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Eine ganze Fußball-Liga fragt sich, was die Mutter von Dietmar Hopp beruflich gemacht hat. Diese mäßig rührende Anteilnahme am Familienleben des Lieblingsmilliardärs aller Ultras zeigt vor allem eines: Es gibt keinen rechtsfreien Raum, wenn es um die Privilegien egomanischer Kapitalisten geht.

Für alle anderen gelten die jeweiligen Sonderausgaben des Knigge. Nehmen wir einmal die herzliche Fanfeindschaft zwischen den Anhängern des KFC Uerdingen und des Wuppertaler SV: Erstere singen selbst bei Spielen gegen andere Gegner in einer anderen Liga von ihren Freunden “Wuppertaler Hurensöhne” – eine Schmeichelei von ohrwurmtauglichem Rhythmus, für die keiner der Angesprochenen Beleidigungsklage einreichen würde. Man würde den Uerdingern auch deshalb nicht auf die Fresse hauen. Wenn man ihnen auf die Fresse haut, dann weil sie Uerdinger sind.

Die kauf’ ich mir

Als Schiedsrichter noch einheitlich gekleidet waren, sang man zur Melodie von “When the Saints Go Marching In”: “Oh hängt sie auf, die Schwarze Sau”, aus “Wiener Blut” wurde “Bayernblut – wenn es spritzt, wenn es schwappt, dann ist es gut”. Niemand hat das als Aufruf zum Massaker aufgefasst. Für so einen Schwachsinn (“Mordaufruf”) musste sich erst ein stinkreicher Fuzzi einen Verein samt Söldnern kaufen. Beleidigt zu sein ist derweil sein Privatrecht. Alle anderen sind Pöbel, da gilt das natürlich nicht.

Spätestens nach der Einzelaktion® seines ‘Hausmeisters’, die gegnerischen Fans mit einer Schallkanone zu körperverletzen, dachte man eigentlich, es könnte ein wenig Bescheidenheit einkehren im Hause Hopp. Wer sich auch nur ansatzweise mit Fans und Trollen auskennt, weiß zudem, dass das ewige Mimimi längst der Hauptgrund dafür ist, dass sich Ultras aller Vereine besondere Mühe geben, wenn es um die Ehrung des deutschen Abramowitsch geht. Von daher gilt die eingangs ausgesprochene Empfehlung. Es sei denn, er möchte seine Mama unbedingt weiter im Gespräch halten.