Das deutsche Narrativ – der Podcast
Posted by flatter under narrativ[76] Comments
13. Apr 2019 17:35
Ich habe es schon wieder getan. Ich sprach mit den Sozen. Der eine hat mein Buch nicht einmal gelesen, der andere weiß besser, was ich meine, als ich selbst. Aber wartet, lasst mich erklären, ihr macht einen Fehler … Hartmut ist auch dabei, das gibt dem Ganzen neben dem gemäßigten Entertainment auch ein gewisses Niveau. Ich finde, wir sollten immer einen Hartmut haben.
Zwar werde ich in diesem Leben kein Radiosprecher mehr werden und höre mich weniger gern reden als man mutmaßen möchte, aber ich finde es tatsächlich ganz kurzweilig. Es ist sogar beinahe am Rande kontrovers, aber nur aus Gründen, die quasi mit dem Gegenteil des Inhalts zu tun haben. Bin ich arrogant? Ich liebe mich trotzdem. Ich glaube nicht, dass irgendwer ein Inhaltsverzeichnis braucht, aber die haben auch eins. Man lässt sich ja nichts nachsagen.
Have a lot of fun!
Potztausend!
00:04 Intro. Harmut Finkeldey ist auch dabei.
01:48 Tom liest einen Klappentext vor.
02:40 Warum nur, warum??
04:59 Geht es auch ohne Narrativ? – Roberto will die Antwort nicht hören.
08:20 Ist Greta Thunberg ein Narrativ aka ist Thunfisch eine Dose?
11:40 Wo das Narrativ aufhören könnte
13:00 Der Mythos der “Trümmerfrauen”, noch ein Element des Narrativs
15:10 Dem Narrativ sein’ Lauf hält weder Fakt noch Wissen auf
(der fleißige Deutsche).
19:15 Die Propaganda und die Arbeitslosenzahlen (seit 1982)
24.00 Wer ist David Hasselhof und was macht der in meinem Radio?
25:00 Noch mehr Arbeitslosenzahlen – ab wo geht es uns allen gut?
28:00 Wir sprechen über Wohlstand und Wachstum. Verdammt, reingefallen!
29:00 In der zwei-Drittel-Gesellschaft: Was ist noch Demokratie?
32:00 Noch einmal: Gesellschaften ohne Narrative? Boah ey …
36:30 Was ist “konservativ” und was hat das mit Christentum zu tun?
37:30 Pack verträgt sich: Die Grünen sind christlicher als die CDU.
38:30 Wenn wir schon dabei sind: Ohne Bibel keine Bildung.
41:10 “Wo will dein Buch hin?” – der geheimnisvolle dritte Grund
45:00 Und tschüss! (Kleine Dinge)
April 13th, 2019 at 17:54
Das Buch hat einen gravierenden inhaltlichen Mangel. Es enthält keine Aussagen über den Komplex der außerparlamentarischen Bewegungen, wie z. B. die Geschichte der Atonomen, der 68er, der RAF, des deutschen Herbstes, der Anti-AKW-Bewegung, Friedensbewegung, Ökologiebewegung und der Frauenbewegung und der daraus resultierenden Diskurse. Mich würde daher schon interessieren, warum dieser Teil der Nachkriegsgeschichte nicht zum deutschen Narrativ gehört.
PS.: Thunberg und Konsorten haben z. B. nichts mit Widerstand am Hut, sie protestieren nur.
April 13th, 2019 at 18:00
Warum? Weil niemand darüber redet, es sei denn abstrakt als Staatsfeinde oder “Chaoten”. Die RAF habe ich sehr wohl erwähnt, ebenso wie die APO oder Bürgerbewegungen, die zur Gründung der Grünen geführt haben.
Ich habe keine Geschichte eines (gefühlten) ‘linken Widerstands’ geschrieben.
April 13th, 2019 at 18:26
@altautonomer:
es ist müßig, einem Autor vorzuwerfen, dass er nicht darüber geschrieben hat, was einem selbst am Herzen liegt. Genau aus diesem Grund gibt es halt mehr als nur einen Autor.
Aber vielleicht findest du ja hier: Linke Geschichte der Bundesrepublik – auch das, was du suchst. Diese “Linke Geschichte der BRD” ist übrigens im Quellenverzeichnis von flatters Buch enthalten, aber diese Geschichte enthält auch nur wieder soviel, als MIR über die Leber gelaufen ist.
Wenn deine Themen nicht dabei sind, musst du halt selber ein Buch dazu schreiben. Zeit dafür hast du doch!?
April 13th, 2019 at 20:36
Mir mag fast scheinen, dass die Zielgruppe von Podcasts (lesefaule Millennials) eine andere ist als die Zielgruppe von Buch und Autor.
April 13th, 2019 at 20:46
Ich wusste gar nicht, dass ich eine Zielgruppe habe.
April 14th, 2019 at 00:10
Podcasts hasse ich ja noch mehr als Videos, ich habe es mir aber trotzdem in Abschnitten “angetan”.
Also, aus meiner Erfahrung hakt’s bei euch an dem Punkt Wahrnehmung von Wohlstand und Selbstwahrnehmung. Nicht nur die Wohlhabenden denken “Uns geht’s gut”, sondern auch diejenigen, welche finanziell auf dem letzten Loch pfeifen, denken (in etwa) “Allen geht es gut, mir aber nicht” und suchen dann die Schuld bei sich. So zu Denken wird man aber hierzulande konditioniert, einerseits durch das Narrativ “der fleißige Deutsche”, die alte Mär “jeder ist seines Glückes Schmied” und die darauf aufsetzende Propaganda.
Ich bin allerdings kein Soziologe sondern Sozialpädagogin, davor hatte ich mich knapp 30 Jahre als Lohnarbeiterin in diversen Betrieben verdingt und mich nebenher ca. 40 Jahre mit dem Thema Psychologie beschäftigt. Das qualifiziert mich zum penetranten Querdenker.
…
Nein, du hast keine Zielgruppe, nur eine Schar ekstatischer Fans …
April 14th, 2019 at 00:30
Cool, dann mach’ ich jetzt mal Stagediviiiiii …
April 14th, 2019 at 00:38
Hartmut ist ‘ne Wohltat. Würde mir fast schon einen CRE mit euch beiden wünschen.
April 14th, 2019 at 08:35
Ich habe das Buch (noch nicht gelesen) – kann mich also nur auf die Inhalt der Diskussion stützen. Darin wird das m. E. wichtigste, vom Ende des WK II bis in die heutige Zeit hineinreichende Narrativ entweder gar nicht oder nur marginal erwähnt: Die ununterbrochenen, zum Teil sogar erfolgreichen Bemühungen zur Umwandlung der Deutschen von Tätern zu Opfern. Denn das Ergebnis hat fatale Folgen für die Zukunft.
WaLB.: “Schreib selber” ist das neue “Geh doch nach drüben”. Musst Dich hier nicht als Pflichtverteidiger von flatter aufspielen.
April 14th, 2019 at 08:59
Opfer in welcher Rolle?
Ich nehme uns nur als Täter an allen Fronten wahr und das Opfernarrativ ist wohl echt an mir vorbeigerauscht.
Edit: Oder meinst du auf den Faschismus bezogen?
Edit2: OK, gerade noch mal drüber gegrübelt und dabei fallen mir dann doch recht viele Opfernarrative ein. Das aktuell größte dürfte wohl der Terrorismus sein. Ist aber auch naheliegend, da man halt die Opferrolle braucht, um Kriege zu rechtfertigen, weil sonst ist man ja wieder Täter… und nicht Verteidiger.
April 14th, 2019 at 09:20
10: Alle waren doch im Widerstand, sofern sie nicht gezwungen wurden, mitzumachen oder sich als Betrogene fühlten.
Komisch ist nur, dass auf allen Dokus über Parteitage und andere Events aus dieser Zeit kein einziger Arm beim Hitlergruss unten blieb.
April 14th, 2019 at 09:35
11: Das finde ich aber nicht sonderlich verwunderlich. Wie hätte man mit der Täterrolle (ganz besonders auch gegen das russische Volk) in Westdeutschland eine Blockintegration in den Westen schaffen wollen? Da hing ja auch direkt die militärische Option mit dran. Angesichts der begangenen Verbrechen hätte sich Westdeutschland ja eigentlich extrem zurückhalten müssen, also eher ein Verhälnis zu der Sovietunion aufbauen müssen wie man es dann tatsächlich mit Israel getan hat.
April 14th, 2019 at 10:04
12: Als Beispiel für die Umdeutung nehme ich mal die als seriös geltende Fernsehsendung »Planet Wissen«. Sie machte in exemplarischer Form in einer Folge deutlich. »14 Millionen Deutsche verlassen Ende 1944 ihre Heimat, werden deportiert oder in die Flucht geschlagen. In unzähligen Trecks drängen Flüchtlingsströme aus den ehemaligen deutschen Gebieten Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien in den Westen. Schlecht ausgerüstet, ohne ausreichende Lebensmittel und den militärischen Kräften schutzlos ausgeliefert, begeben sich die Deutschen auf einen Leidenszug quer durch das zerstörte Land.« »14 Millionen« – mehr als doppelt so viele wie jene berühmten 6 Millionen –, leidend, verhungernd, vergewaltigt, in einem zerbombtem Land. Dass nicht wenige von diesen 14 Millionen für Hitler gestimmt, ihre jüdischen Nachbarn denunziert, sich an deren Deportation bereichert und begeistert für den »totalen Krieg« gebrüllt haben, fällt da kaum ins Gewicht.
Holocaust-Zeitzeugen leben nicht mehr, also entreisst man den Opfern ihre Geschichte und formt sie um: Dresden war schrecklich, deutsche Soldaten wurden nach Sibirien deportiert, die angebliche Massen-Vergewaltigung deutscher Frauen nach Kriegsende durch die Besatzer, der WK II als Katastrophe und nicht von langer Hand geplant, die Gustloff und der Fernsehfilm über die bemitleidenswerte Krupp-Familie.
Wenn solche Diskurse in einer historischen Endlosschleife in einem Buch mit diesem Titel keiner Erwähnung wert sind, betrachte ich das als handwerklichen Fehler.
April 14th, 2019 at 11:14
@altautonomer(9): Da mich niemand danach gefragt hatte, habe ich es doch am Schluss im Podcast ausdrücklich angesprochen. Im Buch ist gerade das wie ein roter Faden.
April 14th, 2019 at 13:06
Ich kenne da zwei gegensätzliche Narrative, welche zu unterschiedlichen Zwecken instrumentalisiert werden, beide unter der Prämisse DIE Deutschen (ALLE, ausnahmslos!):
als Opfer einer bösartigen Gruppe, welche die Deutschen betrogen und in den Krieg getrieben hat. Wer die Juden (die anderen Verfolgten werden sowieso fast immer vergessen) verfolgt, verraten und ermordet hat, wird nicht erwähnt.
als Täter, welche (ganz plötzlich, ohne Anlass) zu Psychopathen mutiert sind und aus innerem Antrieb zu grausamen Verbrechen und Krieg bereit waren. Die Schuld trifft dabei fast immer nicht nur die damals lebenden Handelnden, sondern auch deren Nachkommen werden als schuldig betrachtet, als handelte es sich um einen Gendefekt.
Noch interessanter finde ich aber das Narrativ um die Hitlerattentäter. Die Gruppe der faschistischen Adligen und ihren Helfern wird hochgejubelt, den einfachen Arbeiter hat man vergessen.
Nein, eine “Aufarbeitung” sehe ich da nicht.
Mit welchem Narrativ wären “die Deutschen” nicht zum Marsch gegen Jugoslawien bereit gewesen?
Ich mag keine Schwarz-Weiß-Malerei. Undifferenziertes Nachbeten obiger Narrative dient doch nur der Pflege von Vorurteilen ad infinitivum. Alle Deutschen, alle Juden, alle Russen, alle Chilenen, alle Nepalesen, alle Buddhisten, alle … – alle dasselbe blöde Pack. ALLE! Das bringt uns dann wohin?
April 14th, 2019 at 14:58
Viel wichtiger erscheint mir sowieso das “Narrativ” vom Kapitalismus als Ende der Geschichte.
April 14th, 2019 at 15:05
Auch das kann man nur verstehen, wenn man weiß, worauf das aufsetzt.
April 14th, 2019 at 15:25
Meinst du das etwa so, dass im Feudalismus dieser als Ende der Geschichte gesehen wurde?
Wenn nicht ist mir nicht klar, worauf.
April 14th, 2019 at 15:32
In einer von Gott gegebenen Ordnung kann es keine darauf folgende geben, insofern bin ich sicher, dass der Feudalismus sich so betrachtet hat, mit dem Unterschied, dass er Geschichte bzw. Geschichtlichkeit nicht kannte.
Nein, ich meine, dass dieses Narrativ mit anderen verflochten ist. Vor allem mit dem, das Weber sehr schön beschrieben hat, welches eine Interpretation der christlichen Heilslehre ist. Sodann zieht aber der schiere Sachzwang die Religiosität hinter sich her, was wiederum zu einem Anpassungsdruck auf die Narrative führt. Wissenschaftlich betrachtet ist schließlich die Mär vom Ende der Geschichte Kindergarten.
April 14th, 2019 at 15:59
schön, eure stimmen mal zu hören.
April 14th, 2019 at 17:41
Oh, die Stimme aus der Unterwelt.
;)
April 14th, 2019 at 17:47
Hallo altautonomer,
ja, das stimmt, wir hätten das noch viel stärker fokussieren sollen – der Täter/Opfer-Tausch ist nachgerade das Metanarrativ nach 45. In Dukes Buch wird das aber angemessen zur Sprache gebracht – etwa bei seinen Analysen diverser Politikerreden. Mit Recht (m.E.) legt der Duke besonders wert auf eine Adenauerrede von 1946, die unter dem Tenor “wie ist das alles nur gekommen” stand und die schon damals alle gängigen Abwiegelungsmotive in Gebrauch nahm.
April 14th, 2019 at 18:20
@19
Mir ist halt bei vielen off- und online Diskussionen aufgefallen, dass es den meisten nicht möglich ist, irgend etwas außerhalb oder nach dem Kapitalismus zu denken.
Das geht in Extremform sogar so weit, als ob es “irgendwie schon immer” Kapitalismus gegeben hat, bis hin zu Beispielen, wo Tiere sich “kapitalistisch” verhalten würden. Da erscheint dann der Kapitalismus letztendlich als “gottgegeben” oder genetisch eingeprägt und nicht mehr zu hinterfragen.
April 14th, 2019 at 18:31
Diese entsetzliche Geschichtslosigkeit geht ja so weit, dass die Leuz ihre eigene Biographie vergessen. Da sind dann etwa diese Streichelhändies quasi nazurgegeben, obwohl sie selbst noch Zeiten erlebt haben, als es keine gab. Alles wird begraben unter diesem mir so verhassten “Heutzutage”, das allein alle Seinsweisen bestimmt und jede Abweichung als eine Art Krankheit betrachtet.
April 14th, 2019 at 18:34
Am Rande: Während in diesem elitären Blog die Meinungsfreiheit gemeuchelt wird, geben sich im modern-barrierfreien Forum Leidende jedweder Störungsbilder fröhlich den Projektionen ihrer originellen Vorstellungen hin. Diese bunte Vielfalt wird durch keine sinnlose Hürde wie eine ‘Diskussionskultur’ eingeschränkt. Ich bin ganz neidisch.
April 14th, 2019 at 19:15
Welches barrierefreie Forum?
April 14th, 2019 at 19:22
Das mit diesem Podcast natürlich.
April 14th, 2019 at 19:57
Mussisch gleich ma gugge.
April 14th, 2019 at 20:24
Hm, da muss ich noch viel üben um so wilde Sachen zu verbreiten.
Ist das Buch eigentlich für einen mittelverbildeten Intelligenzbolzen lesbar oder braucht’s dafür mindestens Grundstudium Soziologie? Was ich während meines Studiums aus dem Bereich lesen musste, hat mir nach mühseliger Übersetzungsarbeit gezeigt, wie sich Plattitüden hinter massivem Gebrauch von Fremdwörtern (welche in der Form nicht mal im Fremdwörterduden standen) und verschachtelten Sätzen verbergen lassen. Da kann ich nur sagen, Knoten im Hirn brauch ich nicht.
April 14th, 2019 at 20:26
Ich hörte von Menschen, die keine wiss. Lit. lesen und es absolut lesbar finden. Ich gebe mir ja inzwischen auch große Mühe, so zu schreiben.
April 14th, 2019 at 20:55
Es hat, wie es sich gehört, eine eher entknotende Wirkung. :)
April 14th, 2019 at 22:19
@30
Glaub ich dir ja.
Vielleicht waren die Literaturempfehlungen von unserem Prof. auch zur Abschreckung gedacht. Manches ging ja auch. Aber ein Buch war echt heavy, mindestens 25 % Fremdwörter, etliche im Stil von “Immunisationalisierung” (so ähnlich). Nachdem ich einige Absätze auf verständliches Niveau gebracht hatte, war es etwa so gehaltvoll wie Politikergeschwalle.
Mit naturwissenschaftlicher Literatur habe ich weniger Probleme, da liegt dann die Grenze eher am Inhalt, nicht an der Sprache.
Ich habe schon überlegt, mir was Soziologisches in Englisch anzuschauen.
April 14th, 2019 at 23:14
Gäääääh!!111!
TP Artikel “Urfaschismus” blah, ich denk mich tritt ein Pferd. Das angeborene Böse und ein Freud-Zitat gleich am Anfang. Freud, mein spezieller “Freund”, der Kindesmissbrauch mit herbeiphantasierten Ödipuskomplexen zugedeckt hat. OK, er hat für seine Zeit wohl auch so einiges Gutes angeleiert, aber das Konglomerat um dieses Thema ist einfach zum Kotzen. Dass ein heutiger Autor sich wagt, solche längst widerlegten Sachen zur Grundlage zu nehmen. Steht ein neuer Paradigmenwechsel an?
Um Faschismus zu bekämpfen soll Mensch sich wohl gleich ganz vom Acker machen?
April 15th, 2019 at 00:33
Ich hab den Quatsch auch überflogen – ein furchtbares Blabla, nur Blödsinn, dafür aber grottenschlecht geschrieben. PITA (pain in the ass).
April 15th, 2019 at 02:29
Naja, ich finde es nicht nur blöd, sondern auch vom Grundgedanken ziemlich übel bis gefährlich. Der Mensch ist von Natur aus gierig – Kapitalismus ist unausweichlich. Der Mensch ist von Natur aus böse – Faschismus, Kriminalität und Krieg sind unausweichlich. Ich mag solche Denke nicht, weil es einfach nicht stimmt, aber allzu leicht auf fruchtbaren Boden fällt. Es ist antiwissenschaftlich.
April 15th, 2019 at 05:58
@renee:
Als Angehöriger der “bildungsfernen” Schichten kann ich das Buch vom Duke nur empfehlen.
Es ist sehr gut lesbar geschrieben und es ist weder ein Online noch ein Offline Lexikon erforderlich.
Edit sagt, dass auf Telepolis in vielen Bereichen mittlerweile Gläubigkeit Voraussetzung ist zum Verständnis etlicher Texte.
Ich scrolle immer zuerst zum Textende. Steht dort eine Buchempfehlung vom gleichen Autor ist der Artikel immer reine Promotion.
April 15th, 2019 at 07:56
Narrativ des 21. Jhdts.: Die Grünen sind eine Öko-Partei.
Narrativ des Jahres 2018: “Rechts gewinnt, weil links versagt!”
Hoppla.
April 15th, 2019 at 08:23
Warum reduziert sich das 2018er Narrativ denn lediglich auf dieses eine Jahr?
April 15th, 2019 at 09:25
@33ff – Gruppen oder Gemeinschaften können natürlich durchaus eine fiese Klebrigkeit entfalten. Sie deshalb quasi abschaffen zu wollen, ist natürlich himmelschreiender Blödsinn, genauso wie ein ‘authentischer Individualismus’, der sich nur ohne ‘die anderen’ entwickeln könne. Für mich ein typisches Beispiel westlich-’dualistischen’ Denkens in Gegensätzen, statt die grundsätzlich unauflösliche Einheit von Individuum und Gesellschaft anzuerkennen.
@BerndH60 – Manche verdienen ja auch durchaus mal etwas Promotion, ist also nicht wirklich ein Kriterium… Nebenbei erfreulich: tp hat offenbar endlich sein ‘Partnerprogramm’ mit amazon beendet.
April 15th, 2019 at 10:15
38: Weil Püntes da sein “Werk” mit diesem Thema herausgebracht hat.
April 15th, 2019 at 13:02
OT: Viele sagen, dass Axel
VotzVollvossten mit dieser Urheberrechtsdingsda das Internet in Europa kaputt machen wird. Uploadfilter würden niemals funktionieren und die ganze Chose könnte für Zensur eingesetzt werden, behaupten die Kritiker.Die #NieMehrCdu und die #NieWiederSpd sagen hingegen, das stimme so gar nicht.
Na, wer wohl recht behält? Es geht jedenfalls schon los: Archive.org hit with hundreds of false terrorist content notices from EU
In a blog post yesterday, the organization explained that it received more than 550 takedown notices from the European Union in the past week “falsely identifying hundreds of URLs on archive.org as ‘terrorist propaganda’.”
Hätte uns doch bloß vorher jemand …
April 15th, 2019 at 15:03
Nicht OT: Mit der “Welt” gewinnt die Woche gleich wieder Struktur: Hitlers politische Karriere begann im Linksextremismus
Unmittelbar danach, im Mai oder Juni 1919, entwickelte sich Hitler zum radikalen Antisemiten.
Ich habe gerade die Idee für ein neues “… in 24 Stunden für Dummies” – Buch.
April 15th, 2019 at 15:16
Wieder OT: gegen Winterkorn ist Anklage erhoben worden. Laut ‘Süddeutsche’ ua wegen “Verstoß gegen den unlauteren Wettbewerb”. Ups.
April 15th, 2019 at 18:55
@36
Ich lese dort manchmal nur die Kommentare, habbich schon viel gelernt bei. Vor allem Sinn von Unsinn zu unterscheiden. Vor >20 Jahren hätte ich den Text evtl. noch kritiklos gefressen.
@42
Laut mancher Leute Meinung ist eh alles Faschismus – wozu dann der Begriff wenn mit Nullaussage.
April 15th, 2019 at 20:34
Jetzt habe ich das Buch zwar gelesen, aber der podcast kackt nach etwa 10 Minuten ab. Downloaden geht auch nicht. Mein Fehler? Oder ist das mit diesem Internet eine maßlose Übertreibung und man kann den podcast nur in D hören?
So kann ich doch nicht meinen Senf dazu geben.
April 15th, 2019 at 20:59
OT:
Notre Dame brennt.
April 15th, 2019 at 21:10
Gefiel mir eh nicht – zu dunkel.
April 15th, 2019 at 21:16
Habe ich ihm immer wieder gesagt, Quasimodo hätte einfach nicht im Bett rauchen sollen.
April 15th, 2019 at 21:35
Naja, auch wenn er hübscher aussieht, warum war’s nicht der Elyseepalast?
April 15th, 2019 at 21:41
Interessant finde ich allenfalls, dass der Bau aus der vorkapitalistischen Zeit stammt. Heute würde man so etwas nicht hinbekommen. Naja schon, aber nach 30 Jahren würde das Ding einstürzen. Aus Kostengründen wäre dann sehr viel Sand im Zement des Fundaments verwendet worden … ;-)
April 15th, 2019 at 21:54
Wo ist der Barde, der uns romatische Lieder singt von de* Betroffenen mit besonderem Körperwuchs, welche* im Hauptstadtflughafen die Signalanlage bedient? Da muss doch etwas gehen literarisch – Hauptsache das Ding fackelt dann bis in den oberen Erdmantel ab.
Bin ich eigentlich negativ (ich frage für einen Freund)?
April 15th, 2019 at 21:57
Warum gab es keinen ARD-Brennpunkt zum Brand von Notre Dame, neben dem Eiffelturm das Symbol Frankreichs? Schwer nachzuvollziehen. (tweet)
You had me at “Brennpunkt”. *lol*
Der ist auch gut: Millionen Menschen fiebern mit der Kirche Notre Dame in Paris, einem der bedeutendsten kulturellen Orte in Europa. Warum muss man @CNN einschalten während die @ARD_Presse Tierfilme zeigt? (tweet)
Fernsehen nach Gutsherrenart. So wünschen wir uns das.
April 15th, 2019 at 23:42
Andererseits … wenn die Obrigkeit es für geboten hält, sich an brennenden Kirchen zu ergötzen, vielleicht trägt das zur Säkularisierung bei.
April 16th, 2019 at 03:31
@50*
In 30 Jahren?
So viel abgelagertes Bauholz, wo gibt es das noch. Bei den nachgebauten Fachwerkhäusern hier am Römerberg hatten sie ja viel zu frische Holzbalken verwendet, die fingen dann an zu “arbeiten”, nach einigen Jahren mussten die dann wieder raus.
Zum Glück ist das nicht bei uns passiert, wenn das in Deutschland gebaut würde, bräucht’s ja erst mal 100 Jahre Bauzeit.
*übergriffige Korrektur vom säzzer
April 16th, 2019 at 06:30
die sprüche zu notre dame der einschlägigen medien liest sich, als wenn alle seit gestern geborene babys mit äxten dahingerafft würden. ganz vorne dabei die prosa vom SPEICHEL, ala “unsere seele geht in flammen auf”.
kein bock mehr, die haben doch echt alle scheisse im kopp.
April 16th, 2019 at 06:34
vielleicht trägt das zur Säkularisierung bei.
volltreffer.
“Zwei Frauen stehen weinend auf dem Bürgersteig. Anne de Bresis, 57 Jahre alt, erzählt, dass sie sich erst vor vier Jahren in Notre-Dame hat taufen lassen, es sei einer der glücklichsten Momente in ihrem Leben gewesen: “Ich habe erst spät zum Glauben gefunden, mich ein Jahr lang auf diese Taufe vorbereitet. Notre-Dame jetzt in Flammen aufgehen zu sehen, trifft mich ins Herz, ich halte es kaum aus.”
Ihre Freundin neben ihr, eine Pariserin im schwarzen Wollmantel mit perfekt drapiertem Halstuch, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. “Ich bin Atheistin”, sagt sie, “aber das ändert nichts an meiner Trauer: Unsere Geschichte wird da gerade zerstört. Und wir können nur zusehen, wir können nichts machen.”
dazu diese foto:
https://cdn1.spiegel.de/images/image-1417408-860_galleryfree-cire-1417408.jpg
ihr lauft doch alle nicht mehr ganz rund.
April 16th, 2019 at 07:24
@56: Na da menschelt es ja mal im besten Stile Relotius.
Wer kann sowas eigentlich bis zum Ende lesen?
April 16th, 2019 at 08:37
Und Friedrich Merz so: Wir sollten eine Bürgerinitiative ins Leben rufen, die im ganzen Land Spenden sammelt für den Wiederaufbau dieses überragenden europäischen Kulturguts. Unsere Freundschaft mit Frankreich wird sich damit in ganz besonderer Weise zum Ausdruck bringen und vertiefen. (tweet)
Ich weiß ja auch nicht, aber neulich ist eine Abbuchung bei mir geplatzt, weil keine 8,10 Euro auf dem Konto waren.
Vielleicht spende ich dann doch lieber ein anderes Mal.
Vielleicht dann auch eher für Waffen, damit sich Leute gegen die einfallenden Horden der Europäer wehren können.
Ich mein’ ja nur.
Ist diese Religiotie und dieses Wahrzeichen/Kulturgutgelaber eigentlich ansteckend?
@Yossarian: Ich hatte mal 2 Jahre gebraucht, damit ein Freund den gedruckten Spiegel nicht mehr kaufen ging. Das war echt harte Arbeit.
April 16th, 2019 at 09:07
Wir sollten eine Bürgerinitiative ins Leben rufen, die im ganzen Land Spenden sammelt für den Wiederaufbau dieses überragenden europäischen Kulturguts.
aber sicher doch, herr blackrock-vorstandsvorsitzender, die katholische kirche pfeift ja finanziell gesehen auch aus dem letzten loch, ne?
Ist diese Religiotie und dieses Wahrzeichen/Kulturgutgelaber eigentlich ansteckend?
praktische ablenkung und ja, seems like; ich hab mich im BoingBoing-thread mit meinem unverständnis bereits in die nesseln gesetzt.
April 16th, 2019 at 10:47
OT: Für die Cukunft lernen: Foto
Das merken die nie!!1!
Die “Alternative” kann mithalten: Bild
April 16th, 2019 at 11:25
Vielleicht bombardieren wir ein paar Moscheen zum Ausgleich, ach was, wir sind ja keine Barbaren und lassen das Kulturgut stehen. Schlachten wir einfach noch mal hunderttausend Musels ab.
April 16th, 2019 at 11:44
Auch nich OT: Der kritische Journalismus® der freien Presse® wirft einem US-Präsidentschaftskandidaten vor, Millionär zu sein. Er sei ja Sozialist.
April 16th, 2019 at 12:27
@60:
An dieser Stelle zeigt die deutsche Grammatik ihren vollen Leistungsumfang.
“…werden Kinder von uns mit Messer getötet” kann ebenso eine gegen die eigenen Kinder gerichtete Tat durch Fremde sein wie das Geständnis einer eigenen Tat an fremden Kindern.
Nicht mal auf den Adel ist mehr Verlass.
April 16th, 2019 at 12:51
Wäre es überdies vermessen, einen Dativ zu fordern?
April 16th, 2019 at 13:22
“Messernmänner” hört sich dann halt blöd an, werden die sich sagen.
On Sky News, an inconvenient fact from Julian Assange’s lawyer collapses the official narrative
EP.737: John Pilger- Julian Assange’s Arrest an ASSAULT ON JOURNALISM! (yt, 27 Min.)
Stark!
April 16th, 2019 at 13:56
Puh, gerade beim Radeln WDR5 angehabt und eine Reportage über Christchurch hören müssen.
Wenn das mal kein Narrativ ist, den die da auffahren, dann weiß ich es auch nicht.
O-Töne quer aus allen Ethnien und Geschlechtern, natürlich null Inhalte, dafür aber ohne Ende am Menscheln.
Überall nur Liebe als Erwiderung auf die Morde.
Null Infos über die Täter.
Ohne Ende Lob für die Premierministerin, die das ja alles so überaus souverän angeht (mit Seitenwink auf Trump). Das Lob geht dann auch an einigen Stellen schon fast in einen Modus der Anhimmelung über.
So geht das in einem durch… bis zum Ende habe ich das echt nicht ausgehalten.
So sehr wie man sonst Putin als die Inkarnation des Bösen hinstellt, so sehr zeichnet man hier ein Bild von Neuseeland, welches genau ins andere Extrem geht. Ich glaube die können das gar nicht mehr anders oder? :/
April 16th, 2019 at 14:21
Es bilden sich wohl auch innerhalb der Journalistenzunft Narrative. Teils vom Verlag vorgegeben, so dass das Karrieretreppchen nur jene Schreiber hoch steigen, die die Verlagsnote ‘im Blut’ haben. Andererseits erfordern Clickbait und Auflagenzahlen permanent Übertreibung, Vereinfachung, Verkitschung. Das prägt – und zieht gleichsam die (mangelnde) Anspruchshaltung des Publikums heran.
So bleiben zwar durchaus geschmäcklerische Unterschiede zwischen den Verlagen, auch unterschiedliche Meinungen, die aber bei genauer Betrachtung oft identisch oberflächlich bleiben.
“Kultur heute schlägt alles mit Ähnlichkeit”
April 16th, 2019 at 15:13
@Reinplatzer: Verlage sind Firmen. Punkt. Und jetzt von vorne lesen, menno. :-)
“The twentieth century has been characterised by three developments of great political importance: the growth of democracy, the growth of corporate power, and the growth of corporate propaganda as a means of protecting corporate power against democracy.” (Alex Carey, Taking the Risk Out of Democracy)
April 16th, 2019 at 15:38
@60
Der heißt “von” Lützow und mag das Wörtchen wohl sehr:
“Wann wird endlich von der Politik reagiert”
???
@68
Schade dass dies nicht zum Schatz der Allgemeinbildung gehört.
…..
Meine Tochter möchte wissen, wie der Kapitalismus abgeschafft werden kann, hat jemand einen Tipp?
;)
April 16th, 2019 at 15:46
@reneé: Dann soll sie aufschreiben, was für sie typische Kennzeichen des Kapitalismus sind. Jetzt kann sie sich überlegen, was sie dem entgegensetzen kann und möchte.
Danach kommt bei ihr vielleicht heraus, dass sie gar nicht alles Scheiße findet. Oder sie findet heraus, was für sie den Kern des Unbehagens ausmacht.
Wer weiß.
Mit 17 kann man Nietzsche zerlegen. Deine Tochter schafft das.
April 16th, 2019 at 16:01
Danke, mal sehen. Was ich ihr bisher erklären konnte hat sie wohl dazu gebracht, das ganze Konstrukt ziemlich Scheiße zu finden. Mir scheint, sie wundert sich wieder mal, warum so viele Andere das nicht nicht sehen können.
….
Ach ja, Putin hat Macron Hilfe angeboten, mal sehen was er daraus macht.
April 16th, 2019 at 16:33
Weil ihre Mütter – und/oder Väter, Lehrer etc – es ihnen eben nicht erklärt haben. Und so zieht sich die Geschichte…
April 16th, 2019 at 16:34
Als Pädagoge empfehle ich die ehrliche Antwort (“Gar nicht!”) und eine erkenntnisfördernde Maßnahme (Hausarrest, Taschengeldentzug). Wenn sie dann debattiert, eskalieren. Erst wenn sie gewalttätig Widerstand leistet, zurückweichen, dann mit Zugeständnissen zur ‘Einsicht’ in deine Maßnahmen bringen. Dann hat sie alle Phasen durch und kann eine glückliche Sozialdemokratin werden.
April 16th, 2019 at 16:49
Mmh, wenn sie sich ordentlich bildet, kontinuierlich anstrengt und fleißig arbeitet, erwartet sie ein Leben als MultimilliardärIn.
Die bekommen alles, was sie sich wünschen. Vom Bäcker bis zur Regierung sind dann alle lieb zu ihr und Ländergrenzen spielen für sie dann auch keine Rolle mehr.
Dann ist sie im kommunistischen Paradies angekommen. Eben nur auf anderen Wegen. * Rosaeinhornsmiley *
April 16th, 2019 at 17:55
@73
Da habe ich ja auf ganzer Linie versagt. Darum konnte ich auch nicht in den Genuss kommen, mich mit einem renitenten Pubi herumzuschlagen. Wieder eine Chance verpasst. Wie schon bei der “Warum”-Phase, die Kleine war immer froh, wenn ich endlich wieder still war.
;)
April 17th, 2019 at 01:35
Ich möchte den Podcast als große Bereicherung loben. Es gibt Kritik von mir, aber ich bleibe dabei: vielen Dank, super. Warum finde ich es super?
1) es gibt einen Diskurs, was ich grundsätzlich bereichernd finde
2) Stimmen eröffnen Gefühlsregungen, die auch Standpunkte erklären oder widerlegen und zum Verständnis beitragen können
3) es ist kurzweilig und man kann nach einem anstrengenden Tag am Bildschirm auch mal Audio zur Informationsverarbeitung nutzen
Daher gerne wieder und mehr.
Zur Kritik
1) Wir haben 4 Standpunkte durch 4 Personen, die sich miteinander mischen (der Moderator hat auch Standpunkte in der Natur der Sache und bringt sie leider auch noch viel ein). Solche Gespräche neigen dazu stark zu fließen, also sich einer Gedankenstruktur zu entziehen und Gedankenimpulsen zu folgen, anstatt einem roten Faden. Das spricht nicht gegen das Format an sich, aber wenn man eine Gedankenstruktur in Ruhe enwickeln möchte, dann taugt das Format nicht – für absolute Ruhe ist der Monolog, für den Diskurs braucht es 2.
2) Daraus leiten sich diverse Folgekritiken ab, da alle Diskutanten von der Komplexität der Diskussion erschlagen werden. Z.B. wird einerseits Narrativ definiert zu “was man sich erzählt”, um dann von der Abwesenheit von Narrativen oder Kritik an der Existenz von Narrativen recht lange zu reden. “was man sich so erzählt” abzuschalten würde ja bedeuten nicht mehr zu kommunizieren bzw. sich nichts mehr zu merken über das Kommunizierte. Es wurde inhaltlich in der Konsequenz etwas dünn.
3) verstanden habe ich, dass es eine sehr konkrete Ebene gibt (und natürlich auch im Blog), nämlich dass die Narrative an sich ganz bestimmte Inhalte haben, es einen ganz bestimmten Gegensatz zur Realität gibt, es eine ganz bestimmte Interessenlage von ganz bestimmten Menschen oder Gruppen gibt usw. und sich das vermischt mit der Darstellung über Narrative an sich, also der Metaebene. Das ging dann in der Diskussion ebenfalls unter, auch wieder aus Folge von 1) Ich bin jedenfalls verwirrt. Auch der Moderator änderte seine abschließende Frage “wohin willst du mit dem Buch” so, dass man gerade die Essenz wieder nicht verstehen konnte.
4) die Ebene der menschlichen Psychologie kam nicht vor, also wie individuelle Kognition stattfindet. Kurz kam PR-Profis, kurz kam auch Weigerung der Integration von Fakten ins individuelle Narrativ. Warum das so ist, wie erzeugt wird zu verweigern, dass bestimmte Fakten Einzug erhalten in die selbst/individuell dargestellte Erzählung, wäre ja sehr wichtig. Wie entsteht Deutung? Denn die Ablehnung von Fakten ist ja die Interpretation/Deutung als unwichtig.
Zum Abschluss: gut fand ich zwischendurch emotionale Passagen – als kleine Kritik an diesen Passagen: die leider nicht inhaltlich ausgebaut wurden. Warum gibt es einen Widerspruch und warum hat man auch eine Leidenschaft für diesen Widerspruch zwischen den Diskutanten?
Daumen hoch, weiter so und mehr. Explizit übrigens auch mit dem Wunsch sich dran reiben zu können und zwar formal wie inhaltlich. Meine Kritik ist auch in diesem Sinne zu verstehen.
Noch ein Gedanke/Edit zum Schluss: auf welchem Wissensstand die Diskutanten sind und in welchem Grad der grundsätzlichen Zustimmung man sich befindet, daraus leitet sich auch ab, welche Diskussionsformate sinnvoll sind. Grundsätzliche Widersprüche lassen sich in einem Format von 3 oder mehr Personen meistens nicht mehr auflösen. Ebenso ist es auch nicht möglich grundsätzliche Wissensunterschiede auflösen. Viele Personen lassen dagegen “Brainstorming” zu, also das wilde asasoziieren mit einem Thema, was auch bereichernd sein kann. Es gibt also formale Kriterien, mit wieviel Personen man eine Diskussion besetzen kann oder soll.