Bilduelle: Wikimedia Commons / Colin Smith
Die ‘modernen Demokratien’ richten sich also ausdrücklich nach einer “Willensbildung”. Konsequent sprechen die Parteien daher alles an, das Zustimmung verspricht. Verstand gehört, wenn überhaupt, nur am äußersten Rande dazu. Dieses Vorgehen ist nicht nur völlig untauglich, hoch technisierte Staaten in einer globalen Organisation zu führen, es ist extrem kontraproduktiv. Die Welt ist kein Ponyhof, aber alle müssen so tun als ob sie sich um einen Willen eines sogenanntes “Volkes” dreht.
Was aber ist die Alternative? Eine Art Technokratie erscheint vernünftig. Wenn Menschen nicht in der Lage sind, die drängenden Probleme der Gegenwart zu begreifen und sie schon gar nicht sinnvoll lösen wollen, weil sie eben ihren primitiven Wünschen folgen statt ihrem Verstand, muss man sie halt von den Entscheidungsprozessen ausschließen. Dies geschieht sogar, die verbleibenden Entscheider und ihre Instanzen unterscheiden sich aber kaum von den Ausgeschlossenen. Auch sie fokussieren auf irrationale Ziele und Maximen.
Verstand erzwingen
Die Lösung wäre als auf diesem Wege möglicherweise eine, die nur kompetente Menschen in Entscheiderpositionen zulässt. Nun sind aber alle Wege, dies zu organisieren korrumpierbar und vor allem hat kaum jemand ein Interesse an dieser Lösung. Sie ist also aussichtslos, weswegen ich mir auch eine ethische Bewertung solcher Lösungen spare.
Wenn also die Interessen von Entscheidern und der ‘Wille’ der Menschen rationalen Lösungen entgegen stehen, was geht dann überhaupt? Parlamentarismus als Begleitmusik kapitalistischer Gesellschaften sicher nicht. Dieser hat nur einen ‘Pluspunkt’: Er steht den Interessen der Mächtigen nicht im Weg, das macht ihn stabil. Diese Interessen sind aber nicht nur irrational, sondern zunehmend fatal, ungeheuer destruktiv. Das ‘Volk’ ahnt dergleichen vielleicht, ist aber nicht in der Lage, daran etwas zu ändern.
Evolution ist möglich
Eine Evolution hin zu einer stabilen Gesellschaft, die in der Lage ist Probleme zu lösen, muss also die Interessen der Vielen berücksichtigen, diese aber mir Rationalität anfüttern. Frühere Versuche mit Volkserziehung sind aus naheliegenden Gründen gescheitert. Die dahinter stehende Propaganda spült Fanatiker und Treudoofe nach vorn, keineswegs Problemlöser.
Problemorientiertes Handeln muss also zum Eigeninteresse der Menschen werden. Anstatt sich gehen zu lassen, unmögliche Maßnahmen zu fordern und für nichts verantwortlich zu sein, müssen die Vielen unmittelbar an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Sie müssen die Macht haben mitzuentscheiden und verantwortlich sein für diese Entscheidungen. Systeme, die auf Stellvertretung beruhen, die obendrein abstrakt, hierarchisch und undurchsichtig sind, sind hingegen dem Untergang geweiht.
Juni 28th, 2018 at 21:22
‘Die da oben’ sind bequem. Man kann immer gut begründet nörgeln. ‘Die da unten’ haben aber auch kein Interesse daran, in diesen Strukturen tatsächlich ‘Verantwortung zu übernehmen’. Es fehlt mE auch objektiv an Durchblick und Verständnis angesichts der mittlerweile hochkomplexen Verwicklungen, Abhängigkeiten und Interessenlagen. Das wiese aber zurück auf die ‘kompetenten Entscheider’, die ‘Technokraten’.
Wenn also ‘problemorientiertes Handeln zum Eigeninteresse der Menschen’ werden soll und kann, dann nur nachdem oder indem gleichzeitig eine ‘Komplexitätsreduktion’ dieses ‘abstrakten, hierarchischen und undurchsichtigen’ Systems stattfindet. Da scheint mir der eigentliche Knackpunkt zu liegen.
Juni 28th, 2018 at 21:44
Das muss ja wachsen. Es kann einerseits garnicht ohne ‘Experten’ gehen, aber die kontrollieren zu wollen hängt ja schon davon ab, dass man aktiv an Entscheidungsprozessen teilnimmt. Wenn man keine Idee davon hat, was man selbst entscheiden kann, findet man auch keine, wie man sinnvoll delegiert und kann sich nur ergeben.
Das Wichtigste: Die Entscheidungsprozesse müssen reale sein und nicht symbolische.
Juni 29th, 2018 at 00:51
OT: Schon mal konzentrierte Propaganda probiert?
“Das Regime® von Machthaber® Assad attackiert® gemeinsam mit Russland® Rebellen® in Südsyrien.”
Dabei wollen die Ärmsten doch bloß Demokratie®!¹1!!!1
Juni 29th, 2018 at 11:23
Jetzt möchte ich den von mir neulich erwähnten Essay doch mal verlinken. Ich finde ihn einfach zu gut, um nur darauf hinzuweisen: Wahrheit und Politik (Hannah Arendt 1963, pdf, 30 S.)
Juni 29th, 2018 at 11:30
Ist zwar off topic, aber weil es so schön ist und die Arbeit es wert ist beachtet zu werden:
http://spiegelkabinett-blog.blogspot.com/2018/06/das-bose-nachtreten-der-deutschen.html
Ich habe viel gelascht und geschmunzelt. :D
Und um wieder runterzukommen die heutige Dosis Bento:
“Wir haben 6 Menschen mit Arschgeweih gefragt, ob sie es heute bereuen”
Juni 29th, 2018 at 12:33
flatter: “Anstatt sich gehen zu lassen, unmögliche Maßnahmen zu fordern und für nichts verantwortlich zu sein, müssen die Vielen unmittelbar an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Sie müssen die Macht haben mitzuentscheiden und verantwortlich sein für diese Entscheidungen. Systeme, die auf Stellvertretung beruhen, die obendrein abstrakt, hierarchisch und undurchsichtig sind, sind hingegen dem Untergang geweiht.”
@flatter: Wir können doch noch Freunde werden! ;-)
Gruß Wal
Juni 29th, 2018 at 12:35
Ein möglicher Ansatz…
Juni 29th, 2018 at 13:52
Ja, wäre ein Ansatz. Zu bedenken sei: Menschen sind erst dann SOUVERÄN, wenn sie alle ihre Entscheidungen jederzeit rückgängig machen können.
Juni 29th, 2018 at 13:55
@Wal: Du ahnst ja nicht, wie ich mit Freunden erst streite ;-)
Juni 29th, 2018 at 16:46
#7 Peinhart:
Mensch muss bei diesem Vorschlag zwischen Inhalt und Verpackung unterscheiden. Die Verpackung zielt darauf ab, bürgerliche Adressaten zu gewinnen und ist deshalb verziert mit Einhörnern, Feen und Trollen. Diese luftige Verpackung können wir ignorieren.
Der Inhalt jedoch ist (wissentlich oder nicht) revolutionär, weil er die Entscheidungsmacht (in dieser einen Frage) unseren Machthabern wegnehmen und in die Hände des künftigen Souveräns legen will.
Für diesen und jeden anderen Fall aber gilt:
Menschen sind erst und nur solange SOUVERÄN, wenn und solange sie ihre Entscheidungen jederzeit auch wieder rückgängig machen können.
(Nicht wie beim Brexit, wo die Leute einmal ein Kreuzchen machen durften, und seitdem nichts mehr zu melden haben. Das ist die Perversion der direkten Demokratie.)
Juni 29th, 2018 at 20:11
Was ich an dem Vorschlag ebenfalls bemerkenswert finde – dass man sich nicht in eine simple Ja/Nein-Entscheidung drängen lassen will. Auch das, statt einer wirklichen Debatte, eine Perversion des Gedankens.
Was allerdings ein oft noch unterbelichtetes Problem darstellt, ist unsere hochkonzentrierte und mit einem eindeutigen ‘Klassenstandpunkt’ versehene Medienlandschaft. Schließlich sind es Springer und Bertelsmann – und nicht etwa Parteien – die in erster Linie an der ‘Willensbildung’ arbeiten.
Juni 30th, 2018 at 00:00
Hat doch Marcuse die problemgesteuerte Rationalität als Crux der Moderne schön auseinandergeklaubt (ob er es selbst als Crux annahm, ist dabei nicht ganz so klar). Der Titel des Eindimensionalen Menschen bezeichnet das Resultat. Da war mir die Betonung der Ratio gleich Anlass, im vorgängigen Teil hier etwas länglich anzuspringen – eben den Hinweis auszubreiten, diese Hoffnung sollte kürzer gefasst werden, dass sich auf solcher Grundlage elementar die Geschicke von Massen lenken ließen.
Und, gewiss, Rationalität sieht man auch dort sehr schön, wo es den Modernisten schaudert, beim Rationalisieren spiritueller Konzepte, um Eliten mit dem Anschein von Wissenschaftlichkeit auch im Dunst des Klerikalen zu befrieden. Weihwedel ist dann woanders. Und Philosophie wird theologisch stranguliert. Sie haben es jedenfalls versucht, das mit der Ratio. Der Islam war da geschickter – Philosophie ist dort ein Teilhaber der Medizin, nicht der vormaligen Theologie, und rationalisierenwollen, wo es nichts zu rationalisieren gibt, haben sie bleiben lassen. Der Christenzirkus hat stattdessen sich in der Gewöhnung an Wirklichkeitsverzerrung und Korruption geübt. Ich denke schon, dass dieser Hinweis etwas Betonung verdient.
Es hülfe gewiss, Vernunft und Verstand klar zu scheiden, dem, was auf dem Vernommenem gründen soll, genauer in die Parade zu stierlen: Es ist Ratio dann immer bereits Gemeinschaftswerk. Das mit der erhofften Exaktheit ist leider nur Glaubenssache. (Und Kants Kritiken sind dazu immer noch fein für Pfadfinder.)
Ehrlicher ist der Ausgangspunkt, wenn man nicht gleich so weit ausholt, im plakatierten Anspruch, zur Suche nach und zur Einigung auf Entscheidungen.
Es ist nicht die Ratio hier, es ist nur ein Mäandern zwischen Opportunitäten … mehr war nicht! Und wie man von hier zu dauerhaft konsensfähigen Schlüssen kommt, ist immer wieder erneut anstrengend. Ein Versprechen, es gäbe die eine sagenhafte Methode, wie das alles ganz einfach sein könnte, wird zuallererst der faktischen Historizität des symbolverarbeitenden Zweibeiners nicht gerecht.
Rationalität kommt dann ins Spiel, wenn die Kaufleute bereits vom gedeckten Tisch fabulieren können. Für all die Ungewissheiten hingegen, die Bereitstellung der Rohwaren auf die Reihe zu bringen, ist eine vorzeitige Festlegung auf sagenhafte Effizienz und ähnliche Gespenster höchstens für kleine Teilgruppen zielführend. Im großen Maßstab ist das immens destruktiv, wenn man auf die Gegebenheiten nicht ad hoc immer wieder erneut eingehen kann. Die Millionen Toten der Kriege der letzten 70 Jahre, sind ideologisch gesehen durchaus als Opfer des Unwillens zu betrachten, sich den Fragen des Menschseins angemessener zu widmen, stattdessen den rigide vorgefassten Dialekt von Rationalität mit den Mitteln der Bombardements durchzuboxen …das ist ja doch kein Pappenstiel. Nicht war?
Und hernach kommt die Organisation für die Pfade der Entscheidungsfindung. Ganz anderes Theater. Dies mit der Ratio in einem Topf verrühren zu wollen, mit einem sozusagen global als universell erhofft gültigen Dialekt von Ratio, wie es die Projektionen der Mode der Moderne gebietet, verwirrt mehr als dass es weiterhilft. Die Entscheidungsstrukturen braucht es weniger für dort, wo Kaufleute sowieso immer verstehen, abzusahnen, sondern um Strukturen für ein Zusammenleben zu etablieren und instandzuhalten.
Und das geschieht sozusagen willkürlich, diskursive Willensbildung, natürlich. Aber das Mäandern ist hier zum rücksichtslosen Hauen und Stechen geworden, sobald der Horizont des bereits fertig gedeckten Tischs verlassen wird. Tatsächlich: Die Infrastruktur im Westen wird geplündert und geht vor die Hunde. Der Diskurs zu den je erneut zu findenden willkürlichen Festlegungen ist kaputt. Von Rationalität wird nurmehr geduldet, Kochrezepte für die nächste verschwenderische Ausbreitung von Konsumzeugs an der Hand zu haben.
Das, was die Menschen hingegen als grundlegend zum Überleben brauchen, zerbröselt dabei unter der Hand. Es ist nicht im Horizont des Dialekts von Rationalität, der alleine nur vom gedeckten Tisch zu schwadronieren versteht, aber keine Ahnung mehr kennt, davon, wie sich ein Menschsein anfühlt, wenn Leute miteinander Dinge auszumachen verstehen. Sie machen nichts mehr aus. Sie warten ab. Bis das nächste Kochrezept als Versprechung plakatiert wird.
Kein Ausblick (das wird dann nochmal viel zu länglich), nur der kleine Hinweis: Es lohnt sich, zu studieren, welche Lernprozesse die Leute im sozialen Gefüge draufhaben, wo die Entscheidungen beginnend bei regional struktierten Räten getroffen wurden, den überregional wirkenden Mandataren dann prinzipiell nur ein imperatives Mandat gegeben ist.
Dort lässt sich einiges zur Kompetenz lernen, wie Entscheidungen mit langem Atem geschultert werden. Klar, die Wallstreet-Armee hat da immer wieder einiges niedergebombt, und seit neuerdings kommen stattdessen Chaos-Raufbolde ins Spiel. Die Bandagen sind hart. Im braven Westen wurden solche Entscheidungsformen kurz nach 1910 ausgerottet. Der Diskurs muss verlässlich auf eine zynische Karikatur gestutzt werden. Zu mehr haben wir es nicht mehr gebracht.
Die hegemoniale Spruchkraft hat es dann ja auf gut 100 weitere Jahre rabiate Scheinrepräsentanz gebracht und bröselt nun mehr und mehr vor sich hin, nachdem statt der Konfliktlösungen immer nur verstärkte Ausbeutung im Programm war. Die Opferrollen werden nun rar, vielleicht U.S.A. gegen Europa noch, zeichnet sich gerade ab.
Soviel zur Intelligenz in der gepriesenen Rationalität des selbstherrlichen Abendlandes. Man sollte über den Tellerrand schauen und auch auf Überraschungen gefasst sein, wenn man da dazulernen will. Jedenfalls ist moralische Autonomie, die von einer Kanzel von Rechthaberei herab gepredigt wird, keine, und die Entscheidungsfindungen in ihrem Schlepp haben immer irgendwie einen giftigen Kern. Es gibt viel Erprobung von Intelligenz abseits davon, nun, aber auch vehementes Niederschlagen von solchen Versuchen, mit aller nur erdenklichen Niedertracht. Mein Güte. Ich durfte lange in einer friedlichen Zeit leben. Die Aussichten auf Fortsetzung sind nicht garso rosig.
Juni 30th, 2018 at 20:29
Zuhülf, mich dünkt der Worte Schwall erdrückt, non, ertränkt des Willens Bildung zum Verständnis gar. Mehr Satz, denn Schachtel, mehr Verve, denn Zerrüttung, und, sowahr mich meine Freunde als meines Vaters Sohn kennen, ich würde applaudieren. Mondieu.
Juni 30th, 2018 at 23:41
Keine direkte Antwort, aber ein Hinweis, der vom Thema magnetisch angezogen wird – mit Sätzen wie: die Lage sei “nichts anderes als das Resultat unentschiedener Machtfragen”, oder: “Die Auflösung … entspricht vielmehr der (angeblichen) Auflösung der Grenzen von Interessen: Die … Gesellschaft kennt … ‘keine Parteien mehr’” – kein schichtspezifisches Verhalten, sondern nur noch Freund und Feind, “also bedingungslosen Konsens oder Ausgrenzung. Gewaltenteilung, konflikthafte Prozesse, Widerspenstigkeit erscheinen dem auf totale Lösungen abzielenden Zeitgeist hinderlich …” – Thomas Fischer, 2013
Juli 1st, 2018 at 12:03
OT: Kurzer Kommentar eines Anwalts: Kontrollierte Zentren
Juli 1st, 2018 at 13:28
Das wird die ästhetischen Probleme der Klientel nicht lösen. Man wird dort Menschen massenhaft abschlachten müssen, das sieht einfach nicht gut aus. Ertrinken lassen fällt weniger auf, die meisten sieht man dabei gar nicht.
Ich frage mich, ob der Widerstand gegen die alten Nazis auch so schwach war, weil man sich so ohnmächtig fühlte. Ich meine mit “Nazis” keineswegs nur die uniformierten; ich meine die zig Millionen, die hinter ihnen standen.
Juli 1st, 2018 at 13:54
Damals war mehr Ungläubigkeit dabei, glaube ich. Derart, dass das doch nicht sein könne im ‘Herzen der Zivilisation’, dass der ‘Spuk’ schon vorübergehen werde. Diese Naivität ist uns nicht mehr vergönnt.
@Rainer – Vielen Dank auch für die Auffrischung meines Fluchtimpulses… :p
Dazu noch ein wichtiger Hinweis von Tomasz Konicz.
Juli 1st, 2018 at 14:58
Derweil ist es nicht so, dass die Verrohung mich nicht auch erfasst. Ich bin ja gegen die Todesstrafe, aber wer zu Konservativismus titelt: “Man darf gespahnt sein“, gehört an die Wand gestellt.
Juli 1st, 2018 at 20:49
Mit am schlimmsten finde ich, dass mE weder Seehofer noch Söder wirkliche Überzeugungstäter sind – ‘nur’ völlig skrupellose Opportunisten.
Juli 2nd, 2018 at 01:25
ZEIT ONLINE:
“Zudem teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Schreiben an die Spitzen der Koalitionspartner CSU und SPD mit, dass sie von 14 europäischen Ländern die Zusage habe, mit ihnen ein Abkommen über die schnellere Rückführung von Migranten zu vereinbaren. Tschechien, Ungarn und Polen haben ihre Zustimmung dazu aber bereits dementiert.”
Ist das dieses Postfaktische?
Juli 2nd, 2018 at 01:27
Ansonsten gilt: A.K.-K., unglücklich heißende designierte Folgemerkel, gab zu Protokoll, sie verstehe das Problem nicht. Die CDU sei doch ebenso für geordnete Rückführung.
Ach, ach.
Juli 2nd, 2018 at 02:51
Ist zwar schon vieles gesagt worden aber das Meiste war mir zu abgehoben oder ich zu dumm. Meiner Ansicht nach ist die hierarchische Struktur das Problem weil auf den jeweiligen Ebenen der Hierarchie nicht die zu finden sind die zu den Entscheidungsbefugnissen auch die besten Eigenschaften und/oder Fähigkeiten besitzen weil diese nicht der Grund für die Position in jeder Hierarchie sind sondern Durchsetzungsvermögen, Aggressivität, Manipulationsvermögen usw.sowie der Wunsch nach sozialer Reproduktionvon der Spitze der Hierarchie. Auf diese Art behindertdie Hierarchie auch die Herausbildung individueller Talente und Fähigkeiten und sorgt erst dafür das die meisten Menschen, so sie denn an Entscheidungsfindungen beteiligt werden die Problematik garnicht komplett erfassen können und somit zwar die Macht aber nicht die Kompetenz besitzen. Meines Erachtens müssten die hierarchischen Strukturen zerstört werden und durch eine vertikale Verteilung der Macht ersetzt werden wo dann auch die Entscheidungen nur für kleinere Bevölkerungsgruppen von diesen Gruppen getroffen werden und nur übergeordnete Entscheidungen von für diese Entscheidungen aus den Gruppen gewählten Vertretern getroffen werden.
Juli 2nd, 2018 at 13:20
Moin,
Ne Tube Senf gefällig.
Ich lese hier SOUVERÄN und “müssen die Vielen unmittelbar an Entscheidungsprozessen beteiligt werden”
Dazu gehören aber m. M. nach noch ein paar weitere Zutaten.
Eine gewisse Mindestmenge Intelligenz, Interesse, Neugier, Empathie und vor allen Dingen alle rpt alle (objektiven) Informationen um a. Probleme als Probleme zu erkennen und b. mittels möglicher Lösungen, in Entscheidungsprozessen überhaupt mitwirken zu können.
“Ich meine mit “Nazis” keineswegs nur die uniformierten; ich meine die zig Millionen, die hinter ihnen standen.”
Also zu den “Uniformierten” kann ich in der Rückschau, hier Marine, (32J) folgendes sagen, vielleicht 2 oder 3en begegnet, sie selber sahen sich eher konservativ.
Bei den zig Millionen die dahinter standen, da bin ich mir nicht so sicher, ich glaube die sind noch da.
Juli 2nd, 2018 at 15:18
Das Interesse und die Kompetenz kommen m.E. mit der Beteiligung. Zu verlieren haben wir da gar nichts.
Ich meinte die braunen (und schwarzen) Uniformen.
Juli 2nd, 2018 at 15:45
#24
I’m in!
Juli 3rd, 2018 at 17:11
Das hier scheint ein vielversprechender – wenn auch nicht völlig neuer – Ansatz zu sein. Wer schon einmal über ‘Konsensdemokratie’ gestolpert ist, dürfte ihn im Prinzip kennen. Eine auf unsere Verhältnisse angepasste ‘systemische’ Verfahrensweise wäre allerdings schon etwas mehr.