Titanic nie so tief gesunken
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[18] Comments
16. Mai 2019 19:02
W. Droste als Widros in “Spiel der Ringe”. Quelle: Pixabay
Wiglaf von Droste-Hülshoff ist tot. Der dem katholischen Biedermeier verpflichtete Dichter der banalen Vaginallyrik war eine der großen Reizfiguren der deutschen Gegenreformation und wird oft in einem Atemzug mit Oliver Pocher, Mario Barth und Lale Andersen genannt. Loriot sagte einmal über ihn, auch andere Granden der Komik wie Diether Krebs und Beate Klarsfeld nannten den jüngsten Sohn der Neuen Freiburger Schule einen “würdigen Nachfolger Plinius’ mit anderen Mitteln”.
Aber das ist hier überhaupt nicht das Thema. Das bestimme immer noch ich, und ich meine: Es reicht! Ich bin nicht schwul, nicht schwarz, weder blöd noch fett, keine Blondine, kein Ostfriese oder Einwohner sonstiger Paradiese der Inzest und der Zoophilie, kein Religiot, kein P’litiker, kein Franzmann, Pollack oder Kanake. So, ist das also dann meine Erbschuld oder wie? Bin ich es deshalb nicht wert? Unwichtig? Irrelevant? Marginal? Quasi nicht existent?
I matter
Auch ich habe ein Recht auf eigene Witze! Wer lacht auf meine Kosten, macht sich billig lustig über mich, disst mich, kriminiert und beleidigt mich? Wo bleiben die Demütigungen, mit denen ich mich identifizieren kann? Das hast du nicht drauf, “Titanic”, richtig? Kannst du nicht, bringst du nicht, bist du zu schwach für. Oder ist da draußen vielleicht irgendeine andere Instantz, die einspringen könnte?
Das Einzige, das mich in Sachen Niedermachen erreicht, sind die biersauren Altherrenfürze von zwei Ossis, die in Neunundachtzig hängengeblieben sind und sich jeden Freitag von sächselnden Dominas für meinen Soli ihren faltigen Sack durchklatschen lassen. Das soll dann alles gewesen sein? Da kann ich mich ja gleich der Hölle des Antihumors der Alteweißemännerhasser überantworten, die ungefähr so lustig sind wie ungesäuerte Weizenoplaten. Nee, noch viel weniger lustig. Dafür ernster.
Also, Auftrag: Passende Kategorie finden, dissen, dabei lustig sein. Das kann doch nicht so schwer sein, herrgottnochmal! Und zur Reise des Ersteren zum Letzteren, wie die dazwischen Genannten sie sich beim Verdauen ihres Gebäcks imaginieren, ein letzter Gruß:
Dies, das,
Ananas.
Chick Corea
Chicorée,
dem Lenin tut das Arschloch weh.
Und ab!
Mai 16th, 2019 at 20:54
Verarsch uns nicht – das ist doch Helge Schneider da auf dem Photo! Der andere hatte eine unverdiente Ähnlichkeit mit Truman Capote und hätte auch ganz anders geguckt.
Mai 16th, 2019 at 21:32
Ich wollte nur gucken, ob du aufpasst (Blockwart, kultureller!!1).
Mai 16th, 2019 at 22:51
„Auch ich habe ein Recht auf eigene Witze! Wer lacht auf meine Kosten, macht sich billig lustig über mich, disst mich, kriminiert und beleidigt mich?“ – Da darfst du nicht zu viel verlangen. Du bist noch nicht tot.
Mai 16th, 2019 at 22:53
Sind Schwule und Ostfriesen tot? Ich frage für einen Freund.
Mai 17th, 2019 at 12:05
Hier macht einer Witze über das Privateigentum:
Ökonomisch betrachtet ist Privateigentum extrem wichtig, weil es sicherstellt, dass jeder mit seinem Besitz schonend umgeht, ihn weiterentwickelt und vermehrt. Das sorgt dafür, dass Ressourcen maßvoll genutzt und nicht zu stark in Anspruch genommen werden.
Vermutlich bilden wir uns diese ganzen Umweltprobleme und so nur ein? Aber der ‘Wirtschaftsweise’ weiss natürlich auch hier weisen Rat:
Privatbesitz ist weit effizienter als Gemeinbesitz. Wir stellen zum Beispiel fest, dass dort, wo natürliche Ressourcen wie Äcker oder Wälder vielen gemeinsam gehören, diese Ressourcen sehr häufig übernutzt werden, dass also beispielsweise Gewässer leer gefischt werden oder Wälder so stark abgeholzt werden, dass der Boden versteppt. [...] Ich würde sogar wagen zu behaupten, dass ein Großteil der heutigen Umweltprobleme darauf zurückgeht, dass wir zu wenig Privateigentum haben und zu viel Gemeinbesitz natürlicher Ressourcen.
Privatisiert endlich die Weltmeere, verdammt noch mal! Es erstaunt doch immer wieder, wie absolut unterkomplex sich unsere ‘Eliten’ die Welt zurechtdenken. Also mich jedenfalls…
Mai 18th, 2019 at 08:53
OT: Aus der neuen Reihe “Putin war’s doch nicht”: Bundesnachrichtendienst streute heimlich Russland-Kritik unter Medien
Die Auslandsaufklärung der Regierung lieferte ausgewählten Journalisten Vorab-Informationen, bevor BND-Präsident Kahl die russische Führung öffentlich scharf anging.
[..] Die ausgewählten Pressevertreter verpflichten sich, die mitgeteilten behördlichen Informationen und Einschätzungen für sich zu behalten. Häufig fließen sie dennoch später in die Berichterstattung ein, meist jedoch ohne Nennung der staatlichen Quelle. Die Bundesregierung hält diese Art der Öffentlichkeitsarbeit für unentbehrlich. [..]
“Art der Öffentlichkeitsarbeit” finde ich gut. Dazu fällt mir ein:
“Der Staat ist eine Maschinerie, die dazu dient, die Bürgerschaft im Interesse einer privilegierten Klasse zu beherrschen und ihre Ausbeutung zu erleichtern.” (Murray Bookchin)
Mai 18th, 2019 at 10:55
Endlich: Polizei setzt den Rechtsstaat gegen Kriminelleclans® durch.
Mai 18th, 2019 at 12:16
Noch’n schönes Zitat:
Wenn wir den europäischen Kontinent wirtschaftlich führen wollen, wie dies aus Gründen der wirtschaftlichen Stärke des europäischen Kontinents [...] unbedingt erforderlich ist und eintreten wird, so dürfen wir aus verständlichen Gründen diese nicht als eine deutsche Großraumwirtschaft öffentlich deklarieren. Wir müssen grundsätzlich immer von Europa sprechen, denn die deutsche Führung ergibt sich ganz von selbst… (Werner Daitz, Errichtung eines Reichskommissariats für Großraumwirtschaft, 1940)
Kauder war vorlaut.
Mai 18th, 2019 at 13:55
Torsten Heim, – der hier: https://tinyurl.com/y64xygyd -bekannt als zweite Hälfte der Supercops von “Harry und Toto” aus Bochum glaubt auch anscheinend, dass das gesellschaftliche Klima nun bereits sei, dass auch er nachdem er sich (Zit.:) “30 Jahre mit linken Zecken rumkriegen mußte” mal so richtig den Rassisten rauslassen darf.
https://www.youtube.com/watch?v=ITZL7_KRt5Y
Seine Kernkompetenz in den TV-medial aufbereiteten Dienstvideos war die Respektlosigkeit gegenüber Obdachlosen, Betrunkenen, Heranwachsenden, Punks und anderen undeutsch aussehenden Personen. Diese zu duzen hielt er wohl für seine Pflicht.
Mai 18th, 2019 at 14:53
Und noch eins:
Wir schütten die Leute mit Geld zu, und sie werden trotzdem nicht zufriedener. Wir leisten uns zu viel Sozialklimbim in einem Rundum-Versorgungsstaat. (Joachim Pfeiffer (CDU), wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bundestag, am Freitag in der Augsburger Allgemeinen (Onlineausgabe))
Es lohnt sich, diese Unverschämtheit in ihrer ganzen Tiefe auszuloten. Insbesondere dieses ganz spezielle ‘Wir’ hier und das damit verbundene ‘Demokratieverständnis’.
Mai 18th, 2019 at 20:27
Lustich…
ich zähle immer mit, ab dem wievielten Kommentar es ins OT abgleitet.
Hier ab #6
Man müsste mal ne Statistik aufstellen pro Artikel, Kommentator etc.
Mai 18th, 2019 at 20:44
@11:
Off topic in der Rubrik kunstlyrikklamauk?
Ernsthaft?
Mai 19th, 2019 at 07:21
11: Alles Krawall-Muschis. Sonst nix.
Mai 19th, 2019 at 14:59
Kowalski, die Nummer 6 ist R@iner, der darf das und ich freue mich auch immer sehr auf seine OTs.
Mai 22nd, 2019 at 02:23
1. “Instantz” watten dat?
Bist du sicher, dass du keine Blondine bist? Warum willst du gedisst werden, Langeweile oder übst du Masochismus? Soll ich dir ‘nen Heiratsantrag machen? Ah, nee, das wäre ja ‘ne Drohung, du willst ja was luschtisches.
Sorry, jetzt fällt mir zu dir grad nix lustiges ein, habe aber vorhin was auf TP gelesen, da habe ich herzlich gelacht:
“Werden die USA sozialistisch?
… 6 Prozent rechnen mit kommunistischen Regierungen”
Dann ist ja das Weltbild in Ordnung.
Am besten erzählt man denen, dass es im Kommunismus keine Steuern mehr gibt.
Mai 22nd, 2019 at 18:37
“Instantz” ist die beschleunigte Instanz, die Instant-Instanz sozusagen.
Heiraten könnte ich mal wieder, es naht mein 20. Scheidungstag (damals nach drei Monaten Ehe, also da bin ich auch ganz fix). Wenn du mir die Bewerbungsunterlagen in der angemessenen Frist zusendest …
Mai 23rd, 2019 at 03:54
Du alter Hasardeur.
Wir könnten aber fast gemeinsam Scheidung feiern, das muss bei mir auch 1999 gewesen sein. Vor Begeisterung habe ich das genaue Datum vergessen.
Ich weiß nicht, ob ich vor’m Verfallsdatum die Unterlagen noch finde, schweres Messie-Syndrom. Mit Alzheimer zur Welt gekommen etc.
Mai 23rd, 2019 at 11:48
Ich akzeptiere auch handgemalte Kopien. Party is Party.