Mir fiel eben in der DSGVO der Satz auf:
“Die Verarbeitung personenbezogener Daten, aus denen die rassische und ethnische Herkunft [...] hervorgehen, [...] ist untersagt.”
Das ist aber keine Wiedereinführung des Rassebegriffs, sondern eine Praxis, die sich auf das Grundgesetz (Artikel 3) berufen kann. Wundern kann es eigentlich niemanden, dass die Nazis, die die Bundesrepublik Deutschland gegründet haben und ihre ‘unvorbelasteten’ Kollegen nicht vom Rassebegriff lassen konnten – warum auch ausgerechnet die? Dass das aber bis heute nicht einmal ansatzweise korrigiert ist, sondern stumpf fortgesetzt wird, ist doch ein feiner Erfolg des Konglomerats aus Faschisten und Idioten. Ich hätte gern mal ein paar Rassen aufgezählt – wäre das nicht etwas für eine Anfrage bei der Bundesregierung?
Muss man nicht wissen
Update: Die UNESCO hat 1995 festgestellt: “Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, den Begriff ‘Rasse’ weiter zu verwenden” und selbst die Bundeszentrale für politische Bildung formuliert prominent: “Zwar ist wissenschaftlich längst widerlegt, dass es so etwas wie Menschen”rassen” gibt, aber trotzdem halten viele weiterhin daran fest.“. Tzia, nun ist das so eine Sache mit der Wissenschaft und dem (juristischen) Gesetz. Zwar hat der Bundestag einen Wissenschaftlichen Dienst, aber der ist offenbar eher dazu da, eklatante Fehlentscheidungen posthum zu kommentieren (siehe Syrien, Nowitschok u.ä.) oder Kopiervorlagen für Plagiatoren zu erstellen (Guttenberg).
Jedenfalls bewahrt sich ausgerechnet der Gesetzgeber in der Rassenfrage eine rührende Naivität. Ist ja nur Rechtsgrundlage, komm, da muss man nicht so genau sein. Beinahe ärgerlich, dass in einem Fall, in dem man sich wie so oft fragen muss, ob die Herrschaften so blöd sind oder mit voller Absicht operieren, die Sachlage einmal eindeutig ist: Von dieser Dummheit profitiert niemand, es nützt niemandem, es ist einfach die Schlamperei, die mit der Arroganz der herrschenden Ideologie einher geht. Dass die rassistisch ist, will hier nicht einmal bösartig erscheinen. Sie birgt aber Möglichkeiten, von denen rechte Hetzer wie Sarrazin und Höcke nur zu gern Gebrauch machen. Sie können sich dabei jederzeit auf geltendes Recht berufen.
August 24th, 2018 at 17:51
Hahaha,
wenn du mal den Orginal- Freisler suchst, guck ins Strafgesetzbuch.
Ich durfte mich letzte Woche vom Bildungsfernsehen aufklären lassen das der Schwarzafrikaner keine Gene vom Neandertaler trägt, weil der eben nie auf Safari war.
So betrachtet könnte man also vermutlich schon von einer anderen Rasse sprechen.
Aber hat das irgendeinen Nutzen?
Nö.
August 24th, 2018 at 18:06
“Könnte man”, wenn man Rassist wäre und unbedingt von Rassen sprechen will. Das ist ja nicht nur schon eh Quatsch; vor 30.000 Jahren ausgestorben, wäre nach rund 1200 Generationen also noch ein 1/ 2^1200 ster Teil des letzten Neandertalers in irgendwelchen Genen vertreten. Das ist grob gerundet ne Eins mit 360 Nullen, wenn ich das kurz überschlage. Jedenfalls eine Dimension, in der noch von “Rasse” zu sprechen blöder ist als alle bisher gängigen ‘Theorien’ dazu.
August 24th, 2018 at 19:04
Tatsächlich sind es wohl eher 5% Neandertaler-Gene die “der Europäer” so mit sich herumträgt.
In der Praxis verdünnt sich das nicht ganz auf die Weise wie von Dir “berechnet” ;-)
Um die große genetische Überschneidungen mit z.B. Schweinen aufrecht zu erhalten mussten ja auch nicht immer mal wieder Schweine (oder Menschen, je nach Blickrichtung) eingekreuzt werden, die gemeinsamen Voefahren liegen ja nun noch was länger zurück….
August 24th, 2018 at 19:09
Ich denke das wir uns einig sind, dass sämtliche Rasse- Theorien im Bezug auf Menschen nur zur Abwertung/ Ausgrenzung dienen und keinerlei wissenschaftliche Grundlage besitzen.
Deine Berechnung jedoch ist vielleicht für die Homöopathie anwendbar, für die Genetik taugt sie nicht.
Gene “verwässern” ja nicht gleichmäßig, da gibt es eben welche die sich durchsetzten und andere die gerade nicht so gebraucht werden.
Angeblich liegt der Anteil an Neandertaler- Erbgut hier in Europa bei 1- 4 %, je nach Parteibuch. ;-)
August 24th, 2018 at 21:16
Diese angeblichen 1-5% sind Zahlenmystik. Ich habe diese Statistik aufgemacht, weil man sich klar machen muss, dass seitden sehr viel mehr umhergefickt wurde, was den globalen Genpool so durchgerockt hat, dass das keine Rolle mehr spielt. Selbst wenn man an den Neandertaler-Stuss glaubt, wären diese Gene enstprechend exportiert worden, während sie sich hier – doch! exponentiell verdünnt haben, es sei denn, man glaubte irgendwelchen Rassisten, die diese sämtlich für grundsätzlich dominant hielten – ausgerechnet Gene einer Art, die nach ähnlichen Quellen offenbar weitgehend inkompatibel mit dem Homo Sapiens war, wobei es obendrein kaum derartige Chimären gegeben haben soll. Das ist völlig inkonsistent. Man kann anderseits aber auch sagen, wir haben ja 98% Schweinegene.
Also, zusammengefasst: Nach 30.000 Jahren ist es undenkbar, dass das noch irgendeine Rolle spielt.
p.s.: Argumente von der Art “habe ich irgendwo gehört” können mich ungemein nerven.
August 25th, 2018 at 23:02
Eine Tante von Spon hat recherchiert, dass “wir Deutschen” “den Rechtstsaat erfunden” haben. Schlaaand!
Soll ich auch noch den Unterspon (“bento”) zitieren? Brechreiz, mein treuer Begleiter!
August 26th, 2018 at 10:22
Und am 24.03.1933 haben “wir Deutschen” dann auch seine Abschaffung “erfunden”.
Aktuell läuft es etwas behäbiger, aber das Ergebnis wird das Gleiche sein.
August 26th, 2018 at 11:24
Vom Rechtstext zur Rechtspraxis: Dienstjahr für Flüchtlinge?
„Dienstjahr für Flüchtlinge“ klingt verlockend für Leute, die kostenlose Arbeitskraft vor allem im Dienstleistungsbereich ausbeuten wollen.
„Dienstjahr für Flüchtlinge“ bietet den Flüchtlingen ein Sklavendasein auf Zeit und für die Nutzer ihrer Arbeitskraft ein Sklavenhalterdasein auf Dauer – denn Flüchtlingsnachschub ist garantiert.
Das „Dienstjahr für Flüchtlinge“ zeigt auch den sozialen Ort, an dem die Flüchtlinge „integriert“ werden sollen: als recht- und geistlose „Hände“, die vergreisten Deutschen die verkackten Hintern abwischen sollen.
August 26th, 2018 at 11:30
@BerndH: Mal wieder keine Ahng – abgeschafft hat ihn die Hitler-Goebbels-Bande aus Österreich!
August 26th, 2018 at 11:31
@Wal: Ich wäre auch dafür, dass hier bleiben darf, wer sich zu 10 Jahren verpflichtet.
August 26th, 2018 at 11:33
@flatter: Sind zehn Jahre Sklave besser als ein Jahr Sklave?
Scheißironie!
August 26th, 2018 at 12:11
In Kern des Gedankens liegt das Gesetz des flatterschen Paradoxons: In einer Parlamentarischen Demokratie® erhält ein Exemplar der eigentumslosen Klasse sein Recht, indem es darauf verzichtet.
August 26th, 2018 at 12:56
Viel schlimmer! Die Exemplare der eigentumslosen Klassen, die hier schon länger leben, werden daran gewöhnt, dass unterhalb von ihnen eine Klasse künstlich geschaffen wurde, die weder Eigentum noch Rechte haben.
Unterhalb der Tariflöhner leben die Prekären. Unterhalb der Prekären leben die Hartzer. Unterhalb der Hartzer leben die sanktionierten Hartzer und darunter werden die Zeitsklaven angesiedelt.
August 26th, 2018 at 13:05
Das widerspricht dem Gesetz nicht, im Gegenteil: Wenn nur auf einer Ebene die Eigentumslosen den Vertrag kündigen, funktioniert das alles nicht mehr.
August 27th, 2018 at 20:25
Auch auf einer anderen Ebene wird wieder geweimart: Sawsan Chebli, Quotendingsbums und geistige Elite, twitterte “privat” ™, gegen Extremismus helfe nur mehr Extremismus. Kann ja nix passieren, kann es nicht.
August 27th, 2018 at 21:58
Der Link funzt net (der von Ixquick ist derselbe. Twitter must be web drölfelf).
August 27th, 2018 at 22:17
Ach, wie schade. Der Tweet ist zwischenzeitlich verschwunden. Die Dame scheint hier mitzulesen. Hallo, Frau Chebli!
Niemand hat die Absicht, im Internet was zu vergessen.
Nachtrag: Ah, die Gute hat es selbst gemerkt – nach zahlreichen Antworten und medialer Aufmerksamkeit. SPD halt.
August 27th, 2018 at 22:56
Nun, meine Twitterallergie sollte bekannt sein. Da steht zunächst “radikal”, nicht “extremistisch”. Ich habe mich ja längst aus diesem Pool pseudopolitischer Kommunikation verabschiedet (was nicht Twitter meint), aber wenn man denn da mitschwimmt, muss man die Nomenklatur schon kennen. Was also bleibt, ist nicht Reflex gegen Reflex, sondern lesen:
SPD. “Radikal”. Das ist so wie die Dame es meint, zunächst einmal wie immer unfreiwillig komisch, dann aber wieder passend: Radikal die Interessen der Arbeiter mit denen des Kapitals vereinen, also die des Letzeren vertreten. Die Conclusio überlasse ich elaborierten Kabarettexperten oder den letzten fähigen Politologen.
August 27th, 2018 at 23:21
Radikalkapitalismus von ver’dis Gnaden? Passt.