Wenn etwas immer wieder passiert, wenn sich Ereignisse von einer bestimmten Art häufen und ausweiten, dann kann man – sofern sie unerwünscht sind – dagegen ankämpfen und die handelnden Personen verdammen. Das ist auch gemeinhin die menschliche Reaktion darauf. Da Menschen aber regelmäßig von einem völlig unzutreffenden Weltbild ausgehen, verschlimmern sie die Lage nur, indem sie aus gutem Willen das Falsche tun.
Nehmen wir mal Mittelalter und Neuzeit, in denen christliche Ideologien ihre ganze Gewalt entfalteten. Gegen Krankheit, Tod und Krieg wurde gebetet, und wo das nicht half, die Bösen verfolgt, gefoltert und auf möglichst gruselige Art ermordet. Das hatte durchaus seine Rationalität, denn das waren die Mittel, die reichlich zur Verfügung standen. Hätte die Christenheit dies erfasst, wäre ihr aufgefallen, dass darin das große Problem bestand: dass nämlich wirksame Mittel fehlten und man sich hätte auf die Suche nach solchen machen müssen.
Himmelreich
Heute ist es genau so. Während eine Maschinerie alles beherrscht, die zu bedienen ist, um aus ‘Geld’ mehr ‘Geld’ zu machen, betet die Religionsgemeinschaft ‘moderne Demokratie’ eine Menschheit an, deren Willen sie für den Urgrund allen Geschehens hält. Man – der Mensch – müsste ja nur das Richtige tun, dann würde alles gut. ‘Mensch’ kann man derweil beliebig zerlegen oder anhäufen – Staat, ‘Politik’, ‘Volk’ sind Einheiten, mit deren ‘richtigem’ Tun das Heil verbunden wird. Das ist freilich genau so behämmert wie beten.
So wie bereits im Mittelalter reichlich Erkenntnisse vorlagen, die das Treiben der großen Mehrheit so tragikomisch erscheinen ließen wie es eben war, ist es auch heute wieder: Wer Kapitalismus analysiert hat, wird im wirrsten Traum nicht auf die Idee kommen, der ließe sich von irgendwelchen ‘Willen’ beeinflussen. Das alles aber wäre noch Diskurs. Was wir haben, immer wieder, ist aber eine Konkurrenz um Aufmerksamkeit, in der sich ein Element wiederum als dominant zu erweisen scheint: Eifer.
Keine Atempause
Charaktere und Ideologien, die von Eifer befeuert werden, setzen sich immer wieder durch. Das gilt für pathologische Narzissten wie Trump ebenso wie für fanatische Ideologen unter gehätschelten Mittelschichtskindern, die in ihren Splittergruppen die reine Lehre destillieren. Den Eifer zeichnet aus, dass er entgrenzt. Er kennt kein Ende, keine Abweichung und kein Innehalten. Der Strahl, auf dem er sich bewegt, wird notfalls täglich mehrfach neu ausgerichtet, so lange es noch irgend etwas gibt, das sich noch nicht der eigenen Weltsicht gebeugt hat. Erweist sich der Eifer von gestern als Irrtum, gibt es nur eine Erklärung: Er war noch nicht eifrig genug.
Das hat seine Rationalität, vor allem in Auseinandersetzungen, in denen Affekt und Effekt zählen. Mithin in allem, das sich an den Gesetzen der PR orientiert. Dies wiederum sind – wie unschön!- politische Kommunikation und solche im Internet. Die PR-Profis der ‘parlamentarischen (Medien-) Demokratie’ bedienen das, indem sie in Endlosschleife wiederholen. Hier hat sich der Eifer quasi automatisiert. Technik und Strategie (der Wiederholung) treten an die Stelle des aufgeregten Stakkatos.
Gegen das Böse
In echten Massenmedien – in denen die Massen also aktiv kommunizieren – wie etwa Twitter – ist ständige Aufregung hingegen das Mittel der Wahl. Da auch dieses Medium körperlos ist, gibt es hier keine wirksamen Widerstände gegen losgelassenen Eifer. Im Gegenteil sind gerade aufgeregte Unmutsäußerungen als vermeintlicher Widerstand gegen den Eifer der Anderen nur Anlass zu weiterer Eskalation. Hier gewinnt der Eifer immer, zumal dessen schlimmste Formen unverzüglich der Zweitverwertung durch Medienprofis zugeführt werden.
Auch diese Struktur ist völlig unabhängig von gutem oder bösen Willen, sie folgt einer schlichten Rationalität. Wenn man also irgend etwas anderes erreichen möchte als Eifer, der bestehende Ideologien, Stimmungen und Strömungen beinahe endlos verstärkt, muss man sich der Rationalität des Eifers annehmen. Vielleicht ist es gar nicht möglich, ihn zu überwinden oder einzudämmen. Es ist aber ganz sicher unmöglich, ihm mit Moral beizukommen.
September 12th, 2018 at 16:22
Hätte die Christenheit dies erfasst, wäre ihr aufgefallen, dass darin das große Problem bestand: dass nämlich wirksame Mittel fehlten und man sich hätte auf die Suche nach solchen machen müssen.[...] Heute ist es genau so.
Sehe ich etwas anders. Der Kapitalismus ist die Anwendung tatsächlich wirksamer und rationaler Mittel – nur eben zu einem völlig irrationalen (Selbst-) Zweck. Während es sich bei Magie und Religion oft eben genau umgekehrt verhält – Krankheit, Tod und Krieg zu bekämpfen sind durchaus vernünftige Ziele, während das Mittel Beten oder ein flotter Tanz für den dringend benötigten Regen aber nicht wirklich taugt. Rationale Mittel für einen rationalen Zweck einzusetzen – darauf müsste mal einer kommen!
September 12th, 2018 at 16:50
“Wirksame Mittel” bezieht sich auf das Problem “Krankheit, Krieg und Tod”.
Auf welches Problem ist der Kapitalismus ein Mittel? Da ist keine gemeinsame Ebene, sonst hätte jemand den K. in all seiner Komplexität bewusst einsetzen müssen (als “Mittel”). Das ist aber ja nicht der Fall. Der Kapitalismus, sein Fortbestehen, ist definitiv Zweck, dem wiederum seine Anforderungen dienen, denen wiederum die Menschen dienen. Das Fortbestehen des K. vollzieht sich im Fortbestehen seiner Einheiten (“Unternehemen”), dem wiederum die Rahmendeingungen (Gesetze, Handelswege) angepasst werden, d.h. man muss den K. nicht befürworten, sichert aber sein Fortbestehen, indem man in ihm handelt (um Profite zu ermöglichen und Verluste zu vermeiden).
Wie Mittel, die diesem Zweck (Profit; Zwang zum Profit) dienen, “rational” sein können, erschließt sich mir spätestens dann nicht, wenn die Kollateralschäden bereits als gattungsgefährdend erkannt werden. Sowieso widerspricht das allen politischen Zielen, die jenseits des Systemerhalts (und z.T. sogar diesseits) formuliert werden.
Mir geht es aber gar nicht um Kapitalismuskritik, sondern eben um Rationalität im Handeln, was zunächst bedeutet, dass man Handlungen auf Zwecke richtet, die wenigstens theoretisch erreichbar sind. Damit sind wir wieder bei der Analyse. Wenn ich nicht sehe, was ich nicht sehen will, wird Handeln zum Ritual.
September 12th, 2018 at 17:29
Lass uns trotzdem erstmal beim Beispiel Kapitalismus bleiben. Ein Befürworter würde wahrscheinlich schon behaupten, er sei das Mittel der Wahl, um das Problem der Reproduktion verschiedener Populationen, am Ende der Gattung, zu lösen. Dieser Zweck – Reproduktion – ist ja nicht nur theoretisch, sondern, wie wir wissen, auch praktisch durchaus erreichbar. Dass hier gleich eine ganze fatale Reihe von Zweck-Mittel-Verkehrungen vorliegt, erschließt sich diesem Befürworter aber nicht, und damit eben auch nicht, dass das dadurch zum (Selbst-) Zweck werdende Mittel den gedachten Zweck nicht nur korrumpiert, sondern am Ende eben massiv gefährdet. Hat man das erkannt, kann und wird man es natürlich auch nicht mehr für rational halten. Und natürlich bedarf es dazu der Analyse, wie es ihrer allerdings auch hier bedurft hätte:
Das hatte durchaus seine Rationalität, denn das waren die Mittel, die reichlich zur Verfügung standen.
Denn hier noch von Rationalität zu sprechen, erschließt sich mir dann auch nicht.
September 12th, 2018 at 17:49
Das Thema “Rationalität” hat keine Schnittmenge mit dem Kapitalismus, weil die kapitalistischen Mittel nicht von den Menschen für irgendeinen rationalen Zweck geschaffen wurden.
Es bringt auch nix, den Kapitalismus als “irrational” zu kritisieren. Der Kapitalismus ist zwar von Menschen gemacht, aber ungeplant, d.h. ohne ihren Willen. In diesem Sinn ist Kapitalismus für uns eine Umweltbedingung wie unser Klima. Wer im Kapitalismus und vom Kapitalismus “rationales Verhalten” fordert, kann ebenso gut vom Klima “rationales Wetter” fordern.
Siehe das Beispiel Finanzkrise.
September 12th, 2018 at 18:56
@Peinhart(3): Es geht ja nicht um Rationalisierung, also um das, was sich wer vormacht, um sich etwas schön zu reden. Es geht darum, ein Problem zu sehen und ein Mittel zu dessen Lösung einzusetzen – zunächst unabhängig davon, ob es taugt. Der Mittelalter-Mensch sieht: Pest und Verderben. Jemand muss also Gott erzürnt haben, daher muss er bestraft werden, um Gott zu besänftigen. Mittel: Folter und Hinrichtung. Hier sind Zweck und Mittel klar.
Es wendet aber niemand “Kapitalismus” an, um zu “reproduzieren”. Es kauft jemand etwas, um es teurer zu verkaufen. Mittel: Ware. Zweck: Profit, nicht Kapitalismus.
Ich hatte #1 aber auch falsch gelesen; nämlich, als sei Kapitalismus das Mittel, da steht aber “Anwendung von Mitteln”, womit du weitestgehend recht hast. Ich sollte manchmal langsamer lesen.
September 12th, 2018 at 19:30
Natürlich steht kein Einzelner vor der Wahl, Kapitalismus ‘anzuwenden’ oder auch nicht. Auf der gesellschaftlichen Ebene wird diese Frage aber durchaus gestellt.
Worauf in #1 eigentlich auch erstmal nur hinaus wollte, ist dieses Phänomen der ‘Binnenrationalität’. Natürlich ist es im Kapitalismus ‘rational’, billig einzukaufen und teuer zu verkaufen. Zu diesem ‘Binnenzweck’ wurden auch eine ganze Reihe höchst wirksamer und insofern ‘rationaler’ Mittel ersonnen. Und das unterscheidet ihn mE erstmal von Magie und Religion.
Eine Analyse des ‘Ganzen’ bringt dann allerdings heraus, dass der Zweck jeden Wirtschaftens – eben Reproduktion – durch dieses spezielle Ensemble von Regeln und Institutionen, das wir Kapitalismus nennen, gerade nicht gewährleistet, sondern letztlich massiv gefährdet wird. Und dann stellt sich eben doch die Frage nach seiner Rationalität als Mittel – wie gesagt nicht für den Einzelnen, aber für die Gesellschaft. Wobei das natürlich auch wieder nicht ganz ohne Folgen für das rationale Handeln des Einzelnen bleibt…
September 12th, 2018 at 20:16
Und da beharre ich wiederum auf die Rationalität in der Mythologie und ihren praktischen Methoden, vor allem wo sie besonders brutal sind. Tat, Schuld und Strafe bilden im Mittelalter eine Einheit, wodurch der Bestrafte automatisch schuldig ist, sonst hätte Gott ihn ja nicht in diese Lage gebracht oder ihn wenigstens gerettet. So ist ja auch die Seuche eine Strafe. Passt alles, wenn man nicht so genau hinguckt.
Interessant – ggf. mache ich dazu auch noch mal was – ist die Vermittlung der je aktuellen ‘Rationalität’ durch Autorität und Sozialisation. Da kannst du nämlich jeden Quatsch als ‘vernünftig’, ‘gottgewollt’, ‘alternativlos’ oder was sonst gerade die Religion bestimmt darstellen. Erst die Prüfung auf Konsistenz gibt einen Hinweis darauf, ob man sich das vormacht oder es ‘wirklich’ ‘ist’.
Jetzt noch einen schlimmer: Der Glaube an prüfbare Rationalität verleitet selbst wieder zur Mythologie, weil sie so unwirksam ist. Man ist auf wohl strukturierte Rationalität angewiesen, um aus Beobachtungen zu den richtigen Schlüssen zu gelangen. Wenn aber das Objekt der Beobachtung durchtränkt ist von Irrationalität, schließt das aus, darauf erfolgreich mit (allein) rationalen Mitteln einzuwirken. Das ist das Problem.
September 12th, 2018 at 21:24
Darüber liegen mir keine belastbaren Hinweise vor.
Mit anderen Worten, es ist mir mal wieder ein bisschen zu hoch, alles.
Wer sagt denn, daß der Eifer etwas mit Problemlösung zu tun hat (außer daß der Eiferer es vielleicht vorgibt, um sich Bedeutung und Gehör zu verschaffen).
Geht es nicht vielmehr um eine Vielzahl sich gegenseitig verstärkender persönlicher Anliegen, Geltungsdrang, Kompensation von psychowasweißich, auch versteckte anderweitige Interessen, etc.?
PS: interessantes Bild, wenn auch nicht schön, was ist das?
September 12th, 2018 at 21:46
Der Eifer löst keine Probleme, er transportiert Moral(en) und Unterwürfigkeit. Je unterwürfiger sich wer dabei gibt, desto eifriger darf er andere im Namen seiner Moral unterwerfen.
axo, edith: Das ist ein Eiferer. Gemalt, gesprayt, von einem jungen untalentierten Künstler (Bildausschnitt).
September 13th, 2018 at 01:19
Eifrige Charaktere lassen sich zumindest bequemer anführen bzw. führen bequemlicher an, stelle ich immer wieder fest. Allen anderen Charakteren muss dann nur noch klar gemacht werden, dass sie sich mit deren (gesunden?) Ehrgeiz erst gar nicht zu messen brauchen.
Ein in sich träges System braucht daher den Eifer, wie der Fisch das Wasser.
September 13th, 2018 at 09:41
OT für Interessierte zwischendurch (tschuldigung): Tatort! Spon sendet life aus dem Hambacher Forst. Größtes Polizeiaufgebot in der Geschichte NRWs.
http://www.spiegel.de/video/livestream-raeumungen-im-hambacher-forst-video-99020690.html
September 13th, 2018 at 10:36
Ich war heute aus ganz anderem Grund auf SPON:
Sobald meine Lachtränen versiegt sind, kann ich mir wieder was anderes durchlesen. Aber das könnte noch etwas dauern.
September 13th, 2018 at 14:59
@2
“Auf welches Problem ist der Kapitalismus ein Mittel?” Gegen Armut für 95%? Im K. “nur noch”, weltweit gesehen, 80%(?).
Natürlich hast Du am Ende Recht: Kapitalismus und Bewusstsein – da geht ‘was nich zusammen. Trotzdem kann man nicht den Blickwinkel von Vielen einfach ausblenden.
September 13th, 2018 at 15:32
@9
An Edith: Ich vermute ‘mal, dass der junge
untalentierte Künstler bekannt ist. Ich find’s so, dass ich es mir an die Wand hängen würde – selbst wenn es von einem gewissen Herrn E. aus E. wäre. ;-)Ernst gemeint: Bild und Titel passen zusammen, gefallen tuts & einen Wandplatz gäbe es auch …
September 13th, 2018 at 15:37
Sollte das Original noch existieren (muss ich mal im Keller gucken), schicke ich dir ein Foto vom ganzen Dings zu, dann kannste dir üerlegen, ob du’s wirklich haben willst.
September 13th, 2018 at 16:24
Gerhard Schick will am Jahresende sein BT-Mandat abgeben, um für finanzwende.de mehr Zeit zu haben.
Den Kapitalismus besser regulieren – Jetzt aber wirklich!
Ich glaube langsam, die Revolution kommt per newsletter. :-)
p.s.: Norbert Blüm hat das böse ‘Finanzkapital’ entdeckt. Na, dann wünsche ich aber viel Spaß für die Leutz.
Oh Gott, ist das alles grässlich. Ich will mich nur noch #Hinlegen.
September 13th, 2018 at 19:20
@altauto #11 – Sehr geil auch die Begründung: Die heutige Aktion wurde vom Landesministerium für Heimat, Bau, Kommunales und Gleichstellung angeordnet und damit begründet, dass Gefahr im Verzug für Leib und Leben der Baumhausbewohner sei.
Die nisten da ja auch erst seit 6 Jahren.
@Rainer – Lass mir noch ein Plätzchen frei…
September 13th, 2018 at 19:34
Ich bring Decken und was zu saufen mit.
September 13th, 2018 at 21:13
@18
Unn was iss mit Kippen?
@15
Jau, mach hin!
September 13th, 2018 at 21:40
Ich hätte da auch was: Bild
Schon gewusst? Uploadfilter sind das geeignete Mittel gegen Rechte, meint diese Frau der Grünen hier: Bild
Es gab den Spruch: Wenn Du nix kannst und dazu noch scheiße aussiehst, dann wirst Du es schwer im Leben haben.
Doch dann schenkte uns Gott das Mandat des Berufspolitikers.
September 13th, 2018 at 22:25
@Vogel: Ich hatte schon hingemacht …
September 14th, 2018 at 10:26
@9,14
Diese zornigen Kontraste! Der energische Auftrag in überraschenden Farbkombinationen!
Die totale Beherrschung des Mediums!
Ich hätte es mir denken können, ja, müssen!
September 18th, 2018 at 10:19
Nochmal kurz zum Hambacher Forst: Von Freitag bis Sonntag fanden übrigens die »Deutschen Waldtage« unter dem Motto »Wald bewegt« statt. Aus Klöckners Ministerium hieß es blumig, es solle ein »Dialog« gestartet werden, »bei dem es um gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme geht«. Das alles im Sinne von Flora und Fauna – schließlich sei der Wald die »größte Erlebnisarena Deutschlands«.
Um auch den jungen Leuten etwas zu bieten, wurde ein Fotowettbewerb auf dem Onlineportal Instagram zum Thema »Waldbilder« ins Leben gerufen. Und der Hauptgewinn? Eine Übernachtung in einem Baumhaus – kein Scherz! Während im Hambacher Forst Waldbesetzer geräumt und ihre seit Jahren als Zeichen des Umweltschutzes bestehenden Baumhäuser abgerissen werden, läuft eine PR-Kampagne, bei der am Ende eine 14jährige Schülerin aus Koblenz ein Wochenende in einem Baumhaus gewinnt. Der Wahnsinn bundesdeutscher Politik, ein »Erlebnis«! (jW)
September 18th, 2018 at 11:18
OT: Nicht ganz neu im Programm, jetzt aber mit gaaanz vielen Unterschriften prominenter “Forscherinnen und Forschern”: Schluss mit WachstumWachstumWachstum
Für mehr Lebensqualität und eine gesunde Umwelt: In einem offenen Brief fordern bekannte Forscherinnen und Forscher von der EU, ihre Fokussierung auf Wachstum zu beenden.
Wie dämlich ist das denn? Oder sind das am Ende Dadaisten?
September 18th, 2018 at 11:25
Hömma, das sind Nachhatigkeitsforscher**innene*xexe® und Wachstumskritiker*innene®, und zwar renommierte®, da kennst du nix von. Ich als Demokratisierungsexpertenen*in …
Immerhin haben sie durch die Sternchen gekennzeichnet, dass das so ein Bällchenbadtext ist. Kann man lesen, muss man aber nicht.
September 18th, 2018 at 11:31
Kapitalismus ohne Akkumulation ist halt wie Erdbeerkuchen ohne Erdbeeren. Aber das muss denen ja niemand sagen. :-)
Und so forschten sie glücklich bis an ihr Ende…
@flatter: Buchtipp, falls Du das noch nicht kennst: OMGUS. Ermittlungen gegen I. G. Farbenindustrie AG
Schon im Vorwort geht’s um Kartelle in allen Bereichen und die Liste der damals vernetzten Unternehmen im Anhang ist einfach monströs.
Aber heute gibt’s sowas bestimmt nicht mehr.
September 18th, 2018 at 11:51
Immerhin gehen sie anscheinend nicht mehr ganz so platt davon aus, dass das in den heutigen politökonomischen Strukturen zu machen wäre:
4. Ein Ministerium für wirtschaftliche Transformation in jedem Mitgliedstaat einzurichten. Eine neue Wirtschaft, die sich direkt auf das menschliche und ökologische Wohlergehen konzentriert, könnte eine viel bessere Zukunft bieten als eine, die strukturell vom Wirtschaftswachstum abhängt.
Eine ‘strukturelle Abhängigkeit’ ist schließlich etwas anderes als nur das ‘politische Ziel’ der BIP-Steigerung – das ja auch tatsächlich das frühere Primärziel Vollbeschäftigung abgelöst hat, dessen Kritik aber weitgehend wirkungslos bleiben muss, solange die strukturelle Abhängigkeit fortbesteht.
Insofern ist dieses Memorandum nicht ganz so blauäugig wie zB #Aufstehen…
September 18th, 2018 at 11:55
Ministerium finde ich gut!
September 18th, 2018 at 12:03
Du siehst dich wohl schon als Ministerialdirigent… :p
September 18th, 2018 at 12:30
Du warst doch immer derjenige mit der Machtoption. ;-p
September 18th, 2018 at 12:42
So eine Unverblümtheit!