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So, jetzt ist er Teenager, der Feynsinn. Experten für schlechten Geschmack, Trotz und Kleinkrieg wissen dieses Alter zu schätzen als eines, in dem man keinen Grund braucht, für gar nichts. Der Tag hat Struktur, wenn man nach ein paar Besserwisserduellen und einem halben Dutzend hormonbedingten Hassanfällen eine Brüllmucke auflegt, die die Alten schon bei Zimmerlautstärke auf die Palme brächte. Im Zweifelsfall auch Schlager. Man wundert sich immer, dass häufig beide Generationen diese Phase überleben und sich nachher sogar noch die Tageszeit sagen.

Für das Blog darf man sich wundern, dass es trotz “trostloser” Zustände und der schwelenden Ahnung, dass doch eigentlich alles gesagt ist, doch noch regelmäßig Dinge aufs Tapet kommen, über die sich philosophastern lässt. Alles nicht mehr so wie in der wilden Zeit, bevor sich die Meute auf dem vollüberwachten Facebook-Plüschsofa eingerichtet hat oder zum Wettrotzen bei Twitter einen Account aufgesetzt, den man auch im Drogenvollrausch noch bedienen kann. Rückenmark first!

Fuck you, Schnitter!

Meinem jüngsten Hylferuf folgten wie so oft einige Leserlein und haben mir Kost und Logis für einen weiteren Monat spendiert. Feynen Dank dafür. Das könnte mich über die Schwelle bringen, an der ich entscheiden müsste, wen ich beklauen gehe oder mit eingezogenem Alles gewisse Anträge stelle. Soll nicht passieren das; der Stolz, wissens’ scho. Mag sein, dass er falsch ist, aber was willst du machen?

Jahr zwei nach Uena ließ mich aufatmen. Wie hart das erste Trauerjahr war, bemerkst du erst nach dem zweiten. Es geht voran, was schön ist. Scheiße ist allerdings, wenn ein paar Tage vorher dein engster Freund die Grätsche macht. Ich habe heute Morgen Mathes beerdigt, den ihr vom einen oder anderen leicht prolligen und ironischen Kommentar hier kennt. Es reicht langsam mit der Sterberei. Ich wünsche mir ein paar Jahre Ruhe davor.

Danke auch fürs Lesen, fürs Kommentieren, den Fisch und den ganzen Rest. Es muss ja weitergehen.