Es gäbe eine ganze Reihe von Anlässen, über Rassismus zu reden, aber damit sind wir schon bei einem der größten Probleme nicht nur dieses Themas: Es ist zu grundsätzlich, um es an einen Anlass zu knüpfen, zumal solche nur Trollen und ihrer Aufmerksamkeitsökonomie dienen. Ich bin gar nicht dagegen, auf Anlässe Bezug zu nehmen, sofern deutlich wird, dass der Bezug so oberflächlich ist wie das Ereignis untauglich, ein grundsätzliches Problem zu repräsentieren. Es ist dann eben ein Symptom, nicht mehr und nicht weniger.
Grundsätzlich also: Rassismus trägt Züge quasi unvermeidlicher Reaktionen. Es muss hier genau hingeschaut werden, wo es noch menschelt und wo schädliche Diskriminierung beginnt. Wenn unter elf Menschen zehn dieselbe Hautfarbe haben, fällt einer auf. Das festzustellen, ist noch kein Rassismus. Auch zu fragen, wo einer herkommt, ist es nicht. Festzustellen, dass jemand irgendwie anders ist, gehört zum Umgang. Ihn deshalb zu bewerten, ist Diskriminierung.
Wer bist'n du, ey?
Es ist auch egal, ob ein Verhalten rassistisch ist oder sonstwie diskriminierend. Es sind die Techniken, die das Ausgrenzen und Abwerten besorgen. Ja, und es gibt durchaus Denkmuster, die einen verkrusteten Rassismus beinhalten. Diese aufzubrechen ist ein dickes Brett. Im Einzelfall mag es helfen, freundlich darauf aufmerksam zu machen. In anderen hat man es mit Arschlöchern zu tun, die gar nicht wissen wollen, dass sie welche sind.
Ich habe jüngst vor einer Kneipe gesessen; es hatten sich vier Schwarze hinzugesellt sowie ein Weißer mit leichtem französischem Akzent. Mir fiel auf, dass sie alle Deutsch miteinander sprachen, fließend, man konnte aber hören, dass sie keine Natives sind (das kann man btw schon deshalb meist, weil kaum ein Migrant einen regionalen deutschen Akzent hat).
Die Jungs haben keine Ahnung, wie man sich in Deutschland benimmt. Sie hatten Pizza und boten mir an, mich daran zu bedienen. Ist es jetzt Rassismus, wenn ich das so sage? Wäre mir extrem egal. Es gibt eben Unterschiede. Ist es Rassismus, wenn viele meiner Bekannten Sachsen spontan unsympathisch finden? Tendenziell eher, würde ich denken, es kommt halt darauf an, was man daraus macht.
Die stinken doch
Es braucht Raum für Gespräch, für Missverständnisse, Fehler und Korrekturen. Es braucht vor allem Begegnung und bei der Begegnung entspannte Kommunikation. Das gilt ja nicht nur für kulturübergreifendes Kennenlernen, sondern für solches generell. Da braucht niemand einen inquisitorischen Verhaltenskodex, da sollte man locker bleiben.
Auf der ganz anderen Seite kommt es gar nicht zu Begegnung, was in einen Teufelskreis mündet: Weil man das Fremde nicht kennt, versteigt man sich in wüste Projektionen ("Die sind so") und weil man nur diese Projektionen kennt – die in Deutschland quasi automatisch mit Abwertung einhergehen - hält man sich fern. Daher bin ich der Auffassung, dass zu begrüßen ist, was Begegnung fördert und abzulehnen, was sie hemmt. In diesem Lichte kann man durchaus auch Konzepte sogenannter 'Antirassisten' betrachten.
Juli 29th, 2018 at 19:40
Ist der Hund etwa blind? Ist der Text etwa ironisch? Reicht eine Berliner Kneipe etwa, um was "zu Rassismus" zu sagen? Ich warte auf kühleres Wetter und bessere Texte von flatter.
Juli 29th, 2018 at 19:50
Berlin? Steht nicht in meinem Text. "Reicht eine Kneipe ...?" Nein, im Text steht das Gegenteil. Ich warte auf kühleres Wetter und bessere Kommentare.
p.s.: Der Hund ist tot, war aber nicht blind.
Juli 29th, 2018 at 20:01
Sag, haste dich an der Pizza bedient die man dir angeboten hat ...? Ansonsten guter Text, aber das weißte ja ;-)
Juli 29th, 2018 at 20:31
Ich hätte, aber eine Minute später kam meine eigene. Da ist das Deutsche Weißbrot ja auf der sicheren Seite dann ;-)
Der Text ist ein Opener mit reichlich Stoff zum Widerspruch, aber tatsächlich kann ich eine Diskussion wohl erst wieder unter 30° erwarten.
Juli 29th, 2018 at 21:51
Gesottenes Hirn tut sich schwer mit Diskussion, da ist was dran ;-)
Juli 29th, 2018 at 23:29
Wer ist eigentlich dieser Herr Rassismus?
Man hört und liest zwar viel von Ihm, aber irgendwie scheint er mir doch sehr diffus.
Ich habe eher den Eindruck das er von vielen missbraucht wird, um sich selber zu inszenieren.
Für mich geht das alles in die völlig falsche Richtung, quasi in die moralische Wüste.
Der Begriff steht einer Lösung, einem Diskurs der zu Änderungen führen könnte im Weg.
Und deshalb können sehr viele nur sehr schlecht von ihm lassen.
Mir tut der Rassismus mittlerweile richtig leid.
Juli 30th, 2018 at 08:35
Hier mein Senf zum Rassismus.
Rassismus beruht nach meiner Meinung auf zwei Voraussetzungen:
1. Bestimmte sichtbare, äußere Merkmale von Menschen (Aussehen, Wohnort etc.) seien mit bestimmten Verhaltensweisen, inneren Einstellungen oder Eigenschaften verbunden – und umgekehrt.
2. Menschen mit bestimmten gleichen/ähnlichen äußeren Merkmalen hätten auch gleiche/ähnliche innere Eigenschaften. Diese Menschen seien mehr oder minder miteinander identisch.
Beispiele: Aussagen über „DIE Deutschen“ sind ebenso rassistisch wie Aussagen über „DIE Juden“.
Heißt auch: Wer beliebige einzelne Menschen verantwortlich machen will, für Taten/Verbrechen, die andere Menschen mit gleichen/ähnlichen äußeren Merkmalen begangen haben, der verhält sich rassistisch. Z.B. Terrorattentate gegen beliebige Europäer, Prügelattacken gegen Käppiträger, Kollektivschuldtheorie der Deutschen am Holocaust oder an der griechischen Schuldenkrise.
Fakt ist leider, dass rassistische Denk- und Verhaltensweisen in den letzten Jahren überall zugenommen haben.
Meine Vermutung dafür: In Folge des zunehmenden Krisenbewusstseins unserer Eliten, die immer weniger steuern und managen können, werden passende Sündenböcke gesucht: Islamisten, Moslems, Immigranten, Palästinenser, Israelis, Finanzkapitalisten etc.
Die intellektuellen Eliten in Deutschland lehnen zwar meist rassistische Vorstellungen ab, aber machen als Sündenböcke für zunehmendes Chaos in der Welt dann ausländische Regierungschefs aus: Erdogan, Putin, Assad, Trump, Xi Jinping, Kim. In Südeuropa zählen zu diesen Sündenböcken auch Frau Merkel und Herr Schäuble und die europäische Zentralbank – nach dem Motto: An der eigenen Misere sind nur Ausländer schuld.
Gruß Wal
Juli 30th, 2018 at 09:33
7. Zu 1 und 2. So stellt sich Klein Fritzchen den Rassismus vor. Rassismus ist aber ein Gewaltverhältnis, ein Konstrukt, denn es gibt bekanntlich keine Rassen (daher oben der Hund als Satire).
Ein Einwanderungsgesetz für ausländische Fachkräfte ist z. B. Rassismus: Bleiberecht nur gegen Ausbeutungsfähigkeit. Die fehlenden Fachkräfte in deren Heimatländer (z. B. Pflege, denn es gibt auch dort pflegebedürftige Menschen) sind dazu ein rassistisches Kalkül. Nützlichkeitsdenken (Utilitarismus) ist neben den weißen, dem positiven und dem paternalistischen Rassismus auch bei Linken anzutreffen.
Juli 30th, 2018 at 10:10
zu 8. Ich kenne kein Klein Fritzchen.
Ja, Rassismus ist ein Konstrukt. Siehe oben in 1. und 2. den Konjunktiv Irrealis.
Juli 30th, 2018 at 10:38
@flatter
Sehr gut! Jede Chance nutzen, etwas/jemanden Neues kennen zu lernen und reden, reden, reden!
@altauto
"Ein Einwanderungsgesetz für ausländische Fachkräfte ist z. B. Rassismus: Bleiberecht nur gegen Ausbeutungsfähigkeit." Wau, so kann man das auch sehn!
Juli 30th, 2018 at 10:51
@8:
Was denn nun? Im ersten Absatz die Aussage, dass es Rassismus als solchen nicht gibt, im zweiten dann Beispiele für Rassismus.
Selbstverständlich geht es nur um Nützlichkeit, denn die AFD wurde ja erst richtig groß, nachdem dem Kapital bewusst wurde, da kommen eben keine sofort als Lohndrücker einsetzbaren Menschen, während man das Vorläufermodell Pegida ja locker ins Abseits gedrückt hat.
Zum Thema :
Der aktuelle Streit um Begriffe ist ein weiterer Schritt interessierter Kreise, jede Diskussion um tatsächliche Probleme zu verhindern.
Laut Wikipedia wohnen etwa 2 Milliarden Menschen maximal 100 km von der Küste entfernt.
Schaut man sich die Verhältnisse in Syrien und anderen Kriegsgebieten an, bleibt trotz schwierigster Umstände die Mehrheit der Menschen vor Ort.
Ich schlussfolgere, von den 2 Milliarden in Küstennähe wird die Mehrheit erst gehen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.
Man benötigt also nicht nur Platz und Infrastruktur für soviel Menschen, mal abgesehen von der Tatsache, dass erstmal in den Aufnahmegebieten zu kommunizieren, sondern man muss sie auch noch zum Gehen bringen.
Da diskutiere ich aber auch viel lieber über die Frage ob der Klimawandel nun anthropogenen Ursprungs ist, ob ich das mit CO2 Minderung aufhalten kann, und nicht zu vergessen: Sind Rasta-Locken beim Mitteleuropäer "kulturelle Aneignung" und damit Rassismus?
Juli 30th, 2018 at 14:50
@Wal:: Zu den Bedingungen: d'Accord.
@Altautonomer: Das Konstrukt beruht aber - spezifisch - auf diesen Vorstellungen. Das ist dann eben der Unterschied zwischen Diksriminierung allgemein und Rassismus im Besonderen. Der klassische Rassismus, u.a. heute noch vertreten durch Sarrazin, gießt seine Proketionen dabei noch in halbgescheite Pseudowissenschaft (wobei Sarrazin sich nicht mal zu schade war, Zahlen zu erfinden, mit denen er seinen Hass auf "Türken und Araber" 'belegt' hat).
Ziel von Rassismus, Ethnozentrismus und Diskriminierung ist immer die Abwertung von Menschen, aus unterschiedlichen Gründen. Psychologisch, um sich zu erhöhen und wegen der Autosuggestion, wer der Herrengruppe angehört, sei sicher; ökonomisch, um vielschichtig Ausbeutung zu erleichtern. Wir sind damit bei einem zentralen Aspekt: Herrschaftverhältnisse, und zwar eben nicht solche, die selbst rassistisch definiert werden, sondern reale. Das fängt in der Moderne mit K an und hört mit apitalismus auf.
@Vogel: Und was ist mit zuhören? :-P
Juli 30th, 2018 at 15:52
#11 BerndH60,
du meinst sicherlich das Szenario der steigenden Meeresspiegel durch "Klimaveränderung", die natürlich nichts mit der Menschheit zu tun hat ;-).
Ja nun, da hat der Kapitalismus doch bereits eine Lösung für. Wir können die mit unserem "Plastikmüll" versorgen, so das die ihre Küstenzonen höher legen können. Ist alles nur eine Frage des Preises.
Ach die haben keine Kohle, ja dann.
Eigenverantwortung tut immer weh.
Da war jetzt Zynismus bei.
Grüße
Juli 30th, 2018 at 18:15
OT (od. auch nicht ganz), seit zwei Tagen bringt die Propagandashow der Tagesschau einen Feature über die bevorstehende-erste freie Wahl seit 1980®-in Zimbabwe.
Leider fehlen entscheidene Eckdaten u. Information wie so Nebensächlichkeiten als da wären 1.) die "Strukturanpassungsprogrogramme" der Weltbank u. des IMF, die ab 1990 dann aus dem intakten Sozialstaat Zimbabwe (NZZ 04/94) einen Almosenempfänger machen soll. Da sich Mugabe nicht darauf einlassen will gibt es ab 1999 auch keine Kredite mehr.
2.) Der krasse u. arrogante Vertragsbruch am Lancaster-House-Abkommen der Blair Regierung. Da die ehm. Kolonialmacht nicht mehr für einen Finanzausgleich an den ehem. weißen Farmern bei einer Landreform interessiert ist, zieht die ZANU Regierung halt die Landreform alleine durch, nur eben ohne finanzielle Entschädigung für die ehem.weißen Farmern. Und zack, seit dem wissen wir in der-freien Welt®-das Robert Mugabe ein "Xenophob", ein "Rassist", ja so ein richtiger "Neger-Hitler" ist. Da wir® soetwas nicht zulassen können, muss das Land seit Anfang der 2000er von uns® (EU u. USA) ökonomisch zu tode boykotiert werden.*
Es ist natürlich für Tagespropaganda nicht erwähnenswert solche Namen wie Cicil Rhodes oder auch nur Ian Smith und sein "unabhängiges" Apartheid Rhodesien zu benennen.
Statt dessen in der Kommentarspalte Äusserungen á lá "tolle Briten die das Land zum blühen brachten" u. "Neg...ähm...Schwarze taugen halt nichts"...
*Ich selbst war einen Monat im Jahre 2005 in Zimbabwe.
Juli 30th, 2018 at 18:49
Am Rande: Bei den Nazis kursieren angeblich 25.000 Namen auf einer "Feindesliste", und die Kollegen im Amt haben drei! Leute gewarnt. Komm, ein Anfang ist gemacht!
Juli 30th, 2018 at 19:11
Bisschen was zu links-liberalem Bildungsrassismus...
Juli 30th, 2018 at 19:40
Wo isn da die Bildung? Früher mussten wir für "Bombenleger" wenigstens lange Haare haben.
Das ist die Variante "doof und ignorant", die ich in der Regel mit "Rassismus" falsch etikettiert finde. Ich habe hier das Problem, solche depperten daher gelaberten Stereotypen mit ernshaften Zuschreibungen ob 'Erbanlagen' unter einen Begriff zu bringen. Dass die Opfer dieselben sind und man das Eine auch von Anderen nicht einfach unterscheiden kann, macht es noch nicht zu demselben. Es ist m.E. ein unterschied, ob ich jemanden aus Doofheit und Ignoranz beleidige oder ihn für minderwertig erkläre. Letzteres ist der Kern des Rassismus, Ersteres ein Symptom. Menschen werden eingeknastet, gequält und ermordert, weil sie bestimmten Gruppen angehören. Das ist eine andere Ebene als die der dummen Laberei.
Zur Illustration: Wenn in der Bahn jemand aufsteht, weil ein 'Ausländer' angegriffen wird, kann der meinetwegen auch mal einen unangemessenen Witz machen. Sich stets korrekt äußern und dann weggucken ist hingegen keine Option.
Juli 30th, 2018 at 20:14
Da kann und muss ich dir allerdings nur recht geben. Kern des Rassismus ist die Feststellung der Minderwertigkeit, und die hat auch eine klare Funktion: einem 'Minderwertigen' kann ich die ansonsten und 'offiziell' ja gebotene 'Gleichheit' verweigern, ich kann und darf ihn also auch beherrschen und ausbeuten. Das verbirgt sich mE auch hinter dem berühmten 'größten Glück der größten Zahl' - einige 'zählen' von vornherein nicht, dürfen aber immerhin für das 'Glück' derjenigen, die zählen, schuften. Klassismus und Kulturalismus erfüllen die selbe Funktion: Legitimation von Herrschaft.
Juli 30th, 2018 at 21:16
Guter Text- aber nehmen wir mal an, ich treffe auf einen Sachsen. (Geschieht mir öfters), - und weise ihn darauf hin, dass er als Pseudosachse da im Osten, eigentlich gar kein richtiger sächsischer Barbar ist. Zwar ständig auf völkisch macht, aber im Grunde, als napoleonisches Opfer einer willfährigen Namensvergabe, eigentlich gar nichts davon versteht. Ich meine, - sind wir ehrlich, weder Frisuren, (Bombenleger, - paah) noch Messer zwischen den Zähnen, noch christliche Ambitionen, haben auch nur ansatzweise etwas mit echtem Sachsentum zu tun. Trotzdem, erzählt dieser Pseudobarbar mir einen vom Pferd und redet von christlicher Kultur. Da krieg ich als Heide einer Widukindschen-Kämpfernatur, die heute noch gegen Karl den Großen stürmen würde, - schon den Weltschmerz. Zugegeben, - man muss das von mir jetzt nicht so ernst nehmen, - aber wie kriegt man überhaupt noch etwas unter Menschen gebacken, wenn nicht mittels einer gemeinsamen Pizza?
Juli 30th, 2018 at 21:32
Danke. Besonders die Unterscheidung zwischen dem Feststellen von Unterschieden sowie dem Bewerten sollte in allen möglichen ismus Debatten öfter einmal hinterfragt werden.
Juli 30th, 2018 at 21:52
@eb.:Nro. 19: Was, bittschön is e Sachse? Bin in Zittau, Schillerstrasse 7c, geboren. Ottokar, König von Böhmen legte die Stadtgrenzen fest...is mir egal wer sich Herrschaft anmaast, ich mag diese Person nich...
Was is Sachsentum, wasn Schwachsinn...Der ach so starke August geht mir am Arsch vorbei, er war nur ein A....loch...
So, Frau Trulla reingeholt, son Hund hat doch was Beruhigendes...@flatter, mal im Ernst, son Hund mittleren Alters, bis 6-8 Jahre, wär doch was...mein ja bloss...
Juli 30th, 2018 at 21:58
Ich bin kein Hundemensch und kümmer mich trotzdem um 1 1/2. Uenas Ältere (8-9) [der Underdog und die Dame oben waren auch ihre und sind 2014/15 in die ewigen Jagdgründe gehoppelt] is bei mir, um die Jüngere kümmert sich meine Nachbarin und meistens sind die beiden Tölchen zusammen. Aber danach will ich keine mehr. Ich hab keinen Spaß am Spazierengehen, das is ne denkbar schlechte Voraussetzung. Mit nen bissken Glück hab ich Römmi eh noch zehn Jahre am Bein.
Juli 30th, 2018 at 21:59
@langlode44
Klingt gut. Das musst du jetzt nur noch selbst Schwaben erzählen. An diesem Ort einer möglichen Liste, welche hier jede Dimension einer Kommentarspalte sprengen würde, stoppe ich allerdings.
Juli 31st, 2018 at 07:40
Ich habe den Beitrag nun mehrmals und auch die Kommentare dazu gelesen. Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob es bisher unerwähnt blieb, weil stringent logisch und somit nicht erwähnenswert oder weil nur nicht beachtet:
...also die Frage nach dem Grund...
Hier wird beschrieben (flatter #12), dass das "Ziel die Abwertung des Menschen" (also des Einzelnen oder einer Gruppe) sei. Das ist mMn nicht zutreffend.
Ziel ist im Gegensatz eigentlich doch die eigene Erhöhung (oder der Peergroup). Und nur so herum ist das auch sinnvoll. Die Erniedrigung anderer folgt ja nur diesem Selbstzweck.
Beachtens- und erwähnenswert finde ich das z.B. deswegen, weil ja immer so gern rechter Rassismus mit linkem "Sozialrassismus" gleich gesetzt wird. Nachzulesen auf der HP der heutigen Jungen Welt als Zitat des Tages:
"Zitat des Tages
Während Rechtsextremisten ihren Hass (…) auf die Mitglieder bestimmter ethnischer Gruppen richten, begründen Linksextremisten ihren Hass mit sozialen Argumenten, praktizieren mithin einen ›sozialen Rassismus‹.
Monika Deutz-Schroeder und Klaus Schroeder vom »Forschungsverbund SED-Staat« der Freien Universität Berlin in einem Beitrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
https://www.jungewelt.de/
Juli 31st, 2018 at 08:12
# 24. Ziel sei "die eigene Erhöhung (oder der Peergroup)".
Ich denke das Problem beginnt früher und liegt tiefer:
Kann ich denn wirklich "die eigene Erhöhung" betreiben, über eine Sache ("Rasse"), die es gar nicht gibt? Ich denke nein.
Der Rassegedanke ist von vorneherein ein Betrug auf der einen, und eine Illusion auf der anderen Seite. Wieso er trotzdem Wirkung entfaltet, das genau ist das Problem, das es zu klären gilt.
Aber "Rasse" (die gar nicht existiert) auf eine Stufe mit "Peergroup" (die durch soziale Interaktion entsteht) zu stellen, ist schlimm am Problem vorbei.
Juli 31st, 2018 at 08:46
@ #25:
Die Erniedrigung ist doch nicht der Selbstzweck. Daraus entsteht dem Erniedriger erst ein Nutzen, wenn er sich "besser" als der Erniedrigte fühlt. Man sollte also den emotionalen Aspekt nicht einfach unter den Teppich kehren.
Und natürlich funktioniert das auch über fiktive Definitionen, welche aus tatsächlichen Unterschieden (Hautfarbe) abgeleitet werden.
Nationalismus ist ein anderes Beispiel. Nationalstaaten sind ja letztendlich ebenso ein fiktives Rechts-Konstrukt, reichen aber als Vorwand und Kriegsgrund gegenüber anderen Menschen in anderen Nationalstaaten völlig. Und natürlich auch da wieder zum eigenen Nutzen.
Rassismus liegt tatsächlich viel früher und tiefer begründet. Und zwar durch Xenophobie, welche wiederum frühzivilisatorischen Ursprung hat.
Juli 31st, 2018 at 08:51
Wie oben bereits gesagt, Rassisms hat viele Gesichter und absolut nicht nur etwas mit Abwertung zu tun. Das belegen die zahlreichen Beispiele über positiven Rassismus: Zum einen gibt es die Mär vom edlen Wilden, der noch in Einklang mit der Natur lebt, kaum Krankheiten kennt und um seine Abstinenz weitab von der Zivilisation beneidet wird. Dazu passt auch die von einigen Bevölkerungsstrategen vorgeschlagene absurde völkische Frischzellenkur durch Einwanderung fremder Völker und ihre Vermischung mit den degenerierten Zivilisationsmenschen.
Schwarze können besser tanzen, als Weiße, können fast alle trommeln, haben das Marathon-Gen und den Groove im Blut.
Juli 31st, 2018 at 09:17
Beim 'edlen Wilden' handelt es sich um eine Wunschprojektion, bei den Beispielen im zweiten Absatz um simple Vorurteile. Wollte man das alles auch unter Rassismus fassen, hätte man den Begriff erfolgreich entkernt. Er verkäme dann zu dem diskursiven Totschlagsargument, zu dem er in weiten Teilen leider schon verkommen ist...
Juli 31st, 2018 at 09:49
Wie der Antisemitismus auch.
Juli 31st, 2018 at 10:53
@29 Peinhart:
"In diesem Verhaltenskodex heißt es jedoch unter anderem, dass die Gleichsetzung von Israel mit dem Nationalsozialismus grundsätzlich nicht als antisemitisch eingeordnet werde."
Ja, äh, weil die Gleichsetzung einer Ideologie mit einem Staat einfach nur dumm ist?
Ich frage mich seit Jahren, wer denn heutzutage überhaupt noch echter (!) Antisemit im faktischen Sinne ist. Wenn man diejenigen Kritiker abzieht, welche sich nur über die Politik der israelischen Regierung aufregen, dürften ziemlich wenige westliche Politiker übrig bleiben. In meinem bescheidenen Mikrokosmos gibt es meines Erachtens niemanden, den Juden überhaupt interessieren...geschweige denn im negativen Sinne.
Mal davon abgesehen, das Juden, Moslems und Christen keine Rassen sind. Afaik macht beim Homo Sapiens Sapiens biologisch gesehen eine Unterscheidung nach Rassen auch gar keinen Sinn. Bei Hunden sieht es schon anders aus.
Juli 31st, 2018 at 11:04
@ Peinhart #29:
Im Gegensatz zu vielen seiner Kritiker halte ich den Begriff des Antisemitismus in seinem Gebrauch nicht für zu unscharf oder zu wenig abgegrenzt, sondern im Gegenteil, wiederum selbst für ein rassistisches Schema - und zwar in beide wertenden Richtungen.
Warum Rassismus ggü. Semiten/Juden verwerflicher und/oder rechts-bedeutender sein soll, als gegenüber jeder anderen Person/Gruppe erschließt sich nicht, da dies selbst wiederum (positiven) Rassismus darstellen würde.*
Die Gleichsetzung von Israel mit dem Nationalsozialismus oder Deutschland im Nationalsozialismus ist in meinen Augen ebenso falsch, wie die Gleichsetzung von Semitismus mit Zionismus, wobei den voran gegangenen Ismen rassistische Tendenzen immanent sind und es natürlich auch in Israel (wie jedem anderen Land) sowohl strukturellen, als auch Alltagsrassimus gegenüber anderen Nationen/Gruppen/Kulturen etc. gibt.
*) Edit: Satzbau/RS
Juli 31st, 2018 at 13:30
@ThomasX(26): "Die Erniedrigung ist doch nicht der Selbstzweck" - nein, sie ist vielschichtig motiviert. Wie schon oft hier erklärt, liegt eine der kulturellen Wurzeln m.E. in Luthers Religion, die der Psyche kaum einen anderen Ausweg zulässt als welche zu suchen, die schlechter sind als man selbst. Er hat dann ja auch gleich die Juden als Prügelknaben angeboten. Die Calvinisten (u.a. in der preußischen Staatsverwaltung) haben aus der Vorlage wiederum eine Arbeitsethik gestrickt, in der sich das nahtlos fortsetzt, zumal mit dem Kapitalismus die gesellschaftliche Organisation wirksam ist, die auf ruheloser Konkurrenz beruht.
Darunter liegen noch diverse Schichten; das beginnt eben mit der sinnlichen Wahrnehmung von Unterschieden und setzt sich fort in der Identitfizierung und Sicherung einer Gruppenzugehörigkeit durch Abgrenzung von Anderen. Das kann man nicht alles löschen oder unterdrücken, aber man kann es eben bewusster und friedlicher regeln oder eben dumpf und aggressiv. Rassismus ist der Klassiker der letzteren Variante. Hass auf Arbeitslose ist dasselbe, wobei die Äußeren Anzeichen (Armut) keine rein körperlichen sind und Erbe nicht genetisch, sondern ökonomisch definiert wird.
Juli 31st, 2018 at 13:44
Ich sehe den Rassismus eigentlich eher aus dem Widerspruch resultieren, eine 'allgemeine Erklärung der Menschenrechte' einerseits etablieren zu wollen (und deren 'Gleichheit' ja auch als 'Vertragsgrundlage' zu benötigen), andererseits aber nicht auf das bequeme Leben einer herrschenden Klasse (bzw eben Rasse) verzichten zu wollen. Also Gleichheit zwar einerseits herzustellen, sie allerdings auch jederzeit wieder einschränken zu können.
Juli 31st, 2018 at 13:54
Das ist eines der sehr aktuellen Motive. Rassismus selbst ist ja älter als die aEdM. Es ist auch das, was die Nazis dazu befähigt hat, "Untermenschen" wie Stückgut zu verarbeiten. Keineswegs halte ich das für das 'Resultat' des von dir angesprochenen Widerspruchs, sondern vielmehr für eine Reaktion darauf, deren Form bereits parat war.
Juli 31st, 2018 at 14:19
Rassismus als Begriff ist eher jünger, und ich wäre da eher für einen engeren Begriff, der sich auch von zB Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie) und Antisemitismus unterscheidet und diese nicht einfach als Unterformen odgl fasst. Bei der 'Form, die parat war' wäre ich aber wieder bei dir. Aber würde meinen, dass die Funktion eben eine andere ist als zB bei Luthers Antisemitismus.
Juli 31st, 2018 at 14:26
Ich sehe Luther auch nicht als Rassisten; die Entstehung der Rassentheorien, mithin des Rassismus, verorte ich im 18. Jhdt..
Juli 31st, 2018 at 15:02
Rassentheorien sind m.E. ein Mittel der herrschenden Klassen zur Unterdrückung und damit Aufrechterhaltung des eigenen Machtanspruchs.
Juli 31st, 2018 at 22:21
#32
Warum wird denn immer drumrum geredet? Es ging und es geht und es wird auch nie um etwas anderes gehen, als um den Umgang mit eigenen Ängsten. Angst ist teilweise etwas so beschissenes, dass schon deren Existenz (zumindest bei sich selbst) gern geleugnet wird. Das betrifft so schlichte, naturgegebene Ängste wie die in fast jeder Durchschnittspsyche heimische Xenophobie, bis hin zu eher abstrakteren Zivilisationserscheinungen wie der Angst vor Machtverlust (wie das sich im Überbau zu Rassismus formt wurde ja nun hinreichend beschrieben). Da wird verschoben und verbogen - ohne Rücksicht, dass in der Konsequenz die Ängste hintenraus eher weiter zunehmen. Ein Eingeständnis "Ich hab da Angst." mit der dann erst gegebenen Möglichkeit zur Klärung "Wovor und warum eigentlich?" seh ich da sehr selten. Das scheint weder erwünscht noch nötig. Nein, das darf überhaupt nicht sein! Und das ist nicht erst seit Luthern so, der hat das allenfalls noch mal schön zusammengefasst, das treibt die Menschheit schon seit Beginn ihrer Existenz um.
Ach, ich will immer zu viel...
Juli 31st, 2018 at 23:05
So what? Wie ich das sehe, sind Angst, Aggression, Frust, Rassismus, Konkurrenz, Statusstreben, Massenhysterie und das ganze Gesumse auf allen möglichen Ebenen immer feine Instrumente im jeweiligen kulturellen Kontext der Herrschaft. Dieser ist es, den es zu durchschauen und abzuwerfen gilt.
August 1st, 2018 at 00:22
Ich hatte es wirklich so gemeint, dass durch einen geglückteren Umgang mit den eigenen Ängsten (das restliche Gesummse erwächst ja erst daraus) auch so etwas wie Herrschaft gar nicht mehr möglich wäre. Die Angst war ja schon vor der Herrschaft, (wobei letztere das Problem unfraglich verschlimmert hat). Nur lässt sich Angst (so elementar sie für die menschliche Existenz ist) auch durchschaut nicht abwerfen.
Aber ich weiß das derart Grundsätzliches in so nem Rahmen nicht glücklich zu diskutieren ist. ..zu viel, you know ;-)
August 1st, 2018 at 07:30
Zu sagen, Rassismus sei in Angst begründet, heißt nicht viel mehr, als dass Rassismus in der menschlichen Natur liege. Damit ist Rassismus schon halb gerechtfertigt.
Leute haben auch Angst vor dem Zahnarzt oder vor dem nächsten Arbeitstag, ohne dass damit Politik gemacht würde. Mit Rassismus wird jedoch schlimme Politik gemacht, in jüngster Zeit vermehrt.
Und bei den Leuten, die mit Rassismus Politik machen, gründet ihr Rassismus nicht in Angst, sondern in Kalkül.
Grundsätzlich: Bevor wir uns Gedanken machen, woher eine Sache kommt oder welche Zwecke damit verfolgt werden, wäre doch vorher zu klären gewesen, was diese Sache ausmacht, worin sie besteht.
Eine klare Begriffsbestimmung, was Rassismus ist und was nicht, das hat dieser Thread leider nicht geleistet.
August 1st, 2018 at 08:03
Das Angstargument möchte ich auch bezweifeln, denn die Nord-Amerikaner haben die zwangsimportierten Schwarzen aus Afrika nicht aus Angst versklavt.
August 1st, 2018 at 08:37
#42: kleine, aber wichtige Korrektur:
Nicht "die Nord-Amerikaner" haben Menschen aus Afrika versklavt. Das haben die dortigen (Groß)Grundbesitzer gemacht. Die (großen) Grundbesitzer waren Auftraggeber des Sklavenhandels und die Nutznießer der Sklavenausbeutung.
August 1st, 2018 at 09:46
@Wal - Alles, was Mensch tut bzw tun kann, 'liegt in seiner Natur'. Läge es ausserhalb, er könnte es nicht. Damit ist aber nichts gerechtfertigt. Es sei denn, du meinst mit 'in der Natur liegen', dass er nicht anders könne. Was ihn dann allerdings zur Reiz-Reaktions-Maschine degradiert. Will sagen: natürlich könnte man diskutieren, ob Rassismus in Angst gründet, ohne damit irgendetwas zu rechtfertigen.
So könnte man bspw durchaus annehmen, dass zumindest bei einem Teil der Bevölkerung Rassismus einer sozialen Existenzangst entspringt und schlicht der Abwehr von Konkurrenz dient. Man könnte bzw müsste diesem Teil dann aber vorwerfen, sich nicht den Gründen dieser Angst, eben der Konkurrenz und was da noch so dranhängt, zu beschäftigen und statt dessen einen billigen Ausweg zu nehmen.
Das verstünde ich unter 'die Sorgen und Ängste ernst nehmen'. Und genau da könnte eine 'Linke' einhaken. Eine 'Rechte' nicht, die hat schließlich kein Interesse, Markt, Eigentum und Konkurrenz ernsthaft und 'ergebnisoffen' zu debattieren. Die nimmt dann eben lieber den Rassismus ernst.
August 1st, 2018 at 10:16
OT - Das wäre doch, nicht zuletzt im Hinblick auf 'offene Fragen' in Sachen NSU, ein netter kleiner Skandal:
Die Führung der rechtspopulistischen Partei AfD hat bei Richtungsentscheidungen in der Vergangenheit womöglich Rat vom Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz erhalten. Im Herbst 2015 soll Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen sich mehrmals mit der damaligen Parteichefin Frauke Petry getroffen haben. Dies behauptet eine ehemalige Vertraute Petrys, Franziska Schreiber, in einem neuen Buch ("Inside AfD"). (Sueddeutsche)
So würde denn noch einmal ein wenig klarer, welche Teile der Verfassung von dieser Behörde besonders geschützt werden. Und welche sie bereit ist, dafür dranzugeben...
August 1st, 2018 at 10:26
@Peinhart,
weiter oben (in 7.) versuchte ich auszuführen, was Rassismus ausmacht: eine eindimensionale, aber eingebildete, Verbindung von inneren und äußeren menschlichen Merkmalen. Durch diese angeblich strikte Verbindung werden erst menschliche "Rassen" künstlich kreiert. Rassismus ist daher bei den einen bloße Einbildung, bei denen anderen, die damit schlimme Politik machen, ist es böses Kalkül.
Ich nehme gerne anderer Leute Sorgen und Ängste ernst. Soweit es sich um lohnabhängige Leute und deren Angst vor übermächtiger Konkurrenz handelt, ist das eine genuin gewerkschaftliche Aufgabe. Da gibt es sicherlich einiges zu verbessern. Rassismus gehört nicht zu den Besserungsmitteln. Rassismus ist ein Kampfmittel, das gewerkschaftlichen (lohnabhängigen) Widerstand bewusst schwächen will. Gerade wer anderer Leute Sorgen und Ängste ernst nimmt, kann Rassismus kann nicht ernst nehmen, denn Rassismus wird künstlich und böswillig mit diesen Sorgen und Ängsten verknüpft.
August 1st, 2018 at 10:26
Zunächst ist dazu zu sagen, dass der zoologische Begriff Rasse auf den Menschen bezogen keinen Sinn macht, weil die Merkmale, die zur Differenzierung angeführt werden (Hautfarbe etc.) zufalls- und nicht genetisch bedingt sind. Der Ursprung der Rassentheorien, indessen, hat einen ganz materiellen Grund, der darin liegt, dass Menschen in Produktionsweisen, die nicht auf der Sklaverei beruhen, dennoch verkslavt werden. In solchen, wie den kapitalistisch organisierten Gesellschaften, die auf der Ausbeutung der freien Lohnarbeiterin beruhen, muss die Sklaverei sittlich begründet und rechtlich kodifiziert werden. Das war im frühkapitalistischen Nordamerika der Fall. Weil dort die Sklavinnen in rechtlicher Hinsicht unter den Lohnarbeiterinnen standen, musste die aus dem damals beliebten Naturrecht abgeleitete sittliche Begründung auf eine Unterordnung hinauslaufen, welche Sklavinnen, die offensichtlich keine Tiere waren, als Untermenschen klassifizieren musste. Insofern ist es verkehrt, zu sagen, nur die Großgrundbesitzer hätten materielle Vorteile, denn nun stiegen ja die weißen Lohnarbeiterinnen zu Aufseherinnen auf und partizipierten an der Reichtumserzeugung durch die Sklavinnen allein durch den Umstand, die schwere Arbeit nicht mehr selbst auszuführen zu müssen, aber im Allgemeinen auch durch höhere Entlohnung. Ohne dies weiter auszuführen, ist dies der materielle Kern der Rassentheorien, welche die so unter spezifischen Bedingungen entstandene Klassifizierung, auf die ganze Welt ausdehnen. Diesen materiellen Kern, besser dazustehen, wenn zuvor auf Grund gewisser zufälliger Merkmale zu Untermenschen deklarierte Menschen unterworfen werden, lassen sich manche, ansonsten selbst erniedrigte und geknechtete Lohnarbeiterinnen einleuchten, die so zu Rassistinnen werden und schon alleine bei dem theoretischen Gedanken der Überlegenheit über Andere mit solch überschwenglichen Gefühlen beglückt werden, dass diese nach Taten rufen. Und das ist der Grund, warum diese Theorien trotz vielfältiger moralischer Verurteilung zunächst unausrottbar sind.
August 1st, 2018 at 10:57
@Wal.:
"Eine klare Begriffsbestimmung, was Rassismus ist und was nicht, das hat dieser Thread leider nicht geleistet."
Wäre auch ein sehr hoher Anspruch; ich finde aber, er hat gerade eine Menge dazu beigetragen. Sich deutlich zu machen, wie er funktioniert, wo er anfängt nd aufhört, was mit ihm verknüpft wird, ist doch schöne Aufklärung. Mehr als Inspiration zum Nachdenken will ich hier gar nicht leisten.
August 1st, 2018 at 11:06
@flatter
"hat eine Menge dazu beigetragen..."
Das stimmt schon und das verdient auch Anerkennung.
Trotzdem bin ich mit den vorliegenden Ergebnissen unzufrieden. ;-)
August 1st, 2018 at 11:35
Anmerkung zu meinem Text:
Aus meinem Text sollte auch klar werden, dass Rassismus nicht mit Angst begründet werden kann. Ganz im Gegenteil, Rassismus ensteht aus der Überzeugung, durch Überlegenheit über Andere politische, ökonomische und soziale Probleme lösen zu können und bewirkt aus dieser Position heraus aktives und aggressives, letztlich die Menschen schädigendes Handeln.
August 1st, 2018 at 11:50
@ricardo
Deine Definition (oder Erklärung?) von Rassismus „Rassismus entsteht aus der Überzeugung, durch Überlegenheit über Andere politische, ökonomische und soziale Probleme lösen zu können...“
ist ohne jeden Wert.
Eingebildete oder auch tatsächliche „Überlegenheit über Andere“ gibt es in dutzenden Arten: Erwachsene versus Kinder, Männer versus Frauen, Heteros versus Homos, Kopfarbeiter versus Handarbeiter, Reiche versus Arme, Vorgesetzte versus Untergebene, Arbeitgeber versus Arbeitnehmer und so fort.
Nichts davon ist Rassismus.
August 1st, 2018 at 11:52
@ricardo #50: Die Wissenschaft sagt etwas anderes: Ohne Angst kein Rassismus
Wäre der Rassismus nicht mit starken Gefühlen verbunden, so würde er nicht fortbestehen, da er durch sachliche Argumente neutralisiert werden könnte. Funzt aber nicht, wie wir täglich lesen und/oder erleben können.
p.s.: Sorry, nach Jahrzehnten, die ich über Eierschalen gelaufen bin, sind die Zeiten vorbei, dass ich aufpasse, ja bloß keine Mimosen "zu verletzen". Mimosen, die aufgrund ihrer privilegierten Position überhaupt nicht wissen, was es bedeutet, rassistisch ausgegrenzt zu werden. ...
August 1st, 2018 at 12:19
Muss ich das verstehen?
August 1st, 2018 at 12:21
@ Wal "ist ohne jeden Wert."
Zerrede nicht das Thema. Wir reden hier über Rassismus und nicht die Andern allgemein. Wer hier die Andern sind wurde zuvor genau bestimmt. Wenn du über Frauen, Homos etc. diskutieren willst, musst du dieses Fass aufmachen. Ich bitte dich deshalb, dich konkret auf meine Argumentation zu beziehen.
August 1st, 2018 at 12:33
@flatter: Es ging um das Wort "Kartoffelauflauf".
August 1st, 2018 at 12:40
Vielleicht bin ich zu blöd für Twitter, aber wo ist denn die Referenz dazu?
edith: also was ist denn mit "Kartoffelauflauf"?
August 1st, 2018 at 12:43
@Rainer: "Funzt aber nicht, wie wir täglich lesen und/oder erleben können."
Warum es nicht funzt, habe ich genauso geschrieben, wie dass Rassismus mit starken Gefühlen verbunden ist. Angst vor der Hautfarbe eines Menschen ist nicht Rassismus, sondern eher Dummheit. Ich persönlich kenne, übrigens, niemandem der Angst vor jemandem wegen seiner Hautfarbe hätte, währenddessen bekannt ist, dass Rassisten gerne auf von ihnen zu Untermenschen gestempelte einschlagen. Also Angst können eigentlich nur die haben, die durch den Rassismus bedroht sind.
August 1st, 2018 at 12:51
Aha, wer Angst hat, der muss das begründen. Interessante Idee. Werde mal 50 Jahre oder so darüber nachdenken, wie Du es mit einem einzigen Satz geschafft hast, alle Psychologen auf dem Planeten arbeitslos zu machen.
@flatter: Nicht so wichtig. Es ist heiß!
August 1st, 2018 at 12:56
Grr. Nervt mich aber, wenn ich was nicht raffe.
Am Rande btw. musste ich denken: Ach was, ich auch. Komisch: Weiße Männer haben mir die Fresse poliert, mich gedisst, kriminalisiert, benachteiligt und ausgebeutet. Das Sprichwort stimmt also. Ich bin als weißer Mann privilegiert.
August 1st, 2018 at 12:58
Sind wir nicht alle irgendwie Neger?
August 1st, 2018 at 13:02
Meint jedenfalls Mbembe in 'Kritik der schwarzen Vernunft'...
August 1st, 2018 at 13:04
Sind Araber eigentlich schwarz oder weiß? Oder kriegen die nen halben Punkt?
August 1st, 2018 at 13:05
Gutes Stichwort: Achille Mbembe: "Identitätspolitik ist Opium für das Volk"
[..] Was wir erleben, ist das Auseinanderbrechen von Kapitalismus und Demokratie – sie sind nicht mehr länger vereinbar. Weil der Kapitalismus praktisch alles zerstört, was Menschen zusammenbringen kann. Er bringt sie nur noch in einer Sache zusammen: in der Ware, auf dem Markt. Er zerstört jede Grundlage der Gemeinschaft, zersetzt den sozialen Körper und entfesselt ihn gegen sich selbst. Und das ist ein globales Problem. Der Kapitalismus ist eine Bedrohung geworden für die Zukunft des Planeten. Das hat nichts mit Identität zu tun und wäre nie im Rückzug auf Nationales zu lösen. Identitätspolitik ist darum Zeitverschwendung. Der Kapitalismus braucht sie, um die Leute abzulenken, sie ist Opium für das Volk, ein Schleier, hinter dem sich die wirklichen Probleme verbergen. Identitätspolitik bedeutet tatsächlich eine Entfremdung des Menschen von den Fragen des Lebens. [..]
@flatter: Es kommt darauf an, ob sie im Daimler-Vorstand sitzen oder Döner "mit alles" verkaufen. Mal so, mal so.
August 1st, 2018 at 13:11
"Aha, wer Angst hat, der muss das begründen."
Wo soll ich das das gefordert haben? Das Thema ist Rassismus und nicht Angst. Angst ist in diesem Kontext nur eine, wenn auch falsche, Bedingung um den Rassismus zu begründen
August 1st, 2018 at 13:16
@ricardo: Ich verstehe das halt so, wenn ich lese: Also Angst können eigentlich nur die haben, die durch den Rassismus bedroht sind.
August 1st, 2018 at 13:17
Vielleicht können wir das Thema "Angst" dann mal beiseite lassen, da es zu nichts führt.
Gerade in dem Test-Beispiel handelt es sich im Übrigen eindeutig um Projektion, die bereits im Opener als Kernelement von Rassismus genannt ist. Ob Angst nun wirklich deren Hauptantrieb ist, halte ich für nicht entscheidbar und auch nicht für essenziell.
August 1st, 2018 at 13:22
Rainer: so wie du es interpretiert hast, war es nicht gemeint. Und dabei möchte ich es, wie es flatter vorschlägt, dann belassen.
August 1st, 2018 at 13:23
Okayo!
August 1st, 2018 at 13:55
Ach, den Einen wollte ich schon immer mal loswerden hier: Ich bin ja grundsätzlich tolerant, aber bei Schalkern hört das definitiv auf. Es gibt Grenzen.
August 1st, 2018 at 15:05
@ricardo: währenddessen bekannt ist, dass Rassisten gerne auf von ihnen zu Untermenschen gestempelte einschlagen. Also Angst können eigentlich nur die haben, die durch den Rassismus bedroht sind.
Angst ist in diesem Kontext nur eine, wenn auch falsche, Bedingung um den Rassismus zu begründen
-ahem- natürlich begründen sich gewalttätigkeiten gegenüber anderen auch und gelegentlich sogar ausschliesslich aus angst (deswegen ja auch gerne als gruppe gegen einzelne), von "falscher" bedingung kann erstmal nicht die rede sein.
und auch wenns ziemlich oberpeinlich ist, sowas zu zitieren, aber im kontext dazu macht jogurts spruch durchaus sinn:
Fear leads to anger. Anger leads to hate. Hate leads to suffering.
(sorry flatter bezüglich deiner 66, aber dit musste noch kurz raus)
August 1st, 2018 at 15:25
das kleine Teilchen: Dann sag' mir doch bitte, wovor sich Rassisten fürchten, wenn sie auf die von ihnen zu Untermenschen Gestempelten einschlagen? Und, übrigens, worin besteht die Erklärungskraft des Postulats, dass Angst zu Wut führe, wo sie doch genauso gut, und nach meiner Erfahrung sogar eher, zu Unterwerfung oder Anpassung führen kann?
August 1st, 2018 at 15:42
In dem Fall wird die Wut unterdrückt, verdrängt, abgespalten. Das heisst aber nicht, dass sie nicht mehr da wäre! Gerade die eigene Unterwerfung schafft ja erst das Bedürfnis, andere jetzt erst recht zu unterwerfen. Herrschaft geht immer auch durch den Einzelnen hindurch.
August 1st, 2018 at 15:54
Jaaaaa!!! Wir sind Matheweltmeister!111!!! Schlaaand, schlaaand ...
August 1st, 2018 at 17:20
Wenn Angst zu Unterwerfung und Anpassung, also gerade nicht zu Wut, führt, muss auch keine Wut unterdrückt werden. Das zum einen.
Wut ist nur eine mögliche, aber eher unwahrscheinliche Reaktion auf Angst, weil Angst, insbesondere die Lebensangst, ja nach innen und nicht nach außen, also gegen einen subjektiven oder objektiven Gegenstand gerichtet ist. Sie äußert sich sich als gefühltes oder tatsächliches ohnmächtiges Ausgeliefertsein und wirkt deshalb nicht reaktiv und dynamisch, sondern lähmend und selbstzerstörerisch. Aber auch das ist nur eine These. Im Sinne der Negation soll damit empirisch lediglich bewiesen sein, dass es keinen Kausalzusammenhang zwischen Angst und Wut gibt (genau sowenig wie zwischen Angst und Rassismus).
Unterwerfung indessen muss nicht unbedingt der Angst, sondern kann auch dem freien Willen entspringen. Dass die eigene Unterworfenheit, insbesondere die Freiwillige, eine Bedingung für den Rassismus ist, ist in meiner Erklärung ja auch enthalten.
So jetzt werde ich nichts mehr zur Angst sagen - versprochen, flatter.
August 1st, 2018 at 17:49
Besser ist das, sonst müsste ich auf die Bibliotheken hinweisen, in denen das psychologisch durchdekliniert ist.
August 1st, 2018 at 18:41
Wut ist nur eine mögliche, aber eher unwahrscheinliche Reaktion auf Angst,
von "wut" hab ich garnix gesagt, oder ist nach deiner wahrnehmung "ärger" per se "wut"?!?
weil Angst, insbesondere die Lebensangst, ja nach innen und nicht nach außen, also gegen einen subjektiven oder objektiven Gegenstand gerichtet ist.
? ist echt dein ernst, ja? whatever, ich halt jezz ooch mein rand.
edith/ ich versuchs nochma so; xenophobie ist grundlage und teil des rassismus, right? und was bedeutet xenophob nochmal wörtlich, na?
"Xenophobie griechisch ξενοφοβία „Fremdenangst“, von ξένος xénos „Fremder“ und φοβία phobía „Angst“, „Furcht“)"
so, jezz halt ich den rand.
August 1st, 2018 at 20:44
@ricardo - Wenn Angst zu Unterwerfung und Anpassung, also gerade nicht zu Wut, führt, muss auch keine Wut unterdrückt werden. Das zum einen.
Auch auf die Gefahr hin..., vor allem aber, weil ich es eigentlich durchaus als zum Thema gehörig empfinde: so simpel ist es nicht. Wenn du Angst vor etwas Übermächtigem hast, und dich deshalb dieser Übermacht unterwirfst, obwohl du es eigentlich überhaupt nicht möchtest und auch nicht im geringsten einsiehst, dann ist das für dein Selbstbild erstmal gar nicht gut. Du bist einerseits wütend auf die Übermacht, die dir solches abverlangt, andererseits neigst du durchaus auch dazu, dich für die Unterwerfung gewissermaßen zu verachten. Lebt sich damit aber auch nicht so gut. Die Wut gegen die Übermacht kann nicht raus, und sich selbst zu verachten bockt auch nicht gerade.
Der 'gängige' Ausweg: du suchst dir jemand, der noch schwächer ist - oder auch nur scheint - als du selbst und projezierst deine Verachtung - und deine Wut gleich mit - auf ihn. 'Schwach' und 'feige' sind denn auch unter den gängisten Beschimpfungen für diese Art von Sündenböcken. Das ist mE einer der zentralen Gründe, warum das von Wal angesprochene 'Kalkül Rassismus' immer wieder verfängt.
August 2nd, 2018 at 09:23
@dasKleineTeilchen
Xenophobie ist ein Kunstwort für Fremdenfeindlichkeit. Und fremdenfeindliches Verhalten ist eine Erscheinungsform des Rassismus, eines seiner Resultate und nicht seiner Gründe. Oder andersherum: aus Rassismus folgt zwingend Fremdenfeindlichkeit, aber die Umkehrung gilt nicht.
@Peinhart
Diesmal sprichst von Übermacht. Auch die kann es bei politischer Unterwerfung nicht geben. Politische Unterwerfung heißt, Herrschaft (und keinen Kommunismus) zu wollen, heißt unterworfen sein und sich nicht emanzipieren zu wollen. Es ist deshalb unlogisch, den Schluss zu ziehen, dass Menschen, die sich entschlossen haben, sich einer Herrschaft zu unterwerfen, diese danach von einer Übermacht unterdrückt würden und sie dann als Folge Wut und Ohnmacht gegen jene empfänden. Politische Wut gibt es im Zustand der politischen Unterworfenheit nur partiell gegen den ein oder anderen Missstand, von dem Menschen mehr oder weniger betroffen sind, oder gegen die Form der Herrschaft, aber, von einigen unbedeutenden Ausnahmen abgesehen, nie gegen die Herrschaft selbst. Die von dir vollzogenen Ableitung der Wut aus der Ohnmacht gegen die Herrschaft bzw. Übermacht, die sich letztlich im Rassismus abreagieren würde, ist deshalb nicht stimmig.
Gegenwärtig gibt es eine weltweite Bewegung in der sich politische Wut konzentriert. Diese richtet sich gegen die bestehende Herrschaftsform, aber nicht gegen die Herrschaft selbst. Ganz im Gegenteil ist die Zielsetzung dieser Bewegung die Radikalisierung der Herrschaft, also die Bereitschaft zu einer noch größeren Unterwerfung. Hiermit verbessern sich gleichwohl auch die Bedingungen für den Rassismus, weil Unterwerfung, wie schon gesagt, grundsätzlich eine notwendige Bedingung für den Rassismus ist. Menschen, hingegen, die sich emanzipieren, also nicht mehr unterworfen sein wollen, können deshalb niemals Rassisten sein und wenn sie noch so wütend und ohnmächtig sind oder sich so fühlen.
August 2nd, 2018 at 11:01
So wie ich das sehe, sind deine Begriffe absolut und die damit verbundenen Vorstellungen entsprechend starr. Sich der Zivilisation und den Herrschenden zu unterwerfen, heißt mitnichten, dass das freiwillig geschieht und keine Schäden hinterlässt. Die (Selbst-)Unterwerfung (Subjekt) fordert ihren Tribut. U.a. Freud hat das schon in "Das Unbehagen in der Kultur" beschrieben.
Dasselbe gilt für "Emanzipation" - als gebe es die nur total und quasi erleuchtet. Man emanzipiert sich von etwas - das geht auch durchaus halbgar oder scheinbar und dann eben gern auf Kosten Dritter. Guck dich mal um, wie viele endlich nicht mehr von Rothschilds und ihren Handlangern unterdrückt werden wollen (die ja auch absichtlich die ganzen Moslems und den Terror hierher holen).
August 2nd, 2018 at 11:49
Da passiert dann halt auch mal so was: Auslöser der Aktion war ein Passant, der der Polizei meldete, dass sich im Dom bei der Morgenmesse eine verdächtige männliche Person aufhält. Aus der Kleidung des „arabisch aussehenden Mannes“ ragten laut Polizei Drähte, die zu einer Auswölbung an der Kleidung führten. (...) Die Polizei stellte bei der Überprüfung des Mannes fest, dass er Kopfhörer und eine Getränkeflasche bei sich hatte, gefährliche Gegenstände fanden sich nicht.
Sie sind alle dumm, so dumm.
August 2nd, 2018 at 12:44
Bei politischen Begrifflichkeiten, aber auch generell, geht es nicht darum, ob sie absolut, sondern ob inhaltlich richtig und in ihren Beziehungen logisch sind. Theorien sind immer Vereinfachungen und deshalb gewissermaßen starr und müssen es sein, um das Wesentliche, das was nicht offen liegt, zu erfassen. Wenn eh alles klar und offensichtlich wäre, bräuchte es auch keine Theorien und Wissenschaft. Es wäre also an der Reihe, meine Begriffe und meine Theorie auf ihren Inhalt oder ihre Form hin zu kritisieren und nicht ständig auf Nebenschauplätze auszuweichen. So habe ich nicht behauptet, dass die Unterwerfung keine psychischen Schäden hinterlässt. Und dass politische Unterwerfung im Zeitalter der Demokratie freiwillig erfolgt, liegt doch wohl empirisch auf der Hand, und dass solch eine quasi schizophrene politische Situation psychisch Gestörte en masse erzeugt, auch das liegt auf der Hand. Aber selbst der allergrößte Teil der Linken glaubt an die Notwendigkeit der Herrschaft. Falls du die restlichen Greteln meinst, die hier und anderswo ihren Unmut gegen die Herrschaft kund geben, und manche unter ihnen sogar den Kommunismus wollen, sind sie in diesem Kontext völlig irrelevant.
Erkenntnis geht nicht unmittelbar. Aber dazu ist zunächst der Wille notwendig. Das gilt auch für die Emanzipation. Frau braucht sie nur zu wollen und alles andere, das notwendige Wissen und die notwendigen Erkenntnisse kommen schon von alleine. Der Wille und der ehrliche Umgang mit dem Wissen ist die einzige Voraussetzung, dazu braucht kein Mensch eine große Theoretikerin oder Wissenschaftlerin zu sein.
Falls du mit den Rothschilds die (Finanz)Kapitalistinnen meinst, frage ich dich, inwiefern diese Menschen unterdrücken können, die sie für ihre Zwecke auf dem Arbeitsmarkt kaufen, wo die doppelt freie Lohnarbeiterin ihre Arbeitskraft anbietet. Gewiss, solange diese eine bleiben will und sich damit dem Zwang zur Lohnarbeit unterwirft, ist sie den Kapitalistinnen und dem Geldsystem ausgeliefert, aber sie hat auch hier die Chance ihre politische und ökonomische Situation zu ändern. Wenn frau allerdings Eigentum und Herrschaft will geht das wohl kaum. Klar, manche die bei Amazon und Konsortinnen bis zu Umfallen ausgepresst wird, also die ganze Härte des Systems zu spüren bekommt, mag dies als irgendwie Unterdrückung empfinden, nur ist es keine, sondern durch das Lohn- und Geldsystem legalisierte Ausbeutung. Die Lohnarbeiterin, indessen, kann ja jederzeit gehen. Allerdings ist sie gezwungen Geld zu verdienen und da bleibt ihr dann eben nicht viel übrig, als sich mit iherer Situation abzufinden und die Bürde auf sich zu nehmen, weil sie ja nichts gegen Lohnarbeit und Herrschaft im Prinzip hat. Und solang sie Letzteres will, hilft es ihr auch nicht, die konkrete Bürde, welche ihr die Lohnarbeit auferlegt, nicht zu wollen, sie muss sie tragen, weil sie sich eben Lohnarbeit und politischer Herrschaft unterworfen hat.
August 2nd, 2018 at 12:53
Kürzer wäre schöner. Es ist echt anstrengend, das alles zu lesen.
Du hast Begriffe in Stellung gebracht, um eine Aussage (Peinharts) zu widerlegen. Dazu kannst du nicht "vereinfachte" Begriffe auffahren - im Prinzip Privatdefinitionen - sondern musst eine sehr belastbare Semantik betreiben.
"Rothschilds" war eine Anspielung auf durchgeknallte VTler. Langatmige Belehrungen gehen hier fehl.
August 2nd, 2018 at 15:03
@tux: der brüller ist ja wohl der folgende satz:
"Der Polizei ging es um die Frage, ob der Afghane sein verdächtiges Aussehen „bewusst herbeigeführt hat“, oder ob sich selbst gar nicht als verdächtig wahrgenommen hat."
warum...was?!? aber...das ist doch...WOT?!?
Sie sind alle dumm, so dumm.
cant really argue that.
August 2nd, 2018 at 15:09
Eigentlich ist der Rassismus nur ein Teilgebiet des großen Spiels, das Diskriminierung heißt. Einer Menschengruppen nach beliebigen Unterscheidungsmerkmal die Minderwertigkeit nachzureden. Die Mechanismen sind hier auch dieselbe wie bei Harz IV Empfänger Bashing.
Nun fehlt mir auch schnelle kein Fall, wo einer zusammengeschlagen wurde, weil er ein Harz IV Empfänger ist. Aber die Obdachlosen können darüber einiges erzählen - blöd ist nur, da die Meisten von ihnen keinen Twitter Account haben.
Hat man keine Ausländer zur Hand, teilt man sich nach Regionen-Zugehörigkeit (Ost - West). Sind alle aus einem Region - teilt man sich in die Ortschaftszugehörigkeit usw. Hauptsache: Ich bin der Gute - die drüben sind Arschlöcher. Der Grund findet sich immer.
August 2nd, 2018 at 15:26
Ich wüsste nun nicht, dass Unterwerfung und Herrschaft Privatdefinitionen wären. Wem, indessen, die Bedeutung nicht klar ist, kann sie ja heutzutage unschwerlich herausfinden.
Wie wär's eigentlich mal damit, dass du so einen Begriff oder besser noch ein Argument kritisierst, statt Belehrungen zu erteilen, wie zu verfahren sei. Ob die Bedeutung eines Begriffs "belastbar" ist, musst doch du leisten und nicht derjenige, der ihn benutzt, denn der geht ja davon aus, dass er es ist. Also musst du als Kritiker die Nichtbelastbarkeit als Fehler nachweisen.
Ferner: Danke für die kurzatmige Belehrung, übrigens "Eine typische Belehrung besteht darin, den Beschuldigten bei einem Ermittlungsverfahren darauf hinzuweisen, dass er das Recht auf einen Verteidiger hat und es ihm freisteht, sich zu der Sache zu äußern."
Bin mal gespannt auf den zweiten Teil. Wenn der so bescheuert ausgeht wie der hier, brauchen sich die Rassistinnen, auf jeden Fall, keine Gedanken darüber machen, ob sie ihren Mist an die Frau bringen können.
August 2nd, 2018 at 15:39
Und wenn du noch einen derart unfreundlichen Kommentar ablässt, bist du draußen.
August 2nd, 2018 at 15:48
@83 (Name ist mir zu lang): Er hätte sich vielleicht schneller befreien können, wenn er gesagt hätte: huch, ein Kopfhörer, wo kommt der denn nur her?
August 2nd, 2018 at 21:23
@flatter (73)
Ui, - hasste dich auch gleich mit perfektoiden Räumen seltsamer Interpreten davon auseinandersetzen müssen?
August 2nd, 2018 at 21:56
Nö, ich hab nur die Jubelmeldungen gelesen.
August 2nd, 2018 at 22:54
Naja, -ich seh das zwiespältig. Nach jetzt über fuffzehn Jahren geistiger Flatline, aufgrund ökonomischer Tunnelblicke, darf man schon eine gewisse Sehnsucht nach mehr verstehen. Andererseits, glaube ich auch nicht, dass dies etwas am üblen Geschmack nationaler Narzissmen (oder soll ich besser Komplexe sagen?) und entsprechenden Jubelarien ändert.
August 2nd, 2018 at 22:58
Ich weiß nicht, ob ich dich recht verstehe, aber glaubst du, dass sich jetzt irgendwer für Mathematik interessiert in einer Gesellschaft, die am Dreisatz (dauert zu lange, kost' zuviel) erbärmlich scheitert?
August 2nd, 2018 at 23:08
@flatter
Natürlich glaube ich nicht daran und ich denke, du hast mich absolut richtig verstanden. Ökonomie, ist die Wissenschaft des kürzestem Weges zum größtmöglichem Input. So was, - muss scheitern.
August 2nd, 2018 at 23:25
Weißte, ich stelle mir vor, dass ein paar gefeierte Großgenies diesen Pseudowissenschaftlern (Fanatiker der Ökonoreligion) nahtlos und verständlich nachweisen, dass sie komplett auf dem Holzweg sind. Tragikomisch. Sie würden den Holzweg für Scheiterhaufen zerlegen und in der Grütze weitermarschieren.
August 2nd, 2018 at 23:42
Ja
August 5th, 2018 at 19:57
Manches spricht dafür, daß die Angst (sorry, flatter) vor dem Fremden eigentlich die Angst vor dem Fremden in uns ist. Denn es ist unheimlich, wenn man merkt, daß man nicht Herr im eigenen Hause ist. Dieses Fremde, nach außen projiziert, ist dort leicht zubekämpfen, und man ist es los, während die tiefgehende Auseinandersetzung mit dem abgespaltenen Unbewußten, dem "sogenannten Bösen", dem Fremden in uns, das ein Schattendasein führt, Mut und die Bereitschaft zur Selbsterkenntnis erfordert. Diesen "Schatten" aufzusuchen, und zu integrieren, ihn sozusagen zu erlösen, lohnt sich, denn dann verwandelt er sich in den "hilfreichen Gefährten",in Energie. Wichtiger aber ist, daß man ihn nicht mehr nach außen projiziert, und Unschuldige mit Haß verfolgt.
August 7th, 2018 at 15:17
Oben hatte ich geschrieben: Rassismus mache bei anderen Menschen gemeinsame innere Eigenschaften an gemeinsamen äußeren Merkmalen fest. Das kann über das Aussehen von Menschen, über ihre Namen oder auch über ihre Stimme und Sprache laufen.
Im aktuellen „Economist“ wird über amerikanische Untersuchungen berichtet, die Reaktionen auf unterschiedliche Sprechweisen testen. John Baugh, ein Professor mit afroamerikanischen Wurzeln und der Fähigkeit mit verschiedenen Dialekten zu sprechen, fand heraus, dass er bei Telefongesprächen mit Hausmaklern nicht die besten Wohnlagen angeboten bekam, wenn er mit seiner „schwarzen Stimmlage“ sprach. Mit seiner „weißen Stimme“ bekam er Wohnlagen in „weißen Vierteln“ angeboten, mit einer Hispano-Stimme Wohnlagen, die von Hispanics bewohnt waren.
Kelly Wright, die Tochter einer deutschen Mutter und eines Afroamerikanischen Vaters, spielte ein und denselben Text in drei verschiedenen Versionen (afroamerikanischer Akzent, Südstaatenakzent und Standard-Amerikanisch) 340 Studenten vor und fragte nach den jeweiligen Persönlichkeiten.
Die fiktive Person mit dem Afroamerikanischen Akzent wurde mehrheitlich als „schwierig“ und „arm“ bezeichnet.
Die fiktive Person mit dem Standard-Amerikanisch als „angenehm“, „gebildet“, „attraktiv“, „vertrauenswürdig“ und „wohlhabend“.
Die fiktive Person mit dem Südstaatenakzent wurde in der Mitte zwischen beiden eingeordnet.
Solche rassistischen Zuordnungen im Alltag haben viel mit vereinfachenden Verallgemeinerungen und mit plakativem Denken und nichts mit Angst zu tun.
Gruß Wal
August 7th, 2018 at 16:56
Ich würde wieder einwenden, dass es sich bei diesen Beispielen erstmal um simple Vorurteile handelt. Rassismus baut zwar auf solchen Mechanismen, wie zB auch Xenophobie, auf, geht aber keineswegs darin auf. Man beraubt sich mE einer ganzen analytischen Kategorie, wenn man all diese Phänomene unter Rassismus fassen will. Wobei sie natürlich sehr wohl ein Anzeichen von Rassismus sein können, aber auch nicht müssen.
August 7th, 2018 at 17:34
Das ist wohl auch ein Grund, warum sich die Chimäre "Sozialrassismus" als Begriff gebildet hat. Ich hatte übrigens in der Gurndschule Kopfnoten, u.a. "Mündlicher Ausdruck" - für mich als Überflieger (und in diesem Alter auch durchaus auch noch strebsam) ein Schandfleck, und ich denke, so war das auch gedacht: Proleten werden dadurch markiert. Ich habe ein paar Jahre gerbaucht, um so tun zu können, als hätte ich mich von meinen Wurzeln entfremdet.
August 7th, 2018 at 18:51
@97
"Simple Vorurteile" sind es nicht, weil es Vorurteile sind, die ethnisch unterschiedene Menschengruppen trifft. Es sind Vorurteile, die sich an ethnischen Merkmalen festhalten.
Hast du eine bessere Abgrenzung von Rassismus?
August 7th, 2018 at 19:34
Eine Unterscheidung entlang ethnischer, ehedem 'rassischer' Merkmale, die eine Abwertung des Anderen und eine Aufwertung des Eigenen bezwecken, zumindest aber eine substanzielle 'Unverträglichkeit' beider aufgrund prinzipiell unüberbrückbarer Unterschiede. Ohne diese Absicht oder 'Haltung' kann mE nicht von Rassismus gesprochen werden.
Bezogen vor allem auf das Makler-Beispiel in #96 könnte es sich zB auch schlicht um die Erfahrung handeln, dass ein 'Hispano' sich eher in einem hispanischen Wohnumfeld wohl fühlt als in einem schwarzen oder weissen. Um ein Vorurteil handelt es sich insofern, als - zumindest zunächst - die Unterstellung greift, das sei bei jedem Hispano - oder Weissen oder Schwarzen - so. Ob der Makler hier rassistisch agiert oder sich zB bloß unnötige Arbeit ersparen will, dazu müsste man ihm mE schon etwas näher auf den Zahn fühlen. Indem man ihn zB mit schwarzer Stimme gezielt um Angebote aus weissen Gegenden bittet.
August 7th, 2018 at 20:01
Ich denke, jede Definition oder Beschreibung, die "Zwecke" ("bezwecken") beinhaltet, ist nicht operationalisierbar, denn Zwecke sind erstens subjektiv und zweitens (als bloße Absicht) nicht sichtbar oder spürbar. Rassismus jedoch ist (für die Betroffenen) immer sichtbar und spürbar.
Eine Rassismusdefinition, die sich auf damit verbundene Absichten berufen will, ist verkehrt. Auch bei dem Makler ist völlig wurscht, welche Absichten er verfolgt. Sein Verhalten kommt bei den Betroffenen als Rassismus (ethnische Vorurteile) an.
August 7th, 2018 at 21:01
Und 'wie es bei den Betroffenen ankommt' hätte jetzt keine subjektive Komponente? Und impliziert es nicht auch, dass es durchaus etwas anderes sein könnte als eben das was 'rüberkommt'?
Man kann bei besagtem Maklerverhalten ja durchaus den Verdacht hegen, es könne sich um Rassismus handeln - eben weil es erstmal so ankommt. Nur müsste man den mE eben wie oben skizziert erhärten.
@flatter - Kommentare evt zum neuen Opener verschieben...?
August 7th, 2018 at 21:09
Macht doch einfach dort weiter (geht doch nach drüben!)
August 7th, 2018 at 21:10
[...] möchte kurz die Ansätze zusammenfassen, die in der Diskussion im ersten Artikel "zu Rassismus" hervorgebracht wurden. Vor allem eine Unterscheidung erscheint sinnvoll, wobei die [...]
August 7th, 2018 at 21:13
Faule Sau! :p
August 7th, 2018 at 23:09
Schiebung!
August 7th, 2018 at 23:31
Tz, welche hätten Sie denn gern? Ich müsste jeden einzeln kopieren, die Userdaten jeweils extra, und dann die hier löschen.
p.s.: Oder glaubste, ich mach mal eben mit meinen kaum vorhanden mysql-Kenntnissen in der db rum?
August 8th, 2018 at 07:24
Passt schon. Ich hatte nur den Eindruck, dass #104 noch nicht da war, als ich mein Kompliment postierte.
Aber ein interessanter Einblick in die Verwaltungssoftware. Scheint lausig zu sein.
August 16th, 2018 at 13:55
#7
"DIE Deutschen" oder "DIE Juden" ist pauschalisierend, diskriminierend und womöglich xenophob, aber nicht rassistisch, da es keine Rassen darstellt sondern kulturelle/nationale Gruppen. Sorry für den Klugscheiß, aber sprachliche Präzision muss sein. Der Begriff wurde zwar in den letzten Jahrzehnten immer breiter gefasst, aber die Tendenz zu eigenen Definitionen oder unendlicher "Ausdehnung" vorhandener ist für mich ein Unding unserer Zeit.
Ob und inwiefern es überhaupt unterschiedliche menschliche Rassen gibt ist immer noch umstritten. Man spricht heute eher von Phänotypen. Mit der rapiden Globalisierung und somit stärkerer Vermischung des Genpools wird das Thema vermutlich von alleine obsolet.
#19
Ja und wenn wir alle weit genug zurückgehen, dann haben wir sehr wahrscheinlich sogar gemeinsame Vorfahren. Zumindest laut "Out-of-Africa" Theorie und das es die Menschheit schon mal fast dahingerafft hat. Mit bisschen faktischem Wissen über Biologie und Anthropologie ist Rassismus an sich Schwachsinn. Das Dilemma mit Ignoranz und Teufelskreis findet sich ja schon im letzten Absatz dieses Artikels.
#24
Die Argumentation der jungen Welt ist nicht stichhaltig und sowas wie "sozialen Rassismus" gibt es nicht. Das ist schlicht Diskriminierung anhand des sozialen Status (quasi Klassismus gegen "die da oben"). Hier ist aber das Motiv sehr entscheidend. Geht es wirklich nur um Sozialneid/Status oder um das Einfordern fairer Verteilung von Ressourcen, Macht, ... Da die junge Welt zweiteres nicht einmal als Motiv in Erwägung zieht, ist der Artikel nichts wert.
#44
Schön zusammengefasst und den Zusammenhang zwischen Angst und Rassismus dargelegt ohne zu relativieren/rechtfertigen.
#57
Hmm, deine Argumente sind gar nicht so falsch. Ich stimme aber deiner Antwort in #64 auch nicht zu. Wieso muss es denn nur eine Ursache für Rassismus geben? Vielleicht ist Angst vor z.B. Wohlstands- oder Machtverlust ein Grund dafür, aber es gibt auch andere wie z.B. Narzissmus. Das gleiche Symptom kann sehr wohl unterschiedliche Ursachen haben.
#84
Hier kommen wir den Basics schon nahe. Unser Gehirn sucht und filtert nach diesen Mustern. So findet es "Gleichgesinnte" und eben "Andere". Die Frage ist, ob wir das jemals mit Training optimieren und auch womöglich eine neuronale Veränderung über Generationen stattfindet. Bisher packen wir glaube ich gerade einmal die individuelle Unterscheidung von max. 500-700 Menschen. Für alle anderen benötigen wir "Schubladen", sonst ist Brain Overload angesagt.
#95
Puh, harte theoretische Kost. Ich bleibe da erstmal bei einfacheren Erklärungen wie "Ignoranz ist Faulheit und unser Gehirn ist auf Sparsamkeit ausgelegt". Sich mit dem (eigenen) Fremden auseinanderzusetzen hat also glaube ich im Prinzip weniger mit fehlendem Mut/Angst als mit simplem "hab isch kein Bock drauf" zu tun.
#101
Kommunikation besteht immer aus Sender und Empfänger und das Motiv, Interpretation, Konnotation, usw. sind alles relevante Aspekte. Würdest du einem dreijährigen Kind Rassismus unterstellen, weil es das erste Mal in seinem Leben ein andersfarbiges Kind sieht und zu seiner Mama ruft "schau mal Mama, das Kind ist schwarz". Das fällt doch eher in die Kategorie Beobachtung. Die Räder, welche bei der Mama nach solch einer Aussage ticken und die darauf folgende Reaktion, das ist eher von Interesse. Nach deiner Logik wäre alles Rassismus, was der Empfänger als Rassismus definiert. Na dann mal viel Spaß in so einer Gesellschaft. Da sagste keine drei Worte und hast schon 7 Leute beleidigt.
August 16th, 2018 at 15:03
Artikel und vor allem Kommentare super interessant.
Aber. Ich habe lange nie so vielen Salongrevolutzern zugehört wie in diesen Beiträgen. Das soll keine Beleidigung sein! Aber nicht ein Einziger betrachtet die Dinge von den praktischen Auswirkungen auf lebende Menschen her.
Für alle zum Mitschreiben: Rassismus gibt es nur bei Rassen, d.h. Tieren.
Unter Menschen gibt es nur die Zuneigung zur eigenen Ethnie und die Abneigung gegenüber anderen. Das war notwendig im Überlebenskampf. Das hatte und hat biologische und ökononmische Gründe (wobei die Ökonomie von menschengruppen gemeint ist).
Wäre es nicht so gäbe es längst keine Etnien mehr und die Welt wäre eine einzige hellbraune Einöde.