten. Ich war nämlich Gestern sehr gut drauf und wollte nicht unhöflich sein.
Mai 20th, 2019 at 20:27
Was Kapitalismus ist:
Das [die Hoffnung auf eine Überwindung des Kap.] ist eine, letztendlich, religiös grundierte Erlösungshoffnung, wohingegen der Kapitalismus keine (Er-)Lösung anbietet, sondern nur eine zumindest bisher alles in allem effiziente Form des Umgangs mit materiellen Engpässen, und zwar mit den Engpässen der ‘kleinen Leute’, die zur Deckung ihrer Lebensnotwendigkeiten nicht auf Reichtum und Vermögen zurückgreifen können. Das sollte nicht vergessen werden. Der Kapitalismus war und ist von Anfang an stets eine Ökonomie der armen Menschen und für arme Menschen (genauer der Uhnterschichten) – und solange diese Menschen die überwiegende Mehrheit der Menschheit ausmachen, wird sich daran nur mit Gewalt etwas ändern lassen, und das sicher nicht zum Besseren.
(Werner Plumpe, ‘Das kalte Herz’, S. 639)
Das steht da wirklich! Genau so! Ich schwör!11!
Mai 20th, 2019 at 21:36
Wees nich wer Werner Plumpe is, aber kriegen tun mer den übers Urheberrecht…
Mai 20th, 2019 at 22:20
Da bedient er sich beim titel bei Wilhelm Hauff, statt auf einen seiner vorfahren zurückzugreifen (aber dann hätte es wohl auch ein ganz anderes buch werden müssen): Kapitalismus – Eine Symphonie des Grauens.
Peinhart, du hast so ein langes märchen gelesen, ich mein 800 seiten? – Respekt.
Übrigens las ich auch gerad ein märchen: kapitalismus = freiheit = soziale marktwirtschaft = wohlstand durch wettbewerb = wettbewerb contra egoismus = wohlstand für alle = schiedsrichterstaat der die geltenden regeln setzt, anpasst und garantiert, – ein märchen von Ludwig dem Schwaller (Wohlstand für Alle) und an einer stelle findet sich diese schöne bemerkung, hier natürlich völlig aus dem zusammenhang gerissen: „ … nein wir sind von einer Unsicherheit befallen und nicht nur unsere Hirne, sondern auch unsere Seelen und Herzen sind in Verwirrung geraten.“ (S. 354)
Mai 21st, 2019 at 04:49
Peinhart lebt nach der Devise “know your enemy”. Da liest der mal öfters unter Qualen Märchen. Respekt! Ich kann das leider nicht und musste schon nach wenigen Seiten “Mein K(r)ampf” in die Tonne treten.
Mai 21st, 2019 at 07:24
Und für alle denen Kapitalismus sowieso zu kompliziert ist, hier dann der Plumpe kindgerecht erklärt:
” DIE TUTTLE-ZWILLINGE UND DAS GESETZ
In ihrer ersten Geschichte lernen die Tuttle-Zwillinge die Bedeutung des Gesetzes und des Staates kennen.
Der Staat ist dazu da, um unser Leben, unsere Freiheit und unser Eigentum zu schützen. Kann es da wirklich sein, dass es Gesetze gibt, die es manchen Menschen erlauben, uns zu verletzen und zu bestehlen?
Mit Hilfe ihres freundlichen Nachbarn Fred lernen Ethan und Emily alles über Eigentum, Diebe und Diebstahl. Sie erfahren auch, dass es in der Regierung böse Menschen geben kann – und was sie tun können, um diese zu stoppen.
Basierend auf dem Essay „Das Gesetz“ des französischen Ökonomen und Politikers Frédéric Bastiat (1801-1850) geht es in Band 1 der Serie der Tuttle-Zwillinge um die – durchaus auch problematische – Rolle des Staates.”
https://www.kinder-der-freiheit.com/
Mai 21st, 2019 at 09:29
Das Buch wurde mir geliehen – ‘hier, sowas interessiert dich doch’ – und weder habe ich die ganzen 638 Seiten davor gelesen noch werde ich das noch tun. Nachdem schon im Klappentext vermerkt war, dass Kapitalismus immer nur das sei, ‘was wir daraus machen’ habe ich mich gleich auf das Kapitel mit dem – leider nicht programmatischen – Namen ‘Schluss’ beschränkt. Auch mein Masochismus hat Grenzen…
Der gute Mann war übrigens bis 1989 Mitglied der DKP.
Edith hat noch einen:
Die Alternativen zum Kapitalismus müssten sich rechnen – sie müssten also preiswerter sein als die Nutzung des Marktes und sie müssten eine höhere oder gleiche Veränderungsdynamik für die Zukunft haben, wenn man denn die bald acht Milliarden Menschen angemessen versorgen will.
Man weiss wirklich nicht, wo anfangen…
Mai 21st, 2019 at 21:33
Bürokratie-Vogonen-galaktische Umgehungsstrasse
-Aus die Maus…
Hoffentlich klappts mit den Fjorden wieder so schön!
Mai 22nd, 2019 at 02:55
Bis hierher habe ich viel gelacht und mich sehr gewundert, plötzlich sehe ich Bilder von Dali vor mir, es geht also um Surrealismus oder was ähnliches.
Ich wandere aus in die Psychiatrie, da ist mehr Vernunft.
Mai 22nd, 2019 at 11:08
Der Markt funktioniert:
“Leise, kräftig, irre: Elektromotorrad Fuell Flow-1S”
Auch von Heise.de ein lautes und kräftiges Schneller-Höher-Weiter, nur eben elektrisch und garantiert CO2 frei.
Mai 22nd, 2019 at 18:43
Yep. Unter dem Titel ‘Emissionsfreies Fliegen – Airbus forscht am grünen Flugzeug’ schreiben die tagesmärchen ua:
“Wir sind in einem Wachstumsmarkt. Mehr als 37.000 Flugzeuge werden in den kommenden 20 Jahren produziert”, sagt Chefverkäufer Christian Scherer. Konkurrent Boeing rechnet sogar mit einem Marktvolumen von fast 43.000 Flugzeugen. Das wären weltweit fünf bis sechs neue Flugzeuge, die Tag für Tag ausgeliefert werden.
Alles klar. Und noch’n ‘Wachstumsmarkt’:
Und dann sind da noch die Flugtaxis, um die Mobilitätsprobleme samt Verkehrschaos elektrisch zu überfliegen.
Wahrlich eine elegante Lösung der ‘Mobilitätsprobleme samt Verkehrschaos’. Die Kompetenz des Marktes ist halt unübertrefflich.
Mai 22nd, 2019 at 19:42
Noch ein Text zur Elektromobilität:
Elektromobilität vergrößert das Zerstörungspotential. Elektromobilität wird vielfach als etwas dargestellt, das „von außen“ kommt, was der traditionellen Autobranche gar aufgezwungen werden müsste. Das ist nicht der Fall. Die „traditionelle“ Autoindustrie selbst setzt massiv auf „Elektromobilität“. Sie tut dies als Resultat einer spezifischen Konstellation in der Weltautoindustrie. Dabei spielt nicht das Klima, sondern China die entscheidende Rolle.
[…]
Die führenden Autokonzerne – die deutschen vorneweg – haben längst begriffen, welche Chance ihnen die Elektromobilität im Allgemeinen und die Politik der chinesischen Regierung im Besonderen bietet. Für sie ist Elektromobilität die Formel für das verlängerte Geschäft.
Mai 22nd, 2019 at 20:39
Ich kriege jedesmal Zustände, wenn diese Spacken so tun als sei Strom per se ‘saubere Energie’. Fragt eigentlich noch wer, woher der wirklich kommt, und vor allem: Strom aus Akkus? Fuckin’ kidding me?
Mai 22nd, 2019 at 20:44
Am Rande: Das Regime® hat angeblich wieder Giftgas® eingesetzt. Hat wer einen Typen mit weißem Helm und Kind auf dem Arm gesehen? Wir brauchen Beweise®.
Mai 23rd, 2019 at 04:07
Kind auf dem Arm – check
Auf den Helm habe ich nicht geachtet, wahrscheinlich ja.
….
Iran: (vorgestern?) Trump will 120.000 Soldaten schicken
gestern: USA will 5.000 Soldaten schicken
kurz darauf 10.000
weil –
2 verbeulte Saudi-Tanker sind ein Angriff auf alle Amerikaner.
Mai 23rd, 2019 at 06:55
The Guardian: Much shorter working weeks needed to tackle climate crisis – study
UK workers must move to nine-hour week if carbon levels do not change, says thinktank
Mai 23rd, 2019 at 08:27
Der oberste Interessenvertreter Deutschlands meint, dass Werbung der Armee an Schulen eine »Selbstverständlichkeit« sei. (jW heute)
……neulich einen Leopard auf dem Schulhof gesehen…..
Mai 23rd, 2019 at 08:32
Elitärer Generalverdacht gegen das “einfache” (dumme, unberechenbare, undankbare) Volk eint die Befürworter und die Gegner des deutschen Grundgesetzes.
Mai 23rd, 2019 at 09:43
Immer wieder schön, wenn der eine kapitalistische Gigant sich über einen anderen ausweint. Live aus dem Sandkasten der Kita “Freier Markt”.
Otto-Group vs. Amazon:
Die Otto Group hat ihren Konkurrenten Amazon wegen dessen niedriger Steuerzahlungen in der EU scharf angegriffen. “Wir bezahlen 100 Millionen Euro Steuern, die wir investieren könnten in die Digitalisierung oder in den Service oder in niedrigere Preise für die Verbraucher”, sagte Vorstandschef Alexander Birken am Mittwoch in Hamburg.
Otto hat sich bis 2022 ein Wachstumsziel von vier bis fünf Prozent jährlich auf 17 Milliarden Euro und den Umbau zu einem voll digitalisierte Konzern auf die Fahnen geschrieben. Mit der digitalen Transformation sei auch die Verteidigung europäischer Werte wie Rechtsstaatlichkeit und Nachhaltigkeit auf einem internationalen Markt verbunden, erklärte Birken. “Die Kunden wollen anständiges Verhalten bei uns sehen”, sagte er. Darin sehe er einen Wettbewerbsvorteil gegenüber global dominierenden Playern etwa aus den USA und aus China.
Würden die Kunden “anständiges” Verhalten sehen wollen und wäre das ein Wettbewerbsvorteil, warum das Lamento?
Als zweitgrößter Online Anbieter geriert sich die Otto Group als Beschützer des kleinen Einzelhändlers und beklagt lauthals die Tatsache, aufgrund der Steuerzahlung von 100 Millionen Euro, nicht die Nummer 1 zu sein.
Olaf Scholz, ihr Auftritt.
Mai 23rd, 2019 at 10:41
Nur noch mal zur Illustration des ersten Absatzes – ‘Freitag’-Fragebogen mit Miss Barley:
- Sollte der Kapitalismus überwunden werden?
- Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft.
Voila – Frage beantwortet.
Mai 23rd, 2019 at 11:47
Das müssen sie dann nur noch besser vermitteln.
Mai 23rd, 2019 at 13:54
@flatter #19 – Scheint aber nicht mehr zu verfangen. Hintergründe siehe zB hier. Der überaus talentierte Mr Trump macht wirklich einen guten Job.
Mai 24th, 2019 at 10:47
Die Annahme, man könne sich gegen sowas auf technischem Wege zuverlässig schützen, ist absolut illusorisch. Schon der Versuch gebiert einen monströsen Overhead und führt dennoch nicht zum Ziel, nicht zuletzt schon wg ‘Betriebsgeheimnis’. Diese schaumigen Träume könnten allenfalls dann einigermaßen sicher berieben werden, wenn die Gesellschaft nicht als gegenseitiges über den Tisch ziehen verfasst wäre.
Noch deutlicher wird das bei der ‘Privatsphäre’. Die ist dank ‘Digitalisierung’ unwiederbringlich dahin, solange ihre Kenntnis geschäftsmässig ausgebeutet werden kann. Erst in einer Gesellschaft, die nicht Kapitalismus wäre, könnte sie wieder entstehen. Weil sie einfach nicht interessiert.
Mai 26th, 2019 at 13:42
Gestern nachmittag auf alpha zufällig reingeraten: ‘Es war einmal… der Mensch’ Abschlussepisode mit Ausblick. Nicht nur recht unterhaltsam, sondern auch keineswegs veraltet, ganz im Gegenteil – leider – immer noch höchst aktuell. Nehmt euch ruhig mal die 25 Minuten für diese ausgesprochen hellsichtige Produktion – aus dem Jahre 1978.