Jemand hatte eine Badewanne von achttausend Kubikmetern in einen Salzstock gebaut, um ein Proton zerfallen zu sehen. Perverse Sau. Offensichtlich war das aber zu sparsam, und es stellte sich inzwischen gar heraus, dass statt einer durchschnittlichen Zerfallszeit von 1,6 x 10 ³¹ Jahren wohl eher eine von zehn hoch sechsunddreißig angenommen werden muss. Das haben die so errechnet, um meine Tastatur zu überfordern. Nur deshalb!
Nun sieht das gar nicht nach dem großen Unterschied aus – 31 oder 36, aber das ist nochmal das Hunderttausendfache, was sich bei der Größe von Badewannen durchaus bemerkbar macht. Probiert das einfach mal zuhause aus und beobachtet, was das mit der Statik eures Hauses macht! Von mir habt ihr das aber nicht.
Wandrandunschärfe
Schon viel weniger kann große Wirkung entfalten – so etwa im Schwimmbad des Badezentrums meiner Heimatstadt. Dort durften einige Jahrzehnte lang keine Wettbewerbe durchgeführt werden, weil die Bahnen angeblich einen halben Zentimeter zu kurz waren. Dann stellte sich heraus, dass das nicht stimmte – oder hatte sich die Länge verändert? Es wurde dann saniert, seitdem sind aber die Hallenwände instabil.
Auf so einen halben Zentimeter gehen ja verdammt viele Protonen, und man fragt sich, ob das die gesuchten sind. Zerfallen einfach gesammelt und massenhaft in dieser Halle, um den Beckenrand zu manipulieren und schließlich die ganze Halle zu destabilisieren. Wissenschaftlich betrachtet ist das extrem unwahrscheinlich, was ja impliziert, dass es eben nicht unmöglich ist. Aus dieser Unschärfe des Verstandes wurde einst die Homöopathie geboren, die hier wüsste: Kein zerfallendes Proton ist wirksamer als ein zerfallendes Proton. Das Sprichwort stimmt also.
Kann es sein, frage ich den ungeborenen Physiker in mir, dass der Urknall durch einen mysteriösen Energieverlust ausgelöst wurde? Muss es nicht nachgerade so sein, da der zuvor quasi perfekte Zustand des Universums ein Energieniveau erfordert, dass alle Teilchen (die ja eigentlich Wellen sind) gleich macht und dass erst dessen Unterschreitung zum initialen Dingsbums führt? Hat die FDP demnach recht, dass Ungleichheit nämlich die Bedingung aller Existenz ist? Und durch welches Dorf rennt eigentlich die Sau, die das interessiert?
Eigentlich bin ich ein wenig deprimiert.
November 5th, 2018 at 20:41
Laut Hahnemann dürfte ein zerfallenes Proton ungleich wirksamer sein als ein erst zerfallendes. Und wahrscheinlich ist das auch die Hoffnung hinter den sinkenden Umfrageergebnissen der SPD: Je weniger Prozent, um so wirksamer die Politik. Raffiniiieert.
November 6th, 2018 at 04:15
Inhalte überwinden!
November 6th, 2018 at 08:09
Und wieder einmal erweist sich der Fussball als Wegweiser in Person des unerreichten Philosophen Andreas Möller. Eine bescheidene Auswahl seiner Zitate:
“Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl.”
“Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!”
“Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.”
November 6th, 2018 at 08:48
Immer wenn ich “science-mäßig” deprimiert bin lese ich auf Wikipedia den Artikel über Wendelstein 7-X.
Der Artikel selbst hält sich strikt an die Beschreibung des behandelten Objekts und zeichnet sich durch Unterlassung jedweder Wertung aus.
Man kann über die dahinter stehende Technik verschiedener Meinung sein, aber allein das es auch nach dem Jahr 2000 noch Projekte gibt, die qualifizierte und kompetente Mitarbeiter ans Ziel bringen, gibt etwas Optimismus.
November 6th, 2018 at 11:25
Jau, flatter, dess iss wischtisch, gell!
Wenn Ihr doch so viele zerfallene Dingsbums habt, kammer da auch ‘n Kuchen drauß backen? Mit Fallobst geht das ja auch.
November 6th, 2018 at 11:46
Selbstverständlich befindet sich die FDP wie fast immer im Irrtum. Der gesuchte Begriff heisst ‘Vielfalt’ und steht als solcher quer zu allen Gleich- und Ungleichheiten…
November 6th, 2018 at 12:18
@Vogel: Du willst zu einem Kalauer mit “Quarkteilchen” zwingen, da mache ich aber nicht mit.
November 6th, 2018 at 17:02
OT:Ächzperten https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/11/grenztote-berlin-mauer-innerdeutsche-grenze-studie.html# ,na wir schaffen das doch noch locker. Weiss doch jeder das die böse Tante DDR böser war als Herr Schickelgruber. Da waren sogar noch Nazis Opfer.
November 6th, 2018 at 17:51
Naja, das anthropische Prinzip zwischen Badeanstalt und kosmischer Badewanne, – hat durchaus seinen Reiz. Wenn auch eine gewisse Supersymmetrie dabei ausbleibt :-) (By the way, – du übersiehst die dunkle Energie und Materie, aber es ist eine gute Erklärung der speziellen Quanteneffekte)
November 6th, 2018 at 18:19
Ich habe die dunkle Seite (FDP) sehr wohl erwähnt.
November 6th, 2018 at 18:42
Naja, die dunkle Energie macht über 70 und die dunkle Materie über 20 Prozent unseres Universums aus. Beides sind dennoch fiktive Annahmen, um Standardmodelle erhalten zu können. Rein quantitativ, haut das nicht hin, aber über gravitative Wechselwirkungen, sehe ich Möglichkeiten. Aber du weißt schon, was das bedeutet? Es dehnt sich aus, – also das Universum.
November 6th, 2018 at 18:49
Wirre Frage. Bei den ‘dunklen’ Theoriekrücken geht es ja nicht um die Ausdehnung als solche, sondern um deren Beschleunigung – unter anderem. Mit der Materie würde ich derweil koalieren, die Energie ist mir zu extrem. Aber wo kommten Westerwelle und Lindner jetzt darin vor?
November 6th, 2018 at 18:54
Aber sei beruhigt. Die theoretische Physik und die Homöopathie, sind im Grunde nicht weiter voneinander entfernt, wie ein Katzenfurz. Beide konstruieren Legenden über Unbekanntes, welche größer sind wie die vorhandenen Daten, um einmal die Legenden zu erhalten, und zum anderen die Modelle an welche man sich klammern kann. Der Unterschied ist lediglich, erstere macht das auf einer Basis, und zweitere auf etwas, was von Anfang an eine Annahme war.
Oh, warst schneller wie ich.
Westerwelle war die Legende, die Gravitation der Selbstheilungskraft des Modells,- die Hypothese als Theorie verkauft, weil alle beim Wort Theorie unverständlicherweise gleich an; “ist so” denken. Lindner? Kokst der, oder koksen alle? Ab Lindner, wird’s einfach nur noch surreal,
November 6th, 2018 at 19:02
Wtf? Physik ist eine Wissenschaft und Hömopöthie Bullshit – sogar einer, der nicht nur wie üblich psychotischer Mythenstuss ist, sondern auf einer logisch und empirisch pulverisierten Pseudotheorie beruht.
Hatten wir aber alles hier schon, ich werde das nicht wiederholen.
p.s.: Im Komparativ heißt es “als”. Das ist eine universelle Konstante.
November 6th, 2018 at 19:24
Natürlich ist Physik eine Wissenschaft und Homöopathie Bullshit. Das hat was damit zu tun, dass erstere der Selbstkritik fähig ist und letztere nicht. Das ändert aber auch nichts daran, dass sich erstere selbst in einer Sackgasse befindet, welche diese schon immer grottenschlechte Wissenschaftskommunikation nicht vermittelt. Genau genommen, herrscht dort Verzweifelung. Deshalb erwähnte ich das mit der Supersymmetrie. Das ist quasi eine eine Art Hoffnung, die immer noch existiert und hat eine Menge mit dem Quantenmodell zu tun, um die kosmische Badewanne retten zu können und weitere Teilchenbeschleuniger bauen zu können. Was man dabei erwartet hat, bleibt aber jetzt seit gut einem Jahrzehnt aus. Mittlerweile schwenken da Diskurse durch die Räume, die du einmal nicht mit bekommst, aber im wahrsten Sinne des Wortes ein Fall für Psychologen wäre. Nur weil etwas Wissenschaft heißt, ist es keine Religion.
November 6th, 2018 at 19:34
Übrigens, – gerade das mit der universellen Konstante, ist ein ganz schwer wiegendes Problem der Physik. Man sollte nicht zu leichtfertig damit Assoziationen bilden.
November 6th, 2018 at 19:36
Verzweiflung? Ich sehe da großartige Grundlagenforschung, für die bereits so viele Annahmen durch Messungen und Experimente bestätigt wurden, dass da ganz sicher das Meiste auf den richtigen Weg ist. “Wissenschaftskommunikation” ist in diesem Fall allerdings vor allem Mathematik – die ist nicht für Jedermann nachvollziehbar, aber extrem anschlussfähig. Also wenn man es wirklich wissen will, braucht es Zeit und Schmalz, sonst bleibt es Klamauk.
November 6th, 2018 at 19:43
Wer sagt was gegen die Erfolge der Grundlagenforschung, – und was hat theoretische Physik mit Grundlagenforschung zu tun? Vielleicht liest du meine Kommentare nicht, (ich gebe zu, ich vollkommen unbedeutend), aber ich erwähnte dabei auch, dass Legenden und Hoffnungen manchmal größer sind wie die Daten die man tatsächlich dafür zur Verfügung hat. Unbedingt zur Zeit eines der größten Probleme der theoretischen Physik. Stell dir ein Verhältnis vor. 70 Prozent des Universums sind dunkle Energie. Ohne diese 70 Prozent, funktioniert keines der Modelle. Aber niemand weiß, was dunkle Energie ist. Deshalb nannte man sie dunkel. Das gleiche gilt für die dunkle Materie. (Es sind Lückenfüller, Aliase, angenommene Abstrakte für eine quantitative Verteilung, die um ganze Welten größer sind, wie das, was man messen kann) Und jetzt, nenn mir den Unterschied zu Politik oder Homöopathie. Es gibt einen. Den Physikern, – ist das bewusst. (Deshalb mag ich sie)
November 6th, 2018 at 21:03
Wissenschaftskommunikation hat übrigens auch nichts mit Mathematik zu tun, sondern Wissenschaftskommunikation ist die Kommunikation zwischen der Wissenschaft und der Welt, die was dadurch lernen könnte. Es ist ihre grundsätzliche Aufgabe, Wissenschaft dafür nachvollziehbar zu machen. Doch statt ihre Aufgabe zu erfüllen, macht sie rosa Wolken und auf Sensationsgeilheit. Die wissenschaftsinterne Kommunikation, hat dagegen so viele Gesichter wie Fakultäten und ihre Handwerkszeuge. Mathematik gehört sicher auch, und dies auch zu einem großen Teil zur Physik, aber ist auch nicht alles davon. Dafür erlaube ich mir mal eine Buchempfehlung; “Sabine Hossenfelder; das hässliche Universum”. Vermittelt einfach mal einen realen Einblick in eine reale Welt. So was, könnte ich mir als Wissenschaftskommunikation vorstellen. (Und wenn es nur aus dem Grund heraus ist, dass mal nicht von Journalisten, sondern von Wissenschaftlern selbst herrührt)
November 6th, 2018 at 21:09
“Sie” machen herzlich wenig. Ab und an kommt mal einer und versucht sich populärwissenschaftlich, was mehr oder weniger gelingt. Vor allem sind das Medien – übrigens auch wenn Physiker die Autoren sind. Auch Medien machen das besser oder schlechter, aber immer für Profit. “Wissenschaftskommunikation” sagt mir insofern nichts. “Dunkle Energie” ist derweil Resultat von Berechnungen und ein holpriges Modell, das ggf. auch widerlegt werden wird. Ich verstehe auch nicht, warum du nach dem Unterschied fragst und ihn dann selbst benennst (man kann auch noch andere finden), ebensowenig wie eine angebliche Analogie zur Homoöpietha. Letztere würde aus der Physik ausgeschlossen, weil eben falsifiziert. Es ist ein Unterschied, ob ich neue Thesen aufstelle (die dürfen auch gewagt sein) oder an widerlegten festhalte. Letzeres ist aus aufgeklärter Sicht eine Lüge.
November 6th, 2018 at 21:14
Und was hast du mir jetzt gesagt?
November 6th, 2018 at 21:21
@eb: Du sprichst in Rätseln, macht aber nüscht. Das Universum funktioniert genauso wie das Geld. Der ihnen innewohnenden Logik folgend, in beiden Fällen mathematischer Logik (Physik is sozusagen praktische Mathe). Beim Universum is sich die Wissenschaft relativ einig, 4 Grundkräfte + 21 Raumkonstanten = Universum. Beim Geld isses ä bissl anders. Das Universum war einfach da, der Prozess begann weil da eben keine Singularität war, irgend nen Schmutzpartikel hat sich in den Punkt unendlicher Dichte und Temperatur geschlichen…Geld is nich einfach ne menschliche Erfindung, nö, Mensch hat einen Prozess in Gang gesetzt den er von Anfang an nich beherrschen konnte, er geht im hier heute zu Ende…
Da hast du deinen Unterschied…
November 6th, 2018 at 21:21
@eb: Forget it.
November 6th, 2018 at 21:27
@flatter
Warum? langlode44′s Kommentar, ist ein gutes Beispiel für die Unzulänglichkeiten von uns allen. Als Menschen, und damit auch den Menschen die in der Wissenschaft tätig sind. Man will nicht wirklich glauben, wie selbst in den abstraktesten Landschaften der vermeintlichen Hochlogik, sich Dinge in Assoziationen bewegen, die überhaupt nicht weit von langlode44 befinden, – während die Welt ein Bild davon hat, was man nur noch als Klischee bezeichnen kann. Was ist so schwierig daran, sich dem zu stellen?
November 6th, 2018 at 21:34
Warum? Weil ich das, was du da “Kommunikation” nennst, nicht mitgehe. Macht ja nix.
November 6th, 2018 at 21:38
Nun, dann bist du wohl nicht der richtige Gesprächspartner dafür.
November 6th, 2018 at 21:53
@eb: Red die Welt ma nich komplizierter als se is. Werd wohl die Tage mit Frau Trulla noch mal zum Arzt müssen, se schlürft mehr Wasser als ich Bier…
hier kommunizier ich gerne, anderswo isses schlechter…
Kann dir wenn du willst ne Esotante vermitteln, da greifste dir an die Waffel…
November 6th, 2018 at 21:56
Weiste langlode44, wir könne gerne ma e Bier trinke, über de Welt schwafle und ne echt jute Zeit haben. Sowat ist schön. Macht echt Spaß.
Aber das eine ist Spaß, das andere ist ernst.
November 7th, 2018 at 07:41
@ eb (19):
Die beklagst die schlechte Kommunikation „zwischen der Wissenschaft und der Welt“. Die Klage hören wir ebenso bei der Kommunikation „zwischen der Politik und dem Bürger“. Von oben betrachtet haben wir Nichtdurchblicker ein Defizit, von uns aus gesehen haben diese Fachleute einen Dünkel. Es sind zwei verschiedene Spezies, die gar nicht kommunizieren wollen, geschweige denn können. Meine Generation prägte für diese Leute den „Fachidiot“. Genau besehen gibt es jedoch nur Fachidioten, weil jeder von uns ein (mehr oder minder großes) Spezialwissen hat, das vielen anderen abgeht. Die Klugen unter uns sind diejenigen, die ihr Wissen mit vielen anderen teilen können. Dazu gehören die Berufswissenschaftler nicht. Ihnen genügt die Kommunikation mit ihresgleichen. Du bist da kein Deut besser. Mit langelode willst/kannst du dich nur über Bierthemen austauschen (28). Deine Kommunikation mit flatter war kurz angebunden (21).
November 7th, 2018 at 11:13
Ich hätte auch gern einen ungeborenen Physiker in mir.
November 7th, 2018 at 11:18
Der tritt nur ständig wild um sich und ernährt sich von deinem Blut.
November 7th, 2018 at 11:21
Ich schrieb Physiker, nicht Finanzminister.
November 7th, 2018 at 12:51
Gekaufte Wissenschaft. Vorsich bei “belastbaren” Studien:
https://tinyurl.com/yaygttff
November 7th, 2018 at 12:52
OT: Da sich hier eine Menge IT-Experten tummeln, mal eine Frage: Was ist dran an der Behauptung, dass 2019 Youtube abgeschaltet wird? (Bitte nur gebührenfreie Auskünfte;-)
https://www.youtube.com/watch?v=3XsBRIxxwCY
November 7th, 2018 at 13:03
Das ist völliger Unsinn.
November 7th, 2018 at 13:09
Nichts.
November 7th, 2018 at 17:51
@WalB
Weißt du, eigentlich ist hier nur aus einem guten humorvollen Artikel, bei dem Wissenschaft eher zweifelhaft integriert wurde, ein Gespräch darüber entstanden, bei dem mehr daraus hätte werden können. Die Gründe, warum und warum nicht, würde ich mal unter die Sparte Missverständnisse bezüglich eines Themas einsortieren, welches ich sehr wichtig finde, aber andere eben nicht und mich flatter wahrscheinlich unter die Sorte Esoteriker eingeschätzt hat. Das ist in Ordnung. Der Langlode, kann da auch nix für, auch wenn sein Einwurf, meiner Ansicht nach vielleicht etwas zu bierselig war. So passiert das. Ich bin übrigens kein Berufswisschenschaftler. Ich bin Informatiker und Sterngucker und an Naturwissenschaft schwer interessiert und auch ständig damit konfrontiert und hab ein Faible für theoretische Physik. Das Wissenschaftskommunikation ein Problem ist, erwähnte ich auch, aber es gibt offensichtlich unterschiedliche Interpretationen darüber, was das sein könnte. Nicht mehr, und nicht weniger. Das ich nicht besser bin wie du, ist mir auch bewusst. Bist du deshalb jetzt besser wie ich, -oder flatter, oder langlode?