Es gibt so viele Jobs, die die Welt nicht braucht, die sie schlechter machen, viel schlechter, die nur dazu da sind, Menschen zu quälen, zu töten oder auch einfach nur zu nerven. Ich weiß nicht, was man für ein Charakter sein muss, um sich fürs Töten bezahlen zu lassen. Eine Ahnung habe ich betreffs deutscher Soldaten, dass sie wirklich so dämlich sind zu glauben, sie hätten da einen tollen Job, der mit Technik zu tun hat, Kameradschaft vielleicht, sicher jedenfalls.

“Sicher”! Ja sicher, dass sie inzwischen dauernd geschickt werden, um Handelswege frei zu schießen, damit mögen sie nicht gerechnet haben. Hat ihnen ja auch keiner gesagt, das sollte doch mehr Abenteuer sein und “familienfreundlich”. Naja, und dann gibt es sicher auch die rechten Kameraden, die das alles wirklich geil finden, bis sie selbst ihre Gedärme im Dreck sortieren dürfen. Aber ich will auf etwas anderes hinaus.

Dieses Prinzip, sich zur Arbeit zu melden, zu jeder – wer zum Beispiel meldet sich für einen Einsatz bei Frontex? Wer lässt sich Food Fonds einfallen oder wer verlauft seinen Bekannten und Familienmitgliedern einen Müllmix aus Versicherungen und Finanzprodukten? Was ist das für eine Mentalität, mit der man glaubt, sich ein Leben verdienen zu müssen auf Kosten anderer?

Wird gemacht, Chef

Was sind das zum Beispiel für Leute, die Spambots betreiben oder Malware kodieren, mit der milliardenfach Dreck in Mailboxen und Kommentarspalten gespült wird? Wie muss man drauf sein, um die Axt an den Baum zu legen, auf dem alle sitzen? Was denkt man über sich, wenn man solche Taten vollbracht hat? Gar nicht erst losdenken, wird das Prinzip sein, sonst müsste man sich am Ende noch selbst auskotzen.

Warum haben Menschen nicht die Eier, nein zu sagen? Ich stelle mir eine Situation vor, in der eine Entscheidung fällt. Die darüber entscheidet, ob man sich und andere für den Rest seines Lebens belügt oder ob man noch ohne Abscheu in den Spiegel schauen kann. Nehmen wir einen Objektdesigner, der eine Anstellung bei irgend einem Hersteller bekommen hat. Der designt also etwas oder arbeitet gemeinsam mit anderem an einem neuen Produkt, und dann kommt der Vorgesetzte und sagt ihm: “Schön und gut, dolles Ding, aber jetzt kommt die Endphase. Wir brauchen Sollbruchstellen. Finden Sie Sollbruchstellen! Das Ding soll keinesfalls länger als drei Jahre halten.”.

Dann geht also das Team von Leuten, die alle etwas können, die kreativ sind, gebildet und fleißig, hin und sorgt dafür, das aus einer guten Idee ein Stück Müll wird. Ein Scheißteil, das alle seine Käufer und Käuferinnen ärgern wird, das Ressourcen verschleudert, das man ruckzuck wegwirft. Ein Ding, für dessen Teile Leute für einen Hungerlohn geschuftet haben, für das vielleicht Kinder durch staubige Minen gekrochen sind. Und dann geht man also hin und denkt sich eine Sollbruchstelle aus, im Namen des Profits.

Keiner von denen, die das wissen müssen, steht auf. Keiner sagt: “Das mache ich nicht!”. Alle schweigen und gehen an die Arbeit. Für ihren Lohn. Um ihn sich zu verdienen.